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Verändert Schreiben den Charakter oder das Verhalten?

 
 
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Pat Langdon
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Beitrag08.08.2011 11:04
Verändert Schreiben den Charakter oder das Verhalten?
von Pat Langdon
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Irgendwann in seinem Leben hat jeder von uns so für sich beschlossen "Bleistift und Papier" zur Hand zu nehmen und damit angefangen, Gedanken u.a aufzuschreiben. Daraus wurde vielleicht etwas Gutes und es wurde veröffentlicht.
Ist das der Zeitpunkt, an dem er sich Autor nennen darf oder ist er es schon vorher? Inwieweit verändert gegebene Kritik meine Art zu schreiben?
Beispiel:
Anfang der 80er war ich für kurze Zeit Mitglied in einem "Autorenverein" im Ruhrgebiet. Geleitet wurde dieser Autorenverein von jemandem, der sehr bekannt war (vielleicht noch ist). Während ich den Beiträgen lauschte und das Geschehen beobachtete, hörte ich so Sätze wie: "Ich bin Autor, sowas mache ich nicht" u.ä. Insgesamt empfand ich viele Kommentare als "arrogant".
Passiert das "zwangsläufig", wenn man viel schreibt bzw. veröffentlicht?
Was meint ihr dazu.
Euer Traumfänger Rolling Eyes


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Fjodor
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Beitrag08.08.2011 11:55

von Fjodor
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Hey, Du hast ja philosophische Fragen  Smile

Zur Frage wann man ein Autor ist und wann ein Schriftsteller gibts hier schon irgendwo einen langen Diskussionsstrang.

Am sichersten bist Du es, wenn Dich solche Fragen nicht mehr bewegen  Smile

Arroganz: ich denke es gibt zwei Arten. Die eine Form entspringt vornehmlich dem, dass man selbst noch unsicher ist und deshalb die eigene Größe herausstellen muss, indem man den anderen drückt.

Die Andere entspringt dem, dass man gegenüber Anfängern ungeduldig ist, weil man nicht wahrhaben möchte (oder sich bei der Erinnerung unbehaglich fühlt), dass man selbst mal an dem Punkt stand.

Ich denke nicht, dass es das Schreiben ist, das den Charakter verändert; im Schreiben und in dem Gebaren drumherum zeigt sich der Charakter nur vielleicht etwas deutlicher.

LG, Fjodor
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Pat Langdon
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Beitrag08.08.2011 12:15

von Pat Langdon
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Mich bewegt weniger die Frage "ab wann ich Autor bin". Ich denke eher daran, was das Schreiben so mit einem "macht".
Ich denke mir aus bestimmten Gründen ein bestimmtes Thema aus, über das ich schreiben möchte.
Für mich ist "Schreiben" nicht einfach nur die Wiedergabe von bereits geschehenen Geschichten. Ich möchte beim Leser etwas erreichen und damit meine ich jetzt nicht, dass er es einfach nur "mag".
Wenn ich etwas Längeres schreibe, setze ich mich damit auseinander. Übt jemand Kritik setzt er sich damit auseinander.
Frage: Verändert es mich oder meine Ansichten zu einem bestimmten Thema? Rolling Eyes
LG
Traumfänger


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Harald
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Beitrag08.08.2011 12:25

von Harald
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Nein, nicht zu bestimmten Themen, du wirst allgemein kritischer, da du mehr hinterfragst.
Jede Recherche zieht neue nach sich, du stößt auf andere Meinungen - und du schreibst in Foren wie hier mir, in denen diskutiert wird. Das alles schlägt sich nieder, ohne dass du es selbst merkst wirst du allgemein kritischer, so geht es zumindest mir!

