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Leseprobe (das Werk hat noch keinen Namen)


 
 
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Eluise Weber
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 66
Beiträge: 33
Wohnort: Ostfriesland


Beitrag19.08.2010 22:15
Leseprobe (das Werk hat noch keinen Namen)
von Eluise Weber
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als die Kinder zu späterer Stunde alle im Bett waren, holten einige der Männer ihre Gitarren und spielten alte Country-Songs. Es wurde fleißig dazu getanzt und auch noch einiges an Alkohol verzehrt. Selbst Nils hatte einige Bier zu sich genommen und Linda immer wieder einen Schluck aus seinem Glas trinken lassen. Als Sarah sah, dass Linda das Bierglas in der Hand hielt, stieß sie sie an und warnte sie: „Denk an euer kleines Mädchen und lass das Bier stehen.“

„Sarah, sie hat höchstens zwei oder drei Schlucke davon getrunken und bis morgen früh ist der Alkohol längst abgebaut, wenn man so kleine Mengen überhaupt im Körper nachweisen kann“, nahm Nils sie in Schutz.

„Sind alle Frauen auf dem Lande so alkoholfeindlich eingestellt?“, fragte Phil, weil er nicht verstehen konnte, warum Linda nicht einmal ein Glas Bier trinken durfte.

Matt klärte ihn auf: „Sie hat seit Ewigkeiten nichts getrunken und wird wohl noch einige Zeit damit warten müssen, weil Cheryl noch lange nicht bereit ist, auf die Mutterbrust zu verzichten. Allerdings hat Nils recht, zur richtigen Zeit kann ein Schluck Bier nicht schaden.“

Die meisten Leute waren gegen Mitternacht verschwunden, nur ein harter Kern war noch übrig geblieben, auch die ganze Familie Darring, alle Brentons und Phil. Zu Lindas Leidwesen saßen auch Dorothy und Jim noch mit Sarah und Robert am Tisch. Mit Amely und Heather hatte Phil schon getanzt, auch Annabelle, Janet, Sarah und Megan waren seiner Aufforderung gerne gefolgt, nur an Linda kam er nicht heran, weil sie und Nils den ganzen Abend eng aneinander geschmiegt am Tisch standen oder zu den langsamen Schmusesongs miteinander tanzten.

Er gab es schließlich auf und unterhielt sich mit Matt. „Die beiden sind ja nicht zu trennen, allzu lange sind sie noch nicht verheiratet, oder? Ich hätte gerne auch einmal mit Linda getanzt.“

„Phil, das hast du dir selbst verdorben. Sei froh, dass sie noch mit dir redet“, musste Matt ihm noch einmal aufs Brot schmieren, allerdings grinste er dabei. „Sie sind übrigens im November schon 5 Jahre verheiratet.“

Nils und Linda kamen gerade händchenhaltend auf den Tisch zu, gingen aber vorbei und waren draußen im Dunkeln verschwunden. Sarah hatte sie einige Male aufgefordert, sich doch zu ihnen zu setzen, was Nils jedoch immer ignorierte, weil er keine Lust auf Dorothys Gesellschaft hatte. Zu oft gab es zwischen ihm und Linda Verstimmungen, wenn Dorothy die Gelegenheit hatte, sich mit ihnen zu unterhalten, das wollte er auf jeden Fall vermeiden.  Er blieb den ganzen Abend dicht an Lindas Seite, um zu verhindern, dass Dorothy und sie allein aufeinander trafen. Er wusste mittlerweile, dass Dorothy gerne jede Gelegenheit nutzte und versuchte, Linda zu verunsichern. Er und Linda hatten oft genug darüber gesprochen.

„Sarah schaut schon ein wenig böse, dass wir uns nicht zu ihnen setzen“, sagte Linda leise, nachdem er sie geküsst hatte.

„Das kann ich nicht ändern oder legst du Wert auf Dorothy?“, fragte er sie ebenso leise.

„Nein, bestimmt nicht. Sie hat mich übrigens heute Nachmittag schon nach dir gefragt und dich auch einige Male mit ihren Blicken fixiert. Sie begreift wohl nie, dass sie keine Chancen mehr bei dir hat. Es ist schon eine Frechheit, wie sie ihre Zuneigung zu dir mir gegenüber immer noch zur Schau stellt.“ Linda war schon fast wieder ein wenig verärgert.

„Ich wollte, ich könnte die ganze Geschichte mit Dorothy aus meinem Leben streichen und hätte mich nie auf sie eingelassen. Das war der größte Fehler meines Lebens. Jetzt habe ich die Frau, die ich über alles liebe und Dorothy schafft es immer wieder, sich irgendwie in unser Leben zu drängen“, gestand Nils ihr daraufhin.

Linda drückte ihren Körper etwas dichter an seinen und bearbeitete ihn mit ihren Händen, was ihn ablenkte und auch er berührte Linda so, dass sie leise aufstöhnte. Er fragte sie: „Möchtest du nicht lieber mit ins Bett kommen? Wenn Cheryl nicht wäre, würde ich jetzt am liebsten mit dir zum Canyon oder an den Bachlauf reiten.“

Ihr Atem ging etwas schneller, als sie ihm antwortete: „Oh ja, ich würde so gerne mal wieder die Kühle des feuchten Grases auf meiner Haut und dich dabei zwischen meinen Beinen spüren.“

„Mal wieder? Damit meinst du das Gras, hm? Mich hast du hoffentlich beim letzten Mal gespürt, sonst müsste ich mir Gedanken machen“, zog er sie auf.

„Oh, ich spüre da auch jetzt etwas, was mein gesamtes Blut an eine gewisse Stelle strömen lässt, gibt es nicht irgendeine Alternative? Ich meine für Canyon oder Bachlauf“, fragte sie flüsternd.
Nils zog sie mit sich an den Stallungen vorbei zur Koppel, sie gingen am Zaun entlang, um soweit wie möglich von den Gebäuden wegzukommen. Linda kicherte leise, weil sie wieder einmal überrascht war, wie prompt er ihren Wunsch in die Tat umsetzte.

Matt und John schlugen den jungen Männern vor, zwei Tische zusammen zu rücken, damit  alle daran Platz nehmen konnten, was Lee und Jay auch sofort in Angriff nahmen. Dorothy blickte sich um und stellte fest, dass Nils und Linda nicht mehr anwesend waren. Eine halbe Stunde später gähnte sie müde und bat Jim, mit ihr heim zu gehen, aber er unterhielt sich noch mit Robert und vertröstete sie. „Noch ein viertel Stündchen, ok?“ Sie nickte und ging durch die offenen Seitenwände kurz an die frische Luft. Sarah folgte ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten. Nachdem sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, gingen sie ein kleines Stück auf die Stallungen zu, um sich ein wenig die Beine zu vertreten und trafen so auf Nils und Linda, die wieder zurück zum Zelt wollten.

„Wo kommt ihr denn her?“, fragte Sarah, als sie am Rande des Zeltes angekommen waren und grinste. „Du hast dem Bier wohl doch etwas mehr zugesprochen, als gut war, oder? Du glühst ja förmlich“, sie meinte Linda damit.

Nils blickte Sarah und Dorothy mit einem triumphierenden Blick an und erklärte, wobei er Linda anlächelte: „Es gibt auch noch andere Gründe für glühende Bäckchen, als Bier, hm?“



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LG Eluise Weber
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airliner_747
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Beiträge: 316
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Beitrag20.08.2010 08:27
Re: Leseprobe (das Werk hat noch keinen Namen)
von airliner_747
Antworten mit Zitat

Moin Eluise,

dann mache ich einmal den Anfang.
Nein, nein, keine Panik. So schlimm wird es nicht.


Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Als die Kinder zu späterer Stunde alle im Bett waren, holten einige der Männer ihre Gitarren und spielten alte Country-Songs. Es wurde fleißig dazu getanzt und auch noch einiges an Alkohol verzehrt.

Das hört sich nach Party und guter Stimmung an.
Da finde ich es nicht so gut, wenn die Kinder gerade ins Nebenzimmer zum Schlafen geschickt wurden. Ich würde die Kinder ganz weglassen, dann kann die Fete auch richtig steigen.


Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Selbst Nils hatte einige Bier zu sich genommen und Linda immer wieder einen Schluck aus seinem Glas trinken lassen. Als Sarah sah, dass Linda das Bierglas in der Hand hielt, stieß sie sie an und warnte sie: „Denk an euer kleines Mädchen und lass das Bier stehen.“

Der Satz ist irgendwie .... holprig.
Linda nippte immer wieder Mal an Nils’ Bier.
„Linda, du solltest keinen Alkohol trinken. Denk an euer kleines Mädchen (oder: an das Baby)“, sagte Sarah mit einem bedenklichen/bösen/besorgten Blick.

So liest es sich doch etwas flüssiger, geht aber sicher nocht besser.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Sarah, sie hat höchstens zwei oder drei Schlucke davon getrunken und bis morgen früh ist der Alkohol längst abgebaut, wenn man so kleine Mengen überhaupt im Körper nachweisen kann“, nahm Nils sie in Schutz.

Hier verstehe ich nicht, warum es nicht gut wäre, dass man es „nachweisen“ könnte. Ich gehe davon aus, dass Linda schwanger ist. Dann ist es zwar nicht gut, Alkohol zu trinken, aber es ist auch kein Verbrechen.
Es sei denn sie muss am nächsten Tag zu einer meidzinischen Untersuchung, wegen des Führerscheins?


Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Sind alle Frauen auf dem Lande so alkoholfeindlich eingestellt?“, fragte Phil, weil er nicht verstehen konnte, warum Linda nicht einmal ein Glas Bier trinken durfte.

Sind wir denn auf dem Land, einer Ranch, oder ist Sahrah nur eine Landpomeranze?

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Matt klärte ihn auf: „Sie hat seit Ewigkeiten nichts getrunken und wird wohl noch einige Zeit damit warten müssen, weil Cheryl noch lange nicht bereit ist, auf die Mutterbrust zu verzichten. Allerdings hat Nils recht, zur richtigen Zeit kann ein Schluck Bier nicht schaden.“

Aha, endlich eine Information, mit der ein Leser etwas anfangen kann. Jetzt wird deutlich, dass Linda nicht schwanger ist, sondern ihre Tochter noch stillt.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Phil, das hast du dir selbst verdorben. Sei froh, dass sie noch mit dir redet“, musste Matt ihm noch einmal aufs Brot schmieren, allerdings grinste er dabei. „Sie sind übrigens im November schon 5 Jahre verheiratet.“

Warum hat es sich Phil mit Linda verdorben?
Hast Du hier bewusst auf eine Erklärung verzichtet und das „warum“ wird im späteren Verlauf der Geschichte noch verdeutlicht?

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Nils und Linda kamen gerade händchenhaltend Händchen haltendauf den Tisch zu, gingen aber vorbei und waren draußen im Dunkeln verschwunden.

