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Die Stunde des Rotkehlchens


 
 
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag04.01.2012 01:06

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Der Aufbau deiner Story funktioniert so um Klassen besser. Der Prolog macht neugierig und man lernt die Protagonistin durch das kennen, was sie macht und tut. Nur hast du das wieder als Rückblick gemacht! Laughing Nix da, gib'ts nicht. Siehe meine Anmerkungen im Text.

Woran du noch arbeiten musst, finde ich, sind die Dialoge. Nicht zu viele Infos unterbringen (Elenas Gespräch nach dem Telefonat mit ihrem Freund) und die Leute vor allem natürlich klingen lassen. Lass sie Umgangssprache reden, Pausen in ihren Sätzen haben, wenn sie nach Worten suchen, und auch nachfragen („weißt du“, „verstehst du“).
Ansonsten lässt sich sprachlich auch noch einiges mehr aus dem Text rausholen, er klingt teils etwas „heruntergeleiert“ wink Damit meine ich, dass es schön wäre, mehr kleine Beschreibungen oder Wahrnehmung einzustreuen, nur zwei, drei Sätze hie und da. Das bewirkt nicht nur, dass man die Szene besser vor Augen hat, sondern es pausiert auch die Erzählung ganz subtil.

Aber vom Aufbau her ist es schon mal echt gut gelungen, am Rest kann man feilen smile

cascail hat Folgendes geschrieben:
                                                                                                                                                                  
                                                             Prolog

    Die zwei Männer   setzten ihre   Rucksäcke ab und ließen sich ins hohe, trockene Herbstgras fallen. Um sie herum  Kiefern, die noch relativ klein waren und den Blick auf die umliegenden Berge frei gaben unnötig kompliziert – vielleicht „Durch die kleinen Kiefern hindurch konnten sie die Berge sehen, deren Hänge in bunten Herbstfarben leuchteten“ oder so. Der Herbst kleidete die bewaldeten Hänge in  bunten Farben. Goldene Birken, rostig angehauchter Ahorn, noch immer grüne Buchen und Eschen, das leuchtende  Rot der wilden Kirschbäume woben einen bunten Teppich. Aber die beiden Männer hatten für die verschwenderisch geschmückte Landschaft keinen Blick übrig.Sie hatten einzig und allein Interesse an der niedrigen Felswand, die sich am Ende des kleinen Plateaus erhob. Auch die beiden fast verfallenen Scheunen schienen sie nicht bemerkt zu haben.
„Und Sie meinen wirklich, hinter dieser blinden Wand befände sich ein weitläufiges Höhlensystem? Mit grossen Sälen und diese Wand sei nur fünfzig Zentimeter dick und man könne einen Durchbruch  machen?”
„Ganz sicher. Wir haben auf ihre Ihre? Anfrage hin das Gebiet geophysisch untersucht und mit dem Georadar dieses Höhlensystem gefunden.”
„Erstaunlich, dass niemand diese Höhlen entdeckt hat.”
„Eigentlich nicht. Da es keinen oberirdischen Zugang gibt, konnte sie auch niemand finden.”
 Der erste Mann erhob sich und ging auf die Felswand zu.
„Könnte man hier einen Eingang schaffen?”
„An dieser Stelle ist die Felswand am dünnsten und sie ist auch relativ glatt. Es wäre der optimale Platz für einen Durchbruch.”
„Unsere Auftrag ist streng vertraulich behandelt worden, wie abgemacht?”
Der zweite Mann nickte. „Nur ich und der Hubschrauberpilot, Hervé Pujol den Namen würde ich rausnehmen, da die beiden auch nicht benannt werden haben sich mit diesem Auftrag befasst.”
„Haben sie Sie – schau danach mal den Text durch, das ist noch ein paar Mal nicht großgeschrieben den Plan da? Gibt es irgendwo eine Kopie davon?”
Der zweite Mann reichte ihm ein Portfolio.
„Da Sie ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten haben, haben wir keinen zweiten Plan hergestellt. Auch auf der Festplatte meines Computers habe ich alle Angaben gelöscht.Aber warum diese Geheimniskrämerei?”
Der erste Mann nestelte an seiner Weste. Langsam hob sich seine Hand, er dreht sich um.  Bevor sein Gesprächspartner Zeit hatte, sich zu wundern, bevor er auch nur den Mund wieder öffnen konnte befand sich ein ordentliches, kleines – uh, das unbedingt streichen, das zerrt es ins lächerliche rotes Loch in seiner Stirn.
das finde ich einen super Einstieg! Bin nicht so ganz glücklich damit, dass sie namenlos sind, da sich das viele „Männer“, „erster Mann“ und „zweiter Mann“ nicht schön liest. Kannst du sie vielleicht bei der Haarfarbe nennen? Oder den Klamotten?
Der Dialog klingt mir zu gestelzt, zu sehr wie Schriftdeutsch. Das kriegst du noch besser hin. Lass sie reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.












                                                              
                                                            -1-

  Elena ging langsam die Treppe hinauf. Sie war ausgelaugt.Immer wieder stahlen sich Tränen in ihre Augen und sie hoffte inständig, dass jemand da sein würde, der sie tröstete.In der Küche der Land WG war eigentlich immer jemand. Sie ging hinein. Niemand. Kein Ofen an, Stille. Verdammt, wo waren sie denn alle? Ausgerechnet heute,wo sie dringend jemanden brauchte, dem sie ihren Kummer erzählen konnte.
„Mist! Alle ausgeflogen!”seufzend verließ sie die ungastliche Küche.
 Auch ihr Zimmer war kalt und leer! Der Ofen stand schwarz und still in seiner Ecke. Fröstelnd zog sie ihren Mantel enger um sich. Keine Frage, ihn jetzt auszuziehen.cascail! Du tust es schon wieder – neeein, keinen Rückblick Laughing Streich diesen Absatz komplett, er ist völlig überflüssig, und fang mit dem Telefonklingeln an.

     Als heute Morgen um halb sechs das Telefon geklingelt hatte und die Stimme der Krankenschwester sie unsanft aus der Welt der Träume gerissen hatte, war nicht der Moment gewesen, sich um solche Banalitäten zu kümmern,wie einen Ofen anzumachen. Diese kühle, emotionslose Stimme, die ihr mitgeteilt hatte, dass ihre Tante Jeanne mit einem Oberschenkelhalsbruch, bei sich Komplikationen entwickelt hätten, dort eingewiesen worden sei, und dass es wenig Hoffnung gebe, dass sie diese überleben würde.
     Sie war aufgesprungen, war in ihre Klamotten geschlüpft und hatte ihr störrisches altes Auto dazu gebracht, die fünfzig Kilometer im Rekordtempo zurückzulegen. Im Krankenhaus angekommen eilte sie durch die überheizte Gänge. Das Linoleum unter ihren Schuhen gab seltsam quietschige Geräusche von sich. Details, die unglaublich unwichtig waren fielen ihr auf. Der fahlgrüne Anstrich der Wände. Warum mussten sie solche entmutigenden Farben benutzen? Wie sollte ein kranker Mensch bei diesem traurigen Anblick Kraft schöpfen, ein Heilungsprozess angeregt werden?
     Tür Nr. 135. Man hatte ihre Tante von der Intensivstation hierher verlegt. Keine Aussicht auf Besserung, keine Überlebenschance! Der Platz wurde für hoffnungsvollere Kandidaten benötigt. Mit klammen Herzen betrat sie das Zimmer. Ihre Tante wirkte so winzig, so zerbrechlich in dem weissen Krankenhausbett. Die Augen hielt sie geschlossen und ihr Atem ging mühsam. Eine ältere Krankenschwester schrieb etwas auf ein Bord, welches sie dann an das Fußende des Bettgestells aufhängte. Freundlich bat sie Elena mit einer einladenden Handbewegung, ihr auf den Flur zu folgen.
   „ Frau Dumont ist gestern Abend mit einem komplizierten Bruch eingeliefert worden. Der Nachbar, der über ihr wohnt, hat sie gefunden. Er wollte ihr eine Illustrierte aus der Stadt mitbringen, um die sie ihn gebeten hatte.
Als sie auf sein Klingeln nicht öffnete, hat er versucht, sie anzurufen. Aber sie ging nicht ans Telefon. Das kam ihm dann doch sehr verdächtig vor. Anscheinend hatte er einen Schlüssel  den ihre Tantesie ihm für Notfälle überlassen hatte.” auch zu gestelzt. Versuch, das so zu schreiben, wie es jemand tatsächlich sagen würde – vielleicht nach den ersten 2 Sätzen Elena fragen lassen, wie und warum der Nachbar sie fand und dann die Krankenschwester antworten lassen
    Elena wusste davon, dass Karl, der Architekt, der in Tante Jeannes Haus die große Wohnung im ersten Stock gemietet hatte, ein zuverlässiger Freund geworden war und zusammen mit seiner Frau ab und an nach dem Rechten sah.
Sie nickte.
„Ja, ich kenne ihn. Aber warum hat er mich nicht gleich angerufen. Er weiß doch, wie nah mir Tante Jeanne, ich meine Frau Dumont, steht!”
Die Krankenschwester zuckte  ratlos die Schulter.
„Das können Sie natürlich nicht wissen! Entschuldigung! Tut mir leid! ”
„Ihre Tante wird vermutlich den Tag nicht überleben, es ist erstaunlich, dass es nicht schon vorbei ist aber ich glaube, sie hat auf Sie gewartet und einfach noch nicht loslassen wollen.” hm, würde sie ihr das tatsächlich so lapidar mitteilen?

