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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 10/2011
Die Erleuchtung

 
 
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barmari
Erklärbär
B

Alter: 93
Beiträge: 2
Wohnort: Waldmünchen


B
Beitrag17.10.2011 19:00
Die Erleuchtung
von barmari
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Erleuchtung

   Wortlos ließ er sie stehen und fuhr davon. Warum? Sie hatte ihn nur auf seine Fahrfehler aufmerksam gemacht. Nicht zu denken, was hätte passieren können.
   Wie vor den Kopf geschlagen stand sie auf der Straße. Ein Bild der Entrüstung. Suchend ging ihr Blick umher und blieb an einer kleinen Eisdiele hängen. Das war ihre Rettung, sie würde ihre Demütigung in einen Eisbecher versenken. Eilig überquerte sie die Straße, betrat das Lokal, setzte sich und bestellte. Nervös und unruhig scharrten ihre Füße unter dem Tisch. Ein Stück Papier haftete an ihren Schuhsohlen. Sie bückte sich um es zu entfernen und sah - es war eine Postkarte - ordentlich frankiert, nicht gestempelt und das Geschriebene verwischt. Neugierig hob sie die Karte auf, versuchte die Schrift zu entziffern. War es eine wichtige Nachricht?
   „Kann dir ...“, „... nach vorne ...“ „Erleuchtung.“ Damit konnte sie wenig anfangen. Wegschicken ging nicht, auch die Adresse war unlesbar.
   Der Eisbecher verdrängte die Frage und lenkte wohltätig von ihrer Entrüstung ab. Aber ihre Augen blieben an der Karte hängen. Langsam vervollständigte sich in ihrem Kopf, was darauf stand.
   „Kann dir nur sagen, dass es mir leidtut. Ich will dich nicht verlieren. Lass uns nach vorne blicken und alles besser machen. Ich habe diese Erleuchtung bekommen und hoffe, dass sie auch dich erhellt.“
   Schienen diese Worte von ihm an sie gerichtet? Die Worte bewirkten, dass sie ihre Nörgelei bereute. Sie gestand sich ihre Schuld an seiner Reaktion ein, konnte ihn sogar verstehen.
   Als sie bezahlt hatte, nahm sie die Karte mit.
   Draußen traute sie ihren Augen nicht. Er stand an der Bordsteinkante und schien sie zu suchen. Froh schlang sie ihre Arme um ihn, wobei er sich umdrehte und sprechen wollte. Ein Kuss schloss seinen Mund. Dann zeigte sie mit diesen Worten auf die Karte:
   „Kann dir nur sagen, dass es mir leidtut. Ich will dich nicht verlieren. Lass uns nach vorne blicken und alles besser machen. Ich habe diese Erleuchtung bekommen und hoffe, dass sie auch dich erhellt.“ Dabei ging ein Leuchten von ihr aus, das auch ihn leuchten ließ.

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Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Skype Name
Dorka
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 69
Beiträge: 391
Wohnort: Allertal


Beitrag19.10.2011 12:19

von Dorka
Antworten mit Zitat

Die Idee ist nicht schlecht, aber die Umsetzung wirkt unbeholfen.
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lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag19.10.2011 14:43

von lady-in-black
Antworten mit Zitat

Moin,  smile

auweia ... soll das für mich ein Test mit versteckter Kamera sein *die lib-Keule krampfhaft versucht in den zuckenden Fingern zu behalten* ...  Embarassed

Dieser Text hatte wirklich alle Voraussetzungen, einer meiner Lieblingstexte zu werden ... (abgesehen vom unkreativen Titel  hmm) und dann kam DAS:

"... dass sie ihre Nörgelei bereute ..."

  Mad

Warum???  


