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Thriller - Romananfang "Genesis"


 
 
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Josh
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 24
Wohnort: Köln


Beitrag28.11.2011 14:30
Thriller - Romananfang "Genesis"
von Josh
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Hallo liebe DSFO Community! Ich bin jetzt ein paar Wochen fleißig dabei und weiß um die Qualität eurer Kritik. Darum würde ich euch gerne heute ein Werk vorstellen, dass ich auch in naher Zukunft veröffentlichen möchte. Es handelt sich um eine Thriller Saga, und was eignet sich zum Vorstellen besser als die erste Szene des ersten Teils. Da es nicht abgehackt wirken soll, hoffe ich, es ist von der Länge her in Ordnung, sie komplett reinzustellen (~2000 Wörter). Ich freue mich über jedes Feedback, da ich die Geschichte so professionell wie möglich haben möchte, bevor ich sie Verlagen zuschicke.

Hinweis: Grafischer Inhalt!

Interessierte finden im zweiten Beitrag eine Kurzvorstellung der Saga.

Roman: "Genesis", Serie: Himmelblau Saga, Band 1, Genres: Thriller, Psycho, Fantasy

Akt 1, Szene 1
==========

Ihr Kopf hämmerte, als Michelle Messner sich umsah. Der Himmel leuchtete violett, und weiße Vögel hinterließen am Horizont Bahnen aus gleißenden Seidenfäden. Das ist nicht real. Das kann nicht real sein, sagte sie sich immer wieder. Doch die Stimme in ihrem Inneren verblasste immer weiter ins Nichts, und damit auch die letzte Gegenwehr ihres Geistes, der Sinnflut an göttlichen Reizen nachzugeben. Der Mann, der vor ihr am Boden lag, gewann langsam wieder an Bewusstsein. Seine Lippen bewegten sich, doch keine seiner Worte erreichten Michelles Gehör. Sie musste diesen Mann töten, das war für sie so einleuchtend wie die Sonne am Morgen. In ihrem Bett wurde sie vor nicht einmal einer Stunde erneut von flehenden Stimmen geweckt, und diesmal hatte es sie hierher geführt, in die Ruine des Fort IV - einer preußischen Befestigung, welche dem Zahn der Zeit inmitten von Köln bis heute standhalten konnte. Die Welt verschwamm, als sie die Szenerie betrachtet hatte, in der ein Mann gerade ein junges Mädchen an die Wand gedrückt und ihr die Kleidung vom Leib gerissen hatte. Wie von einer fremden Macht geleitet, schlug Michelle dem Angreifer mit dem Knauf ihres Dolches auf den Hinterkopf. In ihrem Inneren wusste sie, dass sie dieses Tier richten musste. Es war ihre Pflicht, die Menschheit von diesem Monster zu erlösen! Wie auch die vielen anderen Male, wo sie derartige Taten verhindert hatte, fühlte sie ein warmes Gefühl durch ihren Körper strömen. Eine unendliche Entspannung, welche die Welt um sie herum bedeutungslos erscheinen ließ. Michelle war süchtig danach, sie wollte nicht loslassen, und um dieses Gefühl zu behalten, musste sie nur tun, was Hadriel ihr befahl. Doch dieses Mal nicht. Dieses Mal zögerte sie schon volle zwei Minuten mit dem Gnadenstoß, denn plötzlich erschien ihr die Umgebung surreal. Etwas in ihrem Kopf sagte ihr, dass sie einen großen Fehler beging. Dass der Engel dieses Mal falsch lag, und sie einen Unschuldigen töten würde.
Das vermeintliche Opfer des Mannes grub ihre Finger in den rauen Boden, um sich zu ihr hinüber zu schleifen. Michelle versuchte sich angestrengt zu erinnern, wie das Mädchen sich das Bein gebrochen hatte, doch es gelang ihr nicht. Ihre Hände zitterten am Dolchgriff, und die Muskeln verkrampften sich, nachdem die Waffe ihrer Hand zu entgleiten drohte. Ein bläulicher Schemen war am Nachthimmel zu erkennen, und schließlich erkannte sie Hadriel, der nach seinem Flug fast geräuschlos einige Meter entfernt von ihr aufsetzte. Sein kräftiger Körper war ein imposanter Anblick, der durch zwei gewaltige Flügel nur noch verstärkt wurde, deren Spannweite die Breite des Wehrgangs derart übertrafen, dass die seidenen Bänder der Flügelspitzen sanft an der Wand entlang glitten. Schneeweißes Haar bedeckte ein Auge, doch das andere war mit stechendem Blick auf sie gerichtet.