   Elena wischte eine Träne ab. Vorgestern noch hatte sie mit Tante Jeanne Weihnachtseinkäufe gemacht. Klar, die alte Dame war nicht mehr sehr gut zu Fuß aber sie war so fröhlich gewesen. Und jetzt das! Sie trat wieder in den Raum, setzte sich an das Bett ihrer Tante und nahm ihre magere, mit Altersflecken übersäte  Hand.
    Tante Jeanne öffnete die Augen und als sie Elena erkannte, stahl sich ein mühsames Lächeln auf das müde, faltige Gesicht.
„Elena, mein Liebling”, wisperte sie, „schön, dass du es noch geschafft hast!”
„Nicht reden Tatie. Natürlich bin ich gleich gekommen. Was machst du denn für Sachen!”
Sie schluckte das Schluchzen, das in ihrer Kehle aufstieg hinunter. Krampfhaft versuchte sie entspannt und munter zu klingen. Aber der Kloß in ihrem Hals war zu dick, würgte sie. Sie bekam kein Wort heraus. Was sollte sie in dieser Situation sagen. Sie streichelte der Tante das  Gesicht.
 „Weine nicht, Kleines! Ich bin alt und hatte ein schönes, erfülltes Leben. Wenn ich jetzt gehe, ohne lange Krankheit, dann ist das doch ein gutes Ende, findest du nicht? Kurz, und naja, mit allem was sie mir hier eingeflösst haben, relativ schmerzlos”, lächelte sie, „aber ich habe dir noch ein paar Sachen zu sagen”. Sie schloss einen Moment die Augen um wieder Energie zu sammeln
„.Das Haus! Du bekommst zwei Drittel von dem Erlös. Das heisst, falls du es nicht behalten willst, denn in dem Fall ist es laut einer Klausel unverkäuflich. Wieder machte sie eine Pause.Ein Hustenanfall schüttelte sie und sie rang nach Luft.
„Nicht reden jetzt, Tatie!”
„Doch, denn das habe ich in meinem Testament festgelegt. Es ist für dich, der Rest geht an deinen Cousin Pierre. Ich habe mit Karl schon darüber geredet. Er würde das Haus kaufen, wenn du es nicht bewohnen möchtest.” Sie schwieg einen Moment.
 Dann: „Du redest doch immer von den Pyrenäen, dass du dir so gerne ein Haus dort unten kaufen möchtest. Mit dem Geld, das du für den Verkauf des Hauses bekommst, sollte das möglich sein.” Sie lächelte Elena an.
„Tatie, das ist doch jetzt wirklich völlig unwichtig!”
„ Nein, ich möchte, dass du deinen Traum verwirklichen kannst! Du bist doch vor zwei Jahren mit Norbert im Süden von Frankreich herumgezogen und es hatte dir so gut gefallen, da dachte ich..... Mach deinen Traum wahr, Kleines ”.
Wieder schüttelte sie ein Hustenanfall. Die Schwester kam wieder herein und überprüfte einen Tropf, der an dem Linken Arm der Tante befestigt war. Tante Jeanne schloss die Augen. Sie sah erschöpft aus. Elena streichelt sie weiter, was sie zu beruhigen schien. Dann sank ihr Kopf ein wenig zur Seite und die Krankenschwester trat näher. Sie sah Elena an und schüttelte wortlos den Kopf.
     Es war vorbei. Elena liefen jetzt haltlos die Tränen übers Gesicht und sie schluchzte laut auf. Die Krankenschwester nahm sie wie ein kleines Kind in den Arm und streichelte ihr über den Rücken.
„Sie müssen bedenken, dass sie einen schönen Tod hatte! Wenn ich  da an manche anderen denke, die sich endlos quälen! Nicht jedem ist das vergönnt, glauben sie mir, ich weiß, wovon ich rede.”
Elena wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte. Sie kramte in ihrer Tasche nach einem Kleenex und schnäuzte sich.
   „Sie haben ja recht, aber es ging so wahnsinnig schnell! Ich war einfach nicht darauf vorbereitet. Sie hat mich in meiner Teenager und Studienzeit bei sich beherbergt. Sie stand mir sehr nah! Und jetzt! Einfach weg. Es tut so weh. Es kommt mir vor, als hätte ich irgendwas versäumt. Ihr noch so viel zu sagen!”murmelte sie mit erstickter Stimme.
„Ich glaube so ist es meistens, wenn ein Familienmitglied plötzlich stirbt. Meine Mutter ist letztes Jahr an einem Herzinfarkt gestorben. Da ging es mir genauso.”  Elena löste sich aus der tröstlichen Umarmung.
„Ich habe in einer halben Stunde Schichtwechsel. Wenn Sie möchten können wir irgendwo zusammen einen Kaffee trinken gehen.”, fuhr die Krankenschwester fort.
Elena schüttelte dankend den Kopf. Sie glaubte nicht, jetzt in der Verfassung zu sein, sich in ein mit mehr oder weniger fröhlichen Menschen gefülltes Kaffee zu setzen. Nein, das war völlig unmöglich!
„Das ist wirklich sehr nett von ihnen aber ich glaube ich gehe eine Weile in ihre Wohnung, um sie noch ein wenig bei mir zu spüren.” Sie putzte sich nochmal die Nase.
„Wie verhält es sich mit den Formalitäten?Was muss ich tun?”
„Ach lassen Sie nur, das kann auch bis morgen warten!”
 Elena schüttelte wieder den Kopf.
Die Vorstellung, unvermeidliches aufzuschieben war ihr zuwider. Es war ein Teil ihres Charakters, unangenehme Dinge möglichst schnell zu erledigen,und dieser lästige Papierkram gehörte nun mal dazu das passt nicht zu deiner Erzählperspektive – es ist eine Observation, die ein allwissender Erzähler machen würde. Aber wir sehen die Geschichte aus Elenas Augen. Besser sie brachte das schleunigst hinter sich. Auch wenn ihr der Gedanke daran verhasst war.
    Die Schwester gab ihr die Instruktionen und sie bedankte sich bei ihr. Sie streichelte noch einmal Tante Jeannes Gesicht und drückte einen Kuss auf ihre Stirn.Dann wandte sie sich entschlossen um und flüchtete fast aus dem unpersönlichen Zimmer. Sie ging zur Administration des Krankenhauses. Danach verließ sie wie in Trance das weitläufige Gebäude. Den Wind, der unangenehm kalt durch die kahlen Äste des Parks fegte, bemerkte sie kaum. Mechanisch fuhr sie den Weg zum Kaiser-Friedrich Ring. Sie fand einen Parkplatz, nicht allzu weit vom Haus ihrer Tante entfernt. Dort angekommen holte sie ihren Hausschlüssel heraus. In dem Moment ging die Tür auf und Karl kam heraus.
„Wie geht es deiner Tante?” fragte er besorgt.
„Elena schüttelt nur den Kopf und erneut stieg eine Tränenflut in ihr auf.
„Ich verstehe. Komm rein. Du brauchst einen Cognac! „
Er ging mit ihr wieder die Treppe hinauf, an Taties Wohnung vorbei und führte sie in sein modernes Wohnzimmer. Sie ließ sich in eins der tiefen, riesigen Sofas fallen und begrub ihr Gesicht in den Händen. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte fragte sie anklagend:
„Warum hast du mich nicht gleich angerufen?”
„Das habe ich ja versucht aber euer Telefon war permanent besetzt und deine Handynummer habe ich nicht!”
Mittlerweile hatte er zwei große Cognacschwenker aus dem Schrank genommen, schenkte eine  ansehnliche Menge ein und reichte ihr  das Glas.
„Ach Elena, es tut mir so leid! Sie war so ein lieber Mensch! Sie wird auch uns sehr fehlen. Sie ist praktisch die Oma von unserem Matthias! Und auch Sabine wird sehr geknickt sein.”
Elena seufzte tief: „Ja, sie wird uns fehlen. Ich muss gleich meine Eltern anrufen. Kann ich dein Fixtelefon benutzen?Am besten,ich bringe es hinter mich. Du weißt ja, dass sie eigentlich die Tante meines Vaters war?”
Sie holte ihr Notizbüchlein aus der Tasche wählte die Nummer ihrer Eltern, auf den Balearen. Es war ihre Mutter die abnahm. Sie erklärte ihr, was vorgefallen war .
„Wir sehen zu, dass wir morgen früh den ersten Flug bekommen und dann sind wir da, mein Schatz. Kommst du solange klar?”
   Elena ärgerte sich ein wenig. Natürlich würde sie klarkommen. Sie kam immer irgendwie klar. Ihre Mutter war okay aber sie war so eine Art Windhauch, wenn man sie brauchte war sie eigentlich immer gerade am anderen Ende der Welt. Der Grund, warum sie bei Tatie gelebt hatte, war Papas‘ Diplomatenlaufbahn gewesen. Elena hatte auf die Dauer die ständigen Ortswechsel ihrer Eltern nicht verkraftet.Immer wieder neue Schulen, auf die sie sich  hatte einstellen müssen. Immer wieder musste sie neue Freunde finden. Mit dreizehn hatte sie dann den Aufstand geprobt und hatte es schließlich durchgesetzt, bei Tante Jeanne in Wiesbaden leben zu dürfen.
„Soll ich euch auf dem Flughafen abholen?”
„Nein, nein, das ist nicht nötig. Wir werden uns ein Auto mieten. Das ist am praktischsten. Dann sind wir für alles was erledigt werden muss unabhängiger. Warte mal, ich sitze gerade am Rechner, da geht ein Flug um 8:15 von Palma nach Frankfurt. Wir sind dann um 10:05 in Frankfurt. Vielleicht sollten wir uns irgendwo zum Mittagessen treffen? Oder du kommst einfach in die Wohnung und wir sehen weiter!”
„In Ordnung, Mama. Also dann bis Morgen.”
Sie hängte ein und Karl fragte:
„Hat Jeanne noch was über das Haus gesagt? Sie hat nämlich ein paarmal mit mir darüber geredet. ”
„Ach hör doch auf damit. Das ist wirklich im Moment völlig unwichtig. Da können wir drüber reden, wenn ich wieder halbwegs geradeaus fühlen kann.”
Sie schwiegen beide eine Weile.
„Ich glaube, ich fahre jetzt besser nach Hause. Eigentlich wollte ich eine Weile in Tante Jeannes Wohnung gehen aber das bringe ich nicht über mich.”
„Okay, halte die Ohren steif, und wahrscheinlich sehen wir uns morgen, wenn deine Eltern hier sein werden.”
Sie nickte und verabschiedete sich von ihm.
   Sie fuhr diesmal über die Platte Richtung Neuhof. Sie hatte keine Lust auf die hektische Autobahn. Wie es sich herausstellte war das keine sonderlich gute Idee gewesen. Sie war noch nicht ganz oben, als es heftig zu schneien anfing. Auch das noch! Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Langsam schlich sie im zweiten Gang das restliche Stück den Berg hinauf. Hoffentlich wurde es nicht so viel, dass sie die Schneeketten aufziehen musste. Aber sie hatte Glück, der Schnee bleib noch nicht auf der Fahrbahn liegen und sie kam ohne weitere Hindernisse in ihrer WG. an. Die Aussicht, dass es dort ein paar Menschen gab, die ihr sie in ihrem Kummer trösten konnten, ihr zuhören würden, hielt sie einigermaßen bei der Stange. Doch jetzt war sie da und alle waren irgendwo anders, ausgeflogen.
  Erst einmal musste sie zusehen,dass es hier warm wurde! Die warf ihre Handtasche aufs Bett und fing an Pappe klein zu reißen, schichtete Kleinholz, darüber und ließ ein Streichholz aufflammen. Rasch fing das trockene Material Feuer und sie konnte größere Holzstücke nachlegen. Bald würde es schön warm sein. Sie kroch unter die Bettdecke nahm ihr Handy und wählte Norberts Nummer. Sie ließ es dreimal klingeln und eine Frauenstimme antwortete. Elena legte verblüfft wieder auf. Sie überprüfte, ob sie die richtige Nummer getippt hatte. Doch es war die Nummer von Norbert. Was machte, in drei Teufelsnamen eine Frau mit seinem Handy?
Sicher, die Dinge standen mit ihnen nicht zum besten und sie hatten sich nach dem Streit am vergangenen Sonntag, als er bei ihr hier draußen war, quasi getrennt. Aber von einer anderen Frau war dabei nicht die Rede gewesen! Das machte ihre traurige Stimmung nicht besser!
 Es klopfte an die Tür. Elena rief:
„Komm rein, wer immer es auch sein mag!”
Es war ihre Nachbarin Vera. Sie hatte gerötete Wangen und lachte:
„Mensch Elena, wir kommen gerade zurück vom Schlittenfahren am Feldberg.... Was machst du denn für ein Gesicht! Elena, warum weinst du? Was ist los?”
Elena berichtete ihren schrecklichen Tagesablauf.
„Und jetzt wollte ich gerade Norbert anrufen und da hatte ich eine Frau an der Strippe! Das hat mir den Rest gegeben!”
„Ach, Elena, das kann doch auch ganz harmlos gewesen sein! Ich meine, vielleicht hat eine Arbeitskollegin das Handy gebraucht. So was passiert mir auch manchmal. Ich meine, dass ich mir ein Handy ausleihe, weil ich  Dussel vergessen habe, die Batterie aufzuladen!”
„Ich weiß nicht, Vera! Bei uns hängt ja schon eine Weile der Haussegen ganz schön schief und nach dem Krach am Sonntag....”
„Was ist denn eigentlich los bei euch? Ich meine, es geht mich ja eigentlich nichts an aber ich bin doch deine Freundin, da kannst du schon mal ein bisschen Ballast bei mir abwerfen.Ich weiss ja, dass ihr euch oft streitet aber warum?”
„Ach, das ist weil wir uns anscheinend in verschiedene Richtungen entwickeln. Als ich Norbert kennenlernte, hat er ja noch Wirtschaftswissenschaften studiert und ich war auf der Sprachschule. Wir haben zwei Jahre zusammen gewohnt und dann fing er an zu arbeiten und ich bekam meinen Job bei dem Sachbuchverlag das würde sie doch nie so ihrer Freundin erzählen – das wird die doch schon wissen und es ist für den Leser egal. Kannst du streichen. Und ich habe mich in der Stadt nicht mehr so wohl gefühlt und er war auf einmal ziemlich karrierebewusst.”Sie dachte einen Moment nach: „Karrieregeil trifft es besser! Fing an, mit Leuten auszugehen, die ich ziemlich oberflächlich und irgendwie super aufgemotzt fand. Und du weißt ja, wie sehr ich es mag im Garten rumzuwühlen und wie gerne ich hier draußen lebe. Ich fühlte mich auf den Partys, auf die wir gingen unwohl. Ich kam mir vor wie eine Landpomeranze unter all diesen Schickimickitypen und durchgestylten Frauen. Sie redeten über Themen, die mich entweder nicht im geringsten interessierten oder von denen ich nichts kapierte. Zu gut Deutsch, ich langweilte mich zu Tode und wurde auch von den Leuten nicht akzeptiert. Deswegen bin ich hierher gezogen. Und wenn er hier draußen ist, dann kapselt er sich auch immer von allen ab. Er sagt, ihr wärt alle weltfremde unverantwortliche Träumer und unrealistische Weltverbesserer. Naja, Hippies eben und nicht gesellschaftsfähig. Das alles hat halt peu à peu zu unserer Entfremdung geführt. Und wenn ich es recht bedenke, wäre es sowieso höchste Zeit, dass wir mit all dem Blödsinn aufhören. Bis jetzt hat sich aber keiner von uns beiden endgültig lösen können. Wie heißt noch dieser treffende Spruch? das würde ich etwas kürzen, und versuchen so zu schreiben, wie man es einer guten Freundin, die ja beide Parteien gut kennt, tatsächlich erzählen würde
„Die Sicherheit des vertrauten Elends?”, fragte Vera.
„Ja, genau den meine ich! Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann muss ich eingestehen, dass es keine Liebe ist, die uns noch zusammenhält. Da gibt es keine Zukunft. Er passt nicht mehr in mein Leben und ich nicht mehr in seines. Punkt. Nun muss nur noch einer von uns den Mut aufbringen das ganze zu beenden. Und dann stirbt Tante Jeanne einfach so, von heute auf Morgen. Vorgestern haben wir noch Weihnachtseinkäufe zusammen gemacht, waren im Maldaner und haben uns mit Torte vollgestopft und haben über Gott und die Welt getratscht und jetzt: Weg! Einfach weg!” Wieder fingen die Tränen zu fliessen an.
„Weisst du was, mein Schatz, ich braue uns jetzt einen schönen steifen Glühwein und dann ziehen wir uns einen herzerwärmenden Kitschfilm rein, in dem alles rosarosig ist. Kochen kann heute mal jemand anderes.Ich komm gleich wieder.”
Dankbar sah Elena ihr nach. Kochen und Einkaufen waren Elenas Job in der WG und eigentlich machte es ihr viel Spass, mit dem knappen Budget,trotzdem gutes Essen zu kochen. Aber nach kochen war ihr heute wirklich nicht zumute.
 Das Ding mit Norberts Handy nagte an ihr. Sie sah zum Fenster hinaus. Schneeflocken tanzten an der am Haus angebrachten Laterne ihren wirbelnden Reigen. Es war schon fast dunkel und eine Puderzuckerschicht bedeckte den grossen Hof, auf dem jetzt einige Autos geparkt waren. War es heute eigentlich überhaupt richtig hell geworden? Sie kroch tiefer unter ihre Bettdecke und tippte erneut auf Norberts Handynummer. Diesmal war es Norbert der antwortete. Erleichtert meldete sie sich.
„Hallo, Norbert. Bist du schon zu Hause oder arbeitest du noch?”
„Elena? Hast du vorhin schon mal angerufen und wieder eingehängt?”
„Ja, das war ich. Ich hatte da eine Frau am Telefon und dachte, ich hätte mich geirrt. Aber es war dein Handy!”
„Elena, wir müssen reden!”
Elena schwante, über was er mit ihr reden wollte.
„So sag doch was Elena!”
„Was soll ich denn sagen. Ich habe dich auch nicht aus Sehnsucht angerufen, sondern ich brauchte jemanden zum reden. Tante Jeanne ist heute Morgen ganz plötzlich gestorben.”
„Oh Gott, Elena! Das ist ja schrecklich für dich. Es tut mir ehrlich leid! Ich komme raus!”
„Nein, lass das lieber. Hier schneit es wie blöd und es ist nicht nötig, dass du Kopf und Kragen riskierst, in dem du auf den glatten Taunusstrassen rumrutschst. Ja, und was du mir sagen willst, kann ich mir auch selber zusammenreimen. Wird ja auch langsam Zeit, dass einer von uns beiden die Kurve kriegt! Vielleicht am Wochenende? Aber was gibt’s da schon noch grossartig zu reden! Ich wünsche dir alles Gute! Sieh zu, dass ihr es richtig gebacken bekommt!”
„Elena, so warte doch!” Aber sie hängte ein und lehnte sich in den Kissen zurück.  Heute noch eine Diskussion über Beziehungen zu führen ging eindeutig über ihre Kräfte!
Es klopfte erneut an ihrer Zimmertür.
„Hier ist der versprochene Glühwein und Lea ist auch gleich mitgekommen. Zu zweit werden wir dich bestimmt besser trösten können.” Vera trug vorsichtig das Tablett mit den dampfenden Gläsern herein und stellte es auf den kleinen Tisch am Fenster. Lea kam ein wenig schüchtern hinterher. Vera breite eine ganz Palette CDs vor ihr aus.
„Welchen willst du?”
Elena nahm wahlos eine CD und hielt sie ihr hin.Vera studierte das Cover:
„Das sind ‘die Wasser der Hügel‘, ein Pagnolschinken aus Frankreich mit Gerard Depardieu und Daniel Auteuil! Willst du nicht was neueres?”
Elena schüttelte den Kopf. Sie mochte französische Filme, zumal sie sich zu erinnern glaubte, dass der Film in der Provence spielte und ein paar schöne Landschaftsbilder würden vielleicht ihre düstere Stimmung ein wenig heben.
„Ach ja, und Achim und Nina kochen heute Abend, darum brauchst du dich schon mal nicht zu kümmern! Hast du heute überhaupt schon was gegessen?” fragte Vera besorgt. Elena schüttelte den Kopf. Sie hatte nicht einmal im Traum dran gedacht! Sie verspürte auch jetzt nicht das geringste Bedürfnis nach Nahrung. Sie nahm einen kleinen Schluck von dem Glühwein, der ihr direkt bis in die Zehen sackte. Ihr wurde dass erst Mal heute richtig warm. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie immer noch gefroren hatte. „Innerliche Tiefkühltruhe”, dachte sie.
Sie sassen zu dritt in Elenas breitem Bett und schauten sich den Film an. Elena war froh, dass ihre Wahl gerade auf diese CD gefallen war. Der Film gefiel ihr, auch wenn er zum Ende hin sehr traurig war.
Sie ging nicht mit zum Essen hinunter. Sie keine Lust beim Abendessen allen anderen mit ihrer sauertöpfischen Miene den Abend verderben. Sie sagte Vera, die sie drängte mitzukommen, dass sie sich später ein Brot machen würde. Als die beiden Frauen gegangen waren öffnete sie eine Flasche Rotwein. Heute Abend würde sie sich betrinken. Vielleicht könnte sie dann schlafen und nicht mehr nachdenken. Sie legte noch einmal den Ofen nach und kuschelte sich in die Bettdecken. Sie liess nur eine Kerze neben ihrem Bett brennen und langsam löste sich der Knoten in ihrem Magen. Sie weinte noch ein wenig und irgendwann war sie so weit, die Kerze löschen zu können, wissend, dass der Schlaf nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

     Weihnachten verbrachte sie auf Mallorca, bei ihren Eltern und als sie im Februar wieder zu Hause angekommen war, hatte der Hausverkauf stattgefunden. Ihr Vater hatte alle amtliche Schritte erledigt. Mittlerweile hatte Elena sich auch soweit wieder erholt, dass sie darüber nachdenken konnte, was sie mit dem Geld anstellen wollte. Ihre Tante hatte es richtig gesehen, als sie ihr riet, sich ein Haus in den Pyrenäen zu kaufen. Es war ein Traum, den sie geträumt hatte, ohne zu glauben, dass sie ihn je würde verwirklichen können. Und nun lag ein fettes Bündel Geld auf ihrem Konto. Norbert gehörte ihrer Vergangenheit an und sie war  frei, zu tun, was sie wollte. Anfangs beängstigte sie diese Freiheit ein wenig, aber je mehr sie darüber nachdachte, desto schmackhafter wurde  die Vorstellung, loszuziehen, sich auf der Suche nach dem Haus ihrer Träume zu machen. Sie suchte einen Nachmieter für ihr Zimmer, kaufte sich einen gebrauchten Ford Transitbus und organisierte ihren grossen Absprung in die mystische Bergwelt der Pyrenäen.diesen Absatz kannst du komplett streichen und einfach als nächstes mit ihrem Umzug weitermachen oder dem Hauskauf oder was auch immer wichtiges kommt. Du schreibst ja keinen Polizeibericht, wo jeder Tag, jede Woche und jeder Monat erwähnt sein muss, sondern kannst ganz einfach die Zeitabschnitte, in denen nichts für die Handlung wichtiges passiert, weglassen. Die Infos, dass sie nun in die Pyrenäen kann, hat der Leser ja schon. Einfach nur die Szenen schreiben, die für den Verlauf der Handlung wirklich wichtig sind.


Ist übrigens ganz schön lang; ich denke, du bekämst mehr Kommentare, wenn du es in kürzeren Häppchen einstellen würdest wink Man kann in ein und demselben Thread Fortsetzungen posten, indem man ihn nach einigen Textkritiken wie zur Antwort anklickt und dann unter dem Textfeld auf „Fortsetzung“ klickt smile


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cascail
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Beitrag04.01.2012 09:48

von cascail
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Danke!! Ja, das mit den Rückblicken Embarassed  Embarassed Und natürlich hast du recht, wenn du sagst eine Freundin weiss sowas eh! Rolling Eyes An dem Prolog werde ich noch ein bisschen feilen. Das war nur der erste Versuch!
 Rolling Eyes


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kskreativ
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K
Beitrag04.01.2012 20:49

von kskreativ
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Hallo cascail,

mich hat beim ersten Lesen die Länge des Textes etwas abgeschreckt, zumal nichts wirklich Wichtiges darin passiert, außer der Mord am Anfang. Irritierend finde ich, dass der Prolog null Bezug zur Protagonistin hat. So wirkt das ziemlich zusammenhanglos.
Die ganze Geschichte mit Elenas Tante, Norbert und der WG würde ich radikal kürzen. Es wirkt langatmig und ich verliere die Lust zu Lesen. Vielleicht bringst du die ganze Vorgeschichte nicht auf einmal, sondern streust das häppchenweise in die Handlung ein.?

LG, Karin


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Beitrag05.01.2012 15:18

von Murmel
Antworten mit Zitat

Mit dem Rückblick verschenkst du eine Möglichkeit, Spannung und Emotionen zu erzeugen.

Zitat:
Elena ging langsam die Treppe hinauf.
Das liest sich beobachtet und nicht erlebt. Schwaches Verb: gehen, das du mit dem Adverb langsam spezifizieren musst. Es gibt Situationen, da reicht ein fixes "gehen" durchaus, dann ohne Adverb bitte. Ansonsten gibt es bessere Verben dafür:
Elena schlich die Treppe hinauf.
Elena wankte die Treppe hinauf
Elena schleppte sich die Treppe hinauf

Zitat:
„Mist! Alle ausgeflogen!” Seufzend verließ sie die ungastliche Küche.
Redet sie mit sich selbst? Nachdem sie Ausrufezeichen nicht seufzen kann, besser mit neuem Satz anfangen.


Zitat:
Auch ihr Zimmer war kalt und leer! (wieso Ausrufezeichen) Der Ofen stand schwarz und still in seiner Ecke. (gefällt mir) Fröstelnd zog sie ihren Mantel enger um sich. Keine Frage, ihn jetzt auszuziehen. (Der letzte Satz ist überflüssig)


Von der Geschichte her, hast du eine gute Idee, die viel Spannung und Interessantes bieten könnte, aber ich sehe noch viel Umschreiben vor dir.


