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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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B 23.12.2011 21:07 Schockwelle von Begon
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Hey ihr lieben DSFoler. Ich wage mich an ein neues Genre und freue mich auf viele Kommentare.
„Scheiße!“ – das Wort durchdrang mühelos das dichte Geäst des kleinen Busches, hinter dem ich im Moos kauerte. Unbewusst duckte ich mich tiefer, wohlwissend, dass ich weder gesehen noch gerochen werden konnte. Denn diffuser Nebel hing über der Lichtung, an deren Rand ich kauerte, und auch der Wind kam mir entgegen.
Schon seit einer halben Stunde beobachtete ich die hochgewachsene Frau, die in der Mitte der kleinen Rodung stand. Immer wieder glitten weiche Sonnenstrahlen, die es durch die dichten Wolkenbänke am Himmel schafften, über ihr ebenholzschwarzes Haar. Längst hatte ich mir jedes Detail ihrer Erscheinung eingeprägt. Von dem dichten Haar, das ihr in weichen Wellen über den Rücken floss, bis zu den nackten Füßen, die unter dem Saum ihres Kleides hervorlugten, wenn sie sich bewegte. Die Robe hatte die gleiche Farbe wie ihr Haar, war eng anliegend, besaß aber weite Ärmel und einen schwingenden Rock, wohl um ihren Bewegungsfluss nicht zu unterbrechen. Die Kapuze, die sie noch getragen hatte, als sie auf der Lichtung aufgetaucht war, schwang nun heftig auf ihrem Rücken hin und her.
Vorsichtig verlagerte ich das Gewicht vom rechten auf das linke Bein. Mittlerweile war mir die Kälte, die von dem feuchten Moos ausging, auf dem ich kniete, bis ins Mark gedrungen und mir waren längst die Beine eingeschlafen, dennoch unternahm ich keinen Versuch, etwas an dieser Situation zu ändern. „Verdammt!“ – Die schlanke Schwarzhaarige fluchte erneut, wedelte wieder mit den Händen in der Luft herum. Als ob sie Mücken verscheuchen wollte. Nur dass es hier um diese Jahreszeit keine Insekten gab. Leise gemurmelte Worte drangen an mein Ohr, jedoch war ich zu weit entfernt, um etwas verstehen zu können. Doch ich kannte mittlerweile die Prozedur. Denn diese schwachen Laute hörte ich bereits seit einer halben Stunde, stets begleitet von dem wilden Herumgefuchtel in der Luft. Doch dieses Mal änderte sich etwas. Es schien, als würde der Boden, auf dem ich kniete, plötzlich anfangen zu vibrieren. Die Stille wurde von einem hohen Summton zerstört, der mich den Kopf in den Nacken reißen ließ, so sehr schmerzte er selbst in meinen menschlichen Ohren. Kleine Schockwellen, die jäh von der Mitte der Lichtung ausgingen, brandeten in Sekundentakt durch den Erdboden. Durch den Boden und direkt in mich hinein.
Die nächsten Sekunden nahm ich nur verschwommen war. Mein Körper war schlichtweg überfordert damit, all die Reize, die mich überrollten, zu sortieren und auszuwerten. Deswegen tat er das einzige, was er in diesem Moment noch tun konnte: Er schaltete in den Kampfmodus. Heißes Adrenalin schoss durch meine Adern, mein Puls begann zu rasen und meine Lungen versuchten so viel Sauerstoff wie nur irgendwie möglich in meinen Kreislauf zu pumpen. Es war ein Wunder, dass ich bisher keinen verräterischen Laut von mir gegeben hatte. Trotzdem war ich unfähig meinen Blick von der Frau zu nehmen. Ich war wie gebannt. Die Luft um sie herum hatte begonnen sich zu verzerren. Es war, als wenn die Luft an einem besonders heißen Tag in der Sonne flimmerte.
