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Almauftrieb in Österreich

 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag18.12.2011 22:43
Almauftrieb in Österreich
von BlueNote
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In einer kleinen Seilbahn bewegte sich eine Gruppe illusterer Menschen langsam über den hochgelegenen Bergpass.
„Du Saukerl!“, schimpfte die attraktiver Österreicherin und gab dem Peterl eine kräftige Watschn. Der Peterl, bereits stark angetrunken, protestierte lautstark:
„Aber Madl! Gib mer endlich an Kuss! Sonst stürz ih mi aus der Kabin mittn auf'n Bergpass. Du wirst mei Bluat spritzn seang bis durt obn nauf! Weil des hier is ka Schlittn- oder Maulwurfshügl. Do is ma dout, wenn mer obi spriangt.“
„So mäßigen sie doch ihren Tonfall“, schrie eine deutsche Touristen schrill. „Und denken sie an die Kinder, wenn sie dieses Unglück mitverfolgen müssten“.
„Aber Mama“, winkte der Kleinste mit einer lässigen Handbewegung ab. „Das haben wir doch alles in unseren PS3-Videospielen schon gesehen. Das ist gar nichts Neues mehr für uns“.
„Kinder, seid's leis! A Videospiel is des net, wenn ihr mi am Fels zermatschn seht. Des werd ihr euern Lebtag net vergessn.“
„Ez lass mi los, du Depp!“ Stefanie boxte mit ihren Ellenbogen um sich. „Des ist mir völlig gleich, wenn du dich in die Tiafn stürzt. Ich hab mein Franz, der hat den längeren  … Atem, wenn'st verstehst, wos ih moan.“
„Der Franz, der alte Hirsch?“. Peter pumpte Luft in seine Lungenflügel. „Der Franz, der hat den längeren … Atem? Des will ih seang! Des gaubi nia! Ich zeig dir mein längeren Atem, jetzt auf der Stell!“
Peter knöpfte sich die Hose auf und stand plötzlich in rot-weiß gestreiften Boxershorts mitten in der entsetzten Menschenansammlung. Eine Gruppe älterer Damen protestierte. Eine Gruppe jüngerer Damen dagegen applaudierte. Die deutschen Touristenkinder tippten gelangweilt auf ihren iPods herum.
„Ja, der Franz, der kann's!“, stichelte Stefanie weiter. „Beim Franz … blei'm keine Wünsche offen“.  
Regina, die Paartherapeutin aus Düsseldorf, bot der blonden Österreicherin ihre Hilfe an: „Sehr geehrtes Fräulein, soll ich das Personal in der Talstation anrufen?“ Sie hatte bereits den Hörer des Kabinentelefons in der Hand.
„Na, lassns des bleibm! Von dem Typn geht keine Gefahr aus. Den kenni guat! Des is ein Versagertyp, der bei den Weibern gar nix ausricht.!“. Wütend stürzte sich Peter auf die gutaussehende junge Frau. „Des werd mer ja seng, du Luder!“.
Stefanie kicherte am Boden liegend: „Dass du nix im Hirn host, hobbi scho in der Schul gmerkt. Und es is inzwischen net besser worn!“.
Franz fummelte am Dirndl von Stefanie herum, war aber wenig erfolgreich bei dem Versuch, die vielen Knöpfe und Verschlüsse zu öffnen.  
Die Gruppe jüngerer Damen holte ihre Digitalkameras hervor und machte Erinnerungsfotos. Die Mutter der beiden Halbwüchsigen telefonierte inzwischen mit ihrer Freundin aus Grevenbroich und erzählte ihr detailgetreu, wie sich das Chaos in der Bergseilbahn entwickelte.

„Etz kumm, giab mer an Kuss!“
„Na, nir im Lebm!“
„Dann stiarz ih mi!“
„Dann stiarz di!“
„Und du bist Schuld!“
„Dann bin ih halt Schuld“
„Hoast ka schlechts Gwissn?“
„Na!“
„Dann stiarz ih mi, auf der Stell!“

Peter rüttelte an der Waggontüre, konnte sie aber nicht öffnen. Die verwirrte Menschengruppe atmete erleichtert auf.
„So beruhigen sie sich doch wieder!“, flehte die deutsche Mutter. Eifriges Kopfnicken bei den älteren Damen.

