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Die Aufgabe


 
 
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag10.11.2011 19:01
Die Aufgabe
von adelbo
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Neue Version »

Kurz bevor ich mit den anderen   in der  großen schwarzen Öffnung verschwinden kann,  erfasst mich  ein  kräftiger Windstoß,  wirbelt  mich in die Höhe,  über den grauen  Kopf des Scherers hinweg,  ein Stück weit über den Damm, den ich so gut kenne und lässt mich hinter dem Zaun wieder los.  Ich lande auf der saftigen Wiese,  zu der  Lukas oft sehnsuchtsvoll hinüber gestarrt  hatte.
Neugierig schaue ich  mich  um.  Es ist vertraut und doch fremd.  Was nun, Pili lanei, frage ich mich.
Was wird aus unserer  Aufgabe?  Unserer Aufgabe, die der Schäfer,  an vielen Tagen, Lukas ausführlich  erklärt hatte.  Kann ich sie alleine erfüllen?  Hatte ich aufmerksam genug zu gehört?     
Der Wind lässt mir keine Zeit zum Grübeln, er hebt mich auf und trägt mich fort.  Bald ist kein Damm mehr zu sehen, das Grün unter mir verschwindet.  Ich fliege über grauen Asphalt, pralle gegen einen Laternenpfahl, taumele und lande auf einem Autodach.  Unglaublicher Lärm umgibt  mich.  
Das Dach ist kalt und glatt. Ich überlege.  Friert ein Auto?  
Es gibt einen Ruck,  es knallt, erneut ein Ruck, das Auto fährt los. Wildes Gehupe,  ich rutsche.  Der Wind fängt mich auf,  trägt mich über Köpfe,  Hüte,  Mützen.
Warum laufen die Menschen so schnell, frage ich mich. Sie halten ihre Taschen und Tüten umklammert und rennen. Vielleicht haben sie Angst, dass man sie ihnen wegnimmt, die Taschen und Tüten.   Ganz selten sehe ich Menschen  mit Menschen  reden.  Sie rennen in  die Geschäfte, wirbeln  zwischen Regalen und Kleiderständern, um dann  erneut los zu rennen.  Einige schreien, während sie rennen,  in ihre Handys oder ihre Kinder an, die an ihren Armen zerren.  
Eine alte Frau  sitzt auf einer Bank und schaut  den Rennenden hinterher. Einmal rechts, einmal links, so,  als wolle sie sich keinen von ihnen entgehen lassen.  
Sie friert, denke  ich und  lasse mich fallen.  Mein erstes Mal. Ich überlege.   Es  will mir das Ende nicht in den Sinn kommen.  Ich beginne, strenge mich an und es gelingt.
Nur kurze Zeit später, ich schaue  stolz zurück und sehe die alte Frau, mit der weißen Mütze über den Ohren, das  Kinn tief in den weißen  Schal gedrückt,  wie sie langsam zur Seite sinkt.
Der Wind trägt mich weiter.  Die Läden mit den bunten Auslagen  werden weniger,  die Häuser werden kleiner, sie sind grau, dunkel. Die Straßen verengen sich  geheimnisvoll.  Die Menschen laufen langsamer, sehen sich um,  verschwinden in Hauseingängen.  Am Ende einer Straße geht eine junge Frau mit feuerroten Haaren auf und ab, auf und ab.  Wunderschön sieht sie aus.  Sie trägt eine grüne Corsage und goldene, sehr hohe Schuhe, die ihre Beine noch länger erscheinen lassen.
Es ist zu kalt,  überlege ich und lasse mich fallen.  Auf ihrer linken Schulter fange ich an.  Ich komme gut voran und kurze Zeit später  nutze ich den Wind und fliege davon. Lange schaue ich zurück, bis die schöne Statue, in ihrem langen weißen Kleid aus meinem Blick verschwindet.  
Auf einem Fußballplatz komme ich  ins Schwitzen.  Es bläst ein  frischer  Wind und sie tragen fast  alle nur kurze Hosen.  Ich freue mich, denn ich bin  nun sicher.  Ich beherrsche die Aufgabe.
Der Wind ist zuverlässig,  er trägt mich stetig  voran.  Das ist gut, denn ich habe viel zu tun. Vielen Bettlern, die auf Knien ihre Hüte hinhalten und den Vorbeirennenden hinter herrufen,  gebe ich Schutz gegen die Kälte.  
In einer Stadt nach der anderen erfülle ich meine Aufgabe.  Sie macht mir Spaß.  Ich vermisse nichts und niemanden.    
Gerade blicke ich zufrieden auf einen schlafenden, jungen Mann, dem man wohl, während er schlief, die Kleidung gestohlen hatte und der nun warm eingemummelt,  selig vor sich hin träumt,  da   erfasst mich eine starke  Böe von vorne und  treibt  mich mit rasenden Geschwindigkeit meinen  Weg zurück.  
Treibt  mich  über eine stumme,  unter einer weißen Decke, erstarrte  Welt.  Die Straßen sind weiß überzogen, weiß  umhüllt  die Häuser,  die Bäume,  die Laternen,   die Autos  und  die Menschen.   Kein Lärm, kein Gestank, niemand  mehr, der rennt.    
Ich bin entsetzt.  Bin ich schuld?   Was habe ich falsch gemacht, übersehen?
Es kann nur das Ende der Aufgabe gewesen sein.

