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Krokofant Gänsefüßchen
K
Beiträge: 32
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K 18.12.2011 22:08 Der Rucksack von Krokofant
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Der Marsch musste nun schon Stunden andauern. Und der Stimmungspegel der Vier war mindestens genauso niedrig wie das von der Sonne verbrannte Gras am Wegesrand. Es war verdammt heiß. Kein Schatten, der Abkühlung brachte. Auch der Wind schien der Monotonie der Umgebung angepasst zu haben und war verflaut. Einfach nur Sonne! Sonne, die die Haut rot färbte und Sonne, die für Kopfschmerzen sorgte.
Juan trottete schon seit mindestens drei Meilen hinterher, schloß dann und wann mit ein paar Schritten wieder auf und versuchte mit den Anderen irgendwie ins Gespräch zu kommen. Um sich abzulenken. Doch alles, was er zu hören bekam, ist die gereizt vorgetragene Aufforderung, doch einfach die Klappe zu halten und zu laufen. Weiter, weiter, weiter. Also lässt er sich immer wieder fallen.
Verächtlich spuckt Juan auf den Boden. Er hatte doch hier wohl am Meisten zu grämen, oder nicht? Wer war es denn, der einen Streifschuss am Arm hatte?
Und dennoch verhält er sich nicht wie ein gottverdammtes, störrisches Alpaka! Was brachte es denn, wenn sie sich nun auch noch gegenseitig anfeindeten?
Als er gerade wieder im Begriff ist, für einen Gesprächsversuch zu Maria aufzuschließen, sieht er wie Kai vorne stehen bleibt und sich den Rucksack abschnürt. Dann reicht er ihn Marcelo. Der will ihn auch nicht tragen. Wildes Gestikulieren. Böse Blicke werden ausgetauscht.
Schlussendlich behält Kai ihn einfach kopfschüttelnd, beugt noch einmal den Rücken durch, stapft entrüstet auf und zieht trotzig das Schrittempo an. Der „disziplinierte Deutsche“ - wie Juan spöttisch vor sich hinzischt: Kommt nach Peru und will den Leuten erstmal wie Welt erklären. Mit Ideen, wie sie ganz schnell zu Geld und raus aus dem armseligen Dorfleben kommen.
Eine der Ideen hing gerade in diesem Rucksack vom breitgebauten Rücken Kais. Eine Million Nuevo Sols in Scheinen. Erst Sehnsuchtsobjekt, dann kurze Zeit Gegenstand der Euphorie. Seit sie aus dem Auto raus sind und den Berghang entlanggehen dann unliebsames Weggepäck. Später werden sich dann alle wieder drum reißen.
Als ob das Aufteilen reibungslos funktionieren würde, denkt sich Juan. Nicht mit Kai, der den Eindruck machte, dass er die Peruaner zeitweise für Wilde hielt. Nicht mit Marcelo, dem schweigsamen Jungen von gerade einmal sechzehn Jahren, der so viele Träume im Leben hatte.
Und mit Maria würde es wohl auch schwierig werden. Studieren will sie davon. Am Besten in New York. Kunstgeschichte. Dann kann sie beim Übersiedeln den Leuten ja erstmal erklären, wie ein Dorfmädchen auf einmal an so eine große Summe kommt, dass sie es sich leisten kann einfach aus Jux und Dollerei etwas zu studieren, womit man keine großen Aussichten hat.
„Lasst uns 'ne Pause machen“ schreit Juan in die Weite, wobei er einfach weitergeht. Kai schnellt auf den Sohlen herum, tippt sich mit dem Finger an die Stirn und ruft irgendwas deutlich Leiseres zurück. Daran, dass er direkt danach den Marsch fortsetzt, kann sich Juan aber zumindest denken, dass sein Vorschlag wohl eher negativ ankam. Er wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Also neuer Versuch: „Als ob die uns bis hierher gefolgt sind! Deren Wagen war die ganze Zeit nicht mehr hinter uns. Wer rechnet denn auch damit, dass Leute echt so bescheuert sind und bei der Hitze zu Fuß über einen gottverdammten Berghang laufen, wenn sie doch ein Auto haben?“.
