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Ein Tannreis ...


 
 
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Ric
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 80
Beiträge: 216
Wohnort: Hianzei


Beitrag29.10.2011 20:54
Ein Tannreis ...
von Ric
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

In langen Sätzen hastet er den Hang hinauf, mit fliegendem Atem, alle Muskel zum Zerreißen angespannt. Der Schock lässt ihn keine Schmerzen spüren, und aus der hässlichen Wunde am Hals sickert Blut. Weiter, er muss fort von hier!
Er hat die Männer beim Kellerhaus am Fuß des Weingartens erst bemerkt, als er unmittelbar vor ihnen stand. Der Wind hatte alle Geräusche vertragen! Starr vor  Schreck, hatte er einen Augenblick nicht reagieren können, doch die Männer waren ebenso überrascht.
Der Wald an der Hügelkuppe muss ihm Schutz geben, ehe die Männer ihre Waffen zur Hand haben. Jetzt hört er sie grölen, vom heißen Trunk benommen, den ihnen die Frau aus dem Keller gereicht hatte. Sie rufen ihm hinterher, was er zuerst nicht deuten kann. Doch plötzlich tauchten vor ihm zwei Gestalten aus dem Waldsaum, und ihre Gewehre blitzen im Schein der Abendsonne.
Nach links, nein, hier ist ein Zaun, - rechts hinunter, rasch, ehe die Schergen ihn im Visier haben! Es gibt kein “lebend oder ...”, nur ein “tot”, das spürt er instinktiv! Aus, es geht nicht weiter, auch hier ein Zaun! Er ist in eine Falle geraten!
Noch einmal versucht er es, den Hang hinauf, doch die beiden Figuren am Wald reißen die Gewehre hoch. Nun versucht er verzweifelt, den schmalen, mit Sträuchern bewachsenen Rain des Gartens zu erreichen. Aus der Horde beim Weinkeller löst sich laut kläffend ein Hund. “Voran!” brüllt einer der Männer!
Zu sehr war er von der Verletzung geschwächt, die er sich bei dem unseligen Kampf mit seinem Nebenbuhler zugezogen hatte. Es war ihm nur noch die Flucht geblieben, über die grüne Grenze, wie so Vielen vor ihm. Und hier hat er sich vorerst sicher gefühlt, - zu sicher!
Jetzt! Er nimmt alle Kraft zusammen, um in vollem Lauf über das Hindernis zu springen. Die Wunde am Hals blutet stark, und er spürt im Sprung, dass er es nicht schaffen wird. Mit dem Oberkörper schlägt er am Fangzaun auf, - und wie ein gewaltiger Keulenschlag trifft es ihn an der Schulter!
Es ist nicht der Schmerz, - etwas wie ein ungläubiges Staunen lässt ihn zurück-schauen, dorthin, woher die Tod bringende Kugel gekommen ist, und wo das Echo des scharfen Knalles im Walde verhallt. Feuerströme durchrasen sein Gehirn, er bäumt sich noch einmal auf, - doch dann zerfließt die Spannung, und er blickt regungslos dem dünnen Rinnsal nach, das sich im Schnee verliert und ihn unnatürlich rot verfärbt.
Das Hundegebell, das Lärmen und Stapfen der Männer im Schnee, - er nimmt es kaum noch wahr. Sein Kopf sinkt zur Seite, und ein letztes Mal tut sich ihm der Abendhimmel auf, blutig rot, allmählich in ein dunkles, stählernes Blau am östlichen Horizont übergehend. Und ein silbriges Etwas über ihm zieht zwei strahlend weiße Streifen über das Land, - ein trügerisches Bild scheinbarer Freiheit, die nirgendwo zu Hause ist ...

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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag02.11.2011 18:56

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Hallo Ric,

geschrieben ist es gut, kann man nicht meckern. Die Tiergeschichte kaufe ich dir ab, aber für eine Fabel fehlt einiges an Erklärung, weil die Voraussetzung für die Flucht fehlt. Nur wegen einer Schlägerei abhauen, wäre wohl Selbstmord. Was eine Grüne Grenze war muss nicht erklärt werden.