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Belzustra
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 344
Wohnort: Belgien


Beitrag11.11.2011 13:52

von Belzustra
Antworten mit Zitat

Liebes Inkognito,

ich denke, deine Geschichte wäre sehr gut in der Werkstatt aufgehoben, denn es gibt einiges daran zu verändern.
Zum Einen wird das Wesen des Protagonisten nicht klar. Es geht um jemanden oder etwas, der Menschen eigentlich vor Kälte beschützen will, wenn ich das richtig verstanden habe? Jedoch gelingt ihm das nicht und er bewirkt das Gegenteil, oder?
Hier solltest im Intro vielleicht mehr Informationen anbringen, so dass man besser weiß, woran man ist, als Leser.
Denn die Informationen, die man deinem Text entnimmt, sind sehr vage und schnell zusammengefasst.
Jemand oder etwas wird von einem Luftstrom getragen. Menschen schreien, Menschen flüchten. Jemand oder etwas wird schließlich von einem Luftstrom zurückgetragen. Niemand schreit mehr, niemand flüchtet. Alle sind unter einer weißen Decke begraben. In Eis eingeschlossen? Tot?
Was nun deinen Schreibstil angeht, werde ich auf ein paar ausgewählte Stellen eingehen.

Zitat:
Kurz bevor ich mit den anderen in der großen schwarzen Öffnung verschwinden kann, erfasst mich ein kräftiger Windstoß, wirbelt mich in die Höhe, über den grauen Kopf des Scherers hinweg, ein Stück weit über den Damm, den ich so gut kenne und lässt mich hinter dem Zaun wieder los. Ich lande auf der saftigen Wiese, zu der Lukas oft sehnsuchtsvoll hinüber gestarrt hatte.

Gleich zu Anfang verwirrst du den Leser, denn, wer bitte sind die Anderen und was ist mit einer großen schwarzen Öffnung gemeint? Und was hat der Scherer/Schäfer mit der Handlung zu tun? Kennt er den Protagonisten? Wer ist Lukas? Ein Freund des Protagonisten? Wo ist er denn jetzt? Mir scheint, die Aufgabe, die vor dem Protagonisten liegt, wurde der Figur Lukas erklärt, warum nimmt er sie also nicht wahr?

Zitat:
Was nun, Pili lanei, frage ich mich

Ist Pili Lanei ein Name? Vielleicht der Name des Schäfers?

Zitat:
Sie halten ihre Taschen und Tüten umklammert und rennen. Vielleicht haben sie Angst, dass man sie ihnen wegnimmt, die Taschen und Tüten.

Unschöne Wortwiederholung, mal davon abgesehen, dass ich den zweiten Satz komplett weglassen würde.

Zitat:
Sie halten ihre Taschen und Tüten umklammert und rennen. Vielleicht haben sie Angst, dass man sie ihnen wegnimmt, die Taschen und Tüten. Ganz selten sehe ich Menschen mit Menschen reden. Sie rennen in die Geschäfte, wirbeln zwischen Regalen und Kleiderständern, um dann erneut los zu rennen. Einige schreien, während sie rennen, in ihre Handys oder ihre Kinder an, die an ihren Armen zerren.
Eine alte Frau sitzt auf einer Bank und schaut den Rennenden hinterher.

