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Kochen mit Mordlust


 
 
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Melanie
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Beitrag12.09.2011 12:53
Kochen mit Mordlust
von Melanie
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Neue Version »

Hallo,

diese Geschichte ist aus der Idee heraus, ein Kochbuch mit mörderischen Kurzgeschichten zu schreiben, entstanden.

Die grobe Idee, je ein Rezept mit einer Kurzgeschichte zu verbinden gibt es natürlich bereits in mehreren Variationen, bei verschiedenen Verlagen. Also liegt das Manuskript grad brach in der Schublade.

Ich könnte mir aber trotzdem vorstellen, diese Geschichte weiter auszuarbeiten und würde mich über eure Meinungen freuen



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Melanie
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Beitrag12.09.2011 12:55

von Melanie
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Hm, ich müsste die Story natürlich auch anhängen Embarassed

Moment:

Kochen mit Mordlust
Das Fleisch war gerade scharf angebraten, als Jakob hereinkam.                                                                                                                                                               „Was kochst du da Schönes?“                                                                                                   „Geschnetzeltes“, sagte ich und wand mich aus seiner Umarmung.                                                           „Ist gleich fertig.“                                                                                                                                                                                                                                             Ich goss die Sahne hinzu und rührte mit meinem Kochlöffel, bis jedes der Fleischstücke überzogen war. Häschen. Der Gedanke stieß mir bitter auf. Ich nahm ein Glas aus dem Schrank und schenkte mir von dem Weißwein ein, der zum Verfeinern der Soße neben mir stand.                                                                                                                                                           Es war eine schöne Nacht, mein Häschen, bis Bald. Ich trank in einem Zug und dachte den Tag, an dem mein Mann sein Handy Zuhause vergessen hatte. Ohne mir Gedanken zu machen, nahm ich es und las in den Nachrichten. Anhand des Datums wurde mir schnell klar, dass die SMS verschickt worden war, als er wenige Tage zuvor die Nacht in einem Hotel verbrachte. Wichtige Geschäftspartner. Das war seine Erklärung am nächsten Tag, als er erst zur Mittagszeit nach Hause kam. Sie hatten ihn so in Beschlag genommen, dass er den Absprung nicht geschafft hatte.                                                                                                                                                „Du wirst schon sehen, was du davon hast, mein Häschen“, flüsterte ich.
Als ich Jacob gegenüber am Küchentisch saß, beobachtete ich, wie er zu essen begann. Wie lange schon, ging es mir im Kopf herum. Als ich die SMS gelesen las, war meine Wut grenzenlos.                                   Inzwischen fragte ich mich, warum mir das Scheitern unserer Ehe nicht schon früher bewusst geworden war.                                                                                                                                               „Schmeckt es dir?“, wollte ich wissen.                                                                          „Sehr gut. Wie immer.“                                                                                                                               „Wie läuft es im Büro?“ fragte ich, ihn nicht aus den Augen lassend.                                                    Er blickte kurz auf, als würde er ahnen, was hinter dieser belanglosen Frage lauerte.                                                                                                „Ich muss dir etwas sagen“, fing er zögerlich an.                                                                                         Ich blieb ruhig, sah ihn nur an.                                                                                                                 Er legte das Besteck neben seinen Teller und fuhr sich mit beiden Händen durch sein Haar.                                                                                                      „Ich habe mich in eine andere Frau verliebt“, brach es entschlossen aus ihm heraus.                                                                                               „Ich weiß“, sagte ich und genoss es, den Ausdruck in seinem Gesicht zu sehen. Ich beschloss, die Situation so knapp wie möglich zu halten. Meine Wut war gebannt und ich fühlte mich angenehm befreit und kontrolliert. Ich wollte das Unausweichliche hinter mich bringen.                                                                                                                            „Ich habe die SMS gelesen, als du dein Handy vergessen hattest“, sagte ich.                                                                                                „Ich“, stammelte er. „es tut mir so leid.“                                                                                                              „Ich will deine Entschuldigung nicht“, unterbrach ich ihn. „iss auf, und dann pack deine Sachen. Ich möchte allein sein.“                                                                                                                                Mit meinem Glas in der Hand verließ ich die Küche, blieb an der Hauswand stehen und sog den Duft ein, den mein Kräutergarten verströmte. Mein Blick blieb an unserem Gartenhaus hängen. Seit Tagen erzählte ich ihm, dass ich Unkraut-Vernichter versprüht hätte und er nicht über die Rasenfläche gehen dürfe. Keine Sorge, beruhigte ich ihn regelmäßig, ich habe mich jeden Tag vor dem Sprühen um deine Kaninchen gekümmert.                                                                                                     Von hier aus konnte er seine elenden Karnickel unmöglich sehen. Demzufolge auch nicht, dass eines der Tiere nicht mehr da war. Das Fell war vergraben, und ich hatte längst für Ordnung gesorgt. Sollte er nachfragen, würde ich ihm einfach erzählen, dass ich ausversehen eine der Stalltüren offen gelassen hatte.                                                                                                                                                          Natürlich aß er sein Rahmgeschnetzeltes nicht mehr auf. Ich hörte wie er aufstand und die Treppe hochstieg. Meine Gedanken wanderten zu der Gefriertruhe im Keller, in der der Rest des Kaninchens darauf wartete von mir zubereitet zu werden. Ich würde mir einen schönen Braten daraus machen, dabei mein Glas auf Häschen erheben und meine neugewonnene Freiheit genießen.


