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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 350 Wohnort: Saargemünd
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20.07.2009 11:26 Perfektes Schwarz von Canyamel
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Liebe Kollegen von der schreibenden Zunft! Vielleicht kann jemand nachempfinden wie es mir gerade geht...
Nachdem ich mit diversen Unterbrechungen ein Jahr lang an meinem ersten Roman geschrieben und ihn endlich vor zwei Monaten fertig gestellt habe, wollte ich mir mein Werk nun letztes Wochenende mit einem gewissen Abstand zu Gemüte führen und mit den nötigen Überarbeitungen beginnen. Und jetzt ist es passiert: Ich habe eine handfeste Autorenkrise!
Was beim ersten Schreiben noch klar und gut durchdacht erschien, kommt mir jetzt chaotisch und konturlos vor. Mit anderen Worten: Mein Roman ist schlecht! Richtig schlecht! Nicht von der Idee her, nicht vom Gerüst her, aber was die generelle Ausführung angeht: Zu viele Handlungsorte, zu viele Beschreibungen, zu viele Personen, generell viel zu viel Gequatsche und unwichtige Details, während die Story viel zu langsam in Gang kommt und das ganze Gebilde teilweise wie ein Wortpudding herum wackelt, den es jetzt zu stabilisieren gilt. Stichwort: Kürzen, verdichten, alles Unwesentliche rauswerfen und auf die Kernaussage hin überprüfen... Puh! Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, worauf ich mich da einlasse, ich hätte wohl eilig meinen Laptop zugeklappt und die ganze Sache vergessen. Aber dafür ist es zu spät, und jetzt habe ich den Salat. Allein meine Leidenschaft und mein Glaube, dass das Ding wirklich irgendwann mal ordentlich werden kann, lässt mich weitermachen. Als geplantes Veröffentlichungsdatum habe ich schon mal das Jahr 2016 anvisiert!
Ich möchte aber nicht nur rumheulen, sondern euch wenigstens auch mal an einem kleines Ausschnitt meines Machwerks teilhaben lassen. Mein Roman heißt "Perfektes Schwarz" und ist im Kern autobiografisch.
Hier ist eine Passage daraus (eine Art Rückblende, in der ausnahmsweise mal überhaupt nicht rumgequatscht wird):
Anfang August fliegen Fabienne und ich nach La Gomera in das Valle Gran Grey, wo ihr Patenonkel in Vueltas ein kleines Ferienhaus besitzt. Es steht direkt an der Küste, und von der Terrasse aus kann man über eine Steintreppe zum Meer hinunter steigen. In den ersten Tagen stehen wir immer früh auf, und ich gehe jedes Mal zum Supermarkt und hole frische Brötchen und Wurst und Käse, während Fabienne in ihrem schneeweißen Badeanzug und ihren rosafarbenen Vans mit den Totenköpfen drauf durch die felsigen Tümpel klettert, um bei Ebbe nach Muscheln und Krebsen zu suchen. Mittags sitzen wir auf der Terrasse in Schaukelstühlen aus Bast und essen gebackene Eier mit Tomaten und kleine süße Bananen.
Zwei Tage nach unserer Ankunft mieten wir uns einen Wagen und fahren hoch zum Lorbeerwald, fast bis auf den Gipfel des Garajonay, und dort ist es kühl und feucht, und während wir über einen steilen Pfad zu einem kleinen Bergdorf hinabsteigen, hält Fabienne die ganze Zeit meine Hand. Wir hocken uns auf eine Bank in die Sonne und holen unsere Wasserflaschen aus den Rucksäcken, aber Fabienne trinkt nur einen kleinen Schluck und schüttet sich dann einen Schwall über ihr rotes T-Shirt, und ich frage mich aus irgendeinem Grund, ob sie das tut, damit ich ihre Nippel sehen kann oder ob es eine tiefere Bedeutung hat. Dann bricht sie plötzlich in Tränen aus, und während sie ihren Kopf in meinen Schoß presst, streichele ich durch ihre blonden Locken und starre dabei die ganze Zeit auf ein Verkehrsschild auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ein alter Mann mit Hut und Stoppelbart kommt vorbei und sagt etwas Unverständliches auf Spanisch, und dabei lächelt er, und ich nicke schweigend, und dann geht er weiter, und ich schaue ihm immer noch hinterher, als plötzlich mein Handy klingelt. Fabienne steht auf und rennt über die Straße, und ich weiß nicht, ob sie plötzlich allein sein will oder einfach nur genervt ist, weil tatsächlich jemand versucht, mich ausgerechnet jetzt anzurufen.
