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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2012
Abbitte

 
 
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Autor Nachricht
The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag28.03.2012 17:10
Re: Abbitte
von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo lieber Autor,


Der Einstieg ist mir persönlich etwas zu verschachtelt. Sehr lange Sätze, die auch grammatikalisch etwas "gewagt" sind. Auch die Satzstellungen sind "gewöhnungsbedürftig". Und sieh einmal hier:

Zitat:
Es war sein erster Einsatz dieser Art und insgeheim hoffte er, dass es auch deren letzter sein würde.


Erster Einsatz = Einzahl; deren = Mehrzahl

Den Dialog finde ich gelungen, wirklich lebendig.


Liebe Grüße

Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
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Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag28.03.2012 18:24

von Piratin
Antworten mit Zitat

Lieber PoKaPro-Teilnehmer,

eine interessante Idee, die aus der Vorgabe entstanden ist.
Der kurze Dialog gefällt mir und erscheint authentisch.
Unlogisch empfinde ich allerdings eine Entführung, der schon gleich am Anfang die Ermordung folgt. Auch wenn die Frau ein "Versehen" war, und deshalb erschossen wurde, so hatte doch die Entführung des Mannes einen Grund. Hätte man ihn einfach "nur" ermorden wollen, dann wäre dazu keine Entführung nötig gewesen, denn jetzt fehlt das Druckmittel. Dass der andere Prota erschossen wird, ist schlüssig, nur das straucheln, das - so wie ich es verstanden habe - noch innerhalb des Gebäudes passiert, stört mich ein bißchen.
Gerne gelesen, trotz der Unlogik, weil mir die Idee und die Dialogsprache gefallen hat.
Liebe Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Marcio
Gänsefüßchen
M


Beiträge: 34



M
Beitrag28.03.2012 20:15

von Marcio
Antworten mit Zitat

Für so eine kurze Story wäre meiner Meinung nach ein anderer Einstieg sinnvoll gewesen. Nach ein paar Sätzen ist man dann aber gespannt auf die Geschichte. Die folgende Handlung finde ich dann aber eher verwirrend.
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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag29.03.2012 19:03

von MadameMimm
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

aus Zeitgründen nur eine kurze Wertung, sorry.

+ schöne Beschreibungen
+ flüssiger Dialog
+ Story mit interessanter Wendung

- teilweise holpern die Sätze
- "Schwörte" (schwor)
- die Rückblende zu Evi hätte weg bleiben können, reißt aus dem Erzählfluss

Wertung: 4 Federn


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag29.03.2012 21:19

von Malaga
Antworten mit Zitat

Ich bin etwas ratlos. Also ein Auftragskidnapper, der versagt, indem er noch die Frau mitfängt, außerdem nervlich/psychisch seiner "Arbeit" nicht ganz gewachsen ist, zum Schluss umgelegt wird wie auch die zwei Opfer, ohne dass sich mir der Sinn dieses Tötens erschlossen hätte. Drei Tote und wofür? Außerdem, wer kidnappt Abgeordnete? So wichtig sid die doch gar nicht?
"Schwörte" - gibt' s das?
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
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DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag30.03.2012 13:15

von anuphti
Antworten mit Zitat

Die Gefühle des Protagonisten sind sehr genau gezeichnet, das lässt den Leser mitfiebern.

Nur die Handlung ist nicht meins, Mord und Totschlag, unsere Welt ist doch so schon grausam genug ...

Die Moral von der Geschichte ... der Täter wird selbst getötet.

Hm.

5 Federn für eine solide Erledigung der Aufgabenstellung.

LG
Nuff


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TET
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 570



Beitrag31.03.2012 08:53

von TET
Antworten mit Zitat

Gefällt mir ganz gut, bis auf die Wortwahl der Protas.

_________________
Ich muß in meinem Leben schon blödsinnigeres getan haben, weiß aber leider nicht, wann.
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DoroThea
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 57
Beiträge: 90
Wohnort: Dresden


Beitrag31.03.2012 11:19

von DoroThea
Antworten mit Zitat

Ein starkes Thema, ein harter Text, eine in der Kürze knackig und spannend erzählte Geschichte mit einem ebensolchem Ende. Gelungen!

_________________
DoroThea
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag01.04.2012 08:09

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Gut und flüssig geschrieben.