„Jo, ih beruhig mi! Weil die Bergstation is do!“ Alle stiegen aus der Kabine aus und stoben in verschiedene Richtungen auseinander.

Peter lief Stefanie hinterher. Sie stützte sich auf das Geländer vor dem Gipfelpanorama und sah versonnen auf die Bergkette des Steinernen Meers.

„Vergiss doch den Franz, woast net, das nur ich dich liab hob?“
„Ja, des hoast imma wieder gsogt, aber jetzt hobie den Franz gnumma, next Joahr werd gheirat“
„Und wann ih versprech, dass ih die Zensi nia mehr anschaun werd?“
„Nia mehr?“
„Na, nia mehr!“
„Dann kummi zruck zu dir“
„Du kummst zruck zu mir?“
„Ja, weil i wüll nur zruck zu dir“
„Kannst du mir nu amol verzeihn? Es gibt vül, vül zu bereun“.
„Jo, ih tua da verzeihn!“

Und sie küssten sich vor dem Bergpanorama, bis die Sonne fast unterging. Sie im feschen Dirndl, er in seiner rot-weiß gestreiften Boxershorts. Und alles war gut. Niemand sprach mehr ein Wort.

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TET
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 570



Beitrag19.12.2011 12:24

von TET
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Unterhaltsam geschrieben, etwas viel Dialekt. Trotzdem I moags.

_________________
Ich muß in meinem Leben schon blödsinnigeres getan haben, weiß aber leider nicht, wann.
Douglas Adams; *300 Soll / 260 Haben noch 40 zu gehen.*
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Gast







Beitrag19.12.2011 12:29

von Gast
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OK, Wahnwitz finde ich immer gut. Der Dialekt gab mir zu kämpfen, aber ich hab's packt! Zwischendrin die Führung wer gerade was macht/sagt, werwerist usw. ist bissl hrmpf. Aber das ist Gepingel.

Ist dies nun eine Geschichte, wie war das? Chaos, Verwirrung und Diziplinlosigkeit? Ich sage: ja. Doch, das giltet, wenn einer die Hosen runter lässt. Jedoch: Gibt es Seilbahnen über Bergpässe? Da ich es nicht weiß, ziehe ich nix ab. Man möge mir dies nachsehen.
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Melanie
Geschlecht:weiblichTassentante

Alter: 44
Beiträge: 995
Wohnort: Verden/Aller
DSFo-Sponsor


Beitrag19.12.2011 14:37

von Melanie
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Hi,
es hat spass gemacht, deine Geschichte zu lesen. Allerdings habe ich auch verdammt lang dafür gebraucht, was eindeutig am Dialekt liegt. Ohne würde die Geschichte aber auch etwas verlieren.
Eine schöne und tatsächlich etwas wirre Zusammenfindung zweier Liebender. Chaos und Disziplinlosigkeit sehe ich allerdings nicht.

Der letzte Satz passt nach dem hin- und her in der Bahn dann aber wieder super. Fast, als wäre er keine Vorgabe.


_________________
Narben erinnern uns an das Erlebte.
Aber sie definieren nicht unsere Zukunft.
Mark Twain
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LauraM
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 42
Beiträge: 94
Wohnort: Kanada


Beitrag19.12.2011 21:17

von LauraM
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Nordlicht, das ich bin, versteh ich nicht alles was die beiden Turteltauben zu sagen haben. Aber die Geschichte hab ich verstanden Smile
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag19.12.2011 23:07

von Malaga
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Einfach witzig. Nicht durch die "Handlung", sondern v.a. das Szenario, die Zusammensetzung der Gruppe mit den verschiedenen Menschen und ihr Verhalten bringt's.
Was will man mehr von einem Text so auf die Schnelle?
Logisch überzeugend ist der Schluss natürlich nicht, aber das muss er auch nicht sein, der ganze Text ist ja nicht  so ernst zu nehmen. Und der Satz am Ende, naja...Bewertung später im Vergleich
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Yannes
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
Y

Alter: 59
Beiträge: 17
Wohnort: München


Y
Beitrag20.12.2011 14:00
Nette Geschichte
von Yannes
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Hab einen Grusel am Ende erwartet und war echt dankbar, dass es so schlicht endet. Witzig erzählt. Figuren vielleicht ein bisschen zu plakativ. Macht Spass!