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Beitrag05.01.2012 18:54

von cascail
Antworten mit Zitat

Das mit dem die Treppe rauf gehen habe ich eh gestrichen, weil Nordlicht meinte, die Rückblenden solle ich mir schleunigst abgewöhnen! Ausserdem habe ich weiter umgeschrieben. Aber ich will euch jetzt auch nicht geich wieder mit so einem langen Texr erschlagen. Embarassed

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Beitrag09.01.2012 15:10

von cascail
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Geht das einigermassen oder muss ich ummodeln?     Als Elena von einem ihrer Gänge zum Haus auf die Wiese zurückkehrte, blieb sie einen Moment stehen, um die malerische Szenerie von weitem zu betrachten. Der Mond schien silbern auf die Berge herab, das Feuer war wieder neu mit Holz angefacht worden und die Klänge der Musik schwebten abgerissen  zu ihr herüber, als sie irgendein Flieger sie im Nacken kitzelte. Geistesabwesend versuchte sie ihn zu verscheuchen, aber er erwies sich als hartnäckig. Beim dritten mal stellte sie fest, dass es gar kein verirrter Käfer war, der sie da kitzelte, denn sie erwischte einen Grashalm, der nicht von selber dorthin gekommen sein konnte. Rasch drehte sie sich um und vor ihr stand Leo und grinste sie breit an.

  „Also du!” Stieß sie erstaunt hervor,„ wo kommst du denn mitten in der Nacht her?"
„ Der Wind hat mir zugeflüstert, dass hier oben von einer rothaarigen Hexe ein  Bergfest gefeiert wird.”
„Ah, der Wind war das, ja? Wie heißt denn der Wind und wie haben dich seine Flügel so schnell hier her getragen? Ich denke du sitzt irgendwo oben auf einem Berggipfel und meditierst über die Natur!”
„Das ist sein und mein Geheimnis”, neckte er sie.
 Mehr war nicht aus ihm herauszubringen. Er küsste sie kurz auf den Mund, fasste nach ihrer Hand und zog sie zu dem Feuerplatz. Es gab ein kleines Hallo mit Katrin und Markus und dann ließ er sie stehen und wandte er sich an einen grossen Franzosen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Noch so ein aufregender Mann! Er erinnerte sie ein bisschen an Asterix und die Spanier oder an Cantona, den baskischen Fußballspieler. Ein sehr dunkler Typ, ein Pferdeschwanz, ein schwarzer Schnurrbart und eine kleine goldene Kreole im Ohr gaben ihm ein sehr verwegenes Aussehen.

   Aber wo kam er  auf einmal her?  Er war ihr vorher noch gar nicht aufgefallen, und er war ganz bestimmt nicht der Typ Mann, der in einer nicht allzu großen Ansammlung von Leuten untergegangen wäre.
   Leo unterhielt sich sehr intensiv mit ihm. Leider Gottes konnte Elena von ihrem Platz auch nichts von dem Gespräch verstehen. Außerdem saßen sie etwas abseits. Klar war nur, dass es auf Französisch geführt wurde und die Art, wie Leo redete ließen auf eine sehr gute Kenntnis in dieser Sprache schließen. Sie beschloss lieber zu tanzen. Wenn Leo etwas besseres zu tun hatte, dann eben bitte, sie wollte sich amüsieren.
    Sie löste den Gummi aus ihrem Zopf und schüttelte ihr Haar aus. Gerade kam Led Zeppelin mit 'a whole lotta o' Love' rüber und das rockte richtig gut. Sie sprang auf und zerrte Katrin mit auf die flache Tanzfläche und sie tobten    ausgelassen herum. Lachend sangen sie den Text mit. Auf einmal sah sie Leo mit dem grossen Mann an der Tanzfläche stehen. Leo sah sie wieder mit diesem Raubtierblick an.
 
  „Soll er doch! Mal sehen, ob ich ihm nicht ein wenig einheizen kann!” Sie warf ihm einen provozierenden Blick zu, ließ ihre Mähne wirbeln und ihre Hüften kreisen und sang in seine Richtung „ Gonna give you my love” bevor sie ihm wieder den Rücken zuwandte.
 Als der nächste Song kam, ein Slow, wollte sie schon die Tanzfläche verlassen, als Leo plötzlich neben ihr war. Sie spürte wie sich seine Arme fest um sie schlossen.
 
 „Hör auf mich zu reizen!” flüsterte er in ihr Haar.
 „ Du hast ja keine Ahnung, was ich sonst alles mit dir anstellen könnte!” und da er sie verdammt dicht an sie gepresst hielt, kam sie nicht umhin genau zu spüren was er damit meinte. Leicht fuhr er mit seinen Lippen über die ihren.
 „Leider,” murmelte er, „habe ich jetzt keine Zeit für erotische Spielchen.” Sie spürte wie es ihr am ganzen Körper heiß wurde und am liebsten hätte sie ihn in eine Ecke gezerrt und mit ihm geknutscht wie ein Teenager. Sie strich mit ihrem Finger über seinen Mund und ihre Stimme schien ihr nicht gehorchen zu wollen:
 „Was hält dich davon ab, es trotzdem zu tun” flüsterte sie rau.
 „Weil ich das so nicht will.”
 Er schob sie ein wenig von sich und sah ihr in die Augen. 
„Stell dir jetzt mal vor: du isst für dein Leben gerne eine ganz, ganz seltene Sorte Sahnebonbons. Sie sind so selten, dass du sie nur ein-zweimal im Leben bekommen kannst. Und dann steht da eine Riesentüte dieser Sahnebonbons vor dir. Du weißt nicht, ob die Tüte für dich ist aber du denkst, eins dieser unglaublich leckeren Bonbons, von denen du schon jahrelang geträumt hast, kannst du kriegen. Würdest du es dann einfach so in den Mund stecken und hastig kauend runter schlucken?”
  Er sah sie wieder mit diesem Raubtierblick an.
 „Ich sitze also hier in diesen Bergen und träume von diesem wunderbaren Sahnebonbon, wie es mir langsam auf der Zunge zergeht, wie ich genau den Geschmack empfinden werde, von dem Genuss, es endlich kosten zu können. Ich male mir alle Nuancen der Aromen aus und will es bis zum letzten winzigen Stückchen schmelzender Süße auskosten. Voilà, das schwebt mir vor.” Nach dem Tanz zog er sie in eine dunkle Ecke und küsste sie wild und leidenschaftlich. Dann stieß er sie fast von sich und sagte: „Verdammt, ich möchte am liebsten.... ”
 
   Er beendete seinen Satz nicht aber es stand so deutlich in seinen Augen, dass sie wenig Phantasie brauchte, um es sich auszumalen, was er am liebsten täte.
 „Aber ich kann nicht! Und ich will nicht. Nicht so und nicht jetzt. Ich muss weg. Ich erkläre es dir später aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.”
 
   Er ließ sie stehen und sie fühlte, wie sie am ganzen Körper zitterte als hätte sie Fieber. Wovon redete er verdammt nochmal! Wo musste er hin und warum war er überhaupt hier aufgetaucht, wenn er sowieso schon wieder weg musste. Zutiefst frustriert und verzweifelt um Fassung ringend, ging Elena zum Feuerplatz zurück. Sie sah Katrin alleine da sitzen, während Markus sich mit Mike und Sandra unterhielt. Sie hielt nach Leo Ausschau. Er war nicht mehr da! Aufseufzend ließ sie sich neben Katrin auf die provisorische Holzbank fallen.
  „Was hast du,” fragte Katrin, besorgt. „Du bist ja ganz blass! Bist du ok? Das Letzte, was ich von dir gesehen habe war bei einem äußert heißen Slow, den du mit Leo getanzt hast. Wo steckt der eigentlich. Ihr seid danach in der Nacht verschwunden und ich dachte, dass ihr nicht mehr so schnell wieder auftauchen würdet, so wie ihr da aneinandergeklebt habt”
 „Er träumt von Sahnebonbons !”
 „Was? Sahnebonbons? Ich verstehe immer nur Bahnhof!” sagte Katrin mit erstaunt aufgerissen Augen.
  „Er ist fort, und dieser spanische Typ mit dem Ohrring auch!” seufzte Elena.
  „Also das wird immer mysteriöser! Was zum Teufel meinst du: Er will Sahnebonbons haben?Und warum ist er schon wieder abgehauen?”
  „Du weißt also auch nicht, was der nebenbei so treibt aber eins kann ich dir sagen, er bringt mich auf die Palme. Hast du eine Ahnung, woher er wusste, dass ich hier heute meinen Einstand gebe?”
 „Also, da ist jetzt nichts mysteriöses dran! Er hat vor zwei Tagen angerufen und da hat er natürlich auch nach dir gefragt, ziemlich nachdrücklich sogar.Ich glaube er ruft sowieso in erste Linie  wegen dir an". Katrin gab ihr einen kleinen Stoß in die Seite und grinste sie vielsagend an, „und da hat ihm Markus natürlich von deiner Fête erzählt. Wie er allerdings hier raufgekommen ist weiß ich wirklich nicht.”

  „Und weißt du, wer dieser abenteuerlich aussehende Pirat ist, mit dem er so vertieft unterhalten hat? ”
Katrin dachte nach.
 „Den habe ich schon paarmal im Tal gesehen, im Café im Dorf. Vielleicht ist er bei jemandem zu Besuch und derjenige hat ihn mitgebracht. Er ist ja wirklich eine ziemlich auffallende Marke. Wenn Markus nicht wäre! Der ist genau mein Fall!”
Elena drohte ihr mit dem Finger:
 „ Aber Markus ist da, also reiss dich zusammen!”
 „Kommt mir so vor, als würden die beiden sich gut kennen. Leo hat sich ohne Umschweife zu ihm gesetzt und sie haben gleich sehr intensiv angefangen zu reden.” 
 „Das ist alles ziemlich seltsam finde ich.” Katrin starrte mit gerunzelter Stirn in die langsam schwächer werdende Glut des Lagerfeuers. „Das ist ein Ding, taucht hier für eine Stunde auf, macht dir einen eindeutig unsittlichen Antrag auf der Tanzfläche  und verschwindet wieder in Nacht und Nebel!”
 „Mensch Katrin, ich bin völlig verknallt in diesen Typ, was soll ich bloß machen?”
 „Das weiß ich auch nicht aber er ist ein Mensch, der für Überraschungen sorgt, das kann man wohl sagen! Hat er dir gesagt, warum er so schnell wieder abhauen muss?”
  
  Elena seufzte. Ihr gefiel es gar nicht, dass er sich so plötzlich in Luft aufgelöst hatte.  Nach seinem plötzlichen Auftauchen hatte sie sich den Rest des Abends anders vorgestellt und war zutiefst enttäuscht vom Verschwinden Leos. Sie zuckte mit der Achsel: „Er hat einfach gesagt er wolle es mit mir richtig machen, nicht so auf die Schnelle im Dunkeln und dann hat er gesagt er habe leider keine Zeit, obwohl er gerne, na, du weißt schon, und dann hat er mich einfach in der Nacht stehen lassen und ist verschwunden. Ich finde das extrem nervend und abgesehen davon auch ziemlich beunruhigend.”
Sie stellte fest, dass sie den Tränen nahe war und Katrin nahm sie tröstend in den Arm.
„Sieh mal, er kommt doch wieder. Das hat er doch gesagt und außerdem will er dich nicht nur so zum Knabbern zwischendurch haben sondern er scheint ernsthafte Absichten zu haben, das ist doch schon mal ermutigend, nicht?”
 „Das schon aber ich... Oh, er vergleicht mit  raren Sahnebonbons, die er zu schnell aufgegessen unverdaulich findet !Ach Quatsch, ich bin bloß müde und er bringt mich immer so durcheinander ”.
 „Ich glaube, es ist Zeit, dass du ins Bett kommst. Markus und ich legen uns auch ab und morgen ist ja auch noch ein Tag! Komm, trink noch ein Glas Wein und dann ab in die Falle.”
 „Ach Katrin, was würde ich bloß ohne dich machen?” lachte sie reumütig, „du benimmst dich so schön vernünftig. Ja, du hast vollkommen recht. Ich bin müde, überspannt und verliebt, eine fatale Mischung!” Sie ließ sich das Glas Wein in die Hand drücken und trank es gehorsam in kleinen Schlucken aus.

      Die Reihen um das Feuer hatten sich  mittlerweile stark gelichtet, nur noch ein paar Leute unterhielten sich leise und das Feuer wurde auch nicht mehr nachgelegt.  Morgen würde es viel aufzuräumen geben und es war auch wirklich schon sehr spät. Katrin und Markus schliefen im hinteren Zimmer, und diesmal war es Markus der sie in den Arm nahm. Er hatte wohl so einiges was da gelaufen war mitbekommen und er sagte freundlich:
„Kopf hoch, das wird schon. Ich kenne Leo jetzt schon soweit, dass ich weiß, dass du ihm eine Menge bedeutest. Was sein Auftauchen und Verschwinden anbetrifft tappe ich zwar auch im Dunklen aber ich nehme an, dass es gute Gründe geben wird, dass er sich so verhält.”

      Die beiden verschwanden im hinteren Zimmer und als sie sich völlig erschöpft in die Kissen sinken ließ, ohne vorher auch nur das Licht anzumachen, bemerkte sie ein Knistern unter ihrem Kopf. Rasch fasste sie hin und hielt ein Blatt Papier in der Hand. Aufgeregt suchte sie nach Streichhölzern, um eine Kerze anzuzünden. Sie hielt einen blauen Umschlag in der Hand, der 'Für Elena' adressiert war. Mit fliegenden Fingern riss sie den Umschlag auf.

   „Hallo, Elena!”
 stand da, „Pass gut auf Dich auf! Verschließe abends gut die Türen und sieh Dich um, wer bei Dir oben alles so auftaucht. Nicht alle Leute, die Du kennst sind Deine Freunde. Du kannst mich immer unter dieser Nummer erreichen wenn irgendetwas Dir verdächtig vorkommt! Dahinter stand eine französische Handynummer.
 Ich drücke Dich ganz fest.Gros, gros Bisous, Leo
Perplex las sie diesen geheimnisvollen Brief ein zweites und ein drittes Mal. Was, um Himmelswillen, hatte das alles zu bedeuten? Das war jawohl eine sehr deutliche Warnung!
Vor wem sollte sie sich in Acht nehmen? Wer waren die Leute, die ihr laut diesem Brief nicht wohlwollend gesinnt waren? Bis jetzt waren alle Menschen, auch unten im Dorf, immer sehr freundlich zu ihr gewesen.
       Klar, es gab die Ungereimtheit mit Gaston, der ihr nicht verraten hatte, dass ihr Haus zum Verkauf gestanden hatte. Und die seltsamen, unangenehmen Blicke von Mike! Ihr fiel auch der mysteriöse  Allrad wieder ein. Ob das alles wohl etwas damit zu tun hatte? Vorerst war ihre Müdigkeit wie weggeblasen. Sie drehte und wendete alles was sie bisher hier oben erlebt hatte aber bis auf die schon erwähnten Sachen mit Mike,Gaston und den Autos fiel ihr einfach nichts ein.


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Nordlicht
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Beitrag13.01.2012 06:11

von Nordlicht
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Huhu,

also das ist nun das 6. Kapitel oder irgendwo mittendrin?

Alles in allem okay, an deiner Schreibe kannst du noch kräftig feilen (hört sich noch sehr mal eben so dahin geschrieben an wink ich mag schon auch einen eher umgangssprachlichen Stil, aber das hier wirkt noch zu "erzählt", dahergeredet - finde ich) Vom Aufbau her klappt's - kannst das Gespräch Katrin-Elena kürzen, s.u.

cascail hat Folgendes geschrieben:
Als Elena von einem ihrer Gänge hört sich an, als ginge sie einen Flur entlang zum Haus auf die Wiese zurückkehrte, blieb sie einen Moment stehen, um die malerische Szenerie von weitem zu betrachten. das ist unnötig und distanziert den Leser von der Szene - was du glaube ich nicht willst Der Mond schien silbern auf die Berge herab, das Feuer war wieder neu mit Holz angefacht falls die Szene vorher nicht beschreibt, dass da ein Lagerfeuer gemacht wird, würde ich es an dieser Stelle deutlicher ausdrücken worden und die Klänge der Musik schwebten abgerissen  zu ihr herüber, als sie irgendein Flieger da denke ich persönlich an ein Flugzeug, nicht ein Insekt :lol:sie im Nacken kitzelte. Geistesabwesend versuchte sie ihn zu verscheuchen, aber er erwies sich als hartnäckig. Beim dritten mal stellte sie fest, dass es gar kein verirrter Käfer war, der sie da kitzelte, denn sie erwischte einen Grashalm, der nicht von selber dorthin gekommen sein konnte. Rasch drehte sie sich um und vor ihr stand damit distanzierst du auch wieder, sag vielleicht einfach, sie sah Leo, der sie breit angrinste Leo und grinste sie breit an.

  „Also du!” Stieß sie erstaunt hervor,„ wo kommst du denn mitten in der Nacht her?"
„ Der Wind hat mir zugeflüstert, dass hier oben von einer rothaarigen Hexe ein  Bergfest gefeiert wird.”
„Ah, der Wind war das, ja? Wie heißt denn der Wind und wie haben dich seine Flügel so schnell hier her getragen? Ich denke du sitzt irgendwo oben auf einem Berggipfel und meditierst über die Natur!”
„Das ist sein und mein Geheimnis”, neckte er sie.
 Mehr war nicht aus ihm herauszubringen. Er küsste sie kurz auf den Mund, fasste nach ihrer Hand und zog sie zu dem Feuerplatz. Es gab ein kleines Hallo mit Katrin und Markus und dann ließ er sie stehen und wandte er sich an einen grossen Franzosen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Noch so ein aufregender Mann! Er erinnerte sie ein bisschen an Asterix und die Spanier oder an Cantona, den baskischen Fußballspieler. Ein sehr dunkler Typ, ein Pferdeschwanz, ein schwarzer Schnurrbart und eine kleine goldene Kreole im Ohr gaben ihm ein sehr verwegenes Aussehen.

