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Rudevic der Menschenhändler


 
 
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Sorin
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 80



Beitrag22.09.2011 21:36
Rudevic der Menschenhändler
von Sorin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Rudevic arbeitete im Krematorium. Rudevic verkaufte außerdem kleine Schlüsselanhänger in Form eines Halbmondes und Besteck jeden Sonntag auf dem Flohmarkt. Er wollte Arzt werden, Chirurg. Dazu hatte es aber nie gereicht. Weder finanziell noch notentechnisch erzählte er mir. Deswegen arbeitet er jetzt in einem Leichenschauhaus, dass an ein Krematorium gekoppelt ist. Er ist für die "Säuberung" der Leichen zuständig. Das heißt aber nicht, dass er sie wäscht oder so. Nein, er befreit deren Körper von körperfremden Teilen: künstliche Hüftgelenke, Goldzähne, Plomben, Schrauben und Titanplatten. Er war nie ein richtiger Chirurg, benahm sich aber so. "Okay Herr Marovic, sie bekommen heute ein neues Hüftgelenk", sagte er zu einer alten, blassen, verschrumpelten Leiche, während er die Akte wie ein richtiger Arzt allwissend musterte. "Die Betäubung wird in wenigen Minuten einsetzten. Zählen sie einfach von 10 abwärts", sagte er zu einem Mann, der vor zwei Wochen an einen Herzinfarkt starb.

Er rollte die Leiche aus dem Kühlhaus in die Vorkammer und machte Musik an. Die ganze Leichenhalle wurde von klassischer Musik erfüllt. Canon in D Major von Johann Pachelbel. Die kalten Fliesen an den Wänden warfen den Schall zurück und sorgten für eine Akustik wie in der Hamburger Elbphilharmonie. Vorsichtig setzte er das Skalpell an der Hüfte an und malte ein großen "S" in das Fleisch. In unregelmäßigen Abständen tauschte er seine Werkzeuge: Spreizer, Wundhaken, Fasszangen und Präparierklemmen. Nach einer halben Stunde war die Hüfte der Leiche komplett freigelegt und das ganze Blut befand sich an seinen Händen und auf der Spritzschürze. "Ein schönes Stück Titan", sagte er, als das künstliche Hüftgelenk von Muskelfasern befreite. "Aber es muss raus"
Ein 15 cm langes Hüftgelenk und 5 Schrauben holte er raus, bevor er eine Zange rausholte und sich an seinem Mund zu schaffen machte. Er entfernte zwei Goldzähne und drei Plomben. "Die Goldzähne müssen wir immer abgeben", erzählte er mir. "Ist ja auch verständlich, ist schließlich Gold. Einige Mitarbeiter haben sich das zu nutzen gemacht und das Gold eingesteckt. Über mehrere Jahre hinweg. Bis das Ganze ans Licht kam und einen Riesen Skandal auslöste. Seit dem müssen wir immer Protokoll führen und die Dinger abgeben. Aber ich bin eh nicht an dem Gold interessiert."

Für Rudevic war das Titan von Bedeutung. Er nahm die künstlichen Gelenke, Schrauben und Platten mit nach Hause. Dort hatte er in seinem Keller eine kleine Werkstatt.
"1668 °C", sagte Rudevic "Das ist der Schmelzpunkt von Titan. Da reicht kein normaler Propan- oder Butangasbrenner. Da braucht man schon einen Azethylen-Sauerstoff-Brenner."
Rudevic schmolz das ganze Titan ein und goss es anschließend in Formen.Kleine Halbmondformen und Formen für Gabel, Messer und Löffel. Kleine Teelöffel genau so wie große Esslöffel. Und ab und zu auch Dessertgabeln. "Die haben drei Zacken. Und eine normale Gabel hat vier" sagte er mir und man konnte merken, wie stolz er auf sein Fachwissen war. Anschließend polierte er seine frisch gegossenen Teile und schliff sie mit einer Schleifmaschine. An den Halbmonden befestigte er dünne Kettchen und Ringe, sodass man sie als Schlüsselanhänger benutzen konnte.


eden Sonntagmorgen stand er in der Früh auf, packte seine Schlüsselanhänger und sein Besteck, welches er in der Woche gegossen hatte, ein und fuhr damit auf den Flohmarkt. Dort hatte er einen Stand am Ende des Marktes. Er legte all seine Schätze sorgfältig auf einem purpurroten Seidentuch aus und befestigte ein Schild "Rud´s Titanfabrik – von Menschen für Menschen" weiter unten stand "Schöne Anhänger und edles Besteck. Handgemacht und jedes Teil so individuell wie der Mensch"

