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Aranka
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A
Beitrag03.11.2012 08:44

von Aranka
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Danke für die schnelle Antwort. Suche keine Gedichtsanalysen. Mich hatte der von dir zitierte Verlagstext gereizt. Die Thematik, "die Affinität zwischen Spüren und Sprechen", "nicht sichtbare Sachverhalte gefühlsmäßig zu erfassen" und dieses Phänomen in der Lyrik unterschiedlicher Jahrhunderte.

Dein Hinweis jetzt war wichtig. Wunsch von der Liste gestrichen. Gruß Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Gast







Beitrag05.11.2012 01:40

von Gast
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Markus Ciupke: Des Geklimpers vielverworrner Töne Rausch. Die metrische Gestaltung in Goethes "Faust".

Der "Faust" ist eine so gewaltige Ansammlung von verschiedenen Vers- und Strophenformen, die noch dazu von Goethe auf herausragende Weise genutzt werden: Dass dieses Buch eigentlich schon eine vollständige Einführung in die deutsche Metrik ist.

Ciupke versucht in seinem 300-seitigen Werk, dieser verwirrenden Vielfalt auf die Schliche zu kommen, zu ordnen, zu bestimmen, nach Sinn und Zweck zu fragen; und das macht er eigentlich sehr gut, so dass spätestens die Verbindung von Dichtung und Sekundärwerk wirklich eine Metrik-Einführung erster Güte darstellt. An manchen Stellen mag man versucht sein, Ciupke zu hinterfragen oder ihm gar zu widersprechen (ich jedenfalls war es), aber insgesamt ist das sicher ein empfehlenswerter Band - und wenn er nur dazu verleitet, den "Faust" mal wieder in die Hand zu nehmen.

Erschienen 1994 bei Wallstein.
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:01
Für Sonettliebhaber ein Muss
von gitano
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Weinmann, Peter (1989) Sonett-Idialität und Sonett-Realität. Reihe Romanica Monacensia Bd. 30 Gunter Narr Verlag Tübingen
 
angenommene Dissertationsarbeit an der UNI München (Philologie und Literaturwissenschaften)

Neue Aspekte der Gliederung des Sonetts von seinen Anfängen bis Petrarca

Besonders spannend
Kapitel 2 frühe Poetiken zum Sonett
Kapitel 3 Graphie
Kapitel 5 Rhetorik

Für Sonettliebhaber ein Muss
Der Band enthält Fotografien früher Sonetthandschriften, eine ganze Reihe von Quellenhinweisen und; erfrischende und Schlussfolgerungen des Autors weit jenseits von Schlegel...

neben Borgstedts Topik des Sonetts, für mich eines der wichtigsten neueren Bücher zum Thema
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:09

von gitano
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Schlaffer,Heinz (2012) Geistersprache  Zweck und Mittel der Lyrik.hanser Verlag  18,90€

Das Geld ist gut investiert wenn denn einen Autor interessiert wo die Ursprünge der lyrik liegen und warum Lyrik heute ein ganz bestimmten Gestus aufweist.

Der eremitierte Prof. Heinz Schlaffer (Literaturwissenschften / Stuttgart) versteht es, ohne viel Fachjargon, dem Leser sehr viel Unterbewußtes über lyrik ins Bewußtsein zu rücken. Nach drei sehr erfrischenden kapiteln folgen ein paar kapitel, in denen man "durchhalten muss, bevor sich in den letzten Kapiteln wieder viel Spannendes auftut,
Allemal auch für arrivierte Federschwinger informativ
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:16

von gitano
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Brecht, Berthold (1971) 4. Aufl. Über Lyrik. edition suhrkamp SV

Brecht erläutert in der ihm typisch anhaftenden dialektischen Art, weshalb er keinen einzigen eingesandten Text zu einem Lyrikwettbewerb berücksichtigte - sondern eines aus einer Tageszeitung.

Neben messerscharfen Gedanken zum Wesen einer zeitgemäßen Lyrik und zur Lyrik selbst, stehen auch einige  - etwas selbstherrlich anmutende - Episoden.

Beides auseinander zu halten ist nicht sonderlich schwierig. Insbesondere Brechts Gedanken zum Zweck und Wesen der lyrik in der Neuzeit, machen diese dünne Bändchen (leider in Kleinschrift) absolut lesenswert.
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Beitrag15.11.2012 23:17

von Gast
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Hallo Gitano,

der Weinmeier ist wirklich ein schöner Band, allerdings etwas abgehoben und wirklich nur was für Leute, die sich dem Sonett mit Haut und Haar verschreiben haben und gleichzeitig ein ziemliches Interesse an Dichtungsgeschichte mitbringen ... Letzteres trifft auf mich zu, ersteres nicht so unbedingt. Aber gern gelesen habe ich ihn trotzdem.

