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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 10/2011
Freier Fall

 
 
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag17.10.2011 19:00
Freier Fall
von Amaryllis
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Claire steht am Abgrund. Nicht nur sprichwörtlich. Ihr Herz schlägt schnell, wie eine Trommel bei afrikanischen Rhythmen. Kann sie es wirklich tun? Sie schluckt und blickt der Postkarte nach, die sie soeben losgelassen hat. Einen Moment lang schmiegt sie sich an die gläserne Fassade des Wolkenkratzers, dann reißt der Wind an ihr und lässt sie wie einen Adler auf der Thermik schweben.
 
Tränen verschleiern Claires malachitgrüne Augen – nicht nur, weil um sie herum ein kalter Orkan tobt, der weiter unten die Gischt des Meeres zum Sprühen bringt und die Karte mit sich nimmt. So allein hat sie sich noch nie gefühlt. Erleuchtung war ihr Ziel gewesen – aber jetzt wird der Weg zum Ziel. Ihr Verstand zweifelt noch, doch ihre Seele weiß um die Wahrheit ihrer fantastischen Entdeckung.

Kann dir endlich verzeihen, hat Claire auf die Karte geschrieben. Ob sie wohl je ihren Empfänger erreichen wird? Der flüchtige Gedanke erlischt sofort. Sie steht schon ganz nah an der Brüstung, der Wind drückt ihr das elegante Abendkleid eng gegen den Körper. Trotz seiner Kälte scheint er sie mit offenen Armen zu empfangen. Ob er sie auch so dahin gleiten lassen wird wie die Karte? Oder will er ihr den Sprung nur noch schmackhafter machen?

Ich verstehe es zwar nicht, aber ich werde nur mehr nach vorne schauen. Der Vergangenheit nachzutrauern macht keinen Sinn. In Liebe, was immer das auch heißen mag…
Nach vorne schauen. Nicht nach unten. Umständlich windet sich Claire zwischen den Gitterstäben durch. Sie glaubt, eine Stimme zu hören, aber sie dreht sich nicht um. Ihr Herz klopft unerbittlich hart gegen ihren Brustkorb. Doch dann breitet sie die Arme aus und auf einmal ist alles klar. Sie fliegt. Sie schwebt. Und die Welt, die ihr eigentlich immer näher kommt, wird kleiner und kleiner.

„Shit!“ Josh flucht laut, als er nur mehr flatternden Stoff sieht, als er die Brüstung erreicht. Doch als er nach unten sieht, verschwimmt das seidige Dunkelblau mit dem Himmel, löst sich in Nichts auf. Kein Menschenauflauf unter ihm, am Hafen. „Shit“, wiederholt er und nimmt sich fest vor, nicht mehr so viel zu trinken.

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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag18.10.2011 18:36

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

für mich ist die Geschichte nicht gelungen. Mit deinen Beschreibungen und Vergleichen tue ich mich schwer.

Zitat:
Einen Moment lang schmiegt sie sich an die gläserne Fassade des Wolkenkratzers, dann reißt der Wind an ihr und lässt sie wie einen Adler auf der Thermik schweben.

Wovon hier die Rede ist, ist eine Postkarte, die sich schmiegt und wie ein Adler schwebt.
Zitat:
Tränen verschleiern Claires malachitgrüne Augen – nicht nur, weil um sie herum ein kalter Orkan tobt, der weiter unten die Gischt des Meeres zum Sprühen bringt und die Karte mit sich nimmt.

Ein Beispiel für einen Satz, den ich irgendwie misslungen finde. Weint man wegen eines kalten Orkans, (was ist ein kalter Orkan) der Gischt zum Sprühen bringt?
Zitat:
Ich verstehe es zwar nicht, aber ich werde nur mehr nach vorne schauen. Der Vergangenheit nachzutrauern macht keinen Sinn. In Liebe, was immer das auch heißen mag…
Nach vorne schauen. Nicht nach unten. Umständlich windet sich Claire zwischen den Gitterstäben durch. Sie glaubt, eine Stimme zu hören, aber

Ich werde nur nach vorne schauen, der Vergangenheit nachzutrauern macht keinen Sinn, das schreibt jemand der einen Wolkenkratzer runterspringen will.  Crying or Very sad
Es tut mir Leid, vielleicht verstehe ich ja auch alles falsch. Aber ich kann mit der Geschichte sehr wenig anfangen. Wenn das Phantasie sein soll, dann vermute ich mal, funktioniert das in so einer kleinen Geschichte nicht.
LG
adelbo


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Pünktchen
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 30
Beiträge: 195