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Nicki
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Beitrag12.09.2011 13:10

von Nicki
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Hallo Laliluna,
feine Story Smile
Die Rosinen pick ich dir später heraus, habe im Moment nicht die Zeit.
Ich habe anfangs geglaubt, auch aufgrund des Titels, dass der "arme" Jakob von der Prota vergiftet wird. Die Idee, eine Häschenmörderin aus ihr zu machen, finde ich sehr gelungen.
Gern gelesen
MfG
Nicki
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Melanie
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Beitrag12.09.2011 13:35

von Melanie
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Zitat:
Gern gelesen

vielen Dank!
Und das, obwohl ich nach meinem ersten Patzer, die ganze Geschichte einzufügen vergessen habe, auch noch sehr schlecht formatiert habe.
Ich weiß, dass bei jeder neuen wörtlichen Rede eine neue Zeile fällig ist.

Ich freu mich auf deine Rosinen, bis denn dann


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Nicki
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Beitrag12.09.2011 20:42

von Nicki
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Hallo, hier meine Rosinchen

Zitat:
Kochen mit Mordlust
Das Fleisch war gerade scharf angebraten, als Jakob hereinkam. Absatz „Was kochst du da Schönes?“ „Geschnetzeltes“, sagte ich und Ich wand mich aus seiner Umarmung. „Ist gleich fertig.“ Ich goss die Sahne hinzu und rührte mit meinem Kochlöffel, bis jedes der Fleischstücke damit überzogen war. Häschen. Der Gedanke stieß mir bitter auf. Ich nahm ein Glas aus dem Schrank und schenkte mir von dem Weißwein ein, der zum Verfeinern der Soße neben mir stand. Es war eine schöne Nacht, mein Häschen, bis Bbald. Ich trank in einem Zug in der Eisenbahn?und dachte an den Tag, an dem mein Mann sein Handy Zuhause zu Hause vergessen hatte. Ohne mir Gedanken zu machen, nahm ich es und las in den seine persönlichen Nachrichten . Anhand des Datums wurde mir schnell klar, dass die SMS verschickt worden war, als er wenige Tage zuvor die Nacht in einem Hotel verbrachte. Wichtige Geschäftspartner. Das war seine Erklärung am nächsten Tag, als er erst zur Mittagszeit nach Hause kam. Sie hatten ihn so in Beschlag genommen, dass er den Absprung nicht geschafft hatte.
„Du wirst schon sehen, was du davon hast, mein Häschen“, flüsterte ich.
Als ich Jacob gegenüber am Küchentisch saß, beobachtete ich, wie er zu essen begann. wie er mit dem Essen begann Wie lange schon, ging es mir im Kopf herum. Hört sich an, als sei das auf das Essen bezogen.
Als ich die SMS gelesen las hatte, war meine Wut grenzenlos. Inzwischen fragte ich mich, warum mir das Scheitern unserer Ehe nicht schon früher bewusst geworden war.
„Schmeckt es dir?“, wollte ich wissen.
„Sehr gut. Wie immer.“
„Wie läuft es im Büro?“
Ich ließ ihn nicht aus den Augen. fragte ich, ihn nicht aus den Augen lassend. Er blickte kurz auf, als würde er ahnen, was hinter dieser belanglosen Frage lauerte.
„Ich muss dir etwas sagen“, fing er zögerlich an. Ich blieb ruhig, sah ihn nur an. Er legte das Besteck neben seinen Teller und fuhr sich mit beiden Händen durch sein Haar.
„Ich habe mich in eine andere Frau verliebt“, brach es entschlossen vielleicht besser unvermittelt/spontanaus ihm heraus.
„Ich weiß“, sagte ich und genoss es, den Ausdruckbeschreibe den Ausdruck in seinem Gesicht zu sehen. Ich beschloss, die Situation so knapp wie möglich zu halten. Meine Wut war gebannt verraucht und ich fühlte mich angenehm befreit.und kontrolliert. Ich wollte das Unausweichliche hinter mich bringen.
„Ich habe die SMS gelesen, als du dein Handy vergessen hattest“, sagte ich. sagte ist langweilig, nimm ein anderes Wort oder lass es weg
„Ich ...“, stammelte er. „es tut mir so leid.“
„Ich will deine Entschuldigung nicht“, unterbrach ich ihn. „iss auf, und dann pack deine Sachen. Ich möchte allein sein.“
Mit meinem Glas in der Hand verließ ich die Küche, blieb an der Hauswand stehen und sog den Duft ein, den mein derKräutergarten verströmte. Mein Blick blieb an unserem Gartenhaus hängen. Seit Tagen erzählte ich ihm, dass ich Unkraut-Vernichter versprüht hätte und er nicht über die Rasenfläche gehen dürfe. Keine Sorge, beruhigte ich ihn regelmäßig, ich habe mich jeden Tag vor dem Sprühen um deine Kaninchen gekümmert. Von hier aus konnte er seine elenden Karnickel unmöglich sehen. Demzufolge auch nicht, dass eines der Tiere nicht mehr da war. Das Fell war vergraben, und ich hatte längst für Ordnung gesorgt. Sollte er nachfragen, würde ich ihm einfach erzählen, dass ich ausversehen eine der Stalltüren offen gelassen hatte. Natürlich aß er sein Rahmgeschnetzeltes nicht mehr auf. Ich hörte wie er aufstand und die Treppe hochstieg. Meine Gedanken wanderten zu der Gefriertruhe im Keller, in der der Rest des Kaninchens darauf wartete Komma von mir zubereitet zu werden. Ich werde würde mir einen schönen Braten daraus machen, dabei mein Glas auf Häschen erheben und meine neugewonnene Freiheit genießen.