   Aber wo kam er  auf einmal her?  Er war ihr vorher noch gar nicht aufgefallen, und er war ganz bestimmt nicht der Typ Mann, der in einer nicht allzu großen Ansammlung von Leuten untergegangen wäre.
   Leo unterhielt sich sehr intensiv mit ihm. Leider Gottes konnte Elena von ihrem Platz auch nichts von dem Gespräch verstehen. Außerdem saßen sie etwas abseits. Klar war nur, dass es auf Französisch geführt wurde und die Art, wie Leo redete ließen auf eine sehr gute Kenntnis in dieser Sprache schließen. Sie beschloss lieber zu tanzen. Wenn Leo etwas besseres zu tun hatte, dann eben bitte, sie wollte sich amüsieren.
    Sie löste den Gummi aus ihrem Zopf und schüttelte ihr Haar aus. Gerade kam Led Zeppelin mit 'a whole lotta o' Love' rüber und das rockte richtig gut. Sie sprang auf und zerrte Katrin mit auf die flache Tanzfläche und sie tobten    ausgelassen herum. Lachend sangen sie den Text mit. Auf einmal sah sie Leo mit dem grossen Mann an der Tanzfläche stehen. Leo sah sie wieder mit diesem Raubtierblick an.
 
  „Soll er doch! Mal sehen, ob ich ihm nicht ein wenig einheizen kann!” Sie warf ihm einen provozierenden Blick zu, ließ ihre Mähne wirbeln und ihre Hüften kreisen und sang in seine Richtung „ Gonna give you my love” bevor sie ihm wieder den Rücken zuwandte.
 Als der nächste Song kam, ein Slow, wollte sie schon die Tanzfläche verlassen, als Leo plötzlich neben ihr war. Sie spürte wie sich seine Arme fest um sie schlossen.
 
 „Hör auf mich zu reizen!” flüsterte er in ihr Haar.
 „ Du hast ja keine Ahnung, was ich sonst alles mit dir anstellen könnte!” und da er sie verdammt dicht an sie gepresst hielt, kam sie nicht umhin genau zu spüren was er damit meinte. Leicht fuhr er mit seinen Lippen über die ihren.
 „Leider,” murmelte er, „habe ich jetzt keine Zeit für erotische Spielchen.” Sie spürte wie es ihr am ganzen Körper heiß wurde und am liebsten hätte sie ihn in eine Ecke gezerrt und mit ihm geknutscht wie ein Teenager. Sie strich mit ihrem Finger über seinen Mund und ihre Stimme schien ihr nicht gehorchen zu wollen:
 „Was hält dich davon ab, es trotzdem zu tun” flüsterte sie rau.
 „Weil ich das so nicht will.”
 Er schob sie ein wenig von sich und sah ihr in die Augen. 
„Stell dir jetzt mal vor: du isst für dein Leben gerne eine ganz, ganz seltene Sorte Sahnebonbons. Sie sind so selten, dass du sie nur ein-zweimal im Leben bekommen kannst. Und dann steht da eine Riesentüte dieser Sahnebonbons vor dir. Du weißt nicht, ob die Tüte für dich ist aber du denkst, eins dieser unglaublich leckeren Bonbons, von denen du schon jahrelang geträumt hast, kannst du kriegen. Würdest du es dann einfach so in den Mund stecken und hastig kauend runter schlucken?”
  Er sah sie wieder mit diesem Raubtierblick an.
 „Ich sitze also hier in diesen Bergen und träume von diesem wunderbaren Sahnebonbon, wie es mir langsam auf der Zunge zergeht, wie ich genau den Geschmack empfinden werde, von dem Genuss, es endlich kosten zu können. Ich male mir alle Nuancen der Aromen aus und will es bis zum letzten winzigen Stückchen schmelzender Süße auskosten. Voilà, das schwebt mir vor.” Nach dem Tanz zog er sie in eine dunkle Ecke und küsste sie wild und leidenschaftlich. Dann stieß er sie fast von sich und sagte: „Verdammt, ich möchte am liebsten.... ”
 
   Er beendete seinen Satz nicht aber es stand so deutlich in seinen Augen, dass sie wenig Phantasie brauchte, um es sich auszumalen, was er am liebsten täte.
 „Aber ich kann nicht! Und ich will nicht. Nicht so und nicht jetzt. Ich muss weg. Ich erkläre es dir später aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.”
 
   Er ließ sie stehen und sie fühlte, wie sie am ganzen Körper zitterte als hätte sie Fieber. Wovon redete er verdammt nochmal! Wo musste er hin und warum war er überhaupt hier aufgetaucht, wenn er sowieso schon wieder weg musste. Zutiefst frustriert und verzweifelt um Fassung ringend, ging Elena zum Feuerplatz zurück. Sie sah Katrin alleine da sitzen, während Markus sich mit Mike und Sandra unterhielt. Sie hielt nach Leo Ausschau. Er war nicht mehr da! Aufseufzend ließ sie sich neben Katrin auf die provisorische Holzbank fallen.
  „Was hast du,” fragte Katrin, besorgt. „Du bist ja ganz blass! Bist du ok? Das Letzte, was ich von dir gesehen habe war bei einem äußert heißen Slow, den du mit Leo getanzt hast. Wo steckt der eigentlich. Ihr seid danach in der Nacht verschwunden und ich dachte, dass ihr nicht mehr so schnell wieder auftauchen würdet, so wie ihr da aneinandergeklebt habt”
 „Er träumt von Sahnebonbons !”
 „Was? Sahnebonbons? Ich verstehe immer nur Bahnhof!” sagte Katrin mit erstaunt aufgerissen Augen.
  „Er ist fort, und dieser spanische Typ mit dem Ohrring auch!” seufzte Elena.
  „Also das wird immer mysteriöser! Was zum Teufel meinst du: Er will Sahnebonbons haben?Und warum ist er schon wieder abgehauen?”
  „Du weißt also auch nicht, was der nebenbei so treibt aber eins kann ich dir sagen, er bringt mich auf die Palme. Hast du eine Ahnung, woher er wusste, dass ich hier heute meinen Einstand gebe?”
 „Also, da ist jetzt nichts mysteriöses dran! Er hat vor zwei Tagen angerufen und da hat er natürlich auch nach dir gefragt, ziemlich nachdrücklich sogar.Ich glaube er ruft sowieso in erste Linie  wegen dir an". Katrin gab ihr einen kleinen Stoß in die Seite und grinste sie vielsagend an, „und da hat ihm Markus natürlich von deiner Fête erzählt. Wie er allerdings hier raufgekommen ist weiß ich wirklich nicht.”

  „Und weißt du, wer dieser abenteuerlich aussehende Pirat ist, mit dem er so vertieft unterhalten hat? ”
Katrin dachte nach.
 „Den habe ich schon paarmal im Tal gesehen, im Café im Dorf. Vielleicht ist er bei jemandem zu Besuch und derjenige hat ihn mitgebracht. Er ist ja wirklich eine ziemlich auffallende Marke. Wenn Markus nicht wäre! Der ist genau mein Fall!”
Elena drohte ihr mit dem Finger:
 „ Aber Markus ist da, also reiss dich zusammen!”
 „Kommt mir so vor, als würden die beiden sich gut kennen. Leo hat sich ohne Umschweife zu ihm gesetzt und sie haben gleich sehr intensiv angefangen zu reden.” 
 „Das ist alles ziemlich seltsam finde ich.” Katrin starrte mit gerunzelter Stirn in die langsam schwächer werdende Glut des Lagerfeuers. „Das ist ein Ding, taucht hier für eine Stunde auf, macht dir einen eindeutig unsittlichen Antrag auf der Tanzfläche  und verschwindet wieder in Nacht und Nebel!”
 „Mensch Katrin, ich bin völlig verknallt in diesen Typ, was soll ich bloß machen?”
 „Das weiß ich auch nicht aber er ist ein Mensch, der für Überraschungen sorgt, das kann man wohl sagen! Hat er dir gesagt, warum er so schnell wieder abhauen muss?”
  
  Elena seufzte. Ihr gefiel es gar nicht, dass er sich so plötzlich in Luft aufgelöst hatte.  Nach seinem plötzlichen Auftauchen hatte sie sich den Rest des Abends anders vorgestellt und war zutiefst enttäuscht vom Verschwinden Leos. das ist mir ein wenig zu überbetont - man kriegt schon mit, dass es mysteriös sein soll Laughing Kannst du weniger dick auftragen wink Sie zuckte mit der Achsel: „Er hat einfach gesagt er wolle es mit mir richtig machen, nicht so auf die Schnelle im Dunkeln und dann hat er gesagt er habe leider keine Zeit, obwohl er gerne, na, du weißt schon, und dann hat er mich einfach in der Nacht stehen lassen und ist verschwunden. Ich finde das extrem nervend und abgesehen davon auch ziemlich beunruhigend.”
Sie stellte fest, dass sie den Tränen nahe war und Katrin nahm sie tröstend in den Arm.
„Sieh mal, er kommt doch wieder. Das hat er doch gesagt und außerdem will er dich nicht nur so zum Knabbern zwischendurch haben sondern er scheint ernsthafte Absichten zu haben, das ist doch schon mal ermutigend, nicht?”
 „Das schon aber ich... Oh, er vergleicht mit  raren Sahnebonbons, die er zu schnell aufgegessen unverdaulich findet !Ach Quatsch, ich bin bloß müde und er bringt mich immer so durcheinander ”.
 „Ich glaube, es ist Zeit, dass du ins Bett kommst. Markus und ich legen uns auch ab und morgen ist ja auch noch ein Tag! Komm, trink noch ein Glas Wein und dann ab in die Falle.”
 „Ach Katrin, was würde ich bloß ohne dich machen?” lachte sie reumütig, „du benimmst dich so schön vernünftig. Ja, du hast vollkommen recht. Ich bin müde, überspannt und verliebt, eine fatale Mischung!” Sie ließ sich das Glas Wein in die Hand drücken und trank es gehorsam in kleinen Schlucken aus. das Gespräch der beiden kannst du um eineiges kürzen, es wiederholt sich teils ziemlich

      Die Reihen um das Feuer hatten sich  mittlerweile stark gelichtet, nur noch ein paar Leute unterhielten sich leise und das Feuer wurde auch nicht mehr nachgelegt.  Morgen würde es viel aufzuräumen geben und es war auch wirklich schon sehr spät. Katrin und Markus schliefen im hinteren Zimmer, und diesmal war es Markus der sie in den Arm nahm unklar - hört sich an, als seien die beiden bereits am pennen. Er hatte wohl so einiges was da gelaufen war mitbekommen und er sagte freundlich:
„Kopf hoch, das wird schon. Ich kenne Leo jetzt schon soweit, dass ich weiß, dass du ihm eine Menge bedeutest. Was sein Auftauchen und Verschwinden anbetrifft tappe ich zwar auch im Dunklen aber ich nehme an, dass es gute Gründe geben wird, dass er sich so verhält.”

      Die beiden verschwanden im hinteren Zimmer und als sie sich völlig erschöpft in die Kissen sinken ließ, ohne vorher auch nur das Licht anzumachen, bemerkte sie ein Knistern unter ihrem Kopf. Rasch fasste sie hin und hielt ein Blatt Papier in der Hand. Aufgeregt suchte sie nach Streichhölzern, um eine Kerze anzuzünden. Sie hielt einen blauen Umschlag in der Hand, der 'Für Elena' adressiert war. Mit fliegenden Fingern riss sie den Umschlag auf.

   „Hallo, Elena!”
 stand da, „Pass gut auf Dich auf! Verschließe abends gut die Türen und sieh Dich um, wer bei Dir oben alles so auftaucht. Nicht alle Leute, die Du kennst sind Deine Freunde. Du kannst mich immer unter dieser Nummer erreichen wenn irgendetwas Dir verdächtig vorkommt! Dahinter stand eine französische Handynummer. das musst du noch in Nummern abändern
 Ich drücke Dich ganz fest.Gros, gros Bisous, Leo
Perplex las sie diesen geheimnisvollen Brief ein zweites und ein drittes Mal. Was, um Himmelswillen, hatte das alles zu bedeuten? Das war jawohl eine sehr deutliche Warnung!
Vor wem sollte sie sich in Acht nehmen? Wer waren die Leute, die ihr laut diesem Brief nicht wohlwollend gesinnt waren? Bis jetzt waren alle Menschen, auch unten im Dorf, immer sehr freundlich zu ihr gewesen.
       Klar, es gab die Ungereimtheit mit Gaston, der ihr nicht verraten hatte, dass ihr Haus zum Verkauf gestanden hatte. Und die seltsamen, unangenehmen Blicke von Mike! Ihr fiel auch der mysteriöse  Allrad wieder ein. Ob das alles wohl etwas damit zu tun hatte? Vorerst war ihre Müdigkeit wie weggeblasen. Sie drehte und wendete alles was sie bisher hier oben erlebt hatte aber bis auf die schon erwähnten Sachen mit Mike,Gaston und den Autos fiel ihr einfach nichts ein.


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Beitrag13.01.2012 11:16

von cascail
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Okay! Danke! Es ist mitten in dem achten oder neunten Kapitel.Das mit dem Lagerfeuer ist vorher schon erklärt. Du meinst also, ich solle nicht ganz so lässig schreiben?  Das mit Katrin werde ich kürzen und danke mit dem Tip für die Handynummer. Wirklich in Zahlen? Es steht doch immer, man soll Zahlen ausschreiben und wenn ich das täte bräuchte ich eine ganze Zeile (mindestens )für die Nummer Rolling Eyes

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Beitrag13.01.2012 11:57

von cascail
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cascail hat Folgendes geschrieben:
Elena war, um sich eine Jacke zu holen, zum Haus zurückgekehrt. Auf dem Weg zur Feuerstelle hielt sie einen Moment inne, um die malerische Szenerie in sich aufzunehmen. Der Mond schien silbern auf die Berge herab, das Lagefeuer war wieder neu mit Holz angefacht worden. Die Klänge der Musik schwebten abgerissen  zu ihr herüber, als  irgendeine lästige Fliege oder ein kleiner Käfer sie im Nacken kitzelte. Geistesabwesend versuchte sie den Störenfried zu verscheuchen, aber er erwies sich als hartnäckig. Beim drittenmal stellte sie fest, dass es gar kein verirrter Käfer war, der sie da kitzelte, denn sie erwischte einen Grashalm, der nicht von selber dorthin gekommen sein konnte. Rasch drehte sie sich um und Leo stand lächelnd vor ihr.

  „Also du!”, stieß sie erstaunt hervor,„ wo kommst du denn mitten in der Nacht her?"
„ Der Wind hat mir zugeflüstert, dass hier oben von einer rothaarigen Hexe ein  Bergfest gefeiert wird.”
„Ah, der Wind war das, ja? Wie heißt denn der Wind und wie haben dich seine Flügel so schnell hier her getragen? Ich denke du sitzt irgendwo oben auf einem Berggipfel und meditierst über die Natur!”
„Das ist sein und mein Geheimnis”, neckte er sie.
 Mehr war nicht aus ihm herauszubringen. Er küsste sie kurz auf den Mund, fasste nach ihrer Hand und zog sie zu dem Feuerplatz. Es gab ein kleines Hallo mit Katrin und Markus und dann ließ er sie stehen und wandte er sich an einen grossen Franzosen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Noch so ein aufregender Mann! Er erinnerte sie ein bisschen an Asterix und die Spanier oder an Cantona, den baskischen Fußballspieler. Ein sehr dunkler Typ, ein Pferdeschwanz, ein schwarzer Schnurrbart und eine kleine goldene Kreole im Ohr gaben ihm ein sehr verwegenes Aussehen.

   Aber wo kam er  auf einmal her?  Er war ihr vorher noch gar nicht aufgefallen, und er war ganz bestimmt nicht der Typ Mann, der in einer nicht allzu großen Ansammlung von Leuten untergegangen wäre.
   Leo unterhielt sich sehr intensiv mit ihm. Leider Gottes konnte Elena von ihrem Platz aus nichts von dem Gespräch verstehen, denn die beiden saßen  etwas abseits. Klar war nur, dass es auf Französisch geführt wurde und die Art, wie Leo redete ließen auf eine sehr gute Kenntnis in dieser Sprache schließen. Sie war ein wenig enttäuscht. Um sich abzulenken zerrte sie Katrin mit sich auf die Tanzfläche. Sie würden tanzen! Wenn Leo etwas besseres zu tun hatte, dann eben bitte, sie wollte sich amüsieren.
    Sie löste den Gummi aus ihrem Zopf und schüttelte ihr Haar aus. Gerade kam Led Zeppelin mit 'a whole lotta o' Love' rüber und das rockte richtig gut.  Lachend sangen sie den Text mit. Auf einmal sah sie Leo mit dem grossen Mann an der Tanzfläche stehen. Leo sah sie wieder mit diesem Raubtierblick an.
 
  „Soll er doch! Mal sehen, ob ich ihm nicht ein wenig einheizen kann!” Sie warf ihm einen provozierenden Blick zu, ließ ihre Mähne wirbeln und ihre Hüften kreisen und sang in seine Richtung „ Gonna give you my love” bevor sie ihm wieder den Rücken zuwandte.
 Als das nächste Stück kam, ein Slow, wollte sie schon die Tanzfläche verlassen, als Leo plötzlich neben ihr war. Sie spürte wie sich seine Arme fest um sie schlossen.
 
