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LauraM Wortedrechsler
Alter: 42 Beiträge: 94 Wohnort: Kanada
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18.12.2011 22:24 Kalte Finger von LauraM
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Kalte Finger
„Wer hatte die Idee mit dem Bergpass?“
Herr Domke rieb sich seine steifgefrorenen Finger und blickte fragend in die kleine Runde.
„Wer hatte die dämliche Idee?!?!“, schrie er jetzt, anstatt auf eine Antwort zu warten.
„Wer zum Teufel wandert denn heute noch über einen Bergpass?!“
Seine Finger waren bläulich verfärbt und die Haut war von der Kälte spröde und rissig.
„Wir“, antwortete Herr Grothe schließlich. „Und wenn du zur Abwechslung mal ein Mann wärst, müssten wir dein Gejammer jetzt nicht ertragen. „
„Es geht doch darum, dass es nicht jeder macht.“ Diesmal war es Herr Hoeke, der das Wort ergriff.
„Wir sind der künftige Vorstand der Errego-Versicherung und wir machen das hier nicht zum Spaß.“
Umständlich fummelte er seine Finger aus den Fellhandschuhen.
„Hier Domke, damit wenigstens das Gejammer ein Ende hat!“
Gezielt warf er die Handschuhe an Domkes Kopf und ging zügig weiter in die Richtung auf die er und seine drei Kollegen sich nach einer kurzen aber brutalen Diskussion geeinigt hatten.
Der Getroffene hob die in den Schnee gefallenen Handschuhe auf und zog sie über die schmerzenden Glieder während er sich mürrisch in Bewegung setzte.
Auch Herr Grothe ging weiter und warf dabei einen sehnsüchtigen Blick auf die Handschuhe, die eben den Besitzer gewechselt hatten.
Herr Rehberg hatte sich bis jetzt nicht an den Diskussionen beteiligt. Seit sie vor fünf Stunden zu ihrer Erlebniswanderung aufgebrochen waren, die sie zwangsläufig zu Fuß über den Bergpass des Großglockners führte, stritten und nörgelten die anderen Mitglieder seiner Gruppe mit einer schier unerschöpflichen Ausdauer.
Sie alle kannten die Regeln. Zwei Gruppen von angehenden Vorstandsmitgliedern waren auf dem Weg über den Bergpass. Auf Passhöhe musste die Fahne eingesteckt werden und nur eine Gruppe konnte zuerst im Ziel sein.
Jedem Teilnehmer war klar was auf dem Spiel stand.
„Ich hasse diese Psychospiele!“ Wieder war es Domke.
„Ich bin Einzelkämpfer. Wir alle sind Einzelkämpfer, sonst würden wir nicht um eine Stelle im Vorstand konkurrieren.“
„Wenn du weiter so jammerst und deine Energie unnötig verschwendest, konkurrieren wir um gar nichts mehr, dann gewinnt einer von den anderen. Also reiß dich am Riemen und geh schneller.“
Hoeke drehte sich grinsend um und sah seinem Kollegen auf den Bauch. „Oder hat der Herr Jurist mal wieder unter seinen Gewichtsproblemen zu leiden? Ich geb dir einen Rat und der ist heute sogar kostenlos: Etwas mehr Disziplin würde dir gut tun. Fette Leute sind im Geschäftsleben schon lange nicht mehr gern gesehen.“
„Disziplin? Dass du es wagst das auch nur auszusprechen!“ Herbert Domke hatte augenblicklich nicht mehr mit frierenden Fingern, sondern vor Wut glühenden Ohren zu kämpfen. Sein Blutdruck schoss in die Höhe und er spürte sein Herz so heftig gegen seine Rippen schlagen, dass er dachte, es würde keinen Schritt weiter mit ihm zusammen gehen. Verzweifelt blickte er sich um.
Unter der dichten Schneeschicht war von der Umgebung kaum etwas zu erkennen. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen linken Arm und ein Elefant setzte sich auf seine Brust.
Mit einem leisen Stöhnen fiel er zu Boden. Verzweifelt rang er unter dem Gewicht auf seiner Brust nach Luft, doch seine Lungen schienen sich nicht mit Luft füllen zu wollen.
