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In itinere - Auf Reisen


 
 
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Bastet
Geschlecht:weiblichErklärbär
B

Alter: 44
Beiträge: 1
Wohnort: Recklinghausen


B
Beitrag24.04.2012 10:36
In itinere - Auf Reisen
von Bastet
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2011

Schon seit Wochen sitzen wir in der prallen Sonne, mitten im ägyptischen Sommer. Es sind nahezu 50 °C im Schatten und in der Sonne gefühlte 100°C. Was sollen wir hier eigentlich finden? Das ganze Tal der Könige ist schon ausgegraben, aber der Professor ist sich sicher, dass hier noch etwas verborgen liegt. Die Arbeiter beklagen sich andauernd, Studenten des Altertums, der Ägyptologie und andere, meist aus Europa, die in den Ferien etwas erleben wollten. Ich frage mich, was sie eigentlich erwartet hatten. Einen schönen Strand, nette, junge und hübsche Bedienungen, die uns ständig mit kühlen Getränken versorgen?
Ich habe kein Mitleid mit ihnen, wenn sie wirklich so eine naive Vorstellung von den Ausgrabungen hatten.

Die Gräber, die wir fanden, waren alle bereits leer. Aber der Professor scheint nicht nach einem Grab zu suchen. Ich wünschte, er würde mich endlich in sein Vertrauen ziehen. Schließlich bin ich schon seit 20 Jahren sein Begleiter und Geliebter. Aber das darf natürlich niemand wissen, denn dann würde er keine Gelder mehr bekommen, keine Förderungen, keine Genehmigungen mehr irgendwo etwas auszugraben und wenn es nur eine alte Dose aus einem Mülleimer wäre.
Das denkt er jedenfalls, also hat er seit 20 Jahren eine Scheinfrau, irgendwie hat sie es geschafft, Kinder zu bekommen und er hält die engstirnigen Gesellschaftsnormen einer heilen Ehe, in einer heilen Welt aufrecht. Ich könnte Kotzen.

In unserer gemeinsamen Welt heißt das aber, dass ich, seit er mich Geschichte lehrte, ich mich in ihn verliebte und er sich in mich, sein Geliebter bin. Kein richtiger Freund oder vielleicht sogar sein Mann, was ja heutzutage möglich wäre. Nein, nur sein Geliebter. Und ich halte es aus, weil ich diesen Mann mehr liebe als irgendetwas sonst in meinem Leben. Es geschah während einer Ausgrabung, die so ähnlich war, wie diese. Ich war damals 25 Jahre alt und hatte schon mehrere Sachen angefangen, zu studieren, aber nichts reizte mich so richtig. Mein Vater, der damals mein Studium finanzierte zwang mich dazu, nur noch ein Fach zu wählen und es zum Abschluss zu bringen, ansonsten hätte er die Finanzierung gestoppt. Das einzige Fach, was mich noch interessierte und ich noch nicht ausprobiert hatte, war Ägyptologie. Und so kam ich in den Kurs von Professor Werner Dietrich, der mit 30 Jahren gerade angefangen hatte, zu dozieren und einer der jüngsten Professoren in Deutschland war. Eigentlich war er nur auf Ausgrabungen Unterwegs und hatte für einen staubigen Vorlesesaal überhaupt nichts übrig. Aber seine Frau erwartete ein Kind und zwang ihn dazu, Zuhause zu bleiben. Außerdem gab es wohl Probleme mit der letzten Ausgrabung und die Universität wollte ihn ebenfalls erst mal rausnehmen aus dem Programm. Also fügte er sich und lehrte uns alles, was er über dieses Fach wusste.
Vom ersten Moment an, wo ich ihn sah, verliebte ich mich in ihn. Er war etwas größer als ich, hatte blonde, ausgebleichte Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte, eine kleine, runde Brille und trug sehr einfach Sachen, die ich bei einem Professor nicht vermutet hätte. Alle anderen Professoren, die ich bislang kennen gelernt hatte, trugen entweder Anzüge oder waren in Pullundern mit Hemd gekleidet. Professor Dietrich trug einen Strickpullover, eine Jeans, die schon recht alt aussah und Chucks. Ich setzte mich in die erste Reihe und erschrak, als ich seinen Ehering sah. Mir sank das Herz in die Hose, aber was hatte ich anderes erwartet? Es war ja nicht so, als ob homosexuelle Professoren wie Sand am Meer zu finden waren. Also versuchte ich, in ihm nur noch meinen Lehrer zu sehen.
Das funktionierte relativ gut, bis er mich bat, aufgrund einer herausragenden Hausarbeit über die Ausgrabungen von Howard Carter, mit ihm zu einer Expedition zu fahren. Mittlerweile waren zwei Jahre vergangen und sowohl seine Frau als auch die Universität war bereit, ihn wieder für kurze Zeit nach Ägypten zu schicken. Es sollte keine Ausgrabung werden, wie es sonst bei ihm immer der Fall war, sondern nur die Untersuchung verschiedener Gräber. Ich sagte natürlich zu, auch wenn ich wusste, dass er verheiratet war, ich konnte gegen meine Gefühle für ihn nicht ankämpfen, im Gegenteil waren sie in den letzten zwei Jahren nur noch weiter gewachsen.
Aber die Aussicht, drei Wochen mit ihm zusammenzusein, ihn jeden Tag zu sehen, verlockte mich. Davon ab, dass es gut für meine Note war.