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag19.10.2011 20:38

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,
dieser Text klingt für mich noch sehr unbeholfen. Ich habe Blau markiert, was ich meine. Die Sprache ist sehr gewollt und teilweise unnatürlich, gestelzt. Sei mir nicht böse. Ich vermute, du wolltest es besonders gut machen.
LG
adelbo

Wortlos ließ er sie stehen und fuhr davon. Warum? (Das muss sie doch wissen?)  Sie hatte ihn nur auf seine Fahrfehler aufmerksam gemacht. Nicht zu denken, was hätte passieren können.
Wie vor den Kopf geschlagen stand sie auf der Straße. Ein Bild der Entrüstung.(Irgendwie komisch, hatte er sie aus dem Auto raus geworfen?)  Suchend (wonach?)  ging ihr Blick umher und blieb an einer kleinen Eisdiele hängen. Das war ihre Rettung, sie würde ihre Demütigung in einen Eisbecher versenken. (Demütigung versenken?)  Eilig überquerte sie die Straße, betrat das Lokal, setzte sich und bestellte. Nervös und unruhig scharrten ihre Füße unter dem Tisch. (Scharrt man, wenn man wütend ist, mit den Füssen unterm Tisch?) Ein Stück Papier haftete an ihren Schuhsohlen. Sie bückte sich um es zu entfernen und sah - es war eine Postkarte - ordentlich frankiert, nicht gestempelt und das Geschriebene verwischt. Neugierig hob sie die Karte auf, (Alles andere hatte sie vorher auf der Erde erkannt?)  versuchte die Schrift zu entziffern. War es eine wichtige Nachricht?  (Warum wichtig)„Kann dir ...“, „... nach vorne ...“ „Erleuchtung.“ Damit konnte sie wenig anfangen. Wegschicken ging nicht, auch die Adresse war unlesbar.
Der Eisbecher verdrängte die Frage und lenkte wohltätig (wohltätig sind freiwillige Helfer von ihrer Entrüstung ab. Aber (warum aber)  ihre Augen blieben an der Karte hängen. Langsam vervollständigte sich in ihrem Kopf, was darauf stand.
„Kann dir nur sagen, dass es mir leidtut. Ich will dich nicht verlieren. Lass uns nach vorne blicken und alles besser machen. Ich habe diese Erleuchtung bekommen und hoffe, dass sie auch dich erhellt.“
Schienen diese Worte von ihm an sie gerichtet? (Übersinnliche Kräfte?)  Die Worte bewirkten, dass sie ihre Nörgelei bereute. Sie gestand sich ihre Schuld an seiner Reaktion ein, konnte ihn sogar verstehen.
Als sie bezahlt hatte, nahm sie die Karte mit.
Draußen traute sie ihren Augen nicht. Er stand an der Bordsteinkante und schien sie zu suchen. Froh schlang sie ihre Arme um ihn, wobei er sich umdrehte und sprechen wollte. (schlecht formuliert) Ein Kuss schloss seinen Mund. Dann zeigte sie mit diesen (welchen, (folgenden)  Worten auf die Karte:
„Kann dir nur sagen, dass es mir leidtut. (Leid tut)  Ich will dich nicht verlieren. Lass uns nach vorne blicken und alles besser machen. Ich habe diese Erleuchtung bekommen und hoffe, dass sie auch dich erhellt. (das ist schlecht) “ Dabei ging ein Leuchten von ihr aus, das auch ihn leuchten ließ. (Das klingt furchtbar)


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag20.10.2011 11:38

von Herbert Blaser
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Der zufällige Gedankenanstoss zur Versöhnung gefällt mir sehr. Ein bischen viel Erleuchtung und leuchten.

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag20.10.2011 12:06

von Kara
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leider nur Zeit zum Federn, sorry..

_________________
...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag20.10.2011 17:01

von fancy
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Hallo,

bis auf den letzten Satz gefällt mir deine Geschichte gut. Du hast die Vorgaben originell umgesetzt und landest bei mir weit vorne.


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.10.2011 17:06

von Alogius
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Da es eine nicht geringe Menge an Texten gibt, erhält jeder nur einen kurzen Kommentar und die Wertung. Ich darf dir aber sagen, dass ich die letzten Tage damit verbracht habe, mir Notizen zu jedem Text zu machen. Ist also keine Willkür! - Die Kriterien werte ich nicht, denn dein Text wurde zugelassen, also stimmt alles.


Tut mir leid, das war nichts. Sprachlich gar nicht so sehr, aber was soll ich zur Geschichte sagen?