Gingen auf den Tisch zu aber vorbei, kannst Du streichen.
Es reicht wenn Du schreibst: Unbemerkt von den anderen, gingen Nils und Linda nach draußen und verschwanden in der Dunkelheit. Nur ein Beispiel, kann man sicher noch etwas besser formulieren.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Sarah hatte sie einige Male aufgefordert, sich doch zu ihnen zu setzen, was Nils jedoch immer ignorierte, weil er keine Lust auf Dorothys Gesellschaft hatte. Zu oft gab es zwischen ihm und Linda Verstimmungen, wenn Dorothy die Gelegenheit hatte, sich mit ihnen zu unterhalten, das wollte er auf jeden Fall vermeiden.  Er blieb den ganzen Abend dicht an Lindas Seite, um zu verhindern, dass Dorothy und sie allein aufeinander trafen. Er wusste mittlerweile, dass Dorothy gerne jede Gelegenheit nutzte und versuchte, Linda zu verunsichern. Er und Linda hatten oft genug darüber gesprochen.

Das passt chronologisch nicht an diese Stelle, müsste vorher kommen. Denn Nils und Linda sind ja bereits verschwunden.
Ich verstehe nicht so ganz, weshalb Verstimmung zwischen Nils und Linda, nur weil Dorothy sich mit ihnen unterhalten will?

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Sarah schaut schon ein wenig böse, dass wir uns nicht zu ihnen setzen“, sagte Linda leise, nachdem er sie geküsst hatte.

Auch das ist, so wie Du es schreibst an der falschen Stelle. Entweder muss es weiter nach oben, so lange Nils und Linda noch im Saal sind, oder Du musst den Satz ändern. Vielleicht so:
Nachdem Sarah ausgiebig mit Nils geknutscht/sich geküsst hatte, sagte sie ein wenig außer Atem: „Ich glaube Sarah war böse, dass wir uns nicht an ihren Tisch gesetzt haben.“

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Das kann ich nicht ändern oder legst du Wert auf Dorothy?“, fragte er sie ebenso leise.

Ich verstehe zwar, auf was Du mit diesem Satz abzielst. Aber irgendwie passt es nicht als Antwort auf das was Linda zuvor sagte.
Sie spricht von Sarah und seine Antwort betrifft Dorothy.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Es ist schon eine Frechheit, wie sie ihre Zuneigung zu dir mir gegenüber immer noch zur Schau stellt.“ Linda war schon fast wieder ein wenig verärgert.

Der Satz klingt ein wenig holprig. Sie scheint immer noch eine Menge für Dich zu empfinden. Nur ein Vorschlag auf die Schnelle: Aber es macht mich wütend/rasend/eifersüchtig, wenn sie das in meinem Beisein so unverschämt deutlich zeigt“, sagte Linda und Nils spürte, dass es ihr sehr zu schaffen machte.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Ich wollte, ich könnte die ganze Geschichte mit Dorothy aus meinem Leben streichen und hätte mich nie auf sie eingelassen. Das war der größte Fehler meines Lebens. Jetzt habe ich die Frau, die ich über alles liebe und Dorothy schafft es immer wieder, sich irgendwie in unser Leben zu drängen“, gestand Nils ihr daraufhin.

„Hätte ich mich nur nie auf Dorothy eingelassen. Das war der größte Fehler meines Lebens.“
Nils nahm Linda zärtlich in seine Arme.
„Du bist die Frau die ich über alles Liebe. Ich werde nicht zulassen, dass Dorothy weiterhin versucht, sich in unser Leben zu drängen."

Kann man aber sich noch besser schreiben.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Linda drückte ihren Körper etwas dichter an seinen und bearbeitete ihn mit ihren Händen, was ihn ablenkte und auch er berührte Linda so, dass sie leise aufstöhnte. Er fragte sie: „Möchtest du nicht lieber mit ins Bett kommen? Wenn Cheryl nicht wäre, würde ich jetzt am liebsten mit dir zum Canyon oder an den Bachlauf reiten.“

Booaah *schüttel* … Du willst doch hier eine zärtliche, leicht erotische Stimmung erzeugen. Und da „bearbeitet“ sie ihn? Die sind doch nicht am Bau.
Also mehr Tiefe, mehr Gefühl in dieser Szene.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Ihr Atem ging etwas schneller, als sie ihm antwortete: „Oh ja, ich würde so gerne mal wieder die Kühle des feuchten Grases auf meiner Haut und dich dabei zwischen meinen Beinen spüren.“

Erinnert mich ein wenig an den dummen Spruch: Das Fleisch war willig, aber das Gras war nass.
Das kommt so lapidar rüber, als wenn sie sagt morgen ist Montag. Also viel mehr Stimmung und Gefühle. Lass es knistern.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Matt und John schlugen den jungen Männern vor, zwei Tische zusammen zu rücken, damit  alle daran Platz nehmen konnten, was Lee und Jay auch sofort in Angriff nahmen. Dorothy blickte sich um und stellte fest, dass Nils und Linda nicht mehr anwesend waren. Eine halbe Stunde später gähnte sie müde und bat Jim, mit ihr heim zu gehen, aber er unterhielt sich noch mit Robert und vertröstete sie. „Noch ein viertel Stündchen, ok?“ Sie nickte und ging durch die offenen Seitenwände kurz an die frische Luft. Sarah folgte ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten. Nachdem sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, gingen sie ein kleines Stück auf die Stallungen zu, um sich ein wenig die Beine zu vertreten und trafen so auf Nils und Linda, die wieder zurück zum Zelt wollten.

Ehrlich gesagt ist es mir als Leser wurscht, wer da Tische zusammenrückt. Das ist nur Info-Dump.
Aber immerhin erhält der Leser jetzt wieder einmal ein brauchbare Information. Ich weiß endlich etwas mehr über die Örtlichkeiten. Bisher habe ich nur rumgerätselt, wo findet was statt. Im Haus, in der Scheune, in der Garage, im Freien am Lagerfeuer?
Jetzt erfahre ich wenigstens, dass die Party im Zelt ist und Nils und Linda im Stall waren.
Das lässt den Schluss zu, dass es sich um eine Ranch/Farm handelt

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
„Wo kommt ihr denn her?“, fragte Sarah, als sie am Rande des Zeltes angekommen waren und grinste. „Du hast dem Bier wohl doch etwas mehr zugesprochen, als gut war, oder? Du glühst ja förmlich“, sie meinte Linda damit.

Ich denke mal, Sarah ist nicht Superwomen. Somit kann sie draussen in tiefster Finsternis auch nicht sehen, dass Linda glüht. Ein Glühwürmchen ist sie ja wohl auch nicht.

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Nils blickte Sarah und Dorothy mit einem triumphierenden Blick an und erklärte, wobei er Linda anlächelte: „Es gibt auch noch andere Gründe für glühende Bäckchen, als Bier, hm?“

Dass ist wohl wahr.


Insgesamt könnte das sicher ein gute Geschichte werden.
Aber da fehlt mir noch so einiges. Du hakst das ganze nur so ab, ein wenig im Telegrammstil. Ich finde, dass es stellenweise nur Aufzählungen sind. Was mir völlig fehlt ist die Stimmung, die Gefühle.
Die handelnden Personen wirken zu steif.
Show – don’t tell
Also bringe uns die Figuren näher, lass uns an der Feier, an ihren Gefühlen teilnehmen.

Was mich wirklich an der Geschichte gestört hat, waren die vielen Namen. Ich wusste manchmal gar nicht mehr wer, wer ist.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und alle Namen rausgeschrieben, als da sind:
Nils, Linda, Sarah, Phil, Matt, Cheryl, Dorothy, Jim, Robert, Amely, Heather, Annabelle, Janet, Megan, John, Lee, Jay und last but not least noch die Familien Darrington und Brenton. 17(!!) Nasen plus 2 Familien.
Ich habe noch nie einen so kurzen Text, mit so vielen Namen gelesen.
Bis auf Nils, Linda, Sarah und vielleicht noch wegen dem kleinen Dialog, Phil und Matt, kannst Du alle anderen Namen rausschmeißen. Sie haben in diesem Teil absolut nichts mit der Geschichte zu tun. Wenn Du sie später nochmal auftreten lässt, kannst Du sie immer noch vorstellen. Aber hier sind es entschieden zu viele Personen, die erwähnt werden, das verwirrt nur.

Du hast auch eine Menge Füllwörter in Deinem Text. Einen großen Teil davon kannst Du ersatzlos streichen, dann wirst Du feststellen dass sich der Text flüssiger liest.
Deinen Text kannst Du hier ganz einfach und schnell auf Füllwörter überprüfen:

www.schreiblabor.com/textlabor/statistic/

Du musst nicht unbedingt alles umsetzen, was ich angemerkt habe. Nimm Dir einfach das, was Du gebrauchen kannst.

Und nimm meine Kritik bitte nicht persönlich, es geht ausschließlich um Deinen Text.

Auf jeden Fall würde es mich interessieren, wie es weitergeht.

Liebe Grüße
Jürgen


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DasProjekt
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Beitrag20.08.2010 08:56

von DasProjekt
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Hallo Eluise,

Jürgen hat deine Hauptprobleme schon sehr gut erkannt:

1.: Es liest sich wie eine Abhandlung. Im besten Falle noch so eine Art "Handlungsabriss", der dir als Grundlage dient, als Schablone, wenn man so will. Aber dafür hast du dann wieder zuviele - ich sag's mal drastisch - "banale" Dialoge drin stehen. Es entsteht überhaupt kein Sog.

2.: Die vielen, vielen, vielen, vielen Namen. Da schlackern mir die Ohren.

3.: Du hast eine deutliche Angst vor dem kleinen Wörtchen "sagen". Tipp: Schränke die Namen und die "agierenden" Personen deutlich ein, und dann gib jeder Figur eine eigene "Erzählstimme", und dann wirst du merken, dass du bei Dialogen sogar hier und da mal auf einen "action tag" verzichten kannst. Und wenn ein action tag unumgänglich ist - dann beißt das Wörtchen "sagen" überhaupt nicht. Probier's aus? Mich hat es auch noch nie gebissen ...

4.: und ganz ganz ganz ganz wichtig: Perspektive. Entscheide dich, ob du auktorial (heutzutage kaum noch verwendet, es will gekonnt sein!) oder personal schreibst, und wenn du dich entschieden hast, dann schleudere nicht so zwischen den Perspektiven. Jedes Mal, wenn jemand anders spricht, schubst du den Leser in einen anderen Kopf rein. Das verwirrt und verärgert. Such dir EINE deiner vielen Figuren aus, und aus deren Perspektive schilderst du die ganze Szene. Was die Figur sieht, lässt du den Leser sehen, was die Figur fühlt, lässt du den Leser fühlen. Und sonst nichts. Nur diese eine Figur.

Du beherrscht durchaus das Grundhandwerk des Schreibens, das da wäre Rechtschreibung, Grammatik, Interpunktion. Das ist schon mal was. Aber die Erzähltechnik, an der musst du noch feilen. Dabei viel Spaß! Was hilft? Viel lesen!


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Eluise Weber
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Beitrag20.08.2010 09:28

von Eluise Weber
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Ihr habt recht, allerdings ist diese Leseprobe irgendwo aus der Mitte und die Erklärungen, die euch fehlen, sind selbstverständlich vorhanden, wenn man alles gelesen hat.