Es ist meine Agentin, die einen Anfrage für mich hat für den Herbst, und sie ist ganz erstaunt, dass ich nicht in Köln bin, und als wir das geklärt haben, entschuldigt sie sich für den Anruf und legt eilig auf, nachdem ich ihr versprochen habe, mich sofort bei ihr zu melden, wenn ich wieder zu Hause bin.
Fabienne kommt zurück, und sagt kein Wort, während wir unsere Wasserflaschen zusammenpacken, und auch nicht während des Wegs zurück zum Wagen.
Die Nachmittage verbringen wir mit Lesen und Fernsehen, aber abends zündet Fabienne im ganzen Haus Teelichter an und postiert sie hinter kleinen Korallen, die sie in einem Schmuckgeschäft in La Calera gekauft hat. Der Kerzenschein wirft zuckende Schatten an die Wände, und wir vögeln abwechselnd im Bett und auf dem Fußboden inmitten ausgebreiteter Muschelberge, während der warme Wind durch die offenen Fenster weht und unsere verschwitzten Körper ineinander gleiten lässt wie zwei nasse Würmer. Ein paar Mal passen wir nicht auf und rutschen in die Muscheln, und die Scherben reißen uns den Rücken und die Waden auf, und danach sind auch unsere Hände blutig, was Fabienne sehr albern findet, und ich finde es irgendwie auch komisch. Zwischendurch füttern wir uns gegenseitig mit Spagettis in Knoblauchsoße, trinken Weißwein und San Miguel und schauen spanische Quizshows. Dann vögeln wir weiter, und je später es wird, desto länger brauche ich, um zu kommen, weil ich völlig betrunken bin, und am Ende komme ich gar nicht mehr. Als die Sonne den Himmel schon in ein rostiges Grau taucht, schlafen wir schließlich ein. Aber am vorletzten Tag zieht der Calima auf, und die Hitze wird unerträglich, und ein feiner sandiger Schleier legt sich über alle Möbel und die Bettlaken und den Fernseher und das Obst und auf unsere Haut, und er fühlt sich an wie brennender Staub, und da wird uns beiden klar, dass dies unser letzter gemeinsamer Urlaub sein wird und dass es Zeit ist, nach Köln zurückzukehren.
Weitere Werke von Canyamel:
_________________ Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire) |
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Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
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20.07.2009 22:23
von Einherjer
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Hallo Canyamel.
Von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
Und herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung deines Romans, da hast du mir noch etwas voraus.
Nun zu deinem Textausschnitt den du uns vorstellst.
Zuerst ich habe ein Problem mit erzählten Geschichten im Präsens.
Steht der Präsens in einer einzelnen Szene um die Erzähldistanz zu verringern finde ich es durchaus gelungen, aber so...
z.B. Wenn ich den Anfang deines Textausschnittes lese, weiß ich nicht ob das Erzählte Gegenwart oder Zukunft ist.
Naja, dass ist meine persönlicher Geschmack, und ich werde es folgend ignorieren.
Zitat: | In den ersten Tagen stehen wir immer früh auf, und ich gehe jedes Mal zum Supermarkt und hole frische Brötchen und Wurst und Käse, während Fabienne in ihrem schneeweißen Badeanzug und ihren rosafarbenen Vans mit den Totenköpfen drauf durch die felsigen Tümpel klettert, um bei Ebbe nach Muscheln und Krebsen zu suchen. |
Wieso in den ersten Tagen? Sind sie häufiger in dem kleinen Häuschen?
und hole frische Brötchen, Wurst und Käse. Du hast ein "und" zuviel.
Der Satz ist außerdem viel zu lang. Mach zwischendurch ein oder zwei Punkte.
Sensible Leser nehmen dir einen so langen Satz schonmal übel.
Gerettet hat dich der schneeweiße Badeanzug. Versteckte, ja fast unbemerkte Erotik, das Unterbewusstsein nimmt es doch auf.
Folgend habe ich ein Problem mit dem Ort des Geschehens.
