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Lilie Wortedrechsler
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Beiträge: 61
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Gast
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26.03.2012 12:14
von Gast
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Hallo,
das könnte mir recht gut gefallen, doch durch die völlig unnötige Zerstückelung (die wirkt wie "So macht man das heute eben") ist der Text nur schwer genießbar. (Ansonsten stört mich, denke ich, die "keck /frech" - Dopplung etwas, auch wenn sie natürlich etwas beiträgt)
Gruß,
Soleatus
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Pünktchen Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 195
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26.03.2012 14:17
von Pünktchen
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Lyrik ist für mich schön klingend. Sie muss sich in einer Art Fluss lesen lassen. Dabei muss sich ihr Inhalt mir nicht sofort erschließen. Nachdenken zu müssen ist gern gesehen. Allerdings sollte ich beim zweiten oder dritten Lesen zumindest eine Richtung haben, ein Gefühl. Auf dieser Vorstellung von Lyrik basiert meine Befederung.
Ich sortiere es zu "Alte Bande". Leider spricht es mich nicht wirklich an. Vor allem die letzten Zeilen "sabberst du mit meinem Gebiss" finde ich eher abstoßend.
Sie Satzanfange sind nicht gekennzeichnet, was in einem Gedicht durchaus "erlaubt" ist. Meistend fördert es das "ineinanderfließen" der Worte, doch hier führt es leider zu Unverständnis meinerseits. Nach merhfachem Lesen habe ich es dann soweit verstanden, dass das lyrische Du (gibts das?) auch im Alter nich den Schelm im Nakcen sitzen hat. Leider ist es, meiner Meinung nach, nicht besonders gut umgesetzt, deshalb nur 3 Federn.
Liebe Grüße
.chen
Liebe Grüße
.chen
_________________ "Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend. |
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Kekewa Klammeraffe
Beiträge: 543 Wohnort: in Oberbayern (dirndlfrei)
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26.03.2012 19:51
von Kekewa
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Titel gefällt mir.
Das Bild: „noch immer hängt dein Mantel am Haken unserer Kindheit“ erscheint im ersten Moment als starkes Bild. Ich bin mir aber nicht sicher, was es mir sagen will. Und bleibe dann doch am Konkreten hängen und schlussfolgere: Die Garderobe wurde seit der Kindheit nicht erneuert. Stelle mir vor, dass ein Sohn seinen Vater besucht.
Aber: Kann irgendwie nicht sein. Ein Vater klaut seinem Sohn keine Stiefel. Also ist es vielleicht der Bruder, der vielleicht noch im Elternhaus lebt und nichts verändert hat?
„grinste ich im Schatten deiner mütze“ Sehr Schönes Bild!
Aber der Schluss: Warum sabbert der eine Bruder mit dem Gebiss des anderen??
Auch angestrengtes nachdenken hilft mir nicht weiter …
Zur Form/Sprache:
Am Anfang hat das Gedicht einen richtigen groove. Könnte ich mir geslamt vorstellen. Aber es groovt leider nur bis bis zur Mitte. Die folgenden sieben Zeilen haben keinen Rhythmus mehr und ergeben für mich auch viel weniger Sinn. Schade.
_________________ „Alltag ist nur durch Wunder erträglich.“
Max Frisch (1911-91) |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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26.03.2012 20:27
von Rosanna
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Moin,
Ganz schön, dein Gedicht. Man liest es mit einem leichten Schmunzeln. Es ist allerdings auch nichts, was einem im Gedächtnis bliebe. man merkt, dass du versuchst, dem LD durch Attribute Leben einzuhauchen (Mütze). Das kann man allerdings noch ausbauen, vielleicht, indem du den Ansprechpartner wechselst und das LI zB einem Enkel von seinem Freund erzählen lässt.
Zur Detailkritik:
Zitat: | noch immer
hängt dein mantel
am haken unserer kindheit
jetzt tragen (hier wäre eine genauere Bezeichnung sinnvoll: Meine/Deine/Fremde/Unsere Söhne)söhne die mützen
genauso keck wie
du damals frech
meine stiefel klautest
grinste ich im schatten
deiner mütze und
heute
immer noch
die gleichen flausen im kopf (Ganz nette Bilder, aber mich nervt diese Ineinanderverschachtelung mit dreifach verklammerten Enjambements usw.usw. Das macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn du eine hektische Atmosphäre oder eine sich überschlagende Stimme, irgendwie sowas, darstellen möchtest. Bei einer derart ruhigen Erzählung passt das einfach nicht.)
sabberst du mit meinem
gebiss (eher "sabberst du in mein Gebiss" - ein Gebiss als Mittel zum Sabbern ist etwas schwer vorstellbares .
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Gesundes Mittelfeld, denke ich. aller Voraussicht nach 5 Federn.
LG,
Rose
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 27.03.2012 17:01
von kskreativ
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In der Lyrik bin ich nicht so besonders bewandert, daher werde ich auch nur nach Bauchgefühl bewerten und kommentieren.