Also fuhr ich schon einen Monat später mit dem Professor und noch drei anderen Studenten nach Ägypten, ins Tal der Könige. Der Professor, den wir während der Expedition Werner nennen durften, saß auf dem Flug neben mir. Ich war so wahnsinnig nervös, dass ich mich mit zitternden Händen in ein Buch vertiefte. Zumindest versuchte ich es, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht konzentrieren.
„John, du liest jetzt schon seit einer halben Stunde an einer Seite. Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein langsamer Leser bist?“ sprach er mich an und seine Augen blitzten dabei humorvoll auf. Ich lächelte schwach. „Ach, na ja, ehrlich gesagt, ich habe Flugangst“ log ich. „Ach so. Dagegen kenne ich ein gutes Mittel. Du musst auf die Toilette gehen, die Hose runterziehen, die Augen schließen, einmal tief durchatmen und während du abspülst, „Völlig losgelöst“ singen. Aber laut. Danach gehst du raus und machst erst dann die Hose zu. Du wirst sehen, deine Angst verfliegt.“ Antwortete er. Ich sah ihn an. Meinte er das ernst? Werner verzog keine Miene und schaute mir ernst in die Augen. Es verging bestimmt eine Minute, bis er losbrüllte vor Lachen.
„Es tut mir leid“ sagte er, während er noch immer lachte und mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augen wischte. Ich lächelte nur schwach und wusste nicht, was ich davon halten sollte.
„Es tut mir leid,“ fing er noch mal an, „aber ehrlich, das hilft. Ich weiß das aus Erfahrung“ führte er weiter aus. Noch immer sagte ich kein Wort, viel zu verwirrt von diesem Gefühlsausbruch. „Pass auf, ich erzähle dir eine Geschichte. Als ich während meine Studiums zum erstenmal nach Ägypten fliegen musste, hatte ich so eine große Angst vor dem Flug, dass ich mich ziemlich betrank. Also stieg ich sturzbetrunken in den Flieger. Natürlich musste ich irgendwann auf die Toilette und so wankte ich dorthin. Als ich abspülen wollte, dachte ich mir, dass alles, was in der Toilette drin war, jetzt auf die Erde fiel, irgendjemanden auf den Kopf. Und da fiel mir das Lied ein. Ich begann, es zu singen und als ich draußen vor der Tür stand, fingen die Leute an zu lachen. Ich verbeugte mich, weil ich dachte, sie wollten mir damit zeigen, was ich doch für ein toller Sänger war. Bis eine Kommilitonin auf meine Beine zeigte und ich sah, dass meine Hose noch zwischen meinen Beinen hing. Das war so peinlich, dass ich auf einen Schlag wieder nüchtern war und mich während des ganzen Fluges nichts anderes mehr beschäftigte als diese furchtbare Szene. Ich wünschte mir sogar, das verdammte Ding würde abstürzen, damit ich mich nicht mehr daran zu erinnern brauchte. Du siehst also, es hilft prima gegen Flugangst.“ erzählte er mir und lachte dabei wieder. Ich fühlte mich geehrt, dass er mir diese peinliche Geschichte anvertraute und stimmte in sein Lachen mit ein. „Konnten sie dieser Kommilitonin je wieder ins Gesicht sehen?“ wollte ich wissen. Da lächelte er nur noch. „Sogar mehr als das, ich habe sie geheiratet.“ antwortete er.
So war dann das erste Eis gebrochen und die ganze Flugzeit hindurch unterhielten wir uns über die Vergangenheit.