„Scheiße, ich glaub er hat einen Herzinfarkt!“ Theodor Rehberg sprach die ersten Worte seit ihrem Aufbruch.
„Ach was, der Dicke ist nur ein bisschen aus der Puste.“ Richard Grothe ging zwei Schritte auf den nach Luft japsenden Mann zu, blieb wie erstarrt stehen und blickte sich hilflos um.
„Wer… Wer… Wer von euch kann Erste Hilfe? Der macht doch Ernst.“
So ruhig. Wie konnte es so ruhig sein?
„Ihr müsst ihm helfen!“
Rehberg und Hoeke blickend sich verwirrt in die Augen.
„Ich kann das nicht!“
„Mach du das Hoeke.“
„Ich? Wieso ich? Ich bin der Teamleader der Mission, ich bin nicht der Sanitäter.“
„Was bist du? Mir wurde zu Beginn unserer Aufgabe im Vertrauen mitgeteilt, dass ich diese Tour leite!“
Grothe wusste es besser. Natürlich war er mit der Führung der Expedition betraut worden.
Herbert Domkes Herz tat seinen letzten Schlag, als er im weichen Schnee lag. In ihm war es ruhig und friedlich, ganz anders als er es sich immer vorgestellt hatte. Am westlichen Horizont sah er in einem satten Orange die Sonne untergehen. Um ihn herum tobte das Chaos.
Während die drei Führungskräfte darum stritten, wer die Teamleitung der Exkursion hatte, begruben der leblose Körper ihres Kollegen und der Elefant auf seiner Brust das einzige Funkgerät der Gruppe unter sich im Schnee.
Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen über den Bergpass hinweg. Richard Grothe griff nach den Handschuhen.
Niemand sprach mehr ein Wort.
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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19.12.2011 13:29
von femme-fatale233
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Die Idee des Textes gefällt mir: Führungskräfte in einem Rennen um den Job auf einen Berg zu schicken. Auch sprachlich ist es gut gemacht und die Pointe mit dem Funkgerät hat ihre Wirkung, nur hätte ich mir gewünscht, dass die Diskussion darüber, wer denn nun erste Hilfe leistet ein bisschen länger sei - das ist schließlich irgendwie der Höhepunkt und da könnten noch mehr Meinungen und Wahrheiten zu Tage kommen, die vorher verborgen waren.
Fazit: 5 bis 6 Federn, oberes Mittelfeld.
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LauraM Wortedrechsler
Alter: 42 Beiträge: 94 Wohnort: Kanada
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19.12.2011 22:33
von LauraM
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So schlimm hätte ich mir das nicht vorgestellt.
Jetzt sitzt man hier und liest seinen Text noch ein- zwei- oder auch drei mal und möchte mit dem Überarbeiten gar nicht aufhören. Was ist denn bloß aus der Idee geworden, die ich zur Vorgabe hatte? Irgendwie finde ich sie nicht wieder in meinem Text. Schade...
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Melanie Tassentante
Alter: 44 Beiträge: 995 Wohnort: Verden/Aller
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20.12.2011 10:25
von Melanie
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Hi,
die Diskussion im Thread „7200 Sekunden“ hat mich zu der Entscheidung geführt, mir die Mühe des Bewertens zu ersparen. Es sind sehr viele schöne Texte dabei. Einige hinterlassen ein Fragezeichen, andere verstehe ich schlicht weg nicht und noch andere find ich richtig Klasse.
Ich werde nach den Vorgaben der Veranstalter, einem flüssigen Handlungsstrang befedern und meinen persönlichen Geschmack so gut es denn geht ausschalten! Dein Text wird also nicht an meiner schlechten Stimmung, die manch eine Aussage hervorgerufen hat leiden.
Ich bin gern bereit, einzelne Texte gezielt zu kommentieren, wenn nach Ablauf des Wettbewerbes Interesse besteht.
lg laliluna
_________________ Narben erinnern uns an das Erlebte.
Aber sie definieren nicht unsere Zukunft.
Mark Twain |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4295
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20.12.2011 15:19
von hobbes
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Wer ist da alles unterwegs? Und wer ist wer? Ein Dicker, ein Ruhiger, ein Choleriker. Aber wer war jetzt welcher? Ich muss mich schon ziemlich anstrengen, nachlesen und nochmal nachlesen, um am Ball zu bleiben.
