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Negativ aufgefallen: August von Goethe-Verlag

 
 
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Alien78
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 46
Beiträge: 1456
Wohnort: Portugal


Beitrag16.07.2012 23:54

von Alien78
Antworten mit Zitat

hexsaa hat Folgendes geschrieben:
Rheinsberg hat geschrieben:


Wie kommen diese Leute darauf, so etwas zu behaupten und derart vehement die Eigenbeteiligung zu verfechten? Ich habe Verträge bei zwei Verlagen und keiner von denen will auch nur einen Cent von mir. Und zahllosen anderen hier im Forum geht es ebenso, manche bekommen sogar - so unglaublich es klingen mag - einen Vorschuss!


Das kann ich unterschreiben. Ich habe auch Verträge bei 2 verschiedenen Verlagen und muss keinen Cent zahlen - und von dem Grossverlag kriege ich sogar einen Vorschuss in vierstelliger Höhe. Und das als Neuautor.

Es ist schade, dass es "Autoren" gibt, die sich nicht belehren lassen und ihr Geld den DKZVs in den Rachen schmeissen. Solange diese Menschen an ihrer Meinung festhalten, haben die Betrüger leichtes Spiel und werden munter damit fortfahren, unerfahrene und uneinsichtige Autoren weiterhin über den Tisch zu ziehen.


_________________
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag19.07.2012 03:28

von agu
Antworten mit Zitat

Alien78 hat Folgendes geschrieben:
hexsaa hat Folgendes geschrieben:
Rheinsberg hat geschrieben:
Wie kommen diese Leute darauf, so etwas zu behaupten und derart vehement die Eigenbeteiligung zu verfechten? Ich habe Verträge bei zwei Verlagen und keiner von denen will auch nur einen Cent von mir. Und zahllosen anderen hier im Forum geht es ebenso, manche bekommen sogar - so unglaublich es klingen mag - einen Vorschuss!

Das kann ich unterschreiben.


Ich auch.
Bei meinem Kleinverlag habe ich für alle der 4 Bücher keinen Cent vorgelegt, sondern nach Veröffentlichung (natürlich) Geld bekommen, und meine beiden aktuellen Buchprojekte schreibe ich beide mit einem ordentlichen Vorschuss bei großen Verlagen.

Also auch noch mal von mir: Jeder, der einem Autor einzureden versucht, es sei normal, bei einem Verlag vorab Geld zu bezahlen, ist hochgradig unseriös. Punkt. Keine Ausnahme.


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Yaateh
Erklärbär
Y


Beiträge: 3



Y
Beitrag08.11.2013 14:28

von Yaateh
Antworten mit Zitat

Als ich Manuskript-Auszuege an Verlage geschickt habe, hat u.a. auch dieser Verlag angesprochen und mich dann sehr ueberzeugend umgarnt.

Ich habe ihre gesamten Unterlagen, die sie mir geschickt haben, aufmerksam durchgelesen: beeindruckend. Dabei bin ich auf eine Kleinigkeit am Rande gestossen: Die Erfolgsgeschichte  einer Autorin, die mit einem Buch von "ihrem" Verlag abgelehnt worden sei, dann in diesem Verlag gross herausgekommen sei und dann sogar erfolgreich zu "ihrem Verlag zurueckkehren konnte".

Moment mal ... Warum geht sie zu ihrem ersten Verlag zurueck, wenn sie dort erfolglos und hier erfolgreich war?

An der Stelle bin ich intensiver in die Recherche eingestiegen. Auf Wikipedia gab es einen relativ unscheinbaren Link zu einer alten Sendung des Hessischen Rundfunks, der schonungslos das Ausmass der Abzocke angeprangert hat, und auch die Prozesswut, mit der alle ueberzogen worden sind, die mal etwas Negatives ueber den Verlag gesagt haben - und weitgehend mit Erfolg ueberzogen worden. Das Landgericht Muenchen konnte sich auch nicht zum Begriff "Betrug" durchringen, wollte den Verlag aber nicht ohne Denkzettel gehen lassen und hat ihm immerhin schon mal "Taeuschung" bescheinigt.

Hut ab vor dem Hessischen Rundfunk.

