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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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17.10.2011 19:00 Monolith von Mardii
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Marga verschwand mit Kopf und Schultern unter der Tischplatte. Sie hatte Gershwin sofort wiedererkannt, als er in der Tür des Cafés erschienen war. Jetzt passierten ein paar polierte Teddy-Boy-Schuhe den Ausschnitt zwischen Tischzarge und Boden. Marga hielt die Luft an, als ein Schatten an ihrem Gesicht vorbei wischte und öffnete die Augen erst wieder, als sie das Scharren von Stuhlbeinen vernahm. Das schwarzweiße Lackleder spiegelte sich in dem verchromten Tischbein in Margas Blickfeld und sie sah auf das Bild einer verknickten Postkarte, die daneben liegen geblieben war: Ein ins Sonnenlicht gestellter Wolkenkratzer mit einer vom Weitwinkel gekrümmten Hafeneinfahrt. Die Privatsphäre eines Fremden ließ sie zögern, doch dann griff sie danach und in dem Moment wurde ihr klar, dass die Karte eines von Gershwins Traumzielen seiner manischen Lebensphasen zeigte.
Als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, stand er in sich hineinkichernd vor den Aushängen eines Reisebüros. Sie war wild winkend auf seinen Rücken zugelaufen, aber als er sie in dem Schaufenster erblickte, drehte er sich abrupt um, streckte ihr mit einem grimassenhaft verzogenem Gesicht die Zunge heraus. Erschrocken innehaltend ergriff sie Scham und sie wandte sich, von seinem gehässigen Zähneblecken gehalten, in zäher Bewegung der Flucht zu.
Margas Blick haftete auf der füllfedergeschriebenen Anschrift: ihr Name, ihre alte Postanschrift in Hamm, dagegen nur schwache Bleistiftspuren in dem Feld der eigentlichen Botschaft: Kann Dir nicht sagen … und Du voll Mitgefühl … blicke nach vorne … und deutlich seine überbordende Unterschrift: Dein von Erleuchtung erhabener Monolith Gershwin.
Margas Bauchmuskeln verkrampften sich. Sie sah auf die ungestempelte Briefmarke: Er hatte die Karte nie abgeschickt.
Wie ein Dauerblitzen kehrte ihr von überschwänglichen Eskapaden geprägtes Leben mit Gershwin in ihre geruhsame Existenz zurück. Sie ertrug es nicht mehr in dieser verbogenen Haltung eingezwängt zu sein. Sich mühsam aus dem Unterstand befreiend, richtete sie sich auf, um sich seinem Blick auszusetzen:
Er saß ruhig da, den Kopf in der Hand abgestützt und sah sie ohne jedes Wiedererkennen an. Kein Funken seines früheren Wesens blinkte aus seinen flachen Augen.
Marga erhob sich und verließ, ohne an die Rechnung zu denken, das Café.
Weitere Werke von Mardii:
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Dorka Eselsohr
Alter: 69 Beiträge: 391 Wohnort: Allertal
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18.10.2011 15:41
von Dorka
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Die Geschichte hat was, sie beschreibt einen langen Zeitraum und die Veränderungen. Gelungen die Idee, eine Figur die Postkarte finden zu lassen, für die sie unrsprünglich geadcht war.
Aber stilistisch müsste noch viel überarbeitet werden.
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Pünktchen Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 195
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18.10.2011 18:19
von Pünktchen
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Hier meine Notizen:
Anfang gefällt!
Zu viel Zufall, dass die Karte für sie ist.
Wiedersehen +
Atmosphäre gut eingefangen
Für ausführlicheren Kommentar bitte pn
Lg
.chen
_________________ "Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend. |
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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19.10.2011 10:56
von lady-in-black
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Moin,
ich mag ungewöhnliche Dinge, aber wo liegt der Sinn von polierten Teddy-Boy-Schuhen?
Ich weiß nicht, ob ich den Text jetzt richtig interpretiere, aber die flachen Augen deuten für mich darauf hin, dass Gershwin unter (abstumpfenden) Medikamteneinfluss wegen seiner manischen Phasen steht.
