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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 10/2011
Abbitte

 
 
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Tina M.
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 136
Wohnort: München


Beitrag23.10.2011 20:08

von Tina M.
Antworten mit Zitat

Gefällt mir. Vorgaben erfüllt. Einleitung, Hauptteil und Schluss, alles da, außerdem guter Dialog. Beim letzten Absatz bin ich mir nicht so sicher. Aber ich glaube, ich würd ihn weglassen.
Maria hat ihn erschossen und das war´s.

Liebe Grüße
Tina


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"Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen."
Abraham Lincoln
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag23.10.2011 23:24

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo,

die wohl ungewollten Absätze am Anfang zerreißen den Text ein wenig.

Zitat:
Maria stutzte: “Ihre Schuhe fand man im Fährhafen, an der Mole.“
Ronaldo zuckte mit den Schultern.
„Dein Boot. Es musste in die Werkstatt.“
Er versuchte, ihr die Karte zu entreißen.
„An deiner Reling war Blut. Stimmt’s?“
„Hör auf damit!“
Sie starrte ihren Mann fassungslos an: „Du warst es.“
Ronaldo zitterte, Glas zerschellte.
„Du hast sie umgebracht. Du ... Mörder!“


Hier geht es etwas zu flott - so ein, zwei kleine Sätze mehr hätten aus meiner Sicht gutgetan.

Dafür hättest du das hier weglassen können? Oder zumindest anders lösen .... liest sich etwas "drangeklebt".
Zitat:

Am dritten Tag des Folgemonats hing ein Schild neben dem Eingang: ZU VERKAUFEN, Angebote an Maria de Vargas.
Frühmorgens legte Maria eine Rose auf einen Stuhl am Fenster, die übrigen blieben hochgestellt. Mitternacht stellte
sie den letzten Stuhl hoch. Die Rose war verschwunden. Die alte Frau wurde nie wieder gesehen.



Ist mir stellenweise zu fragmentarisch ...

Liebe Grüße

Brain


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Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

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Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
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In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Gast







Beitrag24.10.2011 09:44

von Gast
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Aufgrund der Menge der Beiträge seht mir bitte nach, dass mehr als eine Befindlichkeit nicht drin ist.
Habe versucht jeden Text gleich und unvoreingenommen zu lesen, was mir nicht gelungen sein wird. Denn es spielt eben doch eine Rolle, ob es der erste oder der fünfzehnte ist, in dem zwei/drei Menschen mit einen Schicksalsschlag oder -wendung konfrontiert werden und dabei eine Postkarte eine Rolle spielt.
Tut mir den Gefallen und seht es nicht zu eng – Textkritik ist anders.

Die, denen ich nur wenige Federn verpasst habe – nehmt das nicht zu hart. Es sind feine Abstufungen in den Texten, die zwingen, die Skala zu nutzen. Oft sind die Ideen gut, aber die Umsetzung hapert noch.


Der Plot ist mit der Axt gezogen – offen bleibt, warum der 'Mörder' die Karten sammelt. Aber ja, Mörder reagieren nicht kalt logisch. Durch die Kürze bleibt kein Spielraum für Feinheiten. Doch, das ist durch und durch solide, was zu meckern bliebe, dass es eben so ein typischer Kurzkrimiplot ist. (Aber das fällt unter persönliche Vorlieben)
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Myrine
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 478
Wohnort: München


Beitrag24.10.2011 20:24

von Myrine
Antworten mit Zitat

Leider wird mir nicht ganz klar, wie der Mord abgelaufen sein soll - die Schuhe des Mädchens an der Mole, d. h. sie muss irgendwie ins Wasser gekommen sein? Und warum? Und wie kommt das Blut dann an die Reling?
Weitere Holperer: Die Schublade, die bislang verschlossen war - warum ist sie jetzt nicht mehr zu? Und woher weiß Maria, dass die Karten da rin sind? Und wo kommt die Pistole auf einmal her?

Postitiv fand ich, dass man nicht gleich wusste, worauf die Geschichte hinausläuft; auch gelesen hat sie sich gut.

Liebe Grüße und 5 Federn,
Myrine


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Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff)
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*Katja*
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 479
Wohnort: Bergisches Land


Beitrag24.10.2011 23:17

von *Katja*
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Titel:
Abbitte passt zur Geschichte - mich spricht der Titel trotzdem nicht an.

Einbindung der Wörter:
Die Wörter sind gut eingebunden, das Postkartenmotiv ist mir jedoch unbekannt.