„Du zögerst. Sag mir, wieso.“
Michelle fasste ihren Mut. „Ich…weiß es nicht. Es ist anders. Einfach anders als sonst. Ich soll diesen Mann töten. Warum?“
„Du fragst mich, warum. Ich frage dich: Warum nicht?“
„Warum...nicht“, wiederholte sie schockiert. „Was willst du damit sagen?“
„Michelle. Deine Visionen stammen von mir. Zweifel an der Vision bedeutet Zweifel an mir. Also: Zweifelst du an mir?“ Der Engel lief langsam weiter auf sie zu. Michelle sah gebannt zu, wie bei jedem neuen Schritt farbige Blumen um die nackten Füße des Wesens wuchsen, und wie die Blüten sofort wieder starben, wenn es den Fuß vom Boden entfernte.
„Nein, aber ich glaube nicht, dass er…es scheint einfach nicht richtig!“, stammelte sie. Der Engel wies mit der Hand auf den Mann.
„Nicht richtig? Hast du dich wirklich schon so sehr von der Welt abgeschottet, dass du blind geworden bist? Nur zu, brich dein Tabu. Sieh in seine Augen.“
Ein Tropfen warmen Blutes fiel von der Dolchklinge, und hinterließ einen bedrohlichen Fleck auf dem steinernen Boden. Michelle drehte den Mann mit einem Schultergriff um, und konnte zum ersten Mal sein Gesicht sehen. Plötzlich erfasste sie ein glühender Schmerz, der alle Emotionen versiegen ließ. Sie kannte dieses Gesicht besser als ihr eigenes, denn es suchte sie in all ihren Albträumen heim.
Ein grelles Licht umgab Michelles Körper, und mit einem Mal war alles dunkel. Sie sah sich um, und mit jeder Sekunde kam ihr der Ort mehr und mehr bekannt vor. Stockfinstere Nacht. Ein Park, Grüngürtel, Ecke Vogelsanger Straße. Wie kam sie auf einmal hierher? Wütende Stimmen erklangen, und plötzlich sah sich Michelle ihrem jüngeren Ebenbild gegenüber. Ihr, und Michael Kleinmann, mit dem sie gerade einen heftigen Streit hatte. Ein Schauer lief über ihren Rücken, als Michelle plötzlich genau wusste, wo sie sich befand: Es war der zweite Juni Zweitausendneunzehn, vor genau vier Jahren, und am Ende des Wortgefechts, welches sich vor ihren Augen abspielte, würde ihr Freund ihre Beziehung wegen einer anderen Frau beenden. Langsam ging Michelle auf die beiden zu, doch niemand nahm Notiz. Nicht einmal ihre eigenen Schritte waren zu hören. Die einzigen Geräusche, die Michelle wahrnehmen konnte, war der hallende Klang der Beschimpfungen, die ihr jüngeres Ich mit Michael austauschte, und das Echo des Schlages, den sie ihm am Ende des Streits verpasste. In der nächsten Sekunde war nur noch Stille, als er seine Freundin allein in der Dunkelheit zurück ließ. Sein beschämtes Gesicht blickte zu Boden, als er schnellen Schrittes auf Michelle zugelaufen kam. Wortlos und in sich gekehrt ging er vorbei, als wäre weit und breit kein anderer Mensch zugegen. Ihr jüngeres Ich blickte immer noch fassungslos dem Mann hinterher, dem sie ihr Vertrauen geschenkt und der sie so verletzt hatte. Michelle sah ihr tief in die Augen, und erkannte darin jeden Schmerz wieder, den sie damals in diesen Sekunden gefühlt hatte. Tränen der Hilflosigkeit blitzten auf ihrer Wange auf. Ein Omen, dass sich genau dieselben Ereignisse nun wiederholen würden. „Michelle!“, rief sie ihrem jüngeren Ego zu, doch das Mädchen hörte sie nicht. „Tu das nicht! Tu mir das nicht noch mal an!“, schrie sie vergeblich in die Leere. Doch ihr anderes Ich ballte die Fäuste, so wie sie es damals getan hatte, machte kehrt, und rannte den Grüngürtel entlang, so schnell sie ihre Füße tragen konnten. Michelle wusste genau, was in ihr vorging: Sie wollte weg, so weit wie möglich weg von dem Mann, der vor ein paar Minuten solches Leid in ihr hervorgerufen hat. Michelle erinnerte sich an diesen Moment. Das Wenige, was von der Umgebung in der Dunkelheit noch zu sehen war, hatte sie durch ihre feuchten Augen nur noch als ein Gemälde dunkelblauer Farben wahrgenommen. Schließlich ließ ihr Ebenbild sich auf die Bank eines Spielplatzes fallen, und gab ihrer Trauer freien Lauf.
