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Tatü-Tata

 
 
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Rotkäppchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 58



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Beitrag18.12.2011 22:45
Tatü-Tata
von Rotkäppchen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das Lama starrte mich an. Wie die letzten zwei Stunden schon. Anstatt wie die anderen drei Tiere was zu fressen oder rumzujammern, starrte es mich an. Ich starrte zurück. Wie die letzten zwei Stunden schon. Ein spektakulärer Wettbewerb zwischen mir, der berühmten Lamaanstarrerin und... der Guide hatte etwas wie Tatü-Tata gemurmelt. Seltsamer Name. Hießen die Lamas in Peru alle so?
Tatü-Tata starrte mich herausfordernd an und dachte nicht daran, mir eine Antwort zu geben. Langsam glaubte ich, das Vieh wäre besessen. Ja, das würde passen. Ich malte mir aus, was geschehen würde, wenn ich dem Monster, das sich als Lama ausgab, sagen würde, dass ich es entlarvt hatte. Vielleicht würde es sich in seine wahre Gestalt zurückverwandeln und vor Zorn Christoph, Mamas neuen Freund, auffressen. Oder seinen besserwisserischen Sohn zu Tode erschrecken. Die Vorstellung gefiel mir. Dann wäre ich nicht nur Finn los, dann würde endlich mal etwas abenteuerliches passieren.
Natürlich kann man es als Abenteuer bezeichnen, während eines Gewitters mit einer Hand voll Lamas (von denen mindestens eines besessen ist) in einer Höhle in den peruanischen Anden, also mutterseelenallein am Ende der Welt, festzustecken, aber wenn man in Begleitung von Mamas neuem Freund ist und – noch schlimmer - dessen Sohn, der unermüdend sein Wissen über diese dummen, spuckenden Viecher zum besten gab, dann findet man das nach zwei Stunden nicht mehr so toll.
Mama sagte irgendwas zu mir. Als ich nicht reagierte, setzte sie sich genau zwischen mich und Tatü-Tata und unterbrach damit unseren Wettkampf. Wütend funkelte ich sie an, doch bevor ich etwas sagen konnte, sagte sie (überdeutlich und langsam, als ob ich etwas schwer von Begriff wäre)
„Erde an Ronja Vor einer Viertelstunde hat das Gewitter aufgehört, aber der Guide ist noch immer nicht zurück. Christoph und ich sind der Meinung, dass er wohl nicht mehr wieder kommen wird.“ Sie seufzte. „Also brechen wir jetzt auf und suchen uns unseren Weg allein zurück. Finn sagt, er kann uns zurück zum Dorf führen. Mach dein Lama fertig, wie der Guide es uns vorhin gezeigt hat, und los geht’s!“
„Hab ich richtig verstanden? Du willst diesem Jungen vertrauen? Er wird uns irgendwo in die Pampa führen, anstatt zum Dorf zurück!“, fing ich an zu protestieren, aber Mama war schon weg, ihr Lama, ein kleines, lammfrommes Tier und bestimmt nicht halb so besessen wie Tatü-Tata, zu satteln. Nie lassen die uns Kinder mitbestimmen. Missbilligend wandte ich mich Tatü-Tata zu und schrieb diese Sache in Gedanken auf meine (schon ziemlich lange) Liste der Dinge, wegen denen ich mich an Mama rächen werde, wenn ich erwachsen bin.