Zugegeben, diese Facette von Kais Plan war in der Theorie nicht schlecht. Erst zeigt man das Fluchtauto, dann macht man das Unvorhersehbare, verzichtet auf vier Räder und marschiert wie Alpakahirten über die Berge.
Im Dorf warten dann Entspannung und vielleicht bald ein Helikopter. Sagt zumindest Kai so. Kann Juan aber nicht so ganz glauben, denn wäre es dann nicht einfach schlauer gewesen, ihn direkt auf den Bergpass zu zitieren?
Gerade als er sich weiter den Kopf zerbricht, sieht er wie Marcelo stehen bleibt. Und sich auf den Hosenboden fallen lässt.
Kai sieht das nicht und läuft weiter. Maria ruft und wedelt mit den Armen, ehe der Deutsche sich fassungslos umblickt.
Vom Jungen tönt es herüber, dass er nicht mehr kann. Juan kann das verstehen. Kai offenbar nicht. Der große Blonde kommt zurück getrabt. Das Gesicht hochrot baut er sich vor Marcelo auf, als auch die anderen Beiden eintreffen.
Juan denkt für einen Moment darüber nach, sich ebenfalls zu setzen. Doch er wartet lieber noch etwas ab. Kai faucht Marcelo an, ob er etwa aufgeben will. Der nickt mit einer interessant anmutenden Mischung aus Erschöpfung und Überzeugung.
„Gib mir meinen Anteil jetzt. Ich bleib hier. Komme schon irgendwie nach.“, tönt der Kleine hervor.
Doch seine forsche Aufforderung wird durch den heranschnellenden Handrücken Kais gestoppt. Maria kreischt, Marcelo hält sich schockiert die Wange.
Die Frau im Bunde stellt sich verbal mit wohl so etwas wie Mutterinstinkt vor den Jüngsten der Vier: „Lass ihn doch! Gib ihm, was er will. Du kannst nicht über uns alle bestimmen, wir sind ein Team. Keine Sklaven! Du hast gesagt, man kann aussteigen“.
Wäre die ganze Situation nicht so furchtbar, würde Juan das nun folgende Geräusch aus Kais Mund wohl ordentlich amüsieren, klingt es doch wie eine Mischung aus Gurgeln und Grunzen, dass in einen Schwall voll ausländischer Flüche übergeht, die keinem der Beteiligten auch nur halbwegs helfen.
Die blonden Haare schwingen herum zu Maria.
„Nein, ich lasse ihn sicher nicht mit einem Viertel der Kohle hier. Der kommt doch nie an und verreckt am Ende noch hier. Und dann hat keiner mehr was vom Geld!“, so die wütend vorgetragene Erklärung, die die Auseinandersetzung wohl beenden soll.
Doch dann sorgt etwas ganz Anderes für das Ende des Streits. Marcelo steht wieder. Verzweiflung im Gesicht und ein Messer in der Hand. Eine wahrhaft gefährliche Mixtur. Die Augen Kais weiten sich, er sucht hektisch nach den passenden Worten. Doch sie ersticken ihm im Hals, als die scharfe Klinge sein Fleisch durchbohrt. Der deutsche Riese wankt und blickt dabei immer noch so ungläubig, dass es fast etwas Komisches hat. Genauso empfindet Juan es in diesem Moment auch, denn die ganze Situation ist viel zu surreal um in diesem Moment wirklich in all ihrer Schrecklichkeit begriffen zu werden. Erst nach einigen Sekunden beginnt sein Herz vor Aufregung zu pochen.
Marie stürmt wie im Angesicht einer Giftschlange zunächst von Marcelo weg, dann wieder auf ihn zu, versucht das Messer zu entreißen, scheitert und läuft dann wieder weg. Bleibt schlussendlich in einem Abstand von vielleicht zehn Metern stehen. Schreit. Nie hätte Juan gedacht, dass eine einzige, hysterische Frau soviel Chaos und Verwirrung stiften kann. Auch Marcelo ist offenbar vollkommen überfordert. Sein ganzer Körper zittert, als er das Messer aus Kai zieht und dabei zusehen muss, wie der massige Mann vor ihm zusammensinkt. Der Mund steht offen, eine Träne rinnt herab und bleibt für einen Moment an der Lippe hängen, ehe sie herabfällt.