MfG
Nicki
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Gast3
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Beitrag12.09.2011 21:27

von Gast3
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Hallo laliluna,

so recht werde ich mit deiner Geschichte nicht warm. Und das liegt jetzt nicht an der Formatierung oder den kleinen Fehlerchen, die du übersehen hast (z. B. solltest du dich entscheiden, ob Jakob oder Jacob smile extra  ).
Insgesamt ist mir das einfach zu fad, das plätschert so dahin. Dabei würde es sich doch anbieten, dass da mehr Dramatik, im Sinne von Pfeffer, drinnen ist.

Du musst natürlich jetzt kein Eifersuchtsdrama draus machen, in dem die beiden mit dem Messer aufeinander losgehen, aber ich könnte mir vorstellen, als sie ihm gesteht seine sms gelesen zu haben, dass er, obwohl er in der Fall der „Schuldige“ ist, sich darüber aufregt, was ihr einfällt in seine Privatsphäre einzudringen. Ich denke, sms des Partners lesen, geht gar nicht und wird auch nicht so stoisch aufgenommen. Das jetzt nur mal als ein Beispiel.

Mir geht es einfach zu glatt und vor allem viel zu emotionslos, mir fehlt die Stimmung. Er betrügt sie, sie fühlt sich befreit, bringt aber doch noch den Hasen um. Er gesteht eigentlich recht unmotiviert, dann kommen noch der Unkrautvernichter und der Hasenstall ins Spiel und aus ist es.
Die Geschichte bietet sich förmlich an, dass das Kopfkino auf Hochtouren mitläuft – bei mir läuft leider nix. Schade. Ist natürlich auch Geschmackssache, aber so, wie es jetzt da steht, gefällt es mir leider nicht.

Liebe Grüße
schneestern


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Melanie
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Beitrag12.09.2011 22:56

von Melanie
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Nicki,
danke dir fürs durchsehen.
ich kann mit all deinen Anmerkungen etwas anfangen und werde sie in meine Überarbeitung einbeziehen.
Nur das hier leuchtet mir nicht ein:
Zitat:
den mein derKräutergarten


warum soll es nicht mein Kräutergarten heißen? Es IST ihrer.


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Melanie
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Beitrag12.09.2011 23:01

von Melanie
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Hallo Schneestern,

ich werde mich für einen Jak/cob entscheiden- oder mache Zwillinge draus?
nein, ist mir durch die Lappen gegangen- mist!

Zitat:
Mir geht es einfach zu glatt und vor allem viel zu emotionslos, mir fehlt die Stimmung.


ich verstehe was du meinst. Werd mehr Würze reinbringen- jetzt mit Abstand gelesen, gebe ich dir Recht.

Zitat:
Er betrügt sie, sie fühlt sich befreit, bringt aber doch noch den Hasen um.


sie fühlt sich befreit, nachdem sie das Kaninchen geschlachtet hat und es ihrem Mann vorsetzt!
Mann, nein ich kann das aber sicher noch deutlicher rüberbringen.

Danke auch dir


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Nicki
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Beitrag13.09.2011 08:55

von Nicki
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Guten Morgen
Zitat:
Nur das hier leuchtet mir nicht ein:
Zitat:
den mein derKräutergarten

warum soll es nicht mein Kräutergarten heißen? Es IST ihrer.


Zitat:
Mit meinem Glas in der Hand verließ ich die Küche, blieb an der Hauswand stehen und sog den Duft ein, den mein Kräutergarten verströmte. Mein Blick blieb an ....


Klar ist es ihrer. Ich bin vom "Wiederholungsklang" ausgegangen, das liest sich  nicht schön. Du kannst natürlich auch andere mein austauschen.
MfG
Nicki
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Gast







Beitrag13.09.2011 09:30

von Gast
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Tach smile

Direkt rein, wie immer.

Das muss ein prächtiges Karniggel gewesen sein, wenn man da Geschnetzeltes UND Braten draus machen kann. hmm

Die Idee finde ich sehr gut, Kochbücher kann es nie genug geben. Aber um der eigentlichen Idee treu zu bleiben:
- mehr Rezept in die Story
- die Frage: bekommt nach Kuschelnwuschelmord noch jemals jemand ein Hasenragout runter?

Text hat eigentlich alle Zutaten, aber m.E. stimmt die Reihenfolge nicht. Bzw. der Aufbau.
Du hast extrem viel Info, für so wenige Zeilen
- Ehebruch
- Handy
- Ehe eh schon vorbei
- Häschen-Kosename
- er erklärt sich
- sie hat von langer Hand gesprüht (btw. sie hat den Rasen mit Unkrautex? Wäre der dann nicht weg?)
- Hasenbraten

Die Spannung muss sich über Ahnung aufbauen. Du verrätst tw. zu früh zu viel bzw. verfängst dich in Erklärungen.
Eine mgl. Lösung: Hasenstall vorziehen (z.B. über den Kräutergarten, aus dem sie ein paar ...)- Handy andeuten - er erklärt sich - sie: ich weiß, mein Häschen - er in dem Moment kuckt nach seinem Stall.

Streichen: ihre Überlegungen zur Ehe (hier unwichtig, das ist ein KürzestKrimi) und die langen Erklärungen, wegen Sprühen/nicht an Stall. Auch das braucht es hier nicht, du musst das auf so kurzem Raum nicht plausibel erklären, wie sie nun wann das Viecherl da rausgeholt hat.

Noch eines:
Zitat:
„Geschnetzeltes“, sagte ich und wand mich aus seiner Umarmung


Er erklärt ihr 5 min später, dass er sich trennen will - die Umarmung glaub ich da nicht.