Ich bin erstaunt, dass du soviele politische Sachkenntnisse voraussetzt, aber du merkst es ja an der Reaktion. Sollte in die Prosa. Smile

Hardy
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Ric
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 80
Beiträge: 216
Wohnort: Hianzei


Beitrag02.11.2011 22:30
Tannreis
von Ric
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Hardy,

im Grunde ist es eine Tiergeschichte. Es gab aber einiges, was mich zu dieser Version veranlasst hat.
Ich lebe 5 Kilometer von einer Grenze entfernt, die vor nicht allzu langer Zeit noch mit Stacheldraht 'gesichert' war; vom früher berüchtigten 'Todesstreifen' nicht zu reden.
Meinen Cousin aus dem 'Tal der Ahnungslosen' (ich denke, Du kennst diesen Begriff) hab ich in den 80ern das erste Mal gesehen; Ungarn war ein beliebtes (weil erlaubtes) Reiseziel.

Zurück zur Geschichte: Das Wild als Grenzgänger war schon damals ein Zankapfel, nicht nur in Jagdkreisen - und ist es heute noch.
Ich hab einen 2. Teil geschrieben, der in eine andere Richtung geht. Vielleicht scheint dieser auf den ersten Blick ein wenig banal, aber die Emotionen der Jagd - schlagen sich manchen Menschen auf den Magen und das Gemüt ...

Den 2. Teil stell ich noch rein. Wildbretwochen.
Danke fürs Lesen und den Kommentar.

Ric
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Ric
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 80
Beiträge: 216
Wohnort: Hianzei