Yaateh
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Anderson
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 54
Beiträge: 8
Wohnort: Boppard


Beitrag05.12.2013 11:18
Textart
von Anderson
Antworten mit Zitat

Hallo! Ich bin eifriger Leser der Autorenzeitschrift Textart. Darin fiel mir auf, dass in jeder Ausgabe eine Anzeige vom "Fischer-Verlag" in Frankfurt steht. ("Wer schreibt, braucht einen Verlag").
Ich habe daraufhin den Chefredakteur "zur Rede gestellt" und wollte wissen, ob die Zeitschrift das nötig habe.
Ich kann mich an die Antwort nicht mehr richtig erinnern, aber er hat es irgendwie gerechtfertigt, da dies ein zahlender Kunde sei, wie andere auch und dass es bereits viele kritische Berichte zu DKZ in "Textart" gegeben habe.

Trotzdem finde ich es unmoralisch, weil die Zeitschrift schließlich nicht verschenkt wird. Es gibt auch genug seriöse Anzeigen, wie Schreibkurse oder das Literaturhotel. Ich würde diesen "zahlenden Kunden" ablehnen.
Aber: Geld regiert die Welt - nur wie lange noch?

Liebe Grüße an Alle

H. Anderson
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag05.12.2013 11:28

von Nicki
Antworten mit Zitat

Yaateh hat Folgendes geschrieben:


An der Stelle bin ich intensiver in die Recherche eingestiegen. Auf Wikipedia gab es einen relativ unscheinbaren Link zu einer alten Sendung des Hessischen Rundfunks, der schonungslos das Ausmass der Abzocke angeprangert hat, und auch die Prozesswut, mit der alle ueberzogen worden sind, die mal etwas Negatives ueber den Verlag gesagt haben - und weitgehend mit Erfolg ueberzogen worden. Das Landgericht Muenchen konnte sich auch nicht zum Begriff "Betrug" durchringen, wollte den Verlag aber nicht ohne Denkzettel gehen lassen und hat ihm immerhin schon mal "Taeuschung" bescheinigt.

Hut ab vor dem Hessischen Rundfunk.

Yaateh



Wnn man bei diesem Link ganz nach unten scrollt, zum letzten Video, sieht man das Ergebnis./Wenn  man es anklickt.


http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/web/index.php?id=31


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1286
Wohnort: Bayern


Beitrag05.12.2013 13:20
Re: Textart
von preusse
Antworten mit Zitat

Anderson hat Folgendes geschrieben:
Aber: Geld regiert die Welt - nur wie lange noch?


Bis an's Ende aller Tage. Sad

LG, M.


_________________
Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1500



Beitrag06.12.2013 12:35

von Fjodor
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@Anderson: im Netz findest du Anzeigen mitunter direkt neben Warnenden Beiträgen.

Was Anzeigen in Zeitschriften betrifft geht es evtl. nicht so sehr um das damit verdiente Geld. Eine Zeitschrift, die generell Anzeigen veröffentlicht, kann nicht willkürlich bestimmte Kunden ausschließen, ohne sich Diskiminierungsvorwürfe einzuhandeln. Gezielte Ausschlusskriterien zu schaffen. dürfte in dem Falle auch nicht ganz einfach sein, ohne sich ggfs. rechtlichen Ärger aufzuhalsen.  

Also, so verrückt es erscheint - in Autorenzeitschriften kommen immer wieder dreisterweise solche Anzeigen vor. Im sonstigen Leben regelt sich das oft so, dass z.B. Porsche seine Geändewagen nicht in der Ökozeitschrift bewirkt, weil die Kaufgewohnheiten derer Leserschaft solche Anzeigen wirtschaftlich nicht lohnend machen.
Je aufgeklärter und resistenter sich die Leserschaft gegenüber solchen DKZV-Angeboten verhält, desto eher verschwinden irgendwann die Anzeigen.
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Anderson
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 54
Beiträge: 8
Wohnort: Boppard