Da musste ich jetzt schon schmunzeln, beim Lesen. Frech und sarkastisch. Gut.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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27.03.2012 17:32
von Enfant Terrible
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Huch, ein Kleinod, welches das zur Sentimentalität und Nostalgie verleitende Thema mit Augenzwinkern bearbeitet, indem es einfach nur konsequent die Idee des spielerischen Bruderbeklaus ad absurdum führt. Diese Pointe reißt das Gedicht, bei dem man bis zum Ende denkt "Joa, früher war alles toll... mimimi" noch raus, das gibt einen Bonuspunkt.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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29.03.2012 17:38
von Rufina
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Hallo,
Zitat: | hängt dein mantel
am haken unserer kindheit |
Das Bild ist passend und originell gewählt.
Zitat: |
immer noch
die gleichen flausen im kopf
sabberst du mit meinem
gebiss |
Die Wende zum Schluss gefällt mir, gerade weil das erwartete Abschiedsthema ausbleibt, stattdessen Witz dazukommt.
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Gast
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29.03.2012 22:16
von Gast
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vielleicht bin ich zu mäkelig - aber das sind so brave Übertragungen der Vorlage. Gerade von der Lyrik hätte ich ... mehr erwartet. Kann man schon machen, aber ...
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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29.03.2012 22:32
von MrPink
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Ja, das gefällt mir.
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3416 Wohnort: Heidelberg
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30.03.2012 12:38
von Eredor
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dieses gedicht hat was. es beschreibt (vermutlich) die beziehung zweier geschwister, die jetzt alt sind. natürlich ein absehbarer weg, aber mir gefällt es. 8 federn!
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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01.04.2012 16:48
von Jocelyn
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Ich weiß nicht. Ich mag es nicht. Wer tauscht denn Bitteschön Gebisse? Nur Demente- damals wie heute? Das geht nicht auf. Die Doppelung der Mütze stört mich auch.
Für mich fehlt das Lyrische. Ich kann keine Botschaft finden, alles ist so nebensächlich. Aber ich habe das Gefühl, dass ich trotzdem drei Federn geben sollte.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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bookwriter Wortedrechsler
Alter: 88 Beiträge: 84 Wohnort: Berlin
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02.04.2012 12:44
von bookwriter
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Das ist wunderschön geschrieben und gefällt mir sehr; leider muss ich wegen des verfehlten Themas 3 Federn abziehen. Schade.
_________________ Das Gedicht ist wahrscheinlich das einzige kulturelle Produkt, das zur Profitmaximierung völlig ungeeignet ist. Das ist Freiheit. Wunderbar.
Hans Magnus Enzensberger "Zu große Fragen" 1978 |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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02.04.2012 20:15
von Mardii
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Eine Hommage an eine Freundschaft, die in die Gegenwart hineinragt.
Die doppelte Verwendung von Mütze/Mützen auf diesen kurzen Text, fällt unangenehm auf.
Meine Interpretation zu
Zitat: | noch immer
hängt dein mantel
am haken unserer kindheit |
Ist der Freund behindert? Und:
Zitat: | jetzt tragen söhne die mützen |
Ist dieser Satz allgemein formuliert, weil der Freund keine Söhne haben konnte? (Bin nicht sicher, ob ich hier zu viel hinein lese.)
Dann bedeutete es für das Lyrich als Kind keinen Unterschied - aber als Erwachsener schon?
So gesehen, ein sehr interessanter Text.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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03.04.2012 11:52
von Piratin
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Lieber LeZePro-Teilnehmer,
ich gebe zu, die Lyrik nur nach meinem Empfinden bewerten zu können, da ich mich mit den Techniken der Lyrik nicht auskenne.
Dein Beitrag hat mir gefallen und ich mußte über das Gebiss grinsen. Gerne gelesen,
liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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FloK.Ti Wortedrechsler
Alter: 66 Beiträge: 55 Wohnort: Monte Verita
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05.04.2012 13:33
von FloK.Ti
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hallo Inko,
Dein Gedicht gefällt mir ausnehmend gut.
Schöner Aufbau mit der Pointe und Schmunzelfaktor zu Schluss.
Sehr gerne gelesen.
7 Federn von mir.
Lieben Gruß
Flora
_________________ Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht. (Hermann Hesse)
Ich bin kein ausgeklügeltes Buch;
ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch. (C.F.Meyer) |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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05.04.2012 15:27
von adelbo
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An diesen Zeilen merkt man sehr wie die Vorgabe den Verfasser eingeschränkt hat. Sie klingen sehr konstruiert. Es sind gute Ansätze vorhanden, aber irgendwie nicht durchgezogen.
Der Mantel am Haken der Kindheit gefällt mir beispielsweise gut.
Dazu passt nicht die Stiefel klautest.
Das Gedicht finde ich nicht ganz so gelungen.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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06.04.2012 20:00
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
dies Gedicht ist eines meiner zwei Favoriten.
Dass ich lachen konnte und dies laut allein vor meinem Bildschirm verdient meine Anerkennung.
Auch sonst, hier fließen die Worte und mein Inneres wird angesprochen.
Bianka
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Lilie Wortedrechsler
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Beiträge: 61
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