Was zum Teufel war hier los? Ich ballte die Hände zu Fäusten, weiches Moos wurde zwischen meinen Fingern zusammengedrückt. Sofort stieg mir der Duft von nasser Erde in die Nase. Und dann spürte ich es. Meine Sinne schärften sich innerhalb von Sekunden, die Umgebung wurde in bernsteingelbes Licht getaucht. Die Linie zwischen den Wesen in mir verschwamm. Magie, die mich traf wie ein Vorschlaghammer, brachte eine Seite in mir zum Schwingen, die ich so oft es ging unterdrückte. Doch nun hatte ich keine Chance mehr. Die Macht umspülte mich unaufhaltsam, ich krallte die Finger immer stärker in den feuchten Erdboden. Ich wollte mehr davon. Mehr von dieser Magie, die das Tier in mir zum Toben brachte. Doch es war keine Reaktion, die ich kontrollieren konnte. Ich war wie elektrisiert, kämpfte um die Beherrschung meiner Selbst. Kämpfte mit meiner wilden Seite, die unbarmherzig und nicht ignorierbar das Lied der Jagd anstimmte, heißes Feuer durch meinen Körper schickte. Egal was diese Frau war – sie war unglaublich stark. Denn diese Energie konnte nur von ihr kommen.
Ein hoher Schrei hallte durch den Wald, als ich die Kontrolle über mich verlor.
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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24.12.2011 04:40
von Rufina
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Hallo,
nur ein recht kurzer Kommentar von mir. Stalking und ein Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs. So deute ich das jetzt einfach mal. Du kannst mir ja sagen, wenn ich falsch liege. Abgeschlossen ist die Geschichte für mich jedenfalls nicht. Dazu müsste ich wesentlich mehr über die beiden Charaktere wissen. Auch wenn es noch weitergehen soll, kann ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Leser etwas genervt sein wird, dass du kein Wort über die Personen an sich verlierst. Vielmehr versteifst du dich auf die Beschreibung von Äußerlichkeiten.
Der Stil ist meines Erachtens nach verbesserungsbedürftig. Es sind sehr viele Adjektive und Adverbien drin. Um es zu verdeutlichen, habe ich sie dir in einem Textteil mal hervorgehoben. An sich könnte das eine spannende Geschichte werden, aber die Umsetzung sagt mir bislang weniger zu.
Zitat: | „Scheiße!“ – das Wort durchdrang mühelos das dichte Geäst des kleinen Busches, hinter dem ich im Moos kauerte. Unbewusst duckte ich mich tiefer, wohlwissend, dass ich weder gesehen noch gerochen werden konnte. Denn diffuser Nebel hing über der Lichtung, an deren Rand ich kauerte, und auch der Wind kam mir entgegen.
Schon seit einer halben Stunde beobachtete ich die hochgewachsene Frau, die in der Mitte der kleinen Rodung stand. Immer wieder glitten weiche Sonnenstrahlen, die es durch die dichten Wolkenbänke am Himmel schafften, über ihr ebenholzschwarzes Haar. |
Hier siehst du auch, dass du in diesem kurzen Abschnitt je zwei Mal "dicht" und "klein" verwendest.
Grüße
Rufina
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5103 Wohnort: Schlüchtern
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24.12.2011 10:24
von Harald
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Rufina hat Folgendes geschrieben: | Stalking und ein Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs. So deute ich das jetzt einfach mal. |
Ich sehe hier eine Szene aus indianischer/nordischer/vorchristlischer Religion, eine Druidin/Medizinfrau wird (von dem/der angehenden Prota) verbotenerweise beobachtet!
Das Ganze ist aber wohl eingebunden in ein zu schaffendes FantasyWerk ...
Sprachlich mit Sicherheit zu verbessern, die Szene selbst ist gut dargestellt!
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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24.12.2011 12:39
von Rufina
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Ich sollte so spät in der Nacht keine Kommentare mehr verfassen. Vielleicht lege ich dann mehr rein als eigentlich da ist.
Trotzdem frage ich mich, woher der Schrei kommt, wenn er sie nicht tötet? Oder tötet sie ihn? Oder ist er einfach von der Magie/der Schockwelle so ergriffen?
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 24.12.2011 12:53
von kskreativ
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Für mich klingt das eher danach, als würde er sich in etwas verwandeln. Durch die Magie der Frau wird er praktisch dazu gezwungen. Ansonsten stimme ich meinen Vorrednern zu. Der ganze Text ist zu weitschweifig und vollgestopft. Dadurch geht auch die Spannung die man durchaus ahnen kann, verloren. Mir fällt auf, dass diese Fehler gerne bei Fantasy Geschichten von Anfängern gemacht werden.
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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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B 24.12.2011 13:37
von Begon
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: | Für mich klingt das eher danach, als würde er sich in etwas verwandeln. |
Bingo.