(Das Graphie-Kapitel kann man sich ansehen im Netz, glaube ich.)

Gruß,

Soleatus
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:26

von gitano
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Hummelt,Norbert; Siblewski, Klaus (2009) Wie Gedichte entstehen. Luchterhand Literaturverlag GmbH München
Sammlung Luchterhand

Kein Lehrbuch - vielmehr ein Einblick in den Schaffensprozess, den eine Textidee beim Dichter durchläuft - aufbereitet in einfühlsame Aufsätze.
Hummelt versteht es in diesem Buch den Anfängerautor in Sachen lyrik an die Hand zu nehmen und ihn zum Schreiben und Aufschreiben seiner Ideen zu ermutigen...sie nicht wie einen Schnellschuss zu behandeln....Er weist auf Möglichkeiten der Weiterbearteitung hin (Textarbeit) und gibt brauchbare Tips.
leider fehlt dem Buch soetwas wie ein Anhang mit Literaturportalen , Foren , Literaturzeitschriften, Verlage...

Trotzdem...zur Heranführung ans Schreiben ein lesenswertes Buch und die Gedichte (Hummelt) sind es auch
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:31

von gitano
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Esterházy, Peter (2007) Über die Sprache des 21.Jahrhunderts
Tübinger Poetik-Dozentur 2006

Eine Reihe von Skripten zu den Vorlesungen
Das dünne Bändchen von 95 Seiten ist lesenswert weil E. es versteht anhand von Bezügen des lit. Alltags Veränderungen in der literarischen Sprache deutlich zu machen.
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:36

von gitano
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Paul, Otto; Glier,Ingeborg (1961) Deutsche Metrik Max Hueber Verlag

Wer Wagenknecht studiert hat, wird in diesem Band noch einige weitere  interessante Aspekte finden, z.B. zu Tonbeugungen
Im Analytikteil werden noch sehr anschaulich Querverbindungen zur Musik anschaulich dargelegt - was bei Wagenknecht leider fehlt.

Im Antiquariat sicher günstig zu bekommen
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gitano
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Beitrag15.11.2012 23:52

von gitano
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Voss, J.H. Zeitmessung der Deutschen Sprache (1801) Ersterscheinung

das Buch ist auch bei Google Books einsehbar

Voss versucht im Zusammenhang mit der Nachbildung des antiken Hexámeters in Deutscher Sprache eine quantitative Metrik (Klangzeitlänge) zu konstituieren...lange nach dem Opitz Anfang des 17.Jhd. für die Deutsche Sprache die akzentuierte (qualitative) Metrik postulierte.
Letztendlich lies sich Vossens Idee nicht verallgemeinern. Doch für seine Nachbildungen / Übertragungen war seine Arbeit fruchtbar....sicher auch aus dem fachlichen Austausch heraus, den er über viele Jahre mit Klopstock pflegte. Klopstocks Messias ist ein Beleg
Vor allem in Vossens Übertragung/Nachdichtung der Odysse (Homer) wird es klanglich sehr deutlich

Allemal sehr lehrreich und rundherum eine Stück deutsche Lyrikgeschichte

in Verbindung mit dem Thema empfehle ich auch:
Linckenfeld, Emil (1906) Der Hexámeter bei Klopstock und Voss (Dissertaion)
auffindbar in der Internetbibliothek 8auch als pdf)

anhand überlieferter Briefe , Biografien und Werke arbeitet Linckenfeld die Meinungsbildung zum Thema beider Dichter auf.
ca. 120 Word.doc Seiten lasen sich für mich eher wie ein Krimi der deutschen Literaturgeschichte der Hochklassik, iin dem Goethe nich tbesonders gut weg kommt. Hingegen Lessing und Kleist weit höher geschätzt werden...

Für die Lyrikpraxis besonders hinsichtlich klanglicher und rhythmischer Aspekte aus meiner Sicht empfehlenswert.
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gitano
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Beitrag16.11.2012 00:07

von gitano
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Hallo soleatus!
soetwas:
Zitat:
Hallo Gitano,

der Weinmeier ist wirklich ein schöner Band, allerdings etwas abgehoben und wirklich nur was für Leute, die sich dem Sonett mit Haut und Haar verschreiben haben und gleichzeitig ein ziemliches Interesse an Dichtungsgeschichte mitbringen ...


kann man von Sonettliebhabern schlicht erwarten wink  hehe (ist also kein "Opfer")

....wenn man dann noch (>Fotos der mittelalterlichen Sonetthandschriften) etwas von Kalligraphie versteht...wow!