Ei 9


Beitrag18.10.2011 19:10

von Pünktchen
Antworten mit Zitat

Hier meine Notizen:

"malachitgrüne Augen" -> "grün" hätte gereicht.
warum trägt sie ein Abendkleid?
"Josh flucht laut, als er nur mehr flatternden Stoff sieht, als er die Brüstung erreicht"
Ende gefällt mir (dass er denkt, er hätte nur zu viel getrunken)


Für ausführlicheren Kommentar bitte per pn melden wink
Lg
.chen


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"Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend.
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lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag19.10.2011 12:37

von lady-in-black
Antworten mit Zitat

Moin,  smile

Dein Text ist "nur" ein Selbstmord ... es gibt nichts, was ihn erklären würde, keinerlei "Hintergrundinformationen". Und das macht den Text für mich irgendwie ... im wahrsten Sinne des Wortes ... bedeutungslos.    Embarassed


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag20.10.2011 10:23

von hobbes
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Auweia, warum müssen ihre Augen ausgerechnet malachitgrün sein? Ist das nicht ein bisschen dick aufgetragen?

Ausserdem scheine ich mal wieder zu blöd zu sein... Ist sie nun gesprungen oder nicht? Ist sie gesprungen, hat sich aber in ??? verwandelt? Sie wird ja wohl nicht springen und vorher von "nach vorne schauen" schreiben. Oder?

Und wie kommt jetzt eigentlich die Postkarte ins Cafe?


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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
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K
Beitrag20.10.2011 12:17

von Kara
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Gefällt, der letzte Satz hätte inhaltlich irgendwie nicht Not getan, war vorher runder, ganz subjektiv.

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... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.10.2011 17:22

von Alogius
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Da es eine nicht geringe Menge an Texten gibt, erhält jeder nur einen kurzen Kommentar und die Wertung. Ich darf dir aber sagen, dass ich die letzten Tage damit verbracht habe, mir Notizen zu jedem Text zu machen. Ist also keine Willkür! - Die Kriterien werte ich nicht, denn dein Text wurde zugelassen, also stimmt alles.


Inhaltlich ist das abgegriffen. Aber stilistisch/sprachlich gefällt mir das ganz wunderbar, sodass ich Plus und Minus abwägen muss.

Lg

Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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firstoffertio
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Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag20.10.2011 22:52

von firstoffertio
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Ich sehe, wie hier gespielt wird. Da weiss ich nicht so recht, was ich davon halten soll, und letzten Endes fehlt mir der Sinn, was soll mir mitgeteilt werden?
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag21.10.2011 10:35

von Rosanna
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Moin,
Kurzkommentar wegen Masse an Texten.

Bah.
Das ist eine der Geschichten, die mir überhaupt nicht gefällt. Tragische Heldin mit "malachitfarbenen Augen", schmacht, stürzt sich von einem Wolkenkratzer (selbstverständlich in eleganter Abendgarderobe) in den Tod. Hach. Und Josh (!!!) sieht ihr nach und denkt, der böse Bube, lapidar: Shit.

Tschuldigung, nein.

Liebe Grüße,
Rose


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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag21.10.2011 12:47

von Dienstwerk
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Lieber Pokapro-Teilnehmer!

Da ich davon ausgehen kann, dass die Vorgaben eingehalten wurden, gibt es dafür von mir keine extra Bewertung. Nur, wenn mir etwas arg konstruiert erscheint, ziehe ich bei der Aufgabenerfüllung einen Punkt ab.

Ich habe ein einfaches Schema erarbeitet und denke, damit kann ich fair befedern. (Vorgabe, Sprache 1-3, Logik 0-1, BG 1-4, Idee)

Vorgabenerfüllung: -

Sprache/Stil: 2

Logik/schlüssiger
Handlungsstrang: -

Bauchgefühl/
pers. Gefallen: 2

Zusatzpunkt Idee: -

vorläufige Gesamtpunktzahl: 4

Die Bewertung kann sich im direkten Vergleich evtl. noch nach oben oder unten ändern.

Aufgrund der Vielzahl an Einsendungen gibt es von mir nur eine kurze persönliche Einschätzung und keine ausführliche Kritik:

Bis zum letzten Absatz feinsinnig beschrieben. Ich kann mit der Quasi-Selbstmörderin mitfühlen. Der Schluss kippt den Text jedoch ins Absurde und verwandelt die Geschichte in die Ausgeburt einer Säufervision. Schade.