Die Leute liebten seine Produkte und jede Woche waren immer mehr Menschen an seinem Stand.
"Die Leute erzählen mir, dass ihr Essen mit meinem Besteck besser schmeckt" , versicherte er mir "Sie setzten auf meinen Anhänger, die bringen Glück. Das Titan war ja schon mal tot, also kann es nicht noch einmal sterben. Das wissen die Leute natürlich nicht, sie denken es wäre Manufaktur"


ich habe auch so einen Anhänger von ihm. Und seit dem ist mir auch nichts passiert. Naja bis auf ...



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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag22.09.2011 23:58

von BlueNote
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Hi Sorin,

die Fehlerrate in deinem Text ist auffallend hoch. Störend ist auch, dass du zu Beginn ins Präsens fällst, obwohl der Text ansonsten in der Vergangenheit geschrieben ist. Einen Pluspunkt gibt es schon mal für die außergewöhnliche Idee zur Geschichte. Aber so richtig zünden mag sie bei mir nicht ... was soll der geschilderte Vorgang in einem Leser auslösen: Entrüstung, Mitleid ... oder irgend etwas anderes? Die Schlusspointe verstehe ich nicht.

Du schreibst einmal, Rudevic arbeitete im Krematorium, dann im Leichenschauhaus. Das ist etwas verwirrend. Der Erzählstil wirkt öfters ein wenig ungelenk und auch etwas trocken.

Was lernen wir aus der Geschichte? Nichts eigentlich. Die Welt ist ein ewiger Kreislauf - will sich der Text dagegen stemmen?

So schlecht finde ich das Geschriebene gar nicht, vielleicht sollte es als Grundlage für etwas Größeres, Bedeutungsvolleres dienen. Mach doch ein paar Ergänzungen und verleih dem Text noch einen Sinn! Eine Aussage!

BN
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Klaus
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K
Beitrag23.09.2011 06:58

von Klaus
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Hallo Sorin,
Den Titel wütrde ich einkürzen. Vielleicht nur "Rudevik". Sonst erscheint er mir zu eindeutig. Wobei "Menschenhändler" auch nicht passt. Er handelt ja nicht mit Menschen, sondern "nur" mit "Ersatzteilen".

So wie der Text jetzt ist, erzeugst du keine Spannungsbogen und weckst keine besondere Neugier, weil du lediglich in logischer Abfolge erzählst und erklärst. Am Ende fehlt der Aha-Effekt, den du, wegen der Logik, leider vorweggenommen hast. Anders herum würde ein Schuh daraus:
z.B.:
Lange Passage:
Treffen auf dem Flohmarkt. Gespräch mit dem Erzähler über die Herstellung der Ware, wie kompliziert das ganze Verfahren ist etc. etc..
Pointe:
Am Schluss vielleicht die Frage, woher er denn das Titan bezieht. Antwort: Ich arbeite im Leichenschauhaus.
Und das war es dann eigentlich schon. Wobei du bei dieser Version den Text erheblich kürzen solltest, damit das Ganze nicht zu langatmig wird.  Denn was er dort mit den Leichen anstellt, kannst du dann beruhigt der Phantasie des Lesers/der Leserin überlassen.
Es sei denn, du machst, wie BlueNote schon sagte, eine tolle längere Story daraus. Ich denke auch, dass das sehr wohl möglich ist.
Ganz nebenbei: Die Ver- und Bearbeitung von Titan ist mit erheblichem technischem Aufwand verbunden, welcher ein kleines Vermögen verschlingen würde. „Dat is nich wie Bleigießen.“ Aber ich denke, das weißt du.

