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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 943 Wohnort: Yaren
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S 30.01.2012 23:40 Hoffnung von seppman
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Hoffnung
Wahnsinn, Wahnsinn liebe Welt,
kann man nur sagen, sieht man dein Land
Mord, Trauer, Tränen hast du bestellt
Was heute gebaut, wird morgen verbrannt
Soviel Leid hast du ertragen
Soviel Schmerz hast du erlitten
Die Zeit heilt alle Wunden, hört man sagen
Lieber Gott vergib uns, hört man bitten
Wie lange, wie lange geht das noch so?
Ist das die Weltmoral, die gar nicht existiert?
Menschen, Menschen, Menschen sind roh
Gewinnen wollen alle, doch fast jeder verliert
Man kann nur hoffen, doch das dauert ewig
Egal, du hast ja Zeit, die wir uns stehlen
Und wenn der letzte Tag naht, endlich,
werd ich meine Schuld nicht verheelen
Ich bin nur ein Mensch, und das auch nur leider
Wäre lieber ein Wurm, dann sähe mich keiner
Sähe selbst das ganze Elend nicht
Wäre nur auf saubere Erde erpicht
Doch den Menschen kümmern die Würmer wenig
und darum hoffe ich inständig, und das ewig
Weitere Werke von seppman:
_________________ Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung. |
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paper.pages
Schneckenpost
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Beiträge: 12
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P 14.02.2012 17:45
von paper.pages
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Hallo seppman!
Beim Durchstöbern der Werkstatt bin ich auf dein Werk gestoßen und dachte mir, dass ich hier einen Versuch einer Kritik starten könnte. Ich weise gleich daraufhin, dass ich hier neu bin und mich erst etwas einleben muss.
Zuerst das Positive:
1. Eine schöne Themenwahl, die zwar oft in der Literatur und in Gedichten gesehen wird, aber dann doch jedesmal etwas anders ist. Vor allem finde ich die Erwähung es blanken Wahnsinns einen wirklich guten Ansatz um in das Thema zu führen.
2. Eine wirklich gute Rhythmik und ein sehr präzieses Gefühl für Wortklänge und Töne! Das Gedicht lässt sich gut lesen, den Kreuzreim hast du gut hingekriegt und man merkt, dass du nicht einfach nur gereimt hast, sondern, dass das Gedicht auch einen tieferen Sinn verfolgt.
Nun meine Kritik:
1. In der dritten Strophe finde ich das dreimalige Wiederholen des Worts "Menschen" nicht sehr geschickt, da man dadurch die Wirkung nicht verstärkt, was der Sinn von Wiederholungen wäre, sondern eher das Bild einer gesichtslosen Masse ohne jegliche Merkmale erzeugt. Mir fehlt hier einfach ein bisschen die tatsächliche Kritik an dem Menschen.
Mein Vorschlag:
(Ich schreibe zu jeden meiner Kritikpunkte meinen Vorschlag, da ich finde, dass das Kritisieren ohne dem Verbesserungsgedanken niemanden hilft.)
Verwende Synonyme wie: Täter, Suchende, Gierige, Hoffende, ....
abhängig davon, welchen Eindruck du hier von den Menschen hast, doch ich denke aufgrund des Ausdrucks, dass die Menschen roh sind, keinen guten.
2. Ich würde folgenden Begriff, der aufgegriffen wird, noch genauer beschreiben, da sie jeder Autor individuell sieht: Zeit
Sie kommt gerade wenn es um Hoffnung und Warten geht etwas zu kurz in dem Gedicht!
Vorschlag:
eigene Strophe für den Gedanken mit der Zeit oder genauere Beschreibung durch Adjektive, die du am leichtesten ergründen kannst, indem du einfach einmal den Zeitbegriff in Frage stellst. Sprich: Was ist Zeit? Gibt es Zeit? Brauchen wir sie?
Da kann ich dir leider keinen ausformulierten Vorschlag machen, da meine Auffassung ja nicht unbedingt deiner entsprechen muss.
So nun ist aber einmal Schluss von meiner Seite mit dem Kritisieren. Ich hoffe, dass es hilfreich war.