„Du musst weg von hier. Sofort!“ Sie packte ihr junges Ich am Arm, doch statt sie zu berühren, fuhr ihre Hand nur durch den Körper ihres Ebenbildes hindurch, als wäre sie ein Geist. Und da hörte sie das, was sie nie wieder vergessen würde: Die hinkenden Schritte, die aus dem Dunkel kamen. Ein Mann mit Lederjacke schlurfte betrunken den Spielplatz entlang. „Warum? Warum lässt du mich allein? Ich hab dir alles gegeben, alles! Scheiß Schlampe“, wiederholte er in wirrem Ton immer und immer wieder. Plötzlich hielt er inne, als er das weinende Mädchen auf der Bank erblickte.
„Hilfe! So hilft ihr doch jemand!“, schrie Michelle in die Dunkelheit, doch ohne Erfolg. Niemand sah oder hörte sie.
„Du…“, sagte der Fremde, und zeigte auf die junge Michelle, die erst jetzt den Unbekannten bemerkt hatte, und sich vor Schreck zusammenkauerte. „Du! Warum…warum hast du mich verlassen?“, rief er ihr zu, und packte sie an den Schultern. Das Mädchen schrie vor Angst in die Nacht, doch ihre Schreie wurden von der menschenleeren Umgebung verschluckt, als hätten sie niemals existiert. Michelle sah angewidert zu, und erinnerte sich an den fauligen Atem, der vor vier Jahren in ihre Nase gestiegen war. „Ich hab dir alles gegeben, und du spuckst auf mich!“, brachte er sich in Rage, und riss ihr die Jacke vom Körper. Die Hilferufe wurden erstickt, als der Fremde ihr mit verdreckten Fingern den Mund zuhielt. Michelle sank auf die Knie, und spürte alles Leid von damals erneut, sowie auch all den Hass, den sie in diesem Moment in sich aufgestaut hatte. Jeder wütende Schlag des Fremden in ihren Bauch zog ein ersticktes Stöhnen ihres jüngeren Ichs nach sich, das wie Nadelstiche in ihr Ohr eindrang. Michelle ballte ihre Fäuste so stark, dass man das stumpfe Knacken der Gelenke hören konnte. Im nächsten Moment sah sie den Engel vor sich erscheinen, und die düsteren Bilder der Vergangenheit verschwanden.
„Ich habe dir versprochen, dich zu ihm zu führen. Nenne es mein Abschiedsgeschenk. Jetzt lass ihn spüren, was er dich hat spüren lassen. Wie sagt man so schön – quid pro quo.“
Die Stimme des Fremden hallte noch immer in ihrem Ohr wider, als sie sich nach der durchlebten Erinnerung in der Kölner Ruine wiederfand, und ihrem Peiniger zum ersten Mal seit vier Jahren erneut in die Augen sah. Ohne Zögern stach sie in seine Kehle. Sie spürte die Wärme auf ihrer Hand, als das Blut des Mannes über ihre Haut rann. Der Dämon ihrer Albträume, der sie aus dem Nichts misshandelt und ihre Zeugungsfähigkeit für immer genommen hatte, würde endlich durch ihre Hand sterben. All die Macht und Unterdrückung, die er auf sie ausgeübt hatte, befreiten sich mit jedem Dolchstoß mehr aus ihren Adern. Michelle sah mit aufgerissenen Augen zu, wie der Glanz des Lebens nach einem letzten, zitternden Aufgebahren seiner Muskeln aus den Augen des Mannes verschwand. Ihr Puls senkte sich, als sie die Szenerie betrachtete, und schließlich angewidert ihre Augen schloss. Sie hatte gerade das Leben ihres Peinigers beendet, doch der Engel hatte ihr zu verstehen gegeben, dass sie sich dadurch nur das zurückholte, was ihr damals so plötzlich genommen wurde.
„Ich bin überrascht. Ich dachte, du lässt dir mehr Zeit“, kommentierte der Engel trocken.
„Es ist vorbei“, warf Michelle den Dolch auf den Boden. „Es macht keinen Unterschied mehr, wie viel Zeit ich mir lasse.“
„Ist das so? Und was wirst du jetzt tun?“
„Ich…weiß es nicht. Es sind so viele gestorben. Aber es hat sich nie normal angefühlt. Dieser Mann war der Einzige, den ich…nein. Nein, ich kann nicht weiter machen. Dazu fehlt mir die Kraft. Tut mir leid.“