Beitrag06.12.2013 14:14
Anzeigen in Zeitschriften
von Anderson
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Ja, da könnte etwas dran sein. Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, dass es der Chefredakteur so erklärt hat, aber es klingt logisch.
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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 749
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag11.12.2013 01:44

von Unstern
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Grundsätzlich sollte man bedenken, dass keine Zeitschrift durch Verkäufe alleine finanziert - absolute Hobbyprojekte mal ausgenommen. Also müssen Anzeigen her und ich kann verstehen, dass man keinen zahlenden Kunden ablehnen will. Die Argumentation "ich zahle dafür, daher darf das nicht sein" greift meiner Ansicht hier nicht.
Und ich finde auch nichts groß dabei, wenn so was in einer gewöhnlichen Zeitschrift steht. Aber klar, wenn das eine Zeitschrift ist, die sich speziell an Autoren richtet, hinterlässt das doch ein schräges Bild.
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Peter I.
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 168
Wohnort: 3,14159


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Beitrag15.12.2013 17:02

von Peter I.
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Michael hat Folgendes geschrieben:
... Stellt euch mal vor, ihr bekommt in einem Restaurant zu dem Essen noch 50 Euro vom Koch. Was würdet ihr denken? ...


"Hierher komme ich öfter ..."  smile

Aber Spass beiseite: Einige dieser Verlage werben Autoren mit dem Argument ein, dass angehende Schriftsteller bei regulären Verlagen nie eine Chance bekämen und es deshalb ganz normal und fast schon "Regel" sei, dass man als angehender Autor für eine Veröffentlichung bezahlt. ...
Diesem Irrglauben begegne ich häufig auch bei ganz normalen Bürgern, die eigentlich mit dem Schreiben nichts am Hut haben.


Ein Punkt ist eben, daß es in anderen kreativen Branchen durchaus üblich und normal ist, für den Markteintritt zu bezahlen. Obwohl der nicht unbedingt so schwierig sein muß, wie für angehende Autoren. Maler und Fotografen mieten sich Quadratmeter Wände in Galerien, zahlen für Serverkapazität von Internetagenturen. Und natürlich bezahlen sie auch die Herstellung des Bildes oder der Dateien.
Wer dabei auf Dauer kein Geschäft macht, hört irgendwann wieder auf. Die Fluktuation in den Bereichen ist enorm. Und da wurden in der Regel dann auch vier- oder gar fünfstellige Summen versenkt.

Merlinor hat Folgendes geschrieben:

Die Werbung und hier vor allem die sehr starke Internet-Präsenz solcher Verlage ("Verlag sucht Autor") hat diesbezüglich bereits deutliche Spuren im allgemeinen gesellschaftlichen Verständnis hinterlassen.

Ein Verständnis, das leider auch oft von Autoren aufgenommen wird, die aus der Tatsache, dass es schwierig ist, einen Agenten oder Verlag für ein Erstlingswerk zu interessieren, für sich selbst oft ebenfalls ableiten, dass man da wohl nur mit eigenem finanziellen und verlegerischem Einsatz zum Ziel kommen könne.


Das mag im Einzelfall ja sogar stimmen. Nur muß man sich eben den Markt anschauen (Börsenverein: jährlich ca. 100.000 Neuauflagen), die Vertriebswege (wo ist der Verlag eigentlich wie präsent) und was nimmt er mir an Arbeitsschritten von dem, was zwischen Schreiben und Geldeingang verbuchen notwendig ist, überhaupt ab. Dann komme ich drauf, daß es mit Drucken und Einlagern alleine nicht getan ist (sofern das überhaupt stattfindet - das würde sich aber leicht kontrollieren lassen).  

Und selbst wenn gar kein Geld verdient, keine nennenswerte Auflage hergestellt, sondern wirklich nur das eigene Ego gekitzelt werden soll, kann man immer noch schauen, wer einem das Bedürfnis zu welchen Konditionen befriedigt.

Merlinor hat Folgendes geschrieben:

Darüber müssen wir in Zukunft wohl noch um einiges besser aufklären.


Sicher. Ihr könnt den Leuten die Augen dafür öffnen, daß es Leute gibt, die ihnen eine Anzahl Bücher drucken und nach Hause liefern und daß es Verlage gibt, die Bücher unters Volk bringen.
Gucken müssen die Leute aber selbst. Und Ihr könnt auch nicht verhindern, daß sie für das Streicheln ihres Egos Geld ausgeben. Die Magnetdeckenverkäufer sterben schließlich auch nicht aus.
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Peter I.
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Beitrag15.12.2013 17:13

von Peter I.
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Unstern hat Folgendes geschrieben:

Und ich finde auch nichts groß dabei, wenn so was in einer gewöhnlichen Zeitschrift steht. Aber klar, wenn das eine Zeitschrift ist, die sich speziell an Autoren richtet, hinterlässt das doch ein schräges Bild.