Ja, die Geschichte spielt auf einer Ranch. Sie umfasst 5 Jahre und ich kann beim besten Willen nicht jedes Detail ausschmücken, da es eigentlich um eine ganz andere Sache geht.

Ich danke euch trotzdem für die Anregungen, wie ich die Ausdrucksweise verbessern könnte, damit habe ich oft große Probleme. Bei jeder Überarbeitung fallen mir wieder Dinge ins Auge, die ich umformuliere.

Ja - und die wörtliche Rede benutzte ich gern und viel, würde aber gerade diesen Teil unnötig verlängern. Dann würe das Buch, dass jetzt schon 447 umfasst, auf 1000 Seiten kommen. Ich habe die gesamte Geschichte schon auf drei Bücher verteilt, weil niemand ein Buch mit 1500 Seiten wirklich lesen möchte.

Ich selbst habe ein ganzes Zimmer voller Bücher und es sind nur 6 dabei, die ich noch nicht gelesen habe  Smile .


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Eluise Weber
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Beitrag20.08.2010 09:41

von Eluise Weber
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Jürgen, Sarah ist Lindas Cousine und Dorothy Nils Ex. Sarah und Dorothy sind Freundinnen. Ich schrieb ja schon, dass man alles besser versteht - auch die Flut der Namen, wenn man die ganze Geschichte gelesen hat.

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Beitrag20.08.2010 10:07

von airliner_747
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Dass Dorothy seine Ex ist, das hatte ich schon verstanden.
Dass Sarah ihre Cousine ist, war für mich, in diesem Teil der Geschichte nicht so wichtig.
In jeder Geschichte kommen mehrere Personen vor.
Aber in diesem relativ kurzen Abschnitt sind es einfach zu viele Namen,
die es nicht braucht. Das stört nur den Lesefluss.


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Beitrag20.08.2010 10:20

von Eluise Weber
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Diese Leseprobe ist übrigens durchaus kein 'action tag'.

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DasProjekt
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Beitrag20.08.2010 10:24

von DasProjekt
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Eluise, warum stellst du dann nicht den Anfang hier ein? Es ist nämlich schwer genug, einen Leser mit dem Anfang zu fesseln. Es ist ungleich schwerer, das mit der Mitte zu tun, wenn die ganzen Zusammenhänge fehlen, die zu dieser Mitte geführt haben.

Ich bin auch ein großer Fan von Dialogen. Aber wenn zig Leute gleichzeitig reden, das hat schon Mozart festgestellt, dann gibt es ein heilloses Durcheinander. Das können nur die größten ihrer Zunft überzeugend entwirren und darstellen. Für uns kleine Fünkchen bleibt nur das "Hintereinander" statt des "Alle zusammen".

"In writing, you must kill your darlings." Fünf Jahre auf einer Ranch kann man nicht komplett schildern, das ist völlig richtig. Und deshalb musst du dir immer vor Augen halten - nur die wirklich wichtigen Szenen, die, die wirklich zu dem Ergebnis führen, das du anstrebst. Es nutzt dir nichts, alles "runterzurattern", als Mittel zum Zweck, die Masse an Text überschaubar zu halten. Das ist am falschen Ende gespart. Wenn du eben aus einem von deinen 5 Handlungsjahren mal nur eine einzige Szene hast, dann soll es so sein. Du ziehst keinen Leser an, indem du auf Ausschmückungen verzichtest und durch die Handlung flitzt. Du ziehst Leser an, indem du dich auf das Wesentliche beschränkst (in der Handlung, nicht in der Schilderung) und dieses Wesentliche eindrucksvoll herüberbringst. Alles, was nicht direkt mit deinem Thema zu tun hat, muss raus. Auch wenn du die Szenen vielleicht ganz fürchterlich liebgewonnen hast. Wenn sie nichts dazu beitragen, deinen Standpunkt zu zeigen, nutzen sie der Geschichte nicht und verärgern deinen Leser. So einfach ist das.


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Beitrag20.08.2010 10:25

von DasProjekt
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Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Diese Leseprobe ist übrigens durchaus kein 'action tag'.


Ein "action tag" ist das, was z.B. hinter einer wörtlichen Rede steht, um zu verdeutlichen, wer gesprochen hat.


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Beitrag20.08.2010 10:43

von Eluise Weber
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Achso, unter action tag habe ich jetzt etwas anderes vermutet  Mr. Green

Ich sehe schon, ich muss das Ganze nocheinmal ganz neu aufrollen.
Ist ja auch mein erster Versuch. Jetzt, nach einem Jahr sehe ich selbst schon, wie schwierig und steif die ersten Seiten waren und wie es immer ein wenig lockerer wurde.


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Beitrag20.08.2010 11:07

von airliner_747
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Hi Eluise,

ich hoffe, wir haben Dich jetzt nicht abgeschreckt, mit den Kritiken.

Ich denke auch, dass es viel sinnvoller wäre, wenn Du den Beginn Deiner Geschichte hier einstellst.
Das macht es für Rezensionen einfacher, wenn man der Geschichte von Anfang an folgen kann.
Es lässt sich leichter weiterlesen, wenn man die Chronolgie der Ereignisse und der handelnden Personen vom Beginn her kennt.

Liebe Grüße
Jürgen


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Beitrag20.08.2010 11:18

von Eluise Weber
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Nein  Very Happy  - eigentlich habe ich genau diese Kritik schon von vorneherein erwartet. Ich muss auch erst "laufen" lernen.

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airliner_747
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Beitrag20.08.2010 11:51

von airliner_747
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Hi Eluise,

glaube mir, ich kenne das nur zu gut von meinem Roman, als ich das erste Kapitel hier eingestellt hatte.
Nach ein paar sehr guten Kritiken (keine Beschönigungen), guten Tipps und Ratschlägen, wie es zu verbessern wäre, dachte ich, na Prima, ein paar Änderungen hier, einige dort, dann passt es.

Tja, und dann kam "Das Projekt" und hat mich Irregeleiteten, dankenswerterweise in die richtige Richtung geschubst und ich hatte das klassische Aha-Erlebnis.
Ihre sehr guten Tipps und Ratschläge haben mich dazu bewogen, dass ich den Anfang meiner Geschichte komplett rausgeschmissen und neu begonnen habe.
Dadurch ist es wesentlich besser geworden.
Den Rat von DP habe ich mittlerweile sehr zu schätzen gelernt.

Stell doch einfach mal den Beginn Deiner Geschichte rein.
Dann feilen wir gemeinsam so lange, bis es wirklich gut wird.

Und ich glaube, das wollen wir alle - besser werden!

Liebe Grüße
Jürgen


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Beitrag20.08.2010 12:18

von Eluise Weber
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Mr. Green ne ne, der wird ersteinmal von mir nach euren Anregungen überarbeitet. Wie "Das Projekt" schrieb, die Erzähltechnik, daran muss ich noch arbeiten.

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airliner_747
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Beitrag20.08.2010 12:45

von airliner_747
Antworten mit Zitat

Daumen hoch

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Gast







Beitrag21.08.2010 09:16

von Gast
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Hallo Eluise,

bei den vielen, guten Kommentaren bleibt mir jetzt nicht mehr viel zu sagen und ich warte erst mal gelassen auf Deine Überarbeitung.

Liebe Grüße
Monika
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Eluise Weber
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Beitrag08.02.2011 16:49

von Eluise Weber
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Über 500 Seiten zu überarbeiten, hat etwas gedauert, aber ich habe eure Anmerkungen so gut es ging berücksichtigt. Neue Leseprobe folgt bald.

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Ahriman
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Beitrag08.02.2011 17:09

