verzweifelt...

[Klaus Binding]

Salz auf meiner Brust und auf meinen Lippen

heißer Äther, tröstend lauer Wind

der Ozean war das erste Kind

gequältes Herz schlägt an meine Rippen.

                                              *

Am Liebestrank wollt’ ich nur nippen

wie alle die zu feige sind

es könnte schmerzen, wenn das Begehren zerrinnt

zwei Plätze bleiben frei, soll der Sturm sie kippen.

                                             *

Verlassen ist der Ort feuriger Gefühle

die Stühle bleiben leer

liege einsam wach in tauber Schwüle

                                  *

Ich weine nicht allein, mit mir weint das Meer

sehne mich nach innerer Kühle

verlorene Seelen, ich reih’ mich ein in euer Heer.

Foto: privat, 1989

[Harald]

Das ist m. E. weder Fisch noch Fleisch, lyrische Prosa im Outfit eines Sonettes ohne entsprechende Regeln, da "passt" einiges nicht ...

LG

Harald

[Klaus Binding]

lieber Harald,  jaja schon richtig, Silben und Kadenzen hinken-  verbuche ich unter künstlerischer Freiheit,
liebe Grüße aus Niedrsachsen,  Klaus

[Mr. Curiosity]

Das ist eindeutig Lyrik. Also bist du im falschen Bereich.

[Murmel]

Florida, Everglades, ganz am Ende der Straße.

Aber nun gut, auf zur Kritik, die leider negativ ausfällt. Sorry. Ich bin kein Kenner der Lyrikregeln, aber ich empfinde die Wortwahl als zu schwülstig, als zu dick aufgetragen.

taube Schwüle (was ist das bitte)
der Ozean war unser erstes Kind

Außerdem holpert der Rhythmus, weil mir Worte fehlen. Ich mag falsch liegen, aber für mein Empfinden sollten die Zeilen aneinandergereiht einen Sinn ergeben.
Verlassen ist der Ort feuriger Gefühle, die Stühle bleiben leer, liege einsam wach in tauber Schwüle

So betrachtet erkennst du den Fehler leichter, es fehlt ein ich. Jedenfalls empfindet meine Wenigkeit das so.

Es ist leider so, dass Perfektion nur durch stetiges Ansicharbeiten und das Akzeptieren von Kritik zu erreichen ist.