6 Federn

Grüße
Sibirier
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Gast







Beitrag01.04.2012 08:36

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Autor/in,

jeden Text habe ich mindestens zweimal gelesen, sacken lassen, und nochmals gelesen.
Meine Bewertung setzt sich zusammen aus der Beurteilung, wie das Thema umgesetzt wurde, ob die Geschichte einigermaßen strukturiert und verständlich ist – also ohne Anleitung gelesen werden kann. Rechtschreib- und andere Fehler lasse ich ebenfalls mit einfließen (ja auch das, weil ich in finde, dass man als Schreiberling in einer Woche einen möglichst fehlerfreien Text zustande bringen sollte). Natürlich ist auch ein Funken Geschmacksache dabei - ganz ausschalten kann ich das wohl nicht.
Das Ergebnis vergleiche ich mit den anderen Geschichten des Wettbewerbes. Es kann also sein, dass ich schreibe: Mir gefällt die Story und dennoch „nur“ fünf, sechs oder sieben Feder gebe, weil es eben im Wettbewerb andere Geschichten gibt, die noch besser sind. Wie jedes Mal vergebe ich nur ein 1 und eine 9. Falls du die 1 erwischen solltest, muss das nicht heißen, dass dein Text grottenschlecht ist, sondern nur, dass er für mich der schwächste im Wettbewerb ist.
Bei 52 Beiträgen werden die Kommentare zu jeder einzelnen Geschichte wohl teilweise knapp ausfallen.  

Zu deiner Geschichte:

Das Thema ist umgesetzt und die Idee gefällt mir. Leider sind viele (merkwürdige) Fehler drin und sprachlich hättest du auch mehr rausholen können. Mir ist die Perspektive nicht klar genug herausgearbeitet. Auch ein paar Zeilenumbrüche an den richtigen Stellen würden das Lesen erleichtern.

Liebe Grüße
Monika
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Einherjer
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 545



Beitrag01.04.2012 16:18

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Hallo.

Vorgaben sind eingehalten worden. Du hast hier den (für mich) schwierigeren
Themenvorschlag gewählt.

Schreibtechnisches:

Zitat:
Schwer atmend lehnte er sich an die rotgestrichene Wand neben der eleganten Doppeltüre.

Ganz übler Satz. Zwei Adjektive, ein Adverb sind hier einfach zuviel.

Einige Rechtschreibfehler stören:
Zitat:
Wenn das hier vorbei war, schwörte er sich, würde er sie um eine zweite Chance bitten.

Bin wirklich kein Rechtschreibfanatiker, aber "schwörte" ist wirklich störend falsch.

Inhaltlich:
Über den Kopf gezogene Säcke sind bei Hinrichtungen nicht selten. Hier ergibt es nur leider keinen Sinn. Säcke und Tücher werden den Menschen eigentlich nur über den Kopf gelegt, um den Zuschauern den Todeskampf der Hinzurichtenden zu ersparen. Da hier nur die beiden Killer anwesend sind, ist das unnötig, sogar hinderlich. Der zweite Mann erkennt ja nichtmal, wen er genau erschießt.

Insgesamt:
Die Verbindung mit den über den Kopf gezogenen Tüchern/Säcken zur Hinrichtung, ist für mich zu naheliegend. Die Herausforderung ist es doch, etwas nicht erwartetes zu zeigen, oder aber das erwartete so gekonnt auszuführen, dass es den Leser trotzdem in seinen Bann schlägt.

Das gelingt dir hier aber(zumindest bei mir) nicht.

Es bleibt eine kurzweilige Szene, die aber weder besonders positiv noch besonders negativ auffällt.


Vergebe eine mittelmäßige Bewertung. Genaueres kann ich erst sagen, wenn ich zumindest den Großteil der Geschichten bewertet habe.


Gruß

Einherjer


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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)

Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag01.04.2012 16:19

von Amaryllis
Antworten mit Zitat

Liebe/r Inko,

Sehr gut hat mir an deinem Text gefallen, wie du den Handlungsort schilderst. Du erzeugst damit eine bestimmte Atmosphäre, die gut zu deiner Geschichte passt.

Die Logik hinter der Geschichte hakt leider für mich ein wenig, du lässt völlig offen, warum der Mann sich jetzt auf einmal als Kidnapper/Auftragskiller betätigt. Dadurch wirkt die Handlung für mich leider auch ein bisschen unrealistisch, denn welcher normale Mensch, der offensichtlich vorher ein normales Familienleben geführt hat, rutscht in solche Kreise hinein? Ebenfalls nicht ganz klar ist mir der Schluss, da fehlt mir die Motivation, warum er erschossen wird (nur, weil er den Auftrag versaut hat?) bzw. warum sie den Auftrag überhaupt zu zweit ausführen.