Wer achtet dann aber auf sein Äußeres bzw. polierte Schuhe?
Das mit der Karte finde ich leider auch nicht ganz so schlüssig/interessant eingestrippt.
Die Idee finde ich gut, aber der Text wirkt auf mich leider nicht ganz "rund".
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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19.10.2011 23:59
von firstoffertio
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Warum denke ich, dass Gershwin hätte ein Hund sein müssen, damit ich diesen Text besser bewertet hätte?
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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20.10.2011 21:59
von mondblume
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Aus Zeitmangel leider nur ein kurzer Kommentar:
Da fehlt mir wieder ein wenig die Logik - Marga und Gershwin waren ein Paar, so weit ich das verstehe, er ist manisch-depressiv (?) und jetzt anscheinend in einer depressiven Phase. Würde er sie tatsächlich nicht wiedererkennen?
Vielleicht handelt es sich um eine andere Krankheit, dann hätte das aber irgendwie erwähnt werden sollen. So bleibe ich nur verwirrt zurück.
Aber, schlecht geschrieben ist die Geschichte nicht.
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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21.10.2011 10:56
von hobbes
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Dazu fällt mir nun irgendwie gar nichts ein...
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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21.10.2011 15:00
von Rosanna
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Kurzkommentar wegen der Masse an Texten und
Moin,
Eh. Worum gehts? Sekte, Geisteskrankheit? In deiner Geschichte schwurbelt alles durcheinander wie in einer Wäschetrommel, mit ein bisschen persönlichem Drama als Weichspüler. Sorry, aber für mich ist das nichts.
Liebe Grüße,
Rose
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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21.10.2011 15:05
von Dienstwerk
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Lieber Pokapro-Teilnehmer!
Da ich davon ausgehen kann, dass die Vorgaben eingehalten wurden, gibt es dafür von mir keine extra Bewertung. Nur, wenn mir etwas arg konstruiert erscheint, ziehe ich bei der Aufgabenerfüllung einen Punkt ab.
Ich habe ein einfaches Schema erarbeitet und denke, damit kann ich fair befedern. (Vorgabe, Sprache 1-3, Logik 0-1, BG 1-4, Idee)
Vorgabenerfüllung: -
Sprache/Stil: 2
Logik/schlüssiger
Handlungsstrang: -
Bauchgefühl/
pers. Gefallen: 2
Zusatzpunkt Idee: -
vorläufige Gesamtpunktzahl: 4
Die Bewertung kann sich im direkten Vergleich evtl. noch nach oben oder unten ändern.
Aufgrund der Vielzahl an Einsendungen gibt es von mir nur eine kurze persönliche Einschätzung und keine ausführliche Kritik:
Ruhig, etwas verwirrend, gefällt mir nach dem 3. Lesen, haut mich aber nicht vom (Bar)hocker. Trotzdem würde ich gern wissen, was es mit diesem Typen nun eigentlich auf sich hat.
LG, Ana
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Gast
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23.10.2011 08:19
von Gast
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Hallo PokaproAutor/in,
in meine Bewertung eingeflossen sind: die kreative Idee zur Geschichte, die Erfüllung der Aufgabe, die korrekte Einbindung der Vorgaben. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Stadt nicht erkannt wurde, solange das Motiv erkennbar bleibt. Logik- und Rechtschreibfehler habe ich ebenso berücksichtigt wie die sprachliche Ausarbeitung. Eine Extrafeder gibt es für den subjektiven Eindruck, weil der Geschmacksache ist. Entscheidend ist aber, wie die Geschichte im Vergleich mit den anderen Storys besteht.
Meine Kommentare werden diesmal sparsam ausfallen, weil ich im Umzugs- und Renovierungsstress stecke. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung:
Für meinen Geschmack ist diese Geschichte sehr unglaubwürdig. Zu viele Zufälle. und an der sprachlichen Ausarbeitung hapert es auch.