„Wir teilen das Geld hier und jetzt auf. Und dann macht jeder weiter, so wie er will“, trägt Marcelo mit bebender Stimme vor und sieht dabei vollkommen überfordert in seiner Rolle aus. Er ist schließlich doch nur ein Kind.
Als ob Maria nun noch einen Gedanken daran verschwenden würde, einfach weiter zu marschieren und sich mit Marcelo im Dorf den Kopf darüber zu zerbrechen, wie sie wegkommen.
„Gib mir das Messer, Kleiner. Dann nimm den Rucksack, aber komm mit uns mit. Du kannst bei dieser Sonne hier nicht draußen bleiben. Im Dorf kannst du dich ausruhen und nachdenken, wie es weitergeht. Mach keine Dummheiten“.
Juan versucht seine Stimme so zu verstellen, dass sie möglichst ruhig und überzeugt klingt. Auch wenn es mittlerweile ebenso an seinen Nerven zerrt wie an Marias. Bloß, dass er sich beherrscht.
Marcelo blinzelt ihn an. Seine Schultern hängen, er zittert noch immer am ganzen Leib. Weitere Tränen fließen durchs Gesicht, offenbar ist er am Ende.
Also macht Juan langsame Schritte auf ihn zu, was Marcelo geschehen lässt. Er legt ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, versucht stärkend zu lächeln. Dann gleiten seiner Finger die nackte Haut am Arm herunter, näher an die geballte Faust, in der das Messer gehalten wird. Juan ist weiterhin bedacht, so ruhig zu möglich zu wirken, als er dem Mordwerkzeug näher kommt.
Marcelo lässt es geschehen, dass Juan den Griff berüht und Anstalten macht, ihn in seine Hand gleiten zu lassen.
„So ist es gut, sei ganz ruhig“, flüster er dem Jungen ins Ohr. Der Griff fühlt sich durch die schweißnassen Hände, die ihn fest umklammert haben, glitschtig an.
Dann ein Ruck. Juan keucht. Er blickt an sich herunter.
Das Messer steckt in seinem Bauch.
Maria kreischt.
Niemand sprach mehr ein Wort. *
* Ergänzt von FFF-Team
Weitere Werke von Krokofant:
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Gast
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19.12.2011 15:53
von Gast
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Erstaunlich, was man in so kurzer Zeit tippen kann - viel zu meckern ist da nicht. Der letzte Satz, ja, ok ...
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TET Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 570
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19.12.2011 18:05
von TET
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Interessant aber absehbar am Ende. Aber auf jeden Fall oberes Drittel bisher.
_________________ Ich muß in meinem Leben schon blödsinnigeres getan haben, weiß aber leider nicht, wann.
Douglas Adams; *300 Soll / 260 Haben noch 40 zu gehen.* |
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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19.12.2011 20:34
von femme-fatale233
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Was für eine skurrile Idee und endlich mal was anderes, als die ganzen Geschichten, wo sich nur irgendeine Wandergruppe verläuft. Allerdings empfinde ich das Ende als nicht drastisch genug: Um die Misere perfekt zu machen, hätte der Rucksack im entscheidenden Moment einen Abhang herunterfallen müssen, sodass wirklich keiner mehr was davon hat.
Sprachlich ist es okay, nichts besonderes eben und ein bisschen mehr Spannungsförderung hätte schon sein dürfen.
Fazit: 5 Federn
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Melanie Tassentante
Alter: 44 Beiträge: 995 Wohnort: Verden/Aller
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19.12.2011 21:06
von Melanie
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Hi,
Zitat: | Auch der Wind schien der Monotonie der Umgebung angepasst zu haben und war verflaut. | verflaut? Kenne ich das nicht oder
ich würde meinen: abgeflaut
Zitat: | Komme schon irgendwie nach.“, |
ein Pünktchen zuviel.
Schade, dass du die Worte Chaos und Verwirrung im wahrsten Sinne des Wortes eingebaut hast. bis zu dem Moment in dem sie auftauchen wirken sie viel stärker. Ich wüsste gern, wo das Geld herkommt.
Du bauscht die Stimmung gut auf, bis der Moment kommt, in dem einer vor Erschöpfung und Wahn bereit ist zu morden. Ich könnte mir vorstellen dass du dir in deinen Hintern beißt, weil du den letzten Satz vergessen hast.