Beitrag06.11.2011 00:30
Wildbretwochen
von Ric
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“Guten Abend, die Herrschaften! Darf ich? - Bitte schön! “ Der Ober nimmt der Dame den Umhang von den Schultern. Zu ihrem Begleiter genügt die Geste des helfen Wollens,
er hat seine Jacke bereits einem Haken überlassen. “Zwei Plätze, - oder erwarten Sie noch jemand? Hier vielleicht... ”
“Danke. Wir möchten gern ungestört speisen. Im kleinen Salon, ja? Dort wird doch nicht geraucht, oder?” Sie steuert unbeirrt auf die Türe zu, ohne die Antwort abzuwarten.
”Verzeihung, Gnädigste, aber das Séparée ist leider besetzt. Eine Gesellschaft” entgegnet der Ober höflich, aber bestimmt - was die Dame mit einem säuerlichen Lächeln quittiert.
“Na bitte, ich hab‘s Dir ja gesagt! Wir hätten doch lieber ins...”
“Aber Liebling, komm, setzen wir uns hier her, - ist doch ganz nett. Und das Salatbuffet ist gleich nebenan!”
Sein bedauernder Blick zum Ober ist ihr nicht entgangen. Sie überlegt kurz, aufzustehen - doch es scheint ihr wenig sinnvoll, um diese Zeit noch das Lokal zu wechseln.
“Ich will keinen Salat, der schon den ganzen Tag in der Vitrine dörrt! Ich nehme lieber Gemüse! Das wird doch hoffentlich frisch zubereitet?!”
Der Ober übergeht die Bemerkung. “Wünschen die Herrschaften etwas zu trinken?”
“Also für mich vorerst ein gepflegtes Bier - und nicht zu kalt, wissen sie, - ich ...”
“Sehr wohl, der Herr, ein Seiterl, wohl temperiert”, notiert der Ober, mit einem fragenden Blick auf die Begleiterin. - “Ja ja, ein Glas. Und was nimmst Du, Schatz?”
Er hatte die Reaktion nach ihrer fahrigen Handbewegung vorausgeahnt: “Immer dieses Drängen! Wie soll ich wissen, was ich trinken will, wenn ich noch nicht weiß, was wir essen werden?! Die Speisekarte bitte, ja?!”
“Ist schon da, Gnädigste, bitte sehr!” - ‚Diese Zicke bringt mich nicht aus der Ruhe, da haben wir schon ganz andere Kaliber eingekocht!‘ das Lächeln des Obers lässt seine Zähne blitzen. “Wenn die Herrschaften eine Empfehlung wünschen, wir haben gerade...”  
“Danke, aber ich kann selber ...” - “Wir möchten ein wenig goutieren,” fällt ihr der Mann ins Wort. “Willst Du nicht doch einen Aperitif, Liebling?”
“Also gut, bringen sie mir einen Martini.” Sie blickt dabei gelangweilt auf die Karte. “Auf Eis. Und keine Zitrone bitte!” “Martini auf Eis, ohne Zitrone, und ein Seiterl. Kommt sofort.”
“Ich finde es hier ungemütlich, ausgesprochen inadäquat. Du weißt, ich mag es nicht, wenn einen diese Leute ständig bevormunden!” Der Ober muss ihre Bemerkung noch gehört haben, und der Anflug ein Lächeln huscht über ihr zuvor noch regloses Gesicht.
“Aber Liebling, der Mann wollte uns doch nur...”
Der Beschwichtigungsversuch ihres Begleiters ging in ihrem Ausbruch unter:
“Ja ja, nimm ihn nur in Schutz! Wahrscheinlich gibst du ihm noch ein fürstliches Trinkgeld! Und wenn ich nur einen Blick in die Auslage beim Juwelier mache, ziehst du ein Gesicht!” Sie kramt in ihrem Handtäschchen und nimmt ein Taschentuch heraus.
Der Mann nutzt die Gelegenheit und versucht, das Thema zu wechseln.
“Ist gut, Schatz, dass du keine Zitrone nimmst, bei deiner ...”
“Was soll denn das jetzt wieder?” Sie springt entrüstet auf und wirft ihm das Taschentuch ins Gesicht. “Wollen wir essen - oder uns den Appetit mit Anzüglichkeiten verderben?”
Sie scheint den Tränen nahe. “Ich hab’s von Anfang an geahnt, ich wollte gar nicht ...”
“Also nimm dich bitte zusammen! Zitrone ist Gift für deine Galle, das sagst du doch immer!”
“Ein Martini mit Eis, ohne Zitrone, bitte sehr!”
Das freundliche Lächeln des Obers wertet die Dame offensichtlich als provokant:
“Schon gut, Kellner, sie brauchen das nicht zu kommentieren, danke.”
“... und ein Seiterl, der Herr, bitte schön!” Mit elegantem Schwung serviert er dem Begleiter das Bier und zückt den Schreibblock: “Haben die Herrschaften schon ...”
“Na, siehst du, schon wieder!” Sie stößt beinahe das Bier um, doch der Ober greift geistesgegenwärtig danach. “Dabei haben wir uns doch grade erst ...”
“Liebling, bitte, ja?!” Er hatte sich vorgebeugt und sie am Arm genommen.