von Ahriman
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Zu viele Leute. Ich hab gleich den Überblick verloren.
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Eluise Weber
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Beitrag29.04.2011 23:26
die ersten Seiten
von Eluise Weber
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Kapitel 1 - Mädchenjahre
„Hast du nichts anderes im Kopf, als so schnell wie möglich wieder in den Reitstall zu kommen?“ Grace fing Linda an der Haustür ab und blickte sie vorwurfsvoll an.
„Mom, ein Pferd ist kein Möbelstück. Es reicht nicht, wenn Sandocan für ein paar Stunden auf die Koppel kommt, er muss gefüttert und gepflegt werden und braucht täglich seine Bewegung.“
„Jaja, den Spruch kenne ich schon. Sei bitte pünktlich zum Abendessen wieder hier. Ich möchte die Familie wenigstens einmal am Tag bei einer Mahlzeit zusammen sehen.“
„Ist Stacy heute Abend Zuhause?“ Linda hatte ihren älteren Bruder bereits seit Tagen nicht mehr gesehen. „Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Auf Dad brauchen wir ja wohl auch nicht zu warten. Da kommt bestimmt wieder ein Notfall dazwischen. Planmäßig Feierabend macht er doch nie.“
„Ich hoffe doch, dass Dad zumindest heute einmal pünktlich nach Hause kommt. Er ist ja nicht der einzige Arzt in der Klinik. Zumindest hat er es versprochen und da Stacy heute nicht mit Jennifer verabredet ist, wird er wohl ebenfalls rechtzeitig hier sein.“ Grace sah ein wenig resigniert aus und sah Linda zu, wie sie in ihre Reitstiefel stieg. Ein geregeltes Familienleben war mit einem Arzt als Ehemann nicht einfach. Zu oft rief die Stationsschwester an, um mitzuteilen, dass Dr. Marsh Marshall noch einen Notfall zu versorgen hätte und erst später nach Hause käme. Aber auch Stacy und Linda wirbelten den Tagesablauf häufig durcheinander.
„Wenn du Jennifer ab und zu zum Abendessen einladen würdest, wäre Stacy auch öfter daheim“, bemerkte Linda und riss Grace damit aus ihren Gedanken.
„Wenn es sich um eine ernsthafte Beziehung handeln würde, wäre ich dazu gerne bereit, aber ich glaube nicht, dass die beiden eine gemeinsame Zukunft haben. Bei dir und Howard kann ich mir das schon eher vorstellen.“
„Das solltest du aber ganz schnell wieder vergessen und komm ja nicht auf die Idee, Howard ohne mein Wissen hierher einzuladen. Er nimmt mich schon mehr in Anspruch, als mir lieb ist.“ Linda warf ihrer Mutter einen bösen Blick zu und machte sich eiligst aus dem Staub.
Die Sonne strahlte vom Himmel, trotzdem war die Temperatur angenehm. Grace setzte sich mit einem Buch auf die Terrasse, um ein wenig zu lesen. Nach kurzer Zeit schon legte sie das Buch wieder beiseite, weil sie sich nicht konzentrieren konnte. Was ging nur in Lindas Kopf vor? Howard war ein netter junger Mann, studierte Jura und würde ihr ein angenehmes Leben bieten können – noch dazu war er bis über beide Ohren in sie verliebt. Was veranlasste Linda, ihn so auf Abstand zu halten? Zugegeben, Linda war erst 17, aber ein Mann wie Howard würde ihr nicht alle Tage begegnen. Grace dachte an Stacy, der zwar seit über einem Jahr mit Jennifer befreundet war, aber immer betonte, dass er mit 22 Jahren noch keine Zukunftspläne verfolgte.
Obwohl Grace nicht damit rechnete, waren sowohl Marsh als auch Stacy beim Abendessen anwesend. Linda tauchte erst eine halbe Stunde später auf.
„Hallo, bin wieder da!“, rief sie und kuschelte sich bei ihrem Vater in die Arme. „Daddy, du bist schon da? Das ist ja eine Überraschung.“
„Hat Jennifer dich versetzt?“, fragte sie Stacy schelmisch und puffte ihm gegen die Schulter, was er mit einem gnädigen Grinsen quittierte.
Marsh schmunzelte über die Art, wie Linda mit ihrem Bruder umging. „Eigentlich hätte ich noch an einer Besprechung teilnehmen müssen, aber die haben wir auf morgen früh verschoben. Wie kommst du mit Sandocan voran?“, fragte er seine Tochter gespannt.
„Super, er nimmt jedes Hindernis ohne Fehler. Andy ist von ihm begeistert und schwer enttäuscht, dass ich nicht an einem Turnier teilnehmen will. Aber solche Veranstaltungen mag ich einfach nicht.“
„Andy braucht dich für sein Team, um die Chancen auf einen Sieg zu erhöhen. Aber die Entscheidung liegt bei dir. Lass dich nicht unter Druck setzen.“
Grace war froh über Lindas Einstellung und nickte lächelnd: „Howard ist ja nicht gerade ein Fan des Reitsports. Ich finde es vernünftig, dass du darauf Rücksicht nimmst.“
„Mom! Wegen Howard würde ich bestimmt nicht darauf verzichten. Er wird sich damit abfinden müssen, dass das Reiten und Sandocan mir wichtig sind. Wenn er dafür kein Verständnis hat, trennen sich unsere Wege. Ich brauche keinen Freund, der mir vorschreibt, wie ich zu leben habe.“ Sie sah ihre Mutter aufgebracht an.
„Howard passt sowieso nicht zu dir. Du bist doch bloß mit ihm zusammen, weil alle Mädchen in deiner Klasse einen Freund haben und du ihn brauchst, um nicht als einzige allein auf euren Partys zu erscheinen“, mischte sich Stacy ein.
„Na und? Als Begleitung hat er sich bestens bewährt und solange er nicht aufdringlich wird, kann ich es mit ihm aushalten.“
„Wenn du glaubst, dass er sich auf Dauer damit zufrieden gibt! Howard ist auch nur ein Mann und will irgendwann mehr. Aber deshalb brauchst du ihn ja nicht zu heiraten“, provozierte Stacy sie.
„Stacy, das reicht! Wie kannst du dich nur derart unakzeptabel benehmen? Wenn du dich nicht an gesellschaftliche Konventionen hältst, verschone wenigstens Linda mit deiner unmöglichen Einstellung“, zischte Grace ihn an.
Marsh schüttelte schmunzelnd den Kopf: „Grace, wir leben in den 80er Jahren. Die Zeiten, in denen ein Mädchen als Jungfrau in die Ehe ging, sind schon lange vorbei. Daran müssen wir uns wohl gewöhnen.“
Mit hochrotem Gesicht blickte Grace ihn an: „Machst du dir überhaupt keine Gedanken um den Ruf deiner Tochter? Große Güte, was für anrüchige Zeiten rollen da auf uns zu. Schluss jetzt mit so einem anstößigen Thema.“
„Ach, bevor ich es vergesse, Sandra hat bald Geburtstag. Sie hat Howard und mich eingeladen“, erzählte Linda ihren Eltern, um dem Gespräch eine andere Wendung zu geben.
„Wie schön! Seinen 18. Geburtstag sollte man schon gebührend feiern. Es wird bestimmt eine tolle Party und wenn Howard dich begleitet, kann ja nichts schief gehen“, meinte Grace erfreut.
„Eigentlich habe ich gar keine Lust, dorthin zu gehen, aber das kann ich Sandra nicht antun. Sie redet schon seit Tagen von nichts anderem mehr. Ein Grillabend im Reitstall ist mir tausendmal lieber, da muss ich mich wenigstens nicht herausputzen“, erklärte Linda und versetzte ihrer Mutter damit gleich einen Dämpfer.
Die große Feier fand drei Wochen später statt. Howard war bester Laune, da er den ganzen Abend mit Linda verbringen konnte, was selten vorkam. Er mutierte schon fast zum Partylöwen, was Linda gelangweilt zur Kenntnis nahm. Sie fühlte sich in dem Gedränge nicht sehr wohl und stellte wieder einmal fest, dass sie und Howard völlig unterschiedliche Interessen verfolgten. Während er von Mädchen umlagert wurde, zog sie sich lieber in eine ruhigere Ecke des Raumes zurück und setzte eine grimmige Miene auf. Howard bemerkte es aber schon nach kurzer Zeit und kam zu ihr.
„Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, oder? Ich kann nichts dafür, sie verfolgen mich regelrecht.“
„Howard, darum geht nicht. Ich mag diese Art Partys nicht sonderlich. Am liebsten würde ich nach Hause gehen. Morgen habe ich noch einiges vor und hier wird mich heute niemand mehr vermissen. Sandra wird es mir nicht übel nehmen. Wenn du noch bleiben möchtest, gehe ich allein heim.“
Schwer enttäuscht blickte Howard sie an: „Der Ruf des Reitstalls, ja? Ich dachte, wir verbringen wenigstens diesen Abend ganz zusammen, es ist noch nicht einmal zehn Uhr. Aber wenn du unbedingt möchtest, bringe ich dich nach Hause.“
„Mhm, hier halte ich es nicht länger aus, dann lass uns wenigstens woanders hingehen. Vielleicht treffen wir Stacy und Jennifer irgendwo“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen.
Seinem strahlenden Gesicht entnahm sie, dass ihm ihr Vorschlag gefiel und sie stahlen sich heimlich davon. Sie wunderte sich sehr, als er das Auto zu einem nahe gelegenen Park lenkte, wo sich um diese Uhrzeit kein Mensch mehr aufhielt.
„Und was jetzt? Möchtest du hier mit mir spazieren gehen?“ Sie wollte aussteigen, aber er hielt sie fest und küsste sie. Da sie schon lange neugierig auf die Dinge war, die sich zwischen Mann und Frau abspielen, duldete sie auch seine Hand unter ihrem T-Shirt. Er betastete unbeholfen ihre Brust, was sonderbare Gefühle in ihrem Körper auslöste. Sie war auf eine gewisse Weise erregt, was ihr nicht so recht behagte und doch spürte sie ein Verlangen nach mehr. Etwas ängstlich, aber doch gespannt ließ sie sich seine etwas tollpatschigen Berührungen gefallen.
„Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“ flüsterte er ihr ins Ohr. „Für dich würde ich alles tun, wenn du mich nur lässt. Ich würde mich für dich sogar auf ein Pferd setzen, wenn du es möchtest.“
Sie musste unweigerlich lachen. „Ich würde nie von dir verlangen, dich auf ein Pferd zu setzen, wenn du es nur meinetwegen machst.“
Er atmete erleichtert auf, küsste sie wieder und tastete sich mit seiner Hand zu ihrer Taille herunter. Seine Berührungen bereiteten ihr eine Gänsehaut, aber er war so stürmisch, dass ihr kaum Zeit zum Denken blieb. Irgendwann waren sie beide nackt und er lag über ihr. Versessen darauf, mit ihr zu schlafen, nahm er kaum Rücksicht auf sie. Sie spürte einen kurzen stechenden Schmerz, als er ungestüm in sie eindrang. Sie biss sich verzweifelt in die Unterlippe und versuchte, ihn von sich zu schieben, aber er war nicht zu bremsen. Wortlos und ein wenig entsetzt ließ sie alles über sich ergehen, irgendwie hatte sie das Gefühl, nicht mehr nein sagen zu dürfen. Schließlich hatte sie sich bisher alles gefallen lassen. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als er sich endlich zur Seite rollte und schwer atmend mit geschlossenen Augen neben ihr lag. Sie griff schweigend nach ihren Sachen, um sich anzuziehen. Das sollte alles gewesen sein? Da hatte sie von ihren Freundinnen ganz andere Berichte gehört.
Als sie einen Blick auf ihre Uhr warf, stellte sie fest, dass nur etwa eine halbe Stunde vergangen war. Verschämt sah sie Howard an, er schien sie gar nicht wahrzunehmen.
„Fährst du mich bitte heim?“, bat sie ihn kleinlaut, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass er nicht allein war. Er lächelte sie an, während er umständlich in seine Kleidung schlüpfte. „Jetzt bist du keine Jungfrau mehr, ist das nicht ein tolles Gefühl? Es war einfach großartig. Weißt du, wie lange ich schon auf diesen Moment gewartet habe?“
Sie war nicht in der Lage, ihm zu sagen, dass sie ihr erstes Mal nicht so unvorbereitet in einem Auto hinter sich bringen wollte und er sie damit völlig überrumpelt hatte. „Auf ein tolles Gefühl warte ich noch“, konnte sie sich allerdings nicht verkneifen, ihm vorzuwerfen.
„Beim nächsten Mal hast du bestimmt auch was davon“, versprach er ihr und sie dachte nur, dass es so schnell kein nächstes Mal geben würde, sagte aber nichts dazu.
Mit sich und der Welt zufrieden, fuhr Howard sie nach Hause. Vor der Haustür beugte er sich zu ihr, um sie zu küssen, aber sie drückte ihn beiseite. „Ich bin müde, du kannst mich ja morgen anrufen. Gute Nacht.“ Sie stieg aus und verschwand so schnell wie möglich im Haus, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
Ihre Eltern saßen vor dem Fernseher und sie rief ihnen von der Diele aus nur zu: „Ich bin wieder da. Gute Nacht.“
„Gute Nacht Schatz, schlaf schön“, hörte sie die Stimme ihrer Mom, aber ihr Dad stand plötzlich in der Tür und fragte besorgt: „Ist alles ok? Du bist ja früh wieder zurück.“
So gelassen wie möglich antwortete sie: „Ja, die Party war mir zu langweilig, ich gehe ins Bett und lese noch ein bisschen.“
„Na dann. Gute Nacht, Liebes.“ Ihr Vater schöpfte keinen Verdacht und ging zurück ins Wohnzimmer.
Sie fühlte sie sich schmutzig und duschte eine Ewigkeit. Küsse, zärtliche Berührungen und das gegenseitige Erkunden ihrer Körper wäre für sie ok gewesen, aber dass Howard gleich soweit gehen würde! Sie war furchtbar wütend auf sich selbst, das würde ihr nie wieder passieren. Die Angst, mit noch nicht einmal 18 Jahren ein Baby zu erwarten ließ sie die ganze Nacht nicht schlafen. Sie betete, dass ihre unregelmässige Periode wenigstens dieses Mal pünktlich kam, sonst würde sie noch durchdrehen.
Einige Tage waren vergangen, es gab aber keine Anzeichen, dass die Regelblutung bald einsetzen würde und ihre Angst wuchs mit jedem weiteren Tag. Howard rief ständig an, aber sie vermied es, sich mit ihm zu treffen. Sie vergrub sich lieber in ihre Schulbücher und verbrachte viel Zeit mit Sandocan. Sie ging allem aus dem Weg und weinte einige Male still vor sich hin, wenn sie sich allein glaubte.
Stacy bemerkte irgendwann, dass Linda sehr ruhig war und nicht mit ihm herumalberte wie sonst, fand aber keine Gelegenheit, mit ihr zu reden. Beim Abendessen beobachtete er, wie sie lustlos auf ihrem Teller herumstocherte.
„Ärger mit Howard? Du wirkst irgendwie abwesend oder auch nachdenklich.“
„Das ist mir auch aufgefallen, Howard war lange nicht hier. Was ist denn los mit euch?“, fragte nun auch ihre Mutter.
Linda sah nicht einmal auf, bemühte sich um Beherrschung und antwortete: „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe viel zu tun und muss mich auf die Prüfungen im College vorbereiten.“
„Seit wann hast du es denn nötig, soviel zu lernen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du deine Nase jemals so intensiv in die Bücher gesteckt hast und trotzdem hast du immer alles bestens geschafft. Da stimmt doch was nicht.“ Stacy ließ sich nicht beirren.
„Ich will Medizin studieren und möchte kein Risiko eingehen. Die Prüfungen muss ich unbedingt mit den besten Noten bestehen“, entgegnete sie und schob ihren Teller beiseite.
„Du hast ja nicht einmal aufgegessen. Linda, geht es dir nicht gut?“, mischte sich ihr Vater nun ebenfalls ein.
Sie fasste allen Mut zusammen und fragte: „Kann ich dich nachher allein sprechen, Daddy?“
„Natürlich!“ Er machte sich nun wirklich Sorgen, weil sie einen fürchterlich gequälten Ausdruck in den Augen hatte. Sie stand auf, ging in den Garten und setzte sich am hinteren Ende auf die große Steinbank, um auf ihn zu warten.
Kurze Zeit später kam er hinterher, ihr kam es vor, als wären Stunden vergangen und sie machte ein Gesicht, als wenn morgen die Welt untergehen sollte.
„Jetzt aber raus mit der Sprache, was ist denn passiert?“ Marsh legte tröstend seinen Arm um ihre Schultern.
Sie atmete tief durch und rang nach Worten. Wie sollte sie ihm bloß ihre Sorgen mitteilen? „Daddy, ich habe einen großen Fehler gemacht“, brachte sie schließlich völlig verzweifelt hervor.
„Linda, so schlimm wird es schon nicht sein, nun sag schon, was ist los?“ Er lächelte sie unbedarft an. Sie drehte den Kopf so zur Seite, dass er sie nicht ansehen konnte, Tränen liefen ihr die Wangen herunter und sie schämte sich. Sie wusste sich allerdings keinen anderen Rat, als ihrem Vater ihre Unvernunft zu beichten. „Ich fürchte, ich bin schwanger.“
Er blickte sie ungläubig an. „Sag, dass das nicht wahr ist. Du bist ein aufgeklärtes Mädchen! Wie kann das möglich sein? Ich nehme an, Howard ist der Vater, seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen?“
Jetzt flossen ihre Tränen erst richtig, sie konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Schluchzend erklärte sie ihm: „Es war das erste Mal und es kommt bestimmt nie wieder vor. Ich wollte es doch gar nicht, es ist einfach so passiert. Ich habe solche Angst. Meine Regel ist schon einige Zeit überfällig.“
Marsh nahm sich zusammen und versuchte, Linda ein wenig zu beruhigen. „Jetzt male nicht den Teufel an die Wand. Ich habe immer geglaubt, dass du nicht so nachlässig bist und dich vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt. Dass ihr irgendwann miteinander schlaft, war mir klar, aber doch nicht so. Kommt Howard nicht mehr her, weil er Angst vor den Konsequenzen hat? Hast du überhaupt schon mit ihm darüber gesprochen?“
Entsetzt schrie sie fast: „Nein! Er weiß nichts davon. Er hat schon mehrmals angerufen, ich will ihn aber nicht sehen und schon gar nicht mit ihm darüber reden. Dad, es war nicht einmal schön und ich will kein Kind von ihm! Ich glaube nicht, dass ich mit Howard für den Rest meines Lebens zusammenbleiben möchte.“
Marsh blickte ihr ungläubig ins Gesicht und da er nichts dazu sagte, fuhr sie ein wenig ruhiger fort: „Unter Liebe habe ich mir was anderes vorgestellt. Herzklopfen - Schmetterlinge im Bauch – oder wie man sagt. Howard ist nett und sieht gut aus, dass ist aber auch alles, mehr empfinde ich nicht für ihn. Ich könnte ihn mir nicht als Vater vorstellen, schon gar nicht als Vater meiner Kinder. Ich könnte mich selbst ohrfeigen, dass ich überhaupt zugelassen habe, dass er mir so nahe kommt. Stacy hat schon recht, Howard und ich passen nicht zusammen. Oh Dad, was mache ich bloß, wenn ich schwanger bin. Was wird aus meinem Studium?“, fragte sie bemüht, neuerliches Weinen zu unterdrücken.
Marsh war bestürzt und überlegte fieberhaft, wie er ihr begegnen sollte. Es war passiert, Vorwürfe halfen nun auch nicht mehr und Linda war sich ihrer Leichtsinnigkeit bewusst. „Du kennst doch Dr. Mitchell, meine Kollegin aus der Gynäkologie. Sie hat auch während ihrer Studienzeit ein Baby bekommen und nicht geheiratet. Ihr Studium hat sie erfolgreich abgeschlossen, ihr Sohn ist jetzt schon 14 Jahre alt. Sie arbeitet seit fast 10 Jahren in der Klinik als allein erziehende Mutter. Du solltest allerdings mit Howard reden und ihn nicht einfach ignorieren. Gib ihm wenigstens eine Chance.“
Sie schüttelte entschlossen den Kopf und sah ihn kurz darauf gedankenverloren an: „Wenn doch nur Sarah noch hier wäre, seit sie und Tante Heather weggezogen sind, habe ich niemandem mehr, mit dem ich über solche Dinge reden kann.“
Sie und ihre Cousine Sarah waren unzertrennlich gewesen, bis Tante Heather den Rancher John Brenton heiratete und mit Sarah auf die Brenton-Ranch zog. Ihre Tante hatte Linda mehrfach eingeladen, die Ferien auf der Ranch zu verbringen, aber sie wollte sich nicht von Sandocan trennen und ihn über fast tausend Meilen dorthin mitzunehmen, kam ihr nicht in den Sinn.