Mein Fazit: Ein schönes Gedicht geschmückt mit den metaphorischen Kugeln der Hoffnung, die jeder von uns in sich trägt, gegenüber gestellt einer Menschheit, die ihre Fehler hat. Sprachlich gut, mit schön strukturieren Versen!
Ich kann nur sagen, dass ich mich schon auf weitere Werke freue!
Liebe Grüße Julia
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Julian Eselsohr
 Alter: 30 Beiträge: 370
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 14.02.2012 17:53
von Julian
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paper.pages hat Folgendes geschrieben: | 2. Eine wirklich gute Rhythmik und ein sehr präzieses Gefühl für Wortklänge und Töne! Das Gedicht lässt sich gut lesen, den Kreuzreim hast du gut hingekriegt und man merkt, dass du nicht einfach nur gereimt hast, sondern, dass das Gedicht auch einen tieferen Sinn verfolgt. |
Ähm, wie bitte? Sepp, du weißt ja selbst, wie ich so zu deinen Gedichten stehe. Muss ja nicht jedes Mal neu aufgerollt werden.
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 943 Wohnort: Yaren
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S 14.02.2012 19:06
von seppman
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Moin
So ich versuchs mal:
Werte Julia
Bei Punkt 2.(Positiv) liegst du daneben:
Da ist weder Rhythmus noch Metrik drin.. tut mir leid (Deswegen auch der Post vom Julian..
Ich bin ein ganz großer Freund der Ametrie (ohne Metrik)
das hat verschiedene Gründe, die mit meiner persönlichen Entwicklungsstörung zusammenhängen..
Bei Punkt 2.(Kritik) liegst du daneben:
Das Gedicht als Ganzes stellt die Zeit dar, und zwar als unwahrnehmbar.
Wie das? Das lyrische Ich spricht mit "der Welt":
1.S.: heute, morgen 2.S.: soviel, soviel, Zeit 3.S.: wie lange, wie lange 4.S.: ewig 5.S.: ewig
d.h., der Planet war schon ewig vorher da.. und wird es vorraussichtlich noch ein bisschen sein
Bei Punkt 1. (Kritik) liegst du richtig: die Wiederholung soll die Menschenmassen darstellen(gestern, heute, morgen)
Bei Fazit: ..gegenüber gestellt einer Menschheit, die ihre Fehler hat.
Ich bin der Meinung, dass jeder eigenverantwortlich handeln muss und soll, sprich nicht die Menschheit hat den/die Fehler, sondern nur die einzelnen Individuen..
So vielleicht hab ich nochwas vergessen, man möge es mir um die Ohren hauen
Danke
seppman, der grüßt
_________________ Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung. |
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paper.pages
Schneckenpost
P
Beiträge: 12
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P 14.02.2012 19:31
von paper.pages
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ok... das ist interessant, denn für mich ist es wirklich rhythmisch und ich bin eigentlich nicht unmusikalisch...
Das mit der Zeit habe ich nur als Anregung gemeint, ich hätte noch etwas hinzugefügt, da der Zeitbegriff nicht unbedingt mit heute, morgen oder gestern festgelegt ist, sondern mehr bedeuten kann als das.
Liebe Grüße Julia
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 943 Wohnort: Yaren
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paper.pages
Schneckenpost
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Beiträge: 12
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P 14.02.2012 19:52
von paper.pages
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Wegen der Zeit:
Damit meine ich, dass man sich Gedanken machen sollte, ob es sie überhaupt gibt. Ich meine, wir Menschen leben zwar mit ihr und teilen sie ein, aber gäbe es sie auch sonst noch? Ist Zeit wirklich nur ein Maß, das vom Menschen festgelegt ist oder ist sie auch mit der Natur verbunden?
Wegen Lyriktheorie: sicher gibt es einige Regeln, die man beherzigen sollte, aber ich bin der Meinung, dass Lyrik und Gedichte aus der Seele sprechen sollten und nicht unter dem Zollstock eines Regelwerks liegen, das sowieso von allen möglichen großen Autoren gebrochen wird. Deswegen finde ich, dass man das Gedicht nicht so unpassend bewerten kann. Wieso fangen Menschen zum Schreiben an? Um frei zu sein. Sind wir noch im Barock, wo Lyrik nur eine zur Schau Stellung der Beherrschung der Stilmitteln war? Nein!