„Es tut dir leid?“, hakte Hadriel mit ernstem Blick nach, bis er seine Gesichtszüge entspannte. „Dafür gibt es keinen Grund. Du bist nicht meinen Weg gegangen, sondern deinen. Ich war nur eine Hilfe.“
„Eine Hilfe“, wiederholte Michelle langsam. „Ja, das warst du. Und trotzdem hast du mir bis heute nicht gesagt, was du überhaupt von mir willst. Warum hast du das für mich getan?“
„Mein Anliegen eilt nicht, alles zu seiner Zeit. Aber du hast sicher ein Leben, zu dem du zurückwillst.“
„Du hast Recht“, lächelte Michelle, als sie an ihren Bruder Jonas dachte. Der blutige Pfad, den Hadriel ihr vor einem Jahr angeboten hatte, hatte einen Bruch mit ihrem bisherigen Leben vorausgesetzt. Sie musste alles und jeden zurücklassen, um diesen Weg zu Ende zu gehen, doch auch dieses Ende war nun bereits Vergangenheit. „Was ist mit ihr?“, sah sie zum Mädchen hinüber, das noch immer nicht bei klarem Verstand war.
„Was soll mit ihr sein? Ich lösche ihre Erinnerung, so wie immer. Überlass sie mir“, versicherte der Engel, und lief an Michelle vorbei.
„Ist es vorbei? Ich meine…“, stoppte sich Michelle im Satz, als Hadriel stehen blieb, und seinen Kopf zu ihr drehte.
„Wir werden uns wiedersehen. So oder so.“
„Danke, für alles“, sagte sie schließlich, und ließ den Engel in der Ruine zurück. Dieser hielt in stoischer Ruhe den blutigen Dolch über das Gesicht des Mädchens. Ein roter Tropfen löste sich, und holte sie aus der Trance, nachdem er auf ihre Wange gefallen war. Die Schmerzen ihres gebrochenen Beines nahmen sie sichtlich mit, und ihr gesamter Körper war vor Schreck erstarrt, während sie immer noch die letzten Minuten zu verarbeiten versuchte. Langsam sah sie am Körper des Engels hinauf, der seine Flügel unsichtbar hinter dem Rücken zusammengezogen hatte, und konnte in Hadriels dunkelblauen Pupillen ihr eigenes, verzerrtes Spiegelbild erkennen. „Wer… sind Sie?“
„Du fragst mich, wer ich bin. Dabei solltest du dich besser fragen: Was werde ich jetzt tun?“
„Was…“, wollte das Mädchen ansetzen, doch als die Augen des Fremden blau zu schimmern begannen, verschluckte sie ihre Worte.
„Michelle. Alles dreht sich um Michelle. Sie hat deinen Mann ermordet. Und ich bin derjenige, der es ihr eingeredet hat.“, führte der Engel aus. Sie sprang im Reflex auf, doch das Wesen packte ihre Kehle, während seine Lippen ein schiefes Grinsen formten. „Armes Mädchen. Sie dachte, er hätte dich vergewaltigt. Ich verstehe deine Situation. Du würdest alles tun, um Michelle eurer Justiz auszuliefern, sodass sie ihre gerechte Strafe bekommt. Aber lass dir eines gesagt sein: Michelle gehört mir! Und so lange das so bleibt, wird es keinen anderen Richter geben.“
„Wi…“, röchelte sie im Versuch, Worte hervorzubringen.
„Werde ich dich töten? Nein. Nein, das ist nicht notwendig. Obwohl du es wahrscheinlich begrüßen würdest. Dein Mann. Deine Erinnerungen an ihn fließen durch dich hindurch wie das Blut in deinen Adern. Es ist schön, jemanden so zu lieben. Aber eben diese Liebe wird dich in Zukunft dazu bringen, furchtbar dumme Dinge zu tun. Dinge, die Michelle betreffen, und die ich nicht zulassen kann. Also, wie lösen wir das Dilemma? Ganz einfach: Ich muss es dir nehmen. Alles. Aber vorher will ich dir ein Geheimnis verraten: Dein Mann mag dich nicht misshandelt haben...aber sie schon.“ Die junge Frau riss im Schock ihre Augen auf. „Und Michelle war nicht einmal Achtzehn, als er es getan hat. Stell dir vor, du hättest diesen Mann - dieses Monster - geheiratet. Wie dem auch sei, das spielt jetzt keine Rolle mehr“, hallte die Stimme des Engels, bevor die weißen Seidenfäden der Flügel beide in sich einschlossen. Sekunden später löste sich Hadriels eiserner Griff von ihrer Kehle, und das Mädchen fiel bewusstlos zu Boden. „Jetzt träume von deiner neuen Freiheit, denn wenn du aufwachst, hat dein Mann nie existiert.“