Sprachlich hab ich auch noch ein paar Anmerkungen:

Zitat:
Die Aschespitze fiel auf das zerkratzte Fischgrätparkett, ohne dass er sie weggeschnippt hatte, allein durch das Zittern seiner Hände.

Den Einschub könntest du weglassen, das ist redundant.

Zitat:
Rainers stahlblaue Augen bohrten sich wie Eiszapfen in seinen Kopf, eine Kältewelle durchflutete seinen Körper.

Das ist mir ein bisschen zu viel an Kälte, da hätte ein Hinweis gereicht, aber sowohl das "Stahl", als auch die Eiszapfen und die Kältewelle, das sagt ja eigentlich alles das Gleiche aus.

Zitat:

Klaus warf einen letzten, um Verzeihung heischenden Blick in den Saal.

Das ist mir zu unspezifisch. Tut es ihm leid, dass er den Auftrag verbockt hat, oder tun ihm die Leute leid?

Prinzipiell ist der Text sonst aber ganz flüssig geschrieben, ich würd ihn jetzt einmal im Mittelfeld ansiedeln.

Ich hoffe, du kannst mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen oder Anmerkungen stehe ich natürlich auch nach dem Wettbewerb zur Verfügung. Die Befederung erfolgt dann abschließend (auch im Vergleich), wenn ich alle Texte kommentiert habe.

Liebe Grüße,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag02.04.2012 10:28

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Liebe/r ... unter der Maske,

mir fehlt die Zeit, alle Geschichten zu kommentieren. Genau genommen hätte mir auch die Zeit gefehlt, eine Geschichte zu schreiben. Ein Eisbecher hat mich dazu verleitet. Aber ich will die Geschichte hinter der Geschichte gar nicht weiter vertiefen, denn, wer A sagt, muss irgendwann auch Z sagen, sodass ich wenigstens die Federn verteilen werde, ganz subjektiv und nach Gefallen. Was nicht bedeutet, dass ich keinen Bewertungsrichtlinien folge. Idee, Ausarbeitung und Themenbezug spielen eine Rolle. Sollte nach dem Wettbewerb jemand Interesse an einem Kommentar haben, bitte ich um eine PN.

LG
Sabine
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4295

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag02.04.2012 13:44

von hobbes
Antworten mit Zitat

Tja. Der direkte Vergleich ging zu Deinen Ungunsten aus. Leider doch nur 4 Federn.

_________________
Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
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Beitrag02.04.2012 14:04

von adelbo
Antworten mit Zitat

Erstens mag ich diese Art Texte wegen der in ihnen vorkommenden  Gewalt nicht und zweitens erscheint mir der Text sehr an den Haaren herbeigezogen.
Mir gefällt er nicht besonders, zumal mir immer ein Ende blöd vorkommt, in dem der Protagonist, der Erzähler gleich das Zeitliche segnet.

Sorry, nicht meine Geschichte.
adelbo


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag05.04.2012 18:42

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!

In deinem Text (Thema 1) geht es um Klaus und seinen Kumpel Rainer, die einen Abgeordneten und dessen Frau entführen, weil … Ja, warum eigentlich? Zuerst dachte ich, sie wollten vielleicht Geld erpressen, aber dann erschießt Rainer einfach beide. Vielleicht eher zwei Profilkiller? Dazu würde der Satz „Es war sein erster Einsatz dieser Art (…)“ passen.

Den Konflikt könnte man darin sehen, dass Klaus dieser Doppelmord offenbar sehr schwer fällt. Er denkt an Frau und Kind und würde lieber einen Rückzieher machen, aber Rainer weist ihn rigoros zurecht.

Für mich ergaben sich da zwei Probleme: Zum einen habe ich das Mitgefühl von Klaus nicht wirklich spüren können. Er kam mir eher vor wie ein ziemlich selbstmitleidiger Kerl, der vielleicht mal kurz denkt: Oh, die armen Menschen – dann aber doch nichts tut. Das ist nämlich das zweite Problem: Klaus versucht zu keinem Zeitpunkt ernsthaft, die zwei vor Rainer zu schützen bzw. in Sicherheit zu bringen. Dadurch verpufft der im Ansatz vorhandene innere Konflikt irgendwie im Nichts.