Gruß
Von
Klaus


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„Mir ist die gefährliche Freiheit lieber als eine ruhige Knechtschaft.“
(Jean-Jacques Rousseau)
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OceanChild
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Wohnort: Köln


Beitrag23.09.2011 08:11
Re: Rudevic der Menschenhändler
von OceanChild
Antworten mit Zitat

Sorin hat Folgendes geschrieben:
Rudevic arbeitete im Krematorium. Rudevic Außerdem (Satzanfangwiederholung vermeiden) verkaufte außerdem kleine Schlüsselanhänger in Form eines Halbmondes und Besteck jeden Sonntag auf dem Flohmarkt. (Eigentlich) Er wollte Arzt werden, Chirurg. Dazu hatte es aber nie gereicht. Weder finanziell noch notentechnisch (Komma) erzählte er mir. Deswegen arbeitet er jetzt in einem Leichenschauhaus, dass an ein Krematorium gekoppelt ist. Er ist für die "Säuberung" der Leichen zuständig. Das heißt aber nicht, dass er sie wäscht oder so. Nein, er befreit deren (die) Körper von körperfremden Teilen: künstliche Hüftgelenke, Goldzähne, Plomben, Schrauben und Titanplatten. Er war nie ein richtiger Chirurg, benahm sich aber so. "Okay Herr Marovic, Sie bekommen heute ein neues Hüftgelenk", sagte er zu einer alten, blassen, verschrumpelten Leiche, während er die Akte wie ein richtiger Arzt allwissend musterte. "Die Betäubung wird in wenigen Minuten einsetzten. Zählen sie einfach von 10 abwärts", sagte er zu einem Mann, der vor zwei Wochen an einen Herzinfarkt starb. (Zu erwähnen, dass es ein Mann ist, ist überflüssig, weil du ihn vorher sogar mit Namen nennst. Es sei denn es handelt sich um eine andere Leiche. Dann müsstest du es aber deutlicher machen. Und ich frage mich, warum Rudevic weiß, woran die Menschen gestorben sind, bzw. muss er es wissen?)
Er rollte die Leiche aus dem Kühlhaus (witzige Vorstellung^^ Lag die Leiche auf einem Tisch mit Rollen oder so?) in die Vorkammer und machte Musik an. Die ganze Leichenhalle wurde von klassischer Musik erfüllt. Canon in D Major von Johann Pachelbel. Die kalten (woran erkennt er, dass die Fliesen kalt sind?) Fliesen an den Wänden warfen den Schall zurück und sorgten für eine Akustik wie in der Hamburger Elbphilharmonie. Vorsichtig setzte er das Skalpell an der Hüfte an und malte (vl nicht das richtige Wort..bei malen musste ich an eine "Vorzeichnung" denken, die plastische Chirurge machen, damit sie wissen, wo sie schneiden müssen. Und warum schneidet er ein S in das Fleisch?) ein großen "S" in das Fleisch. In unregelmäßigen Abständen tauschte er seine Werkzeuge: Spreizer, Wundhaken, Fasszangen und Präparierklemmen. Nach einer halben Stunde war die Hüfte der Leiche komplett freigelegt und das ganze Blut befand sich an seinen Händen und auf der Spritzschürze (das glaub ich nicht...das ganze Blut?) . "Ein schönes Stück Titan", sagte er, als das künstliche Hüftgelenk von Muskelfasern befreite. "Aber es muss raus"
Ein 15 cm langes Hüftgelenk und 5 Schrauben holte er raus, bevor er eine Zange rausholte und sich an seinem Mund zu schaffen machte (hier denkt man, dass Rudevic in seinem eigenem Mund herumfummelt). Er entfernte zwei Goldzähne und drei Plomben. "Die Goldzähne müssen wir immer abgeben", erzählte er mir (mir???). "Ist ja auch verständlich, ist schließlich Gold. Einige Mitarbeiter haben sich das zu nutzen gemacht und das Gold eingesteckt. Über mehrere Jahre hinweg. Bis das Ganze ans Licht kam und einen riesen Skandal auslöste. Seit dem müssen wir immer Protokoll führen und die Dinger abgeben. Aber ich bin eh nicht an dem Gold interessiert."

Für Rudevic war das Titan von Bedeutung. Er nahm die künstlichen Gelenke, Schrauben und Platten mit nach Hause. Dort hatte er in seinem Keller eine kleine Werkstatt.
"1668 °C", sagte Rudevic "Das ist der Schmelzpunkt von Titan. Da reicht kein normaler Propan- oder Butangasbrenner. Da braucht man schon einen Azethylen-Sauerstoff-Brenner."
Rudevic schmolz das ganze Titan ein und goss es anschließend in Formen. Kleine Halbmondformen und Formen für Gabel, Messer und Löffel. Kleine Teelöffel genau so wie große Esslöffel. Und ab und zu auch Dessertgabeln. "Die haben drei Zacken. Und eine normale Gabel hat vier" sagte er mir und man konnte merken, wie stolz er auf sein Fachwissen war. Anschließend polierte er seine frisch gegossenen Teile und schliff sie mit einer Schleifmaschine. An den Halbmonden befestigte er dünne Kettchen und Ringe, sodass man sie als Schlüsselanhänger benutzen konnte. (das finde ich schon recht makaber....und etwas unlogisch. Warum darf das Gold nicht mitgenommen werden, alles andere aber schon?)