 „Du willst mich also reizen?”, flüsterte er in ihr Haar „ du hast ja keine Ahnung, was ich sonst alles mit dir anstellen könnte!” und da er Elena sehr  dicht an sich gepresst hielt, kam sie nicht umhin genau zu spüren was er damit meinte. Leicht fuhr er mit seinen Lippen über die ihren.
 „Leider,” murmelte er, „habe ich jetzt keine Zeit für erotische Spielchen.” Sie spürte wie es ihr am ganzen Körper heiß wurde. Sie strich mit ihrem Finger über seinen Mund und ihre Stimme schien ihr nicht gehorchen zu wollen:
 „Was hält dich davon ab, es trotzdem zu tun” flüsterte sie rau.
 „Weil ich das so nicht will.”
 Er schob sie ein wenig von sich und sah ihr in die Augen. 
„Stell dir jetzt mal vor: du isst für dein Leben gerne eine ganz, ganz seltene Sorte Sahnebonbons. Sie sind so selten, dass du sie nur ein-zweimal im Leben bekommen kannst. Und dann steht da eine Riesentüte dieser Sahnebonbons vor dir. Du weißt nicht, ob die Tüte für dich ist aber du denkst, eins dieser unglaublich leckeren Bonbons, von denen du schon jahrelang geträumt hast, kannst du kriegen. Würdest du es dann einfach so in den Mund stecken und hastig kauend runter schlucken?”
  Er sah sie wieder mit diesem Raubtierblick an.
 „Ich sitze also hier in diesen Bergen und träume von diesem wunderbaren Sahnebonbon, wie es mir langsam auf der Zunge zergeht, wie ich genau den Geschmack empfinden werde, von dem Genuss, es endlich kosten zu können. Ich male mir alle Nuancen der Aromen aus und will es bis zum letzten winzigen Stückchen schmelzender Süße auskosten. Voilà, das schwebt mir vor.” Nach dem Tanz zog er sie in eine dunkle Ecke und küsste sie wild und leidenschaftlich. Dann stieß er sie fast von sich und sagte: „Verdammt, ich möchte am liebsten.... ”
 
   Er beendete seinen Satz nicht aber es stand so deutlich in seinen Augen, dass sie wenig Phantasie brauchte, um es sich auszumalen, was er am liebsten täte.
 „Aber ich kann nicht! Und ich will nicht. Nicht so und nicht jetzt. Ich muss weg. Ich erkläre es dir später aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.”
 
   Er ließ sie stehen und sie fühlte, wie sie am ganzen Körper zitterte als hätte sie Fieber. Wovon redete er verdammt nochmal! Wo musste er hin und warum war er überhaupt hier aufgetaucht, wenn er sowieso schon wieder weg musste. Zutiefst frustriert und verzweifelt um Fassung ringend, ging Elena zum Feuerplatz zurück. Sie sah Katrin alleine da sitzen, während Markus sich mit Mike und Sandra unterhielt. Sie hielt nach Leo Ausschau. Er war nicht mehr da! Aufseufzend ließ sie sich neben Katrin auf die provisorische Holzbank fallen.
  „Was hast du,” fragte Katrin, besorgt. „Du bist ja ganz blass! Bist du ok? Das Letzte, was ich von dir gesehen habe war bei einem äußert heißen Slow, den du mit Leo getanzt hast. Wo steckt der eigentlich. Ihr seid danach in der Nacht verschwunden und ich dachte, dass ihr nicht mehr so schnell wieder auftauchen würdet, so wie ihr da aneinandergeklebt habt”
 „Er träumt von Sahnebonbons !”
 „Was? Sahnebonbons? Ich verstehe immer nur Bahnhof!” sagte Katrin mit erstaunt aufgerissen Augen.
  „Er ist fort, und dieser spanische Typ mit dem Ohrring auch!” seufzte Elena, „du weißt also auch nicht, was der nebenbei so treibt aber eins kann ich dir sagen, er bringt mich auf die Palme. Hast du eine Ahnung, woher er wusste, dass ich hier heute meinen Einstand gebe?”
 „Also, da ist jetzt nichts mysteriöses dran! Er hat vor zwei Tagen angerufen und da hat er natürlich auch nach dir gefragt, ziemlich nachdrücklich sogar.Ich glaube er ruft sowieso in erster Linie  wegen dir an". Katrin gab ihr einen kleinen Stoß in die Seite und grinste sie vielsagend an, „und da hat ihm Markus natürlich von deiner Fête erzählt. Wie er allerdings hier raufgekommen ist weiß ich wirklich nicht.”

  „Und weißt du, wer dieser abenteuerlich aussehende Pirat ist, mit dem er so vertieft unterhalten hat? ”
Katrin dachte nach.
 „Den habe ich schon paarmal im Tal gesehen, im Café im Dorf.  Er ist ja wirklich eine ziemlich auffallende Marke. Wenn Markus nicht wäre! Der ist genau mein Fall!”
 „ Aber Markus ist da, also mach keine Mätzchen!Es kommt mir so vor, als würden die beiden sich gut kennen. Leo hat sich ohne Umschweife zu ihm gesetzt und sie haben gleich sehr intensiv angefangen zu reden.” 
 „Das ist alles ziemlich seltsam finde ich.” Katrin starrte mit gerunzelter Stirn in die langsam schwächer werdende Glut des Lagerfeuers. „Das ist ein Ding, taucht hier für eine Stunde auf, macht dir einen eindeutig unsittlichen Antrag auf der Tanzfläche  und verschwindet wieder in Nacht und Nebel!”
 Sie nahm Elena tröstend in den Arm.
„Sieh mal, er kommt doch wieder. Das hat er doch gesagt und außerdem will er dich nicht nur so zum Knabbern zwischendurch haben sondern er scheint ernsthafte Absichten zu haben, das ist doch schon mal ermutigend, nicht?”
 „Das schon aber ich...!Ach Quatsch, ich bin bloß müde und er bringt mich immer so durcheinander ”.
 „Ich glaube, es ist Zeit, dass du ins Bett kommst. Markus und ich legen uns auch ab und morgen ist ja auch noch ein Tag! Komm, trink noch ein Glas Wein und dann ab in die Falle.”
    
    Die Reihen um das Feuer hatten sich  mittlerweile stark gelichtet, nur noch ein paar Leute unterhielten sich leise und das Feuer wurde auch nicht mehr nachgelegt.  Morgen würde es viel aufzuräumen geben und es war auch wirklich schon sehr spät. Katrin und Markus schliefen im hinteren Zimmer, und auf dem Weg dorthin, war es Markus der Elena in den Arm nahm. Er hatte wohl so einiges von dem, was da gelaufen war, mitbekommen und er sagte freundlich:
„Kopf hoch, das wird schon. Ich kenne Leo jetzt schon soweit, dass ich weiß, dass du ihm eine Menge bedeutest. Was sein Auftauchen und Verschwinden anbetrifft tappe ich zwar auch im Dunklen aber ich nehme an, dass es gute Gründe geben wird, dass er sich so verhält.”

      Die beiden verschwanden im hinteren Zimmer und als sie sich völlig erschöpft in die Kissen sinken ließ, ohne vorher auch nur das Licht an zumachen, bemerkte sie ein Knistern unter ihrem Kopf. Rasch fasste sie hin und hielt ein Blatt Papier in der Hand. Aufgeregt suchte sie nach Streichhölzern, um eine Kerze anzuzünden. Sie hielt einen blauen Umschlag in der Hand, der 'Für Elena' adressiert war. Mit fliegenden Fingern riss sie den Umschlag auf.

   „Coucou, Elena!”
 stand da,
 „Pass  auf Dich auf! Verschließe abends gut die Türen und sieh Dich um, wer bei Dir oben alles so auftaucht. Nicht alle Leute, die Du kennst sind Deine Freunde. Du kannst mich immer unter dieser Nummer erreichen wenn irgendetwas Dir verdächtig vorkommt!
064732260
 Ich drücke Dich ganz fest.Gros, gros Bisous, Leo
Perplex las sie diesen geheimnisvollen Brief ein zweites und ein drittes Mal. Was, um Himmelswillen, hatte das alles zu bedeuten? Das war jawohl eine sehr deutliche Warnung!
Vor wem sollte sie sich in Acht nehmen? Wer waren die Leute, die ihr laut diesem Brief nicht wohlwollend gesinnt waren? Bis jetzt waren alle Menschen, auch unten im Dorf, immer sehr freundlich zu ihr gewesen.
       Klar, es gab die Ungereimtheit mit Gaston, der ihr nicht verraten hatte, dass ihr Haus zum Verkauf gestanden hatte. Und die seltsamen, unangenehmen Blicke von Mike! Ihr fiel auch der mysteriöse  Allrad wieder ein. Ob das alles wohl etwas damit zu tun hatte? Vorerst war ihre Müdigkeit wie weggeblasen. Sie drehte und wendete alles was sie bisher hier oben erlebt hatte aber bis auf die schon erwähnten Sachen mit Mike,Gaston und den Autos fiel ihr einfach nichts ein.


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Nordlicht
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Beitrag13.01.2012 16:16

von Nordlicht
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cascail hat Folgendes geschrieben:
danke mit dem Tip für die Handynummer. Wirklich in Zahlen? Es steht doch immer, man soll Zahlen ausschreiben


Aber nicht, wenn du einen Zettel zitierst - du zeigst doch in deinem Roman praktisch den Zettel her, klar muss da die Telefonnummer rauf, wie man sie halt schreibt wink


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Beitrag13.01.2012 16:50

von cascail
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Hatse gemacht und auch bisschen umgeschrieben.

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Beitrag15.01.2012 18:45

von cascail
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Hier nochmal der neue Prolog.
                                                                                                                                                             
                                                          

                                                        - Prolog-
   
 „Ist  dieses verdammte Tal noch weit?,”schnaufte schwer atmend der große, beleibte Mann.
„Wir sind gleich da. Nur noch ein halber Kilometer und dann haben wir es geschafft!”warf sein jüngerer Begleiter über die Schulter zurück. Sein Englisch war etwas holprig und er sprach mit einem starken französischen Akzent.
  
   Die Kieferschonung, durch die zwei Männer lange gewandert waren, wurde durch einen lichten Laubwald abgelöst. Hier und da tauchten gespenstisch Felsen des Bergmassivs aus dem zähen, wabernden Nebel auf, nur um gleich wieder von diesem verschluckt zu werden.Lediglich das Flüstern eines kalten Windes, der durch die welken Blätter fuhr, unterbrach die tiefe Stille die sie umfing.

  „Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte der Amerikaner missmutig.
Trots des eisigen Luftzugs schwitze er stark. Immer wieder musste er sich mit einem Taschentuch die Stirn abwischen.Normalerweisen mied er körperliche Strapazen wie die Pest. Aber das Projekt, an dem er diesmal arbeitete war zu wichtig. Er konnte diese Erkundungstour niemand anderem überlassen.

   Der Franzose ersparte sich eine Antwort.Der Amerikaner war ihm ziemlich unsympathisch.Er hoffte, den Auftrag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er wollte das ausgehandelt Honorar kassieren und der Rest konnte ihm egal sein. Natürlich hatte er sich die Frage gestellt, warum eine amerikanische Firma an ihn persönlich herangetreten und nicht über sein geologisches Büro gegangen war. Und warum waren sie in Dreiteufelsnamen ausgerechnet an einer unzugänglichen Höhle in diesem verlorenen Winkel der Pyrenäen interessiert? Wahrscheinlich steckte da eine fette Schweinerei dahinter. Aber es ging ihn nicht das geringste an. Er hatte einen Wissenschaftlichen Auftrag erhalten und ausgeführt. Er bekam eine fette Summe Geld dafür. Punkt.

       Das kleine Tal, welches das Ziel ihrer Exkursion war, wurde von drei Seiten durch hohe Felswände vom Rest des Massivs abgeschirmt. Sogar nach Norden erhob sich ein kleiner Hügel, der den Blick auf das tief unter ihnen liegende Tal versperrte. Nicht einmal vom Gipfel des Berges konnte man in dieses Tal einsehen. Zwei halbverfallene Scheunen waren die letzten stummen Zeugen davon, dass hier früher rege Almwirtschaft geherrscht hatte.  Aber das war vor der massiven Landflucht gewesen und bevor die riesigen Kieferschonungen die Hänge diesen Teil des Tucolmassivs bedeckten.
    Die zwei Männer setzten ihre Rucksäcke ab und ließen sich ins gelbe, trockene Gras fallen.Nachdem er wieder zu Atem gekommen war fragte der Amerikaner:
„Wie waren nochmal die Ausmaße dieses Tals?”
„Von Süden nach Norden sind es etwa zweihundertfünfzig Meter. Die Breite beträgt achtzig Meter.” Der Franzose kaute an einem mitgebrachten Sandwich.
 „Es ist wirklich perfekt! Einfach ideal für unser Vorhaben!Jetzt müssen nur noch ein paar Bäume gefällt werden, dann kann der Hubschrauber hier oben landen! Und dass die Schonungen unterhalb in Privatbesitz sind ist genial. Denn wenn dieser Wald der staatlichen Forstgesellschaft gehört hätte, wäre es das Ende all unserer Pläne gewesen.”
„Ja. Es war überhaupt kein Problem gewesen, das herauszubekommen. Einer meiner Mitarbeiter hat für mich auf dem Katasteramt in Montseron nachgeforscht und den Besitzer ausfindig gemacht. Allerdings wollte ich erst mit Ihnen abklären, ob das Tal wirklich ihren Bedürfnissen gerecht wird, bevor wir in Verhandlungen mit dem Besitzer treten”
Der schwere Mann schüttelte ablehnend den Kopf. Ein kurzes, ärgerliche Aufblitzen seiner blassblauen Augen ließen darauf schließen, dass er mit dem Vorgehen seines Partners nicht einverstanden war.
„Weiß Ihr Kollege, warum Sie ihn aufs Katasteramt geschickt haben?”
„Nein, nein, ich habe ihm gesagt ich bräuchte für die geologischen Vermessungen, die ich durchführen will die Genehmigung des Besitzers, das Land zu betreten und müsse deshalb seinen Namen und seine Adresse wissen.”
Beruhigt lehnten sich der Amerikaner an einen Felsen in seinem Rücken
Er nahm einen langen Schluck aus seiner Plastikflasche.
  „Und  es ist  hundertprozentig erwiesen, dass sich hinter dieser blinden Wand ein weitläufiges Höhlensystem befindet? Mit grossen Sälen und diese Wand ist tatsächlich nur fünfzig Zentimeter dick?”
„Zumindest sagen das meine Geräte und bis jetzt war auf die immerVerlass. Ich habe auf Ihre Anfrage hin das Gebiet geophysisch genau untersucht und mit dem Georadar dieses Höhlensystem gefunden und die Berechnungen durchgeführt.”
„Erstaunlich, dass niemand diese Höhlen entdeckt hat.”
„Eigentlich nicht. Da es keinen oberirdischen Zugang gibt, konnte sie auch niemand finden.” Er holte eine Akte aus seinem Rucksack und zog eine Skizze daraus hervor.
„Sehen Sie, hier sind die verschiedenen geologischen Formationen dieses Massivs. Weiter oberhalb geht der Kalk in Granit über. Deswegen konnten die Bauern dieses Tal nutzen. Sie haben eine Leitung hier herunter gelegt, um die Viehtränke da drüben zu speisen. In Karstgebieten  sickert nämlich das Wasser unterirdisch ab und kommt  selten in der Form von Quellen an die Oberfläche.”
Er wies mit der Hand auf die Westseite des Tals. Die Tränke funktionierte offensichtlich immer noch. Wasser lief in einem silbernen Schwall gurgelnd in das alte Becken. Unterhalb des Überlauf hatte sich eine schlammige Fläche gebildet.
     Der erste Mann erhob sich und ging auf die Felswand zu. Er tastete den hellgrauen Felsen ab.
„Wie wäre es zum Beispiel hier! Ist das eine gute Stelle für einen Eingang?”
„Da ist die Felswand am dünnsten und sie ist auch relativ glatt. Es wäre der optimale Platz für den Durchbruch.”
„Und der Auftrag ist streng vertraulich behandelt worden, wie abgemacht?”
 „Nur ich und ihr  Hubschrauberpilot haben sich mit diesem Auftrag befasst. Da Sie ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten haben, habe ich keinen zweiten Plan hergestellt. Auch auf der Festplatte meines Computers habe ich alle Angaben gelöscht.Aber warum diese Geheimniskrämerei?”
Der erste Mann nestelte an seiner Jacke. Langsam hob sich seine Hand, er dreht sich um. Bevor sein Gesprächspartner Zeit hatte, sich zu wundern, bevor er auch nur den Mund wieder öffnen konnte befand sich ein kleines, rotes Loch in seiner Stirn.


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cascail
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Beitrag20.01.2012 17:31
Prolog zu dem Abenteuerroman, den ich schreibe.
von cascail
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Veränderter Prolog.   
                                                       - Prolog-
   
 „Ist  dieses verdammte Tal noch weit?,”schnaufte schweratmend  der dicke Mann.  Sein Gesicht war vor Anstrengung stark gerötet und immer wieder musste er sich den Schweiß von der Stirne wischen.
„Wir sind gleich da. Nur noch ein halber Kilometer und dann haben wir es geschafft!”warf sein jüngerer Begleiter über die Schulter zurück. Sein Englisch war etwas holprig und er sprach mit einem starken französischen Akzent.

   Die Kieferschonung, durch die zwei Männer lange gewandert waren, wurde durch einen lichten Laubwald abgelöst. Hier und da tauchten gespenstisch Felsen des Bergmassivs aus dem  wabernden  Nebel auf, nur um sofort wieder von den dichten Schleiern verschluckt zu werden.Lediglich das Flüstern eines kalten Windes, der durch die welken Blätter fuhr, unterbrach die tiefe Stille, die sie umfing.

„Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte der Amerikaner missmutig. Normalerweisen mied er körperliche Strapazen wie die Pest. Aber das Projekt, an dem er diesmal arbeitete war zu wichtig. Er konnte diese Erkundungstour niemand anderem überlassen.