Bliebe nur seine Hoffnung, zu Frau und Kind zurückzukehren, die am Ende zerschlagen wird. Ich muss aber sagen, dass für mich das Ende nicht funktioniert hat. Dieser Mord kommt wie aus dem Nichts heraus, als ob du noch unbedingt einen „Knall“ für das Ende der Geschichte gebraucht hättest. Dieser Knall ergibt sich aber nicht logisch aus dem, was vorher passiert ist. Dass ein Killer einen Komplizen umbringt, mag hin und wieder vorkommen, aber dies hätte sich irgendwie früher im Text, zumindest subtil, andeuten müssen.

Einige Fehler oder stilistische Unebenheiten:
Zitat:
Es war sein erster Einsatz dieser Art und insgeheim hoffte er, dass es auch deren letzter sein würde.

Klingt unschön.
Zitat:
Wenn das hier vorbei war, schwörte er sich
schwor, schwur
Zitat:
Er hatte es verbockt. Scheisse.
Scheiße
Zitat:
„Du, Schwachkopf, warte draussen.“
draußen
Zitat:
Rainers stahlblaue Augen bohrten sich wie Eiszapfen in seinen Kopf,

Dieser Vergleich hat mich eher zum Lachen gebracht, als Rainers Bedrohlichkeit auszudrücken. Ich stelle mir irgendwie eiszapfenartige Stielaugen vor … Etwas unglücklich.

Was der Text richtig macht: Er ist abgesehen von den eben genannten Stolperern souverän geschrieben und man weiß als Leser immer, worum es gerade geht. Der Text erzählt eine Geschichte mit Anfang, Verlauf und Schluss und abgesehen von dem etwas unpassenden Ende handelt es sich um eine relativ „runde“ Geschichte.
Leider kam aufgrund der oben genannten Probleme bei mir kaum Spannung oder Mitgefühl auf, weder mit Klaus noch den Entführten. Daher funktioniert der Text wahrscheinlich nicht so, wie er sollte.

Von mir gibt es deshalb 4 Federn.
Meine Durchschnittswertung zum Vergleich: 5,00 Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Gast







Beitrag06.04.2012 07:19

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo...,
Ziemlich heavy, deine Interpretation ... allerdings sicher und anschaulich geschrieben, eine Filmszene ist das für mich. Du versuchst eine Art Rechtfertigung für Klaus zu basteln, die seine Armseligkeit nur noch verstärkt ... ich habe eigentlich nicht viel auszusetzen, ausser vielleicht, dass ich einen Schluss nach der Art:
Zitat:
... und das letzte, was er sah, war die Mündung des Schalldämpfers.
nicht so Klasse finde.
LG
Lorraine
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag06.04.2012 11:28

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Hallo Unbekannte(r),

Leider konnte ich nicht  alle Geschichten kommentieren.
Doch Federn wollte ich vergeben.
So habe ich einen mehr oder weniger kurzen Kommentar, nur bei Geschichten mit den wenigsten Antworten hinterlassen.

Bianka
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag06.04.2012 13:07

von lupus
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die Idee gefällt mir
die Sprache is mir zu ausladend zu beschreibend, es kommt kein Gefühl an, keine Spannung, der Text zieht an mir spurlos vorüber auch wenn er weitestgehend fehlerfrei geschrieben ist.

der Dialog ist in Ordnung

alles in allem werden zu viele Worte um zu wenig Inhalt gemacht, der Text würde gewinnen, wäre er kürzer und prägnanter geschrieben.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag06.04.2012 15:30

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Solides Ende einer missglückten Gangsterkarriere. Gut.

7 Federn


_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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dieuschi
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 119
Wohnort: Dahoam


Beitrag07.04.2012 19:35
Re: Abbitte
von dieuschi
Antworten mit Zitat

Dann will ich auch mal...

postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Abbitte

Klaus zog heftig an seiner Lucky Strike, inhalierte so tief, dass er glaubte, seine Lungen würden jede Sekunde anfangen zu brennen, und stieß eine lange Rauchwolke aus. Die Aschespitze fiel auf das zerkratzte Fischgrätparkett, ohne dass er sie weggeschnippt hatte, allein durch das Zittern seiner Hände. Sein Kopf wurde ganz leicht, als der Effekt des Nikotins einsetzte, dann wurde ihm schlagartig übel, Schweiß brach aus all seinen Poren und er musste seine ganze Willenskraft aufbringen, um sich nicht zu übergeben. Schwer atmend lehnte er sich an die rotgestrichene Wand neben der eleganten Doppeltüre. Es war sein erster Einsatz dieser Art und insgeheim hoffte er, dass es auch deren  (der letzte dieser Art?)  letzter sein würde. Alles nur für das verdammte Geld.
Leider nur ein kürzerer Satz in diesem Absatz. Vom Inhalt her interessant, aber nicht ganz flüssig zu lesen, leider.