Wir passierten gerade einen Bergpass, als ich das erste Indiz dafür entdeckte, dass Finn nicht wusste, wo es langgeht. Er schüttelte seine blonde Mähne, um die Regentropfen loszuwerden, und schaute sich ratlos um.
„Finn, bist du dir sicher, dass du noch weist, wo es lang geht?“, fragte Christoph seinen Sohn besorgt. Zu meinem Erstaunen gab Finn zu, dass er nicht wusste, wo wir waren.
„Der Berg da ist irgendwie falsch“, murmelte der Junge verwirrt. Ach nee. Ich wusste schon die ganze Zeit, dass wir auf dem falschen Weg waren. „Und den Pass hatte ich auch anders in Erinnerung.“ Na bitte! Der Beweis dafür, dass wir uns komplett verwirrt hatten. Tatü-Tata, der so weit es ging von mir weg stand, nickte mit dem Kopf. Also hatten auch besessene Lamas mehr Verstand als verliebte Mütter und arrogante Jungen. Ich seufzte. Anscheinend war ich hier die einzige mit noch etwas Verstand. Zeit, die Situation zu übernehmen.
„Okay, hat irgendwer Vorschläge, was wir jetzt machen können?“ fragte ich mit betont gelangweilter Stimme. Wie erwartet antwortete niemand. Nur Tatü-Tata nickte wieder mit dem Kopf. Langsam befürchtete ich, dass das Lama sich an seinem Halfter den Kopf kratzte und deshalb ununterbrochen nickte, anstatt mitzudenken. Doch plötzlich hielt das besessene Vieh inne und starrte konzentriert auf einen Punkt in der Ferne. Ich kniff die Augen zusammen. Was war da, was so wichtig war wie ich, dass Tatü-Tata es mit der gleichen Intensität anstarrte wie mich? Da rissen die Wolken auf, die immer noch kontinuierlich einen feinen Nieselregen zu uns hinabsendeten, und beschienen die Stelle, die Tatü-Tata anstarrte. Plötzlich entdeckte ich eine kleine Gestalt, die dort lief. Ein Mensch. Schnell sah ich zu den anderen, aber die guckten alle zu mir und hatten deshalb den Menschen nicht entdeckt. Das war die Gelegenheit für mich, es Finn zu zeigen.
„Also, da ihr alle offensichtlich nicht in der Lage seid, diese Situation zu bewältigen...“
„Ronja!“, rief Mama entrüstet.
„... Werde ich das jetzt tun. Mein Lama und ich übernehmen die Führung.“ Ich wollte hoheitsvoll davonschreiten, aber Tatü-Tata machte mir einen Strich durch die Rechnung. Das dumme Vieh blieb einfach stehen. Es dauerte eine peinliche Ewigkeit, bis ich ihn dazu überredet hatte, weiterzugehen und bis dahin hatten die anderen Zeit, mit Fragen über mich herzufallen. Mama schaute auf die Uhr.
„Wir wären jetzt schon wieder sicher zu Hause, wenn uns der Guide nicht im Stich gelassen hätte“, quengelte Mama.
„Wenn ich diesen Mann in die Finger kriege...“, grollte Christoph und Mama legte im besänftigend den Arm um die Schultern, worauf hin ich mich angewidert abwandte. Eltern.
„Wenn die Lamas zu lang nichts zu fressen kriegen, dann fressen sie Fleisch, glaub ich“, sagte Finn altklug und weidete sich an meiner erschrockenen Miene. Ich ärgerte mich, ihm diesen Gefallen getan zu haben, aber diese Beschreibung passte nunmal direkt auf Tatü-Tata. Umso schneller ging ich weiter, damit ich so schnell wie möglich dieses Lama loswurde.

Wir folgten der Person etwa eine halbe Stunde lang, ohne dass die anderen etwas bemerkten. Einmal dachte ich, wir hätten die Spur verloren, doch wir gingen einfach weiter und nach zehn Minuten setzte Tatü-Tata seinen Besessenen-Blick wieder auf und ich sah die Person wieder. Aber jetzt bekam ich Probleme mit Mama. Sie sagte, wir gingen inzwischen in eine ganz andere Richtung als in die, aus der wir gekommen waren, und ich gab ihr insgeheim Recht. Doch trotzdem beharrte ich auf meiner Meinung und wir gingen weiter.
Jetzt vertrieben sich Finn und sein Vater die Zeit damit, zu überlegen, was sie mit dem Guide anstellen würden, wenn sie ihn in die Finger kriegten. Typische Machosprüche. Früher hätte Mama mit mir über die beiden gelästert, doch jetzt mischte sie sich sogar manchmal mit ein. Alleiner den je, nur mit einem besessenen Lama an der Seite, starrte ich stur nach vorn, doch die Person sah ich schon lange nicht mehr.