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Josh
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 24
Wohnort: Köln


Beitrag28.11.2011 14:31

von Josh
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Für die Interessierten:

Kurzvorstellung der Himmelblau Saga

Man merkt schnell, dass ein Buch ein ganz anderes Kaliber ist als eine Kurzgeschichte. Genauso ist eine mehrteilige Saga eine größere Herausforderung als ein einzelnes Buch. Mit Himmelblau wollte ich meine Liebe für Thriller und meine Liebe für Engel paaren und Geschichten erschaffen, die bis auf trotz ihrem Fantasy-Element in der heutigen Ära spielen und auch alle möglichst authentisch ablaufen.

Bis jetzt habe ich zwei Teile fertig, am dritten arbeite ich gerade. Mit der Saga habe ich mir einige Zielstellungen gesetzt, die bei einem einzelnen Buch nicht möglich wären:

1) Jede Geschichte der Saga soll in sich geschlossen und in Echtzeit geschrieben sein, dabei deckt jedes Buch ungefähr eine Woche Romanzeit ab.
2) Der rote Faden der Saga soll anachron sein, d.h. man kann die Bücher in Reihenfolge oder auch durcheinander lesen und hat in beiden Fällen jeweils andere Vorteile dadurch.
3) Das Finale jedes Buches ist gleichzeitig der Anfang vom nächsten Teil, sodass die Bände flüssig ineinander übergehen und der Spannungsbogen nicht unterbrochen wird. Für Leser, die die Bücher durcheinander lesen, ist daher beim Schreiben wichtig, dass beim Spannungsaufbau der Geschichten nicht primär im Vordergrund steht, wie genau sie ausgehen, sondern wie das Ende im Laufe des Buches zustande kommt.
4) Jede Geschichte soll ein Thriller sein, aber geschrieben in komplett anderem Stil.

Bis jetzt stehen folgende Teile der Saga:

Teil I - Genesis [Thriller/Psycho, mehrere Erzählperspektiven, 05.Juni - 11.Juni 2023]

Köln, 2023: Michelle Messner findet zusammen mit dem Engel Hadriel endlich ihre Chance auf Rache, und tötet in seinem Beisein den Mann, der sie vor langer Zeit misshandelt hatte. Ihr Retter jedoch verfogt seine ganz eigene Agenda, und benutzt Michelles Vertrauen und Leben als Druckmittel, um sich ihren Vater Christoph gefügig zu machen. Dessen eigener Pakt mit Hadriel bindet ihn an die Aufgabe, für den Engel einen Weg zurück in den Himmel zu finden, doch die Zeit rennt ihm davon. Als das Ultimatum nur noch eine Woche vor ihnen liegt und die Geduld des Lichtwesens schwindet, ergreift Michelle als erste die Initiative, ihre seit Jahren zerrüttete Familie zu vereinen, um Hadriel gemeinsam Widerstand zu leisten. Einzig Christoph weiß um die wahre Identität des Engels - und dass seine gesamte Familie einem blutigen Ende entgegensteuert.