_________________ Narben erinnern uns an das Erlebte.
Aber sie definieren nicht unsere Zukunft.
Mark Twain |
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LauraM Wortedrechsler
Alter: 42 Beiträge: 94 Wohnort: Kanada
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20.12.2011 18:42
von LauraM
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Ich muss noch darüber nachdenken, wie streng ich die Vorgabenverletzung bei der Bewertung ahnde. Auch wenn das FFF-Team den Schlusssatz angefügt hat, fügt er sich nicht in die Geschichte ein.
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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22.12.2011 08:27
von Rufina
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Hallo,
die Geschichte an sich ist mir unter den anderen weder besonders positiv noch negativ aufgefallen. Ob die Gewalt zum Spannungsaufbau genügt, möchte ich so dahingestellt lassen.
Eindeutige Schwächen weist sie aber in Sachen Stil, Vorgabe und Grammatik auf.
Stil:
Teils Berichtsstil, teils sogar nur Stichwörter, Umgangssprache, manchmal daneben "schöne" Satzteile oder sogar Geschwurbel. Es wirkt auf mich fast, als wäre der Text von mehreren Personen geschrieben worden. Hinzu kommen noch Fehlgriffe in der Wortwahl. Nur ein Beispiel:
Zitat: | Weitere Tränen fließen durchs Gesicht, offenbar ist er am Ende. |
Vorgabe:
Das mit dem Schlusssatz ist schon ein heftiger Patzer, allerdings sind die sonstigen Vorgaben ja erfüllt.
Grammatik:
Hier und da fehlen Satzteile, recht oft sogar das Subjekt. Hinzu kommen absolut nicht nachvollziehbare Zeitwechsel zwischen Präteritum und Präsens.
Zitat: | Doch alles, was er zu hören bekam, ist die gereizt vorgetragene Aufforderung, doch einfach die Klappe zu halten und zu laufen. |
Im Vergleich für mich leider eine der schwächeren Geschichten.
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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23.12.2011 13:37
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
prinzipiell gefällt mir deine Geschichte. Sie ist logisch aufgebaut und bis zu einem gewissen Grad auch ganz spannend, man mag schon wissen, wie es weitergeht. Schade finde ich, dass der Leser im Unklaren gelassen wird, wie sie überhaupt zu so viel Geld gekommen sind und was Kai genau damit zu tun hatte.
Ebenfalls nicht ganz so gut finde ich, dass du die Zeit wechselt. Du beginnst im Präteritum und gehst dann aber relativ schnell ins Präsens über. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Schade ist auch, dass du auf den Schlusssatz vergessen hast, der aus meiner Meinung nach dann auch nicht ganz passt. Sagt Juan tatsächlich gar nichts mehr? Ist der Stich wirklich tödlich? Was passiert weiter? Mit diesem offenen Ende lässt du den Leser schon ein wenig in der Luft hängen, aber irgendwie passt es auch, könnte ja auch sein, dass ihm einfach die Sinne schwinden und dann kann einfach nicht mehr aus seiner Perspektive weiter erzählt werden.
Die Wortwahl passt in meinen Augen auch nicht immer - ich hätte zum Beispiel nicht "grämen" im Zusammenhang mit einem Streifschuss verwendet, auch breitgebaut finde ich für einen Rücken nicht so schön, breit hätte durchaus gereicht.
So, ich hoffe du kannst mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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23.12.2011 15:33
von Piratin
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Lieber FFF-Teilnehmer!
Eine lange Geschichte ... soviel Text in nur zwei Stunden. Die Geschichte erfüllt die Bedingungen (zumal der letzte Satz nachgefügt wurde), die Story ist interessant, aber leider ziehen die Figuren mich nicht hinein.
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Gast
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27.12.2011 00:54
von Gast
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Hallo flinke Feder,
eigentlich dachte ich, diesmal habe ich soo viel Zeit, weil ich Urlaub habe und nun läuft mir genau diese davon. In ein paar Tagen ist das Jahr zu Ende. Da ich in der ersten Januarwoche durchgehend Besuch habe, werde ich wohl nur immer mal wieder kurz hier sein.
