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sturmplanet


 
 
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
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Goldene Feder Lyrik


Beitrag05.02.2012 12:51
sturmplanet
von jim-knopf
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

sturmplanet

und großvater ist einfach abgetreten
es wird nicht klar woran er sich noch hielt
nur dass sein aug jetzt mit den sternen spielt
und meines mit dem blauen sturmplaneten

wo sich die niederungen abwärts neigen
fällt jetzt aus seiner still gewordnen hand
ein nadelkissen regenbögen spannt
die dünne haut auf und es lässt sie steigen

bis großvater ein zelt ist und ein himmel
bis alles was durch ihn zu boden fällt
gefiltert und von seinem sterben ausgewählt
und gut ist und ein grelles sterngewimmel

dann nimmt er aus den abgegrenzten räumen
aus denen ich ins gold hinüber schau
ins schwarz und in ein unbestimmtes blau
den wink sich wie planeten aufzubäumen

denn großvater ist heute abgetreten
es wird nicht klar woran er sich noch hielt
nur dass sein aug jetzt mit den sternen spielt
und meines mit dem blauen sturmplaneten



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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag05.02.2012 13:40

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Das ist sehr schön.
Nur .. braucht es das "nadelkissen"? Ich finde, das Gedicht würde ohne diese zusätzliche Metapher gewinnen.
Zitat:

den wink sich wie planeten aufzubäumen


Hier passt das "aufbäumen" für mich nicht zu den "planeten".

LG David


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag07.02.2012 09:41

von jim-knopf
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hi mister

vielen dank für den kommenar und schön dass es dir gefällt
über deine anregungen muss ich nochmal nachdenken
kann gut sein dass sich da noch was ändert
vielen dank

gruß
roman


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Tango
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
T


Beiträge: 15
Wohnort: España


T
Beitrag07.02.2012 10:24

von Tango
Antworten mit Zitat

"Nadelkissen" und "Aufbäumen" in Verbindung mit "Planeten" bloß nicht streichen, Jim-Knopf. Es sind absolut treffende Bilder! Gut, daß ich dieses geniale Werk nicht verpaßt habe. Muß wohl öfter mal hier reinschauen. Dir einen ideenreichen Tag und herzliche Grüße.  Smile

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"Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden;
uns aber, die wir selig werden ist's eine Gotteskraft. " - 1. Korinther 1, 18
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Gast







Beitrag07.02.2012 11:42

von Gast
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Hallo Roman,

zu den von David angesprochenen Stellen: Das "Nadelkissen" herausoperieren zu wollen, stelle ich mir schwierig vor; das Ergebnis wäre wohl ein anderes Gedicht. Der "sich aufbäumende Planet" macht mir keine Schwierrigkeiten, nehme ich ihn für sich; als Bestandteil eines "wie-Vergleichs" scheint mir das ganze aber auch arg gewollt bzw. etwas schräg.

Gruß,

Soleatus
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Franziska
Eselsohr

Alter: 48
Beiträge: 334
Wohnort: Freistaat


Beitrag07.02.2012 19:55

von Franziska
Antworten mit Zitat

jaa, Nadelkissen, darüber stolpert Mann!""

Sehr gelungen, ausgezeichnet!

Aufbäumen und Planeten ist sowieso meiner Ansicht und aus der Quelle des Ursprungs unübertrefflich gut formuliert...

hm. tnx Hut ab    k.


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*wenn ein Vogel die Disposition hat, in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Aerodynamik zu fliegen, dann brauchen wir ihm deshalb noch nicht die Kenntnisse dieser Gesetze zuzuschreiben*
Noam Chomsky
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


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Beitrag07.02.2012 23:58

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich finde den Text sehr schön, obwohl ich ihn nicht ganz verstehe. Ich lese ihn als eine sehr bildhafte, intuitive, persönliche, tröstliche Antwort auf die Frage: Und was ist jetzt mit ihm? Wo ist er hin?

Lese ich es so richtig: "ein Nadelkissen Regenbögen"? (Also wie ein Dutzend Eier)

Hiermit habe ich auch Probleme:
"dann nimmt er aus den abgegrenzten räumen
...
den wink sich wie planeten aufzubäumen"

Das liegt am "wink", glaube ich.
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Franziska
Eselsohr

Alter: 48
Beiträge: 334
Wohnort: Freistaat


Beitrag08.02.2012 09:14

von Franziska
Antworten mit Zitat

hm, ich glaub aus abgegrenzten Räumen, weil er, war er ein Goldmann?

Solche Menschen lieben abgegrenzte Räume aber nur von außen, weil es gibt sie eh nicht, das wissen die mit Gold ja.

, hm,  das ist ja die ewige frage........ punktum

so wie die Menschen die an Grenzen grlauben, aber das ist ja ein anderes Kapitel, so Mensch und National, das hat aber nichts mit den Gold zu tun, nur eher wirklich grenzwertig, weil so unauflöslich, voll aua

k.


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Noam Chomsky
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag08.02.2012 10:43

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Hallo Roman,

das Gedicht ist schön, aber auch etwas bekannt und etwas kitschig. Ich musste unwillkürlich an eine Barockkirche denken.
Allerdings passen die abgenutzten Bilder (die still gewordene Hand, Zelt und Himmel in einem Atemzug, durch ihn fällt es wie durch ein hohes Kirchenfenster, blauer Planet, dann noch das Gold (dito: Barockkirche, eigentlich fehlt ja nur noch ein Engel, oder?) auch zum verstorbenen Großvater, als hättest du dich in seine vertraute hoffnungsspendende Welt begeben, was es wieder stimmig werden lässt, weil der Tod so sanft wird.

Stimmig insgesamt, liebe Grüße, Jocelyn.