Der Titel gefällt mir nicht. Die kalten Finger sind doch eher ein Nebenprodukt. Wenn schon, dann vielleicht "die Handschuhe".
Vier Männer auf einer Mission um den Vorstandsposten. Komischerweise haben sie sich diese Aufgabe selbst ausgedacht?
Zitat: | „Wir“, antwortete Herr Grothe schließlich. |
Wer die Fahne hat, wird Vorstandsmitglied? Nun ja, es mag solch seltsame "Prüfungen" geben, aber dann bestimmt mit einer "Versicherung" im Hintergrund. Das mag das Funkgerät sein. Aber sicher passt doch auch einer drauf auf, dass sie früh genug weggehen, um vor Sonnenuntergang zurückzukommen. Oder sind sie einfach nur zu langsam? Oder ist das Domkes höchstpersönlicher Sonnenuntergang und gar kein echter?
Dann kommt noch die Geschichte in der Geschichte hinzu, dass es mindestens zwei Teamleiter gibt. Das ist wahrscheinlich dazu da, um klarzumachen, dass es viel wichtiger ist, wer jetzt Teamleiter ist, anstatt sich um Domke zu kümmern. Irgendwie ist es mir aber - hm, zu viel. Trägt noch dazu bei, die Geschichte zu verkomplizieren, weil ich mich frage, um was es nun eigentlich geht.
Und die Figuren wachsen mir auch nicht ans Herz, schade eigentlich, die Idee an sich gefällt mir.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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21.12.2011 01:08
von Rufina
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Hallo,
hier komme ich mit der Perspektive/den Perspektiven absolut nicht klar. Trotzdem ist es eine originelle Idee, diese Managerausflüge auf die Spitze zu treiben, obwohl diese Idee mindestens eine weitere Person hatte.
Die Umsetzung finde ich weitestgehend gelungen. Einzig mit dieser Stelle hatte ich so meine Probleme, vor allem: Woher weiß er denn, dass sein Blutdruck in die Höhe schießt? Warum nennst du die Diagnose vor den körperlichen Symptomen?
Zitat: | Sein Blutdruck schoss in die Höhe und er spürte sein Herz so heftig gegen seine Rippen schlagen, dass er dachte, es würde keinen Schritt weiter mit ihm zusammen gehen |
Die Aufgabenstellung ist meiner Meinung nach gut umgesetzt.
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Gast
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21.12.2011 16:07
von Gast
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Führungskräfte
Titel finde ich nicht ganz treffen, das 'Herr' wirkt bisschen streif, man schreibt oftmals nicht mal mehr in Mails/Briefen vom 'Herrn Grothe' - sondern eben Tiberius Grothe hat den Termin bla. Und der Schluss, wo die beiden sich streiten und einer einen Elefanten auf der Brust hat. Da könnte noch ein wenig feiner/stimmiger.
Aber der Anfang ist spitze! Den Gedanken hatte ich auch Kommt Klasse.
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Gast
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27.12.2011 00:46
von Gast
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Hallo flinke Feder,
eigentlich dachte ich, diesmal habe ich soo viel Zeit, weil ich Urlaub habe und nun läuft mir genau diese davon. In ein paar Tagen ist das Jahr zu Ende. Da ich in der ersten Januarwoche durchgehend Besuch habe, werde ich wohl nur immer mal wieder kurz hier sein.
Zeit zum ausführlichen Kommentieren oder gar Detailarbeit ist deshalb nicht drin. Ich habe jeden Text ein paar Mal gelesen und in meiner Bewertung einfließen lassen, wie gut die Vorgaben erfüllt sind, ob die Geschichte in sich stimmig ist und ob sie verständlich ist. Letzteres empfinde ich als sehr wichtig.
Deine Geschichte liest sich flüssig, sie gehört für mein Empfinden zu den besseren in diesem Wettbewerb.
Liebe Grüße
Monika
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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27.12.2011 14:29
von Piratin
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Lieber FFF-Teilnehmer,
Interessante Charaktere in einer interessanten Geschichte. Normalerweise stören mich dauernde Perspektivwechsel, doch hier passen sie zur Geschichte und zum Tempo. Kopfkino ist auch angesprungen. Für mich oben dabei.
