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Fritte Erklärbär
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Beiträge: 3
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F 22.12.2011 20:28
von Fritte
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Die Zeit aussperren - eine tolle Idee, ich bin begeistert.
Irgendwie erinnert mich das Verhalten der beiden an diese drei Affen, die nichts sehen, nicht hören und nichts sagen, und damit die Existenz von etwas Unangenehmen, in diesem Falle den Tod bzw. die verrinnende Zeit, verleugnen.
Aber irgendwie siechen sie mir für meinen Geschmack zu schnell hin und dadurch geht die Grundstimmung vom Anfang gegen Ende verloren.
Trotzdem eine Geschichte, die mir in Erinnerung bleiben wird. Hab Dank,
Sylvia.
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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23.12.2011 11:28
von Rosanna
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Moin Fritte/ Sylvia,
Vielen Dank für deine Rückmeldung . Ich werde mich im Laufe des Wochenendes revanchieren.
Ich verstehe, was du meinst. Das hat mich am Anfang auch genervt, insbesondere der ziemlich geraffte Teil hier:
Zitat: |
Wir verbringen eine schöne Un-Zeit miteinander, sie ist intensiver als alles vorher gelebte
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Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sich der Alltag der beiden doch ziemlich monoton liest und gleichzeitig, wenn ich Dialoge einbaue, die Stimmung verloren geht...aber ich werde es versuchen .
(vermutlich aber erst nach dem FFF...ich habe mich in einem Anfall von Größenwahn dazu bereit erklärt, ausführliche Rezensionen zu schreiben...oh Gott...)
Liebe Grüße,
Rose
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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23.12.2011 11:57
von Rufina
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Hallo Rosanna,
Rosanna hat Folgendes geschrieben: | Kicher.
@Rufina:
Danke, danke, danke!!! Deine Beschreibung ist besser als der Text. Oh, mein Gott, ich hab mich fünf Minuten nicht mehr eingekriegt...
Aber wie kommst du auf eine Bahnhofstoilette? Und der Ich-Erzähler wäre dann ja der Hund, oder?
Eigentlich sind die beiden ein Pärchen (ich dachte, dass hätte ich mit dem Liebemachen deutlich gemacht) und ich habe versucht, der Ich-Erzählerin ein (insofern passt es wieder) typisches Weibchenimage zu geben, die ihrem klugen Freund hinterherhechelt, die idiotischsten, abstrusesten Dinge mitmacht und sich mit ihm in die Isolation begibt. Eigentlich zielte das Ende darauf ab, dass sich ihr "Freund" aus dem Raum befreit, aber das ist im Prinzip egal. Wichtig ist nur eins: Ich kann diese dumme Trine nicht ausstehen .
(jetzt ist der Text plötzlich nur noch halb so gut, gelle . Natürlich spielen auch gesellschaftskritische Themen mit rein, Entfremdung von der Natur, Jugendwahn, nervige Philosophen mit null praktischem Nutzen ...)
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Ich glaube, mein Hirn war so beschäftigt mit den Maßen des Raums, dass ich alle Hinweise auf den Menschen und das Bad überlesen habe. Der Hund (ausschließlich wegen des letzten Satzes) hat recht schnell einen Gefährten bekommen und für dieses Pärchen konnte es dann nur noch die Bahnhofstoilette sein (die Größe hätte ungefähr gepasst, die Sache mit dem Spiegel und die Tristesse ...). Zum Liebemachen und Hund siehe Lesedurchgang 6 .
Die Frage mit dem Lumpenfleischklumpen, die Debruma gestellt hat, würde mich aber auch interessieren ... wo kommt das Fleisch her?
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 23.12.2011 12:05
von kskreativ
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Zitat: | Es ist lustig, wie weit entfernt er und ich voneinander sind. Ich kann seinen Körper, der so nah bei meinem lag, nicht mehr sehen. Fast meine ich, dass die Tür einen Spalt breit offen steht, aber das kann auch nur eine Illusion der Zeit sein, um mich in die Falle zu locken.
Ich gehe hier nicht weg. Ich setze mich auf einen Haufen Lumpen, aus dem ein Stück Fleisch herauslugt. Ich bin begeistert. Fleisch habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen.
Der zeitlose Raum ist voller Wunder.
Genüsslich lecke ich an meiner Nase. |
Sie waren ja zu zweit. Da Nr. 2 nicht mehr zu sehen, ist bleiben zwei Möglichkeiten. Er ist abgehauen, siehe der eventuelle Türspalt, oder die Lumpen mit dem Fleisch sind seine Überreste. Die Reaktion des übrig gebliebenen Protas deuten dann auf Kannibalismus hin. Nur die Nase stört, Menschen sind doch kaum in der Lage, mit der Zunge bis an die Nase zu reichen? Hunde können das. Katze und Kühe auch.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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23.12.2011 12:07
von Rosanna
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Oh, hups, übersehen: Sie kanbbert an ihrer eigenen Nase . Sprich, sie ist am Sich-entleiben, schaut von oben auf sich herunter und kapiert nicht recht, dass sie gerade stirbt, sondern denkt sich nur: "Fleisch". Ich meine aber auch, "an meiner Nase " geschrieben zu haben, oder?