_________________
Herzliche Grüße,
Yannes
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag21.12.2011 00:58

von Akiragirl
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Hallo liebe/r Inkognito!

Ich habe vor dem Kommentieren alle Geschichten gelesen und versuche, sie im direkten Vergleich zu bewerten. Da wir alle nur 2 Stunden Zeit hatten, hänge ich mich nicht an vereinzelten Fehlern auf. Mir kommt es vor allem darauf an: Wurde die Aufgabenstellung eingehalten? Wurde Spannung aufgebaut? Ist die Geschichte logisch, nachvollziehbar und originell? Obwohl ich versuche, möglichst objektiv zu bewerten, fließt z.T. auch mein subjektiver Geschmack in die Kritiken mit ein.

Diese Geschichte war eher eine von denen, die ich ganz gern mochte. Sie hat mich ein paar Mal zum Schmunzeln gebracht und ist immerhin origineller als vieles andere, was bei diesem Wettbewerb abgeliefert wurde. Die abgebrühten Kinder haben mir besonders gut gefallen wink Das Österreichisch gibt der Geschichte einen gewissen Charme, war für mich als Nicht-Österreicherin aber z.T. ein bisschen schwer zu verstehen, das war beim Lesen etwas anstrengend.
Auch die Vorgabe hast du gut umgesetzt: Die Figuren „bewegen“ sich ja über den Pass, und Chaos und Disziplinlosigkeit gab es auch eine Menge. Mir gefiel vor allem, dass du es als einer der wenigen (wenn nicht sogar als einziger, ich habs nicht genau im Blick) geschafft hast, eine Geschichte mit Happy End zu fabrizieren, die in sich schlüssig war. Zur Abwechslung kein Mord und Totschlag – das hat Spaß gemacht, zu lesen.

In Kürze meine Kritikpunkte: Ich kam mit den Figuren und Namen durcheinander. Ganz am Anfang schreibst du „Die attraktive Österreicherin“, später heißt sie dann Stefanie. Ich hätte es einfacher gefunden, wenn du sie gleich zu Beginn Stefanie genannt hättest – so dachte ich einen Moment, es wären 2 verschiedene Figuren. Dasselbe gilt für Peterl und Peter – eine Schreibweise wäre weniger verwirrend. Zwischendurch ist dann plötzlich die Rede davon, dass Franz ihr am Dirndl herumspielt, aber ich dachte, der wäre gar nicht anwesend? Da ist wohl durch die knappe Zeit einiges durcheinander gegangen, das hat den Lesefluss gestört.

Insgesamt empfand ich den Text als überdurchschnittlich, allerdings hat er mich auch nicht unbedingt von den Socken gehauen. Vielleicht liegt es daran, dass mir der Bezug zu Österreich ein bisschen fehlt.

Ich vergebe 6 Federn.

Und gebe mal meinen Bauchgefühl-Tipp ab: lupus?

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Rufina
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Beiträge: 693



Beitrag22.12.2011 09:40

von Rufina
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Hallo,

eine teils realtitätsnahe, trotzdem natürlich überspitzte und witzige Momentaufnahme, den Kitsch ein bisschen auf den Arm genommen, aber liebevoll. Zugegeben, den Dialekt zu lesen war anstrengend, aber es hat sich gelohnt.

Sicherer Stil, sicher erzählte Geschichte.

Aber:
Ich bin absolut verwirrt bezüglich aller Personen abgesehen von Peter und Stefanie. Ich muss wohl vor dem Befedern dann nochmal nachzählen  Wink.

Viele Grüße
Rufina


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Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
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Amaryllis
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Alter: 38
Beiträge: 1380

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Beitrag22.12.2011 14:47

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

ich finde du hast einen soliden Text geschrieben, der zwischendurch recht witzig ist. Nicht so gut gefallen hat mir die Mundart - ich erkenne nicht ganz, welcher österreichische Dialekt das denn sein soll. Außerdem kombinierst du Dialekt mit zum Teil gehobenen Ausdrücken (im Dialekt würde wohl jemand eher sagen "es ist mir wurscht" als "es ist mir gleich"). Außerdem hast du in der persönlichen Anrede das "Sie" kleingeschrieben.