Er betrachtete die zwei Menschen, die, je mit einem Kissenüberzug über dem Kopf und gefesselten Händen, in der Mitte des Saales knieten. Die Frau wimmerte leise, während der Mann sich sacht vor und zurück wiegte. Er murmelte ihr etwas ins Ohr, Sprachfetzen einer ihm unbekannten Sprache drangen zu Klaus. Die Frau schluchzte kurz auf, dann hob sie ihren Kopf und durch die Tücher hindurch schienen sie ihre Lippen aneinanderzupressen wie in einem Kuss, auf der Suche nach Trost. Klaus trat von einem Fuß auf den anderen, starrte die Stukkaturen  (vermutlich der richtige Ausdruck, ich hätte aber Stuck geschrieben, so kommt es mir etwas umgangsprachlich vor.) an der Decke an. Wehmut kroch in ihm hoch. Hätte er Evi und die Kinder nicht einfach so gehen lassen. Wenn das hier vorbei war, schwörte er sich, würde er sie um eine zweite Chance bitten. (Da das nur eine kurze Geschichte ist, würde ich Evi und die Kinder wohl weglassen und mich mehr auf Klaus konzentrieren.)

Plötzlich ertönten Schritte auf dem Flur. Das Paar erstarrte. Die Türe öffnete sich knarrend und Rainer trat ein. Nach einer Sekunde der Bestandesaufnahme krallte er seine Finger in Klaus’ Arm.
„Wer ist das“, zischte er.
„Der Abgeordnete, wie du gesagt ...“
„Nein, die Frau, du Flachwichser!“
„Seine Frau. Sie ... sie kam früher nach Hause als geplant.“ Rainers stahlblaue Augen bohrten sich wie Eiszapfen in seinen Kopf, eine Kältewelle durchflutete seinen Körper. Er hatte es verbockt. Scheisse.
„Please ...“ begann der Abgeordnete zu betteln. (Ist die unbekannte Sprache englisch? Selbst wenn sie das ist und Klaus kein Englisch spricht, hätte er es wohl erkannt, oder?)
 „Maul halten“, schnitt ihm Rainer scharf das Wort ab. Die Frau begann hemmungslos zu weinen, feuchte Flecken auf dem Stoff zeichneten den Weg ihrer Tränen. Rainer verdrehte genervt die Augen und deutete auf Klaus. „Du, Schwachkopf, warte draussen.“
„Was wirst du tun?“
„Los, hau schon ab.“ Rainer schob ihn unsanft hinaus. Klaus warf einen letzten, um Verzeihung heischenden Blick in den Saal.

Kaum war die Türe ins Schloss gefallen, hörte er zwei Schüsse, nicht lauter als das Knallen von Sektkorken. Er begann, am ganzen Körper zu zittern, wollte rennen, strauchelte, übergab sich.
Ein Knarren ließ ihn zusammenfahren. Seine Gedanken flogen voller Reue zu Evi. Verzweifelt hob er den Kopf und das letzte, was er sah, war die Mündung des Schalldämpfers.


Insgesamt eine spannende Umsetzung des Themas, die durch sprachliche Verbesserungen noch gewinnen könnte.  Wink


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“If you have any young friends who aspire to become writers, the second greatest favor you can do them is to present them with copies of The Elements of Style. The first greatest, of course, is to shoot them now, while they’re happy." Dorothy Parker
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Nathaniel
Leseratte

Alter: 30
Beiträge: 142
Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
Ei 7


Beitrag08.04.2012 00:03

von Nathaniel
Antworten mit Zitat

Nette Geschichte, schönes Ende, Cool
wenige Anmerkungen:

Zitat:
Es war sein erster Einsatz dieser Art und insgeheim hoffte er, dass es auch deren letzter sein würde.
"Einsatz" klingt in diesem Zusammenhang zu hoch. Außerdem verbinde ich es eher mit Polizeiarbeit. Das war dann wohl das Gegenteil.

Zitat:
Die Türe öffnete sich knarrend und Rainer trat ein.
hört sich so an, als müsste man Rainer kennen. Tu ich aber nicht und es erschließt sich erst viel später (zu spät), wer er ist.

Ansonsten guter Text.


Nathaniel


_________________
*
Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort.
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