Du schreibst sie folgen einem steilen Pfad. Und aufeinmal hocken sie auf einer Bank an einer beschilderten Straße. Da gehen mir persönlich etwas die Bilder im Kopf durcheinander, noch dazu, dass sie sich das Wasser über das Oberteil gießt. Ist das jetzt sinnfrei oder wird das noch erklärt?
Zitat: | Fabienne kommt zurück, und sagt kein Wort, während wir unsere Wasserflaschen zusammenpacken, und auch nicht während des Wegs zurück zum Wagen. |
Zweimal "während" in einem Satz.
Sie packen ihre Wasserflaschen zusammen? Wieviele haben sie denn?
Schreib, dass sie ihre Sachen zusammenpacken und wieder zum Auto gehen. Wenn du explizit beschreibst, dass sie ihre Wasserflaschen zusammenpacken erzeugst du beim Leser Bilder von Pfandsammlern mit vollgepackten Einkaufswagen.
Zitat: | Die Nachmittage verbringen wir mit Lesen und Fernsehen, aber abends zündet Fabienne im ganzen Haus Teelichter an und postiert sie hinter kleinen Korallen, die sie in einem Schmuckgeschäft in La Calera gekauft hat. |
"Die Nachmittage verbringen wir mit Lesen und Fernsehen." <--Punkt!
Dann trennst du nicht nur die Sätze, sonder auch die Langeweile von dem Versuch eine romantisch/erotische Stimmung zu erzeugen.
"Abends zündet Fabienne im ganzen Haus Teelichter an und postiert sie hinter kleinen Korallen, die sie in einem Schmuckgeschäft in La Calera gekauft hat."
Der beste Satz in deinem Text. Getrennt vom ersten, ist nichts daran auszusetzen. Hier schaffst du es etwas Stimmung aufkommen zu lassen.
Die du dann im nächsten Satz gekonnt vernichtest.
Zitat: | Der Kerzenschein wirft zuckende Schatten an die Wände, und wir vögeln abwechselnd im Bett und auf dem Fußboden inmitten ausgebreiteter Muschelberge, während der warme Wind durch die offenen Fenster weht und unsere verschwitzten Körper ineinander gleiten lässt wie zwei nasse Würmer. |
Alte Leier: Der Satz ist viel zu lang.
Dann das Wort "vögeln". Nichts gegen "vögeln", aber gegen das Wort.
Es klingt irgendwie so fahrig... so 08/15 bedeutungslos.
Gibt bessere Wörter, wahrscheinlich tausende, sowohl fürs Derbe, als auch für Blümchensex.
Und dann: "wie zwei nasse Würmer"
Ist der Mann asexuell? Er beschreibt gerade Sex, wie kommt der auf einen Vergleich mit zwei nassen Würmern?
Ich denke die Anzahl deiner Leser, die diesem Vergleich folgen können ist sehr begrenzt.
Wieder ein paar lange Sätze, in denen der ein oder andere Punkt fehlt.
Zitat: | Dann vögeln wir weiter, und je später es wird, desto länger brauche ich, um zu kommen, weil ich völlig betrunken bin, und am Ende komme ich gar nicht mehr. |
Auch wenn dein Roman teilweise autobiographisch ist, erspare deinen Lesern Details die sie nicht wissen wollen und die sie nicht interessieren.
Wiederholung des Wort "vögelns". Wie zuvor gesagt, es gibt tausende Synonyme, da muss man sich nicht wiederholen.
Satzbau ist auch "verbesserungswürdig".
Du solltest an deinem Satzbau, an deinem Sprachstil und an der Verwendung des richtigen Tempus arbeiten.
Hier muss ich mich doch festlegen. An einigen Stellen ist der Tempus einfach falsch gewählt. Geschmackssache hin oder her.
Mein persönliches Gesamturteil:
Äußerst Verbesserungsbedürftig.
Vielleicht gefällt es aber auch dem ein oder anderen so wie es ist.
Bin ja auch nur subjektiv.
Aber mir gefällt (noch) nicht.
Gruß
Einherjer
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)
Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain) |
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Gast
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23.07.2009 09:24
von Gast
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Hallo Canyamel,
ein User hat sich ja bereits die Mühe gemacht in den Text zu steigen. Da es um ein fertiges Werk geht, macht das kaum noch Sinn, weil jede Änderung sich auf vorherige oder folgende Handlungen auswirken kann. Somit wäre also eher ein komplettes Lektorat angesagt, das hier vermutlich schon vom zeitlichen Aufwand kaum einer hinbekommt.
