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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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01.08.2012 09:55 Spiegellocke von jim-knopf
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Du bist
eine Erinnerung aus sich gegenüberstehenden Spiegeln.
Der Sommer kommt. Ich
brauche Schnee, der mir die Hitze aus dem Atem nimmt.
An den kühleren Tagen gehe ich an einen Badesee.
Dein Handtuch hat einen Abdruck hinterlassen.
Wo sich Gestrüpp mit unseren Haaren vermengt hat.
Der Winter kommt. Ich
brauche Sonnenbrand, der mit das Eis von den Lippen taut.
Du bist
eine Erinnerung aus sich gegenüberstehenden Spiegeln.
Eine goldene, sich
unendlich windende Locke.
Weitere Werke von jim-knopf:
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 01.08.2012 11:02 Re: Spiegellocke von Angst
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Schönes Gedicht.
Was ich sehr gut mag, habe ich blau angemalt.
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Du bist
eine Erinnerung aus sich gegenüberstehenden Spiegeln.
Der Sommer kommt. Ich
brauche Schnee, der mir die Hitze aus dem Atem nimmt. |
Die erste beiden Verse sind klasse, da sie mit wenig ein ziemlich komplexes Bild zeichnen.
Ich sehe gleich diesen unendlichen Gang, den zwei Spiegel typischerweise verursachen.
Und die Erinnerung, die sich da irgendwie überkreuzt, ihre Fäden spannt, sich verdoppelt, oder was weiss ich.
Die beste Stelle im Gedicht.
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | An den kühleren Tagen gehe ich an einen Badesee.
Dein Handtuch hat einen Abdruck hinterlassen.
Wo sich Gestrüpp mit unseren Haaren vermengt hat.
Der Winter kommt. Ich
brauche Sonnenbrand, der mit das Eis von den Lippen taut. |
Ich steh auf Spuren aus der Vergangenheit, so gefällt mir auch das hier.
Die Zeilen deuten auf eine Intimität, ohne dass diese breit gewalzt würde.
Ein Problem habe ich mit dem letzten Vers.
Zum einen halte ich diese Gegenüberstellung von Wärme/Kälte etwas zu plakativ.
Dann: Sonnenbrand und Lippen kann ich nicht ganz ineinander fügen.
Ich weiss auch nicht. Mir scheint das Bild noch nicht ausgereift.
Da könnte man noch etwas dran feilen.
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Du bist
eine Erinnerung aus sich gegenüberstehenden Spiegeln. |
Aha! Du magst diese Zeilen also auch, hihi.
1:1-Wiederholungen in Gedichten stehe ich eher skeptisch gegenüber, aber der Effekt hier gefällt mir.
Vielleicht auch einfach, weil ich mich in diese Stelle ein wenig verliebt habe.
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Eine goldene, sich
unendlich windende Locke. |
Ja, auch schön. Der Unendlichkeits-Gedanke, vorher mit den Spiegeln angedeutet, wird hier ausbuchstabiert.
Fazit: Dein Gedicht ist am besten, wo es nicht um den Gegensatz von Sommer und Winter geht.
Ich würde diese Stellen glatt streichen. Aber das mag persönliches Empfinden sein.
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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01.08.2012 22:51
von jim-knopf
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Hallo Scheinheilige,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Meinung.
Ich verstehe dein Problem mit dem Gegenüber von Sommer und Winter, es ganz wegzulassen, würde den Text meiner Meinung nach aber zu sehr reduzieren bzw. zu phrasenhaft wirken lassen.
Ich werde mal darüber nachdenken, was man ansonsten noch damit machen kann.
Gruß
I.
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