Ich sah die Gestalt, der wir gefolgt waren, erst wieder, als sie direkt vor uns stand. Es war ein kleiner, alter Mann, der auf einem Stein vor einem Felsen hockte. Mama entdeckte ihn als erstes – ich war fast an ihm vorbeigelaufen – und tat das sofort mit einem Aufschrei kund. Auch der Mann war erschrocken. Er fluchte etwas in einer fremden Sprache (wahrscheinlich der, die laut dem Besserwisser Finn so ähnlich wie Ketschup heißt) und sprang auf. Ich flüchtete sofort hinter den Rest der Gruppe und ausnahmsweise folgte mir Tatü-Tata auf der Stelle.
Christoph versuchte, auf Spanisch mit dem Alten zu reden, doch der verstand kein Wort und ging auch nicht auf Christophs belustigende Pantomimeversuche ein. Er rührte sich nicht mal von seinem Stein weg und wir wollten schon frustriert weitergehen, als der Alte plötzlich Tatü-Tata sah.
„Tatü-Tata!“, rief er erfreut. Verwirrt sahen Christoph, Finn und Mama zu, wie der Alte aufsprang und auf mein Lama zuging. Ich versuchte, einen möglichst lässigen Gesichtsausdruck zu bewahren. Mein Lama spitzte die Ohren und sah den Alten an. Der ergriff einfach seinen Strick  - ich war viel zu verwirrt, um etwas dagegen einwenden zu können – und marschierte mit dem Lama in die Richtung los, aus der wir gekommen waren, die zahlreichen Einwände, die von uns kamen, missachtend.

Nach fast einer Stunde kamen wir wieder bei der Höhle an. Verärgert schimpfte Christoph auf den Alten ein, dass wir doch von hier kämen.
„Nur weil dieser dumme Guide uns im Stich gelassen hat, haben wir doch hier festgesessen!“, sagte er gerade, als wir die Höhle erreichten. Da trat jemand aus der Höhle. Es war der Guide. Mit sichtlicher Erleichterung sagte er etwas auf Ketschup zu dem Alten. Wir schauten uns verblüfft an, dann sahen wir den Suchtrupp, der gerade den Berg hochmaschierte und begriffen. Niemand sprach mehr ein Wort.

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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag19.12.2011 02:03

von femme-fatale233
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Dass man in zwei Stunden so viel schreiben kann, ist mir nicht begreiflich. Aber es freut mich, dass dabei etwas so tolles rauskommt. Die Figuren sind zwar ein bisschen stereotyp, aber man kauft Ronja die Geschichte ab. Klasse gemacht, einer der bis jetzt besten Texte, die ich gelesen habe. (Ich gehe von unten nach oben...)

Deswegen tendiere ich dazu 7 Federn (vielleicht, je nachdem, was noch kommt, sogar mehr) zu vergeben.
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag19.12.2011 15:06

von Rufina
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Hallo,

schmunzeln lassen hat mich die Hassbeziehung mit dem Lama, auch wenn ich mir hier und da gewünscht hätte, dass du mehr mit verschiedenen Variationen des besessenen Blicks spielst. An einigen Stellen wiederholst du dich und mir scheint auch der Anteil an Füllwörtern recht hoch zu sein.

Deine Charaktere sind lebendig. Du hast ihre Eigenschaften und die Beziehungen untereinander in der Kürze der Zeit zumindest so angerissen, dass ich mir ein Bild von den Personen machen kann.

Zur Aufgabenstellung:
Weitestgehend erfüllt, würde ich sagen. Ich frage mich nur, wo die Disziplinlosigkeit ist. Beim Guide?

Was mich gestört hat, war die Gliederung des Textes. Es hätte etwas weniger Einführung und mehr Hauptteil sein dürfen (Geschmackssache?). Ich vermisse das "Jetzt geht's los".  
Vielleicht doch der eine oder andere Gedanke weniger zum Lama ...

Hier noch zwei Erbsen (ich meine, noch mehr gesehen zu haben, finde aber nicht mehr alle):

Zitat:
aber wenn man in Begleitung von Mamas neuem Freund ist und – noch schlimmer - dessen Sohn, der unermüdend sein Wissen über diese dummen, spuckenden Viecher zum besten gab, dann findet man das nach zwei Stunden nicht mehr so toll. (Zeit)


Zitat:
Dann wäre ich nicht nur Finn los, dann würde endlich mal etwas abenteuerliches passieren.