Teil II - Justice [Thriller/Humor, eine Erzählperspektive, 11.Juni 2023 - 18. Juni 2023]

Heidelberg, 2023: Der Teufel wird Opfer seiner eigenen Gier, als sein Versuch scheitert, den Körper eines Psychopathen zu übernehmen. Eilig flüchtet er sich in die ehrgeizige Justine 'Justice' Divonne, die zunächst alles andere als glücklick darüber ist, die Seele Satans in sich zu tragen. Noch am selben Tag jedoch findet sie ihren ganz eigenen Spaß mit der geerbten Macht, und schert sich zu Luzifers Widerwillen so gar nicht um das Schicksal der Welt. Als der Vatikan von einem unbekannten Angreifer in Trümmer gelegt wird, kann der Teufel sie zum ersten Mal überzeugen, ihrer neuen Verantwortung ins Auge zu sehen. Voller Arroganz und Naivität reist Justine nach Rom, doch ihre erste Begegnung mit einem echten Engel macht ihr dort auf schmerzhafte Weise klar, dass sie in Zukunft nicht das Leben voller Spaß und Allmacht erwarten wird, das sie sich ausgemalt hatte.

In Arbeit: Teil III [Thriller/Krimi, eine Ich-Perspektive]


Die Zusammenfassungen von Genesis und Justice sind von mir als Rückentext gedacht. Ich bin natürlich sehr dankbar für Kommentare, ob euch diese Teaser ansprechen!
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Leanna
Wortedrechsler
L


Beiträge: 66



L
Beitrag28.11.2011 19:27

von Leanna
Antworten mit Zitat

Hi,

Ich bin natürlich sehr dankbar für Kommentare, ob euch diese Teaser ansprechen!
Das tun sie! Die Story von Teil 2 gefällt mir persönlich besser. Ich mag Teufel und das Böse in Geschichten. Teufel sind immer gut und in Kombination mit deiner Handlung...sehr interessant. Wink

Teil 1 sagt mir nicht sooo zu.
Ich bin kein Engel- Fan. Denn wenn ich das Wort Engel in Romanen lese, muss ich immer an muskulöse Männer mit langem, glänzendem Haar denken...^^
Aber wenn ich mir deine Handlung so durchlese, dann kann ich- hoffentlich- beruhigt aufatmen Wink

Dein kleines Universum finde ich echt interessant. Sowas liest man nicht alle Tage! Du scheinst dir echt Mühe bei den Ideen usw. gegeben zu haben:)

Später knöpfe ich mir deinen Text auch noch vor  Twisted Evil

Lg,

Leanna
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Phenolphthalein
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 838

DSFo-Sponsor


Beitrag28.11.2011 20:28

von Phenolphthalein
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Hallo,

Auch ich finde die Teaser auf den ersten Blick interessant.
Aber ich sehe es genau andersrum wie Leanna und widerspreche auch, was die Neuartigkeit der Thematik angeht.
Ein wenig erinnert mich das Ganze (wenn auch nur entfernt) an Supernatural oder an die Werke von Thomas E. Sniegoski (The Fallen).
Engel die ihre eigenen Interessen vertreten. Der Teufel, der seine "Seele" in Menschen pflanzt.
Gefallene Engel, die in den Himmel zurück wollen (Mutmaßung meinerseits), etc.

Nichtsdestotrotz merkt man dennoch, dass du mit deiner Saga eine andere Richtung einschlagen möchtest/wirst und insofern ist es dann schon etwas Neuartiges.

Die ansprechende Sprache macht es in jedem Fall lesenswert.  Wink

Viele Grüße

Phenolphthalein


_________________
Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Josh
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 24
Wohnort: Köln


Beitrag28.11.2011 22:23

von Josh
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden und danke für eure Rückmeldung!

Die Parallele zu "Supernatural" oder "Fallen" kann bei den Zusammenfassungen aufkommen ja, das hatte ich leider schon befürchtet. Deshalb gut, dass du das ansprichst Phenolphthalein, das ist ein wichtiger Punkt, den ich vermeiden will. Meine Geschichten haben absolut nichts mit klassischen Engeln zu tun. Leider ist das in einem Absatz nur schwer rüberzubringen.