Ebenfalls etwas zu überraschend kam für mich der Sinneswandel von Steffi, nur weil er verspricht, nicht mehr fremdzuflirten ist der kürzere Atem auf einmal egal?

Gut gefallen haben mir die anderen Charaktere in der Seilbahn und der etwas gesellschaftskritische Ton, den ich glaube, darin mitschwingen zu hören, und das einbauen des Schlusssatzes. Der passt bei dir wirklich sehr gut dazu.

Bewertung erfolgt erst im Vergleich mit allen anderen Texten. Ich hoffe aber, dass dir das Feedback weiterhilft.

Liebe Grüße,
Ama


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Piratin
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Ei 2


Beitrag22.12.2011 15:10

von Piratin
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Lieber FFF-Teilnehmer,

Die Idee, dass die Menschen sich per Gondel über den Pass bewegen ist stark.
Leider habe ich es mit dem Dialektlesen so gar nicht, und das Ende finde ich ein wenig platt.


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hobbes
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Beitrag22.12.2011 18:48

von hobbes
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Mir ist klar, i woar a Narr ...
(vermutlich völlig falsch geschrieben - und überhaupt, er hieß doch Klaus!)
smile

Ein Happy-End! Gibt es sowas auch noch. Nur für den Franz halt nicht. Wo ist der eigentlich abgeblieben? Gerade war er doch noch in der Gondel? War vermutlich ein Verschreiber und somit Peter, der am Dirndl fummelt.

Das hat was vom Edelweiß vom Herrgottsfinger.
(Eingefleischte Heimatfilm-Fans werden wissen, was ich meine)

Irgendwie hat es was lustiges, wie sich die Klischees stapeln. Und der Peter hat sogar Boxershorts in Österreichs Nationalfarben. Ein echter Patriot. Wenn nur der Dialekt nicht so anstrengend zu lesen wäre.

Zitat:
In einer kleinen Seilbahn bewegte sich eine Gruppe illusterer Menschen langsam über den hochgelegenen Bergpass.

Das heißt die Gruppe von Menschen lief in der Gondel im Kreis herum oder sowas? (Nein, das soll es natürlich nicht heißen) Ist ein bisschen missverständlich. Genau wie hier:
Zitat:
Peter knöpfte sich die Hose auf und stand plötzlich in rot-weiß gestreiften Boxershorts mitten in der entsetzten Menschenansammlung.

Mitten in einer Menschenansammlung stehen, das mag von den Fakten richtig sein, aber für mich trifft es nicht das reale Gondelgefühl.

Eine Frage bleibt: Was ist aus Peters Hose geworden?


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Keren
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Beitrag23.12.2011 12:51

von Keren
Antworten mit Zitat

Eine lustige Idee. Mir gefällt vor allem die Benutzung des Österreicher Deutsch.

Aber mir fehlt das Chaos. Ich denke, das man den Streit der beiden in der Seilbahn noch ausführlicher beschreiben kann. Vielleicht werden noch weitere Mitglieder der Gruppe hereingezogen? Außerdem ist er mir zu schnell zu Ende.

Das Ende gefällt mir ebenfalls sehr gut, eine nette Geschichte, die man aber überarbeiten könnte.


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Rosanna
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Beitrag23.12.2011 19:43

von Rosanna
Antworten mit Zitat

Moin,

Jaja, die Geschichte gehört zu den Originelleren, abgemacht. Sie ist auch ganz witzig, obwohl ich argwöhne, dass das hauptsächlich am Dialekt liegt. Ich habe versucht, mir den Text in "normaler" Sprache vorzulesen und er war recht langweilig.

Okay, kurz zur Vorgehensweise: Im ersten Schritt bewerte ich die Themenwahl an sich, dann krittel ich an möglichen Ungereimtheiten herum und schließlich gehts ab zu Grammatik, Zeichensetzung und Co.