Viele Grüße
Rufina


_________________
Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
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LauraM
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 42
Beiträge: 94
Wohnort: Kanada


Beitrag19.12.2011 16:46

von LauraM
Antworten mit Zitat

Wow.
So viel Text in so kurzer Zeit!
Ein paar Stellen haben mir nicht gefallen, aber ich konnte den Text realtiv flüssig lesen.
Der Gedanke daran, dass ein Kind eine Liste mit (Kleinkram) Dingen, für die es sich an der Mutter zu rächen gilt, führt,  mag ich dir nicht abkaufen. Bestimmt weil mir der Gedanke Angst macht, wofür meine Kinder sich einmal an mir rächen werden... Trotzdem bin ich dort gedanklich hängen geblieben und kam nicht so recht wieder in den Text rein.
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Melanie
Geschlecht:weiblichTassentante

Alter: 44
Beiträge: 995
Wohnort: Verden/Aller
DSFo-Sponsor


Beitrag20.12.2011 10:30

von Melanie
Antworten mit Zitat

Hi,
die Diskussion im Thread „7200 Sekunden“ hat mich zu der Entscheidung geführt, mir die Mühe des  Bewertens zu ersparen. Es sind sehr viele schöne Texte dabei. Einige hinterlassen ein Fragezeichen, andere verstehe ich schlicht weg nicht und noch andere find ich richtig Klasse.
Ich werde nach den Vorgaben der Veranstalter, einem flüssigen Handlungsstrang befedern und meinen persönlichen Geschmack so gut es denn geht ausschalten! Dein Text wird also nicht an meiner schlechten Stimmung, die manch eine Aussage hervorgerufen hat leiden.
Ich bin gern bereit, einzelne Texte gezielt zu kommentieren, wenn nach Ablauf des Wettbewerbes Interesse besteht.
lg laliluna


_________________
Narben erinnern uns an das Erlebte.
Aber sie definieren nicht unsere Zukunft.
Mark Twain
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag21.12.2011 00:19

von BlueNote
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Erstmal ist die Idee recht ansprechend, aus der Vorlage eine Lamatourbeschreibung in Peru zu machen. Was mir nicht so gefallen hat sind ein paar Dinge, die mir unlogisch erschienen: Erkannte die Protagonistin die Gefahr der Situation gar nicht (oder bestand überhaupt keine Gefahr), was machte der Guide alleine in der Höhle, wie konnte der fremde Mann wissen, dass sich der Guide immer noch in der Höhle befand?  Ok! vielleicht war er Teil des Suchtrupps, aber dann hätte er doch froh sein müssen, die Leute zu finden. Fragen über Fragen ... Ich bewerte mal so mittelgut - der Text ist oft recht witzig (obwohl das "besessene" Lama z.B.  leicht überreizt wurde).

BN
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SilentVellamo
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Beiträge: 121



Beitrag21.12.2011 19:01

von SilentVellamo
Antworten mit Zitat

Schöner Text, gefällt mir sehr. Bei dem besessenen Lama habe ich sofort irgendein störrisches Zeichentricktier im Kopf gehabt... lol2
Die Geschichte geht gut vorwärts, du schmückst nicht unnötig irgendwelche Details aus und deine Sprache ist, bis auf das "besessen sein", aber das ist in dem Fall wohl erlaubt wink, sehr abwechslungsreich.

Vellamo
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anuphti
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Beitrag21.12.2011 19:41

von anuphti
Antworten mit Zitat

Witziger Titel, kreative Idee, Vorgabe mit der Gruppe umgesetzt, die zweite Vorgabe mit Chaos, Verwirrung und Disziplinlosigkeit kommt nicht so deutlich rüber.

Stark gefärbte Jugendsprache. Junge Userin??

Ein bisschen Erbsenzählerei:
Lamas jammern nicht.
Normalerweise sind Lamas Tragtiere, warum wird dann das Eine gesattelt?

es heißt "unermüdlich", "Abenteuerliches" groß und zum "Besten" ebenfalls groß.
komplett "verirrt", nicht verwirrt ...