Inhalt:
An und für sich eine schöne Geschichte, vor allem hinten raus gefällt sie mir sehr gut. Nur der Einstieg ist nicht ganz so meins.
Der Kellner, der auf einmal zum Mörder wird - naja, dass nimmt man ihm nicht ganz so ab. Die Idee an sich, mit dem versteckten
Hinweis in der Hoffnung, dass die Karte irgendwann in die richtigen Hände gelangen wird, hat mir gefallen. Zudem war das Ende
schön geschrieben, was für mich Einiges rausgeholt hat.
Für mich sind in dem kurzen Text zu viele Auslassungspunkte, wodurch auch der Dialog manchmal abgehackt klingt. Wahrscheinlich
liegt es an den  Wörtern, die gestrichen werden mussten wink

Befederung:
Alles in allem eine schöne Idee, die zum größten Teil für mich gut umgesetzt wurde. 7 Federn gibt es von mir.
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Susanne2
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 503
NaNoWriMo: 53854



Beitrag25.10.2011 14:12

von Susanne2
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Lieber Autor,

es ist sehr schwierig einen stimmigen Krimi zu schreiben. Dieser Text liest sich zwar gut, hat aber leider zu viele Ungereimtheiten.
Es fängt schon damit an, dass ihr die gesammelten Karten erst nach so langer Zeit auffallen. Auch die Alte und die Überlegungen dazu hätten schon viel früher einsetzen können/sollen/müssen.
Der wichtigste Punkt ist aber der "Unfall" an sich. Da musste doch schon früher jemand auf die Zusammenhänge gekommen sein? Da passt doch einfach zuviel zusammen ... als dass man es übersehen konnte.
Das Ende finde ich aber wieder schön - ist nicht einfach, das als Gesamtheit zu bewerten.

Für mich: Mittelfeld.


_________________
Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)

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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ...
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag25.10.2011 18:57

von Dienstwerk
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Meine Befederung im Überblick:

1x1, 7x2, 9x3, 10x4, 7x5, 6x6, 4x7, 1x8, 1x9

LG, Ana
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag25.10.2011 22:07

von Mardii
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Deine Geschichte ist sehr kryptisch. Der Anfang weckt in mir andere Erwartungen, der Schluss ist sehr undurchsichtig. Du deutest mehr an, als du ausführst: Wer ist die Alte? Sie hinterlässt Karten und sitzt an demselben Tisch, an dem auch ein Kind gesessen hat. Im Nachhinein erweckt es den Eindruck, als ob sie Rinaldo belasten will. Das Kind ist verschwunden, wahrscheinlich tot und von ihm stammen die Blutspuren an Rinaldos Schiff.. So weit bringe ich eine Geschichte zusammen. Aber welches sind die Motive für die beiden sichtbaren Protagonisten? Die Frau und das Mädchen scheinen ihnen fremd zu sein. Ihnen fehlt ein Gesicht und eine Beziehung zu Rinaldo und Maria.
Die Geschichte wirkt auf mich eher wie ein Entwurf für einen Kriminalroman. Sie bedarf noch einiger Überarbeitung. Der Inhalt der Karte und die eingebauten Vorgaben erscheinen mir ziemlich sinnlos.
Der Anfang der Geschichte ist aber atmosphärisch für eine Krimihandlung vielversprechend.


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`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag26.10.2011 12:34
Ungereimtheiten
von Piratin
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Die sind Vorgaben erfüllt und beim ersten Lesen war ich begeistert. Beim zweiten Mal bin ich an:

„Dein Boot. Es musste in die Werkstatt.“
Er versuchte, ihr die Karte zu entreißen.
„An deiner Reling war Blut. Stimmt’s?“
 
hängengeblieben. Was hat die Werkstatt mit der plötzlichen Erkenntnis, daß an der Reling Blut war, zu tun. Das erscheint nicht logisch. Ebenso ist es für mich bemüht, daß Maria vorher anscheinend nie die Schublade geöffnet hat. Warum hat Ronaldo die Karten aufbewahrt?
Die Sprache passt zum Inhalt, aber die Unlogik hat mich gestört.


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag26.10.2011 20:35

von Gast3
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Liebe/r Autor/in

Aufgrund derzeitigen Zeitmangels leider nur ein „schneller“ Kommentar.

Der Schreibstil an sich gefällt mir. Insgesamt ist es aber zu unmotiviert. Dass Maria vorher noch nie eine Karte bemerkt hat, auch nichts davon weiß, dass sich unzählige Karten in der Schublade befinden und dann so unvermittelt ihren Mann des Mordes überführt, empfinde ich ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Für so eine knapp bemessene Wortzahl gibt es zu viel Handlung. Der Schluss mit der verschwundenen Rose gefällt dann wieder gut.

Lieben Gruß
schneestern


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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag26.10.2011 21:57

von mondblume
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Aus Zeitmangel leider nur ein kurzer Kommentar:

Die gute Maria sollte einen Laufbahnwechsel zur Kriminalpolizei überdenken, die hat eine ganz scharfe Spürnase! Das geht schon ein bisschen arg schnell, wie sie Ronaldo auf die Schliche kommt. Ein bisschen mehr denken, überlegen, etc dazwischen wäre vielleicht nicht schlecht gewesen. So  ging mir das einfach zu schnell. Schwups, hat sie ihn und schon ist er tot.