Zeit zum ausführlichen Kommentieren oder gar Detailarbeit ist deshalb nicht drin. Ich habe jeden Text ein paar Mal gelesen und in meiner Bewertung einfließen lassen, wie gut die Vorgaben erfüllt sind, ob die Geschichte in sich stimmig ist und ob sie verständlich ist. Letzteres empfinde ich als sehr wichtig.
Die Idee ist nicht schlecht, wenn auch nicht unbedingt sehr glaubwürdig. Sprachlich ist mehr rauszuholen. Du bist ein paar Mal in den Zeiten und den Perspektiven hin und her gesprungen – das schafft Verwirrung. Der letzte Satz wurde vom Team ergänzt – du hast ihn also nicht geschrieben und somit die Vorgabe nicht erfüllt.
Liebe Grüße
Monika
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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27.12.2011 12:10
von BlueNote
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Uuuah! Widerlich die Geschichte!
Sinnlose Morde, ansonsten ziemlich viel Langeweile. Aber, wie viele Texte im Wettbewerb: Gut geschrieben. Der Zeitfehler gibt noch einmal Punktabzug - bleiben nur noch ... sehr wenige.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4294
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28.12.2011 14:56
von hobbes
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Wie haben diese Leute nur zusammengefunden?
Die Erzählzeit wechselt plötztlich - zuerst "trottete" er, dann "spuckt" er. Demenstprechend müsste es hier
Zitat: | Was brachte es denn, |
eigentlich "bringt" heißen.
Irgendwie werde ich mit den Figuren nicht warm. Mag an Ausdrücken wie "Die Frau im Bunde" liegen, die für mich irgendwie einen Abstand aufbauen. Außerdem kommt es mir so vor, als hättest du mühsam nach Alternativen zu den Namen gesucht (um nicht ständig Kai, etc. zu schreiben). Die Mühe war umsonst, ich finde das eher nervig. Zum Beispiel so ein Satz:
Zitat: | Die blonden Haare schwingen herum zu Maria. |
Und der kleine Marcelo, er muss wohl ein Psychopath sein. Warum sonst sollte er das Messer schwingen, ohne weitere Versuche, die Situation anders zu regeln? Oder aber er hat das schon öfter gemacht, das erklärt dann auch, warum er gleich einen Volltreffer landet. Aber das ist er auch nicht, denn er erschrickt über das, was er da getan hat. Warum er dann gleich noch auf Juan einsticht, verstehe ich auch nicht.
Und Maria, sie ist nicht wirklich notwendig für diese Geschichte. Ohne sie würde nichts fehlen.
Überzeugt mich nicht.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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31.12.2011 18:56
von MadameMimm
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Hallo Schreiberling,
bei dir gehts zu wie bei den zehn kleinen Negerlein. Da warens nur noch zwei .
Die Idee zu deiner Geschichte ist gut, nur im Ausarbeiten der Feinheiten müsstest du noch mal drüber gehen. Am meisten stören mich die dauernden Wechsel in der Erzählzeit und einige unglückliche Formulierungen, z.B.
Zitat: | Weitere Tränen fließen durchs Gesicht, | , aber es ist ja auch immer zu bedenken, dass zwei Stunden sehr knapp sind, wenn man noch einmal überarbeiten will.
Ich gebe dir 3 Federn, auch, weil der Schlusssatz gefehlt hat.
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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01.01.2012 15:59
von Malaga
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Gut finde ich die Idee, das Erfüllen der Vorgaben Chaos, Disziplinlosigkeit, auch, wie die Personen ansatzweise chrakterisiert wurden.
Trotzdem fand ich's beim Lesen eher verwirrend als mitreißend, weiß nicht so genau, ob es daran liegt, dass es eigentlich ein Ausschnitt von etwas Längerem ist und dass diese Sache mit Überfall und Geld und Rucksack usw. zu beiläufig reinkam, oder ob die sprachliche Gestaltung, die Formolierungen die Ursache sind.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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01.01.2012 23:53
von anuphti
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Beachtliche Geschichte für zwei Stunden.
2 von drei Vorgaben umgesetzt, das Fehlen des letzten Satzes war sicher der Zeitmangel(?), inhaltlich kam er vielleicht etwas abrupt, nachdem Maria gerade noch geschrien hatte.
Mord und Totschlag, Geldraub und Alpakahirten, viele Ideen und Chaos auf der Flucht.