1. Die Themenwahl:
Mir gefällt, dass in deinem Text erstens keiner gestorben ist (nicht, dass ich etwas gegen Mord und Totschlag hätte - im Gegenteil. Aber bei dieser Art Wettbewerb häufen sich Vergewaltigung, Kannibalismus und Co in einem solchen Maße, dass...naja, du weißt schon) und zweitens, dass du eine(r) der wenigen bist, die ihren Figuren keine Gewaltmärsche über die Alpen zumutet. Was mir weniger gefällt ist, dass die Handlung an sich doch ziemlich banal ist. Und, wie schon gesagt, ohne Dialekt sieht er ziemlich mau aus. Natürlich kann man argumentieren, dass das egal, weil trotzdem witzig ist. Ja, guat - eh, gut - Themenwahl ist ok, weil kurzweilig.
2. Die Logik:
Hier gibt es auch nur kleinere Mängel. Mein erster Kritikpunkt hat noch nicht mal etwas mit tatsächlicher Unlogik zu tun, sondern mit mangelnder Information. Sprich - warum fahren unsere beiden Österreicher zusammen mit der Bahn auf was für einen Berg auch immer? Anhand des Dirndls habe ich geschlussfolgert, dass unser hübsches Mädl oben in einer Wirtschaft arbeitet. Ihr Verehrer auch? Dann würde es Sinn machen, ansonsten tät ich mich fragen, warum sie freiwillig mit ihm in eine Gondel steigt.
Dann die Wortgewandheit der kleinen Hosenscheißer. Ja, ich weiß, du weißt, Kinder sprechen nicht so. Ja, ist Teil des Humors. Ich finde aber, dass es nicht passt, weil die anderen Figuren (abgesehen vom absurden Inhalt), recht authentisch sprechen. Und schließlich nervt mich dieses "ach ja, die Kinder von heute sind verroht, blabla" mittlerweile, weil es in gefühlt jedem dritten Text vorkommt.
Naja, und dann die schnelle Versöhnung, obwohl man natürlich argumentieren könnte, dass sie nur auf seine Entschuldigung gewartet hat wink.
Achso, wo hat der Kerl eigentlich seine Hose gelassen?

3. Rechtschreibung und Grammatik:
Ja, sehr witzig Evil or Very Mad .

Abschlussbemerkung: Der lange Atem ... ja, der hat was wink. Meine Lieblingsstelle.


_________________
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nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt
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firstoffertio
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Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag23.12.2011 23:28

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Beitrag und Bewertung war nicht fuer diesen Text gedacht! Was mach ich nun?
Okay.  Also zu hier: Ist recht skurril und politisch unkorrekt, satirisch?
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CAMIR
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 202
Wohnort: Baile Átha Cliath


Beitrag24.12.2011 12:46

von CAMIR
Antworten mit Zitat

Hallo lieber Autor/ liebe Autorin,

mit dieser Geschichte tue ich mir echt schwer. Ich neige sie dazu, sie als absolut genial einzustufen, doch dann denke ich mir wieder "Oh Gott die furchtbaren Klischees" und die Frau lässt sich so behandeln. Ich schwanke. Ich schwanke sehr.
Die Geschichte amüsierte mich und das Österreichische hast du super rübergebracht und (leider) kenne ich tatsächlich auch solche Österreicher...

Es ist echt schwer. Ich denke ich geb dir sieben Federn. smile


_________________
"I think it's important to say that when it comes to the appropriate timing,
then that will happen but that's not to say that we don't have a hands-on approach in the interim."- Mary Coughlan, 2008
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Gast







Beitrag27.12.2011 01:00

von Gast
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Hallo flinke Feder,

eigentlich dachte ich, diesmal habe ich soo viel Zeit, weil ich Urlaub habe und nun läuft mir genau diese davon. In ein paar Tagen ist das Jahr zu Ende. Da ich in der ersten Januarwoche durchgehend Besuch habe, werde ich wohl nur immer mal wieder kurz hier sein.
Zeit zum ausführlichen Kommentieren oder gar Detailarbeit ist deshalb nicht drin. Ich habe jeden Text ein paar Mal gelesen und in meiner Bewertung einfließen lassen, wie gut die Vorgaben erfüllt sind, ob die Geschichte in sich stimmig ist und ob sie verständlich ist. Letzteres empfinde ich als sehr wichtig.