LG

Harald


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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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Pat Langdon
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Beitrag08.08.2011 12:46

von Pat Langdon
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Zu meinem "das mach ich nicht, ich bin...
Wie kritisch bleibt man sich selbst gegenüber, wenn man sich bestimmten Themen "verschließt"?
Damit sind jetzt nicht Sparten von "Gewaltverherrlichung" o.ä. gemeint, wer will das schon.
Sollte man beim Schreiben nicht für alles offen sein und sich ab und zu auch an Dinge trauen, bei denen man sich (noch) nicht sicher ist, ob man sie schafft?
LG
Traumfänger


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Fjodor
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Beitrag08.08.2011 13:23

von Fjodor
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Zitat:
Ich denke mir aus bestimmten Gründen ein bestimmtes Thema aus, über das ich schreiben möchte.
Für mich ist "Schreiben" nicht einfach nur die Wiedergabe von bereits geschehenen Geschichten. Ich möchte beim Leser etwas erreichen und damit meine ich jetzt nicht, dass er es einfach nur "mag".


Glückwunsch Traumfänger, ich glaube das ist eine ganz gute Voraussetzung, dass man etwas schreiben kann, das für andere lesbar, lesenswert und verwertbar ist.
Das fehlt vielen, die auf eigene Faust veröffentlichen oder den meisten "Opfern" der sog. DKZ-Verlage (wobei es auch Leute gibt, die partout "ihre" Message loswerden wollen und dann auch nicht genug auf die Qualität ihres Schreibens achten).
Ernsthaft (und mit selbstkritischem Blick auf die Qualität) zu schreiben führt denke ich fast automatisch dazu, dass man reifer und abgeklärter wird.
Die Routine, die man gewinnt, kann man vielleicht tatsächlich dazu nutzen, experimentier- und risikofreudiger zu werden.
In meinem zweiten Buch bin ich z.B. als Mann in die Rolle einer Ich-Erzählerin geschlüpft Smile

LG, Fjodor
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Pat Langdon
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Beitrag09.08.2011 00:35

von Pat Langdon
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Vielen Dank für deine Glückwünsche lieber Fijodor.  Very Happy
Ich mag Texte nicht, in denen man sich nur selbst "belobpudelt", aber bei dem was ich so schreibe, oder noch so schreiben mag, habe ich oft Angst, zu viel von mir selbst preiszugeben. Auch wenn der Leser mich nicht wirklich kennt!
Wie weit darf man gehen und sich selbst "treu" zu bleiben?
Wenn ich etwas schreibe, mache ich mir oft Gedanken darum, ob der Leser vielleicht etwas missverstehen könnte, bzw. etwas in den "falschen Hals" kriegt.
Wobei ich vielleicht an dieser Stelle sagen muss:
Ich habe früher viele Texte geschrieben, habe sie aber von besagten Autorenverein nicht zurückbekommen. Habe dann aufgrund dessen, dass ich jemanden aus meiner Familie gepflegt habe, neben meinem Beruf, keine Zeit mehr gefunden, Bücher zu lesen oder selbst zu schreiben.
Habe wegen der Pflegesituation eine Art "biographisches Tagebuch" geführt. Aber wer will das schon lesen.
Weiß halt nicht, was heute so gefragt ist.
Und wenn ich so ganz offen sein darf:
Habe heute, dank eurer tatkräftigen Hilfe, mein erstes "Lyrik-Gedicht" in die Werkstatt eingestellt.
Das erste seit Jahren, - bin echt unsicher. Möchte aber gerne wieder zu meinen "Wurzeln" zurückkehren und würde mich über "kreative" Hilfe sehr freuen.
Hab ne Menge durchgemacht und würde gerne bei dem früheren Punkt "X" wieder anfangen.
Wie gesagt: Hab´s nicht so mit dem roten Teppich, aber vielleicht mögt ihr mir was beibringen und mir helfen!!
LG
Euer Traumfänger Rolling Eyes


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M.J.H.
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Beitrag10.08.2011 12:41

von M.J.H.
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Das Schreiben hat mich persönlich schon verändert, auf jeden Fall. Es ist genau wie mit dem Lesen. Ich finde man bekommt eine kritischere Weltsicht, auch habe ich das Gefühl ich bin aufmerksamer geworden. Analytischer im Alltag und ich achte mehr auf soziale Strukturen usw. Wo es mir aber am stärksten auffällt ist, dass ich seit dem ich Naturlyrik verfasse die Natur an sich auch mehr als Teil meines Lebens wahrnehme und allgemein mehr wahrnehme.