Nieselregen zu uns "herab" sendeten (nicht hinab)

Den Vergleich von Quechua mit Ketchup zu vergleichen finde ich ausgesprochen originell smile

Die Einbindung des letzten Satzes ist leider nicht gelungen, in einer derartigen Situation würden die meisten Menschen sowohl mit dem Guide, als auch mit dem Alten und natürlich miteinander sprechen. Für "betretenes, oder verärgertes oder sonstiges " Schweigen gibt es in dieser Situation keinen Grund.

Oberes Mittelfeld plus 1 Feder für den Titel, minus 1 Feder für mangelhafte Einbindung der Vorgabe, macht insgesamt 6 Federn.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße
Nuff


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hobbes
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Beitrag21.12.2011 19:52

von hobbes
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Lama starrte mich an. Wie die letzten zwei Stunden schon. Anstatt wie die anderen drei Tiere was zu fressen oder rumzujammern, starrte es mich an. Ich starrte zurück. Wie die letzten zwei Stunden schon.


Du hast es geschafft. Ich will weiterlesen.

Wieder was über mich gelernt: Ich scheine eine Schwäche für besessene Lamas zu haben.

Auch wenn man merkt, dass der Feinschliff an einigen Stellen fehlt, mag ich den Ton dieses Textes - leicht schräg und zum Schmunzeln.

Leider passt der Schlusssatz so gar nicht zur Geschichte. Und es bleiben einige Fragen offen: Wohin verschwand der Guide und warum? Warum bringt der Alte das Lama zur Höhle zurück?

Zitat:
Wir schauten uns verblüfft an, dann sahen wir den Suchtrupp, der gerade den Berg hochmaschierte und begriffen.

Was haben sie begriffen?
Warum der Guide so erleichtert war? Ist das nicht offensichtlich? Oder gehörte der Alte zum Suchtrupp? Suchte der Alte das Lama? Suchten alle das Lama? Hat der Guide das bessesene Lama dem Alten geklaut/entführt?


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TET
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Beitrag22.12.2011 23:46

von TET
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Ganz schön viel geschafft in 2 Stunden. Da muss ich ein paar Mal lesen um mir ein Bild zu machen.

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firstoffertio
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Beitrag23.12.2011 00:12

von firstoffertio
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Das ist zum Teil etwas umständlich beschrieben, aber die Geschichte gefällt mir, und ist im Vergleich originell und herzlich.
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Piratin
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Beitrag24.12.2011 17:41

von Piratin
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Lieber FFF-Teilnehmer,

Das Lama und sein Name sind klasse. Die Geschichte hat mich von Beginn an reingezogen, ist gut geschrieben. Eine lustige Story, die trotzdem das Chaos zuläßt. Für mich vorne dabei.


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Gast







Beitrag27.12.2011 00:34

von Gast
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Hallo flinke Feder,

eigentlich dachte ich, diesmal habe ich soo viel Zeit, weil ich Urlaub habe und nun läuft mir genau diese davon. In ein paar Tagen ist das Jahr zu Ende. Da ich in der ersten Januarwoche durchgehend Besuch habe, werde ich wohl nur immer mal wieder kurz hier sein.
Zeit zum ausführlichen Kommentieren oder gar Detailarbeit ist deshalb nicht drin. Ich habe jeden Text ein paar Mal gelesen und in meiner Bewertung einfließen lassen, wie gut die Vorgaben erfüllt sind, ob die Geschichte in sich stimmig ist und ob sie verständlich ist. Letzteres empfinde ich als sehr wichtig.

Die Idee gefällt mir recht gut. Ob man den Sohn des Freundes der Mutter nun ständig Junge nennt, kann ich nicht wirklich glauben. Auch nicht, dass die Erwachsenen ihn als Führer nehmen. Da wäre zumindest eine Altersangabe angebracht und/oder woher er das tolle Wissen hat. Ein paar Fehler sind drin.