   Der Franzose ersparte sich eine Antwort.Dieser überhebliche Amerikaner war ihm  unsympathisch.Er hoffte, den Auftrag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er wollte das ausgehandelt Honorar kassieren und der Rest konnte ihm egal sein. Natürlich hatte er sich die Frage gestellt, warum eine amerikanische Firma an ihn persönlich herangetreten und nicht über sein geologisches Büro gegangen war. Und warum waren die ausgerechnet an einer unzugänglichen Höhle in diesem verlorenen Winkel der Pyrenäen interessiert? Wahrscheinlich steckte eine üble Schweinerei dahinter. Aber es ging ihn nicht das geringste an. Er hatte einen Wissenschaftlichen Auftrag erhalten und ausgeführt.An fünf Wochenenden hatte er das Massiv durchforstet und das gefunden, was der Amerikaner von ihm verlangt hatte. Er bekam eine fette Summe Geld dafür, was wollte er mehr. Morgen flog er in Urlaub. Vier Wochen Freiheit an den Stränden Marokkos!

       Das kleine Tal, welches das Ziel ihrer Exkursion war, wurde von drei Seiten durch hohe Felswände vom Rest des Massivs abgeschirmt. Sogar nach Norden erhob sich ein kleiner Hügel, der den Blick auf das tief unter ihnen liegende Tal versperrte. Nicht einmal vom Gipfel des Berges konnte man in dieses Tal einsehen. Zwei halbverfallene Scheunen waren die letzten stummen Zeugen davon, dass hier früher rege Almwirtschaft geherrscht hatte.  Aber das war vor der massiven Landflucht gewesen und bevor die riesigen Kieferschonungen die Hänge diesen Teil des Tucolmassivs bedeckten.
    Die zwei Männer setzten ihre Rucksäcke ab und ließen sich an einer geschützten Stelle ins gelbe, trockene Gras fallen.Nachdem er wieder zu Atem gekommen war fragte der Amerikaner:
„Wie waren nochmal die Ausmaße dieses Tals?”
„Von Süden nach Norden sind es etwa zweihundertfünfzig Meter. Die Breite beträgt achtzig Meter.” Der Franzose kaute an einem mitgebrachten Sandwich.
  
  „Es ist wirklich perfekt! Einfach ideal für unser Vorhaben!Jetzt müssen nur noch ein paar Bäume gefällt werden, dann kann der Hubschrauber hier oben landen! Und dass die Schonungen unterhalb in Privatbesitz sind ist ein echter Glückstreffer.  Wenn dieser Wald der staatlichen Forstgesellschaft gehört hätte, wäre es das Ende all unserer Pläne gewesen.”

„Ja. Es war überhaupt kein Problem gewesen, das herauszubekommen. Einer meiner Mitarbeiter hat für mich auf dem Katasteramt in Montseron nachgeforscht und den Besitzer ausfindig gemacht. In dem Bericht, den ich für Sie ausgearbeitet habe steht seine Adresse in Paris.”
Der schwere Mann schüttelte ablehnend den Kopf. Ein kurzes, ärgerliche Aufblitzen seiner blassblauen Augen ließen darauf schließen, dass er mit dem Vorgehen seines Partners nicht einverstanden war.
„Weiß Ihr Kollege, warum Sie ihn aufs Katasteramt geschickt haben?”
„Nein, nein, ich habe ihm gesagt ich bräuchte für ein paar geologische Vermessungen, die ich durchführen will die Genehmigung des Besitzers, das Land zu betreten und müsse deshalb seinen Namen und seine Adresse wissen.”
Beruhigt lehnten sich der Amerikaner an den Felsen in seinem Rücken
Er nahm einen langen Schluck aus seiner Plastikflasche.
  „Und  es ist  hundertprozentig erwiesen, dass sich hinter dieser blinden Wand ein weitläufiges Höhlensystem befindet? Mit grossen Sälen und diese Wand ist tatsächlich nur fünfzig Zentimeter dick?”
 Der Franzose erwiderte etwas ungeduldig:
„Zumindest sagen das meine Geräte und bis jetzt war auf die immer Verlass. Ich habe auf Ihre Anfrage hin das Gebiet geophysisch genau untersucht und mit dem Georadar dieses Höhlensystem gefunden und die Berechnungen durchgeführt.”
„Erstaunlich, dass niemand diese Höhlen entdeckt hat.”
„Eigentlich nicht. Da es keinen oberirdischen Zugang gibt, konnte sie auch niemand finden.” Er holte ein Portfolio aus seinem Rucksack und zog eine Skizze daraus hervor.
„Sehen Sie, hier sind die verschiedenen geologischen Formationen dieses Massivs. Weiter oberhalb geht der Kalk in Granit über. Deswegen konnten die Bauern dieses Tal nutzen. Sie haben eine Leitung hier herunter gelegt, um die Viehtränke da drüben zu speisen. In Karstgebieten  sickert nämlich das Wasser unterirdisch ab und kommt  selten in der Form von Quellen an die Oberfläche.”
Er wies mit der Hand auf die Westseite des Tals. Die Tränke funktionierte offensichtlich immer noch. Wasser lief in einem silbernen Schwall gurgelnd in das alte Becken. Unterhalb des Überlauf hatte sich eine morastige Fläche gebildet.
        Der erste Mann erhob sich und ging auf die Felswand zu. Er tastete den hellgrauen Felsen ab.
„Wie wäre es zum Beispiel hier! Ist das eine gute Stelle für einen Eingang?”
„Da ist die Felswand am dünnsten und sie ist auch relativ glatt. Es wäre der optimale Platz für den Durchbruch.”
„Und Auftrag ist streng vertraulich behandelt worden, wie abgemacht?”
 „Nur ich und ihr Hubschrauberpilot haben sich mit diesem Auftrag befasst. Da Sie ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten haben, habe ich keinen zweiten Plan hergestellt. Auch auf der Festplatte meines Computers habe ich alle Angaben gelöscht.Aber warum diese Geheimniskrämerei?”
Der erste Mann nestelte an seiner Jacke. Langsam hob sich seine Hand, er dreht sich um. Bevor sein Gesprächspartner Zeit hatte, sich zu wundern, bevor er auch nur den Mund wieder öffnen konnte befand sich ein kleines, rotes Loch in seiner Stirn.


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Fahrender Gaukler
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Beitrag20.01.2012 21:08
Re: Prolog zu dem Abenteuerroman, den ich schreibe.
von Fahrender Gaukler
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Hallo cascail!

Zunächst das Lob: Die von dir beschriebene Szene gefällt mir und ich kann mir gut vorstellen, dass ein solcher Einstieg den Leser in die Geschichte zieht. Ich jedenfalls würde wissen wollen, was es mit dieser Höhle auf sich hat und warum der Typ sogar über Leichen geht, um deren Existenz geheim zu halten. Allerdings ist die Szene, oder besser gesagt, der Schreibstil, noch ausbaufähig. Vor allem der extrem passive Aufbau der Beschreibungen könnte weitaus mehr Leben vertragen. Ich markiere dir nachfolgend nur einmal die ganzen "war", die ich in dem kurzen Ausschnitt gefunden habe.

cascail hat Folgendes geschrieben:
Veränderter Prolog.   
                                                       - Prolog-
   
 „Ist  dieses verdammte Tal noch weit?,”schnaufte schweratmend  der dicke Mann.  Sein Gesicht war vor Anstrengung stark gerötet und immer wieder musste er sich den Schweiß von der Stirne wischen.
„Wir sind gleich da. Nur noch ein halber Kilometer und dann haben wir es geschafft!”warf sein jüngerer Begleiter über die Schulter zurück. Sein Englisch war etwas holprig und er sprach mit einem starken französischen Akzent.

   Die Kieferschonung, durch die zwei Männer lange gewandert waren, wurde durch einen lichten Laubwald abgelöst. Hier und da tauchten gespenstisch Felsen des Bergmassivs aus dem  wabernden  Nebel auf, nur um sofort wieder von den dichten Schleiern verschluckt zu werden.Lediglich das Flüstern eines kalten Windes, der durch die welken Blätter fuhr, unterbrach die tiefe Stille, die sie umfing.

„Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte der Amerikaner missmutig. Normalerweisen mied er körperliche Strapazen wie die Pest. Aber das Projekt, an dem er diesmal arbeitete war zu wichtig. Er konnte diese Erkundungstour niemand anderem überlassen.

   Der Franzose ersparte sich eine Antwort.Dieser überhebliche Amerikaner war ihm  unsympathisch.Er hoffte, den Auftrag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er wollte das ausgehandelt Honorar kassieren und der Rest konnte ihm egal sein. Natürlich hatte er sich die Frage gestellt, warum eine amerikanische Firma an ihn persönlich herangetreten und nicht über sein geologisches Büro gegangen war. Und warum waren die ausgerechnet an einer unzugänglichen Höhle in diesem verlorenen Winkel der Pyrenäen interessiert? Wahrscheinlich steckte eine üble Schweinerei dahinter. Aber es ging ihn nicht das geringste an. Er hatte einen Wissenschaftlichen Auftrag erhalten und ausgeführt.An fünf Wochenenden hatte er das Massiv durchforstet und das gefunden, was der Amerikaner von ihm verlangt hatte. Er bekam eine fette Summe Geld dafür, was wollte er mehr. Morgen flog er in Urlaub. Vier Wochen Freiheit an den Stränden Marokkos!

       Das kleine Tal, welches das Ziel ihrer Exkursion war, wurde von drei Seiten durch hohe Felswände vom Rest des Massivs abgeschirmt. Sogar nach Norden erhob sich ein kleiner Hügel, der den Blick auf das tief unter ihnen liegende Tal versperrte. Nicht einmal vom Gipfel des Berges konnte man in dieses Tal einsehen. Zwei halbverfallene Scheunen waren die letzten stummen Zeugen davon, dass hier früher rege Almwirtschaft geherrscht hatte.  Aber das war vor der massiven Landflucht gewesen und bevor die riesigen Kieferschonungen die Hänge diesen Teil des Tucolmassivs bedeckten.
    Die zwei Männer setzten ihre Rucksäcke ab und ließen sich an einer geschützten Stelle ins gelbe, trockene Gras fallen.Nachdem er wieder zu Atem gekommen war fragte der Amerikaner:
„Wie waren nochmal die Ausmaße dieses Tals?”
„Von Süden nach Norden sind es etwa zweihundertfünfzig Meter. Die Breite beträgt achtzig Meter.” Der Franzose kaute an einem mitgebrachten Sandwich.
  
  „Es ist wirklich perfekt! Einfach ideal für unser Vorhaben!Jetzt müssen nur noch ein paar Bäume gefällt werden, dann kann der Hubschrauber hier oben landen! Und dass die Schonungen unterhalb in Privatbesitz sind ist ein echter Glückstreffer.  Wenn dieser Wald der staatlichen Forstgesellschaft gehört hätte, wäre es das Ende all unserer Pläne gewesen.”

„Ja. Es war überhaupt kein Problem gewesen, das herauszubekommen. Einer meiner Mitarbeiter hat für mich auf dem Katasteramt in Montseron nachgeforscht und den Besitzer ausfindig gemacht. In dem Bericht, den ich für Sie ausgearbeitet habe steht seine Adresse in Paris.”
Der schwere Mann schüttelte ablehnend den Kopf. Ein kurzes, ärgerliche Aufblitzen seiner blassblauen Augen ließen darauf schließen, dass er mit dem Vorgehen seines Partners nicht einverstanden war.
„Weiß Ihr Kollege, warum Sie ihn aufs Katasteramt geschickt haben?”
„Nein, nein, ich habe ihm gesagt ich bräuchte für ein paar geologische Vermessungen, die ich durchführen will die Genehmigung des Besitzers, das Land zu betreten und müsse deshalb seinen Namen und seine Adresse wissen.”
Beruhigt lehnten sich der Amerikaner an den Felsen in seinem Rücken
Er nahm einen langen Schluck aus seiner Plastikflasche.
  „Und  es ist  hundertprozentig erwiesen, dass sich hinter dieser blinden Wand ein weitläufiges Höhlensystem befindet? Mit grossen Sälen und diese Wand ist tatsächlich nur fünfzig Zentimeter dick?”
 Der Franzose erwiderte etwas ungeduldig:
„Zumindest sagen das meine Geräte und bis jetzt war auf die immer Verlass. Ich habe auf Ihre Anfrage hin das Gebiet geophysisch genau untersucht und mit dem Georadar dieses Höhlensystem gefunden und die Berechnungen durchgeführt.”
„Erstaunlich, dass niemand diese Höhlen entdeckt hat.”
„Eigentlich nicht. Da es keinen oberirdischen Zugang gibt, konnte sie auch niemand finden.” Er holte ein Portfolio aus seinem Rucksack und zog eine Skizze daraus hervor.
„Sehen Sie, hier sind die verschiedenen geologischen Formationen dieses Massivs. Weiter oberhalb geht der Kalk in Granit über. Deswegen konnten die Bauern dieses Tal nutzen. Sie haben eine Leitung hier herunter gelegt, um die Viehtränke da drüben zu speisen. In Karstgebieten  sickert nämlich das Wasser unterirdisch ab und kommt  selten in der Form von Quellen an die Oberfläche.”
Er wies mit der Hand auf die Westseite des Tals. Die Tränke funktionierte offensichtlich immer noch. Wasser lief in einem silbernen Schwall gurgelnd in das alte Becken. Unterhalb des Überlauf hatte sich eine morastige Fläche gebildet.
        Der erste Mann erhob sich und ging auf die Felswand zu. Er tastete den hellgrauen Felsen ab.
„Wie wäre es zum Beispiel hier! Ist das eine gute Stelle für einen Eingang?”
„Da ist die Felswand am dünnsten und sie ist auch relativ glatt. Es wäre der optimale Platz für den Durchbruch.”
„Und Auftrag ist streng vertraulich behandelt worden, wie abgemacht?”
 „Nur ich und ihr Hubschrauberpilot haben sich mit diesem Auftrag befasst. Da Sie ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten haben, habe ich keinen zweiten Plan hergestellt. Auch auf der Festplatte meines Computers habe ich alle Angaben gelöscht.Aber warum diese Geheimniskrämerei?”
Der erste Mann nestelte an seiner Jacke. Langsam hob sich seine Hand, er dreht sich um. Bevor sein Gesprächspartner Zeit hatte, sich zu wundern, bevor er auch nur den Mund wieder öffnen konnte befand sich ein kleines, rotes Loch in seiner Stirn.


"War" bzw. im Indikativ "sein" ist ein totes Verb. Es vermittelt keinerlei Bewegung und auch kein Bild; das Kopfkino springt nicht an. Das gleiche gilt für "wurde" und "hatte". Diese Hilfsverben lassen sich nicht immer vermeiden, vor allem in Rückblenden nicht, aber in den meisten Fällen böten sich weitaus lebendigere Verben an. Nehmen wir nur mal die ersten beiden Sätze:

Zitat:
„Ist dieses verdammte Tal noch weit?,”schnaufte schweratmend der dicke Mann. Sein Gesicht war vor Anstrengung stark gerötet und immer wieder musste er sich den Schweiß von der Stirne wischen.


Mal davon abgesehen, dass ich das Adjektiv (eigentlich eine Adjektiv-Adverb-Kombination) "schwer atmend" in Verbindung mit dem Schnaufen für doppelt gemoppelt halte, und ich im zweiten Satz das Wort "Anstrengung" ebenfalls nicht brauche, da sich das aus dem Kontext ergibt, könnte der Anfang mit lebendigeren Verben viel bildhafter sein. Ich wills mal nicht übertreiben und halte es erst einmal schlicht:

„Ist dieses verdammte Tal noch weit?” Der dicke Mann schnaufte und tupfte sich mit einem Tuch den Schweiß von der hochroten Stirn.


Das ließe sich natürlich noch ausbauen, wenn man denn will - und kann. Ich kann es auf die Schnelle leider nicht so gut, daher bitte nicht mehr darin sehen als ein Beispiel:

„Ist dieses verdammte Tal noch weit?” Der Fettwanst japste, als ob er in den letzten Zügen lag. Das Rasseln seiner Lunge klang besorgniserregend und übertönte selbst noch die Worte, die er, dem vermeintlichen Erstickungstod nahe, nur noch abgehackt hervor pressen konnte. Mit einer dicklichen Hand fummelte er ein Tuch aus seiner Hosentasche und tupfte sich den Schweiß aus dem Gesicht, das im grellen Licht der Mittagssonne purpurrot leuchtete.

Ich will keineswegs sagen, dass meine Version perfekt ist, ich wollte lediglich verdeutlichen, wie man mit lebendigeren Verben ein klareres Bild schaffen kann. Adjektive und Substantive sind allerdings auch nicht zu vernachlässigen, deshalb habe ich da auch ein wenig mit gespielt. "Fettwanst" ist natürlich etwas übertrieben und der Erzähler nimmt allein mit diesem Wort eine wertende Position ein.

Apropos Erzähler; andere können dir zu der Erzählperspektive mehr sagen, ich kenne mich nicht sonderlich gut damit aus, aber wenn mich nicht alles täuscht, wechselst du hier und da in der Perspektive.

Zitat:
„Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte der Amerikaner missmutig. Normalerweisen mied er körperliche Strapazen wie die Pest. Aber das Projekt, an dem er diesmal arbeitete war zu wichtig. Er konnte diese Erkundungstour niemand anderem überlassen.

Der Franzose ersparte sich eine Antwort.Dieser überhebliche Amerikaner war ihm unsympathisch.


Der erste rote Satz ist aus Sicht des Amis erzählt, der zweite aus Sicht des Franzosen. Ich weiß nicht, ob das (auktorial?) so in Ordnung ist, aber mich stört es.