LG, Ana
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Mio
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 41
Beiträge: 44
Wohnort: Frankfurt


M
Beitrag21.10.2011 14:42

von Mio
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Schön. Und traurig. Und so ganz habe ich nicht verstanden, ob Josh die Protagonistin kennt.

die wahrheit ihrer fantastischen Entdeckung? Was ist das? Kann sie fliegen? Wohin fliegt sie?

Ich muss zugeben, mir ist am Andang die Beschreibung der Postkarte mitten in den Magen gefahren (ich neige zu Höhenangst), von daher würde ich sie als sehr gut und realistisch beschrieben sehen. smile

Schön geschrieben, ein bißchen unklar an manchen Stellen.


_________________
Man kann nie wissen, was man wollen soll, weil man nur ein Leben hat, das man weder mit früheren Leben vergleichen noch in späteren korrigieren kann.
Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung.
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C-Rod
Geschlecht:weiblichLeseratte
C

Alter: 46
Beiträge: 124
Wohnort: Rund um Karlsruhe


C
Beitrag21.10.2011 22:51

von C-Rod
Antworten mit Zitat

Da fehlt mir der Zusammenhang zum Café irgendwie viel zu sehr,
tut mir leid.

Lieber Gruß,

Carmen


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Jeder Schritt den Du heute in Richtung Zukunft tust, wird schon morgen ein Schritt aus der Vergangenheit sein.
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Tina M.
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Beiträge: 136
Wohnort: München


Beitrag22.10.2011 11:56

von Tina M.
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Hallo,

generell guter Text, der aber Fragen offen lässt. Was gibt es zu verzeihen? Weil er trinkt? Was ist ihre fantastische Entdeckung? Hätte mich interessiert?

Liebe Grüße
Tina


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Abraham Lincoln
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag22.10.2011 19:09

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich finde es unwahrscheinlich, dass eine Karte, die von einem Hochhaus geworfen wird, in einem Café unter einem Tisch landet. Aber man soll ja nichts für unmöglich erachten.

Ich verstehe allerdings nicht, warum Claire nicht unten landet. Wenn es lediglich eine Illusion von Josh sein soll, dann stimmt etwas nicht.


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Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag22.10.2011 21:09

von anuphti
Antworten mit Zitat

Diese Geschichte war mir eigentlich klar, bis zu dem Satz mit dem Menschenauflauf.

War es jetzt ein Traum, oder Wirklichkeit?

Wieso gibt es keinen Menschenauflauf, wenn sich eine Frau vom Wolkenkratzer stürzt?

Hat Josh wirklich halluziniert, oder bemerkt er den Menschenauflauf, der da sein müsste, nicht.

Diese Unklarheit trübt mein Wertungsergebnis leider etwas.

Mittelfeld für mich!

Liebe Grüße
Nuff


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Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag23.10.2011 07:47

von Herbert Blaser
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Den Schluss finde ich unpassend. Realisiert Josh jetzt, dass Claire sich umgebracht hat, oder sah er nur flatternder Stoff und keine Menschenmenge?

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Gast







Beitrag23.10.2011 08:09

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo PokaproAutor/in,

in meine Bewertung eingeflossen sind: die kreative Idee zur Geschichte, die Erfüllung der Aufgabe, die korrekte Einbindung der Vorgaben. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Stadt nicht erkannt wurde, solange das Motiv erkennbar bleibt. Logik- und Rechtschreibfehler habe ich ebenso berücksichtigt wie die sprachliche Ausarbeitung. Eine Extrafeder gibt es für den subjektiven Eindruck, weil der Geschmacksache ist. Entscheidend ist aber, wie die Geschichte im Vergleich mit den anderen Storys besteht.
Meine Kommentare werden diesmal sparsam ausfallen, weil ich im Umzugs- und Renovierungsstress stecke. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung:

Es mag an mir liegen, aber fast alle Bezüge klappen erst beim zweiten Lesen. So, wie ich es verstanden habe, hat Joe nur im Suff geträumt – aber aus der Sicht von Clarie – die sich im Orkan!!! an einen Wolkenkratzer schmiegt und dann erwischt er sie nicht. Tut mir leid, aber das ist mir zu wirr.

Liebe Grüße
Monika
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag23.10.2011 11:39

von Amaryllis
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe/r Inko

eigentlich hätte auf deiner Karte auch noch das Wort Erleuchtung stehen müssen, aber wir wollen einfach mal davon ausgehen, dass dein Prota nicht die ganze Karte gedanklich zitiert *g* Und es ist schon etwas weit hergeholt, dass die Karte nach diesem Flug in einem Kaffeehaus landet, aber eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt es wahrscheinlich schon.

Und na ja... Den Schluss versteh ich nicht ganz - hat sie sich jetzt wirklich in Luft aufgelöst, oder hat sich der Alki das alles nur eingebildet?