Entschuldige das Gedankenchaos
Gruß
debruma

edit: Arrg. Vergessen. Im Deutschen wird 'mein, dein', sprich dieses Personalisieren von Gegenständen, nur dann verwendet, wenn es unbedingt notwendig für das Verständnis ist. So gut wie niemals wird es bei Körperteilen verwendet: mein Hals, meine Hände, ich schau dir in deinen Augen. Nee, nee und nochmal nee.
(Das ist so eine Sache, die sich über die engl. Übersetzungen eingeschlichen hat. Wahrscheinlich wird es demnächst erlaubt sein, schön ist es nicht, da es sich im Dt. dadurch oftmals doppelt)

So lange es klar ist, dass sie nicht mit dem Glas des Nachbarn in den Kräutergarten des Nachbarn geht - das Glas, der Kräutergarten.
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Melanie
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Beitrag13.09.2011 09:57

von Melanie
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Hi Nicki, und debruma

Zitat:
edit: Arrg. Vergessen. Im Deutschen wird 'mein, dein', sprich dieses Personalisieren von Gegenständen, nur dann verwendet, wenn es unbedingt notwendig für das Verständnis ist. So gut wie niemals wird es bei Körperteilen verwendet: mein Hals, meine Hände, ich schau dir in deinen Augen. Nee, nee und nochmal nee.
(Das ist so eine Sache, die sich über die engl. Übersetzungen eingeschlichen hat. Wahrscheinlich wird es demnächst erlaubt sein, schön ist es nicht, da es sich im Dt. dadurch oftmals doppelt)

So lange es klar ist, dass sie nicht mit dem Glas des Nachbarn in den Kräutergarten des Nachbarn geht - das Glas, der Kräutergarten.


habe verstanden- bin jetzt bereit DEN Kräutergarten draus zu machen

Zitat:
Du hast extrem viel Info, für so wenige Zeilen


werde ich bei meiner Überarb. bedenken- das Ergebnis wird sein, das die Geschichte länger wird Wink

Zitat:
Das muss ein prächtiges Karniggel gewesen sein, wenn man da Geschnetzeltes UND Braten draus machen kann.


in der längeren Version könnte sie in Rage geraten und gleich die ganze Zucht abschlachten Rolling Eyes

nee- hast schon recht!
Mein Gedanke war in dem üblichen Schweinegeschnetzelten nur wenige Stücke Kaninchen unterzubringen, denn der Geschmack würde sie sonst sofort verraten- Das habe ich allerdings wg infodope gestrichen
darum das fast ganze Tier für den Festtagsbraten.

Zitat:
Die Idee finde ich sehr gut, Kochbücher kann es nie genug geben. Aber um der eigentlichen Idee treu zu bleiben:
- mehr Rezept in die Story


der GEdanke ist auch nich ganz vom Tisch, werde das Kochen an sich mehr einarbeiten.

Zitat:
- die Frage: bekommt nach Kuschelnwuschelmord noch jemals jemand ein Hasenragout runter?


Da bin ich mir zimlich sicher! Ein guter Krimi zu einem guten Essen- das passt meiner Meinung nach, wie der Weiswein zum Geschnetzelten.

Hab Dank, besonders für die Info mit der und mein


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Dorka
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Beitrag13.09.2011 17:27

von Dorka
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Die Geschichte hat mir schon gut gefallen, aber Du verwehrst mir den Moment, den ich herbeisehne:

Wann - wie - merkt der Ehebrecher, dass er da gerade sein Kaninchen verspeist hat? Wie sehr hat er es geliebt?

So ist der Triumpf der hintergangenen Ehefrau nur ein ganz stiller, einsamer.

Ich wünsche mir die Geschichte, wie sie ihn mit Tricks davon abhält, zu den Kanickeln zu gelangen - könnte ziemlich komisch werden.

Beim Essen könnte sie von dem wunderschönen Rammler schwärmen, wie sehr sie ihn mag. Jacob könnte zunehmend irritiert werden, und irgendwann den ausgeräumten Stall finden und verstehen. Ich will seine Verzweiflung miterleben oder seinen Schmerz. Der Fiesling muss bestraft werden!

Mit kriminalistischen Grüßen
Dorka
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Beitrag13.09.2011 17:33

von Gast
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Tut mir leid, Laliluna, aber mir gefällt die Geschichte leider nicht.
Mir ist die Rache einfach zu billig. Statt den Typen zu bestrafen, vergreift sich die Protagonistin an ein unschuldiges Tier – und der eigentlich zu Bestrafende merkt nicht mal etwas von der Rache. Schade.

Liebe Grüße
Monika
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Fuchsia
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Beitrag13.09.2011 17:35

von Fuchsia
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Hallo,

Der Fiesling muß überhaupt erstmal zu einem Fiesling werden. Er hat sich verliebt und sagt es ihr und ist dabei noch zerknirscht. Der Fiesling ist in dieser Geschichte die Ehefrau. Den armen Kuschelwuschel essen ... was hat der denn getan?! Wenns wenigstens ein fieses Viech gewesen wäre, das immer ihren Kräutergarten zerkaut oder den der Ehemann lieber hat wie sie, weil er immer zu ihm geht und ihn streichelt und ihm liebe Sachen in die langen Ohren flüstert ... so ist es nur der arme Flauschi und mir wäre nach dem Lesen überhaupt nicht nach Hasenbraten und nach Kochen und nach leckeren neuen Rezepten zumute.
(Liegt vielleicht auch an meinem Profilbild ...)

winke
Fuchsia

P.s. : Paloma war schneller ....
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Beitrag13.09.2011 20:25

von Melanie
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Hallo Dorka,

Zitat:
Wann - wie - merkt der Ehebrecher, dass er da gerade sein Kaninchen verspeist hat? Wie sehr hat er es geliebt?


das sollte er in dieser Fassung gar nicht merken, denn:

Zitat:
So ist der Triumpf der hintergangenen Ehefrau nur ein ganz stiller, einsamer.


genau so hatte ich es beabsichtigt, dass die betrogene Ehafrau über das Häschen triumphiert, ganz für sich allein.