„Wo kommst du denn her? Ich meine, John ist natürlich kein typisch Deutscher Name.“ fragte Werner irgendwann. „Nein, das ist wahr. Ich wurde in Amerika geboren, in Florida. Mein Vater ist Amerikaner, meine Mutter deutsche. Sie wollte irgendwann wieder zurück in ihr Land, sie liebte Florida zwar, aber sie vermisste ihre Familie. Mein Vater hatte dort keine Familie mehr. Er war ein Waisenkind und das einzige was er von seinen Eltern wusste war, dass sein Vater John hieß, nach dem sie mich benannten. Meine Eltern waren in den USA angesehene Architekten und sie wussten, es würde kein Problem sein, hier Arbeit zu finden. Also zogen sie zurück, als ich drei Jahre alt war.“ erläuterte ich kurz. „Was wollte denn deine Mutter in Florida?“ bohrte Werner weiter nach. „Soweit ich weiß, ging es um ein Praktikum für ihr Architekturstudium. In der Firma, in der sie arbeitete lernte sie dann meinen Vater kennen. Er war gerade fertig und leitete sie ein wenig an. Und na ja, sie verliebten sich und den Rest kennst du ja.“ Sagte ich. „Aber Werner ist für dein Alter auch eher unüblich…“ setzte ich vorsichtig an. Er nickte nur. „Oh ja, allerdings. Meine Eltern waren ziemlich spießig. Sie beide wollten für ihr einziges Kind einen guten, alten und starken Namen haben. Da kamen sie auf Werner. Es ist ein Althochdeutscher Name und bedeutet soviel wie „wehren und beschützen“, also genau das richtige für sie. Dass es für ein kleines Kind in den Achtzigern alles andere als Vorteilhaft war, haben sie wohl nicht so richtig bedacht.“ Meinte er. Ich freute mich über seine Offenheit.
In den Tagen darauf verbrachten wir viel Zeit miteinander. Wir teilten uns in 3 Gruppen ein, jeweils zu zweit und nahmen uns ein Grab vor, welches wir ausmessen und katalogisieren sollten. Werner und ich arbeiteten immer zusammen. Ich dachte mir nichts dabei, bis er mich, eine Woche vor unserer Abreise, in sein Zelt bestellte. Ich dachte, es ging um die Planung für die nächsten Tage und wunderte mich, dass ich alleine kommen sollte, sonst hatten wir sie immer alle zusammen gemacht. „John, ich muss dir was sagen und ich weiß nicht, wie du darauf reagieren wirst. Also, lass mich vorwegnehmen, egal, was du über das denkst, was ich dir sagen will, bitte behandele mich danach nicht anders als jetzt.“ Führte er aus. Er war nervös, seine Hände zitterten und er wurde Rot im Gesicht. Mein Herz schien zu zerspringen. Konnte es sein, dass er sich in mich verliebt hatte? Aber er war doch verheiratet, mit einer Frau. Ich hatte Angst davor, mir zu viele Hoffnungen zu machen und versuchte mir einzureden, dass es um etwas anderes gehen musste.
„Also, „ er holte tief Luft, bevor er weitersprach, „also ich muss dir ehrlich sagen dass ich…also ich habe…ach, verdammt!!“ sagte er, ging zu mir, nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich.
Ich war im ersten Moment total baff, es ging so schnell, dass ich damit nicht gerechnet hatte. Er merkte dies und zog sich zurück. „Ich… es tut mir leid, ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist, aber… renn jetzt nicht weg oder so, bitte.“ Werner sah mich flehentlich an, ein Häufchen elend. Ich lächelte nur, ging wieder zu ihm und diesmal küsste ich ihn zurück.