Liebe Grüße
Monika
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Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
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23.10.2011 12:47
von Einherjer
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Hallo.
Formelle Anforderungen sind genügend erfüllt, daher keine Abzüge.
Man fragt sich schon, was einen erwachsenen Menschen dazu treibt, sich unter einem Tisch zu verstecken. Und hier kann ich es zumindest nachvollziehen. Es wird zwar nicht gesagt, wieviel Zeit die beiden miteinander verbracht haben, aber beide scheinen sich sehr nah gewesen zu sein. Soweit es die Krankheit von Gershwin zugelassen hat.
Verglichen mit meinen anderen Bewertungen gebe ich hier
6 Federn.
Gruß
Einherjer
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)
Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain) |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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23.10.2011 17:09
von fancy
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Hallo,
Zitat: | Die Privatsphäre eines Fremden ließ sie zögern, doch dann griff sie danach und in dem Moment wurde ihr klar, dass die Karte eines von Gershwins Traumzielen seiner manischen Lebensphasen zeigte. |
So, wie du das schreibst, greift sie nach der Privatsphäre.
Zitat: | Erschrocken innehaltend ergriff sie Scham und sie wandte sich, von seinem gehässigen Zähneblecken gehalten, in zäher Bewegung der Flucht zu. |
Wie ergreift man Scham? Haben die Zähne sich in sie verbissen, um sie zu halten? Wie konnte sie dann noch fliehen?
Augen sind Kugeln, die können nicht flach sein.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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23.10.2011 19:41
von anuphti
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Manisch-depressive Psychose würde man hier diagnostizieren.
Eine klassische Fallgeschichte mit feinen Details.
Sehr gerne gelesen!
Oberes Mittelfeld
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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23.10.2011 21:55
von Aknaib
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Hallo Autor/in,
diesmal gibt es nur einen Kurzkommentar von mir.
Die Wettbewerbskriterien sind alle erfüllt und der Text wird in einer Momentaufnahme logisch erzählt
Doch er beibt statisch, d.h. am Ende ist alles wie am Anfang. Sie ist die das Dummchen, dass die Flucht ergreift.
Dass sie ihre Rechnung nicht bezahlt, ist für mich keine Wende bzw. Pointe.
Durch gleiche Satzlängen bekommt der Text Eintönigkeit.
Wenn der Text in die Rückblende geht, sollte an dieser Stelle die Zeitform beibehalten werden.
Grüße Bianka
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Kara Eselsohr
K Alter: 46 Beiträge: 293
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K 24.10.2011 10:20
von Kara
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nur Federkommentar, akuter Zeitmangel, sorry..
_________________ ...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht... |
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Gast
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24.10.2011 15:10
von Gast
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Aufgrund der Menge der Beiträge seht mir bitte nach, dass mehr als eine Befindlichkeit nicht drin ist.
Habe versucht jeden Text gleich und unvoreingenommen zu lesen, was mir nicht gelungen sein wird. Denn es spielt eben doch eine Rolle, ob es der erste oder der fünfzehnte ist, in dem zwei/drei Menschen mit einen Schicksalsschlag oder -wendung konfrontiert werden und dabei eine Postkarte eine Rolle spielt.
Tut mir den Gefallen und seht es nicht zu eng – Textkritik ist anders.
Die, denen ich nur wenige Federn verpasst habe – nehmt das nicht zu hart. Es sind feine Abstufungen in den Texten, die zwingen, die Skala zu nutzen. Oft sind die Ideen gut, aber die Umsetzung hapert noch.
Extrem interessanter Text – der mir, müde und erleuchtungsgebeutelt einiges abverlangt.
Da fließt Blut drin. Noch geht er mir nicht ganz auf, löst mehr ein Gefühl, denn ein Verstehen aus. Ein paar der Formulierungen schwappen über, aber das wäre eine längere Diskussion.
Was bitte ist eine Tischzarge?