 Daumen hoch
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Beitrag16.11.2012 00:35

von Gast
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Hallo Gitano,

du fleißiger Einsteller ...

Hummelt / Siblewski kenne ich noch nicht, muss ich mal auftreiben. Danke für den Hinweis!

Wagenknecht ist (Entschuldigung) eine Larifari-Metrik, an der man aber wohl nicht vorbeikommt heutzutage ... Paul / Glier sind da schon eine Spur ertragreicher. Aber wenns schon eine antiquarische Metrik sein soll, dann die "Neuhochdeutsche Metrik" von Jacob Minor. Hm, ich geh mal suchen, ob ich sie finde, könnte ich eigentlich auch mal vorstellen ...

Die "Zeitmessung" von Voss samt Linkenfeld: Da glaube ich wieder nicht, dass man damit ohne ein gerüttelt Maß an Vorwissen und Leidensfähigkeit glücklich wird. Was aber natürlich nichts am Wert beider Bücher ändert, vor allem der Voss lohnt am Ende dann eben doch. (Aus dieser "Spezialecke" für mich sehr erhellend war auch: "Johann Heinrich Voss. Seine Homer-Übersetzung als sprachschöpferische Leistung" von Günter Häntzschel)

Ach ja, der Brecht-Band: kann man lesen. Ganz so positiv wie du sehe ich ihn nicht, aber wenn jemand von Brechts Kaliber was sagt, sollte man halt hinhören, keine Frage.

Gruß,

Soleatus
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Beitrag16.11.2012 06:42

von gitano
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Hallo soletaus!
Zustimmung hinsichtlich Wagenknecht;
Von dem hätte ich mehr erwartet. ich habe mir dann bei Otto/Glier und bei Arndt, Frey und in der lateinischen Metrik mein "Zeuch" zusammensuchen müssen.

Die Sucherei war zwar nervig  - hat aber nicht geschadet. Wie immer beim Suchen, findet man auch links und rechts eine Menge interessanter Titel.

Ich stimme Dir zu, dass meine Lit.-Hinweise nicht in erster Linie auf den Hobbyreimer zielen...stimmt. Da müsste man nochmal unterscheiden.

Manchmal ist es dann wie im Metzgerladen "Darf es ein bischen mehr sein?" wink

Arndt (werde ich noch einstellen, den fand ich hilfreich

Wenn der "Hummelt" gefallen sollte...da gibt es noch den Wiebke.T....der ist ähnlich gut und Aristoteles (Poetik)sollte hieri n der Auflistung nicht fehlen.

Also paar Titel stelle ich noch ein...dann genügt es.
Danke für den  Tip zur Neuhochdt. Metrik. Hatte schon mal reingelesen

...falls Du es noch nicht kennst; Musikalische Rhythmik und Metrik
 von Theodor Wiehmayer (1917) als pdf bei Google Books downloadbar
Empfehlenswert!

Frohes Schmökern!
gitano
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gitano
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Beitrag16.11.2012 06:56
Schöne Einführung
von gitano
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Wieke, Thomas (2004) Gedichte schreiben. Gebundene und freie Lyrik schreiben lernen & veröffentlichen. Autorenhaus Verlag Berlin

Wieke nimmt den Leser an die Hand, führt ihn durch erste einfache Fragen und Begriffe:
Was ist ein Gedicht?
Wer ist ein Dichter?

und geht dann Schritt für Schritt auf Grundbegriffe ein, einschließlich elmentarer Begriffe der Metrik. Er verliert dabei nie aus den Augen, dass sich sein Buch an ambitionierte Anfänger richtet.
das Buch motiviert und enthält Beiträge so renomierter Autoren wie Robert Gernhardt, Helmut Heißenbüttel, Ezra Pound.
Ein Anhang mit Begriffsklärungen, einer Verlagsliste,Tips zu Poetry Slam und Lesungen sowie einer guten Literaturliste runden das Einführungswerk ab.
sehr gut auch in kleinen Häppchen lesbar
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gitano
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Beitrag16.11.2012 07:10

von gitano
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Arndt, Erwin (1990) Deutsche Verslehre. Volk und Wissen Verlag GmbH

Wie der Untertitel besagt; Ein Abriss
Arndt stellt ebenfalls noch Querverbindungen von der Lyrik zur Musik her (ähnlich wie Ott/Glier, siehe oben) was leider in Wagenknechts "Deutsche Metrik" fehlt.