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Die Seite, auf der die Kanonen arbeiten, ist nie die richtige. (H.H.)
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Merlinor
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Beitrag11.08.2011 13:05

von Merlinor
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Ich habe den Thread nach "Allgemeines rund um die Schriftstellerei" -> "Dies und Das" verschoben, weil er da meiner Meinung nach besser untergebracht ist, als im "Small-Talk".

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Pat Langdon
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Beitrag11.08.2011 14:37

von Pat Langdon
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Hallo M.J.H.
im Punkt Verhalten scheinst du voll auf meiner Wellenlänge zu sein.
Ich gehe auch bewusster mit Menschen um. Und auch wenn ich durch die Natur spaziere, sehe ich sehr genau hin und versuche das noch "intensiver" zu genießen.
Habe mich heute an einer "Momentaufnahme" mittels Text versucht.
LG
Traumfänger
PS an Melinor: Danke fürs Verschieben


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Criss-Cross
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Beiträge: 3



C
Beitrag11.08.2011 14:46

von Criss-Cross
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Du wirst sprachlich besser, du schärfst deinen Blick für Details und wirst ruhiger. Einsichten? ja, über einen längeren Zeitraum. aber dazu brauchst du nicht zwangsläufig Bücher. Das Leben weiss auch Bescheid.

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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag11.08.2011 19:54

von madrilena
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habe ich oft Angst, zu viel von mir selbst preiszugeben. Auch wenn der Leser mich nicht wirklich kennt!
Wie weit darf man gehen und sich selbst "treu" zu bleiben?
Wenn ich etwas schreibe, mache ich mir oft Gedanken darum, ob der Leser vielleicht etwas missverstehen könnte, bzw. etwas in den "falschen Hals" kriegt.


Hallo Traumfänger - ich bin der Meinung, dass mich Schreiben charakterlich nicht verändert, sehr wohl aber meine Lebensweise. Man ist nicht mehr allein, lebt mit den Menschen, die man "erfindet", begleitet und wird begleitet.
Aber eines ist mir völlig klar - meine Bücher müssen ehrlich sein. Ich darf keine Angst haben, zu offen zu sein - dann wird ein Buch nicht authentisch, dann bleibt es, meiner Meinung nach, im Obeflächlichen stecken.
Jedes Buch, gleichgültig ob Krimi, Roman oder was auch immer, hat irgendetwas Persönliches und wenn es nur unbewusste Gedanken und Wünsche oder Empfindungen sind.
Ich würde mich nie bei meinem Schreiben danach richten, was die Leute über mich reden werden, wenn sie meine Bücher gelesen haben.
Reden sie gut von mir, ok. dann bekomme ich es zu hören, reden sie schlecht, tun sie es nicht vor mir, und dann kann es mir völlig gleichgültig sein. Ist wenigstens alles meine Meinung.
Wie oft bin ich angegriffen worden, weil ich in meiner Autobiographie zu offen gewesen wäre. Das lässt mich total kalt - entweder alles oder nichts, sonst kann ich auch unter die Märchenerzähler gehen.
Herzlichst madrilena


