[Ballade] Drei Herren

[seppman]

Drei Herren

Herr Glaube, Herr Macht und Herr Geld am Stammtisch saßen,
weintrinkend einen Menschenbraten aßen.
Streiten sich, wer von ihnen der Stärkste sei,
Herrn Macht ist´s scheinbar einerlei.

Herr Glaube mit fester Kanzelstimme:
"Meine Stärke das gläubische Gewimmel."
Herr Geld fällt ein in Gottes Wort:
"Ha, deine Diener Gier und Mord.
Meine Stärke ist milliardenfach zu sehn.
Ohne mich blieben alle Räder stehn.
Selbst Herrn Macht muss ich bezahlen,
damit seine Mühlen weiter mahlen."

Herr Glaube fängt von vorne an und raunt:
"Hört, wenn ihr mich sprechen lasst und staunt,
welche Stärke und welch Einfluß ich genossen
und es ist immer Blut in güldene Kelche geflossen.
Hat überall dies kläglich Wesen
Häuser mir gebaut, mein Buch gelesen."

Herr Geld kann sich nun kaum noch halten:
"Warum sollt ich die Hände mir verfalten?
Es war doch mir zur Ehre nur.
Des Reichtums starker Wille nur.
Nur um des Talers Zins und Zinnen,
nur darum morden eure Magier und Priesterinnen.
Hätt ich es nicht gewagt,
nichts vom Golde gesagt,
niemand hätt sich (freiwillig) um die Erde geplagt."

Herr Glaube glaubt fast selbst nicht mehr,
an seine Stärke, er atmet schwer.
Er sagt:"Ich werd nun beten gehn
und nach den letzten Schafen sehn."

Herr Geld sehr hochnäsig, sehr arrogant und fett,
fand den ersten Teil der Disskusion sehr nett.
Sich seiner dicken geldscheinbündelvollen Taschen wohl bewußt
ruft er ne Runde aus fürs Haus: "Heut hab ich Lust."

Plötzlich, mit lautem Geknall und Gewirr,
geht die Tür kaputt und auch Geschirr.
Ein paar dunkle Maskenmänner stürmen rein,
umringen Geld, kesseln ihn ein.
Der hat auf dem Boden Schutz gesucht
und leert seine Taschen zur schnellen Flucht.
Bietet den Männern Hab und Gut, wenn er nur leben dürfte.
Verzweifelnd sich umschauend, hört er,
wie Macht Wein weiterschlürfte.

"Was ist?" so dieser "Wo ist die Stärke von Metall und Papier?
Ich seh sie sich wälzend, am Boden, vor mir.
Wo ist der Stolz der Alles kaufen kann?
Narr, bist kein mächtiger Mann.
Ich brauch kein Haus, kein Brot, kein Wein.
Mich lässt jeder, gerne, überall herein.
Meine Stärke ist unfassbar groß,
in Hinterzimmern, auf Mutterns Schoß.

Erst wenn der Mensch nicht einmal mehr,
erst dann verändere ich mich sehr.
Ich ziehe mich dann ins All zurück,
mit lachendem und weinendem Blick."
Er wartet dort auf die nächsten Menschenwesen.
"Ich werde solange mit Glaube genesen,

auf das die nächsten besser werden,
Ha, und das auf dieser Erden
Menschen ohne Macht viel schneller sterben.
Weil Menschen ohne Geld und Glauben
den Mächtigen nur Zeit und Nerven rauben,
gibt es diese dann nicht mehr,
weil ich jedem Macht beschehr.
Du und Glaube, ihr seid nur heute aktuell
denn dieser Mensch ist dumm, vergißt zu schnell."



Irgendwelche Verbesserungen?

[Gast]

Hallo Seppman,

ich glaube, eine Ballade setzt wesentlich weniger auf Personifikation / Allegorie?!

Davon ab ist dieser Text einigermaßen fürchterlich. Die Sprache ist so hingebogen und gezwungen, die Gedankenführung so krude und sprunghaft, dass das Lesen eine rechte Qual ist.

"Verbesserungen" scheinen mir daher, dieses "Werk" einfach zu entsorgen und beim nächsten etwas mehr Zeit und Sorgfalt aufzuwenden? Zu erzählen hast du ja augenscheinlich; jetzt muss das nur einen würdigen Rahmen erhalten. Sprachlich wäre der dir zuzutrauen ...

Gruß,

Soleatus

[seppman]

Moin

ich weiß nich worauf eine Ballade setzt .. hihi

trotzdem danke

und mfg Sepp

PS:Und fürchterlich find ich gut .. ich deute das mal als themenbezogen ..  

[Gast]

Hallo Seppman,

was das Wesen einer Ballade ausmacht, ist leicht in Erfahrung zu bringen. Beispiele gibt es auch genug, da kann man sich mit Gewinn umschauen. Und "fürchterlich" war hier nicht themenbezogen, sondern meine ganz schlicht, dass du dir keine Mühe gegeben hast und dein "Werk" darum sowohl sprachlich als auch vom Aufbau her - hm, jetzt brauche ich einen Ausdruck, den man nicht missverstehen kann - unter aller Sau ist. Eine Beleidigung für jeden Leser. Die Welt wäre besser dran, hättest du, statt das einzutippseln, Mittagsschlaf gehalten. Diese Art von "fürchterlich" ...

Gruß,

Soleatus

[Harald]

Ach Sepp,

gräme dich nicht, du stehst nicht allein mit deiner "Ballade", es gibt einiges im Net, das ist mit dir auf Augenhöhe >>

http://www.balladen.de/web/sites/neueballaden/ballade.php?b27=0&b16=469

dazu >>

    << Reime

  << Inhalt

   << Aussage

(Ich habe nur dies und Wolfsmädchen kurz überlesen, mehr tue ich mir danach nicht an ...)

LG

Harald

[seppman]

Moin

Grämen tu ich mich nicht ...

Also ich sag mal meine Gedanken zu dem Gedicht..
Mit dem "keine Mühe gegeben", hm, jeder wie er kann, .. und ich eben so...

Ich wollte eigtl. nur ein Gespräch zwischen dem personifizierten Glauben und dem personifizierten Geld .. deswegen die Personifikation

Mir gefiel dann aber die Idee, dass Geld nur "dummes Zeug" erzählt
und Glauben in 2 Teile zu spalten um "ihn" dann fertig zu machen..

kann jeder finden wie er will
schöne Grüße Sepp

[seppman]

Moin

Hilfe! Wie schreibe ich eine Ballade und muss ich dafür Goethe sein?
Nein, keine Sorge. Selbst, wenn man noch nie ein Gedicht geschrieben hat, kann man eine Ballade schreiben. Ihr Hauptkriterium ist, eine Handlung zu erzählen, d.h. es gibt Anfang und Ende, einen Spannungsbogen und mehrere Figuren. Also wie in der Prosa.
Es ist nicht nötig, etwas von Reimen und Metrik zu verstehen, dies sind keine zwingenden Merkmale einer Ballade.

liest man in den Vorgaben zum FFF Lyrik ..

Grüße seppman