„Wenn das deine einzige Sorge ist! Du hättest Sarah ja längst besuchen können, wenn du nur gewollt hättest. Aber jetzt kümmern wir uns erst einmal um das andere Problem“, riss Marsh seine Tochter aus ihren Gedanken.
Er verabredete für sie einen Termin bei Dr. Mitchell für den nächsten Tag. Als Linda endlich ins Sprechzimmer gerufen wurde, teilte diese ihr direkt mit, dass das Ergebnis der Urinprobe negativ war. Sie war also nicht schwanger – ihr fiel ein Felsbrocken vom Herzen und sie brach vor Erleichterung in Tränen aus.
Dr. Mitchell wartete geduldig, bis sie sich gefangen hatte. „Da du schon mal hier bist, möchte ich gerne noch ein paar Routineuntersuchungen durchführen, um dir die Antibabypille zu verordnen. Dein Vater bat mich darum, weil du einen festen Freund hast. Vorher brauche ich aber noch ein paar Informationen von dir, ok?“
Linda war sprachlos, glaubte ihr Dad wirklich, dass sie noch mal mit Howard schlafen würde?
„Mein Dad hat darum gebeten? Nachdem, was passiert ist, habe ich schon daran gedacht, mich von Howard zu trennen. Ich brauche keine Pille.“
Dr. Mitchell ließ sich nicht beirren: „Darüber reden wir später, wenn du möchtest. Kommt deine Periode regelmäßig?“
„Nein, ich kann mich nie darauf verlassen. Nur alle sechs bis acht Wochen, aber darüber bin ich heilfroh, weil ich jedes Mal grässliche Bauchschmerzen habe und außerdem ist mir auch noch speiübel während dieser Zeit.“
„Das sind doch jede Menge Gründe für die Pille“, antwortete die Ärztin und führte Linda in den Untersuchungsraum. Der Checkup ergab, dass Linda für ihr Alter normal entwickelt war.
„Du bekommst von mir eine leichte Hormonpille, die bei regelmäßiger Einnahme vor Empfängnis schützt, den Zyklus normalisiert und außerdem die krampfartigen Bauchschmerzen lindert. Einverstanden?“
„Ok, da bin ich aber gespannt, ob das wirklich hilft. Es wäre schön, wenn ich mich mit den Schmerzen nicht mehr plagen müsste. Ohne Schmerzmittel kann ich die Tage kaum überstehen.“
„Das wäre dann geklärt. Aber was ist wirklich passiert, dass du darüber nachdenkst, dich von deinem Freund zu trennen?“
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber ich habe auch keine Ahnung, mit wem ich sonst darüber reden könnte. Neugierig war ich schon, aber ich habe es mir ganz anders vorgestellt. Bin ich vielleicht unnormal?“, fragte sie schüchtern.
„Nein, bestimmt nicht. In deinem Alter ist es völlig normal, Verlangen nach dem anderen Geschlecht zu entwickeln und Sex kann durchaus eine lustvolle und schöne Sache sein, wenn man mit dem richtigen Partner zusammen ist. Die ersten Male sind aber oft nicht so zufrieden stellend, wie man es erwartet. Junge Menschen müssen auch auf diesem Gebiet ihre Erfahrungen sammeln. Je mehr Übung man hat, desto besser wird es, wenn man aufeinander eingeht und sich vor allem Zeit lässt.“
Linda sah sie etwas befangen an: „Man muss also nicht unbedingt verliebt sein, um Spaß am Sex zu haben? Ich glaube nicht, dass ich mich dafür hergeben möchte. Kann es sein, dass man sich erst in jemanden verliebt, wenn man schon länger mit ihm zusammen ist?“
„Natürlich, wenn alle Menschen auf die Liebe auf den ersten Blick warten würden, wäre die Welt schon längst ausgestorben.“ Margret Mitchell lächelte Linda bedeutungsvoll an.
„Dann sollte ich Howard vielleicht doch eine Chance geben, er ist ja sehr nett und gibt sich wirklich große Mühe. Außerdem hat er mir gesagt, dass er mich liebt. - Meine Cousine Sarah schrieb mir, dass, wenn man verliebt ist, am liebsten nur noch mit diesem Mann zusammen sein möchte und dieses Bedürfnis verspüre ich bei Howard gar nicht. Wahrscheinlich mache ich mir falsche Illusionen wegen der Liebe.“ Linda blickte nachdenklich vor sich hin und als Dr. Mitchell nichts dazu sagte, fügte sie hinzu: „Mein Bruder und mein Pferd sind mir wirklich wichtig und Sarah vermisse ich ganz schrecklich – mehr als ich Howard je vermissen könnte. Ich gehe ihm im Moment sogar lieber aus dem Weg. Ich kann doch nicht mit einem Mann befreundet sein, wenn ich meinen Bruder, mein Pferd und meine Cousine mehr mag, als ihn. Meine Mutter scheint aber genau das von mir zu erwarten.“
„Linda, nicht immer ist der erste Freund auch der Mann, mit dem man sein Leben teilen möchte. Ich bin auch nicht mit dem Vater meines Sohnes verheiratet. Manchmal spielt das Schicksal eben nicht so mit, wie man es sich vorstellt. Du bist noch so jung, dir steht die ganze Welt offen. Irgendwann wirst du auch die große Liebe finden, aber ob daraus eine glückliche Ehe wird, kann dir niemand voraussagen. Manchmal ist der Mann, den man liebt, für einen unerreichbar.“
Linda bemerkte einen schmerzlichen Ausdruck im Gesicht ihrer Ärztin. „Es tut mir wirklich leid, dass sie so unglücklich verliebt sind. Wie lebt man denn damit?“
Margret Mitchell sah sie belustigt an, gab aber zu: „Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und außerdem habe ich meine Arbeit, die mir viel Spaß macht und mich sehr in Anspruch nimmt. Der Mann weiß nicht einmal, dass ich ihn so sehr mag und mir reicht es, wenn ich ihm ab und zu begegne und sehe, dass er glücklich ist. Wir sind aus seiner Sicht sozusagen ‚Gute Freunde’. Auf seine Freundschaft möchte ich aber auch nicht verzichten.“
„Ich kann nicht einmal behaupten, dass mich mit Howard eine Freundschaft verbindet, eher eine Zweckgemeinschaft. Vielleicht sollte ich mich lieber von ihm fernhalten, damit wenigstens er die Chance hat, ein Mädchen zu finden, dass ihn wirklich liebt. Mir ist mein Studium sowieso viel wichtiger, ein Mann stört in meinem Leben nur. Möglich, dass es sich irgendwann einmal ändert, aber im Augenblick kann ich mir das nicht vorstellen.“
„Dein Vater erzählte mir, dass du Medizin studieren möchtest. Hast du eine bestimmte Fachrichtung? Bei mir hat sich erst im Laufe des Studiums ergeben, dass es die Gynäkologie sein sollte. Du kannst mich übrigens gerne Margret nennen“, bot Dr. Mitchell ihr an, weil Linda ihr sehr sympathisch war. Sie erinnerte sie ein bisschen an sich selbst in jungen Jahren.
Linda lächelte sie überrascht an: „Ja, gerne. Ich glaube, Gynäkologie könnte mich auch interessieren. Darf ich vielleicht mal wieder herkommen, um mich etwas genauer darüber zu informieren? Ich möchte sie jetzt nicht länger in Anspruch nehmen.“
„Natürlich, jederzeit. Bestell deinem Vater schöne Grüße von mir“, verabschiedete Margret sich von ihr.
Linda hatte ihren Vater gebeten, mit niemandem, auch nicht mit Howard, über die vermutete Schwangerschaft zu reden, brachte es aber nicht fertig, mit Howard Schluss zu machen, als er sie am nächsten Tag nach Schluschluss mit seinem Auto abholte.
„Ich muss mit dir reden, du kannst mir doch nicht ewig ausweichen! Ich dachte, wir sind fest zusammen, wo wir bereits miteinander geschlafen haben und jetzt tust du so, als ob ich Luft für dich bin. Ständig treibst du dich in den Pferdeställen oder sonstwo rum, damit bin ich nicht mehr einverstanden. Ich hätte ja nichts dagegen, wenn du mich dabei wenigstens nicht vergisst.“
Sie sah ihn empört an: „Howard, eine feste Beziehung, wie du es dir vorstellst, möchte ich eigentlich gar nicht. Ich werde nächstes Jahr mit meinem Studium beginnen und noch seltener Zeit für dich haben, damit musst du dich abfinden. Sonst solltest du dir besser eine neue Freundin suchen.“
„Was für ein Studium? Und wie lange soll das dauern?“, erkundigte er sich. Bisher hatte er sich noch nie für ihre Zukunftspläne interessiert.
„Ein paar Jahre werden es schon. Vier Jahre dauert allein die Medical School, dann kommt ein praktisches Jahr und anschließend die Facharztausbildung“, erklärte sie ihm.
„Ich frage mich, was das soll. Wenn ich mit meinem Studium fertig bin, verdiene ich genug Geld für uns beide. Da musst du nicht arbeiten. Du hättest dann auch genug Zeit, dich um dein Pferd zu kümmern“, warf er ein.
„Ist das ein versteckter Heiratsantrag?“, fragte sie und lachte ihn aus.
Er blickte sie nun ziemlich unsicher an und schüttelte verständnislos den Kopf. „Natürlich will ich dich heiraten, wenn ich mein Jurastudium beendet habe, hast du jemals daran gezweifelt?”
„Ans Heiraten habe ich bisher noch nie gedacht, vielleicht will ich ja gar nicht heiraten und wenn du dich wirklich ernsthaft für mich interessieren würdest, wüsstest du auch, dass ich seit langem fest entschlossen bin, Medizin zu studieren.“
Ihre Ernsthaftigkeit erschreckte ihn sehr, aber er musste in die nächste Vorlesung und Linda wollte nach Hause. Sie gestattete ihm, sie am Abend zu besuchen, aber auf dem Heimweg lächelte sie erleichtert vor sich hin. Er sollte sich bloß nicht einbilden, irgendwelche Ansprüche auf sie zu besitzen.
Marsh war schon Zuhause, als Linda auftauchte. Es freute ihn, dass sie seit ein paar Tagen wieder lächelte. Er hatte Grace gegen seine Vereinbarung mit Linda doch alles erzählt. Sie würde Linda bestimmt nicht darauf ansprechen, dazu war sie in solchen Dingen viel zu gehemmt. Er fragte sich immer wieder, wie seine Kinder sich mit ihr als Mutter so frei und zwanglos entwickeln konnten. Dass seine Tochter mit solch einem Problem zu ihm kam und es nicht mit ihrer Mom besprechen wollte, sprach Bände. Er hatte sich in Grace gerade wegen ihrer Schüchternheit und Hemmungen verliebt und nie vermutet, dass sie diese nie ablegen würde. Nur ganz selten ließ sie sich gehen, wenn sie allein waren. Grace ließ ihm in allen Dingen freie Hand, sie kümmerte sich lieber um die gesellschaftlichen Angelegenheiten und den Haushalt. Stacy und Linda hatten zum Glück eine ganz besonders liebevolle Beziehung zu seiner Mutter. Caroline war trotz ihres Alters viel toleranter und freizügiger als seine Gattin. Wahrscheinlich hatten seine Kinder dort Freiheit und Ungezwungenheit kennengelernt.
„Du bist ja gut gelaunt“, begrüßte Marsh seine Tochter. Sie kam auf ihn zu, kuschelte sich an ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Daddy, du bist der beste Mann auf der Welt und da du schon vergeben bist, werde ich nicht heiraten“, schmeichelte sie ihm freudestrahlend. „Howard habe ich auch getroffen. Ich habe ihm ganz offen gesagt, dass ich mich noch nicht fest binden möchte. Ich glaube, er war ziemlich enttäuscht, aber das kann ich nicht ändern.“
„Du bist aber hart zu ihm“, urteilte Marsh.
„Damit muss er sich abfinden. Dad, das wollte ich dich schon vor ein paar Tagen fragen: Hast du Margret gesagt, dass du möchtest, dass ich die Pille nehme? Hast du geglaubt, ich würde mich Howard noch mal hingeben?“
„Wenn es nicht Howard ist, kommt irgendwann ein anderer Mann. Das passiert manchmal schneller, als du denkst,“ entgegnete er. Sie sah ihn ungläubig an, wurde aber etwas nachdenklich. Sicher möchte sie auch mal die große Liebe erleben, aber in den nächsten Jahren hatte sie dazu gar keine Zeit und wenn sie an Margrets unglückliche Liebe dachte, würde man auch damit nicht unbedingt glücklich. Wer war wohl der Mann in Margrets Leben?
Howard kam gegen 19:00 Uhr, er stand grinsend in der Tür und hielt ihr einen Strauß roter Rosen entgegen. Im ersten Moment war sie vollkommen verblüfft – wieso brachte er ihr Rosen? Was wollte er damit bezwecken? Sie umstimmen? Wütend über seine altmodische Geste, warf sie ihm diese wieder entgegen: „Hast du eigentlich nichts begriffen? Was soll denn der Blödsinn. Die kannst du wieder mitnehmen oder in den Müll werfen.“
Er stand ziemlich betreten da, während sie sich einfach umdrehte und im Garten verschwand. Grace sah ihr kopfschüttelnd hinterher und bat Howard ins Wohnzimmer. „Sie wird sich schon wieder beruhigen. Lass ihr einfach ein bisschen Zeit. Es sind wunderschöne Rosen, ich stell sie ins Wasser.“
Marsh war Linda in den Garten gefolgt. Er war neugierig, weshalb sie so wütend war. Sie schimpfte: „Jetzt ist es aber wirklich genug, kann Howard sich nicht einfach ganz normal benehmen? Ich habe überhaupt keine Lust auf so blöde Spielchen. Du kannst Howard ausrichten, dass ich weggegangen bin.“
„Linda, was ist daran unnormal, wenn er dir Blumen schenkt? Er hat es doch nur gut gemeint. Du kannst ihn nicht hierher bestellen und ihn dann einfach stehen lassen“, sagte Marsh.
„Ok, dann werde ich ihn jetzt wegschicken. Wenn er noch immer nichts versteht, kann ich es auch nicht ändern.“ Sie ging zielgerichtet auf das Wohnzimmer zu, sah die Rosen in einer Vase auf dem Tisch stehen, schnappte sie sich und warf sie draußen in die Mülltonne.
„Es ist wohl besser, du gehst!“, teilte Linda ihm mit, als sie wieder im Wohnzimmer auftauchte. Ihre Mutter brachte vor Entsetzen kein Wort hervor.
„Was soll das denn?“, fragte Howard gereizt. „Kannst du mir das bitte mal erklären.“
Jetzt war es Grace wirklich zu viel: „Linda, ich glaube, du benimmst dich gerade sehr daneben. Was ist nur in dich gefahren? Du solltest dich bei Howard entschuldigen!“
Howard hatte die Nase voll, er verabschiedete sich bei ihr mit den Worten: „Vielleicht rufst du mich an, wenn du dich wieder eingekriegt hast und deine Mutter hat recht, du könntest dich für dein seltsames Verhalten ruhig bei mir entschuldigen.“
Sie war schon auf der Treppe in die 1. Etage und rief ihm nach: „Da kannst du lange drauf warten.“
Grace ging Linda hinterher und stellte sie zur Rede: „Howard ist ein netter junger Mann, der dich richtig gern hat. Wie kannst du es nur wagen, ihn so zu behandeln. Die meisten Mädchen wären froh, ihn als Freund zu haben. Ich verstehe dich wirklich nicht.“
„Mom, ich habe nichts dagegen, wenn er sich eines dieser Mädchen angelt. Ich habe kein weiteres Interesse an ihm.“
„Du gibst dich ihm hin und behauptest, du hättest kein Interesse an ihm? Das glaube ich dir nicht, du bist deswegen im Moment vielleicht ein bisschen verwirrt, aber das gibt sich wieder, du wirst schon sehen.“ Ihre Mutter lächelte sie überlegen an.
Lindas Gesichtsausdruck erstarrte, hatte Dad es ihr doch erzählt! Wem konnte man eigentlich noch vertrauen? Sie war so enttäuscht, dass sie fast in Tränen ausgebrochen wäre, aber sie riss sich zusammen. „Mom, gar nichts gibt sich und ich bin auch nicht verwirrt, weil ich mit ihm geschlafen habe. Ich weiß nur, dass er nicht derjenige ist, mit dem ich in dieser Beziehung weitere Erfahrungen sammeln will. Lass mich bitte allein, ich habe noch zu lernen.“ Ihre Mutter zuckte resigniert mit den Schultern und verließ das Zimmer.
Etwas später klopfte es an ihrer Tür. Sie rief unwillig: „Lasst mich einfach in Ruhe!“ Aber die Tür ging auf und Stacy kam herein. „Was war denn hier los?“ fragte er grinsend. „Ich habe gerade Howard vor der Tür getroffen. Was hast du denn mit dem gemacht? Er sah aus, als ob er die Welt nicht mehr versteht. Hast du ihm endlich den Laufpass gegeben?“
Sie schaute Stacy an, als ob sie ihn erwürgen wollte. Er grinste sie nur an: „Jetzt mach dich bloß nicht verrückt. Du hast was Besseres verdient. So ein Typ wie Howard ist viel zu langweilig und selbstbezogen für dich.“
„Ich habe vorerst die Nase voll - von allen Typen“, ließ sie sich bei ihm aus. „Auch von dir! Lass ich jetzt allein.“
Stacy grinste immer noch. „Du bist so süß, wenn du wütend bist, weißt du das eigentlich? Recht hast du, lass die Typen ruhig alle schmoren. Es wird sich irgendwann schon einer finden, der zu dir passt und dir zeigt, wo es lang geht.“
„Ich glaube nicht, dass ich darauf aus bin, überhaupt einen zu finden und ich weiß sehr gut, wo es lang geht – dazu brauche ich bestimmt keinen Mann! Mir reicht es, mit Männern hat man nur Ärger.“
„Das meinst du doch nicht ernst, du bist keine Frau, die ohne Mann auskommt, glaub mir. Wir beide haben uns doch immer prima verstanden“, erwiderte er.
„Ach Stacy, du bist ja auch mein Bruder und erwartest nichts von mir. Das ist doch was ganz anderes.“
Stacy ahnte schon, das etwas vorgefallen sein musste, was Linda so aufregte. „Hat Howard dich belästigt?“, fragte er.
„Nein, so kann man es nicht nennen. Ich war so blöd, mich auf ihn einzulassen. Ich hasse mich selbst dafür. Ich weiß nicht einmal mehr, warum. Spaß hat es jedenfalls nicht gemacht. Aber jetzt glaubt er scheinbar, dass ich sein Eigentum bin.“ Sie schaute verlegen auf den Boden.
Stacy setze sich zu ihr aufs Bett: „Linda, du hast eine schlechte Erfahrung gemacht, aber glaub mir, es kann auch sehr schön sein, wenn du auf einen richtigen Mann triffst. Jennifer ist jedenfalls immer ganz heiß darauf, mit mir zu schlafen.“
Ihr Gesicht leuchtete vor Verlegenheit feuerrot, da er so freizügig mit ihr darüber sprach. Mit Margret Mitchell konnte sie darüber reden, aber mit ihrem Bruder war es ihr furchtbar unangenehm. „Stacy, denkst du eigentlich manchmal daran, Jennifer zu heiraten?“, traute sie sich aber doch, leise zu fragen.
Er musste laut lachen. So naiv konnte sie doch nicht sein, glaubte sie, dass er ein Mädchen heiraten würde, nur weil er mit ihr schlief. „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Man heiratet doch nicht, nur weil man mal ein bisschen Spaß haben möchte. Jennifer ist da ganz meiner Meinung.“
„Und was, wenn sie schwanger wird?“, fragte sie wieder.
„Hast du schon mal was von der Pille gehört? Solange Jennifer und ich uns gut verstehen, ist alles ok. Vielleicht wird sogar irgendwann mehr daraus, aber darüber denke ich doch jetzt noch nicht nach. Vielleicht haben wir uns auch in einigen Monaten einfach satt. Dann ist es eben aus. Na und?“
„Klar, sie nimmt die Pille – das hätte ich mir denken können. Ihr geht kein Risiko ein, was? So locker wie du möchte ich das Ganze auch gerne sehen. Howard kam heute Abend mit roten Rosen! Da bin ich ausgerastet, ich hasse so einen Tamtam. Als ob wir verlobt wären! Wenn er doch nur einfach akzeptieren würde, dass wir lose befreundet sind, solange es Spaß macht. Dann wäre ja alles ok. Aber er tut so, als ob ich ihm gehöre. Deshalb habe ich ihn weggeschickt. Ich hab ihm heute Mittag schon gesagt, dass ich nicht an einer festen Beziehung interessiert bin.“
Stacy verstand sie sehr gut, er wollte sich auch noch nicht fest binden. Linda liebte ihre Freiheit genauso wie er, sie wollte selbst bestimmen, wie ihr Leben weiterging und sich nicht von anderen dabei beeinflussen lassen.
Doch Howard gab sich nicht so schnell geschlagen, er tauchte ein paar Tage später im Reitstall auf, als sie auf einem Strohballen bei Sandocan in der Box saß. Er schaute ihr zu, wie sie den schönen schwarzen Hengst liebkoste und dieser ihr dafür zärtlich das weiche Maul auf die Schulter drückte. Howard fragte sie, ob sie am Abend ganz unverbindlich mit ihm Essen gehen würde, da er sich mit ihr aussprechen wollte und sie ließ sich überreden.