Zitat:
Ich wünsche mir die Geschichte, wie sie ihn mit Tricks davon abhält, zu den Kanickeln zu gelangen - könnte ziemlich komisch werden.


das ist ein schöner Gedanke, den ich mit in die ÜA nehme.

Zitat:
Der Fiesling muss bestraft werden!


das gefällt mir, aber dafür muss ich ihn tatsächlich noch fieser werden lassen- und das setzt einen viel früheren Einstieg in die Geschichte voraus

mit dankenden kriminalistischen Grüßen zurück Very Happy

ach, du magst mir nicht zufällig verraten, wo im Allertal du wohnst?


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Beitrag13.09.2011 20:30

von Melanie
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Hallo Paloma,
klare Ansage von dir, danke.

Zitat:
Statt den Typen zu bestrafen, vergreift sich die Protagonistin an ein unschuldiges Tier – und der eigentlich zu Bestrafende merkt nicht mal etwas von der Rache. Schade.


Wenn ich mit dem Typen fertig bin wird er etwas gemerkt haben- das unschuldige Kaninchen wird leider weiterhin dran glauben müssen, sorry


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Beitrag13.09.2011 20:33

von Melanie
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hallo Fuchsia

Zitat:
Wenns wenigstens ein fieses Viech gewesen wäre, das immer ihren Kräutergarten zerkaut oder den der Ehemann lieber hat wie sie, weil er immer zu ihm geht und ihn streichelt und ihm liebe Sachen in die langen Ohren flüstert


so in etwa stell ichs mir für die ÜA vor

Zitat:
und mir wäre nach dem Lesen überhaupt nicht nach Hasenbraten und nach Kochen und nach leckeren neuen Rezepten zumute.


ich lasse sie eine schöne knackige Gemüsepfanne als Beilage zubereiten Wink
Den Geschmack aller werde ich leider nicht treffen können.


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Beitrag03.12.2011 22:47

von Melanie
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Hallo in die Runde.

Es hat ein bischen gedauert, aber ich habe es nicht vergessen. Ich habe mir nun endlich einmal die Zeit genommen, diese Geschichte zu überarbeiten, und bin gespannt, was ihr davon haltet.

Kochen mit Mordlust

Das Fleisch war gerade scharf angebraten, als Jakob hereinkam.                                                                                                                                                               
"Was kochst du da Schönes?“
„Geschnetzeltes“, sagte ich und wand mich aus seiner Umarmung. Ich spürte überdeutlich, welcher Zwang in seiner Berührung lag. Wann hatte er das letzte Mal mit mir geschlafen? Vor einem halben Jahr? Oder war es noch länger her? Egal. Heute wird es ein Ende haben. Heute werde ich seine Maskerade beenden. Und zwar mit einer Show, die mir gehört.                                                           

„Ist gleich fertig.“ Ich schob ihn ein Stück vom Herd weg, und legte schnell ein Blatt Küchenpapier über die Überbleibsel des Kaninchens, die ich vom mageren saftigen Fleisch getrennt hatte. Das kleine Fläschchen hatte er ebenfalls nicht bemerkt.

Jakob ging nach Oben und wie immer in den letzten Tagen hinterließ er in mir das Gefühl, als könne er nicht schnell genug von mir wegkommen. Ich hörte, wie er ins Bad ging und den Duschhahn anstellte.
Ich nahm das Fleisch aus der Pfanne und würzte es mit dem Zitronenpfeffer, den ich mit den Kräutern aus meinem eigenen Garten hergestellt hatte. So sehr, wie er seine Kaninchen liebte, genoss ich es, durch meinen Garten zu streifen, an den Kräutern zu riechen und mir Teesorten, Gewürze und Heilessenzen zusammenzustellen.
In diesem Frühling hatten seine Viecher  mir die Salatschösslinge abgefressen, kaum, dass sie sich durch die schwere, feuchte Erde gekämpft hatten. Seine Tiere würden den Auslauf brauchen. Kaninchen nur im Käfig zu halten sei nicht Artgerecht. Diese Liebelei zu den Kaninchen nervte mich seit Jahren. Er konnte nicht einmal in den Urlaub fahren, ohne sich telefonisch bei den Nachbarn zu erkundigen, ob sie gut fraßen. Diesen Spleen hatte er von seinem Vater geerbt, der einem Zuchtverband angehörte und Jakob schon als Kind mit auf Messen und Preiskörungen genommen hatte.
  
Die Schalotten zischten in der heißen Pfanne und ließen ihren Saft. Ich gab die Pilze hinein und sah zu, wie sie anbrieten. Als die Zwiebelringe glasig wurden, goss ich den Weißwein hinzu. Ich nahm den letzten Schluck aus der Flasche, die ich zur Hälfte bereits geleert hatte, bevor Jakob nach Hause kam. In dem herben, leicht säuerlichen Nachgeschmack fand ich die Kraft, die ich brauchte, um diesen Abend hinter mich zu bringen.
Ich ließ den Wein herunterreduzieren und goss die Sahne dazu. Sorgfältig gab ich die Fleischstückchen wieder in die Pfanne und rührte so lange, bis jedes einzelne mit Soße überzogen war.
 
Häschen. Der Gedanke stieß mir bitter auf.
Ich ging in den Keller, um eine neue Flasche Wein zum Essen zu holen. Da ich wusste, dass ich den Abend allein verbringen würde, wollte ich nach einer zweiten Flasche für mich greifen aber ich hielt mich zurück. Ich musste bei klarem Verstand bleiben. Es durfte mir kein Fehler unterlaufen. Erst wenn alles vorbei war, würde ich auf meinen Triumpf trinken.
 