_________________
Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
4."leben" ISBN 10:3934136656
Erhältlich bei Amazon über buchimport Peter Reimer + in Buchhandlungen
Schatten umarmen auch über Libri.
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Pat Langdon
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Beitrag11.08.2011 22:11

von Pat Langdon
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Liebe Madrilena,
vielen Dank für deine Worte, sie sind sehr hilfreich für mcih Wink
meine Unsicherheit rührt eher daher, dass ich neuer "Schreiberling" bin,
(nach vielen Jahren Pause wieder), mein erstes "Buch" (noch Manuskript) verzapft habe und natürlich will ich damit auch etwas erreichen.
Obwohl es von der Zeitbestimmung wohl in den SF-Bereich gehört, verarbeite ich viele Dinge von mir selbst. - Und dazu stehe ich auch - jederzeit. Es könnte mir ja auch egal sein, weil ich ja nicht dabei bin, wenn der Leser sich das "antut".
Was mich bewegt, ist immer wieder die Frage: Kann er den Gedanken und die Reaktion nachvollziehen, ohne das das ganze authobiographisch rüber kommt? Wieviel muss also von meiner Hauptfigur rüberkommen, damit man sich in sie hinein versetzen kann? - Ohne zu viel von mir preiszugeben. Denn dann so glaube ich, hätte ich wie es früher hieß "das Thema verfehlt.
Wenn ich ein Buch lese, das mit vielen Figuren agiert, suche ich mir eine aus, mit der ich das Geschehen "miterleben" möchte.
Beim Hintergrund dieser Gedanken: Veranlasst mich der Leser dann nicht zu sehr, mich in ihn hinein zu versetzen und verändert das möglicherweise meine eigene Intension.
LG
Traumfänger


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madrilena
Klammeraffe

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Beitrag11.08.2011 22:48

von madrilena
Antworten mit Zitat

Hallo Traumfänger - ich bin der Meinung, dass man sein Buch, seinen Roman mit aller Verantwortung, Ehrlichkeit und Überzeugung schreiben soll und nicht die Intentionen der eventuellen Leser als Richtschnur nehmen. Wie Du sehr richtig schreibst, jeder ist selbst dafür verantwortlich, ob er ein Buch liest oder nicht und jeder - auch das hast Du gut erklärt - liest ein Buch eben anders.
Ich finde ein Thema, spüre, wie es mich besetzt, wie es mich fordert, wie es mich erfüllt und was es mit mir macht und dann schreibe ich - nachdem ich versucht habe, mir zuvor einen "roten Faden" zu spinnen, der allerdings am Ende manchmal gar nicht mehr stimmt.
Ich finde Schreiben ein wunderbares, ein dich ganz forderndes Abenteuer und deshalb komme ich auch nicht davon los.
Nochmals - ich wünsche Dir viel Erfolg
lg. madrilena


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1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
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Merlinor
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Beitrag14.08.2011 12:48

von Merlinor
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Hallo Traumfänger

Natürlich verändert „Schreiben“ den Autor: Er hat ein Thema oder eine Geschichte und mit dieser setzt er sich intensiv auseinander. Das verändert zuerst einmnal ihn selbst und später dann den Leser. Vielleicht nur ein klitzekleines Bisschen, aber es verändert.

Schreiben ist Kommunikation und Schreiben dient einem Zweck, denn mittels des Schreibens will der Autor sich mitteilen, will dem Leser ein Sachthema oder eine Geschichte nahebringen. Da selten Geschichten ohne eine „Moral“ geschrieben werden, ist es ohnehin zumeist eine Mischung von beidem.
Einen Autor ohne wenigstens eine klitzekleine Message habe zumindest ich noch nicht kennengelernt. Eine Geschichte wird also in aller Regel ein wenig der Philosophie des Autors vermitteln, das liegt in der Natur des Schreibens ...

Nun: Jede Art von Kommunikation verändert zwangsläufig die daran Beteiligten, in diesem Fall also sowohl Autor als auch Leser.
Die Frage ist daher nicht ob, sondern wie diese Veränderung sich auswirkt.
Lässt der Autor sich von seiner Angst vor der möglichen Reaktion des Lesers so weit beeinflussen, dass er, nur um zu gefallen, die eigene Geschichte zerstört?
Oder setzt er sich über alle Normen hinweg, pfeift beherzt auf alle erzählerischen Regeln und sonnt sich während seines darauffolgenden Untergangs durch den Leser selbstgefällig im Glanz der eigenen Unbestechlichkeit?