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Mio
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 41
Beiträge: 44
Wohnort: Frankfurt


M
Beitrag20.10.2011 17:08

von Mio
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das war leider nicht ganz mein geschmack. mich hat die message nicht wirklich erreicht und es hat mir persönlich auch an kreativität und persönlichkeit gefehlt.  Zipped

_________________
Man kann nie wissen, was man wollen soll, weil man nur ein Leben hat, das man weder mit früheren Leben vergleichen noch in späteren korrigieren kann.
Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung.
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag20.10.2011 19:41

von Rosanna
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Moin,
Kurzkommentar wegen Masse an Texten wink. Bei Anfrage mehr.

Durchschnittlicher Text mit kitschigem Ende. Eine Erleuchtung, die auch dich erhellt? Ist wirklich zu viel des Guten. Einige sprachliche Holperer sind auch noch drin. Naja.

Vier Federn,
Liebe Grüße,
Rose


_________________
nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt
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C-Rod
Geschlecht:weiblichLeseratte
C

Alter: 46
Beiträge: 124
Wohnort: Rund um Karlsruhe


C
Beitrag20.10.2011 20:36

von C-Rod
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Schöne Isee, aber am Ende etwas zu beleuchtet für meinen Geschmack. Sorry!

Lieber Gruß,

Carmen


_________________
Achte immer auf Deinen Weg, Fremder.

Jeder Schritt den Du heute in Richtung Zukunft tust, wird schon morgen ein Schritt aus der Vergangenheit sein.
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Maria Magdalena
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 274
Wohnort: Schweiz


Beitrag20.10.2011 20:56

von Maria Magdalena
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Meine Bewertung setzt sich aus folgenden Kriterien zusammen:

- Gesamteindruck/meine persönliche Ansicht  5
- Handwerk (Aufbau, Spannung, Charakterisierung, Titel)5
- Art der Vorgabe-Erfüllung 5
- Stil 5

Durchschnitt der Detailbefederung:  5

Nachträgliche Bewertungs-Änderung vorbehalten.


Hübsche Geschichte, ich könnte sie sogar für glaubwürdig halten, aber in dieser Form wirkt sie zu kitschig, da der Zeitfaktor zu kurz ist.

Es ist ein Aufbau sichtbar, leichte Spannung da, gute Charakterisierung der Protagonistin durch die Innenschau. Der Titel wirkt etwas übertrieben aber das Wort Erleuchtung ist oft rascher zur Hand als nötig.

Die Vorgabe wurde nur teilweise erfüllt, z.B. das Motiv wurde nicht erwähnt.

Der Stil ist normal, aber klar und direkt. Du verwendest viele kurze Sätze. Ich würde dazwischen vermehrt längere einbauen.


_________________
Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag20.10.2011 22:45

von Dienstwerk
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Lieber Pokapro-Teilnehmer!

Da ich davon ausgehen kann, dass die Vorgaben eingehalten wurden, gibt es dafür von mir keine extra Bewertung. Nur, wenn mir etwas arg konstruiert erscheint, ziehe ich bei der Aufgabenerfüllung einen Punkt ab.

Ich habe ein einfaches Schema erarbeitet und denke, damit kann ich fair befedern. (Vorgabe, Sprache 1-3, Logik 0-1, BG 1-4, Idee)

Vorgabenerfüllung: -

Sprache/Stil: 1

Logik/schlüssiger
Handlungsstrang: -

Bauchgefühl/
pers. Gefallen: 1

Zusatzpunkt Idee: -

vorläufige Gesamtpunktzahl: 2

Die Bewertung kann sich im direkten Vergleich evtl. noch nach oben oder unten ändern.

Aufgrund der Vielzahl an Einsendungen gibt es von mir nur eine kurze persönliche Einschätzung und keine ausführliche Kritik:

Die Wortvorgaben wirken lieblos hingeklatscht, der Sinn des Textes erschließt sich mir nicht. Außerdem ist mir aufgefallen, dass diese Geschichte nicht die Einzige bist, in der die Postkarte als Papier bezeichnet wird. Das haut mich dann vollkommen raus.

LG, Ana
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Gast







Beitrag20.10.2011 23:01

von Gast
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Etwas zu wenig fassbares, bildliches? Den letzten Satz hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4296

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag21.10.2011 10:39

von hobbes
Antworten mit Zitat

Ähm - wo ist das Postkartenmotiv?