Meine Gedanken wanderten zu dem Tag zurück, an dem ich es herausgefunden hatte.
Jakob hatte sein Handy zu Hause vergessen. Erst war ich achtlos daran vorbei gegangen. Dann nahm ich es, wie von einer inneren Stimme aufgefordert in die Hand, und las in seinen privaten Nachrichten.
„Es war eine schöne Nacht, mein Häschen. Ich freu mich schon auf das Wochenende im Herbst.“
Anhand des Datums wurde mir schnell klar, dass er die SMS verschickt hatte, als er wenige Tage zuvor die Nacht in einem Hotel verbrachte. Wichtige Geschäftspartner. Ich erinnerte mich noch genau an seine Erklärung am nächsten Tag, als er erst zur Mittagszeit nach Hause kam. Sie hatten ihn so in Beschlag genommen, dass er den Absprung nicht geschafft hatte.
„Du wirst schon sehen, was du davon hast, mein Häschen“, flüsterte ich, während ich die Kellertreppe wieder hinaufstieg.

Als Jakob mir gegenüber saß, beobachtete ich, wie er zu essen begann. Ich fixierte die Stelle auf seinem Teller, auf die ich das Arsen geträufelt hatte. Es zu beschaffen, war genauso eine Leichtigkeit gewesen, wie das Karnickel zu schlachten. Wie lange geht das schon mit ihr, fragte ich mich. Als ich die SMS gelesen hatte, war meine Wut grenzenlos gewesen. Ich hatte das Gefühl, jemand zieht mir ohne jede Vorwarnung den Boden unter den Füßen weg.
                                  
„Schmeckt es dir?“                                                          
„Sehr gut. Du bist eine hervorragende Köchin, das weißt du doch.“
Wann ihm wohl auffallen würde, dass es kein Schwein war, was er das aß?
„Wie läuft es im Büro?“ fragte ich, ihn nicht aus den Augen lassend.
Er blickte kurz auf, als würde er ahnen, dass hinter dieser belanglosen Frage etwas Gefährliches lauerte.
„Gut“, zögerte er. „Alles wie immer.“
„Es ist mir nur aufgefallen, dass du in letzter Zeit nichts mehr von deinem Arbeitstag erzählst.
„Nun, es passiert ja auch nichts Neues.“
„Was ist mit diesem Wochenende im Herbst?“, provozierte ich.
„Was…?“ er verschluckte sich und legte die Gabel zur Seite. „Woher weißt du davon?“
„Oh, hast du nicht neulich, als du von dieser Besprechung aus dem Hotel kamst erwähnt, dass es noch einen Termin geben wird?“
„Ich… ja, das stimmt.“
Ich genoss es, die Verwirrung in seinem Gesicht zu sehen. Unsicher griff er nach seinem Glas und trank einen Schluck von dem Wein.
„Ich muss dir etwas sagen“, fing er zögerlich an.                                                                                         
Ich blieb ruhig, sah ihn nur an. Nervös fuhr er sich mit beiden Händen durch sein Haar.
„Ich habe mich verliebt“, brach es entschlossen aus ihm heraus.                                                                                             
„Ich weiß.“
„Wie bitte? Du weißt…“
„Erspare mir die Einzelheiten“, unterbrach ich ihn barsch.
Ich beschloss, die Situation jetzt so knapp wie möglich zu halten. Meine Wut war gebannt und ich fühlte mich angenehm befreit und kontrolliert.
„Ich habe die SMS gelesen, als du dein Handy vergessen hattest“, sagte ich.                                                                                                
„Ich…“, stammelte er. „Es tut mir so leid, ich…“                                                                                                              
„Ich will keine Entschuldigungen. Iss auf, und dann pack deine Sachen. Fahr zu deinem Häschen, ich möchte allein sein. Ich kann dich nicht mehr ertragen.“
Mit meinem Glas in der Hand verließ ich die Küche durch die Terrassentür, blieb an der Hauswand stehen und sog den Duft ein, den mein Kräutergarten verströmte.
Soweit, so gut, dachte ich.
Mein Blick blieb an dem kleinen Gartenhäuschen hängen.                                                                                                Jakob hatte keinen Verdacht geschöpft, als ich ihm angeboten hatte, das Füttern seiner Tiere und auch das Ausmisten des Stalls zu übernehmen. Von hier aus konnte er seine elenden Karnickel unmöglich sehen. Demzufolge auch nicht, dass eines der Tiere nicht mehr da war. Das Fell war vergraben, und ich hatte längst für Ordnung gesorgt. Sollte er nachfragen, würde ich ihm einfach erzählen, dass ich ausversehen eine der Stalltüren offen gelassen hatte.
Natürlich aß er sein Rahmgeschnetzeltes nicht mehr auf. Ich hörte wie er seufzend aufstand und die Treppe hochstieg.
 
„So schnell ist es also vorbei mit uns“, dachte ich.
Ein einziger Blick genügte, um zu erkennen, dass er das Arsen zu sich genommen hatte. In Verbindung mit dem Wein würde es schnell wirken. Ich musste nur noch warten. Zuerst würde die Übelkeit kommen, dann die Bewusstseinsstörungen. Wenn ihm niemand rechtzeitig den Magen auspumpen würde, hatte er keine Chance mehr. Ich leerte mein Glas, bevor ich wieder in die Küche trat und den Tisch abräumte.