Ich finde etwas dabei, denn die Werbung besetzt nicht nur Plätze im Heft, sondern beeinflußt in der Regel auch den redaktionellen Teil. Deshalb ist der Blick danach, wer in einer Zeitschrift Anzeigen geschaltet hat, unabdingbar bei der Lektüre der Artikel.

Wenn man das nicht will, muß man die ganze Zeitung bezahlen. Manche Verlage haben in der Unabhängigkeit ihr Geschäftskonzept und ihre Marktnische gefunden. Allerdings sind das nicht die, deren Publikationen der Zeitungskiosk nach Ladenschluß wieder zurückgibt.
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Unstern
Klammeraffe


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Beitrag18.12.2013 19:31

von Unstern
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Na ja, aber ich bin z.B. eine Autorin, die in Zeitschriften, die sich der Unabhängigkeit verschrieben haben, veröffentlicht. Das ist nicht nur positiv, z.B. ist unter den Umständen mit Bezahlung nicht zu rechnen und das Magazin ist halt so ein Hobbyprojekt, das sich einer über das Internet bestellen kann, was nur eingefleischte Fans - meist selbst Autoren - machen. Dazu ist das Ganze recht teuer. (Schwarz-weiß meist teurer als sonst Hochglanz und in Farbe.) Das ist die umgekehrte Seite. Ich kenne viele Projekte, die sich als unabhängig bezeichnen, aber man merkt man dann auch einfach, dass das Geld an allen Ecken und Enden fehlt. Meine Meinung dazu ist: Mir wäre am liebsten eine Zeitschrift, die schon Werbeanzeigen hat, aber auch mal eine ablehnt, wenn sie ganz gegen das Konzept des Magazins geht. Wenn ein Zuschussverlag in einer Frauenzeitschrift neben Schminktipps inseriert ... gut, die brechen auch keine Lanze für faire Veröffentlichungsbedingungen von Autoren und solchen, die es werden wollen. Bei einer Autorenzeitschrift schaut es anderes aus. Und ja, Anzeigen und Inhalt greifen ineinander. Aber nehmen wir mal an, in einer Autorenzeitschrift steht ein Bericht eines Autors, der für seinen neuen Roman in Schottland recheriert hat und nebenbei ist die Anzeige eines Reisebüros - gut. Finde ich persönlich voll in Ordnung.
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Peter I.
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Beitrag19.12.2013 22:32

von Peter I.
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Unabhängigkeit ist kein Wert um der Unabhängigkeit willen. Sie muß einen Nutzen ermöglichen, für den die Leser den entsprechenden Preis zu zahlen bereit sind. Ich kenne eine Art "Flugblatt" (DIN A3, in der Mitte gefaltet, vorn und hinten bedruckt). Das kommt wöchentlich und kostet sechs Euro. Das wird gekauft, weil den Lesern der Inhalt das wert ist und nicht die Aufmachung. Wer bspw. mit Tipps gegen die neuesten Sumpfblüten deutscher Steuergesetzgebung Geld verdienen will, darf nicht auf Anzeigen von Unternehmen angewiesen sein, die die Regierungsparteien mit Großspenden füttern.
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Unstern
Klammeraffe