Geschrieben ist die Geschichte sonst gut, auch flüssig zu lesen. Für mein Empfinden stimmt einfach die Balance zwischen Aktion und Überlegen nicht.


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Die Frau des Spatzen
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Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
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lady-in-black
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Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag27.10.2011 14:28

von lady-in-black
Antworten mit Zitat

Moin,  smile

Viele Ideen, aber leider zu wenig Worte zur Verfügung ... so wirkt dein Text auf mich.

Hier bleibt viel zu vieles im Unklaren, bzw. wird auf die Schnelle als Info-Dumping reingedrückt, ohne es aufzuklären.

Alte Frau, junges Mädchen, Maria weiß auf Anhieb worum es geht ... und der finale Schuss.
Tut mir leid, aber so gelungen fand ich das leider nicht.   Embarassed


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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Papagena
rara avis


Beiträge: 697
Wohnort: zwischen Kisten und Kartons
Ei 8


Beitrag27.10.2011 15:46

von Papagena
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Das finde ich nicht authentisch. Der Mann versucht nur sehr halbherzig zu vertuschen ... die Eskalation zu dürftig.

_________________
"Die Technik allein macht's nicht."
-Johnny Castle in Dirty Dancing-
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Dorka
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 69
Beiträge: 391
Wohnort: Allertal


Beitrag28.10.2011 10:54

von Dorka
Antworten mit Zitat

Irgendwie kann ich nicht verstehen, dass der Verdacht erst so spät kommt, wenn der Frau doch bekannt war, dass "Blut am Boot" war. Aber sonst eine schöne Geschichte.
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag28.10.2011 11:02

von Rufina
Antworten mit Zitat

Mir kommt die Wendung viel zu plötzlich. Ich weiß, Wendungen haben das so an sich. Allerdings bleibt für mich unverständlich wie sie in so kurzer Zeit (das waren nicht mal 2 Sätze) von völliger Planlosigkeit zu der Schlussfolgerung kommt, dass er der Mörder sein muss.
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Frau Ella
Klammeraffe
F


Beiträge: 507



F
Beitrag28.10.2011 11:45

von Frau Ella
Antworten mit Zitat

Den Kartentext fand ich sehr schön. Folge dem Engel der Erleuchtung, das hat was. Die Geschichte ist nicht so mein Geschmack, das ist ja schon fast ein Genre, der Kurzmord. Wirkt etwas gekünstelt, weil alles sich so schnell entwickeln muss, ist aber ganz gut gemacht und in sich stimmig und gut geschrieben. Da steckt einiges an Arbeit drin, ist klar und verständlich, wenn man sich auf das Genre einlässt.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag28.10.2011 15:15
Re: Abbitte
von lupus
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Hallo,

sprachlich:
grandios
gefällt
gefällt weniger
gefällt gar nicht
Fehler
Begründungen
n.f. .... nicht federrelevant

postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Der aufkommende Sturm hatte die letzten Besucher vertrieben. Schäumende Gischt schäumt immerGischt schoss über den Kai bis auf
die Uferpromenade vor dem Cafe Vargas. Ronaldo ließ die Rollläden runter. Maria zog Tischdecken ab und legte sie
zusammen. Unter einem Fenstertisch sah sie ein Foto liegen. Ronaldo bückte sich rasch danach und flüchtete hinter
die Theke.

gelungener Einstieg, vermittelt alles was man braucht um in der Stimmung zu sein, weiterzulesen
„Was war das?“
„Nur ’ne Karte.“ Ronaldo stellte Gläser ins Rückbuffet. „Sie ist verwirrt, die Alte. Kommt regelmäßig am Dritten
des Monats, kritzelt etwas … steckt die Karte unter die Tischdecke.“