„Susanne“, rief er mich. „Mir ist so schlecht.“ Kaum mehr als ein Stöhnen kam ihm über die Lippen. Er stand oben am Treppengeländer und klammerte sich an dem Holz fest.
„Was ist denn los, mein Schatz?“, fragte ich lächelnd zu ihm aufblickend. „Ist dir dein Häschen nicht bekommen?“
Seine Augen weiteten sich.
„Was hast du getan?“ Gekrümmt hielt er sich den Bauch und trat auf die oberste Treppenstufe.
„Was hast du getan, Susanne?“
„Ich? Was ich getan habe? Was hast du getan, Jakob. Hast du wirklich geglaubt, ich gebe dich einfach so frei? Hast du geglaubt, ich räume den Platz für dein Häschen ohne um mein Zuhause zu kämpfen? Das hier ist mein Leben, Jakob. Ich kann es ohne dich leben, mein Schatz. Aber ich werde es in diesem Haus leben. Du hast es für uns gebaut, weißt du noch? Für mich. Das kann ich doch nicht aufgeben, nur weil da irgendein Häschen vor deiner Nase herum hoppelt.“

Jakob kam eine weitere Stufe herunter und schwankte stark.
„Warum?“, hauchte er. Dann strauchelte er und fiel. Reglos blieb er vor mir liegen. Die Augen halb geöffnet erschlaffte sein Körper und ein feuchter Fleck bildete sich zwischen seinen Beinen.
„Weil du es nicht anders verdient hast“, beantwortete ich ihm seine letzte Frage.
In der Küche, stellte die Teller in den Geschirrspüler und stellte ihn an. Dann vergrub ich das Fläschchen mit dem Arsen zwischen den Kräutern im Garten. Nachdem ich mir sorgfältig die Hände gewaschen hatte, wählte ich die Nummer des notärztlichen Dienstes.


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Pütchen
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Beitrag04.12.2011 03:06

von Pütchen
Antworten mit Zitat

Hallo lali smile

Mir gefällt dein Stil, flüssig zu lesen, und auch eine gewisse Spannung ist aufgebaut.

Ich muss gestehen, dass ich nur deinen Einführungssatz und die Überarbeitung gelesen habe, von daher gehe ich ganz jungfräulich an den Text heran.

Mir, da ich gerne koche, gefällt auch der Einbau der Rezeptphase ganz gut - es ist unaufdringlich integriert, und ich kann mir vorstellen, dass sich auch ein Schnellimbiss-Gänger bei der Kocherei noch nicht langweilt?

Zur Einführung generell: Hast du - statt Manuskript - schon mal daran gedacht, es bei Zeitschriften mit Kurzkrimis zu versuchen? Es ist zwar absolut nicht einfach, den Fuß in die Türe zu bekommen (mindestens damit zu messen, ein Manuskript unterzubringen), aber Kurzgeschichten sind für so etwas durchaus geeignet smile
Oder bei Krimi-Kurzgeschichten-Wettbewerben?



Zur Geschichte selbst/Krimiaufbau:

Alles in allem läuft das Ganze zu glatt. Es gibt wenig Ecken und Kanten. Irgendwo sollte meines Erachtens nach noch etwas eingebaut werden, was den Leser den Atem anhalten lässt. Vielleicht dir fällt noch irgendwas Geniales als Hindernis ein? Irgendein Konflikt, der von dem momentan reibungslosen Ablauf abweicht, um dem Ganzen noch eine Spannungssteigerung zu verpassen.
Konflikte geben einer (Rezept-)Geschichte die Würze wink

Darf auch ruhig ein bisschen länger dadurch werden - ich habe momentan am Stück durchgelesen, ohne mich einmal dabei zu ertappen, gelangweilt zu überfliegen - was gut ist Laughing

Allerdings habe ich doch noch irgendein Hindernis erwartet - dies erachte ich auch für wichtig.

Zudem kommt Jakob zu sympathisch rüber (Reue, da er sich verliebt hat) - da hat man zuviel Mitleid mit ihm und wünscht ihr erst recht nicht, dass sie so glatt damit durchkommt.

Hier solltest du auch die Charaktere viel deutlicher zeichnen:
Sie: stark, weiß was sie will - wenn ihr was in die Quere kommt, scheut sie sich nicht, es zu beseitigen

Er: in gewisser Weise schon ein Waschlappen? Gesteht gleich alles, regt sich nicht mal auf, wenn sie seine SMS liest.

Das Ganze sollte noch stärker hervorgehoben werden - so dass man mehr mitfiebert, sich fast wünscht, dass sie durchkommt, den betrügerischen Schlappschwanz loszuwerden (als der er noch mehr dargestellt werden muss) und mit ihr hofft, dass sie diese Hindernisse überwindet.
Vielleicht hat sie auch was mitbekommen, dass er sein neues Häschen ins Haus holen will? (was den Mord auch eher begründet)
Zieh den Leser noch mehr auf ihre Seite und leg ihr aber Steine in den Weg.  



Einige direkte Anmerkungen zum Text, was mir so spontan einfällt:

Zitat:
Ich nahm das Fleisch aus der Pfanne und würzte es mit dem Zitronenpfeffer, den ich mit den Kräutern aus meinem eigenen Garten hergestellt hatte.


Besteht Zitronenpfeffer nicht nur aus Zitronenschale und Pfeffer - eher weniger Kräuter?


Zitat:
Kaninchen nur im Käfig zu halten sei nicht Artgerecht.


Ich denke, artgerecht (hier: Adjektiv) müsste klein geschrieben werden?
Nur in dem feststehenden Begriff Artgerechte Tierhaltung ist die Großschreibung notwendig, oder?


Zitat:
Die Schalotten zischten in der heißen Pfanne und ließen ihren Saft. Ich gab die Pilze hinein und sah zu, wie sie anbrieten. Als die Zwiebelringe glasig wurden, goss ich den Weißwein hinzu.