Gegen 19:30 Uhr holte Howard sie ab. Grace war hoch erfreut, als er an der Tür klingelte. Hatten sich die beiden nun doch wieder vertragen? Sie bat Howard herein. Er hatte sich richtig schick gemacht, trug einen dunkelgrauen Anzug und ein weißes Hemd mit einer weinrot gemusterten Krawatte. Linda kam gerade die Treppen herunter. Sie hatte sich nicht gerade viel Mühe gegeben, sah aber in ihrer schwarzen Jeans, der groben Leinenbluse und einer engen Wildlederweste irgendwie hübsch aus.
„Wohin gehen wir?“, fragte sie Howard. „Ich möchte eigentlich nur einen einfachen Burger.“
„Das ist ok, ich richte mich ganz nach dir“, erwiderte Howard, der sich vorgenommen hatte, restlos auf sie einzugehen.

Grace sah ihnen lächelnd hinterher. Sie freute sich, dass Linda endlich zur Vernunft gekommen war. Sie mochte Howard und die beiden gaben ein schönes Paar ab. Howard würde es zu schätzen wissen, eine hübsche Frau wie Linda an seiner Seite zu haben, wenn er sich nach seinem Studium als Anwalt zu präsentieren hatte.
Marsh blickte sie verständnislos an, als sie lächelnd zu ihm ins Wohnzimmer kam, nachdem sie Linda und Howard zur Tür gebracht hatte. „Dass Linda mit ihm Essen geht, hat gar nichts zu bedeuten. Das heißt noch lange nicht, dass sie wieder zusammen sind.“
„Weshalb sollte sie sonst mit ihm gehen?“, fragte Grace gereizt.
„Vielleicht, weil sie es für anständig hält, sich mit ihm auszusprechen und ihm zu erklären, weshalb sie Schluss gemacht hat?“, fragte er eigentlich mehr sich selbst.
Grace hatte sich wirklich zu früh gefreut, Linda war schon zwei Stunden später wieder Zuhause. Sie setzte sich zu ihren Eltern ins Wohnzimmer und erklärte ihnen, dass sie und Howard ab jetzt nur noch lose befreundet seien, weiter nichts. Grace war schwer enttäuscht von ihrer Tochter.