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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28.12.2011 21:17
von anuphti
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Für mich eine der besseren Geschichten, trotz der unrealistischen Ausgangssituation.
Aber die Dialoge sind knackig, die Personen knapp aber präzise gezeichnet.
Mir hat sie gefallen.
Sehr gute 6 Federn.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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28.12.2011 22:41
von Mardii
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Hallo Guy,
gut geschrieben, die Dialoge sehr treffend und schöne Ideen:
Zitat: | Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen linken Arm und ein Elefant setzte sich auf seine Brust. |
Beispiel, wie man kurz und pointiert einen Herzinfarkt beschreibt.
Naja, die Wiederholung des "Elefants" am Schluss zollt der eigenen Idee Respekt.
Wertung erfolgt im Vergleich mit den anderen Texten.
Grüße von Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Gast
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29.12.2011 13:31
von Gast
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Hallo!
Meine Kriterien für eine möglichst ausgeglichene Beurteilung der verschiedenen Texte:
Originalität der Idee – Einstieg (langatmig oder auf den Punkt?) – Ausbau der Idee, Spannungsbogen – Dialoge (nachvollziehbar, treffend, charakterisierend?) – Chaos? – Passhöhe? – Logik – Rechtschreibung, Zeichensetzung, Sprachgefühl – Schluss (hätte der Satz auf jeden Fall dort stehen können oder wirkt er „angeklebt“?)
Jetzt zu deinem Text:
Gut geschriebene Geschichte, Idee konsequent ausgebaut, leider bleibe ich den Männern sehr fern. Es ist alles drin, die Vorgaben sind eingebaut, der Schluss passt, den beschreibenden Satz mit dem "Chaos" hätte es nicht gebraucht - eher noch ein bisschen gezeigtes Hin und Her, vllt?
Zitat: | Während die drei Führungskräfte darum stritten, wer die Teamleitung der Exkursion hatte, begruben der leblose Körper ihres Kollegen und der Elefant auf seiner Brust das einzige Funkgerät der Gruppe unter sich im Schnee.
Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen über den Bergpass hinweg. Richard Grothe griff nach den Handschuhen.
Niemand sprach mehr ein Wort. | Guter Schluss!
Grüsse von
Lorraine
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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29.12.2011 18:17
von MadameMimm
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Hallo Schreiberling,
du hast mit deiner Geschichte eine sehr beklemmende Atmosphäre geschaffen. Die Berufsgruppe von Sesselpupsern, die sowas von keine Ahnung hat, worauf sie sich einlässt - klasse portraitiert.
Und dann der unvermeidliche GAU mit dem Herzinfarkt - köstlich. Ich musste trotz der Tragik der Situation breit grinsen, als sich der Rest der Truppe über völlig falsche Prioritäten und Zuständigkeitsfragen in die Haare kriegt und der arme Domke dadurch stirbt.
Ebenfalls begeistert bin ich davon, wie gut du die einzelnen Charaktere mit wenigen Worten in der Kürze des Textes heraus gearbeitet hast.
Respekt vor dieser Leistung in zwei Stunden.
7 Federn
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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30.12.2011 14:13
von BlueNote
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Klasse Idee, intelligent geschrieben, fast tadellose Umsetzung. Gefällt mir sehr gut - obwohl mich der Anfang gleich an Geschichten erinnert hat (jemand mault rum: Wer hatte die Idee ...?), die mir nicht so gut gefallen haben.
Das gibt eine gute Wertung.
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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01.01.2012 18:14
von adelbo
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Hallo Inko,
erneut eine Gruppe Führungskräfte auf Erkenntnistour. Nur zu welcher Erkenntnis sie kommen wollen, erschließt sich mir nicht ganz.
Auch verstehe ich nicht, warum sie sich um die Leitung der Tour streiten. Irgendeiner musste doch auserkoren sein und schon die Zeit vorher das Sagen gehabt haben. So ganz kann ich die Geschichte nicht nachvollziehen.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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TET Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 570
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01.01.2012 21:41
von TET
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Gefällt schlecht nur hatte ich einige Mühe die Protas auseinanderzuhalten. Eventuell noch ein "Elefant" zuviel.
