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Gefühlsduselei


 
 
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vetoleg
Gänsefüßchen
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Beiträge: 24



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Beitrag03.02.2012 02:52
Gefühlsduselei
von vetoleg
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Keine Ahnung, ob ich alles richtig mache, aber wenn was falsch gemacht, dann kriege ich´s gesagt. danke dafür.


Sein Auge bewegte sich messend.
-Der Koffer wird hier nicht reinpassen!
-Ach hör auf, presche es nur doller rein. Na zeig mal die Mukis Herakles. – die junge grünäugige Blondine guckte den Mann verschmitzt an und machte die bekannte Bodybilderbewegung, um die geliebten Bizeps zu zeigen. Ihr Körper schaukelte in verschiedene Richtungen, als ob auch der letzte Mensch im Flugzeug die Darstellung sehen sollte. Einige der Köpfe bewegten sich in ihre Richtung, doch die meisten waren mit eigenen Koffern und Taschen beschäftigt.
Die rauhe Haut des Koffers bildete an den Ecken Falten und der Mann drückte hastig auf die Klappe des kleinen Abteils.
-Geschafft – sagte er und gähnte, dies geradewar keine Herausforderung für ihn.-  und dir sage ich, du Theater auf Beinen - Sitz.
Sie lachte und sprang in den breiten blauen Sitz mit weißer Lehne.
Die Zeit sprang. Es herrschte schwere Stille, die mit Schnarchen und leisen Flüstergeräuschen schwanger, das Gemüt jeden beruhigte. Es ist der Schlaf von einer Herde, wo jeder Atemzug wie ein Lied klang. Nichts bewegt sich nur die Gerüche von vielen Menschen, die schwitzen und Alkohol, das wie ein Seil sich um die Nasen der Fliegenden wickelt.
Der Mann streichelte seinen Schnauzer und schaute sie an. So klein und zerbrechlich, wie ein Kind. Seine Gedanken bewegten sich vogelartig um ihren Mund, ihre Lippen, kleine Lachfalten, die um die Nase verschwanden.  Strähnen, inhomogen von gelb bis kanariengolden, lagen wie ein Rahmen ums Gesicht. Und der junge Mann, der sich noch wie ein Junge fühlte, nahm eine Locke in die Hand und legte sie wieder zu ihren Schwestern auf den Kopf. Seine Fingerrücken streichelten ihre Wangen, ihre Haut samtig und warm, sie roch nach  einem Parfüm, dass wie ein Wasserfall von verschiedensten Blumen- und Gebäckgerüchen seine Nase umspielte.  Alle Gerüche, die angenehm für den Mann waren, asozierte er unbewußt mit Gebäck und Blumen. Sie verkörperte beides, das leckere und anheimelnde von einem Plätzen und das wildschöne und geistpackende von einer Blume. Und als dieser Gedanke im faulen Wirrwarr eines Eindösenden aufleuchtete, wußte er fürs erste Mal, dass er verliebt war.
Wie eine Rolle Papier, die runterfällt und während sie fliegt entrollt sie sich schneller und schneller, so explodierte die Zeit ins Weiße neuer Tagen.
Sie stritten sich das letzte Mal, sie schrie, er schrie. Und fürs erste Mal hatte nichts eine Bedeutung. Er glaubte das Rauschen ihrer Gedanke wie heißes Metall glühend auf seinem Körper, in seinem Herzen zu spüren. Schmerzen ergriffen seine Brust, er zog sich schnell an und rannte auf die Straße hinaus.
Sie war genauso wunderschön in seinen Erinnerungen, die Gedanken aber waren verzerrt und schmolzen mit vielfältigen Gefühlen der Verzweiflung zusammen. Nichts würde besser werden, die Hoffnung und Zusicherung, die jahrelang sein Kompass war und ihn nicht aufgeben ließ, verblasste und verschwand.  Er lächelte bitter und setzte sich unter das gelbe Licht der Straßenlaterne. Ein Hund ging an ihm vorbei und schnupperte. Seine Augen verfolgten jede Bewegung, seine Ohren lauschten dem Wind  und der Kopf bewegte sich halb automatisch mal nach unten mal seitlich, als ob er nicht entscheiden konnte, was schon längst entschieden war. Doch der Kampf war nicht vollständig zu Ende, denn eine Feindin stand noch im Weg.
Er zeigte ihr die Zähne. Ich habe keine Angst vor dir Einsamkeit - formten seine Lippen lautlos – ich will dich einfach nicht zu Freund haben.    Tränen bildeten sich in den inneren Ecken der Augen und als die erste seine Wange berührte, ist er explodiert.  Der junge Mann schaute ins Licht nach oben, doch tatsächlich wanderte sein Blick in seinen Geist. Die Gefühle vermischten sich mit jahrealtem Sediment von Hoffnungen und Träumen, leicht besprenkelt mit Resten von Liebe, die wie Tortenglasur im heißen Raum floß . Dem konnte er nicht helfen, das war dadrinn, wie eine unverrückbare Tatsache, ein factum, ein Berg des Seins.  Er stand auf und sprang auf dem Platz, ließ seine Arme fallen und streckte sie wieder nach oben.
Scheiß drauf – flüsterten seine dünnen Lippen und er rannte los.
Der Echo der Schuhe mit dem Rhythmus der Lokomotivgeräusche hallten wider von dreckigem Asphalt der Straße, in der er mal lebte. Sein Plan war einfach so lange zu rennen, bis er nicht mehr kann und dann noch ein Stück bis die Straße müde wird, ihn zu tragen.