Also habe ich mich mal auf Stilistik und Inhalt konzentriert. Grundsätzlich könnte dein Stil reif genug sein eine ansprechende Geschichte zu formulieren. Und hier kommt nun ausdrücklich mein Gefühl ins Spiel. Andere mögen das anders empfinden.
Durch die Wahl des Präsens bekommt bereits dieser kleine Abschnitt den Charakter eines überdehnten Reiseberichts, dessen Erwartungen sich auf persönliche Beurteilungen des Erlebten beschränken. Beim Lesen kam in mir der Verdacht auf, dass das maximale Spannungsmoment der Betrug auf dem Markt sein könnte, wo den beiden Touristenplunder als Antik verkauft wird. Mit anderen Worten, es plätschert bar jeglicher Spannung vor sich hin. Nun kann das natürlich an der Kürze des Abschnittes liegen.
Aber du hast selbst geschrieben, dass du das Gefühl hast, du hättest dich in nebensächliche Details verrannt. Und das kann ich nach der Lektüre des Abschnitts nur bestätigten. Warum sollte sich jemand für die Tui-Urlaubserlebnisse Dritter interessieren? Für die Fragen: wann sie aufstehen, was sie wann essen oder welche Farbe der Bikini hat, wenn diese Details rein gar nichts voran bringen? Etwas anderes wäre es natürlich, wenn einer der beiden vergiftet würde. Aber ist das der Fall? Sollte der gesamte Roman so gleichförmig verlaufen, oha. Dann hast du möglicherweise einen Mühlstein geschaffen, der in ganzer Fläche aufliegt. Mein Statement ist jedoch lediglich von den wenigen Zeilen aus Gesamte hoch gerechnet. Das bitte nicht vergessen.
Mein wichtigstes Fazit – die Entscheidung für das Präsens war eine klare Fehlentscheidung, die den Text zusätzlich schwächen und Erwartungen unterdrückt. Es suggerierte mir unterschwellig, „der Autor wusste selbst nicht ob sich in der nächten Stunde irgendetwas ansatzweise spannendes ereignet. Ein heulendes Mädchen ist ja nun nicht der Knaller, auch nicht, wenn ihre Brüste durch das T-Shirt schimmern. Sollte das also so weiter gehen, wirst du kräftig nachlegen müssen.
Grüße
Bobbi
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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 350 Wohnort: Saargemünd
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23.07.2009 19:30
von Canyamel
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@ Einherjer & Bobbi
Erst einmal vielen Dank für eure ausführliche Kritik. Ihr habt mit fast allem was Ihr sagt, Recht. Und Ihr bestärkt mich darin, dass ich noch viel Arbeit vor mir habe.
Da Ihr euch beide an dem Präsens stößt, werde ich darüber noch einmal nachdenken, denn sämtliche Rückblenden sind in dieser Zeit gehalten. Ich habe mir dabei natürlich etwas gedacht. Ich wollte die zeitlichen Ebenen auflösen, die Distanz zwischen dem Vergangen, das aber noch immer sehr präsent ist, und der eigentlichen Handlung. Gut möglich, dass ich damit ein Eigentor geschossen habe. Auf jeden Fall freut es mich, dass ihr darauf eingegangen seid! Das ist schließlich ein ganz wichtiges Stilmittel, mit dem ich in meinem Buch arbeite. Und wenn das nicht funktioniert, dann habe ich ein Problem.
Gleiches gilt für die langen aufzählend wirkenden Und-Sätze. Meine ursprüngliche Absicht war es, "Scheren" aufzumachen. Was wir "sehen", ist ein junges Pärchen in einem eigentlich schönen Urlaub, sie kaufen ein, sammeln Muscheln, wandern, haben eine nicht näher definierte Krise, haben Sex, alles im Grunde normal und doch deutet sich an, dass etwas nicht stimmt. Der Stil ist kalt und distanziert, vermittelt emotionales Desinteresse der View-Point-Figur, aber das Präsens eine gewisse Nähe. Ich werde mal ausprobieren, wie der Text wirkt, wenn ich ihn in die Vergangenheit übertrage und die Sätze trenne.