Seit diesem Moment sind wir ein Paar. Ich bin seine Affäre, ich kann nicht mit ihm zusammensein, aber erst recht nicht ohne ihn, also begleite ich ihn, wo immer ich kann, nur um Zeit mit ihm zu verbringen.
Seine Frau weiß über uns Bescheid, sie wusste es von dem Moment an, wo sie uns zusammen sah. Ich weiß nicht, was danach zwischen ihnen passierte, sie war immer nur höflich und ausgesucht freundlich zu mir. Aber niemals mit Wärme in der Stimme oder den Augen. Nie mit einem Lächeln. Ich kann mich nicht beschweren, weil sie mir nichts tut, aber ich kann auch nicht glücklich sein, weil ich immer diese neutrale Höflichkeit ernte, seit 20 Jahren. Als hätten wir uns gerade erst kennen gelernt, irgendwo auf einer unbedeutenden Party von unbedeutenden Menschen.

Aber was erwarte ich schon? Ich glaube, sie hat ihn mal aufrichtig geliebt und er sie auch. Ihre Welt musste zusammengebrochen sein, als sie merkte, dass er einen Geliebten hat. Gegen eine Frau hätte sie kämpfen können, aber nicht gegen einen Mann. Und so wählte sie ihr Leben in seinem Schatten, sie nahm sich ebenfalls Männer und hatte Affären, bekam noch zwei Kinder und gab sie als seine aus. Wir beide sind uns eigentlich sehr ähnlich, haben beide ein Schattenleben, lieben beide den gleichen Mann und können ihn doch beide nicht ganz für uns haben. Warum sieht sie es denn nicht?
Wir teilen ihn uns wie ein Spielzeug oder eine DVD. Wenn er auf seinen Ausgrabungen ist, dann gehört er ganz mir. Ist er zuhause, gehört er ganz ihr. So genießen wir beide die Zeit mit ihm, teilen unser Herz und haben doch nicht mehr als ausgesuchte Höflichkeit füreinander



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Nightflyer
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Beitrag24.04.2012 12:43

von Nightflyer
Antworten mit Zitat

Eingeschlafen bin ich nicht, aber der Text ist schon sehr langatmig, da kaum etwas passiert, nein da eigentlich gar nix passiert.

Zitat:

Das ganze Tal der Könige ist schon ausgegraben, aber der Professor ist sich sicher, dass hier noch etwas verborgen liegt.

Hier nennst dein Prota ihn "Professor", weiter unten wiederum nur Werner.   Entweder oder.
Zitat:

 Einen schönen Strand, nette, junge und hübsche Bedienungen, die uns ständig mit kühlen Getränken versorgen?

Übertrieben. Selbst der dümmste Student weiss das Ausgrabungen kein Zuckerschlecken sind. Naiv vielleicht, weil sie glauben hier die Entdeckung ihres Lebens zu finden, das ja.

Zitat:

 Aber der Professor scheint nicht nach einem Grab zu suchen. Ich wünschte, er würde mich endlich in sein Vertrauen ziehen.

Sehr unglaubwürdig. Es muss einen trifftigen Grund geben dass man etwas seiner wichtigsten Person im Leben verschweigt, nenne ihn.
Zitat:

und wenn es nur eine alte Dose aus einem Mülleimer wäre.

Ebenfalls unnötig übertrieben. Natürlich darf der Herr Professor im Müll suchen was er will, auch ohne Lizenz.