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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag03.02.2012 08:44

von Harald
Antworten mit Zitat

Nun ja, vetoleg,

zuerst mal herzlich Willkommen hier, sei so nett und stelle dich einfach mal auf dem roten Teppich vor ...

Dein Text steht tatsächlich bei Lyrik > Lyrik etwas verkehrt, er sollte von der Moderation schleunigst in die Prosa-Werkstatt verschoben werden.

Zum Inhalt nicht sehr viel, an der Schreibtechnik musst du noch gewaltig arbeiten, da liegt einiges im Argen, in der Schnelldurchsicht sofort zu sehen, Zeiten und Interpunktion, auch manche Satzstellungen ...

LG

Harald


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vetoleg
Gänsefüßchen
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Beiträge: 24



V
Beitrag03.02.2012 10:24

von vetoleg
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Konkrete Beispiele wären von Vorteil für mich, Bitte!
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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag03.02.2012 11:10
Re: Gefühlsduselei
von Harald
Antworten mit Zitat

vetoleg hat Folgendes geschrieben:

Sein Auge bewegte sich messend.
-Der Koffer wird hier nicht reinpassen!
-Ach hör auf, presche es nur doller rein. Na zeig mal die Mukis Herakles. – die junge grünäugige Blondine guckte den Mann verschmitzt an und machte die bekannte Bodybilderbewegung, um die geliebten Bizeps zu zeigen. Ihr Körper schaukelte in verschiedene Richtungen, als ob auch der letzte Mensch im Flugzeug die Darstellung sehen sollte. Einige der Köpfe bewegten sich in ihre Richtung, doch die meisten waren mit eigenen Koffern und Taschen beschäftigt.


Ich würde schreiben:

Seine Augen taxierten die Ablage

jetzt geht es schon los, soll er das folgende denken oder ist es ein Zwiegespräch? ich schreibe es mal als Gespräch ...

"Der Koffer wird hier nicht reinpassen!"
"Ach hör auf, presse es nur doller rein. Na zeig mal die Muckis Herakles!"
Die junge, grünäugige Blondine schaute den Mann verschmitzt an und machte die bekannte Bodybuilderbewegung, um den Bizeps zu anzudeuten. Ihr Körper schwang hin und her, es schien, als solle auch der letzte Mensch im Flugzeug die Darstellung sehen. Einige der Köpfe bewegten sich in ihre Richtung, doch die meisten waren mit dem eigenen Bordgepäck beschäftigt.
 
vetoleg hat Folgendes geschrieben:
Die rauhe Haut des Koffers bildete an den Ecken Falten und der Mann drückte hastig auf die Klappe des kleinen Abteils.
-Geschafft – sagte er und gähnte, dies geradewar keine Herausforderung für ihn.-  und dir sage ich, du Theater auf Beinen - Sitz.