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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24.10.2011 19:34
von Susanne2
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Lieber Autor,
die Geschichte ist mir zu wirr. Es mag an mir liegen, dass ich sie einfach nicht verstehe ...
Nach langer Zeit der Trennung sitzt sie in einem Café. Er hat sie damals mit einer albernen Grimasse stehen lassen – jetzt kommt er zufällig in das selbe Café, verliert da – auch zufällig - die Karte, die er nie an sie abgeschickt hat, die sie dann – nochmal zufällig - dort findet und erkennt sie dann selbst nicht wieder? Und sie ist froh und verschwindet schnell ohne an die Rechnung zu denken … ich habe keine „Moral von der Geschicht“ entdeckt und sie scheinbar immer noch nicht verstanden, leider.
Für mich daher: Im unteren Drittel
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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24.10.2011 20:39
von adelbo
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Hallo Inko,
was will der Text mir erzählen? Ich komme nicht dahinter. Tut mir Leid.
LG
adelbo
Zitat: | Marga verschwand mit Kopf und Schultern unter der Tischplatte. Sie hatte Gershwin sofort wiedererkannt, als er in der Tür des Cafés erschienen war. Jetzt passierten ein paar polierte Teddy-Boy-Schuhe den Ausschnitt zwischen Tischzarge und Boden. (Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Sie ist mir Kopf und Schultern unter dem Tisch verschwunden und sitzt noch auf ihrem Stuhl. Und dann geht jemand so dicht an dem Tisch vorbei??) Marga hielt die Luft an, als ein Schatten an ihrem Gesicht vorbei wischte (wischte??) und öffnete die Augen erst wieder, als sie das Scharren von Stuhlbeinen vernahm. Das schwarzweiße Lackleder spiegelte sich in dem verchromten Tischbein in Margas Blickfeld und sie sah auf das Bild einer verknickten Postkarte, die daneben liegen geblieben war: Ein ins Sonnenlicht gestellter Wolkenkratzer (von wem) mit einer vom Weitwinkel gekrümmten Hafeneinfahrt. (Hat sie sie nicht runterfallen sehen oder lag sie schon vorher da oder war das etwa der Schatten.) Die Privatsphäre eines Fremden (wenn eine Karte unter dem Tisch liegt??) ließ sie zögern, doch dann griff sie danach und in dem Moment wurde ihr klar, dass die Karte eines von Gershwins Traumzielen seiner manischen Lebensphasen zeigte. (Sie ist immer noch unter dem Tisch) Als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, stand er in sich hineinkichernd vor den Aushängen eines Reisebüros. Sie war wild winkend auf seinen Rücken zugelaufen, aber als er sie in dem Schaufenster erblickte, drehte er sich abrupt um, streckte ihr mit einem grimassenhaft verzogenem Gesicht die Zunge heraus. Erschrocken innehaltend ergriff sie Scham und sie wandte sich, von seinem gehässigen Zähneblecken gehalten, in zäher Bewegung der Flucht zu. (Was ist das für ein Satz. Ich verstehe ihn absolut nicht)
Margas Blick haftete auf der füllfedergeschriebenen Anschrift: ihr Name, ihre alte Postanschrift in Hamm, dagegen nur schwache Bleistiftspuren in dem Feld der eigentlichen Botschaft: Kann Dir nicht sagen … und Du voll Mitgefühl … blicke nach vorne … und deutlich seine überbordende Unterschrift: Dein von Erleuchtung erhabener Monolith Gershwin.
Margas Bauchmuskeln verkrampften sich. Sie sah auf die ungestempelte Briefmarke: Er hatte die Karte nie abgeschickt.
Wie ein Dauerblitzen kehrte ihr von überschwänglichen Eskapaden geprägtes Leben mit Gershwin in ihre geruhsame Existenz zurück. (erneut ein solcher Satz) Sie ertrug es nicht mehr in dieser verbogenen Haltung eingezwängt zu sein. Sich mühsam aus dem Unterstand befreiend, richtete sie sich auf, um sich seinem Blick auszusetzen:
Er saß ruhig da, den Kopf in der Hand abgestützt und sah sie ohne jedes Wiedererkennen an. Kein Funken seines früheren Wesens blinkte aus seinen flachen Augen.