Es ist eine Gratwanderung und es ist ein spannendes Spiel: Mein persönliches Bestreben als Autor ist es, eine gute Geschichte zu haben, die es wert ist, erzählt zu werden und diese Geschichte dann so atemberaubend fesselnd zu erzählen, dass den Lesern Augen und Münder offen stehenbleiben.

Wenn ich mich dafür verändern muss, das erlernen und umsetzen zu können, dann mit dem größten Vergnügen – gerne auch tiefgreifend ...

LG Merlinor


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Micki
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Beitrag14.08.2011 14:49

von Micki
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Ich schließe mich mit meiner Meinung Merlinor an!

Mich hat das Schreiben meiner Geschichte total verändert. Fehlschläge sowie Schreiberfolge formen mich, verändern mich und stärken meinen Charakter. Und das ist gut so!

Klar solltest du dich trauen und klar solltest du dir selber Platz für Fehler einräumen. Und wenn du als Anfänger noch unsicher bist, vielleicht erst mal nur einen kleinen Kreis von Lesern bitten dich zu rezisieren.
Bleib ehrlich und schreib so dass du zu deiner meinung stehen kannst, nur dann wirst du auch glaubhaft und überzeugend sein!


LG Micki


P.S. Ich komme aus Reichshof, also fast bei dir um die Ecke! Wir können uns zuwinken. Laughing


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Pat Langdon
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Beitrag14.08.2011 15:21

von Pat Langdon
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Zitat:
wenn ich mich dafür verändern muss, das zu erlernen und umzusetzen, - gerne auch tiefgreifend


Hallo Melinor,
ja, das ist ein sehr guter Gedanke und wie ich finde, auch eine gute Einstellung.
Einige der kleineren Veränderungen fließen wohl einfach so im Laufe der Zeit ein, wenn man schreibt.
Für mich war es schon eine diesem Forum beizutreten. Ich bin sonst nicht der Mensch, der sich in irgendwelchen Foren offenbart. Was mich bewogen hat, mich hier "rein zu trauen", waren die Worte von Bekannten und Freunden "ich sei begabt". Was immer man auch darunter so verstehen mag.
Ich bin neu im Forum und ehrlich gesagt: Wenn ich hier lese, was andere hier so "vom Stapel laufen lassen", ist das schon einwenig einschüchternd und ich bekomme echte Zweifel an meiner "Begabung", falls ich sie habe.
Das heißt nicht, dass ich mich gleich wieder "vom Acker mache", wie man bei uns so schön sagt, - es lässt mich nur zögern.
Ich habe noch einen sehr weiten Weg vor mir, den ich auch gehen möchte. Man selbst sieht sich doch immer nur subjektiv, - also woran bemerke ich dann, dass ich mich "tiefgreifend" verändert habe?
Vielleicht ein bisschen zu "philosophisch" - fällt mir aber gerade so ein.

LG
Traumfänger


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Isabelle34
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I
Beitrag14.08.2011 19:13

von Isabelle34
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Hallo Traumfänger,

Ich merke, dass ich mich in den letzten Monaten verändert habe, wenn ich mich hinsetze, anderen Menschen als meinen Kindern etwas vorlese und es mir Spaß macht.

Wären Selbstzweifel nicht ein altes, menschliches Problem, ich hätte sie erfunden.
Durch meine erste Buchveröffentlichung, die Meinungen darauf, die Reaktionen hier im Forum auf Textproben und der Umgang mit meinen Lesern bin ich viel, viel selbstbewusster geworden. Sicher gibt es auch heute noch Momente, wo ich denke, die Leute wollen alle nur nett sein und mir nicht sagen, dass ich eigentlich nicht schreiben kann. Augenblicke, in denen ich das Schreiben sofort und auf der Stelle aufgeben möchte.