Und vielleicht hättest du doch im Präteritum schreiben sollen...

Aber die Sprache ist jedenfalls schön, die malachitgrünen Augen gefallen mir (smaragdgrüne kann ja jeder haben) und auch der Adler auf der Thermik ist ein sehr schönes Bild.

Mal sehen, was es schlussendlich wird.

Liebe Grüße,
Ama


_________________
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Gast







Beitrag23.10.2011 12:26

von Gast
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Durchdache Umsetzung der Wettbewerbsbedingungen!
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Maria Magdalena
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 274
Wohnort: Schweiz


Beitrag23.10.2011 14:31

von Maria Magdalena
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Meine Bewertung setzt sich aus folgenden Kriterien zusammen:

- Gesamteindruck/meine persönliche Ansicht 6
- Handwerk (Aufbau, Spannung, Charakterisierung, Titel) 7
- Art der Vorgabe-Erfüllung 7
- Stil 7

Durchschnitt der Detailbefederung:  6,75

Nachträgliche Bewertungs-Änderung vorbehalten.


Unglaublich gute Geschichte, ständig begleitet von der Frage:  „Wird sie es tun oder nicht?“ Das bringt natürlich enorm Spannung. Ich finde es schade, dass sie gesprungen ist und das Ende gefällt mir sowieso nicht – ich fühle mich leicht veräppelt. Manchmal wird es für mich etwas fragwürdig, denn was ist z.B.  die „fantastische Entdeckung“? Warum klärt mich der Autor darüber nicht auf? Und an wen ist die Karte gerichtet? Was ist ihr Motiv? Die Schauplatzbeschreibung ist etwas wirr, erst ist eine gläserne Fassade, dann eine Brüstung, dann muss sie sich wieder durch Gitterstäbe winden.

Klarer Aufbau, wie erwähnt brennende Spannung. Der Leser fühlt sich sehr nahe an der Person Claire, super Innenbeschreibung in Verbindung mit dem Äussern.  Der Titel ist etwas banal im Vergleich zur Dichte der Geschichte.

Die Vorgabe ist nicht ganz erfüllt, Karte im Café ist etwas abgeändert und das Motiv hätte detaillierter beschrieben werden können. Was aufwertet bei diesem Punkt, dass du das Motiv der Karte in die Handlung integrierst – gute Idee.

Schöner Stil mit einigen originellen Wendungen. Im Schlussabsatz hat es etwas zuviele „als“.

Eigentlich hättest du den Schluss mit dem Motiv, warum sie Suizid macht,  auflösen können, das hätte sich runder angefühlt.


_________________
Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag23.10.2011 15:47

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Eine Säuferfantasie?
Ziemlich viele Ungereimtheiten. Zum einen interessiert Claires Augenfarbe überhaupt nicht. Zum anderen: Welche Frau zieht ein elegantes Abendkleid an und wirft sich dann ein Hochhaus runter?
Vier Federn.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag23.10.2011 22:03

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

auf mich wirkt diese Geschichte unentschlossen. Größtenteils ist sie tragisch erzählt. Allerdings sind auch wiederum Elemente drin, die einen aus dieser Stimmung rausreißen.

Zitat:
Claire steht am Abgrund. Nicht nur sprichwörtlich. Ihr Herz schlägt schnell, wie eine Trommel bei afrikanischen Rhythmen.


Hier hatte ich zunächst den Eindruck, der Text solle sarkastisch werden. Einmal wegen des saloppen zweiten Satzes, aber ebenso aufgrund des Vergleichs. Der darauf folgende Text bestätigte diesen anfänglichen Eindruck nicht.

Außerdem gibt es inhaltliche Unklarheiten. Am Anfang scheint es so, als ob der Wind sie von der Rüstung reißen würde. Allerdings steht sie ja am Ende immer noch da.
Zusätzlich dazu hast du eindeutig die Vorgabe nicht umgesetzt, denn die Karte wird unter einem Cafétisch gefunden. Das wird wohl kaum klappen, wenn sie diese ins Meer schmeißt.
Es kommt auch nicht raus, warum sie die Karte ins Meer wirft und ob es überhaupt bewusst war. Die Frage an sich selbst, ob die Karte jemals den Empfänger erreichen wird, ist unglaubwürdig. Sie müsste ja wissen, dass die Karte auf keinen Fall jemals ankommen wird.
Das Ende zerstört die Tragik wieder.

Leider lässt der Text bei mir viele Fragezeichen zurück, was sicherlich in dem Fall nicht an mir liegt.

Bewertung folgt im Vergleich.

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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