Wartest du nicht, bis die Zwiebeln glasig sind, bevor du die Pilze dazu gibst?

Zitat:
Ich ließ den Wein herunterreduzieren und goss die Sahne dazu.


einkochen / einköcheln würde mir besser gefallen - das herunter stört mich, oder sagt man das so?

Zwischendurch würde ich auch noch die Sauce würzen wink
(hier könntest du auch die Kräuter aus dem Garten einsetzen, die ich gar nicht in den Zitronenpfeffer packen würde).


Zitat:
Mein Blick blieb an dem kleinen Gartenhäuschen hängen. Jakob hatte keinen Verdacht geschöpft, als ich ihm angeboten hatte, das Füttern seiner Tiere und auch das Ausmisten des Stalls zu übernehmen. Von hier aus konnte er seine elenden Karnickel unmöglich sehen. Demzufolge auch nicht, dass eines der Tiere nicht mehr da war.


So sehr, wie Jakob an seinen Häschen zu hängen scheint - ist es da nicht eher wahrscheinlich, dass er als Erstes diese begrüßt, bevor er zu seiner Frau geht? Da hilft alles Ausmisten nichts Very Happy

Vielleicht geht er zu den Hasen, merkt, dass einer fehlt, denkt, er wäre ausgebüchst, hat deshalb keinen Appetit, sie bangt um ihren Plan, heuchelt Mitleid - Konflikte ... ? Laughing

Diese Häschen-Sache (die Hasen und die Geliebte) finde ich übrigens sehr toll Daumen hoch
Auch wenn es ja nichts Neues gibt und solche Kurzkrimis (auch mit Rezepten) schon vorkommen, solche Kleinigkeiten geben ihr wieder viel Individualität und ich mag die Idee smile

Mit den körperlichen Auswirkungen von Arsen habe ich mich nicht beschäftigt (ich weiß von den Krämpfen), aber ich gehe davon aus, dass du das mit dem Hose einnässen gecheckt hast? Oder ist das schon die Erleichterung im Tode? Wie schnell stirbt man nach Arsen? Wie lange ist es im Blut nachweisbar, wenn sie gleich den Notarzt ruft? Wie will sie seinen Tod später begründen? Wäre es nicht sinnvoll, sie stößt ihn in Krämpfen noch die Treppe hinunter, dass er sich das Genick bricht? Oder bedeutet dein "... strauchelte und fiel ...", dass er die Treppe hinunterstürzt? Heb dies mehr hervor - auch als von ihr geplant. Kann auch ruhig was zwischendurch dabei schief gehen - Konflikte ... Very Happy

Ansonsten fällt mir nichts weiter zum rumnörgeln ein spontan lol2

Alles in Allem fand ich es ansprechend und die Geschichte ist es wert, daran zu bleiben smile

Liebes Grüßle, Pütchen


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(Isaac Newton, 1642-1726)

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Melanie
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Beitrag04.12.2011 10:42

von Melanie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen Puetchen
du warst ja aktiv, als ich ruhig und seelig schlummerte.

Jetzt geh ich grad mal nur auf das Arsen ein. Alles andere später. Habe noch einmal genau nachgelesen, nach deiner Anmerkung. Hatte einen Bericht über Geshe Gottfried gehört und danach das Arsen gewählt. Kennt ihr die? Die Frau hat massenweise Menschen mit diesem Gift umgebracht und bekam die letzte öffentliche hinrichtung in Bremen. Da war mehr los, als auf einem Volksfest...

Aber es ist so, das der Tot über einen langen Zeitraum eintritt. Todesursache also: Tot nach langer Krankheit. Und Heute nicht mehr realistisch. Und dann sind auch Blutungen an den Schleimhäuten erkennbar. Selbst Rattengift dauert wenigstens sechs Stunden bis zum Tod.
Zyankali wäre eine Alternative für mich.

Da such ich mir noch mal was passendes.

Wie gesagt, der Rest folgt... erst mal Frühstück jetzt smile
Danke dir schon einmal


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Beitrag04.12.2011 10:49

von kskreativ
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Fugu (Gift des japanischen Kugelfisches) wäre auch noch eine Möglichkeit, ist aber nicht so einfach für eine Otto Normal Hausfrau zu bekommen, denke ich. 30 x tödlicher als Zyankali.

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Beitrag04.12.2011 11:37

von BlueNote
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Guten Morgen laliluna,

positiv zu sagen wäre, dass die Geschichte ordentlich geschrieben ist und sie mir von daher gefallen hätte können. Die Mörderin als Sympathieträgerin zu installieren, das funktioniert bei mir aber überhaupt nicht. Wenn alle Betrogenen ihren Ehepartner umbringen würden, hätten wir wahrscheinlich nicht 6 Mrd Menschen auf der Erde. Den Ehemann (oder überhaupt einen Menschen) umzubringen, dafür gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund. Die Rache mit den Kaninchen ist sehr albern (sie haben meine Kräuter angefressen). Auch dass sich die (eiskalte) Mörderin keinerlei Gedanken macht, was nach dem Mord passiert, ist realitätsfern. Das Naheliegendste ist doch, dass die Ehefrau die Mörderin ist, vor allem wenn sie so ein starkes Motiv hat. Und noch naheliegender (für die Polizei) ist, dass irgendwas im Essen war.
Bananenfischin hatte neulich erst so einen Text geschrieben, bei dem die Ehefrau ihren Mann mit einem Pilzgericht um die Ecke gebracht hat. Mir gefallen solche Stories überhaupt nicht, ich finde daran nichts unterhaltsam.

Schade eigentlich, deine Erzählweise hätte mir ansonsten gefallen. Wir lesen uns dann bei deinem nächsten Text wieder ...

BN
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