Achte bitte auch auf Rechtschreibung&Grammatik. Es fehlen Kommata und an manchen Stellen auch Buchstaben, oder es sind derer zu viel. Zudem setzt man nach einem Satzzeichen eine Leerstelle. So macht es das Lesen unnötig schwer und lenkt die Aufmerksamkeit, die man dem eigentlichen Text zukommen lassen will, unwillkürlich auf die Rechtschreibung. Bitte noch einmal drüber gehen, die meisten Fehler findest du garantiert selbst.

Eine Frage hätte ich auch noch: Hast du dich bei diesem Tal an ein real existierendes Vorbild gehalten? Denn 250 x 80 Meter erscheint mir nicht besonders groß. Ich würde es daher kaum als "Tal" bezeichnen, das ist ja kaum größer als ein Fußballfeld. Würde die Maße etwas anheben oder einen anderen Ausdruck dafür verwenden. "Senke" fiele mir spontan ein, meinetwegen auch "Talsenke".

Ansonsten hast du ein paar schöne Beschreibungen drin, hier die zum Beispiel:

Zitat:
Die Kieferschonung, durch die zwei Männer lange gewandert waren, wurde durch einen lichten Laubwald abgelöst. Hier und da tauchten gespenstisch Felsen des Bergmassivs aus dem wabernden Nebel auf, nur um sofort wieder von den dichten Schleiern verschluckt zu werden.Lediglich das Flüstern eines kalten Windes, der durch die welken Blätter fuhr, unterbrach die tiefe Stille, die sie umfing.


Allerdings könnte man auch den Absatz aktiver beschreiben. Zunächst, indem man einfach die Sätze etwas umstellt und damit das "wurde" und das "waren" umgeht.

Ein lichter Laubwald löste die Kieferschonung ab, durch die die zwei Männer lange Zeit wanderten.


Jetzt könnte man natürlich wieder hingehen und nach lebendigeren Verben suchen, aber ich verschone dich jetzt mal mit weiteren Beispielen. smile Da wirst du sicher selber bessere Alternativen finden, die du in deine eigenen Worte kleidest.


Soweit erst mal von mir. Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen und wünsche dir noch einen schönen Abend!


Gruß,

~~Der Gaukler


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(Mark Twain)
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Weasel1988
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Beitrag21.01.2012 12:27

von Weasel1988
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Ja, das mit der Punktierung ist schon angesprochen worden. Unter anderem hier:

Zitat:
Er hatte einen Wissenschaftlichen Auftrag erhalten und ausgeführt.An fünf Wochenenden hatte er das Massiv durchforstet und das gefunden, was der Amerikaner von ihm verlangt hatte.


Nach dem Punkt muss ein Leerzeichen folgen. Ansonsten wird hier wissenschaftlichen klein geschrieben.

Ich finde insgesamt, dass es etwas holprig geschrieben ist, da ist noch ein wenig Feinschliff nötig. Ich würde aber weiterlesen wollen.
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agu
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Beitrag21.01.2012 13:40

von agu
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Hallo Cascail,

prinzipiell finde ich es einen spannenden Einstieg in den Roman. Die Handlung weiß zu packen und wirft gleich zu Beginn eine Menge interessanter Fragen auf.

Wo es noch ein wenig holpert, ist die handwerkliche Ausführung.


Auch ich habe Schwierigkeiten damit, dass nicht klar wird, wer der Erzähler ist. Der Text würde sehr gewinnen, wenn Du Dich für einen der beiden entscheidest, und es dann aus seiner Sicht durchziehst.


Hier zum Beispiel, das ist eine Stelle, an der Dein Konflikt in den Erzählperspektiven sehr deutlich wird:
„Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte der Amerikaner missmutig. Normalerweisen mied er körperliche Strapazen wie die Pest. Aber das Projekt, an dem er diesmal arbeitete war zu wichtig. Er konnte diese Erkundungstour niemand anderem überlassen.

Der Franzose ersparte sich eine Antwort.Dieser überhebliche Amerikaner war ihm unsympathisch.Er hoffte, den Auftrag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er wollte das ausgehandelt Honorar kassieren und der Rest konnte ihm egal sein.


Den ersten Abschnitt erzählst Du aus Sicht des Amerikaners. Denn der Hinweis, dass er körperliche Strapazen normalerweise meidet usw., das ist ein innerer Gedankengang, den nur er selbst haben kann, d.h. er wird automatisch als Erzähler wahrgenommen.
Dann springst Du zum Franzosen, der auch wiederum einen inneren Monolog bzw. Gedanken führt - den wiederum der Amerikaner nicht wissen kann. Also ist man als Leser verwirrt, weil plötzlich der Amerikaner ja nicht mehr der Erzähler sein kann.

Würdest Du dagegen die Perspektive eines der beiden Männer durchhalten, dann kann nur derjenige Gedanken denken, und kriegt vom anderen Mann nur mit, was der durch Sprache und Körperregungen zum Ausdruck bringt.
Außerdem klingt es auch komisch, wenn der Erzähler sich selbst ohne Namen und nur mit der Landesbezeichnung betitelt. Also z.B. der Amerikaner, wäre er der Erzähler, würde sich selbst mit Namen wahrnehmen.

Aus der Amerikanerperspektive würde der Absatz wie folgt klingen:
„Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte Thomson missmutig. Normalerweise mied er körperliche Strapazen wie die Pest. Aber das Projekt, an dem er diesmal arbeitete, war zu wichtig. Er konnte diese Erkundungstour niemand anderem überlassen.

Der Franzose schwieg. Arroganter Idiot, dachte Thompson. Der Franzose machte keinen Hehl daraus, dass er nur sein Honorar kassieren wollte und sich ansonsten keinen Deut für Thompson oder sein Vorhaben interessierte. Umso besser.  


Oder umgekehrt aus der Franzosenperspektive:
„Und haben Sie sich auch wirklich nicht verlaufen? In dieser Suppe wäre das ja kein Wunder”, knurrte der Amerikaner missmutig.
Philippe machte sich nicht die Mühe, darauf zu antworten. Der Kerl war überheblich und unsympathisch und den Strapazen dieser Wanderung nicht gewachsen. Aber er hatte ja darauf bestanden, ihn persönlich auf dieser Erkundungstour zu begleiten. Schien ihm wirklich wichtig zu sein.
Philippe war der Amerikaner im Grunde gleichgültig. Er hoffte, den Auftrag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er wollte sein Geld kassieren, der Rest interessierte ihn nicht.



Dann leidet Dein Text an einem inflationären Gebrauch von Adjektiven und Adverbien. Fast jedes Verb verzierst Du mit einem Attribut. Das macht den Text schwerfällig und stoppt den Lesefluß.
Einfache Übung: Druck es aus und unterstreiche mal sämtliche Adjektive. Dann streich sie alle raus, und mach hinterher nur die wieder rein, auf die Du keinesfalls verzichten kannst. Wenn Du kannst, streich ein Adjektiv und wähle stattdessen ein Verb oder Substantiv, das das gleiche Maß an Stimmung transportiert, ohne dass Du es noch durch ein Hilfswort extra ausführen musst.
Ganz am Anfang z.B., was Gaukler schon anmerkte: Da impliziert das Wort 'schnaufte' das Schweratmen bereits - dieses Atrribut konntest Du deshalb einfach streichen. Finde ähnliche Lösungen für den Rest des Textes, und Du wirst ihn deutlich verbessern können.
Adjektive/Adverbien sind nicht per se  schlecht, aber gehäuft riechen sie nach schlechtem Stil.


Das letzte sind die Dialoge.
Die wirken z.T. etwas gestelzt. Versetze Dich mal in die Haut der beiden Figuren - würden die wirklich genau so reden? Im Dialog darf es ruhig etwas umgangssprachlich werden. Oft sind es Kleinigkeiten in der Wortwahl, die einen großen Unterschied machen.

Beispiel:
„Von Süden nach Norden sind es etwa zweihundertfünfzig Meter. Die Breite beträgt achtzig Meter.”
Klingt wie die Beschreibung eines amtlichen Dokuments, und zwar durch das Verb 'beträgt'.
Besser: "Von Süden nach Norden sind es etwa zweihundertfünfzig Meter, in der Breite um die achzig Meter."

oder

„Nur ich und ihr Hubschrauberpilot haben sich mit diesem Auftrag befasst. Da Sie ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten haben, habe ich keinen zweiten Plan hergestellt. Auch auf der Festplatte meines Computers habe ich alle Angaben gelöscht.Aber warum diese Geheimniskrämerei?”

'mit dem Auftrag befaßt' --> Amtsdeutsch
'Da Sie ausdrücklich um Geheimhaltung gebeten haben --> Info-Dropping. Im Dialog wird etwas nur für den Leser wiederholt, was eigentlich zwischen den beiden Männern bekannt ist, das wirkt deshalb aufgesetzt.

Im zweiten Teil des Dialogabschnitts kommen wir nun zu der einen kleinen Unlogik im Kapitel: Wenn der Franzose vom Amerikaner zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet wurde, muss er sich doch irgendwann mal einen Kopf gemacht haben, warum eigentlich. Dass er extra die Daten von seiner Festplatte gelöscht hat - also ich an seiner Stelle hätte das nicht erwähnt. Das klingt ja wie eine Einladung, selbst dann auch noch liquidiert zu werden. Und fragt er sich wirklich erst jetzt, warum die Geheimniskrämerei?
Ich würde die letzten beiden Sätze weglassen und in der Luft hängen lassen, wieviel oder wie wenig der Franzose wusste (also falls Du aus Sicht des Amerikaners erzählst). Eine Minute später ist das sowieso egal, und damit kommt er dann nicht ganz so trottelig rüber.
Solltest Du aus Franzosen-Sicht erzählen, musst Du natürlich zumindest in seinen Gedanken eine Anmerkung machen, dass er sich schon fragt, was diese Geheimniskrämerei eigentlich soll - er das aber irgendwie auch nicht so richtig ernst nimmt (denn sonst würde er sich absichern).


So weit.
Viel Spaß bei der weiteren Überarbeitung.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
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Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
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cascail
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Beitrag21.01.2012 17:54

von cascail
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Vielen Dank für die Tips. Ich habe heute keine Zeit zu schrieben! Viel zu tun. Aber Montag setze ich damit auseinander!!

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cascail
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Beitrag30.07.2012 12:14
Der Bär (Folge von die Stunde des Rotkehlchens)
von cascail
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Nur noch ein paar hundert Meter, dann wäre er oben! Eine kleine Verschnaufpause einlegend, wischte Pascal sich den Schweiß von der Stirn. „Ganz schön heiß für die zweite Oktoberhälfte“, sagte er zu seinem Hund, Paco, gebeugt, der im gewohnten Hundeeifer den Weg vom Tal herauf mindestens dreimal zurückgelegt hatte. Aufgeregt schoss der Hund wieder davon, stöberte im Unterholz der Fichtenschonung herum, bevor er fünfzig Meter vor Pascal wieder auf dem Pfad auftauchte und im flotten Tempo, die Nase auf dem Boden, um die nächste scharfe Biegung des Pfades verschwand.

     Es war ein guter Tag zum Wandern. Die Sonne schien von einem wolkenlosen tiefblauen Himmel, die Berge leuchteten scharfgeschnitten im klaren Herbstlicht. Er sah hinunter, über das zu seinen Füssen liegende Tal. Die Wälder unter ihm hatten sich bunt gefärbt und die Wildkirschen stachen wie tiefrote Fackeln aus den Gold und Rosttönen hervor.

     Er beglückwünschte sich zu dem Entschluss, den frühen Morgen für seinen Aufbruch genutzt zu haben und sog die kristallklare Luft ein. Er hätte sich den andern Helfern anschließen können, die den Almabtrieb der Schafe als eine Art feuchtfröhlichen, volksbelustigenden Ausflug betrachteten. Nicht sein Ding, hatte er beschlossen. Er hatte keine Lust gehabt, mit einer singenden, plappernden Meute hier heraufzukommen. Er liebte die Stille der Berge, den Gesang der Vögel, das Rascheln im Unterholz, was ihm vom geheimen Leben im Wald erzählte. Letzte Woche hatte er eine kleine Herde Gämsen bei ihren waghalsigen Sprüngen über unwegsame Felsen beobachten können und es gab nichts Erhebenderes, als den Flug eines Steinadlers zu bewundern, der majestätisch seine weiten Kreise zog. Nein, er war einfach kein Herdentier. So hatte er das Gefühl, dass diese Berge ihm ganz allein gehörten. Der Strom der Sommertouristen war versickert und nur selten traf man auf  Einheimische, die diese oft von gutem Wetter gesegnete Nachsaison nutzten.

     Pascal wandte sich wieder dem steil aufwärts strebenden Pfad zu.
 ‚Wo steckt denn jetzt schon wieder dieser Hund‘, fragte er sich und rief laut:
 „Hey Paco!“ Keine Reaktion! Er runzelte die Stirn. Er liebte es nicht, wenn Paco sich zu weit entfernte.
 „Paco!“ schrie er wieder, „ komm sofort her!“
Er hörte aufgeregtes Bellen. „Was stellt der Köter denn jetzt schon wieder an!“ grummelte er vor sich hin.
Dann hörte er ein ängstliches Winseln.
  „Nanu, was soll das denn wieder“. Er beschleunigte seinen Schritt. Irgendwas stimmte da nicht! Die Luft, eben noch voll von den harzigen Düften des warmen Waldes, nahm einen seltsamen, süßlichen, ekelerregenden Geruch an.
  ‚Ach du Scheiße! Hoffentlich wälzt er sich nicht wieder in einem Stück Aas‘.
    Das hatte er schon ein paarmal gemacht und Pascal erinnerte sich nur ungern an die ausgiebige Badeoperation, die daraufhin erfolgt war. Paco hasste Baden wie die Pest und ihn in die Badewanne zu bekommen war ein echter Kraftakt. Nicht davon zu reden von den Mengen Hundeshampoo, die er darauf verwendet hatte, ihn halbwegs von dem penetranten Gestank, den Paco so ungemein attraktiv fand, zu befreien.

    Jetzt kam er um die nächste Biegung des Pfades. Paco stand mit eingeklemmten Schwanz leise winselnd vor einem Gebüsch.
Er schrie:
  „Geh da bloß nicht rein!" und leinte ihn an als er ihn erreichte. Er wollte weiter gehen, den unangenehmen Geruch schnell hinter sich bringen. Sicher irgendein verendetes Tier!
‚Keine Kuh‘, entschied er. Alle Kühe waren gesund von der Alm abgetrieben worden. Aber die Schafe! Die waren noch oben und deswegen war er unterwegs. Er wollte seinen Freunden Stephe und Jeremy beim Zusammentreiben und beim Almabgang behilflich sein.
  'Besser ich schau doch kurz nach.‘, beschloss er. Er band Paco an den rauen Stamm einer Fichte und näherte sich dem Gebüsch. Der Gestank wurde überwältigend und er nahm sein Bandenna, die er sich um den Kopf gebunden hatte ab und knüpfte sie über die untere Gesichtshälfte
  „ Oh Nein!“ fluchte er. Entgeistert starrte er auf den Schuh. Ihm wurde kalt. Ein ziemlich neuer Wanderschuh, ragte aus dem Gestrüpp hervor. Die Angst vor dem, was er da finden würde vermischte sich in einem üblen Geschmack in seinem Mund. Er bog das Gebüsch ein wenig zur Seite. Er riss das Tuch über seinem Mund zur Seite und sein Magen entleerte sich krampfhaft neben dem Leichnam eines Mannes.

     Er sank zurück. Kalter Schweiß kroch ihm über den ganzen Körper. Noch nie im Leben war ihm so schlecht gewesen! Er musste sich zusammenreißen. Seine Hände zitternden unkontrolliert.
'Memme!' schalt er sich und entschlossen, bog er erneut den Busch zur Seite und musterte die Leiche. Sie war übel zugerichtet. Der Hals war eine schwärzliche, verkrustet Masse, die Kleidung war an einigen Stellen zerfetzt. Die Finger waren verschwunden. Füchse, oder andere Opportunisten hatten sich an dem Mann zu schaffen gemacht.

    Er trat auf den Weg zurück und zerrte mit fliegenden Fingern sein Handy aus der Tasche.
‚Verdammt! Kein Empfang‘. Er musste rauf, auf die Alm. Dort würde er Empfang haben und da waren Stephe und Jeremy. Vor allem Stephe, der würde wissen was hier zu tun war! Er band den Hund los und hastete den restlichen Weg zur Alm hinauf. Alle Müdigkeit, die der lange Anstieg gefordert hatte, war vergessen, es gab nur eins: so schnell wie möglich Hilfe herbeiholen. Als er aus dem Wald kam, lag die grüne Almwiese, durchtupft von friedlich grasenden Schafen vor ihm. Das Schieferdach der alten Almhütte glänzte in der Sonne.. Drei riesige weiße pyrenäische Hütehunde kamen drohend näher, bevor sie ihn erkannten und schwanzwedelnd begrüßten. Erleichtert erkannte er von weitem Stephe, der schon vor einer Woche heraufgekommen war, um seinem Freund Jeremy beim zählen und zusammentreiben der Schafe zur Hand zu gehen.
Stephe winkte ihm erfreut zu und kam ihm entgegen.