In dieser sehr erhellenden Lektüre bekommt man noch zu selten behandelten Phänomenen Auskunft wie  z.B. in § 9: zur "schwebenden Betonung (metrische Drückung) und versetzte Betonung

Der Schwerpunkt des Buches liegt eindeutig auf den metrisch geordneten Formen. Das Kapitel zu freien Rhythmen kommt mit sieben Seiten etwas kurz weg.

Arndt unternimmt den Versuch sachliche Querverbindungen herszustellen. Seine Beispiele zu den Grundbegriffen holen manchmal weiter aus. Für einen Anfänger sicher etwas schwierig zu überblicken, für ambitionierte InteressentInnen sicher ein Gewinn.
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gitano
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Beitrag16.11.2012 07:29

von gitano
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Aristoteles. Poetik (1982) Reclam jun. Stuttgart griechisch / deutsch

Nun mag ja mancher die nase rümpfen und denken "so eine alte Kamelle; was nützt die mir beim Verse zimmern"...

Nun, z.B. grundlegende Erhellungen zu den drei literarischen Grundgattungen bis hin zu solch erhellenden Auskünften für die Lyrik:
Zitat (S.13):
"In jenen Rügen kam in angemessener Weise der jambische Vers auf; er wird noch jetzt "Spottvers" (iambeíon) genannt, weil sich die Leute in diesem Versmaß zu verspotten (iambizein) pflegten."

Wer also Interesse an den Ursprüngen hat, wird mehr Freude an den späteren Ausformungen haben: so kann man z.B. frühitalienische Spottsonette in jambischen Versen und als Schweifsonett verfaßt, ganz anders genießen.

A. berichtet nebenher natürlich auch etwas über die Dichter des Altertums, indem er seine Erkenntnisse in Bezug zu deren Erkenntnisse setzt...natürlich meist mit etwas Eigenlob.

Ganz nebenher gibt es eine Reihe sehr weiser Sätze und zwingend logischer Ableitungen

Gemütlich sitzend ...vielleich tmit Kaffee oder Tee oder ...
erfährt man plötzlich etwas über die Sinnentsprechung solcher Begriffe wie Prolog, Episode Exodos, Chorpartie ... usw.

In kleinen Dosen  mit sehr guten Effekten für begrifflichen Rückhalt
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag03.12.2012 00:07

von Ralf Langer
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hallo gitano,
endlich mal ein buch das ich auch im regal habe...
 Wink

ralf
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Gast







Beitrag18.12.2012 11:44

von Gast
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Astrid Stedje: Deutsche Sprache gestern und heute.

Ich glaube, dass jeder, der sich schreibend betätigt, auch ein Mindestwissen an Sprachgeschichte aufweisen sollte; wissen sollte, wo das Werkzeug, das er da täglich benutzt, herkommt, was es ist, und was es wahrscheinlich mal sein wird. Für den Gedichte-Verfasser dürfte das dabei noch wichtiger sein als für den Prosaisten?!

Von daher wollte ich hier schon häufiger mal eine Sprachgeschichte vorstellen, aber irgendwie haben mir die meisten nicht zugesagt ... Die von Stedje nun, erschienen bei Fink ("UTB") und in meinem Band in der 6. Auflage (2007), ist weder zu allgemein gehalten noch zu "wissenschaftlich", sie ist auch nicht aufgeblasen und geschwätzig, sondern kurz (270 Seiten) und kommt auf den Punkt, ohne dabei zu sehr zu verknappen oder wichtiges wegzulassen. Ganz reizvoll ist auch, dass, da Stedje Schwedin zu sein scheint, viele Verweise aufs Schwedische im Buch sind, was es eigentlich ganz angenehm abhebt.