Versuch es mal mit: hasten, laufen, sausen, stürmen, flitzen, eilen, fegen, sprinten, spurten, wetzen, hetzen, sich abhetzen, jagen (Synonyme findest du im Internet, z.B. unter http://synonyme.woxikon.de/synonyme/rennen.php)
Ein weiterer Verbesserungsvorschlag:"Einige schreien, während sie fliehen, sie kreischen panisch in ihre Handys oder brüllen ihre Kinder an, die sich verängstigt an ihre Arme klammern."

An dieser Stelle muss ich leider aus Zeitmangel Schluss machen.
Unsere Forumskollegen können dir aber sicher noch mehr Ratschläge geben. Wie gesagt, deine Geschichte würde ich an deiner Stelle, falls du an Verbesserungsvorschlägen interessiert bist, in die Werkstatt platzieren.
Dort ist sie, meiner Meinung nach, am besten aufgehoben.

LG
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag11.11.2011 14:35

von adelbo
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Hallo Belzustra.

vielen Dank für deinen Kommentar.  Very Happy  
Ich würde dir gerne ausführlich antworten, wenn sich noch weitere User auf den Text gemeldet haben, denn ich möchte vermeiden zu viel zu verraten. Nur soviel vorab. Einiges, was du bemängelst wurde bewusst so gewählt.
Ich habe den Text auch bewusst im Bereich Trash abgestellt, weil er, glaube ich, etwas ungewöhnlich ist. Sollte er zumindest sein.  Embarassed
Nach deiner Reaktion zu urteilen, kommen mir Zweifel.

VG

I
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wolfgang
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 121



W
Beitrag11.11.2011 14:53

von wolfgang
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Hallo Inkognito,

eins vorweg: ob Dein Text gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen.

Da am Ende von einer weißen Decke gesprochen wird, habe ich die nebelhafte Vermutung, es könnte sich um den Winter handeln. Der Winter, der über das Land zieht und dabei die Menschen und ihr Treiben beobachtet. Und das "erste Mal" wäre dann der erste Schneefall.

Allerdings, wenn meine Theorie stimmt, warum ist dann der Winter über sein Treiben entsetzt? Schnee ist doch seine Bestimmung...

Zur Not kann ich mir dieses Verhalten als eine Ironie des Autors vorstellen, der dem Winter einen Spiegel vorhalten will. Motto: schau nur, was für Chaos und Unheil du anrichtest.

Wie gesagt: eine abschließende Beurteilung kann ich nicht wagen, dazu müsste ich mehr verstehen - wenn ich überhaupt etwas geblickt habe!

Viele Grüße

Wolfgang
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lady-in-black
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Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag11.11.2011 15:33

von lady-in-black
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Hallo Inko/a,  smile

mir war eigentlich von Anfang an klar, dass es sich beim Prota um ein Stück Wolle von der Schafschur handeln muss.
Insofern gehört dein Text natürlich in den Trash.

Aber trotzdem gibt es zu viele Unklarheiten, wie z.B. die Frage, was Lukas konkret für eine Bedeutung hat. Nur der Sohn des Schäfers?
Die Aufgabe scheint mir auch klar, nämlich die Menschen zu wärmen ... richtig?!
Insofern habe ich sogar den Gedanken im Blick gehabt, ob "Lukas" irgendeine religiöse Bedeutung hat.

Ich glaube zwar, den Text soweit verstanden zu haben, finde ihn aber dennoch - auch im Trashbereich - zu verworren.
Hier sollte noch dran gehobelt werden ...
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


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Beitrag11.11.2011 18:58

von adelbo
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine Meinung.  Very Happy
Nein, der Winter ist es nicht, denn dann wäre logischerweise Pili lanei eine Schneeflocke.
Und dann wiederum, würde der Rest des Textes überhaupt nicht mehr passen.
Vielleicht hätte ich doch schreiben sollen, dass es sich um ein modernes Märchen handeln soll (habe ich mich nicht getraut).
Dass die Geschichte wie viele Märchen eine Aussage treffen will.

VG
I.
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derSibirier
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D


Beiträge: 1250



D
Beitrag11.11.2011 20:00

von derSibirier
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Zitat:
Nach deiner Reaktion zu urteilen, kommen mir Zweifel.