Abgesehen davon begeistert mich die Geschichte auch nicht besonders.
Die Sprache stolpert auch ein bisschen, hier zum Beispiel:
Zitat:
... und sah - es war eine Postkarte - ordentlich frankiert, ...

Der erste Bindestrich ist ein bisschen unnütz. Entweder müsste es heißen: "und sah eine Postkarte - ordentlich frankiert" oder "und sah - es war eine Postkarte - dass die Karte zwar frankiert, aber...". Wobei ich die zweite Version nicht nehmen würde.


_________________
Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag21.10.2011 12:46

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

eine Geschichte, die mich irgendwie echt ärgert. Das ist dermaßen oberflächlich und belanglos, dass es weh tut.
Die Wörter sind billig eingebaut und vor allem die "Erleuchtung" finde ich schlecht umgesetzt. Die Protagonistin nervt mich. Ihre Einsicht, einen Fehler gemacht zu haben, ist völlig unmotiviert, abgesehen davon, dass man gar nicht erfährt, was der Fehler gewesen sein soll.
Dazu kommen stilistische Schlampigkeiten, wie z.B. ungenaue Perspektive:

Zitat:
Wie vor den Kopf geschlagen stand sie auf der Straße. Ein Bild der Entrüstung.


Das Ganze ist sonst personal in der Innensicht erzählt und hier kippst du in die Außensicht.

Zitat:
Nervös und unruhig scharrten ihre Füße unter dem Tisch.


Hier belebst du ihre Körperteile. Es liest sich, als hätten ihre Füße Gefühle, was ein sehr komischer Gedanke ist.

Alles in allem einer der schlechtesten Texte dieses Wettbewerbs. Tut mir sehr leid.
Nicht sauer sein, ich meine es nicht böse.

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag21.10.2011 12:56

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Lieber PoKaPro-Teilnehmer!

Leider konnte ich mit dieser Geschichte nicht viel anfangen. Die Grundidee ist ganz niedlich, aber nicht gerade originell. Dass diesmal sehr viele Geschichten eine Beziehungsthematik haben würden, hatte ich schon geahnt. Das allein finde ich nicht weiter schlimm, bloß müsste eine solche Geschichte dann etwas Besonderes an sich haben, das sie hervorhebt – sei es der Stil, die Figuren oder die Umstände. Davon habe ich nichts gefunden. Für mich blieb deine Protagonistin gesichtslos; die Handlung selbst ist vorhersehbar. Den Stil empfand ich als anstrengend, weil du so viele kurze Sätze aneinanderreihst und dadurch keine Abwechslung zustande kommt.

Dazu kommen einige Formulierungen, die ich persönlich unglücklich gewählt finde:
Zitat:
Nicht zu denken, was hätte passieren können.

Kenne diese Redewendung nur unter „nichts auszudenken (…)“
Zitat:
Suchend ging ihr Blick umher

Klingt merkwürdig, als würdest du den Blick personalisieren.
Zitat:
sie würde ihre Demütigung in einen Eisbecher versenken

Müsste es nicht heißen „in einem Eisbecher versenken“?
Zitat:
und sah - es war eine Postkarte - ordentlich frankiert, nicht gestempelt und das Geschriebene verwischt

Die Gedankenstriche implizieren einen Einschub, aber lies den Satz mal ohne den Einschub – er ergibt keinen Sinn.
Zitat:
Ich habe diese Erleuchtung bekommen

Ich gebe zu, es war schwierig das Wort „Erleuchtung“ unauffällig in dem Text unterzubringen, aber das hier ist doch sehr krass. Es wirkt unauthentisch und passt einfach nicht zum Inhalt, jedenfalls meinem Empfinden nach.
Zitat:
Schienen diese Worte von ihm an sie gerichtet? Die Worte bewirkten, dass sie ihre Nörgelei bereute


Das Ende empfand ich schließlich als zu kitschig und unreflektiert. Der eigentliche Grund für den Streit spielt keine Rolle mehr, ich erfahre ihn als Leser auch nur oberflächlich, sodass ich nicht mitleiden oder Spannung über den Ausgang empfinden kann.