Linda wurde im Spätherbst 18 Jahre alt und Grace plante für sie eine richtig große Überraschungsparty. Sarah kam schon einige Tage vorher, um ihrer Tante bei den Vorbereitungen, die, so gut es ging, vor Linda geheim gehalten wurden, zu helfen. Linda freute sich sehr, Sarah wieder zu sehen und so war Sarah in Wirklichkeit keine große Hilfe. Sie und Linda gingen shoppen oder waren bei ihrer Großmutter Caroline und die restliche Zeit verbrachten sie entweder im Reitstall oder auf Lindas Zimmer, von wo aus immer Gekicher und Gelächter zu hören war.
Linda erzählte Sarah die ganze Geschichte mit Howard. Sie hörte sich auch Sarahs Schwärmerei von ihrem Robert an und stellte fest, dass es dbeiden scheinbar richtig ernst war.

Sarah fühlte sich in der ‚Wildnis’ mittlerweile sehr wohl: „Im Ort gibt es ein Cafe, das nach zehn Uhr abends zur Bar umfunktioniert wird, wo sich alles trifft. Wir haben sogar einige sehr moderne Läden. Mehr braucht man eigentlich nicht.“ Sie erzählte von ihrem Stiefbruder Jay, ihrem Stiefvater John und ihrer angeheirateten Tante Amely, Onkel Matt und deren Söhnen, die die Nachbar-Ranch bewohnten.
„Auf den Ranchen ist immer was los, es wird eigentlich nie langweilig. Jede Ranch ist schon fast ein kleiner Ort für sich. Es ist nur manchmal ein wenig einsam, aber man kann stundenlange Ausritte unternehmen, ohne einer Menschenseele zu begegnen.“
Sarah erzählte von Cowboys, Wildpferden und gemütlichen Abenden am Lagerfeuer. Linda beneidete sie fast ein bisschen - so würde sie auch gerne leben.

Lindas Geburtstagsparty war ein voller Erfolg. Auch Howard war gekommen, aber er hielt sich, wie Linda es wünschte, ganz zurück. Sie war sehr traurig, als Sarah wieder abreiste, versprach ihr aber, sie im nächsten Jahr wenigstens für ein paar Tage zu besuchen.

Die folgenden Klausuren am College bestand Linda problemlos. Sie würde sich bereits im nächsten Jahr an der Medical-School eintragen können. Sie hatte jetzt einige Wochen frei und verbrachte viel Zeit bei ihrer Großmutter und natürlich im Reitstall. Sandocan war in Höchstform und Andy drängte ständig, dass sie doch für den Reitstall bei einigen Disziplinen antreten sollte. Andy war sicher, dass sie und Sandocan die eine oder andere Siegestrophäe holen könnten, aber Linda war nicht zu überzeugen. Sie fand, dass der Reitsport in einigen Bereichen eine Schinderei für die Pferde war und weigerte sich, daran teilzunehmen.