Der Text ist nicht schlecht, an der Ordnung fehlt es. Schreib, was zu schreiben ist, aber sei präzise, damit sich niemand verirrt.
Hier lohnt sich ein Überarbeiten.

Grüße
Sibirier
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


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Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag11.11.2011 20:41

von adelbo
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Hallo Lady-in-Black,

ich war versucht statt Lukas -  Dolly zu schreiben.  Wink  Smile

VG
I.
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lady-in-black
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Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag11.11.2011 21:08

von lady-in-black
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Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Hallo Lady-in-Black,

ich war versucht statt Lukas -  Dolly zu schreiben.  Wink  Smile

VG
I.


Das hättest du auch besser getan ...  Wink  Laughing


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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adelbo
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Beitrag12.11.2011 10:39

von adelbo
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Pili lanei nennt man Wollhaare, also auch die einzelnen Haare eines Schaffells.

Mir hat einmal ein Schäfer erzählt, dass er mit seinen Schafen spricht.

VG

I.
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Gast







Beitrag13.11.2011 09:03

von Gast
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Guten Morgen Inko,

du bist aber fleißig  smile

eine schöne, trashige Geschichte. Ich habe mich gefragt, wann dieses kleine Wollstück bemerkt, dass es alleine nicht viel ausrichten kann. Alle Versuche scheitern (für mein Empfinden). Die alte Frau kippt zur Seite und aus der Prostituierten wird eine Statue. Den Fußballern ist sowieso warm. Und der nackte junge Mann, der nun selig vor sich hinschlummert, wird wohl erfroren sein? Vielleicht liege ich auch total falsch – dann sieh mir die falsche Interpretation bitte nach. Ein paar Mal „rennen“ ist mir auch zu viel.

Liebe Grüße
Monika
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Gast







Beitrag13.11.2011 12:26

von Gast
Antworten mit Zitat

.... das Wollmutzel spinnt die ganze Welt ein?

(Wenn ja, feine Idee, wird aber nicht deutlich genug)
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag13.11.2011 12:38

von adelbo
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debruma

Zitat:
.... das Wollmutzel spinnt die ganze Welt ein?


(Wenn ja, feine Idee, wird aber nicht deutlich genug)
 Crying or Very sad

Text
Zitat:
Treibt mich über eine stumme, unter einer weißen Decke, erstarrte Welt. Die Straßen sind weiß überzogen, weiß umhüllt die Häuser, die Bäume, die Laternen, die Autos und die Menschen. Kein Lärm, kein Gestank, niemand mehr, der rennt.   Embarassed
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Gast







Beitrag13.11.2011 13:06

von Gast
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Ähm? War das jetzt ein Ja?

Ich will ja nicht ... doch ich will: Wolle ist nicht weiß, bei weiß denke ich an Winter, Schnee und Eis, nicht an spinnesponneflachswollwuschelwelten.
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag13.11.2011 13:32

von Rufina
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Die Schreibe gefällt mir gut. Der Text liest sich angenehm.

Gut, jetzt ist Vieles klar. Das Wollhaar hatte den Auftrag, das Schaf zu wärmen und kann dies nun nicht mehr, weil es allein und durch die Scherung fehl am Platz ist. Also versucht es, die Menschen zu wärmen, vermag es aber nicht. Was ich nett finde, ist die Botschaft dahinter: nur gemeinsam könne wir etwas erreichen oder sowas in der Art? Keine neue Erkenntnis, aber eine völlig neue Umsetzung.

Ich musste auch zunächst an Winter denken und dann, aufgrund des Schäfers, an Gott und irgendeinen Auftrag à la Schäfchenhüten und sie mit Wärme versorgen. Ein neuer Messias? Die Menschen als Schafherde? Wobei, das könnte immer noch stimmen...

Bei pili lanei dachte ich an ein Anagramm  rotwerd Mir war der Begriff nicht geläufig.

Was mich nun noch stört: Warum trägt das einzelne Wollhaar den Namen pili lanei? Nach meiner Recherche, müsste es doch pilus lanei heißen, da pili Plural ist.