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Beitrag20.12.2013 18:03

von Unstern
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Also wenn das gekauft wird - Hut ab!
Aber Unabhängigkeit muss ebenso wie alles andere erkauft sein. Ich ärgere mich schon, wenn ich Anfragen für Artikel bekomme (oft ganz was Spezielles, also nichts, was ich einfach so zum Spaß schreiben würde) und Bezahlung: Fehlanzeige. Dafür ist man aber unabhängig und das wird mir präsentiert, als würde das Projekt den Geist Mutter Theresas in sich tragen.
Oder auch bei Veranstaltungen und anderen Projekten, die sich damit brüsten, und umgekehrt zahllose ausgewählte Personen anquatschen, ob sie nicht mitmachen wollen. Also ich habe fast nur mit solchen Leuten zu tun und muss sagen: Mir wäre es lieber, wenn einige davon Sponsoren/Werbung zulassen oder sich mal um eine Förderung bewerben würden. Es geht da ja nicht nur um den eigenen Stolz, sondern auch um die Arbeitsleistung von anderen, die auch gewürdigt sein will
.
Aber es ist natürlich ein Feld, das man sehr kontrovers diskutieren kann. Aber unabhängig = Projekt eines guten Menschen und Projekt werbefinanziert = Macher muss böse sein, ist halt zu simpel. Wie immer glaube ich, dass der Mittelweg das beste wäre.
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Peter I.
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Beiträge: 168
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Beitrag21.12.2013 01:00

von Peter I.
Antworten mit Zitat

Unstern hat Folgendes geschrieben:

Also wenn das gekauft wird - Hut ab!


Ja. Die ganze Redaktion besteht aus Anwälten und Steuerberatern, allesamt streitlustig wie drei Dutzend Kampfhähne. Da kommt zum politisch inkorrekten Nutzwert noch der Unterhaltungswert dazu.

Unstern hat Folgendes geschrieben:

Aber Unabhängigkeit muss ebenso wie alles andere erkauft sein. Ich ärgere mich schon, wenn ich Anfragen für Artikel bekomme (oft ganz was Spezielles, also nichts, was ich einfach so zum Spaß schreiben würde) und Bezahlung: Fehlanzeige. Dafür ist man aber unabhängig und das wird mir präsentiert, als würde das Projekt den Geist Mutter Theresas in sich tragen.
...


An solchen Leuten mangelt es nirgends. Die Spitze ist es dann noch, wenn die einem einreden wollen, daß das doch eine tolle Werbung wäre. Klar, um sich das Geschäft richtig kaputt zu machen.
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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 749
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag21.12.2013 21:20

von Unstern
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Ich muss sagen, dass es am Anfang für mich O.K. war und tatsächlich Werbung. Aber inzwischen bin ich ziemlich an die Grenzen für entsprechende Zielgruppe gestoßen und ob ich jetzt bei Facebook einen intensiv recherchierten Artikel verlinke oder was anderes, das macht kaum Unterschied. Und so viele Leser, die regelmäßig in das Medium reinklicken (ohne dass ICH darauf aufmerksam mache), haben die wenigsten Blogs o.ä. - und viele der Stammleser von so kennen mich ja bereits. Also so viel Werbemehrwert hat das jetzt auch wieder nicht. Vor allem, wenn ich nicht über mich schreibe, sondern meine 5 Cent über die Marsmission oder bei "meine 10 Schreibtipps für Jungautoren" (als ob ich ernsthaft hätte, aber gut, ein paar Allgemeinplätze brächte ich schon zustande ...) zum Besten gebe.

Aber das ist noch harmlos, ich könnte auch 1-3 Mal bei einem Projekt mitarbeiten, das meine persönliche Anwesenheit erfordert. Für lau. Und man brüstet sich damit, dass man unabhängig ist und ist stolz drauf, dass man noch nicht mal den Versuch gewagt hat, mal eine Förderung zu beantragen. Ich wurde auch unter Druck gesetzt, Flyer bei bestimmten Veranstaltungen zu verteilen und ein elegantes Rauswinden wird da auch nicht akzeptiert, da muss man wirklich beinhart sagen: "Leute, interessiert mich nicht." Ist schließlich Verpflichtung ohne Bezahlung und ohne intellektuelle Herausforderung. Flyer verteilen kann ja echt jeder (der nicht ganz schwer behindert ist), also das ist keine Ehre, dass ich das machen "darf".

Aber: Ich habe Verständnis dafür, dass jemand keine Werbeanzeigen hat und/oder Förderungen beantragt. Ich finde es nur nicht so toll, das als Tugend hinzustellen, da es ja zu Lasten der Mitwirkenden geht.
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tommasobasu
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Beitrag19.03.2022 16:25
gut aufgeklärt
von tommasobasu
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Ich bin an den "August von Goethe Literaturverlag" geraten und gottseidank ein wenig stutzig geworden, mir wurden jetzt die konsolidierten verlagsangebote zugeschickt und naja, weil ich wirklich noch grün hinter den ohren bin was das publizieren angeht erstmal bei google rein und hinter den verlagsnamen noch seriös gehängt und hier gelandet, mir war schon bewusst was ein DKZV ist und das ich hier wohl schön in die falle getappt wär

es gab drei angebote und davon sollte ich warscheinlich die finger lassen oder?