_________________ Ich muß in meinem Leben schon blödsinnigeres getan haben, weiß aber leider nicht, wann.
Douglas Adams; *300 Soll / 260 Haben noch 40 zu gehen.* |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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02.01.2012 13:36
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
mir gefällt deine Geschichte wirklich sehr gut. Mit dem Dialog springt man direkt in die Handlung hinein, ungefähr in der Mitte klärst du auf, was diese unterschiedlichen Typen überhaupt auf dem Berg wollen und der Schluss ist offen genug, dass man nicht genau weiß, wie es mit ihnen weiter geht, aber du gibst genug Hinweise darauf, dass man sich schon ein gewisses Bild machen kann. Auch der Schlusssatz passt wunderbar in deine Geschichte. Auch die Vorgabe mit Chaos und Disziplinlosigkeit hast du gut eingebaut, obwohl ich nicht finde, dass es den Hinweis auf die Disziplin so wortwörtlich gebraucht hätte.
Zu meckern habe ich eigentlich nur, dass ich finde, dass die Namen alle sehr ähnlich klingen, zumal drei von ihnen sehr kurz sind und zwei auch noch auf "ke" enden. Das hat mich beim ersten Lesen etwas verwirrt. Und ein paar Beistriche sind dir auch verloren gegangen.
Alles in allem aber wirklich eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe. Du verwendest meiner Meinung nach auch sehr schöne Sprachbilder, der Elefant hat mir zum Beispiel sehr gut gefallen. Obwohl, da fällt mir ein, die Finger aus den Handschuhen fummeln, das klingt in meinen Ohren fast ein bisschen makaber, so als wären die Finger kein Teil der Hand mehr
Also, Bewertung erfolgt dann im Vergleich mit den übrigen Geschichten. Solltest du Frage zum Kommentar haben, immer her damit.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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03.01.2012 01:04
von The Brain
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Hallo lieber Schreiberling,
habe mir tatsächlich mal so etwas wie einen Bewertungskatalog erstellt ...
- 1 Punkt gibt es für die Erfüllung der Auflagen 4 Personen + Bergpass
- 1 Punkt gibt es für eine nahtlose, logische Einbindung des letzten Satzes
- 1 Punkt gibt es für die Einbringung von Chaos, Verwirrung und Disziplinlosigkeit
- 1 Punkt für einen gelungenen Titel
- 2 Punkte für Originalität
- 2 Punkte für den Schreibstil
+
1 Extrapunkt für persönliches Gefallen
Zu deinem Text:
- 1 Punkt gibt es für die Erfüllung der Auflagen 4 Personen + Bergpass
- kein Punkt gibt es für eine nahtlose, logische Einbindung des letzten Satzes
- 1 Punkt gibt es für die Einbringung von Chaos, Verwirrung und Disziplinlosigkeit
- kein Punkt für einen gelungenen Titel
- 1 Punkte für Originalität
- 1 Punkte für den Schreibstil
+
1 Extrapunkt für persönliches Gefallen
macht also 5 Punkte
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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04.01.2012 00:53
von *Katja*
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Die Geschichte hat mich leider nicht unterhalten. Ich hätte es auch besser gefunden, wenn sich die hohen Herrschaften gesiezt hätten. Dafür war die Geschichte nachvollziehbar, erfüllte zum größten Teil die Aufgabenstellung und hat sich gut lesen gelassen.
5 Federn
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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05.01.2012 20:48
von Malaga
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Neutraler Kommentar . 5 Federn.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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05.01.2012 22:32
von Akiragirl
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Hallo liebe/r Inkognito!
Ich habe vor dem Kommentieren alle Geschichten gelesen und versuche, sie im direkten Vergleich zu bewerten. Da wir alle nur 2 Stunden Zeit hatten, hänge ich mich nicht an vereinzelten Fehlern auf. Mir kommt es vor allem darauf an: Wurde die Aufgabenstellung eingehalten? Wurde Spannung aufgebaut? Ist die Geschichte logisch, nachvollziehbar und originell? Obwohl ich versuche, möglichst objektiv zu bewerten, fließt z.T. auch mein subjektiver Geschmack in die Kritiken mit ein.
