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tee5
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 37
Beiträge: 5



T
Beitrag02.10.2011 00:22
Reise
von tee5
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Reise

Ich reise viel. Bin täglich unterwegs.
Das fing schon als Kleinkind an. Zu Beginn durfte ich nur in Begleitung meiner Eltern reisen. Es waren eher kleine Ausflüge, in den Zirkus oder an verschiedene Strände und Urlaubsorte.
Doch schon bald wagte ich mich alleine in die weite Welt hinaus. Ich reiste wohin ich wollte, war in Afrika auf Safari, in der Arktis bei den niedlichen Robben oder in den Alpen – rodeln.
Als ich zufällig an Frankreich vorbeihuschte, war dort gerade der Zweite Weltkrieg in vollem Gange. Ich war erst sechs Jahre alt und kam – verständlicherweise – verstört nach Hause zurück. Sie schimpften und verboten mir, auf unbestimmte Zeit, das Reisen, gaben mir Hausarrest.
Während ich meine Arrest Strafe aussaß, wurde mir so langweilig, dass ich oft mit anderen Kindern auf den Spielplatz ging.
Meine Eltern konnten mich aber nicht wirklich lange vom Reisen fernhalten. Mein Drang die Welt zu erfahren, frei zu sein, war viel zu stark. Ich fing wieder zu reisen an.
Mit 15 war ich schon, trotz meines steigenden Übergewichts, auf allen 8000er der Erde gewesen, bin in den Mariannengraben hinunter getaucht und habe alle Etappen der Tour de France erfolgreich hinter mich gebracht.
Dann geschah etwas schreckliches. In New York kippten zwei Türme um, von deren Existenz ich noch nie gehört hatte. Die kommenden Wochen waren von Trips an den „Ground Zero“ geprägt – zumindest unter der Woche, an den Wochenenden war ich immer in unterschiedlichen Stadien. Bundesliga. Wenig später fiel ich dann mit den amerikanischen Kampftruppen im Irak ein.
Ich aß viel, vermutlich wegen dem Stress der nun mal mit einem Krieg verbunden ist, und nahm stark zu.
Das war die Zeit, in der ich vermehrt anfing in die Vergangenheit zu reisen. Zwischen meinen Patrouillen im heißen Wüstensand, auf denen ich nach Saddam ausschauhielt, machte ich immer mal wieder kurze Abstecher zum Vietkong, überquerte mit Hannibal die Alpen oder landete in der Schweinebucht.
Schon bald hatte ich alle großen Schlachten, ohne auch nur die geringste Verletzung erlitten zu haben, geschlagen. Der Krieg langweilte mich zusehends.
Ich stellte also mein Gewehr und meine verdreckten Kampfstiefel in den Schrank – ja nicht wegschmeißen, der nächste interessante Krieg kommt bestimmt -, packte meine Koffer und reiste nach Hollywood zu den Reichen und den Schönen dieser Welt.
Mittlerweile trieb mir der Gang von meiner Couch zur Toilette den Schweiß aus allen Poren.
Ich war damals erst 19, hatte aber schon mit Marylin Monroe – auch Manson – und weit mehr als neun Präsidenten, teils verschiedener Länder, diniert. Darüber hinaus habe ich Michael Jackson in den Schritt gefasst, mit Amy Winehouse Crack geraucht, eine Nacht in Paris verbracht und den Raab geschlagen.
Nun bin ich 22 Jahre alt, habe einen Dekubitus, kann kaum noch gehen, aber zum Glück bringt mir meine Mutter jeden Tag etwas zu Essen. Ich liebe meine Mutter.
Ich habe in nur wenigen Jahren mehr großartige Dinge – sogar die mögliche Zukunft – erlebt, als andere in ihrem ganzen Leben sich nicht einmal erträumen können.
Kürzlich sah ich, von meiner Couch aus, zwei Kinder, die sich über nicht einmal zehn Zentimeter Neuschnee freuten. Zehn Zentimeter (!!!), das ist nichts, gar nichts im Vergleich zum schneereichsten Ort der Welt. Diese dummen Kinder, aber sie wissen es eben nicht besser.
Ich dagegen kenne alles, habe jeden noch so entlegenen Winkel der Erde mit eigenen Augen gesehen.
Ich kenne die ganze Welt und obwohl ich täglich müder und matter werde, reise ich mehr als je zuvor.
Ich will alles sehen.
Ich reise ununterbrochen.
Ich reise viel.



Ich bin schon auf die Kritik gespannt. Vor allem würde ich gerne wissen ob es ersichtlich wird, um was es in dem Text geht.

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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag02.10.2011 00:42

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Um einen Typen, der den ganzen Tag fernsieht und vermutlich immer fetter wird? Vielleicht liest er aber auch nur gerne Bücher oder sieht sich Zeitschriften an - oder macht sich lediglich Gedanken?

Wenn das eine Kritik an irgendetwas sein soll, dann kommt sie bei mir jedenfalls nicht an. Dieser Taschenspielertrick vom Zirkus, den Stränden und Urlaubsorten hin zur Reise in die "große weite Welt" (virtuelle Welt) klappt einfach nicht. Nebenbei: Ist eigentlich schon mal irgendwer den "Marianengraben" hinuntergetaucht?

Ich frage mich: Macht sich die Geschichte lustig über Menschen, die eigentlich arm dran sind, kritisiert die Geschichte überhaupt irgendetwas (wenn ja, dann tut sie dies sehr undeutlich)?

Meiner Meinung nach verpufft die Wirkung der Geschichte einfach, ohne irgend eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

BN
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Dorka
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 69
Beiträge: 391
Wohnort: Allertal


Beitrag04.10.2011 17:37

von Dorka
Antworten mit Zitat

Hallo tee5, ich kann mich BlueNote nur anschließen.
Ich denke, ein Computer- oder Fernsehsüchtiger kann es nicht sein, denn "Hausarrest" hilft dagegen nicht, sondern nur "nach draußen jagen".

Also ist das Kind tatsächlich draußen - erlebt diese Dinge und kommt nach Hause? - zu den erschrockenen Eltern? Verstehe ich nicht.

Zwischenzeitlich dachte ich, es handelt sich um "den Wind", oder einen Alien, aber ein Alien mit Dekubitus?

Das wirst Du noch einmal überarbeiten müssen.

Gruß
Dorka
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