Aber sie werden immer weniger. Ich zweifle heute nicht mehr ganz so stark an mir, was ich als direkte Auswirkung des Schreibens auf mich sehe.

Ansonsten ist meine Familie der Meinung, ich wäre ausgeglichener geworden. Kann gut sein, denn heute knalle ich keine Türen mehr, wenn ich vor Wut explodieren könnte, sondern gehe eine Kampfszene schreiben.  Embarassed
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Pat Langdon
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Beitrag14.08.2011 21:15

von Pat Langdon
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Liebe Isabelle34,
na da bin ich aber froh, dass ich nicht die einzige bin, die Selbstzweifel hat. Laughing
Ich hoffe, dass ich hier im Forum noch gut wachsen kann. Zwar knalle ich keine Türen, aber das mit den Kampfszenen werde ich mir merken.
Ich danke dir.

LG
Traumfänger


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Maria Magdalena
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Beitrag14.08.2011 22:00

von Maria Magdalena
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Hallo Traumfänger

Wunderschöner Name!

Wenn ich von dir so lese, spüre ich, dass du wirklich schreiben willst, dass da was aus dir raus will. Andere nennen dich "begabt" - toll! Aber reicht das für den Markt, die Allgemeinheit?

Es gibt ein grosses Angebot an Schreibschulen - ich habe selber eine absolviert - und sehr viel dabei gelernt. Da sind auch Angebote auf dem Markt über autobiographisches Schreiben, falls du das tatsächlich möchtest. Es ist nicht ganz einfach, etwas, das du in deinem Leben als sehr intensiv erlebt hast, dem Leser rüberzubringen, damit er es wie du verstehen kann.

Schreiben ist ein Handwerk, das wir erlernen müssen und dann beginnt das Schreiben.

Herzliche Grüsse
Gabriela


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Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH
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Pat Langdon
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Beitrag15.08.2011 09:54

von Pat Langdon
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Liebe Gabriela,
ja, - ich möchte schreiben und das, wenn möglich, nicht nur für die Schublade. Auch, wenn es für den Markt eben noch nicht reicht!
Aber Begabung allein reicht eben nicht. In den Schreibschulen hab ich mich schon umgesehen, sind mir aber zu teuer. Auch wenn ich noch so sehr an mir zweifle: Ich glaube schon, dass ich noch sehr ausbaufähig bin. Laughing
Kritik, die ich erhalte, ist für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Sie wird meine Art zu Schreiben, aber wohl auch meine Art zu denken, beeinflussen.
Ich finde es schön, dass es dieses Forum gibt und ich mich mit gleichgesinnten auseinandersetzen kann.

LG
Traumfänger


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Gast







Beitrag13.09.2011 20:58

von Gast
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Traumfänger hat Folgendes geschrieben:
Mich bewegt weniger die Frage "ab wann ich Autor bin". Ich denke eher daran, was das Schreiben so mit einem "macht".
Frage: Verändert es mich oder meine Ansichten zu einem bestimmten Thema? Rolling Eyes
LG
Traumfänger


ich glaube, ja.
das thema, mit dem ich mich befasse, durchdringt mich:
ergibt sich ein heiteres gedicht, fühle ich auch dementsprechend (oder besser umgekehrt;-)), wird der text düster eindringlich, dann bin ich ebenso drauf.
lese ich eine nüchterne doku, färbt das auch meine stimmung ernüchternd, eine romantische geschichte macht mir eher lust auf zweisamkeit....
ich kann das jedenfalls nicht trennen, aber da ist wohl auch jeder sehr individuell.....
ob die beschäftigung mit einem thema auch meine ansichten dazu verändert? ich denke, ja:
beschäftigung mit etwas bringt information mit sich, diese verändert deinen horizont,...du veränderst dein denken diesbezüglich....
weiß nicht,...ist das zu abgehoben???*grübel

***
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