Viele Grüße
Rufina
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag13.11.2011 17:48

von adelbo
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Meine Erkenntnis aus der etwas verrückten Geschichte sollte sein, dass es Gefahren in sich birgt, wenn man sich auf eine Aufgabe stürzt, der man nicht gewachsen ist, weil man sie nicht beherrscht, nicht genau kennt. Weil sie  gedacht war in einer Gemeinschaft mit anderen ausgeführt zu werden usw.  Man will vermeintlich etwas Gutes tun und bewirkt genau das Gegenteil.

Zitat:
Sie friert, denke ich und lasse mich fallen. Mein erstes Mal. Ich überlege. Es will mir das Ende nicht in den Sinn kommen. Ich beginne, strenge mich an und es gelingt.


Der Wollfaden beginnt seine Aufgabe und es will ihm das Ende nicht in den Sinn kommen Das sollte bedeuten,  er schließt keine Arbeit ab und wendet sich der nächsten zu.  Und somit wird weiter gesponnen. Er wärmt nicht, er erstickt.  
Irgendwann ist die ganze Welt umsponnen.
So habe ich gesponnen.

Über die Farbe weiß habe ich nachgedacht, aber ich dachte, ich würde es lösen, in dem ich den Schal, die Mütze und das Kleid schon weiß geschildert habe. Spinnesponneflachswollwuschelwelten.kuschel hätte irgendwie nicht gepasst.  Laughing Ich meine natürlich wolleweiß oder cremefarben oder was es da noch so gibt, hat komisch geklungen.

@Lady-in-Black
Zitat:
Ich glaube zwar, den Text soweit verstanden zu haben, finde ihn aber dennoch - auch im Trashbereich - zu verworren.
Hier sollte noch dran gehobelt werden ...

Immer her mit den Tipps zum Hobeln.  Ich habe das erste Mal in dieser Form auf dem Papier so gesponnen und wenn man  schreibt, ist einem immer klar was man meint und man merkt nicht welche Gedankensprünge, man von dem Leser erwartet.
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
 
@ derSibirier
Zitat:
Der Text ist nicht schlecht, an der Ordnung fehlt es. Schreib, was zu schreiben ist, aber sei präzise, damit sich niemand verirrt.
Vielen Dank, dass du den Text nicht schlecht findest.  Auch an dich die Bitte um Unterstützung und den Hinweis, wo ich unpräzise war und den Leser dadurch verwirre.
VG
I.
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag14.11.2011 10:35

von adelbo
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Guten Morgen Monika

Zitat:
eine schöne, trashige Geschichte. Ich habe mich gefragt, wann dieses kleine Wollstück bemerkt, dass es alleine nicht viel ausrichten kann. Alle Versuche scheitern (für mein Empfinden). Die alte Frau kippt zur Seite und aus der Prostituierten wird eine Statue. Den Fußballern ist sowieso warm. Und der nackte junge Mann, der nun selig vor sich hinschlummert, wird wohl erfroren sein? Vielleicht liege ich auch total falsch – dann sieh mir die falsche Interpretation bitte nach. Ein paar Mal „rennen“ ist mir auch zu viel.


Was meintest du mit fleißig.  Rolling Eyes  
Wie du aus meiner Erläuterung lesen konntest, lagst du richtig mit deiner Interpretation.   Cool
Mit dem rennen, das ist so eine Sache.  Es sollte sich einprägen. Ich mag solche Stilmittel um ein Bild zu dramatisieren, lese es auch selber gerne.  Auf jeden Fall werde ich bei der Überarbeitung versuchen, das rennen zu entschärfen.
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Smile


Ich hoffe, dass der/die eine oder andere noch etwas zu der Geschichte schreibt.  Embarassed

VG

I.
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adelbo
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Beitrag15.11.2011 13:39

von adelbo
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Hallo Belzustra,

ich möchte nun einmal kurz auf deinen Kommentar eingehen. Er kam für mich in dieser Form nicht überraschend, weil ich wußte, dass ich gegen Regeln verstossen habe und das hier im Forum nicht unbemerkt bleiben würde.
Aber muss ich immer Regeln gerecht schreiben. Muss deshalb ein Text sofort grundsaniert werden, weil Wortwiederholungen darin sind und nicht alles auf einem Tablett serviert wird.  Mein Ziel ist es, keinen Text von der Stange zu schreiben, was ich leider scheinbar immer wieder tue.
Ich persönlich lese sehr gerne Kurzgeschichten, in denen mir nicht alles direkt serviert wird. Wobei ich es nicht mag, wenn ich raten muss und überhaupt keinen Zusammenhang erkennen kann.  Sad

Zitat:
Hier solltest im Intro vielleicht mehr Informationen anbringen, so dass man besser weiß, woran man ist, als Leser.