Liebe Grüße Julia
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 943 Wohnort: Yaren
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S 14.02.2012 20:10
von seppman
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paper.pages hat Folgendes geschrieben: | Wegen der Zeit:
Damit meine ich, dass man sich Gedanken machen sollte, ob es sie überhaupt gibt. Ich meine, wir Menschen leben zwar mit ihr und teilen sie ein, aber gäbe es sie auch sonst noch? Ist Zeit wirklich nur ein Maß, das vom Menschen festgelegt ist oder ist sie auch mit der Natur verbunden?
Wegen Lyriktheorie: sicher gibt es einige Regeln, die man beherzigen sollte, aber ich bin der Meinung, dass Lyrik und Gedichte aus der Seele sprechen sollten und nicht unter dem Zollstock eines Regelwerks liegen, das sowieso von allen möglichen großen Autoren gebrochen wird. Deswegen finde ich, dass man das Gedicht nicht so unpassend bewerten kann. Wieso fangen Menschen zum Schreiben an? Um frei zu sein. Sind wir noch im Barock, wo Lyrik nur eine zur Schau Stellung der Beherrschung der Stilmitteln war? Nein!
Liebe Grüße Julia |
Moin
zur Theorie: Toll .. da spricht jemand meine Gedanken.. aber pscht, das sollte man nicht zu laut denken..
Zumal das in der Kunst generell das Problem ist:
Mein Lieblinxbeispiel ist der "Fettfleck" von J.Beuys..
Zur Zeit: unsere menschengemachte Zeit "zählt" nur auf der Erde, bedingt durch die Erdrotation und die Rotation um die Sonne. Angenommen man würde in einer Raumstation oder einem Raumschiff leben, ohne Sonne als Fixpunkt, kann man sich eine neue "Zeitrechnung" ausdenken.
Hierzu haben mal 2 Schweizer einen Versuch unternommen: 4 Wochen lang in einer Höhle gelebt, um den "natürlichen" Rhythmus festzustellen. Erstaunlicherweise stellten sie fest, der "natürliche menschliche Tag"(ohne Sonne) beträgt 25 Stunden..
Grüße seppman
_________________ Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung. |
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Cheetah Baby
Forenkätzchen
 Alter: 22 Beiträge: 414
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 14.02.2012 20:14
von Cheetah Baby
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Lieber seppman,
Schön hast du das geschrieben!
Zwei kleine Kritikpunkte habe ich allerdings:
Erstens: Finde ich die Stelle mit dem Gott vergib uns
etwas komisch. Wenn man betet(oder bittet ),
dann macht man das doch meist allein, oder?
Also würde es dann meiner Meinung nach
"Gott vergib mir heißen.
Zweitens: Bei dem Punkt "Menschen, Menschen,
Menschen sind roh" bin ich auch etwas
verwirrt. Weil du davor"Wahnsinn, Wahnsinn"
und "Wie lange, wie lange" geschrieben hattest.
Dann müsste doch Menschen auch nur zweimal
geschrieben werden.
Was ich seeeehr gut finde ist, dass du einen schönen
Schreibstil hast! Das was du geschrieben hast ist wirklich,
wirklich toll!
allerliebste Grüße Queeny
_________________ "Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen."
~ Mark Twain |
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 943 Wohnort: Yaren
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 943 Wohnort: Yaren
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Dirk Till
Gänsefüßchen
 Alter: 35 Beiträge: 15 Wohnort: Leipzig
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 08.05.2016 14:31 . von Dirk Till
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gefällt mir sehr gut.
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Aywa_Surreya
Gänsefüßchen
 Alter: 32 Beiträge: 19 Wohnort: Hannover
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 24.07.2018 00:06 Gutes Thema! von Aywa_Surreya
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Schönes Gedicht!
Was mir am meisten gefällt sind die Kontraste zwischen den einzelnen Strophen und vor allem das Vergänglichleitsmotiv kommt hier ganz klar zum Vorschein.[/img]
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