1.knapp über 21.000€
2.knapp 15000€
3.knapp 10000€ wo mir aber auch gleich von abgeraten wurde und auf nummer 2 hingewiesen wird

ich danke für jede antwort, und bitte nehmt rücksich auf meine schreibweiße, die ist beim schnellen tippen meist nicht ansehnlich Very Happy
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tommasobasu
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Beitrag19.03.2022 16:44
der spiegel hat solche betrüger mal gut an der nase rumgeführt
von tommasobasu
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https://www.spiegel.de/kultur/literatur/bezahl-verlage-die-schoensten-seiten-des-schwachsinns-a-645279.html
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Pütchen
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Beitrag19.03.2022 17:34
Re: gut aufgeklärt
von Pütchen
Antworten mit Zitat

tommasobasu hat Folgendes geschrieben:
Ich bin an den "August von Goethe Literaturverlag" geraten und gottseidank ein wenig stutzig geworden, mir wurden jetzt die konsolidierten verlagsangebote zugeschickt und naja, weil ich wirklich noch grün hinter den ohren bin was das publizieren angeht erstmal bei google rein und hinter den verlagsnamen noch seriös gehängt und hier gelandet, mir war schon bewusst was ein DKZV ist und das ich hier wohl schön in die falle getappt wär

es gab drei angebote und davon sollte ich warscheinlich die finger lassen oder?

1.knapp über 21.000€
2.knapp 15000€
3.knapp 10000€ wo mir aber auch gleich von abgeraten wurde und auf nummer 2 hingewiesen wird

ich danke für jede antwort, und bitte nehmt rücksich auf meine schreibweiße, die ist beim schnellen tippen meist nicht ansehnlich Very Happy


Keinesfalls bezahlst du etwas - der Verlag bezahlt dich smile

Guck mal hier: https://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/verlag-finden/

Viel Erfolg smile


_________________
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Abari
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Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag19.03.2022 18:14
Re: gut aufgeklärt
von Abari
Antworten mit Zitat

tommasobasu hat Folgendes geschrieben:
Ich bin an den "August von Goethe Literaturverlag" geraten und gottseidank ein wenig stutzig geworden, mir wurden jetzt die konsolidierten verlagsangebote zugeschickt und naja, weil ich wirklich noch grün hinter den ohren bin was das publizieren angeht erstmal bei google rein und hinter den verlagsnamen noch seriös gehängt und hier gelandet, mir war schon bewusst was ein DKZV ist und das ich hier wohl schön in die falle getappt wär

es gab drei angebote und davon sollte ich warscheinlich die finger lassen oder?

1.knapp über 21.000€
2.knapp 15000€
3.knapp 10000€ wo mir aber auch gleich von abgeraten wurde und auf nummer 2 hingewiesen wird

ich danke für jede antwort, und bitte nehmt rücksich auf meine schreibweiße, die ist beim schnellen tippen meist nicht ansehnlich Very Happy


Ich hatte auch schon die "Ehre" mit denen. Das war wegen eines freien "Gedichtwettbewerbs" für eine "große Anthologie" im Internet. Das Werk ist gedruckt, allerdings versuchten die mir ein Kontingent anzudrehen. Ich hab nie drauf reagiert und irgendwann gaben sie es auf.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

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Beiträge: 3211
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag19.03.2022 18:32

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Von einem anderen "Verlag" dieser Art sah ich bei FB Werbung und schüttelte den Kopf, wie viele lt. der Kommentare scheinbar denken, als Neuautoren müssten sie auf so etwas zurückgreifen. Mehr informieren, weniger hereinfallen.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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tommasobasu
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 39
Beiträge: 8



Beitrag20.03.2022 00:01

von tommasobasu
Antworten mit Zitat

danke für die antworten Very Happy
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