Marga erhob sich und verließ, ohne an die Rechnung zu denken, das Café. |
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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25.10.2011 01:00
von *Katja*
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Titel:
Monolith hat mich auf jeden Fall angesprochen. Nachdem ich den Beitrag gelesen habe, fand ich ihn nicht mehr so passend.
Denn Gershwin ist ein Wesen und kein Ding (Stein) Ich verstehe den Zusammenhang nicht.
Einbindung der Wörter:
Das Wolkenkratzermotiv wurde gut mit einbezogen. Die restlichen Wörter hätte ich mir noch etwas zusammenhängender gewünscht - in ganzen Sätzen halt. Trotzdem ist die Aufgabe erfüllt.
Inhalt:
Nun ja, damit tue ich mich ein bisschen schwer. Wozu der ganze Aufwand mit der Karte, wenn er sie am Ende doch nicht erkennt?
Das Ende ist gar nicht meins. Bis dahin war es unterhaltsam. Das Problem ist, dass ich die Geschichte wegen dem Ende nicht wirklich nachvollziehen kann.
Befederung:
Ich schwanke zwischen den Federn, aber da du den Wolkenkratzer gut mit eingebaut hast, wähle ich die höhere Anzahl: 6 Federn.
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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25.10.2011 08:37
von Herbert Blaser
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Diese unerfüllte Begegnung gefällt mir sehr gut. Die unbezahlte Rechnung ist ein schönes Detail.
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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25.10.2011 10:38
von EdgarAllanPoe
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Die Vorlage ist ein wenig zu vorhersehbar eingebunden, aber dein Begriff der "Erleuchtung" hat mich schmunzeln lassen.
Der Text ist gelungen. Was mich an den anderen Beiträgen gestört hat, war die fehlende Sprache. Hier ist das anders. Ein Stil ist erkennbar. Die Gefühlsschwankungen der manischen Depression hast du - für diesen eng bemessenen Rahmen zumindest - gut eingefangen.
Acht Federn.
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Maria Magdalena Eselsohr
Beiträge: 274 Wohnort: Schweiz
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25.10.2011 10:47
von Maria Magdalena
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Meine Bewertung setzt sich aus folgenden Kriterien zusammen:
- Gesamteindruck/meine persönliche Ansicht 5
- Handwerk (Aufbau, Spannung, Charakterisierung, Titel) 4
- Art der Vorgabe-Erfüllung 9
- Stil 4
Durchschnitt der Detailbefederung: 5,5
Nachträgliche Bewertungs-Änderung vorbehalten.
Thematisch interessante Geschichte. Wirkt auf mich etwas langatmig.
Ein Aufbau ist vorhanden, aber die Rückblende in der Mitte ist nicht klar abgegrenzt, deshalb verwirrend. In so einer kurzen Geschichte würde ich sowieso keine Rückblende einbauen, sondern versuchen, chronologisch zu schreiben. Die Spannung ist mässig, da etwas langatmig. Gershwin wird gut charakterisiert und der Leser erhält nach und nach ein Gesamtbild von ihm und seiner Krankheit. Marga ist nicht gut fassbar, da sich ihre Gefühlswelt einzig um Gershwin dreht in dieser Geschichte. Es ist auch nicht 100 % klar, ob sie seine Geliebte, Frau oder vielleicht Schwester war. Gesamthaft müssten mehr Hintergründe erzählt werden, denn ich als Leserin bleibe unbefriedigt zurück, da ich gerne mehr erfahren hätte. Monolith als Titel finde ich gut gewählt.
Dir Vorgabe ist perfekt erfüllt, auch mit einer detaillierten Beschreibung des Motivs der Karte.
Stilistisch würde ich die die Sätze etwas „entkomplizieren“. Verbenwahl ist gut.
_________________ Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH |
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