Irgendetwas im Ton ihres Begleiters veranlasst sie, ihre Stimme um eine Nuance umgänglicher klingen zu lassen, und etwas wie ein Schmunzeln legt sich um ihre Mundwinkel.
“Danke, Herr Ober, wir haben es nicht eilig.”
“Sehr wohl...” der Ober entfernt sich mit dem servilen Lächeln eines durch nichts mehr zu erschütternden Kenners der Launen seiner Gäste. Und die Gedanken - die sind frei!
“Also was sagt man dazu: Da haben die Leute doch Wildbret Wochen - und der Mensch verliert keine Silbe darüber!” Halb amüsiert, halb ärgerlich deutet sie auf die Speisekarte.
“Aber Liebling, er hat doch ausdrücklich eine Empfehlung angeboten!”
“Gar nichts hat er, und seine Drängelei geht mir auf die Nerven.” Ihre Stimme hat wieder den schneidenden Ton von vorhin. “Und du auch, wenn du diese Person ständig in Schutz nimmst. Man könnte meinen, du ...”
“Liebling, jetzt platzt mir aber der Kragen!”
Der Mann scheint tatsächlich die Fassung zu verlieren, und mit einem weinerlichen,
beschwörenden “Siehst du, siehst du, immer bin ich an allem schuld!” flüchtet sie sich erneut in ein Taschentuch. “Und dabei wollten wir uns doch einen schönen Abend machen! -
Hasilein, komm, sei wieder lieb! Also ich suche mir gleich etwas aus, ja?”
Ihr Einlenken lässt ihn aufatmen - und doch ahnt er, dass es noch nicht ausgestanden ist.
Ihr plötzlicher Eifer irritiert ihn ein wenig.
“Hier, dieses vielleicht, Liebster: Wild Cremesuppe mit Crétons, das klingt doch sehr gut.”
“Croutons”, sagt er geistesabwesend.
“Was? Ach so, hihi, - die anderen sind ja die Dinger im Casino.” -
“Nein, …”
“Ja! Ein Hasen-  - oder vielleicht doch ein Hirschsteak, in pikanter Soße, mit Preiselbeeren! Hasi, mir läuft jetzt schon was zusammen!” Sie ignoriert seine offensichtliche Abneigung, legt ihre Karte weg und sieht ihn erwartungsvoll an.
“Liebling, ich weiß nicht, mir ist nicht besonders nach Wild”, entgegnet er unsicher.
“Ach komm, Hasilein, schau: Ein Rehbraten ist doch sicher nach deinem Geschmack!”
„Sehr wohl, Gnädigste, würde ich sehr empfehlen.” Der Ober war an den Tisch gekommen. “Haben wir erst heute frisch hereingekriegt. Der Jagdpächter des Hausreviers ist selber Stammgast, und er versorgt uns immer mit den besten Stücken!”
Der Mann ist nicht mehr da mit seinen Gedanken, sie kreisen um ein Erlebnis vom Vortag. Sein “Liebling” gibt für ihn die Bestellung auf - während er das Knirschen des Schnees unter den Schuhen zu hören vermeint. In das sinnlose Geplapper seiner Begleiterin mischt sich Hundegebell, das Grölen der Männer, - und er fühlt sich plötzlich eins mit dieser gejagten Kreatur auf einer sinnlosen Flucht, hinauf, hinunter, und überall Gewehre! Dort, der Zaun! Der Bock muss drüber, sonst ist er verloren!
Er hört kaum noch ihre banalen Fragen, in seinem Kopf kreisen wirre Bilder. Er will nur fort, fort! Er springt vom Stuhl auf und will zur Tür, als plötzlich fiel ein ‚Schuss‘ fällt!
“Hasi! Hasilein!!! Was ist denn!”
Er hatte unsanft den Ober gerammt, der eben den Rehbraten servieren will. Der Teller touchiert die Dame - und zerspringt nach einer bizarren Flugbahn mit lautem Knall auf dem Steinboden. Der Mann kann nicht reagieren, ihr nicht die braune Soße vom Kleid über den schmalen Brüsten wischen, die im viel zu weiten Dekolleté baumeln, oder die Broccoli Rose aus dem kunstvoll drapierten Haar pflücken. Es ist ihm auch nicht möglich wegzulaufen. Von einem Krampf geschüttelt, zuerst lautlos, dann mit einem irren, völlig unkontrollierten Lachen, sinkt er in den Sessel zurück.
Er weiß nicht mehr, wie er nach Hause gekommen ist. Irgendjemand hatte den Arzt gerufen, der sich um die hysterische Frau bemühte. Er findet sich auf dem Sofa seines Arbeitszimmers wieder -  allein! - Und ihm ist auf einmal leicht, unendlich leicht in seiner Brust…

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Julian
Eselsohr

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Beitrag06.11.2011 00:48

von Julian
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Es kann sein, dass ich einen tieferen Hitergrund in deiner Geschichte verkenne, aber sollte es - wie von mir vermutet - nur darum gehen, dass der Mann am Ende eine Art von Freiheit erlangt, so scheint mir die Geschichte ungemein bedeutungslos. Ich bin zugegebenermaßen sehr verwirrt. Aber nein, es muss doch etwas geben, das mir entgeht? Ich bitte um Aufklärung. Smile
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Kizna
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Beiträge: 23



Beitrag06.11.2011 01:53

von Kizna
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Guten Abend Ric.
Zuerst das Positive. Die Geschichte ist in meinen Augen sauber geschrieben und beim Durchlesen habe ich nur eine Stelle gefunden, die mir unangenehm aufgefallen ist. Dort allerdings wegen des Inhaltes und nicht wegen dem Stil oder sonstigen Komponenten.