Engel sind in meiner Welt keine mythischen Figuren und es gibt auch keinen abstrakten Gott, sie sind Lebewesen wie wir aus einer anderen Welt, mit Charakter und Vergangenheit, der "Himmel" ist nur eine menschliche Bezeichnung für ihre eigentliche Heimat. Vielleicht sollte ich die Bezeichnung "Himmel" einfach aus der Zusammenfassung rausnehmen.
Auch ist der Teufel kein abstrakt böser Charakter, im Gegenteil, es gibt in meiner Saga keine Hölle: Die "Hölle" ist für den Teufel die Erde selbst, auf die er vor Jahrtausenden verbannt wurde. Engel können in meiner Welt nicht von alleine auf der Erde überleben. Sie brauchen entweder einen menschlichen Körper, oder sie sterben. Ähnlich einem Menschen, der unter Wasser getaucht wird und ertrinkt. Keinem meiner Engel gefällt es hier, keiner ist freiwillig hier.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag29.11.2011 19:26

von hobbes
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Ist gar nicht mein Genre – ob es daran liegt, dass ich nicht über den ersten Absatz hinausgelesen habe? Ich glaube nicht.

Schon den ersten Satz finde ich nicht so gelungen, das Hämmern des Kopfes wirkt für mich völlig fehl am Platz, warum nicht einfach nur: „Michelle Messner sah sich um“?

Zitat:
Das ist nicht real. Das kann nicht real sein, sagte sie sich immer wieder.
Beim ersten Satz ist erst mal unklar, dass das ihre eigene Stimme ist - das hat mich verwirrt und meinen Lesefluss gestört. Vielleicht ein Komma, anstatt einen Punkt? Den ersten Satz streichen?
Auch der nächste Satz verwirrt mich:
Zitat:
Doch die Stimme in ihrem Inneren ...

Deutet irgendwie daraufhin, dass sie es nicht wirklich selbst sagt, zumindest nicht bewusst, wie „sie sagte“ oder „sie dachte“. Hm, weiß nicht, wie ich das erklären soll, so dass man es auch versteht smile. Vielleicht liegt es auch nur an „in ihrem Inneren“ – denn vorher las es sich für mich eher so, als hätte sie das tatsächlich gesagt, mit ihrer „echten“ Stimme. Und jetzt kommt da noch eine andere Stimme ins Spiel.

Dann liegt ein Mann vor ihr auf dem Boden und Töten will sie ihn auch. Das interessiert mich, ich will wissen, was es mit ihm auf sich hat. Das hier
Zitat:
In ihrem Bett wurde sie vor nicht  

haut mich dann wieder völlig raus. In ihrem Bett? Ich bin schon wieder verwirrt. Wieso ist sie jetzt in ihrem Bett? Ach nein, ist sie ja gar nicht.
Vielleicht würde ein Absatz schon reichen. Oder den Satz umstellen „“Vor nicht einmal einer Stunde wurde sie ...“, damit man gleich weiß, dass das vorher war. Das Bett ist dann eigentlich eh unnötig und interessiert nicht.
Sie wurde also von flehenden Stimmen geweckt und
Zitat:
... diesmal hatte es sie hierher geführt ...

Wer oder was ist jetzt „es“? Die flehenden Stimmen?

Zitat:
Die Welt verschwamm, als sie die Szenerie betrachtet hatte, in der ein Mann gerade ein junges Mädchen an die Wand gedrückt und ihr die Kleidung vom Leib gerissen hatte.

Jetzt habe ich komplett den Überblick verloren – was ist jetzt wann passiert? Sie kam ins Fort, der Mann drückte das Mädchen an die Wand, die Welt verschwamm? Ist das die richtige Reihenfolge?

Zitat:
Wie von einer fremden Macht geleitet  

Schon viel zu oft gelesen, ist mir zu ausgelutscht.


Zitat:
In ihrem Inneren wusste sie, dass sie dieses Tier richten musste. Es war ihre Pflicht, die Menschheit von diesem Monster zu erlösen!  

Zwei Sätze mit dem gleichen Inhalt.

Zitat:
... denn plötzlich erschien ihr die Umgebung surreal. Etwas in ihrem Kopf sagte ihr, ...

Wie jetzt, noch eine Stimme? Woran macht sie das fest, dass es diesmal anders ist? Hat das was mit dem Anfang zu tun, weil sie dort auch schon sagt, dass es nicht real sein kann? Aber warum dann erst jetzt die Zweifel?

Soweit erst mal von mir, ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen.


_________________
Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
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Belzustra
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 37
Beiträge: 344
Wohnort: Belgien


Beitrag08.12.2011 10:11

von Belzustra
Antworten mit Zitat

Hey Josh,

du hast eine PN.
Schau mal nach.
LG
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