Deine Geschichte macht es mir schwer. Leider kann ich kein bayerisch und somit verstehe ich nur die Hälfte, wenn überhaupt. Dazu kommt eine teilweise ziemlich eigenwillige Zeichensetzung. Chaos ist jedenfalls genug drin – für meinen Geschmack fast ein bisschen zu viel.


Liebe Grüße
Monika
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hobbes
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Beiträge: 4292

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Beitrag29.12.2011 00:36

von hobbes
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Vier Favoriten hatte ich - für Dich wurde es dann doch "nur" der zweite Platz (zusammen mit den zwei anderen "Aussortierten").

_________________
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag29.12.2011 17:33

von Malaga
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Ja, nach Lesen von allen: Das ist mein Favorit, wegen Dauerschmunzeln beim Lesen und der leisen Bergidyllpersiflage zum Schluss: Das Schlussbild ist gut, auch wenn der Satz nicht ganz passt.
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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag30.12.2011 14:10

von MadameMimm
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Hallo Schreiberling,

endlich mal eine andere Variante der Passüberquerung. Die Idee mit der Gondel ist erfrischend anders. Auch er bayrische Dialekt gefällt mir.

Inhaltlich muss ich sagen, dass der Text auf mich gewollt lustig wirkt. Tommy Jaud hat in seinen Büchern ähnliche Szenarien, aber hier kommt es mir an manchen Stellen so derart überspitzt vor, dass ich es nicht einmal mehr als Satire sehen kann. Vor allem, als sich Peterl (der im Übrigen da mal kurz Franz heißt) die Hosen runterzieht und Stefanie vor versammelter Mannschaft an die Wäsche will.
Andere mögen das vielleicht anders sehen, ich finde diese Passage zu "bemüht".

Auch das Ende überzeugt mich nicht. Stefanie liebt ihren Franz und jetzt braucht es nur ein Versprechen, und sie lässt den sitzen? Noch dazu, obwohl sich Peterl derart daneben benommen hat?

Ansonsten: Für die Idee und den erfrischenden Dialekt geb ich dir 4 Federn.


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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SilentVellamo
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 121



Beitrag01.01.2012 14:34

von SilentVellamo
Antworten mit Zitat

Die Personen deiner Geschichte sind mir viel zu stereotyp. Eine besorgte Mutter, Kinder, die die ganze Zeit nur vor irgendwelchen neuen Medien rumhängen, partywillige, schamlose junge Frauen und ältere Damen, deren Moralvorstellungen noch aus dem letzten Jahrhundert stammen. Tut mir leid, aber das hättest du, meiner Meinung nach, mit mehr Inhalt füllen können und sollen.
Und dann die Haupthandlung - so ganz wird mir nicht klar, wer da mit wem und warum. Mir hätte es auch besser gefallen, hättest du den Dialekt weggelassen. Ich verstehe leider die Österreicher nicht (dafür gibt's aber keinen Punktabzug, ist ja nicht deine Schuld wink )

Vellamo
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag02.01.2012 16:37

von anuphti
Antworten mit Zitat

Tja, was soll ich da sagen, so als "quasi"-Österreicherin ...

Almauftrieb ist, wenn das Vieh im Frühjahr aus den Ställen wieder in die Berge auf die Almwiesen getrieben wird, insofern denke ich, dass Du den Titel ironisch gemeint hast.

Seilbahnen führen nicht über Bergpässe, sondern auf Berggipfel, weil Seilbahnen vor allem besonders steile Strecken überwinden.

Du nennst die Gesellschaft "illustre Gesellschaft" und beschreibst dann 08/15 Personen, war das ebenfalls ironisch gemeint?

Insgesamt empfinde ich die Geschichte als adjektivlastig und großteils sind die Emotionen nicht glaubwürdig dargestellt.

Zum Beispiel, dass eine Frau schrill schreiend um Mäßigung bittet. (oder war das schon wieder Ironie?)

Der österreichische Dialekt ist leider völlig falsch, was wieder zeigt, dass man nur dann Dialekt schreiben sollte, wenn man ihn perfekt beherrscht.

Alles in allem habe ich den Eindruck, dass Dir weder Bergbahnen noch Bergpässe besonders vertraut sind.

Alles in allem für mich 4 Federn.

Liebe Grüße
Nuff


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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