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JT
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Beitrag24.04.2012 13:05

von JT
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Hallo Bastet,
Während des gesamten Textes, hatte ich nicht einmal das Gefühl Fantasy/SiFi zu lesen. Nirgends einen Anhaltspunkt darauf. Leider hat mich der Text auch kein bisschen Neugierig gemacht auf mehr. Wie der Professor und John ein Paar wurden, interessiert mich an dieser Stelle und vor allem in dieser Länge nicht wirklich (kann man an anderen Stellen im Text einstreuen). Viel mehr hätten mich ein paar Infos zur eigentlichen Handlung interessiert, die meine Neugier weckt.
Hoffe dir mit meiner Meinung ein wenig geholfen zu haben.
LG JT
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Nightflyer
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Beitrag24.04.2012 13:51

von Nightflyer
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Zitat:

In unserer gemeinsamen Welt heißt das aber, dass ich, seit er mich Geschichte lehrte, ich mich in ihn verliebte und er sich in mich, sein Geliebter bin.

Den Satz würd ich in zwei Teilen, der lesbarkeit halber

Seit er mich Geschichte lehrte, verliebte ich mich in ihn - und er in mich. Doch in unserer gemeinsamen Welt bin ich nur sein Geliebter [...]


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Maestro
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Beitrag24.04.2012 15:22

von Maestro
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Hallo Bastet,

was mir zuerst negativ auffiel, waren die vielen Zeitsprünge,

Zitat:
Die Gräber, die wir fanden, waren alle bereits leer. Aber der Professor scheint nicht nach einem Grab zu suchen. Ich wünschte,
.

Das zweite, was bei mir den Lesefluss massiv stört, sind überflüssige Wiederholungen.


Zitat:
dann würde er keine Gelder mehr bekommen, keine Förderungen



Zitat:
ich mich in ihn verliebte und er sich in mich,


Diesen Satz musste ich drei mal lesen; viel zu umständlich.

Zitat:
lso hat er seit 20 Jahren eine Scheinfrau, irgendwie hat sie es geschafft, Kinder zu bekommen


Also wie man Kinder bekommt, sollte doch wohl klar sein.


Zitat:
heißt das aber, dass ich, seit er mich Geschichte lehrte


Sachlich falsch, er müsste doch wohl Archäologie lehren!?

Das sind nur ein paar Beispiele, die mich gestört haben.

Nach einer gründlichen Überarbeitung werde ich den Text auch mal zu Ende lesen.

Wie du in deiner Vorstellung geschrieben hast, wurde der Text schon mal kritisiert. In diesem Sinn soll meine Meinung nur helfen, die Geschichte zu verbessern.

LG Maestro


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Schreibmaschine
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Beitrag24.04.2012 15:41

von Schreibmaschine
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Hallo Bastet, willkommen im Forum!

Zu deinem Textausschnitt: Gerade am Anfang einer Geschichte ist es sehr wichtig, den Leser zu fesseln. Wenn man den ersten Absatz liest und denkt "Schön, aber wen interessiert's?" hat man schon verloren.

Du schreibst aus dem POV (point of view) deiner Hauptperson in der ersten Person Singular. Dein Charakter/ Protagonist erzählt die Geschichte im Präsens. Beides ist meines Erachtens nach suboptimal, aber daran will ich mich nicht aufhängen. Das eigentlich Problem ist, dass du fast nur Telling drin hast (also Dinge berichtest, anstatt sie dem Leser zu zeigen (showing). Dadurch kommt erst keine Atmosphäre auf. Der Leser kann sich nicht oder nur schwer in den Charakter hineinversetzen. Aber genau das möchtest du doch eigentlich durch die Wahl deiner Erzählform erreichen.
Bleib doch im Hier und Jetzt. Was erlebt der Charakter jetzt gerade?

Warum nicht so etwas wie (sorry, ich kann nicht widerstehen und schreib es im Präteritum):

"Leise ächzend trat ich aus meinem Zelt heraus. Ich hob eine Hand, um meine zusammengekniffenen Augen vor dem blendenden Licht zu schützen. Diese verdammte Sonne. Sie brannte unermütlich. Tag ein Tag aus. Wie war ich bloß an diesem gottverlassenen Ort gelandet?"

In meinem Beispiel hast du mehr persönliche Eindrücke. Du schüttest den Leser nicht sofort mit Informationen zu (das sollte man nie tun) und du zeigst schon erste Emotionen des Charakters, ohne dass es klingt wie ein Sachbericht.

Liebe Grüße,
Alison
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