Liebe Grüße
Monika
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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag28.12.2011 14:00

von MadameMimm
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Hallo Schreiberling,

deine Geschichte überzeugt vor allem durch ihre Atmosphäre und die Sprache. Du ziehst mich beim Lesen an den Ort der Handlung und ich kann alles plastisch vor meinem geistigen Auge verfolgen. Sozusagen "Mittendrin".
Deine Protagonisten sind stimmig in dem, was sie tun und sagen.
Mir gefällt der feine Humor in der Sprache.
Bemerkenswerte Leistung in der Kürze der Zeit!

6 Federn von mir.


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag31.12.2011 17:38

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

eine phantasievolle Geschichte, der Sinn ich aber noch nicht ganz verstanden habe. Du hättest dir die Aufgabe auch in meinen Augen etwas einfacher machen können. Du schreibst viel drumherum, was m.E. nicht nötig gewesen wäre.
Die Geschichte ist nicht schlecht geschrieben, klingt aber stellenweise noch unbeholfen.

adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.01.2012 23:16

von Mardii
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Hallo Guy,

die Komik, mit der du mich anfangs in den Text hineingezogen hattest, ließ mich schmunzeln. Nach dem ersten Absatz erwartete ich einen sprachlich und inhaltlich komprimierten Text, so viele Informationen hast du darin untergebracht. Aber im Laufe der Erzählung verwickelten sich die Informationen, da du klammheimlich des Öfteren die Perspektive gewechselt oder nicht das passende Tempus benutzt hast.

Zitat:
Mama sagte irgendwas zu mir. Als ich nicht reagierte, setzte sie sich genau zwischen mich und Tatü-Tata und unterbrach damit unseren Wettkampf. Wütend funkelte ich sie an, doch bevor ich etwas sagen konnte, sagte sie (überdeutlich und langsam, als ob ich etwas schwer von Begriff wäre)
„Erde an Ronja


Der Ich-Erzähler kann all das nur mutmaßen und müsste dann im Plusquamperfekt erzählen:

Mama hatte irgend etwas zu mir gesagt ...

Eleganter könntest du so formulieren:

Mamas Gesicht dicht vor mir, schreckte mich aus meinen Gedanken auf. Wütend funkelte ich sie an ...
Zwei andere Stellen:

Zitat:
Sie sagte, wir gingen inzwischen in eine ganz andere Richtung als in die, aus der wir gekommen waren, und ich gab ihr insgeheim Recht.


Sie sagte, wir würden inzwischen in eine ganz andere Richtung gehen, als die, aus der wir gekommen waren.
Zitat:

Nach fast einer Stunde kamen wir wieder bei der Höhle an. Verärgert schimpfte Christoph auf den Alten ein, dass wir doch von hier kämen.


Verärgert schimpfte Christoph auf den Alten ein und sagte ihm, dass wir doch von hier gekommen waren.

An diesen Stellen würde ein eingeflochtenes Gespräch zwischen den Protagonisten mehr Unmittelbarkeit schaffen und du könntest solche Fehler vermeiden.
Das und ein paar Rechtschreibfehler, die mir noch auffielen, machten es sehr schwer, deinen Text zu lesen, obwohl er von der Idee und vom Gestaltungswillen her gut angelegt ist.

Grüße von Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Gast







Beitrag02.01.2012 15:46

von Gast
Antworten mit Zitat

ich hab keine zeit für sinnvolle Kommentare, sry. Feder dürften für sich sprechen.
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Gast







Beitrag02.01.2012 23:31

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo!

Meine Kriterien für eine möglichst ausgeglichene Beurteilung der verschiedenen Texte:
Originalität der Idee – Einstieg (langatmig oder auf den Punkt?) – Ausbau der Idee, Spannungsbogen – Dialoge (nachvollziehbar, treffend, charakterisierend?) – Chaos? – Passhöhe? – Logik – Rechtschreibung, Zeichensetzung, Sprachgefühl – Schluss (hätte der Satz auf jeden Fall dort stehen können oder wirkt er „angeklebt“?)