  „Schön, dass du es so schnell geschafft hast, dich frei zu machen. Wir können jede Hilfe gebrauchen!“
     Pascal blieb außer Atem stehen. Jetzt, wo er es hier hoch geschafft hatte, verließen ihn seine Kräfte. Den Kopf nach vorne hängend, stütze er die Hände auf die Knie.
Stephe war jetzt fast bei ihm angekommen, als er sich erschöpft auf einen Felsen fallen ließ.
  „Was ist los, Pascal?“ Stephe sah ihn mit gerunzelter Stirn besorgt an. „Du bist ja völlig durch den Wind! Hast du etwa versucht einen neuen Rekord aufzustellen und bist im Dauerlauf hier herauf gekommen, oder was ist los?"
Noch immer nach Atem ringend, stammelte Pascal einen knappen Bericht von dem, was er im Wald entdeckt hatte.
  „Jetzt mal langsam, Pascal! Was hast  du gefunden? Hab' ich dich richtig verstanden und da unten liegt ein Toter rum?"
  „Ja“, Pascal nickte heftig, „gar nicht weit unterhalb, vielleicht hundertfünfzig Höhenmeter, der Hund“, er wies auf Paco, der jetzt friedlich neben ihm in der Sonne lag, „der Hund hat ihn gefunden. Naja, ich hätte ihn dem Gestank nach auch selber gefunden, aber Paco hat ihn zu erst entdeckt. Oh Gott, Stephe, die Füchse oder irgendetwas anderes waren an ihm dran und nach den Wunden zu urteilen, würde ich sagen, es war ein Bär.  Die Kehle ist aufgerissen und auch die Klamotten von dem Typ sind zerfetzt." Er wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn.Stephe half ihm auf.
  „Komm erst mal rüber zur Hütte. Was du jetzt brauchst ist ein Schnaps."

   Mit noch immer schwachen Knien folgte er Stephe zur Hütte.
Stephe holte eine Flasche und ein Wasserglas aus dem grobgezimmerten Regal und schenkte einen doppelten Schnaps ein. Nach zwei doppelten Pflaumenschnäpsen kam endlich wieder etwas Farbe in Pascals Gesicht und der Schwindel, den er bis dahin gespürt hatte ließ nach.Stephe hatte derweil sein Handy gezückt und vor der Hütten stehend telefonierte er mit der Bergwacht.
   Er wandte sich an Pascal:
 „Wo, ungefähr ist das? Wo liegt der Typ?"
 „Wo die Fichtenschonung aufhört und in Mischwald übergeht. Links vom Pfad, in einem Erlengebüsch. Die können ihn gar nicht verfehlen, wenn sie den normalen Weg hier raufnehmen, brauchen sie bloß nach dem Geruch zu gehen."
Stephe sprach wieder in das Handy. Als er das Handy zuklappte sagte er:
  „Sie kommen mit dem Hubschrauber rauf. Ich glaube ich gehe schon mal runter. Rubin, sein Hund wollte ihm folgen als er die Hütte verließ.
"Nein, Alter, du bleibst ausnahmsweise hier. Kannst du die Hunde zurückhalten?“ Fragte er Jeremy, der gerade zur Hütte hereinkam. Stephe zog ihn am Ärmel wieder mit nach draußen, ins helle Sonnenlicht. In raschen Worten fasste er zusammen, was geschehen war .Er wies auf den zusammengesunken auf der Bank sitzenden Pascal.
„ Und schau nach Pascal, er ist völlig fertig!"

    Pascal saß noch immer regungslos auf der Bank und starrte verloren in sein leeres Schnapsglas, als Jeremy wieder, die Hunde hinter sich, in die Hütte, trat. Jeremy war ein wortkarger Mann, der nur dann den Mund aufmachte, wenn es unbedingt nötig war. Er drückte Pascal kurz die Schulter und setzte sich ihm gegenüber an den blankgescheuerten Holztisch, den er selbst gezimmert hatte. Nach einer Minute bedrückten Schweigens sprang Jeremy plötzlich auf:
  „Scheiße! Die Schafe! Wenn dieser Hubschrauber hier auftaucht, wird er sie in alle Richtungen versprengen. Wir haben vier Tage gebraucht, die ganze Herde hier auf der Alm zu versammeln.  Verdammt, ich habe keine Lust noch einmal damit anzufangen! Sie müssen in die Einfriedung. Du kommst besser mit und hilfst mir, sie zusammenzutreiben. Wetter soll auch ab morgen schlecht werden und ich habe keine Lust, sie im Nebel zu suchen“.
    Pascal nickte. Er hatte sich so weit gefasst, dass er Jeremy helfen konnte und Action war besser, als hier in der Hütte herumzusitzen und über die Tatsache zu brüten, ob es wirklich der Bär war, der dieses Blutbad angezettelt hatte. Natürlich war es ungemein tragisch, dass da ein ahnungsloser Tourist tot im Gestrüpp lag aber für sie hatte das auch noch andere Konsequenzen. Ihm war bewusst, dass das für sie alle katastrophale Auswirkungen haben könnte. Er arbeitete in dem Bären Team, das den slowenischen, in den Pyrenäen ausgesetzten  Bären, die die ausgestorbene pyrenäische Rasse ersetzen sollte, folgte. Wenn das wirklich einer ihrer Bären war, der diesen Wanderer um die Ecke gebracht hatte, dann war das Projekt der Wiedereinführung der Bären zum Tode verurteilt. Eimerweise Wasser auf die Mühlen der  Antibärbewegung, die von ein paar Hitzköpfen angeführt wurde und die alles was in diesen wilden Bergen schief lief den Bären anhängte.

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Beobachter
Klammeraffe


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Beitrag30.07.2012 15:20

von Beobachter
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cascail,

mir gefällt dein Einstieg in diesen Krimi gut. Ich mag das Setting, dein Prota samt Hund ist so beschrieben, dass ich ihn mir gut vorstellen kann und ich wäre neugierig, wie es weitergeht. Tatsächlich habe ich inhaltlich fast gar nichts zu kritisieren, nur ein paar Korinthen.

Zitat:
„Ganz schön heiß für die zweite Oktoberhälfte“, sagte er zu seinem Hund, Paco, gebeugt, der im gewohnten Hundeeifer den Weg vom Tal herauf mindestens dreimal zurückgelegt hatte.


Was ich markiert habe, unterbricht deinen Text ein bisschen, weil du ihn mit den Kommas zerhackst. Es ist zwar richtig, dass man Paco als Einschub nehmen kann, aber ohne das Komma ginge es auch, dann wäre es der Hund Paco. Auch gerät der gesamte Satz ein bisschen schachtelig, und mit ein paar wenigen Umstellungen könnte man ihn geschmeidiger gestalten.

"Hund" kommt ziemlich oft in den ersten paar Sätzen vor, vielleicht wäre da weniger mehr.

Zitat:
Er sah hinunter, über das zu seinen Füssen Füßen liegende Tal.


Zitat:
Die Wälder unter ihm hatten sich bunt gefärbt und die Wildkirschen stachen wie tiefrote Fackeln aus den Gold- und Rosttönen hervor.


Zitat:
Er beglückwünschte sich zu dem Entschluss, den frühen Morgen für seinen Aufbruch genutzt zu haben und sog die kristallklare Luft ein. Er hätte sich den andern Helfern anschließen können, die den Almabtrieb der Schafe als eine Art feuchtfröhlichen, volksbelustigenden Ausflug betrachteten. Nicht sein Ding, hatte er beschlossen. Er hatte keine Lust gehabt, mit einer singenden, plappernden Meute hier heraufzukommen. Er liebte die Stille der Berge, den Gesang der Vögel, das Rascheln im Unterholz, was (das/welches?) ihm vom geheimen Leben im Wald erzählte. Letzte Woche hatte er eine kleine Herde Gämsen bei ihren waghalsigen Sprüngen über unwegsame Felsen beobachten können und es gab nichts Erhebenderes (Erhabeneres?), als den Flug eines Steinadlers zu bewundern, der majestätisch seine weiten Kreise zog. Nein, er war einfach kein Herdentier. So hatte er das Gefühl, dass diese Berge ihm ganz allein gehörten. Der Strom der Sommertouristen war versickert und nur selten traf man auf Einheimische, die diese oft von gutem Wetter gesegnete Nachsaison nutzten.


Alles sehr schön geschrieben, doch ein paar zu viele "er tut dies/er tut das" da drin. Ab und zu seinen Namen zu erwähnen, tut nicht weh.  Wink

Zitat:
‚Wo steckt denn jetzt schon wieder dieser Hund‘, fragte er sich und rief laut:


Ich glaube, es ist unnötig, Gedanken in eine Art Anführungsstriche zu setzen. Es ist ja klar ersichtlich, dass er nicht spricht.

„Hey (Komma) Paco!“

Zitat:
Er liebte mochte es nicht, wenn Paco sich zu weit entfernte.


Zitat:
„Paco!“ (Komma) schrie er wieder, „(kein Leerzeichen) komm sofort her!“


„Was stellt der Köter denn jetzt schon wieder an!“ (Komma) grummelte er vor sich hin.

‚Ach (Komma) du Scheiße! Hoffentlich wälzt er sich nicht wieder in einem Stück Aas‘.

Zitat:
Er schrie:
„Geh da bloß nicht rein!" (Komma) und leinte ihn an (Komma) als er ihn erreichte.


Zitat:
'Besser ich schau doch kurz nach.‘, beschloss er.


Wie schon erwähnt, halte ich Gedankenanführungsstriche für überflüssig, besonders, wenn ein "beschloss er" dahinter steht. Doch ob er redet oder denkt, der Punkt muss auf jeden Fall nach "nach" weg, da es ein Aussagesatz ist.

Zitat:
Der Gestank wurde überwältigend und er nahm sein Bandenna Bandana, die er sich um den Kopf gebunden hatte ab und knüpfte sie über die untere Gesichtshälfte (Punkt - hier kannst du gleich den von oben nehmen. Wink


Zitat:
„ Oh Nein!“ fluchte er.


Korrekt sähe die ganze Satzkonstruktion so aus: "Oh, nein!", fluchte er.

Zitat:
Entgeistert starrte er auf den Schuh. Ihm wurde kalt. Ein ziemlich neuer Wanderschuh (kein Komma) ragte aus dem Gestrüpp hervor. Die Angst vor dem, was er da finden würde (Komma) vermischte sich in einem üblen Geschmack in seinem Mund.


Ich finde "vermischte sich in einem üblen Geschmack" seltsam und holprig. Wenn sich etwas vermischt wird es doch zu etwas, oder?

Zitat:
'Memme!' (Komma) schalt er sich und entschlossen (kein Komma) bog er erneut den Busch zur Seite und musterte die Leiche.


Zitat:
Der Hals war eine schwärzliche, verkrustete Masse, die Kleidung war an einigen Stellen zerfetzt.


Zitat:
Füchse (kein Komma) oder andere Opportunisten hatten sich an dem Mann zu schaffen gemacht.


Zitat:
Vor allem Stephe, der würde wissen (Komma) was hier zu tun war!


Zitat:
Als er aus dem Wald kam, lag die grüne Almwiese, durchtupft von friedlich grasenden Schafen (Komma) vor ihm.


Zitat:
Das Schieferdach der alten Almhütte glänzte in der Sonne..


Ein Punkt reicht da.

Zitat:
Drei riesige weiße pyrenäische Hütehunde kamen drohend näher, bevor sie ihn erkannten und schwanzwedelnd begrüßten. Erleichtert erkannte er von weitem Stephe, der schon vor einer Woche heraufgekommen war, um seinem Freund Jeremy beim Zählen und Zusammentreiben der Schafe zur Hand zu gehen.


Zitat:
„Schön, dass du es so schnell geschafft hast, dich frei zu machen. Wir können jede Hilfe gebrauchen!“
Pascal blieb außer Atem stehen. Jetzt, wo er es hier hoch geschafft hatte, verließen ihn seine Kräfte.


Zitat:
Den Kopf nach vorne hängend hängen lassend, stützte er die Hände auf die Knie.


Zitat:
Stephe war jetzt fast bei ihm angekommen, als er sich erschöpft auf einen Felsen fallen ließ.


Zitat:
„Ja“, Pascal nickte heftig, „gar nicht weit unterhalb, vielleicht hundertfünfzig Höhenmeter, der Hund“, er wies auf Paco, der jetzt friedlich neben ihm in der Sonne lag, „der Hund hat ihn gefunden.


Zitat:
Naja, ich hätte ihn dem Gestank nach auch selber gefunden, aber Paco hat ihn zu erst zuerst entdeckt.


Zitat:
Er wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn. (Leerzeichen) Stephe half ihm auf.


Zitat:
„Komm erst mal rüber zur Hütte. Was du jetzt brauchst ist ein Schnaps."

Mit noch immer schwachen Knien folgte er Stephe zur Hütte.


Zitat:
Stephe holte eine Flasche und ein Wasserglas aus dem grobgezimmerten Regal und schenkte einen doppelten Schnaps ein. Nach zwei doppelten Pflaumenschnäpsen kam endlich wieder etwas Farbe in Pascals Gesicht und der Schwindel, den er bis dahin gespürt hatte ließ nach.Stephe hatte derweil sein Handy gezückt und vor der Hütten stehend telefonierte er mit der Bergwacht.


Du kommst hier in einen Perspektivwechsel, möchte ich meinen. Bis jetzt ist doch alles aus Sicht Pascals erzählt, oder? Dann kann er nicht erkennen, dass er wieder Farbe bekommt.

Zitat:
„Wo (kein Komma) ungefähr ist das? Wo liegt der Typ?"


Er hat erfahren, dass seinen Freund einen Toten gefunden hat und fragt: "Wo liegt der Typ?" Ziemlich kalt und pietätlos, finde ich.

Zitat:
Stephe sprach wieder in das Handy. Als er das Handy zuklappte sagte er:


Zitat:
„Sie kommen mit dem Hubschrauber rauf. Ich glaube ich gehe schon mal runter.


Da fehlen die Anführungszeichen.

Zitat:
Rubin, sein Hund (Komma) wollte ihm folgen (Komma) als er die Hütte verließ.


Zitat:
"Nein, Alter, du bleibst ausnahmsweise hier. Kannst du die Hunde zurückhalten?“ Fragte er Jeremy, der gerade zur Hütte hereinkam. Stephe zog ihn am Ärmel wieder mit nach draußen, ins helle Sonnenlicht. In raschen Worten fasste er zusammen, was geschehen war (kein Leerzeichen) . (Leerzeichen nach dem Punkt.) Er wies auf den zusammengesunken auf der Bank sitzenden Pascal.
(kein Leerzeichen) Und schau nach Pascal, er ist völlig fertig!"


Was ich fett markiert habe, liest sich sehr holprig.

Zitat:
Pascal saß noch immer regungslos auf der Bank und starrte verloren in sein leeres Schnapsglas, als Jeremy wieder, die Hunde hinter sich, in die Hütte, trat.


Hier zerhackst du den Satz wieder mit den vielen Nebensätzen und lässt den Lesefluss stocken.

Zitat:
„Scheiße! Die Schafe! Wenn dieser Hubschrauber hier auftaucht, wird er sie in alle Richtungen versprengen. Wir haben vier Tage gebraucht, die ganze Herde hier auf der Alm zu versammeln. Verdammt, ich habe keine Lust noch einmal damit anzufangen! Sie müssen in die Einfriedung. Du kommst besser mit und hilfst mir, sie zusammenzutreiben. Wetter soll auch ab morgen schlecht werden und ich habe keine Lust, sie im Nebel zu suchen“.


Dieser Ausbruch passt nicht zu einem wortkargen Mann.

Zitat:
Natürlich war es ungemein tragisch, dass da ein ahnungsloser Tourist tot im Gestrüpp lag (Komma) aber für sie hatte das auch noch andere Konsequenzen.


Zitat:
Er arbeitete in dem Bären Team Bärenteam, das den slowenischen, in den Pyrenäen ausgesetzten Bären, die die ausgestorbene pyrenäische Rasse ersetzen sollte, folgte.


Und dein Satz ist eines Thomas Manns würdig, so sehr verschachtelst du ihn. (Nein, das war kein Kompliment!  Wink )

Zitat:
Eimerweise Wasser auf die Mühlen der Antibärbewegung, die von ein paar Hitzköpfen angeführt wurde und die alles (Komma) was in diesen wilden Bergen schief lief (Komma) den Bären anhängte.


Fazit: Ich fand's interessant, ich würde wissen wollen, wie es weitergeht. Du magst keine Kommas, dafür Wortwiederholungen, doch das ist nichts, was ein Testleser nicht sehen würde. Und eine kleine Anmerkung von mir: Das ist ziemlich viel Text zum sorgfältigen Lesen und Kritisieren, ich würde vorschlagen, demnächst ein bisschen weniger einzustellen.


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cascail
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Beitrag30.07.2012 17:30

von cascail
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Oh Mann! Das war ja wirklich  gründlich! Vielen Dank für die Mühe, die du dir  gemacht hast. Ja, Kommaregeln machen mir leider sehr zu schaffen! Um so mehr ich darüber lese, desto verwirrter werde ich! Embarassed Und schachteln sollte  ich auch nicht. Lieber kürzere Sätze. Das ist außerdem auch einfacher zu schreiben. Mit dem ss das komm vort, weil ich eine französische Tastatur habe, und ich eine umständliche Tastenkombination drücken muss, äh, sorry!Muß. hmm

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Beitrag30.07.2012 19:38

von Aranka
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Hallo cascail,

liest sich gut. Spannend geschrieben ohne Längen oder größere Stolpersteine. Deine Beschreibungen sind treffend und bildhaft, so dass ich als Leser gut in den Text hineingeholt werde. Inhalt? Wird sich zeigen. Jedenfalls ist der Anfang so, dass ich weiterlesen würde.
Da der Text nicht in der Werkst steht, frage ich mal: willst du Hinweise, wo vielleicht Unebenheiten im Text sind? Dann melde ich mich noch mal.
Aber vielleicht ist der Text für dich so fertig und druckreif. Dann warte ich einfach auf die Fortsetzung.

Gern gelesen Aranke


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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cascail
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Beitrag31.07.2012 09:15

von cascail
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Huhu, Aranka.Uuups! Den hatte ich eigentlich in die Werkstatt gestellt. Ansonsten, nö, den habe ich erst mal nur so runtergeschrieben. Her mit den Stolperstellen!Das ist eine Serienroman. Der erste Krimi ist schon fertig (315 Seiten) und jetzt gehts eben weiter. Spielt alles in meinem Umfeld,mit den gleichen Protas, in den (meinen) Pyrenäen.

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