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
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Goldene Feder Lyrik


Beitrag09.02.2012 11:48

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hallo leute
vielen dank euch für die kommentare
freut mich dass ihr was damit anfangen könnt
und für die anregungen bin ich auch sehr dankbar

Zitat:
Lese ich es so richtig: "ein Nadelkissen Regenbögen"? (Also wie ein Dutzend Eier)


so ist das richtig ja
das "nadelkissenregenbögen" sollte damit zweierlei funktionen erfüllen

wo sich die niederungen abwärts neigen
fällt jetzt aus seiner still gewordnen hand
ein nadelkissen regenbögen

ein nadelkissen regenbögen spannt
die dünne haut auf und es lässt sie steigen


doppelt gemopelt. in der art.

ansonsten muss ich über die sich aufbäumenden planeten tatsächlich noch nachdenken. der "wink" steht da mehr aus metrischen gründen. ein "befehl" hätte mir besser gepasst. das ging aber nicht rein.

diesen kommentar...

Zitat:
hm, ich glaub aus abgegrenzten Räumen, weil er, war er ein Goldmann?

Solche Menschen lieben abgegrenzte Räume aber nur von außen, weil es gibt sie eh nicht, das wissen die mit Gold ja.

, hm, das ist ja die ewige frage........ punktum

so wie die Menschen die an Grenzen grlauben, aber das ist ja ein anderes Kapitel, so Mensch und National, das hat aber nichts mit den Gold zu tun, nur eher wirklich grenzwertig, weil so unauflöslich, voll aua

k.


... versteh ich im übrigen gar nicht
was ist denn ein goldmann? lol

einen schönen tag wünsch ich
roman


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Gast







Beitrag10.02.2012 01:00
Re: sturmplanet
von Gast
Antworten mit Zitat

Dein Großvater ist gestorben. Warum erzählst Du das? Was verband Dich mit Deinem Großvater? Warum erzählst Du nicht einfach eure Geschichte, was Dein Großvater für Dich war, inwiefern er welchen Eindruck auf Dich gemacht hat? Man erfährt nichts über Deinen Großvater, außer: er ist gestorben. Man erfährt auch nichts über Deinen Bezug zu Deinem Großvater. Das bleibt eine Leerstelle.
Du nimmst den Tod des Großvaters zum Anlass, Bilder über den Tod zu malen, wie Du Dir das so vorstellst. Du redest anlässlich Deines verstorbenen Großvaters also über Dich. Woran Dein Großvater sich hielt, was für ein Mensch er war, weißt Du nicht, schreibst Du. Was weißt Du eigentlich von Deinem Großvater, außer, dass er gestorben ist? Ist Dir das keine Zeile wert? Soweit zur Story.

Bei der Art, wie Du das Gedicht erzählst, hältst Du Dich an die Manier vieler Poeten, neue Ausdrucksformen finden zu wollen für altbekannte Dinge. Das geht bis ins Lächerliche, wie bei Reiner Kunze, der sich mit seiner Liebe mittels Schlüsselbein im Schlaf einschließen will. Die Absurdität besteht darin, dass viele Poeten nicht zufrieden sind, zu erzählen, was sie bewegt; sie wollen es ganz originell erzählen, wie noch niemand zuvor; ganz so, als wäre nicht ihr Blickwinkel auf die Sache das Einzigartige, sondern ein neuer Ausdruck, wobei sie zum einen die Story aus den Augen verlieren und zum anderen nicht einmal mehr ganze Sätze ausgesprochen werden.
So tauchen bei Dir Nadelkissen auf, die Regenbögen spannen usw.. Kein Satz wird zu Ende geschrieben, sondern ein Bild ans andere genagelt: Der Tod des Großvaters als Anlass mal zu zeigen, was man in der Bilderkiste hat.

Dabei bleibt jedes Urteil darüber, "wer war eigentlich mein Großvater?", auf der Strecke. Auch, was man über sich selbst lernen kann, wenn man sein Verhältnis zu ihm durchdenkt, findet nicht statt.

Ich hätte es schöner gefunden, Du hättest mit wesentlich einfacheren und ganzen Sätzen und weniger bildhaften Worten etwas über Deinen Großvater erzählt, und was Dich traurig macht oder auch nicht.

 




jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
sturmplanet

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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag10.02.2012 01:25
Re: sturmplanet
von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

EBaas hat Folgendes geschrieben:
Dein Großvater ist gestorben. Warum erzählst Du das?


Tut er ja gar nicht.


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2517
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag11.02.2012 00:57
Re: sturmplanet
von Berni
Antworten mit Zitat

Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
EBaas hat Folgendes geschrieben:
Dein Großvater ist gestorben. Warum erzählst Du das?


Tut er ja gar nicht.


 Laughing

So isset! Kam mir auch gleich in den Sinn. Warum schreibt man eigentlich Lyrik?  Wink

@Roman,
habe ich sehr gern gelesen, deinen Text.

LG
Berni
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Gast







Beitrag11.02.2012 02:11
Re: sturmplanet
von Gast
Antworten mit Zitat

Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
EBaas hat Folgendes geschrieben:
Dein Großvater ist gestorben. Warum erzählst Du das?


Tut er ja gar nicht.


Eben. Was macht er stattdessen?
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jim-knopf
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Beiträge: 3974
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Beitrag13.02.2012 00:57

von jim-knopf
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guten abend

nur ganz kurz: vielen dank für die neuen kommentare
muss morgen um 6 meinen flieger erwischen und bin dann erstmal wohl mit sehr eingeschränktem internet beschlagen.
werde also die nächsten tage/wochen nicht groß zum antworten kommen.
ich hoffe, das sehr ihr mir nach.

gruß
roman


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