Die erste große Liebe

[Hallogallo]

Für mich bist du noch immer siebzehn

ich kann machen was ich will
ich schaffe es nicht
dich mir mit angrauen Haaren und Hosenanzug
vorzustellen

es ist seltsam
wie die Zeit
nach hinten kippt
sobald ich an dich denke

irgendwas blieb damals unerledigt
an irgendwas haben wir nicht gedacht

und das erwacht seit dem immer wieder
in den Träumen
die man träumt
wenn man zu viel Leonard Cohen hört

es ist das Privileg der ersten Liebe
dass ihre Worte
auch wenn sie nur ganz leis geflüstert worden sind
oft ein ganzes Leben lang widerhallen

[lupus]

Hallo Gallo,

beim ersten Lesen hat mir dein Gedichterl gefallen, ich fands halt herzig und irgendwie ja, ich fand es hat was, auch wenn'S ein bisserl kitschig is, aber es hat schon auch was romantisches .. ja, die Stimmung gefällt mir, aber einige Punkte sind mir in der Folge dann doch aufgefallen:

[Hallogallo]

Du hast völlig recht, natürlich hat der Text einen leichten Hang zum Sentimentalen, aber seis drum, ich fand das Thema trotzdem mal wieder einer Erwähnung wert.
... und das mit der Wortschöpfung ist ein Kopierfehler. Im Original heißt es "angegraut".
Vielen Dank für deine Kritik.

[Enfant Terrible]

In diesem Gedicht sehe ich vor allem eines: gute Ansätze, die aber leider irgendwie nur Ansätze bleiben. Was du von in einer der gelungensten Stellen über etwas "unerledigtes" schreibst, kann man gewissermaßen auf dein Gedicht übertragen: es wirkt unfertig, als wäre etwas noch nicht ganz zu Ende gedacht, als müsste eine Abrundung erst kommen.
Das liegt unter anderem daran, dass du dich teilweise in allgemeinen Phrasen verläufst. Ich hätte mir mehr "konkrete" Details wie in der ersten Strophe oder das mit "zuviel Leonhard Cohen" gewünscht - so etwas verleiht einem Gedicht Leben und Identifikationspotenzial, weil solche Details aus dem Leben gegriffen erscheinen und man sich als Leser darunter etwas vorstellen kann. Sozusagen Fleisch auf dem Gerippe einer Idee. Wenn du es schaffst, diese flüchtig-nostalgische Stimmung zu vertiefen und mit Leben zu füllen, könnte das ein sehr gelungenes Gedicht werden.

[Hallogallo]

Vielen Dank für deine Anmerkungen, ich werde in mich gehen.