Jeden Sonntagmorgen stand er in der Früh auf, packte seine Schlüsselanhänger und sein Besteck, welches er in der Woche gegossen hatte, ein und fuhr damit auf den Flohmarkt. Dort hatte er einen Stand am Ende des Marktes. Er legte all seine Schätze sorgfältig auf einem purpurroten Seidentuch aus und befestigte ein Schild "Rud´s Titanfabrik – von Menschen für Menschen" weiter unten stand "Schöne Anhänger und edles Besteck. Handgemacht und jedes Teil so individuell wie der Mensch"

Die Leute liebten seine Produkte und jede Woche waren immer mehr Menschen an seinem Stand.
"Die Leute erzählen mir, dass ihr Essen mit meinem Besteck besser schmeckt" , versicherte er mir "Sie setzten auf meinen Anhänger, die bringen Glück. Das Titan war ja schon mal tot, also kann es nicht noch einmal sterben. Das wissen die Leute natürlich nicht, sie denken es wäre Manufaktur" (??)

ich habe auch so einen Anhänger von ihm. Und seit dem ist mir auch nichts passiert. Naja bis auf ...


Ich hab mal in deinem Text gewütet, ich hoffe es ist okay.

Der Anfang hat mir gefallen, dass Rudevic so getan hat, als wäre er Chirurg...aber was danach kam, fand ich irgendwie nicht so passend. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Vielleicht helfen dir die Anmerkungen ja etwas.

Liebe Grüße
Karin


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Kleine Meise, großes Herz.
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Sorin
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 80



Beitrag23.09.2011 08:27

von Sorin
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Hey Leute, danke für euer Feedback, ich werde mich noch mal ran setzten und an dem Text ein wenig rumoperieren Razz

Ansonsten war da auch kein größerer Sinn hinter , ich hatte die Idee von diesem Charakter und hab mal was ausprobiert.


Vielen Dank und lieben Gruß

Sorin


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Gast







Beitrag23.09.2011 09:40

von Gast
Antworten mit Zitat

Hey,

noch was für den OP: Hauptkrux für mich ist, dass dies Geschichtlein recht konstruiert wirkt. Es fehlt dieser selbstverständliche Fluss, der eine Story glaubhaft macht, selbst eine absurde.

Ich nehme dem Prota den verkappten Chirurg nicht ganz aber, aber wichtiger: Jeder Leser wird sich verfangen in der Frage, ob das so stimmen kann. Ob die Ersatzteile vor dem Verbrennen wieder entnommen werden, wie man so ein Gelenk real wieder ausbauen würde, ob man das Zeug wirklich einfach so in Mengen klauen kann. Spätestens beim Titan schmelzen sehe ich den Autor vor mir, wie er in Wikipedia nachschlägt.

Dabei spielt gar nicht die Rolle, was jetzt wahr und was Blödsinn ist - spinnen ist gerade in solchen Grotesken mehr als erlaubt. Aber dann so in sich stimmig und bildhaft, dass sich das einfach gut liest, ich in der Geschichte bin.
Du machst den Fehler zu viele Details, die du selbst nicht vor Augen hast zu bringen - Instrumente, Muskelfasern am Gelenk?, Schmelzpunkte usw.

Den Charakter deines Protas in den Vordergrund, lass ihn erzählen - lass ihn für dich lügen. Und dann noch bisschen Roald Dahl lesen. wink

debruma
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Papagena
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Ei 8


Beitrag23.09.2011 10:21

von Papagena
Antworten mit Zitat

debruma hat Folgendes geschrieben:

Dabei spielt gar nicht die Rolle, was jetzt wahr und was Blödsinn ist - spinnen ist gerade in solchen Grotesken mehr als erlaubt.

Ääh, darf ich trotzdem was anmerken?