Kommen wir also zu den Punkten, die mir nicht gefallen wollen. Einmal ist es eine Kurzgeschichte und als solche, ist sie auch so geschrieben. Allerdings ist mir die Protagonistin zu extrem. Nach dem ersten Absatz habe ich schon einen unangenehmen Geschmack im Mund was sie angeht. Ich mag sie nicht, was auch beabsichtigt ist.
Die Antipathie geht allerdings soweit, dass ich die Geschichte unter anderen Umständen sofort zur Seite legen würde. Es zieht sich. Jeder Bösewicht muss auch eine „gute“ Seite haben, die ihn für das Publikum sympathisch oder seine Handlungen nachvollziehbar macht. Einfach nur gehässig und gemein ist zumindest in meinen Augen extrem langweilig. Das ist meine persönliche Meinung, es gibt natürlich auch andere.

Ein weiterer Punkt ist der plötzliche Sprung in die Gedanken des Kellners.
Ric hat Folgendes geschrieben:
“Ist schon da, Gnädigste, bitte sehr!” - ‚Diese Zicke bringt mich nicht aus der Ruhe, da haben wir schon ganz andere Kaliber eingekocht!‘ das Lächeln des Obers lässt seine Zähne blitzen.

Dass es sich hierbei um einen doch recht speziellen Gast handelt, sollte bis dahin klar sein. Zwar finde ich die Passage mit den blitzenden Zähnen sehr schön, aber der Gedankengang selbst stört den Lesefluss mehr, als dass er ihn fördert.

Zu Letzt wäre da der von Julian angesprochene Hintergrund. Ich denke ihn verstanden zu haben und der Vergleich mit dem gejagten Wild soll ihn verdeutlichen. Allerdings finde ich den Vergleich selbst sehr ungünstig gewählt. Ein in die enge getriebenes Tier ist eine Sache, aber der Mann kommt mir bis zum Schluss nicht wirklich in die Enge getrieben vor. Bis zum Ende ist er seinem „Liebling“ gegenüber mild gestimmt, teilweise auch sauer, aber er ist nie wirklich verzweifelt oder verängstigt. Und genau das sind die beiden Begriffe, die ich mit gejagtem Wild verbinde: Angst und Verzweiflung.

Gruß, Michél
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Ric
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Beitrag06.11.2011 02:28
Wildbret...
von Ric
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Hallo Julian,

ich hätte anmerken sollen, dass es sich um die Fortsetzung der Story "Ein Tannreis..." handelt. Der Bezug wird vom Prot. kurz angesprochen, nachdem seine Begleiterin zu einem Wildgericht rät.


Hallo Kizna,

ich verstehe, dass Dich die böse Darstellung der Protagonistin nervt. Im Konnex zur "Tannreis"-Geschichte steht der Herr auch nicht so gut da. Jagdkumpane, dann Gewissensbisse - na ja ...
Er ist auch nicht die Person, die ich mit dem Wild vergleichen wollte. Das ist im "Tannreis" erkennbar.

Eines noch: Wer je im Service gearbeitet hat, kann so manches Lied singen, über die ehrenwerten Gäste. Aber der Herr Ober hat es schließlich auch faustdick ...

So bekommt jeder sein Fett weg, ich hab meins auch gekriegt  
 Wink

Danke Euch fürs reinschaun und kommentieren.
LG
Ric


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Beitrag06.11.2011 10:20
Re: Wildbret...
von MosesBob
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Guten Morgen!

Ric hat Folgendes geschrieben:
Hallo Julian,

ich hätte anmerken sollen, dass es sich um die Fortsetzung der Story "Ein Tannreis..." handelt.

Damit es nicht zu weiteren Missverständnissen kommt, habe ich die Threads zusammengeführt und die "Wildbretwochen" als Fortsetzung markiert. smile

Schönen Sonntag und viele Grüße,

Martin


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Ric
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Beitrag06.11.2011 12:13

von Ric
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Danke! Hätt ich gleich machen sollen.
Schönen Sonntag noch,
Ric


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