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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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gold Papiertiger
Beiträge: 4939 Wohnort: unter Wasser
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04.03.2012 10:33 Re: bäche träumen vom meer von gold
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Perry hat Folgendes geschrieben: | bäche träumen vom meer
am liebsten fahre ich in der nacht
je dunkler umso heller die lichttasten
auf dem schattenpiano der alleebäume
stromab treibt es mich zum meer
das nördliche licht in den augenwinkeln
lausche ich dem muschelrauschen
heimwärts zieht mich ein deftiges gusto
der begrenzte blick bewaldeter hänge
untermalt vom murmeln junger bäche
gern gehe ich in den sonnenuntergang
je röter umso intensiver der vogelsang
inniger die umarmung der liebenden |
hallo Perry,
ich kann die stimmung so richtig nachvollziehen- die beiden ersten Verse
sprechen mich sehr an, die beiden folgenden machen mich traurig...
zum Wort "gusto": heißt es nicht der gusto???
ich bin seit freitag abend im forum, daher fühle ich mich hier noch etwas wackelig auf den beinen.
Lg Gold
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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04.03.2012 13:35
von Enfant Terrible
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Insgesamt finde ich dieses Gedicht eine gelungene, sehr atmosphärische Impression. Mir gefällt auch die "Symmetrie", die durch die Parallelismen erzeugte Geschlossenheit innerhalb des Gedichtes. Allerdings finde ich, dass man hier für einen noch tieferen Eindruck ein wenig vertiefen könnte, um die Bilder mehr zur Geltung zu bringen.
Zitat: | am liebsten fahre ich in der nacht
je dunkler umso heller die lichttasten
auf dem schattenpiano der alleebäume |
Die Piano-Metapher finde ich sehr schön. Was ich mir im Folgenden gewünscht hätte, wäre, wenn du diese Musik-Parallele evtl weiter durchgezogen hättest, wie einen roten Faden, oder zumindest am Ende wieder aufgegriffen, das gäbe den Bildern mehr Stringenz, denn:
Zitat: | gern gehe ich in den sonnenuntergang
je röter umso intensiver der vogelsang
inniger die umarmung der liebenden |
So schön diese Bilder sind, verwässern sie meines Erachtens im Vergleich zum sehr starken und phantasievollen Auftakt, wirken eher beliebig, wie eine Aneinanderreihung von Assoziationen, die man mit Natur, anmutiger Landschaft etc verbindet. Ein wenig bereitet es mir Probleme, dass du sozusagen unterschedliche Szenerien aufgreifst und umsetzt, wie eine Aufzählung all der Momente, die dem LI so gefallen. Eindrucksvoller fände ich eine intensive, kompakte Umsetzung eines einzelnen Augenblicks. Weißß nicht, inwieweit das mit deiner eigenen Intention korrespondiert - nur eine kleine Anregung von mir.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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04.03.2012 13:53
von BlueNote
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Hi!
Ein sehr angehm zu lesendes Gedicht, das mit dem Schattenpiano in den Bäumen z.B. schöne Impressionen enthält. Ich bin mir nicht sicher, ob mich die Vermischung aus Bach und Strom (stromab) stört. Der Titel würde ein größeres Gewicht auf den Bach voraussetzen. Ich habe aber das Gefühl, dass der Hauptteil des Gedichtes nichts mit einem "Bach" zu tun hat.
Gern gelesen!
BN
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cascail Eselsohr
Alter: 72 Beiträge: 410 Wohnort: frankreich
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04.03.2012 14:29
von cascail
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Ist direkt angekommen. Im Kopf und im Bauch.
_________________ Nur mit Natur, möglichst pur! |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 05.03.2012 01:03
von Perry
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Hallo Gold,
ja Gusto ist maskulin, aber hier steht es im übertragenen Sinn für ein Verlangen. Die richtige Schreibweise "zieht mich ein deftiger Gusto" sperrt sich deshalb ein wenig. Ich werde aber über eine Alternative nachdenken.
Der Text beschreibt eine Heimkehr im realen wie auch übertragenen Sinn.
Freut mich, dass der Text Gefühle transportieren konnte. Ja es geht auch um Traurigkeit im Sinne einer verlorener Liebe.
Schön dass du reingeschaut hast und das mit dem sicheren Gang kommt schon noch.
LG
Perry
Hallo Enfant Terrible,
ich bin durchaus ein Freund einheitlicher Bildebenen, hier zeichnen die Bilder den Weg (weniger die Vergleiche, die liefern nur die Begleitmusik etc.) zum Ziel, ein Nachhausekommen am Ende des Tages, einer Liebe, des Lebens.
Danke für deine Anregung und LG
Perry
Hallo Blue Note,
der Bach wird zum Strom und mündet ins Meer, insoweit ist er eine Metapher für den Kreislauf des Lebens auch wenn hier der Ablauf nicht chronologisch nachgezeichnet wird, denn das LI blickt nicht nur auf sich, sondern auch auf das Wachsende und Liebende um es herum.
Danke für deine Sicht, die mich anregt, die Bildfolgen noch einmal zu überdenken.
LG
Perry
Hallo cascail,
schön dass dich der Text berühren konnte.
LG
Perry
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