Scrollscrollscrolll...
Ja, hab ich .
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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PaperSkin Schneckenpost
P
Beiträge: 8
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P 15.11.2012 01:13
von PaperSkin
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Hallo!
Auch mir gefällt der Tet sehr gut und auch, wenn der Titel auf den ersten Blick nicht unbedingt treffend ist, wenn man die Geschichte liest, macht er den Leser zunächst neugierig und regt ihn zum Denken an.
Mir gefällt die makabere Weise, auf die sich das Geschehen entwickelt. Und erinnert mich auf seine ganz eigene Weise an Momo und die grauen Herren, die den Menschen die Zeit versuchen zu stehlen, wobei es hier keinen Held zu geben scheint, der sie ihnen zurückbringt.
Allerdings würde mich auch interessieren, wie du auf diese Idee kamst und ich würde gerne verfolgen, ob und wie es weitergeht, weil mich das alles ziemlich neugierig gemacht hat.
Einziger Kritikpunkt, der mir nun auf Anhieb einfallen würde, wäre - wie bereits genannt wurde - dass du Zitat: | Als das Essen knapp wird, begreift er als erstes, das wir zwei Lebewesen sind, die sich gegenseitig beim Sterben zusehen. | schriebst und nicht sagst, was ihm danach bewusst wurde.
Hier ein Vorschlag für eine Alternative:
'Als das Essen knapp wird, wird im erst bewusst, dass wir zwei Lebewesen sind, die sich gegenseitig beim Sterben zusehen.'
Aber du musst natürlich selbst wissen, wie du es veränderst.
LG
PaperSkin
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Lonlav Wortedrechsler
Beiträge: 71 Wohnort: Zuhause, bei Vogel und in der WG
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25.11.2012 23:40
von Lonlav
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Hallo Rosanna, ich finde deinen Text bizarr, beklemmend und rundum gelungen. Verbesserungsvorschläge habe ich keine dazu, so wie es ist, ist es gut.
_________________ Per aspera ad absurdum.
Aktiver-Wortschatz-To-Do-Liste:
grenzdebil, jegliche, weiland,
the antidote was poison too |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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09.03.2018 22:36
von Nina
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Liebe Rosanna,
ich weiß, ich bin ein bisschen spät dran, aber noch hast Du Deinen Account, also vielleicht liest Du das ja demnächst irgendwann, solltest Du hier im Forum vorbei schlendern oder rein stolpern.
Geniale Geschichte, ganz tolle Ideen und supergut geschrieben. Dass Spiegel, speziell die zerbrochenen, keinen Staub, sondern Splitter hinterlassen, hat schon jemand erwähnt. Ansonsten würde ich überhaupt nichts an dem Text ändern, weil er einfach perfekt ist. Grandiose Phantasie, alles passt zusammen. Richtig gut!
LG
Nina
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2292 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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13.03.2018 10:00
von Pickman
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Hi Rosanna,
da hast Du einen herausragenden Text verfasst. Aber das haben Dir schon andere verraten.
An zwei Stellen sehe ich die (ansonsten rare) Möglichkeit, vielleicht etwas besser zu machen:
Rosanna hat Folgendes geschrieben: |
Er gehört zu denen, die glauben, dass ein Vogel nur dann singt, wenn man ihm zuhört. Ein umstürzender Baum im Wald verursacht keine Geräusche, wenn niemand sie hören kann. Oder besser, er fällt überhaupt nicht um, weil ihn niemand dabei beobachtet.
Ein Mensch stirbt erst dann, wenn ein anderer davon weiß.
Die Zeit verrinnt nur dann, wenn man ihr dabei zusieht. |
Das ist eine witzige Parodie auf - George Berkeley, soweit ich das von meinem Hotelzimmer aus beurteilen kann. Aber für meinen Geschmack sind das zu viele Beispiele. Den Satz mit der Zeit brauchst Du. Den Baum würde ich auch behalten; den finde ich am witzigsten. Den mit dem Menschen halte ich für am ehesten entbehrlich.
Rosanna hat Folgendes geschrieben: |
Wir verbringen eine schöne Un-Zeit miteinander, sie ist intensiver als alles vorher gelebte. |
Das ist starker Satz. Aber ist "Un-Zeit" das richtige Wort? Der Bindestrich macht klar, dass Du nicht die "Unzeit", den ungünstigen Zeitpunkt, meinst. Da es hier um die Verbannung von Zeit, um ihre Negierung, geht, würde ich das auch so schreiben: "Wir verbringen eine schöne Nicht-Zeit (...)".
Aber das sind Kleinigkeiten, vielleicht nicht einmal das. Ich würde gerne mehr Texte dieser Sorte und dieser Qualität lesen.
Cheers,
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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13.03.2018 10:06
von BlueNote
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Hinweis: Rosanna ist seit ca. 4 Jahren nicht mehr im Forum aufgetaucht.
Leider!
Sie hat wohl wirklich "Keine Zeit".
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2292 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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13.03.2018 12:44
von Pickman
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Time is playing tricks on me.
_________________ Tempus fugit. |
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