Verlassene Straße

[Pencake]

Verlassene Straße

Es liegt ein Platz am Ende der langen Fahrt.
Es ruht ein Kuss unter dem Brunnen.
Es schläft ein Seemann zwischen artigen Engeln.
Willkommen daheim, Freundin Trauer.

Unsere weißen Leiber, bereit für die Gläserzeit,
wir tragen Stunden ins Dickicht,
zwischen die Augen, den Atem, das Scharlach
der Dämmerung.
Unsere berittenen Lieder fließen von Mörderlippen,
wir stülpen Tüten über Köpfe und kühne Träume.

Es fasst ein Krieg in tiefe Risse.
Es hält ein Vers die Speere fest.
Es treibt Einsames mir zu, allein.
Willkommen daheim.

[Pencake]

Verlassene Straße 2

Dein Lächeln brandet über den Tresen,
zieht meinen Argwohn in Fluten,
das Wechselgeld will Welten kaufen,
hier stehen wir

wie in einem verlebten Hotel,
gehen nach oben,
die Stufen knarren,
öffnen zwei gegenüberliegende Türen,
verschwinden in unseren Zimmern,
schalten auf denselben Kanal,
liegen auf kaputten Laken,
lesen Reklameschriften,

du nimmst deinen Drink,   
setzt dich zu deiner Begleitung,
etwas gleitet vor die Musikbox,
"Come sail your ships around me."

[SylviaB]

Hallo Spatzi,

Du bringst eine Stimmung im ersten rüber, die ich zur Zeit einfach nicht ertragen kann, aber dafür kann dein Werk nichts. Was aber auch schon ein nettes Kompliment darstellt, denn nicht jedes Werk kann von sich behaupten Gefühle zu transportieren oder auszulösen.

Allerdings möchte ich behaupten, die letzte Strophe könnte sich schon selbst genug sein.


beim zweiten Werk und das ist mir bei dir doch sehr selten passiert, empfinde ich nichts. Es hallt nicht nach, es ist etwas... beliebig würde ich jetzt nicht sagen sondern eher schon zu oft gelesen.

Verbesserungsvorschläge habe ich leider nicht, weil ich mich mit dir nicht messen kann und will. Und es ist von mir auch nur eine rein geschmackliche "Kritik".

Ganz lieben Gruß (und ich warte noch immer auf das Filmmaterial von deinem Auftritt *wibbel*)
Sylvia

[Pencake]

Sylvia,

ja, "unerträglich", ein Wort, das auf die
wundgeriebene Zwölf trifft. Ob es durch das
Schwärzen von Papier oder Bildschirmen
erträglicher wird, bleibt abzuwarten - auf Strecken
und gegen das Grübeln hilfts jedenfalls.

Text zwei zu oft gelesen, gesehen, gehört -
na klar, kann ich mit dieser Kritik leben und
sie ist gewiss richtig. Die eigenen Kreise und
ihre Tapeten mit immer gleichen Bildern
ausloten und zu Fruchtbarem nutzen - das
heißt wohl auch immer wieder: an  
Wiederholung scheitern.
Dass du was nicht schreiebn dürftest, von
wegen Vergleich mit mir oder anderen:
fuck it. Um aus Millionen Esoterik- und Glaubens-
Schinken zu zitieren: du bist einzigartig. Gleiches
gilt für dein Schreiben und wir können über
Handwerkliches und persönliche Eindrücke
sprechen, seien es Brötchen oder Texte.
Du und dein Schreiben (das ich nebenbei gesagt
sehr schätze) bleiben davon unberührt, stehen
damit nicht weiter in Verbindung. Ja, ja, da
gibt es auch Grauzonen, aber: fuck it.

Schwätze ich zu viel? Gut. Das Gefühl hab ich auch.

Dank für deine Rückmeldung.

HG, Niko

Filmmaterial lagert noch auf zwei I-Phones, die ich
selten zu Gesicht bekomme. Hab selbst auch noch
nicht gesehen, ob was Lohnendes dabei ist.

[firstoffertio]

Das kommt mir hier wie eine Kommunikation zwischen Insidern vor. Ich verstehe gar nichts. Warum kommuniziert ihr nicht via pm?

Zum Verständnis der Texte hat mir das nicht weiter geholfen.

[Pencake]

Wer hat eigentlich den neuen Lyrik-Platzwart eingestellt?