Jetzt zu deinem Text:

Es ist doch gut, wenn zwischen zwei Lesedurchgängen ein bisschen Zeit verstreicht - deine Geschichte gehört zu denen, die mir erst auf den zweiten Blick gefallen haben
Gar nicht schlecht, wie du einfach so erzählst, aus der Sicht dieses Mädchens, ich stelle mir vor, dass du Jugendbuchautor(in) sein könntest ... man merkt zwar, dass du gegen Ende ein oder zwei "Durchhänger" hattest, aber ich glaube, es muss ein ziemlicher Erzählmarathon gewesen sein und es sind nette Ideen drin ("Ketchup") ... ich fand das Ganze recht ansprechend smile

Grüsse von
Lorraine
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*Katja*
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 479
Wohnort: Bergisches Land


Beitrag04.01.2012 01:11

von *Katja*
Antworten mit Zitat

Ich fand die Geschichte ein wenig langatmig. Es liest sich wie runtergeleiert. Ansonsten eine ganz witzige Idee. Die Aufgabe wurde für mich zum größten Teil erfüllt. 5 Federn.
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag05.01.2012 00:34

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallöchen!

Reife Schreibleistung. Daumen hoch

Der Anfang mit dem Lama ist großartig und gehört mit zu dem besten, was ich bei diesem Wettbewerb bisher gelesen habe. Der Anfang hat mir sogar so gut gefallen, dass ich regelrecht enttäuscht war, als die Mensch-Lama-Beziehung im Verlauf der Geschichte nicht noch vertieft wurde, zumindest nicht auf diese liebe- und humorvolle Weise, die der Anfang so verheißungsvoll in Aussicht stellte. Nichtsdestotrotz ist dir eine Geschichte gelungen, der ich auf jeden Fall bis zum Ende folgen wollte. Das Ende war dann zumindest für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar, aber Himmel, wir sprechen hier von einer zwei-Stunden-Arbeit, und die ist dir auf jeden Fall echt gut gelungen.

Von mir gibt es sechs gute Federn.

Beste Grüße,

Martin


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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(Laotse)
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Akiragirl
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Beiträge: 3632
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Beitrag06.01.2012 02:15

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Hallo liebe/r Inkognito!

Ich habe vor dem Kommentieren alle Geschichten gelesen und versuche, sie im direkten Vergleich zu bewerten. Da wir alle nur 2 Stunden Zeit hatten, hänge ich mich nicht an vereinzelten Fehlern auf. Mir kommt es vor allem darauf an: Wurde die Aufgabenstellung eingehalten? Wurde Spannung aufgebaut? Ist die Geschichte logisch, nachvollziehbar und originell? Obwohl ich versuche, möglichst objektiv zu bewerten, fließt z.T. auch mein subjektiver Geschmack in die Kritiken mit ein.

Bei dieser Geschichte bin ich mir nicht 100% sicher, was sie sein soll, aber ich habe sie als Kindergeschichte aufgefasst. Dafür allerdings ist die Sprache (und auch der Inhalt) dann doch zu anstrengend und verwirrend.
Unpassend erscheint mir auch die Sprache der Protagonistin, die ich mir nach den ersten Absätzen als Kind von 7-9 Jahren vorgestellt hatte. Sätze wie „„Hab ich richtig verstanden? Du willst diesem Jungen vertrauen?“ passen da einfach nicht.

Abgesehen davon finde ich die Geschichte recht niedlich und für die Kürze der Zeit und angesichts ihrer Länge nicht übel gemacht. Das Ende habe ich zwar nicht 100% verstanden (woher wusste der Alte, wo der Guide warten würde?), aber das besessene Lama und die vorlaute Art der Protagonistin haben mir gefallen. Auch fand ich, dass der Text sich durch seine Originalität angenehm abhob.
Der letzte Satz wirkte allerdings ziemlich angeklatscht; wie nicht zur Geschichte gehörig. Das hat mich gestört.

Gibt 6 Federn von mir

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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alineverena
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 24
Wohnort: Berlin


Beitrag06.01.2012 04:40

von alineverena
Antworten mit Zitat

Obwohl ich finde, dass der letzte Satz ein wenig "angehängt" wirkt, finde ich den Text humorvoll geschrieben und man kann sich gut in den Hauptprotagonisten hineinversetzen. Jetzt muss ich jedes Mal, wenn ich einen Krankenwagen höre, an das besessene Lama denken.

_________________
If you can't save it
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