Zum Teil merkwürdige Formulierungen ("... der Wind war verflaut ..." oder "... sich den Rucksack abschnürt ...") unterbrechen immer wieder den Lesefluss.
Dafür und für den fehlenden letzten Satz gibt es eine Feder Abzug und deshalb nur 5 Federn.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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02.01.2012 18:42
von adelbo
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Hallo Inko,
keine schlechte Idee, aber nicht optimal umgesetzt. Mich stört die Sprache und es stören beim Lesen, die oft holprigen Sätze. Sicherlich ist es nicht einfach in zwei Stunden eine solche Geschichte zu erzählen.
Inko
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Gast
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03.01.2012 00:03
von Gast
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Hallo!
Meine Kriterien für eine möglichst ausgeglichene Beurteilung der verschiedenen Texte:
Originalität der Idee – Einstieg (langatmig oder auf den Punkt?) – Ausbau der Idee, Spannungsbogen – Dialoge (nachvollziehbar, treffend, charakterisierend?) – Chaos? – Passhöhe? – Logik – Rechtschreibung, Zeichensetzung, Sprachgefühl – Schluss (hätte der Satz auf jeden Fall dort stehen können oder wirkt er „angeklebt“?)
Jetzt zu deinem Text:
Auf einen ausführlichen Kommentar möchte ich verzichten, denn es gibt für mich hier zu viele sprachliche Mängel, als dass es möglich wäre, in diesem Rahmen darauf einzugehen. Du hast dich schliesslich doch für das Präsens entschieden, der Schlusssatz passt dann nicht, aber ich das ist nicht das Hauptproblem. Es wäre vielleicht besser gewesen, einen kürzeren Text zu schreiben: das kommt der Qualität manchmal zugute.
Grüsse von
Lorraine
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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03.01.2012 00:36
von The Brain
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Hallo lieber Schreiberling,
habe mir tatsächlich mal so etwas wie einen Bewertungskatalog erstellt ...
- 1 Punkt gibt es für die Erfüllung der Auflagen 4 Personen + Bergpass
- 1 Punkt gibt es für eine nahtlose, logische Einbindung des letzten Satzes
- 1 Punkt gibt es für die Einbringung von Chaos, Verwirrung und Disziplinlosigkeit
- 1 Punkt für einen gelungenen Titel
- 2 Punkte für Originalität
- 2 Punkte für den Schreibstil
+
1 Extrapunkt für persönliches Gefallen
Zu deinem Text:
- kein Punkt gibt es für die Erfüllung der Auflagen 4 Personen + Bergpass
- kein Punkt gibt es für eine nahtlose, logische Einbindung des letzten Satzes
- 1 Punkt gibt es für die Einbringung von Chaos, Verwirrung und Disziplinlosigkeit
- kein Punkt für einen gelungenen Titel
- kein Punkt für Originalität
- kein Punkte für den Schreibstil
+
kein Extrapunkt für persönliches Gefallen
macht also 1 Punkt
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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03.01.2012 00:55
von Mardii
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Hallo Guy
es war sehr spannend die unterschiedlichen Ergebnisse zu der herausfordernden Aufgabenstellung zu lesen. Manche Texte sind routiniert geschrieben, manchen merkt man die geringere Erfahrung an. Am besten gefällt mir, dass es offensichtlich allen Spaß gemacht hat. Mir auch. Deshalb enthalte ich mich der weiteren Kommentare.
Grüße von Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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03.01.2012 20:45
von Akiragirl
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Hallo liebe/r Inkognito!
Ich habe vor dem Kommentieren alle Geschichten gelesen und versuche, sie im direkten Vergleich zu bewerten. Da wir alle nur 2 Stunden Zeit hatten, hänge ich mich nicht an vereinzelten Fehlern auf. Mir kommt es vor allem darauf an: Wurde die Aufgabenstellung eingehalten? Wurde Spannung aufgebaut? Ist die Geschichte logisch, nachvollziehbar und originell? Obwohl ich versuche, möglichst objektiv zu bewerten, fließt z.T. auch mein subjektiver Geschmack in die Kritiken mit ein.