Natürlich ist das ganze nur eine Einführung, aber eine runde und gelungene; und wer über einzelne Gesichtspunkte mehr wissen möchte, kann sich dann ja anderen Quellen zuwenden.
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Gast







Beitrag22.12.2012 22:03

von Gast
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Hugo Friedrich: Epochen der italienischen Lyrik

Dieser Band ist weder besonders aktuell (er ist 1964 bei Klostermann erschienen) noch übermäßig handlich mit seinen 800 Seiten - trotzdem empfehle ich ich ihn auch denen, die kein Italienisch können (kann ich auch nicht); die sich bisher nicht für Sonette, Canzonen und Madrigale interessierten; die bisher nicht gekümmert hat, was und wie Dante, Petrarka, Tasso, Michelangelo und Marino (das sind die Autoren, die ein eigenes Kapitel bekommen haben) geschrieben haben. Man kann wirklich eine Menge mitnehmen, denn: Friedrich bietet einmal allgemeine Gedanken zur Lyrik, die er an den besprochenen Autoren und Zeiten entwickelt; er übersetzt viele italienische Gedichte in anziehender Weise; er bespricht die Texte der jeweiligen Autoren sehr fachkundig; und er zeigt Entwicklungen und Entwicklingslinien auf, was gerade für die oben genannten Autoren, die ja weit, und lange über Italien hinausgewirkt haben, sehr nützlich ist. Also, wer den Band mal in die Hände bekommt: Auf jeden Fall reinschauen!
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag24.12.2012 17:46

von EdgarAllanPoe
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Brigitta Coenen-Mennemeier: Die Elemente des Gedichtes. Einführung in die Interpretation französischer Lyrik
Das Buch gibt anhand zahlreicher Beispiele einen Überblick darüber, wie sich französische Dichtung deuten lässt, bleibt dabei aber immer textimmanent. Sprachkenntnisse sind aber unbedingt nötig, weil keine Übersetzungen der französischen Originaltexte abgedruckt sind. Ebenso ist es hilfreich, sich schon mal mit der Metrik befasst zu haben. Das Gute an dem Büchlein ist jedoch, dass es auf einfacher Ebene erklärt und keine allzu komplizierten wissenschaftlichen Diskurse herbeibemüht.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Gast







Beitrag11.06.2013 00:53

von Gast
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Bruno Hillebrand: Gesang und Abgesang Deutscher Lyrik / von Goethe bis Celan.

Ein Gang durch die Geschichte der deutschen Lyrik; Anfangs- und Endpunkt sind im Titel genannt. Dazwischen tummeln sich im wesentlichen die üblichen Verdächtigen - Schiller, Hölderlin, Novalis, Eichendorff, Heine, Nietzsche, von Hofmannsthal, George, Rilke, Benn, Brecht, Eich, Huchel, Bobrowski, Bachmann. So weit gut zu lesen, mit viel Inhalt, dem man zustimmen, oder den man auch zurückweisen kann ... Allerdings sollte man schauen, ob der Band nicht irgendwo ausleihbar ist; denn warum für diese knapp 600 Seiten 75 Euro zu entrichten sind, will sich mir nicht wirklich erschließen! Erschienen bei V&R unipress.
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mummelputz
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 42
Beiträge: 3



Beitrag26.06.2013 00:56

von mummelputz
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Wieke, Thomas: Gedichte schreiben
Kann ich leider nur eingeschränkt empfehlen. Ich gebe meinem Vorredner Recht, er fängt sehr ruhig und behutsam an mit den Grundlagen. Dann zieht er aber das Tempo so enorm an, dass, zumindestens ich, seinen Arbeitsaufträgen nicht mehr folgen konnte.
Z.B. ganze Prosatexte umschreiben in Chevy-Chase-Zeilen und Blankverse. Tut mir leid, wenn ich das könnte, bräuchte ich das Buch nicht mehr! Wink

Ludwig, Hans-Werner: Arbeitsbuch Lyrikanalyse
Ist eher etwas für Wissenschaftler. Sehr viel Theorie, keine Praxis. Zudem ist der gute Mann Professor für Englische Philologie und verwendet sehr viele englischsprachige und französische Textbeispiele, welche im Buch nicht übersetzt werden.

Heißenbüttel, Helmut: Von der Lehrbarkeit des Poetischen oder Jeder kann Gedichte schreiben
Von diesem Buch habe ich mir sehr viel versprochen und es sogar extra aus dem Magazin der Unibibliothek kommen lassen. "Jeder kann Gedichte schreiben", das klang sehr verheißungsvoll. Tja, letztendlich entpuppte es sich als ein kleines dünnes Heftchen, in dem ein Vortrag abgedruckt war, bei dem es im Kern hauptsächlich um die Ästhetik von Hegel ging. Von "Jeder kann Gedichte schreiben" war gar nicht die Rede... Lediglich auf der vorletzten Seite, von 17, geht er noch einmal kurz darauf ein, aber nur um diese These wieder zu relativieren. Warum dann dieser reißerische Titel?
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