schon klar, die Info is für den Text wichtig. Aber: würde jemand der verhindern will, dass darüber gesprochen wird, es nicht einfach bei 'nur ne Karte' belassen? Mit dem Zusatz gibt er Maria doch erst den Grundweiter zu fragen ... naja, is halt so ..n.f
„Vielleicht wartet sie auf Antwort?“
Ronaldo öffnete eine neue Flasche. „Ja, vielleicht.“
„Was schreibt sie?“
„Belangloses Zeug.“
Maria ging hinter die Theke, zog die untere, bislang verschlossene Schublade auf öffnete eine Lade würd reichen, alles andere is ein bisserl unnnötig. Aus dem Stapel Ansichtskarten
nahm sie eine heraus und las halblaut: „Niemand kann dir wehtun, weine nicht. Sieh nach vorne, folg dem Engel
der Erleuchtung …“ Sie nahm die nächste. „Dasselbe, … leider unvollständig.“
„Eben, purer Unsinn.“
„Unzählige Karten. Alle zeigen die Fähre von Fortaleza.“
Ronaldo kam auf sie zu. Er roch nach Rum und hatte glasige Augen.
„Das Mädchen, Ronaldo.“ Maria schaute zum Fenster: „Dort saß sie, die Kleine, an dem Tisch, wo die Karte …“
„Na und? Zufall.“
Maria stutzte: “Ihre Schuhe fand man im Fährhafen, an der Mole.“
Ronaldo zuckte mit den Schultern.
„Dein Boot. Es musste in die Werkstatt.“
Er versuchte, ihr die Karte zu entreißen.
„An deiner Reling war Blut. Stimmt’s?“
„Hör auf damit!“
Sie starrte ihren Mann fassungslos an: „Du warst es.“
Ronaldo zitterte, Glas zerschellte.
„Du hast sie umgebracht. Du ... Mörder!“
Die Brandung rauschte. Maria schrie.
Er packte sie, drückte sie zu Boden. „Das war ein Unfall, verstehst du …“, brüllte Ronaldo, „ein Unfall!“
Sein Körper quetschte ihren Brustkorb, beidhändig würgte er sie. Marias Hand tastete nach dem Schubfach.
Ein Schuss fiel. Ihre Hand sank mit seiner Pistole zu Boden.
so ein ZUfall, dass der seine Knarre in der untersten Schublade aufbewahrt, gell ... das klingt mir zu kostruiert


Am dritten Tag des Folgemonats hing ein Schild neben dem Eingang: ZU VERKAUFEN, Angebote an Maria de Vargas.
Frühmorgens legte Maria eine Rose auf einen Stuhl am Fenster, die übrigen blieben hochgestellt. Mitternacht stellte
sie den letzten Stuhl hoch. Die Rose war verschwunden. Die alte Frau wurde nie wieder gesehen.


Idee: find ich originell, hat mir gefallen, die Geschichte mit der Fee?, dem Geist? was auch immer.
Sprache: guter Einstieg, gutes Ende, spannende Dialogentwicklung, ein ziemlich guter Satz, sonst wenig Höhepunkte, aber auch keine Schnitzer


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag28.10.2011 21:24

von Aknaib
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Hallo Autor/in,

diesmal gibt es nur einen Kurzkommentar von mir.
Die Wettbewerbskriterien sind alle erfüllt.
Irgendwie kann ich trotz mehrmaligem Lesen nicht Marias Gedankengängen folgen; was sie entdeckt hat und die Schlußfolgerungen daraus.
Doch das größte Fragezeichen ist für mich. Würde ein Mörder diese Karten tatsächlich sammeln und wenn schon, so leicht zugänglich aufbewahren?

Grüße
Bianka
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag29.10.2011 11:42

von Mr. Curiosity
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4 Federn im Vergleich.

_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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princess of night
Geschlecht:weiblichCaitiff

Alter: 60
Beiträge: 855
Wohnort: Planet Erde


Beitrag29.10.2011 15:24

von princess of night
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Hallo,
ein Krimi in Kurzform gut gelungen und gerne gelesen. Ich dachte nicht, dass man so viel Spannung in dies Thema bringen kann. Dir ist es gelungen.
PoN


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Das eine oder andere Gute steckt schon im Menschen.
Ansonsten wären Organspenden ja völlig überflüssig.

Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die
Ironie mein Schild.

▬|████|▬ This is Nudelholz. Copy Nudelholz in your Signatur to make better Kuchens and other Teigproducts!

Fiktive Autorin
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag29.10.2011 21:25

von Malaga
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Ha, endlich mal nicht Herzschmerz, sondern Futter für den Krimifan in mir.
Trotzdem ist alles ein bisschen an den Haaren herbei gezogen. Die Erscheinung schlucke ich ja noch gerne, damit habe ich keine Probleme, aber dass Maria nie in die untere Schublade schauen will?  Und was bedeutet der Postkartentext und der "Engel der Erleuchtung"? Das Ende der Geschichte ist etwas hektisch, sicher der Wortzahl geschuldet.
Sprachlich ist die Geschichte in Ordnung. Und: es ist eine Geschichte - im Gegensatz zu vielen Texten, einschließlich meinem eigenen.
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Gast







Beitrag29.10.2011 22:29

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo … liebe/r Pokapro-Teilnehmer/in!
Leider schaffe ich es nicht mehr, alle Geschichten zu kommentieren. Ich habe jeden Beitrag mehrmals gelesen und kann so mit gutem Gewissen meine Federn vergeben. Bei Bedarf oder auf Wunsch will ich einen Kommentar gern nachreichen,
 smile

LG
Lorraine
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