Die Geschichte selbst ist ok – solider Spannungsaufbau; nicht sonderlich originell, aber in Ordnung. Lediglich das Ende fand ich extrem überdramatisch. Bereits der erste Mord erschien mir reichlich übertrieben, aber gut, im Angesicht von Anstrengung, Angst und Streit kann das im Affekt vielleicht passieren. Dass Marco dann aber auch noch Juan mit dem Messer ersticht, erschließt sich mir nicht. Marco wird nicht als Psychopath oder so eingeführt, seine Handlungen wirken daher überzogen, als müsste er einfach dafür herhalten, der Geschichte ein bisschen Blut und Tod einzuflößen …
Die Rechtschreibung ist angesichts der Länge auch gut.
Nur bei den Zeitformen hapert es. Ich bin vielleicht nicht diejenige, die bei Zeitformen den ersten Stein werfen sollte, da ich was das angeht diesmal selber Fehler gemacht habe. Dennoch ist der Zeitformen-Mix in diesem Text so krass und auffällig, dass ich es als Kritikpunkt nennen muss. Innerhalb eines Satzes hüpfst du von Präteritum zu Präsens:
Zitat: | Doch alles, was er zu hören bekam, ist die gereizt vorgetragene Aufforderung, doch einfach die Klappe zu halten und zu laufen. Weiter, weiter, weiter. Also lässt er sich immer wieder fallen. |
Dort bleibst du eine Weile, um dann wieder zu wechseln:
Zitat: | Und dennoch verhält er sich nicht wie ein gottverdammtes, störrisches Alpaka! Was brachte es denn, wenn sie sich nun auch noch gegenseitig anfeindeten? |
Was mir darüber hinaus nicht gefällt, ist die Erzählstimme. Du berichtest als auktorialer Erzähler von den Gefühlen aller Figuren, allerdings mit großer Distanz, sodass ich mich nicht in sie einfühlen kann. Das liegt vor allem auch daran, dass der Erzähler soviel bewertet. Für mich klingt er immer ein wenig überheblich und gestelzt angesichts der Handlungen der Figuren in der Geschichte, z.B. hier:
Zitat: | Und dann hat keiner mehr was vom Geld!“, so die wütend vorgetragene Erklärung, die die Auseinandersetzung wohl beenden soll. | – hier vermutet der Erzähler nur, was Kai mit seiner Aussage bezwecken könnte, wie das Wörtchen „wohl“ impliziert. Diese Distanz schafft auch eine Distanz zwischen Leser und Figuren.
Sehr gestelzt sind Aussagen wie diese:
Zitat: | Eine wahrhaft gefährliche Mixtur. | Hier wird dem Leser vorgekaut, was er denken bzw. fühlen soll. Soetwas kann ich persönlich nicht leiden. Ich erkenne selbst, wenn eine Situation gefährlich ist, das muss der Erzähler mir nicht vorkauen.
Schließlich fehlte noch der letzte Satz, der vom FFF-Team ergänzt werden musste. Dafür muss ich leider der Fairness halber eine Feder abziehen.
Alles in allem ist der Text leicht unterdurchschnittlich (=4 Federn), wegen der 1 Feder weniger bleiben dann nur noch 3 übrig.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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04.01.2012 00:26
von *Katja*
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Inhalt:
Eine nachvollziehbare, lange Geschichte - aber so richtig spannend fand ich sie jetzt nicht. Für den ersten Entwurf und für die kurze Zeit ist das schon top. Der Lesefluss war auch gut.
Aufgabenstellung.
Chaos und Verwirrung in einer Szene deutlich hervorzuheben, ist auch eine Lösung. Da kann man ja schlecht was gegen sagen
6 Federn
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Piffi Gummibärkrümel
Alter: 25 Beiträge: 55 Wohnort: im All
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06.01.2012 12:13
von Piffi
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Bewertungschema :
3 Punkte - Vorgaben :
- 1 Punkt für 4 Menschen
- 1 Punkt für Bergpass
- 1 Punkt für Chaos / Verwirrung / Disziplinlosigkeit
3 Punkte -Gefällt es mir ?
3 Punkte - Stil :
- 2 Punkte Ausschmückungen
- 1 Punkt Dialoge
Zu dieser GEschichte
3 Punkte - Vorgaben
3 Punkte - GEfällt es mir ?
3 Punkte - Stil
Was soll man da noch sagen ?
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