Genau das wollte ich nicht. Ich wollte nicht schreiben, dass ein Wollhaar vom Wind davon getrieben wurde. Ich wollte, dass sich der Leser Gedanken über Pili Lanei und die anderen macht.
Wobei ich dachte, dass es einfacher sei Lukas als Schaf einzuordnen.
Zitat:
Zitat:
Sie halten ihre Taschen und Tüten umklammert und rennen. Vielleicht haben sie Angst, dass man sie ihnen wegnimmt, die Taschen und Tüten. Ganz selten sehe ich Menschen mit Menschen reden. Sie rennen in die Geschäfte, wirbeln zwischen Regalen und Kleiderständern, um dann erneut los zu rennen. Einige schreien, während sie rennen, in ihre Handys oder ihre Kinder an, die an ihren Armen zerren.
Eine alte Frau sitzt auf einer Bank und schaut den Rennenden hinterher.

Versuch es mal mit: hasten, laufen, sausen, stürmen, flitzen, eilen, fegen, sprinten, spurten, wetzen, hetzen, sich abhetzen, jagen (Synonyme findest du im Internet, z.B. unter http://synonyme.woxikon.de/synonyme/rennen.php


Wie bereits erwähnt, habe ich rennen bewusst so oft benutzt, um das Bild der hastenden Menschen mit ihren Tüten und Taschen scharf zu zeichnen.
Ich wollte einen Kontrast zu dem ruhigen, aber dramatischen Ende schaffen.

Die Synonyme für rennen sind mir bekannt, trotzdem danke für den Hinweis und danke fürs Lesen und deinen Kommentar.

Bevor ich die Geschichte überarbeite, warte ich noch ein wenig. Vielleicht bekomme ich noch ein paar Hinweise.

VG

I.
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adelbo
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Beitrag15.11.2011 14:18

von adelbo
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Hallo Debruma,

Zitat:
Ähm? War das jetzt ein Ja?

Ich will ja nicht ... doch ich will: Wolle ist nicht weiß, bei weiß denke ich an Winter, Schnee und Eis, nicht an spinnesponneflachswollwuschelwelten.


Das war ein klares Ja.  Laughing
Bei deinem Kommentar kam ich ins Grübeln. Was wolltest du erst nicht und dann doch und was?  Neugierig nach gefragt. Confused
Es wäre für mich schon interessant zu wissen, was du mit der Geschichte anfangen oder nicht anfangen konntest.  Rolling Eyes
VG
I.
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Gast







Beitrag15.11.2011 14:29

von Gast
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Ich wollte mir Mäkelpingelmotzenkleinscheißen abgewöhnen.  Rolling Eyes
Ist nicht so gut für's Karma.

Ausführlich geht gerade nicht, aber ich da ich selbst mehr als ungeduldig bin, wenigstens eine Richtung. Morgen mehr.

Ich mag den Text. Arbeit daran ist nicht ganz einfach ... morgen?
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adelbo
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Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag15.11.2011 20:59

von adelbo
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Hallo Rufina,

Zitat:
Was mich nun noch stört: Warum trägt das einzelne Wollhaar den Namen pili lanei? Nach meiner Recherche, müsste es doch pilus lanei heißen, da pili Plural ist.
Sad

Beim Recherchieren über das Fell von Schafen ist mir auch aufgefallen, dass ich bei dem einen Haar korrekterweise hätte Pilus schreiben müssen. Aber das klang mir zu christlich und so habe ich es bei Pili der Mehrzahl belassen, weil ich davon ausgangen bin, dass das niemand auffällt. Ich habe die Rechnung ohne Rufina gemacht.  Laughing  Daumen hoch

Zitat:
Die Schreibe gefällt mir gut. Der Text liest sich angenehm.


Das freut mich.
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

VG

I.
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Voland
Geschlecht:männlichWortedrechsler
V

Alter: 45
Beiträge: 66



V
Beitrag16.11.2011 00:32

von Voland
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Ich war am Anfang auch etwas verwirrt, aber die Erklärung ist so trashig, dass sie super ist smile
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