Was den Inhalt angeht, ist das natürlich ein sehr banaler Ausschnitt. Es passiert nichts Spannendes, keine Frage. Inzwischen überlege ich mir, diese Stelle vielleicht komplett zu streichen. Sie macht einen gewissen Sinn, wenn man sie im Kontext meines Romans liest, aber ihr Nährwert ist wirklich nicht groß. Ich werde auch da mal in mich gehen und schauen, ob ich die Macke der beiden Protagonisten, ihre Sprachlosigkeit und Unfähigkeit, Emotionen zu äußern und Liebe zu empfinden, sich stattdessen nur auf Sex zu beschränken, weil das das einzige Terrain ist, auf dem die Beziehung überhaupt funktioniert, nicht anders ausdrücken kann. Denn das letzte was ich natürlich will ist, meine Leser zu langweilen. Ich will sie bis zu einem gewissen Grat verstören, befremden, denn das ganze Thema des Buchs ist grausam, aber natürlich will ich sie auch unterhalten. Das ist mir mit dem geposteten Textausschnitt nicht gelungen. Also muss ich da noch mal ran.
Ich werde beizeiten mal einen zweiten Ausschnitt aus der Haupthandlung posten. Die ist in einem komplett anderen Stil geschrieben. Kurze klare Sätze, deutliche Sprache, kein "Rumgeschwurbel". Ich denke, dann wird klar, in welche Richtung das ganze geht.
Auf jeden Fall noch mal vielen Dank für Kritik und Anregungen. Es macht großen Spaß, hier im Forum (ich verspreche auch, mich in Zukunft wieder mehr einzubringen, um von meinem Status als "Sonntagsschreiber" runter zu kommen. )
_________________ Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire) |
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Gast
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16.07.2012 17:02
von Gast
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Oh, das ist gar nicht schlecht. Könnt man eigentlich so stehen lassen.
Kommt halt dann drauf an, was sonst noch so ist in dem Buch. Überhaupt hatte ich das angewählt wegen dem Titel, wegen dem Schwarz, hatte mir was richtig Finsteres erhofft, dann kommt was ganz Sonniges.
Mein Lieblingssatz ist:
Zitat: | Dann vögeln wir weiter, und je später es wird, desto länger brauche ich, um zu kommen, weil ich völlig betrunken bin, und am Ende komme ich gar nicht mehr. |
Aber im Ernst: An deiner Stelle würde ich diese ganzen Kritiken mit zu lange Sätze, schlechtes Präsens, blödes Vögeln (okay, es heißt ja entweder, wahlweise, Ficken oder Mauseln, aber Vögeln geht auch) einfach schnell wieder vergessen. Ich tu das auch immer, mir sagen sie auch immer so was. Und ich mach es trotzdem immer weiter.
Aber!
Irgendwann kommt vielleicht doch der Punkt, wo es der "und"-Anschlüsse etwas zu viele sein könnten. Weiß nicht. Geb es nur mal so zu bedenken. Weiß gar nicht, ob ich Recht habe.
Wenn du mal einen lesen willst, der ständig diese "und"s hat, dann: Bohumil Hrabal. Hat man ihm bestimmt auch auszureden versucht. Hat er immer weiter gemacht.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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16.07.2012 19:06
von KeTam
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Hallo Canyamel,
einige "und" weniger könnten es schon sein. Aber wirklich nur einige.
Dass der Text im Präsens steht, finde ich gelungen. Macht ihn (für mich) eindringlicher. Und die Stimmung gefällt mir sehr gut, so schwül-warm-seltsam-opulent...Wie du alles beschreibst, gerade die Stelle z.B. als die Protagonistin ans Wasser geht, bei mir entstehen sofort Bilder im Kopf...
Und natürlich, Spannung entsteht da nicht. Aber warum auch?
Muss alles immer spannend sein?
Für mich ist das kein"Rumgeschwurbel", sondern ein Text, eine Schreibe, die mir etwas gibt...
Es gibt eben Ü-Eier (Spannung pur!) und Sahnebonbons (Genuss pur!). Dein Text ist ein Sahnebonbon.
Gerade auch der Satz mit dem "Vögeln", die "Vögel-Szene" gefällt mir.
Aber mein absoluter Liebling ist der letzte Satz, mit dem Wind und dem feinen Staub..
Lg,KeTam.
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