Sorin hat Folgendes geschrieben:
Für Rudevic war das Titan von Bedeutung. Er nahm die künstlichen Gelenke, Schrauben und Platten mit nach Hause. Dort hatte er in seinem Keller eine kleine Werkstatt.
"1668 °C", sagte Rudevic "Das ist der Schmelzpunkt von Titan. Da reicht kein normaler Propan- oder Butangasbrenner. Da braucht man schon einen Azethylen-Sauerstoff-Brenner."
Rudevic schmolz das ganze Titan ein und goss es anschließend in Formen.Kleine Halbmondformen und Formen für Gabel, Messer und Löffel. Kleine Teelöffel genau so wie große Esslöffel. Und ab und zu auch Dessertgabeln. "Die haben drei Zacken. Und eine normale Gabel hat vier" sagte er mir und man konnte merken, wie stolz er auf sein Fachwissen war.
Die Werkstatt will ich sehen! smile
Tut mir leid, aber sein Fachwissen ist leider nicht viel wert ... Das würde so sicher nicht funktionieren. Titan ist viel zu unedel; da braucht's Schutzgasatmosphäre zum Gießen. Zudem sind die Tiegel zum Abgießen teuer, die vermutlich aus Zirkoniumoxid oder einer anderen hochwertigen Keramik bestehen müssten. Ob die oft wiederverwendet werden können, ist die nächste Frage etc.
Ich sehe ein, dass es sich nur um ein Schreibexperiment handelt und du da nicht sooo viel Zeit in Recherchearbeit investiert haben wirst. Solltest du das Ganze aber ausbauen wollen, dann empfehle ich das, damit die Sache Hand und Fuß bekommt. Und sich das Groteske dann im Charakter der Hauptperson widerspiegelt und/oder ihren Taten.

Nichts für ungut.

Ansonsten schließe ich mich BlueNote an: Solltest du dich noch mal dransetzen, dann der Geschichte vielleicht eine Aussage geben. smile

Gruß
Papagena smile


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Beitrag23.09.2011 11:04

von Gast
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Zitat:
Ääh, darf ich trotzdem was anmerken?


Keinesfalls. Widerspruch ist zwecklos.  Rolling Eyes

Das ist halt so eine Grundsatzfrage: Brechen mit Fakten, Ignorieren der Realität. Darf man das? In welchem Umfang?

m.E. darf man lügen, wenn man es denn kann. Eine gute Lüge ist wesentlich schwerer erzählt als nackte Wahrheiten - und nur der vermag zu lügen, der die Wahrheit kennt.
(Faktisch stimmt so gut wie gar nichts an der Story - von daher wäre sie unerzählbar, wenn der Autor nicht zur Lüge greift. Und nu?)

d.
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Papagena
rara avis


Beiträge: 697
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Ei 8


Beitrag23.09.2011 11:08

von Papagena
Antworten mit Zitat

debruma hat Folgendes geschrieben:
Und nu?

Weiß nicht .... sad


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Gast







Beitrag23.09.2011 17:44

von Gast
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Sorin hat Folgendes geschrieben:
Hey Leute, danke für euer Feedback, ich werde mich noch mal ran setzten und an dem Text ein wenig rumoperieren Razz


Hallo Sorin,

darauf bin ich gespannt. Die Idee finde ich gut, auch - oder weil - die Geschichte nicht realistisch ist/sein kann.
Vielleicht die Details der Titanentnahme nur andeuten und den Fokus mehr auf den Prota. setzen ...

Liebe Grüße
Monika
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag23.09.2011 21:08

von Rosanna
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Moin,

Ich hätte eine Idee, wie man das unlogische an der Sache auflösen könnte: Ein Kunde/Bekannter könnte unseren Chirurgen fragen, woraus er denn seine Teilchen bastelt - und dann diese Geschichte erzählt bekommen. Am Ende stellt sich dann heraus, dass er sie im Großhandel für vier fuffzig im Hunderterpack bezieht...

Ansonsten muss ich mich meinen Vorschreibern anschließen. Eine Geschichte, von der man sich sicher sein kann, dass sie so nicht stimmen kann, macht keinen richtigen Spaß.

LG
Rose

PS: Sorin, irgendwoher kenne ich dieses Bild, dass du als Avatar hast...hilf mir mal. Ich meine, es hätte was mit Mord und Totschlag zu tun gehabt.


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