Ich würde schreiben:

Die raue Haut des Koffers bildete an den Ecken Falten und der Mann schloss hastig die Klappe der Gepäckaufbewahrung.
"Geschafft ...", sagte er und gähnte gelangweilt, denn dies gerade war keine Herausforderung für ihn.
"... und dir, du Theater auf Beinen sage ich nur - Sitz!"


vetoleg hat Folgendes geschrieben:
Sie lachte und sprang in den breiten blauen Sitz mit weißer Lehne.
Die Zeit sprang. Es herrschte schwere Stille, die mit Schnarchen und leisen Flüstergeräuschen schwanger, das Gemüt jeden beruhigte. Es ist der Schlaf von einer Herde, wo jeder Atemzug wie ein Lied klang.


Ich würde schreiben:

Sie lachte und sprang in den breiten blauen Sitz mit weißer Lehne.
Die Zeit verging "wie im Flug".
Es herrschte schwere Stille, die, mit Schnarchen und leisen Flüstergeräuschen geschwängert, das Gemüt eines jeden beruhigte. Es war wie der Schlaf von einer Herde, deren Atemzüge wie ein Lied klangen.

***

So, das war mal den Anfang ein wenig umgestellt, ich hoffe, dass ich ihn nicht zu sehr verfremdet habe.

LG

Harald


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Harald
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Wohnort: Schlüchtern


Beitrag03.02.2012 11:24

von Harald
Antworten mit Zitat

... und um noch mal ans Ende zu springen, du schreibst  >>

Der Echo der Schuhe mit dem Rhythmus der Lokomotivgeräusche hallten wider von dreckigem Asphalt der Straße, in der er mal lebte. Sein Plan war einfach so lange zu rennen, bis er nicht mehr kann und dann noch ein Stück bis die Straße müde wird, ihn zu tragen.


Willst du hier ...

Der Echo der Schuhe mit dem Rhythmus der Lokomotivgeräusche

... beschreiben, dass die beiden Rhythmen übereinstimmen?

Soll hier ...

in der er mal lebte

... ausgedrückt werden, dass er sich nach langer Zeit der Abwesenheit wieder in der Straße befand?

Hier ...

Sein Plan war, einfach so lange zu rennen, bis er nicht mehr konnte und dann noch ein Stück ...

... habe ich ein Komma gesetzt und die Zeitform angepasst.

... und das hier ...

bis die Straße müde wird, ihn zu tragen.

... nun ja, da sollte mal klar werden, wer müde wird, die Straße oder der Protagonist.

LG

Harald


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vetoleg
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Beitrag03.02.2012 23:48

von vetoleg
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Danke für die Korrekturen, aber eins ist mir wichtig. Es geht mir nicht um das Malen eines Bildes ins Detail, sondern um die Striche, die nur andeuten und das Bild in der Fantasie wie die Bilder von Monet bildet.
Was die Satzstellung angeht, da brauche ich dringend Hilfe, wobei korrekte Ausdrucksweise im Kontext am stärksten humpelt. Das schreibe ich aber der Tatsache zu, dass ich  Deutsch nicht als Muttersprache habe und einiges trotz jahrelangem Aufenthalt noch lerne.
Die Vorstellung folgt.
Der letzte Satz war doch das Gedankenspiel, dass man nicht wußte wer müde war, er sich zu tragen oder die Straße. Wenn alles klar ist, dann empfinde ich einen Bericht zu schreiben.
Danke für die Hilfe, weiß Gott, ich brauche es ,damit aus mir was wird.
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vetoleg
Gänsefüßchen
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V
Beitrag03.02.2012 23:50

von vetoleg
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Die Zeit sprang bedeutete, dass es eine neue zeitliche Bühne ist.
Keine Verteidigung nur Aufklärung.
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firstoffertio
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Beitrag05.02.2012 00:18

von firstoffertio
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Ich habe diesen Text begeistert gelesen. Mit den teilweise lyrischen Beschreibungen ist er wunderbar gemalt.

Ich würde da sehr aufpassen mit Änderungen, damit du dein Bild nicht kaputt machst.

(Ich war mir nicht bewusst, dass man sich hier immer erst vorstellen muss, bevor man einen Text reinsetzt.)
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag05.02.2012 00:40

von Harald
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:


(Ich war mir nicht bewusst, dass man sich hier immer erst vorstellen muss, bevor man einen Text reinsetzt.)


(Ohne Worte)


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