Es ist wirklich sehr interessant zu sehen, wie drei unterschiedliche Leser ein und den selben Text interpretieren. Rufina, wie kamst du auf die Stalking- und Mordtheorie? o.O Ich hab mich schon ganz erschrocken, weil ich dachte, dass ich komplett an meinen eigentlichen Ziel vorbei bin! Meine Geschichte ist tatsächlich, wie kskreativ schon vermutete, eine Fantasygeschichte. Aber Harald hat mich mit seiner Vermutung auf eine Idee gebracht, die meiner Story eine neue Richtung geben könnte... Danke dafür schon mal. Rufina, der Schrei kennzeichnet den Moment, als mein Prota die Kontrolle über sich und seine Naturen verliert, er verwandelt sich, du hattest also recht, er ist von der Magie/den Schockwellen überrumpelt.
Wie kommt ihr eigentlich übereinstimmend alle drei darauf, dass mein Prota männlichen Geschlechts ist?
Also, die Zusammenfassung eurer Tipps:
Weniger ausschweifendes Beschreiben (und Adjektive) und mehr Geschehnisse, seh ich das richtig?
_________________ Wer nicht kämpft, hat schon verloren! |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5103 Wohnort: Schlüchtern
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24.12.2011 14:00
von Harald
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
Wie kommt ihr eigentlich übereinstimmend alle drei darauf, dass mein Prota männlichen Geschlechts ist?
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nicht ganz, schau mal ...
Harald hat Folgendes geschrieben: | (von dem/der angehenden Prota) verbotenerweise beobachtet!
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... ich ließ auch eine weilbiche Protagonistin offen!
LG
Harald
(Idee: Druidin?)
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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Keren Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 260 Wohnort: Die alte Kaiserstadt
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24.12.2011 14:24
von Keren
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Hallo Inkognito,
mir gefällt der Ansatz sehr gut. Du schaffst eine schöne Atmosphäre und mir gefällt die Idee. Zitat: | Die Linie zwischen den Wesen in mir verschwamm. |
Einer meiner Lieblingssätze.
Mich macht das Ende neugierig, du lässt viele Fragen offen (wie die Frau oder ob der Prota männlich oder weiblich ist).
Was mich aber noch stört ist der Anfang. Wenn es sich um eine Fantasy Geschichte handeln soll, finde ich das erste Wort irgendwie unpassend.
Gruß
Keren.
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Begon Wortedrechsler
B
Beiträge: 66
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Phenolphthalein Klammeraffe
Beiträge: 838
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24.12.2011 16:58
von Phenolphthalein
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Hallo Inko!
Ich finde auch, dass der Text etwas langatmig wirkt.
Dennoch kann man das Beschriebene gut erkennen. Du kannst also das ausdrücken, was du beabsichtigst. Es geht nur etwas prägnanter.
Zu deinem Stil traue ich mich ansonsten nichts zu sagen.
Mir ist jedoch eine andere Kleinigkeit aufgefallen.
Zitat: | ...Lungen versuchten so viel Sauerstoff wie nur irgendwie möglich in meinen Kreislauf zu pumpen |
Die Lungen pumpen nicht. Ich glaube, dass selbst beim Atemprozess eher das Zwerchfell die meiste Arbeit verrichtet und der Sauerstoff (im Blut) durch das Herz in den Körper gepumpt wird.
Ist vielleicht etwas spitzfindig von mir, aber es ist mir (spontan) eben aufgefallen.
Viele Grüße
Phenolphthalein
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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24.12.2011 17:31
von Rufina
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
Es ist wirklich sehr interessant zu sehen, wie drei unterschiedliche Leser ein und den selben Text interpretieren. Rufina, wie kamst du auf die Stalking- und Mordtheorie? o.O Ich hab mich schon ganz erschrocken, weil ich dachte, dass ich komplett an meinen eigentlichen Ziel vorbei bin! ? |
Ich glaube, ich lese im Moment einfach das falsche Buch und bin durch das Auflauern und diese Stelle hier zum Stalking und der Mordtheorie gekommen. Und natürlich durch den Schrei.
Zitat: | Kämpfte mit meiner wilden Seite, die unbarmherzig und nicht ignorierbar das Lied der Jagd anstimmte, heißes Feuer durch meinen Körper schickte.
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Dass es Fantasy ist, war durch die Magie klar, aber es hätte ja sein können, dass du das zusammengemischt hast.
Viele Grüße und schöne Weihnachten
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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