Auch wenn das bei diesem Wettbewerb auf viele Geschichten zutraf, muss ich mir hier noch mal Luft darüber machen. Es stört mich, wenn Figuren so überzogen ätzend und aggressiv herumlamentieren. Das macht Geschichten nicht spannend oder dramatisch sondern eher nervig. Allein der Beginn dieser Geschichte hat dieses Manko leider ziemlich stark in sich … Irgendeine Figur (oder mehrere) meckert und mosert immer die ganze Zeit, schreit rum oder jammert, beleidigt ohne Motivation die anderen und erzeugt dadurch den Konflikt – solche Figuren sind platte, unglaubwürdige Abziehbilder. Es wirkt, als würde die Geschichte sonst, aus sich selbst heraus, nicht Fahrt aufnehmen.
Mir gefällt die Idee eines „Firmenausfluges“; solche psychologischen Spiele gibt es tatsächlich öfter mit Führungskräften. Dass davon, ob man „gewinnt“ allerdings beruflich irgendetwas abhängt, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Es geht bei solchen Übungen um das Teamwork, das Miteinander. Dass da die Gruppe, die eher da ist, befördert wird oder so („Jedem Teilnehmer war klar was auf dem Spiel stand“) wäre doch ziemlich dämlich.
Auch gefällt mir, dass ein konkretes Bergmassiv genannt wird (Großglockner) – das macht das Setting für mich greifbarer; da habe ich eine Vorstellung im Kopf.
Der Text ist sicher, nachvollziehbar und streckenweise auch spannend. Er macht vieles richtig und für die Kürze der Zeit ist in Ordnung.
Abgesehen von o.g. Kritikpunkten stört mich noch, dass die Geschichte irgendwie ins Nichts führt. Der Herzinfarkt passiert mehr oder weniger grundlos (oder war etwa die Beleidigung der Auslöser? Das wäre reichlich dick aufgetragen), hat erstmal keine direkten Folgen und die Geschichte endet „in der Luft hängend“. Das Ende überzeugt nicht.
Was die Aufgabenstellung angeht … Naja, Disziplinlosigkeit habe ich nicht so wirklich herauslesen können. Ansonsten schon ok.
Gibt 4 Federn von mir.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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LauraM Wortedrechsler
Alter: 42 Beiträge: 94 Wohnort: Kanada
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07.01.2012 01:42
von LauraM
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Euch allen vielen Dank für die Kritik an meinem Text!!!!!
Ich nehme sehr viel für mich mit und finde es super lieb, dass ihr euch so viel Zeit für die Bewertung genommen habt!
@Akiragirl: Ja die meckernden und mosernden überzogegen Charaktere. Da darfst du dir Luft machen. Ich mag die auch nicht. Es waren nur eben diese Leute, die mir zu "Disziplinlosigkeit" und den anderen Vorgaben eingefallen sind und dann war die Zeit zu kurz was anderes zu schreiben.... Bei der Vorgabe musste ich an Männer in Führungspositionen denken (die sonst nur Erotikreisen und so gesponsert bekommen), die alle glauben, das Sagen zu haben und sich lieber um die Kompetenz streiten, als ihrem Kollegen zu helfen.
Wie zum Beispiel meinen letzten Chef... Der war auch so.
Solche Psychospiele, die "Teamarbeit" suggerieren, aber bei denen nur einer "gewinnen" kann gibt es. Leistung im Team zeigen, und da es um eine Führungsposition geht, natürlich auch "führen". Ich hatte versucht das mit dem Streit um die Leitung zu verdeutlichen. Hat leider nicht geklappt.
Bei dem vorgebenen Schlusssatz, dachte ich, dass ein offenes Ende passt. Aber ich bin einfach mit meinem ganzen Text nicht zufrieden.
@adelbo: Es sollte gar keine Erkenntnis für die Teilnehmer geben... Ich brauchte nur vier Personene die disziplinlos, chaotisch und verwirrt sind. Wer lag da näher als vier Männer in Führungspostitionen, die alle glauben, dass sie selbst das Sagen haben? Ist nicht rübergekommen und das ist o.k.
@ all: Tausend Dank!
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