floschnpost

[Ric]

ii hob in mein lebm maonchn briaf niidagschriim
und hob eam da post aonvatraod
de aontwoat de iis ma mia meist schuidig bliim
und mia woa des gmiad oft vasaod

daon hob ii des gschriime in mein guadn glaobm
ana floschn oes gschenk iiwagebm
wa bessa oes waons tad in ladl vastaobm
owa oft spekuliad ma danebm

a looch in da floschn de zedln woan noss
vawoschn da Inhoed da sinn
da glaom iis in oasch de enttäuschung is gross
owa ii setz mi noamoe hin

wos neix aom papia und de hoffnung is do
de floschn de neiche waa dicht
ii woat auf a aontwuat si kummt ned geh wo
und ii schreib hoed noomoe a gschicht

de weatln de rinnan voe schwung aofs papia
es klingt wiar gsangl a liad
a floschn bringts weid iwas wossa zu dia
des woatn des mocht laongsaom miad

ii greif zu mein flaschal vagunn mar an schluck
de lehr hod des schicksoe mia gebm
waons laa iis de floschn daonn kummt nix mea zruck
varonnan vataon wia des lebm

[Perry]

der Dialekt klingt dem Niederbayerischen, wie ich es kenne, ein wenig ähnlich, weshalb ich keine Probleme hatte dem Text zu folgen.  
Flaschenpostbriefe sind meist nur letzte Hilferufe, die selten ankommen, aber sie symbolisieren sehr schön, die nie endende Hoffnung.
Gern gelesen und mitgesummt.
Perry

[Ric]

Hallo Perry,

danke für Dein Interesse und die Mühe mit dem Ost-Ösi-Dialekt (Wiener Umland);
Du meinst, die Flaschenpost sei ein letzter Hilferuf - und triffst damit voll ins Schwarze! Stell Dir vor, der Autor schreib diese Zeilen voller Ungeduld,
und bezeichnet dabei den Empfänger ob dessen Säumigkeit als ...
Ich geniere mich heute dafür, und morgen wahrscheinlich auch noch!

Nochmals Dank, besonders fürs mitsummen!
Ric

[firstoffertio]

Ein guter Tropfen.
Mit Genuss gelesen.

(Warum schmecken mir deine Dialektgedichte so gut?)

[Ric]

Es ist mir eine Ehre, einer Fürstin Geschmack entsprochen zu haben.
Gerne bin ich für weitere Lieferung bereit, falls dies gewünscht wird.
Mit allerverbindlichsten Grüßen,
Ric

Ich hoffe, dass meine Antwort an andere Stelle den Genuss nicht zu sehr getrübt hat. Der Mensch ist fehlbar. Derart Missgriffe, insbesondere deren
Wiederholung wollen künftig tunlichst vermieden sein.