Dafür kann ich nicht mehr als 1 Feder vergeben – tut mir leid.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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firstoffertio
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Beiträge: 5854
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag21.10.2011 22:33

von firstoffertio
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Es tut mir leid, hier sind zu viele Geschichten dieser Art. Diese ist zu suess. Es mag an der Aufgabenstellung liegen, aber doch nicht nur?
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag22.10.2011 10:31

von EdgarAllanPoe
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Das ist eine musterhafte Lösung der Aufgabe, aber nichts Besonderes. Sie klingt wie einem Baukasten entnommen. Mein Vorurteil hat sich nach dem Lesen des Titels und der Erzählung bestätigt.
Der Schluss ist Kitsch in Reinkultur.
Eine Feder.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag22.10.2011 15:54

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

leider kann mich deine Geschichte nicht so ganz überzeugen. Ich finde die Handlung zu vorhersehbar und den Schluss eindeutig zu kitischig, zu abgegriffen. Und ganz ehrlich, würde mich ein Mann einfach aus dem Auto werfen, weil ich etwas über seinen Fahrstil gesagt habe, dann könnte er mich mal und da würde keine Postkarte der Welt helfen, weil das meiner Meinung nach ein total arger Vertrauensbruch ist.

Ich finde auch die Wiederholung dessen, was sie glaubt auf der Karte zu lesen (da hab ich auch nicht verstanden, ob sie es jetzt wirklich lesen kann oder ob das eine spontane Eingebung ist) nicht besonders schön. Da hat man eh nur so wenige Wörter und anstatt, dass du die Personen und ihre Beziehung näher beschreibst, wiederholst du einfach das, was du eh schon geschrieben hast.

Außerdem kommt mir der Wortschatz auch nicht besonders groß vor, du verwendest beispielsweise zwei Mal das Wort Entrüstung und auch das "Leuchten" am Schluss, was du dann irgendwie drei Mal in nur zwei Sätzen hast, ist einfach zu viel (für mich).

Tut mir wirklich leid, dass ich kein besseres Feedback für dich habe.

Liebe Grüße,
Ama


_________________
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag22.10.2011 18:53

von anuphti
Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie vor den Kopf geschlagen stand sie auf der Straße. Ein Bild der Entrüstung. Suchend ging ihr Blick umher und blieb an einer kleinen Eisdiele hängen. Das war ihre Rettung, sie würde ihre Demütigung in einen Eisbecher versenken.


Zuerst "wie vor den Kopf geschlagen", dann "entrüstet" und dann "gedemütigt".

Der Versuch, die Gefühle der Protagonistin zu beschreiben gerät hier zum Eigentor, weil die verwendeten Wörter gegensätzliche Emotionen beschreiben.

Zusammen mit den Wortwiederholungen am Ende, mit "Erleuchtung" und "Leuchten" und "leuchten", lässt mich das eher an einen unerfahrenen Autor denken.

Im Wettbewerbsvergleich leider nur unteres Drittel.

Liebe Grüße Nuff


_________________
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You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Gast







Beitrag23.10.2011 08:00

von Gast
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Hallo PokaproAutor/in,

in meine Bewertung eingeflossen sind: die kreative Idee zur Geschichte, die Erfüllung der Aufgabe, die korrekte Einbindung der Vorgaben. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Stadt nicht erkannt wurde, solange das Motiv erkennbar bleibt. Logik- und Rechtschreibfehler habe ich ebenso berücksichtigt wie die sprachliche Ausarbeitung. Eine Extrafeder gibt es für den subjektiven Eindruck, weil der Geschmacksache ist. Entscheidend ist aber, wie die Geschichte im Vergleich mit den anderen Storys besteht.
Meine Kommentare werden diesmal sparsam ausfallen, weil ich im Umzugs- und Renovierungsstress stecke. Deshalb nur eine kurze Zusammenfassung:

Deine Geschichte spricht mich leider so gar nicht an. Das mag an der einfachen Sprache mit den massenhaften Adjektiven liegen, an den rhetorischen Fragen oder an den Phrasen wie:  „vor den Kopf geschlagen“, „traute sie ihren Augen nicht“.

Liebe Grüße
Monika
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