In der Vorweihnachtszeit traf sie sich wieder öfter mit Howard auf irgendwelchen Weihnachtspartys. Howard hatte inzwischen eine eigene kleine Wohnung und lud zwei Wochen vor Weihnachten einige seiner und Lindas Freunde zu einer kleinen Fete bei sich Zuhause ein. Der Abend war sehr gemütlich und Linda hatte von dem Punsch einen richtigen Schwips. Sie war übermütig und lächelte Howard fröhlich an, als bereits alle anderen gegangen waren. Sie half ihm noch beim Aufräumen und bat ihn dann, ihr ein Taxi zu bestellen. Aber Howard nahm sie in seine Arme und bat sie, noch ein bisschen zu bleiben. Gut gelaunt ließ sie sich überreden und er durfte sie sogar küssen. Sie war angenehm überrascht, wie liebevoll er doch sein konnte. Er hatte eindeutig dazu gelernt.

Sie landeten schließlich auf dem Sofa und Howard begann, sie nach und nach langsam auszuziehen. Linda dachte an den Rat ihrer Ärztin und genoss es, sich von ihm streicheln zu lassen. Als er anfing, auch seine Kleidung abzulegen, setzte sie sich auf: „Howard, wenn ich jetzt mit dir schlafe, ändert das nichts an unserer Beziehung. Ich möchte, dass du dir darüber im Klaren bist. Wir sind nur gute Freunde, mehr möchte ich nicht. Du brauchst dir auch weiter keine Gedanken zu machen, ich nehme die Pille.“

Howard nickte abwesend, er sah nur noch ihren nackten Körper und konnte sich kaum mehr beherrschen, er wollte sie ganz für sich. Sollte sie doch sagen, was sie wollte. Sie hatten in den letzten Tagen soviel zusammen unternommen, sie würden schon wieder zusammen finden.

Sie blieb fast die ganze Nacht bei ihm. Nachdem Howard seine Bedürfnisse schnellstens befriedigt hatte, widmete er sich ganz ihrem Körper. Er streichelte sie an ihren intimsten Stellen, aber das berauschende Gefühl, welches ihre Freundinnen als Orgasmus bezeichneten, wollte sich auch dieses Mal nicht einstellen. Seine Berührungen empfand sie als unangenehm und sie bereiteten ihr eine Gänsehaut. Immerhin hatte sie jetzt eine leise Ahnung, was es hieß, wenn sie von Sex sprachen. Vielleicht gehörte ja wirklich ein wenig Übung dazu, sich danach erfüllt und zufrieden zu fühlen.

Ganz früh morgens schlich sie sich auf Zehenspitzen davon, um nach Hause zu gehen. Howard schlief so fest, dass er es nicht einmal bemerkte. Es erwachte zum Glück niemand, als sie heimkam. Sie stellte sich unter die Dusche und ließ das heiße Wasser eine Ewigkeit laufen. Auch auf dieses sexuelle Erlebnis hätte sie eigentlich verzichten können, aber sie buchte es unter Erfahrung ab und wollte es so schnell wie möglich vergessen.

Es war erst 06:00 Uhr, aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Sie zog ihre Reitklamotten an und machte sich auf den Weg zu Sandocan. Andy war schon im Stall und einige der jungen Mädchen, die sich jetzt mit dem Ausmisten ihr Taschengeld augbesserten, waren fleißig bei der Arbeit. Linda kümmerte sich selbst um Sandocan. Sie überließ es den Mädchen nur, wenn sie wirklich keine Zeit hatte. Heute beschäftigte sie sich besonders ausgiebig damit, ihn zu striegeln. Nachdem er seine Futterration aufgefressen hatte, führte sie ihn an der Longe auf den Hof und ließ ihn gemächlich hinter sich her schreiten. Erst, als er ungeduldig wurde, da er sich anscheinend auf mehr Bewegung freute, sattelte sie ihn, um mit ihm über die Felder zu preschen und kam erst 3 Stunden später zurück. Sie versorgte Sandocan und war noch immer mit ihm beschäftigt, als Andy zu ihr an die Box kam: „So einen prächtigen Burschen sollte man mehr fordern, als nur mit täglichen Ausritten. Überleg es dir doch noch mal.“
„Andy, da gibt es nichts zu überlegen, Pferde werden nicht dazu geboren, um Wettbewerbe zu gewinnen. Sandocan hat genug Bewegung. Ich lasse ihn gleich für ein paar Stunden auf die Weide, da kann er sich weiter austoben. Ich komme gegen Abend noch mal, um ihn wieder rein zubringen.“

„Schade um soviel vergeudetes Talent – bei Pferd und Reiter“, bemerkte Andy. Aber sie hörte einfach nicht hin.

Gegen 15:00 Uhr traf sie Zuhause ein. Grace rümpfte die Nase, sie stank schon wieder fürchterlich nach Pferdestall. „Howard hat heute Vormittag angerufen, ob du dich später mit ihm treffen möchtest. Am besten, du gehst gleich unter die Dusche und pack deine Sachen in die Waschmaschine, der Gestank ist ja nicht auszuhalten.“ Linda war schon halb auf der Treppe, da rief sie ihr noch einmal hinterher: „Und vergiss nicht, dich bei Howard zu melden.“

Linda ignorierte ihre Mutter einfach und ging in ihr Zimmer. Sie war todmüde und ließ sich einfach auf ihr Bett fallen. Sie war tief und fest eingeschlafen, als es an ihrer Zimmertür klopfte. Zuerst konnte sie das Klopfen nicht einmal zuordnen, bis sie endlich richtig wach war, brauchte sie eine ganze Weile. Sie stand auf, um die Tür zu öffnen und sah in Howards grinsendes Gesicht.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie ihn ganz verschlafen.

Ich habe heute bestimmt schon dreimal angerufen, du meldest dich ja einfach nicht. Deine Mutter sagte mir vorhin, dass du wieder Zuhause bist. Ich dachte, ich komme gleich selbst vorbei. Wie wär’s mit Essen und Kino? Ich lade dich ein.“ Er schob sie in ihr Zimmer und schloss die Tür.

Im ersten Moment war sie überrumpelt, doch dann kochte sie vor Wut, riss die Tür auf und riet ihm gefährlich leise: „Würdest du bitte mein Zimmer verlassen. Du kannst unten auf mich warten. Am besten, du plauderst solange mit meiner Mom, die kannst du damit sehr glücklich machen.“

Howard hatte den Bogen eindeutig überspannt. Er war noch nie in ihrem Zimmer gewesen! Was fiel ihrer Mutter überhaupt ein, ihn zu ihr raufzuschicken. Sie war noch nicht einmal umgezogen, da sie ja noch einmal zu Sandocan wollte und überlegte, wie sie jetzt reagieren sollte. Einfach heimlich verschwinden? Besser wäre wohl, mit Howard zu reden und ihm ein für alle mal den Laufpass zu geben. Keine Anrufe, keine Treffen, gar nichts mehr, sonst würde er sie nie in Ruhe lassen.

Sie ging runter und hörte Howard und Grace in der Küche lachen. Grace hatte für Howard einen frischen Kaffee aufgebrüht. Als Linda herein kam, schaute sie ganz entsetzt: „Du hast die stinkenden Sachen ja immer noch an. Zieh dich bloß schleunigst um. So kannst du kaum mit Howard ausgehen.“

Linda zwang sich, ganz ruhig zu antworten: „Ich muss Sandocan noch von der Weide holen. Howard, du kannst mich begleiten, wenn du willst.“

„Wenn es unbedingt sein muss. Was machen wir im Anschluss?“ wollte er wissen.

„Das werden wir dann sehen“, sie hielt gerne sich mit einer konkreteren Aussage zurück.

Grace sah ihnen nach. Sie freute sich, dass die beiden jetzt scheinbar doch wieder ein Paar waren.

Howard hielt Linda die Autotür auf, aber sie bat ihn, doch mit ihr zu Fuß zu gehen, sehr weit war es ja nicht. „Howard, so geht es nicht weiter,“ fing sie ein Gespräch an, „ich habe dir gestern ganz deutlich gesagt, dass ich keine feste Bindung möchte und du hast nichts besseres zu tun, als heute gleich wieder hinter mir her zu telefonieren und – was noch viel schlimmer ist – bei mir Zuhause aufzutauchen. Ich will das nicht! Wann kapierst du es endlich? Ich möchte dich gar nicht mehr sehen. Es ist vorbei, ganz aus, keine Anrufe, kein plötzliches Auftauchen, keine Kinobesuche, nichts mehr. Ich liebe dich nicht und ich will nicht mit dir zusammen sein. Und wegen deines aufdringlichen Verhaltens kann es auch keine Freundschaft zwischen uns geben.“

Er sah sie an, als wenn er es für einen Scherz hielt. „Du spinnst wohl, gestern Abend hast du dich aber nicht so verhalten, als ob es stimmt, was du da gerade von dir gibst.“

„Das hatte nichts mit dir zu tun. Es hätte jeder x-beliebige Mann sein können, du warst eben gerade verfügbar. Ein besonderes Erlebnis war es für mich nicht.“ Sie blieb stehen: „Am besten, du gehst jetzt, setz dich in dein Auto und fahr schön nach Hause. Und such dir ein Mädchen, dass besser zu dir passt, als ich.“ Sie drehte sich um und ging einfach.
Howard musste das alles erst verdauen, er fühlte sich zutiefst gekränkt. Jeder x-beliebige Mann hätte es sein können, hatte sie gesagt. Er würde sich so schnell nicht wieder bei ihr hören lassen, darauf konnte sie lange warten.

Linda ging direkt auf die Weide zu Sandocan und schwang sich auf seinen Rücken. Sie konnte ihn nur mit Schenkeldruck lenken und brauchte weder Sattel noch Zaumzeug. Eines der Mädchen hatte wieder ihren Hund mitgebracht und Sandocan wurde sehr nervös. Er tänzelte unruhig umher und Linda hatte Mühe, ihn zu besänftigen. Da sie schon öfter festgestellt hatte, dass er mit Hunden scheinbar irgendwann schlechte Erfahrungen gemacht haben musste, konnte sie ihn beruhigen und er ließ sich ohne Probleme in die Box bringen. Andy kam auf sie zu, als sie aus dem Stall trat.

„Wir planen für nächste Woche eine kleine Weihnachtsfeier, kommst du auch?“ fragte er sie.

„Klar, ich habe bis Januar Zeit, ich werde in den nächsten Tagen sowieso viel hier sein“, gab sie zurück. „Hast du eine Ahnung, weshalb Sandocan so unruhig wird, wenn Hunde in der Nähe sind?“ fragte sie Andy.

„Ich weiß es wirklich nicht, hier ist jedenfalls nichts vorgefallen, was sein Verhalten erklären könnte, du solltest an diesem Problem arbeiten“, schlug Andy vor.

„Ja, das habe ich auch vor. Da wir lange keinem Hund begegnet sind, hatte ich es völlig verdrängt.“ Sie ging mit Andy in sein Büro. Er bot ihr einen Becher Kaffee an, den sie gerne annahm, um nur ein bisschen belanglos mit ihm zu plaudern. Andy hatte eine Menge Unterlagen auf dem Schreibtisch, unter anderem auch eine Liste der im Frühjahr stattfindenden Springderbys. Linda nahm die Liste in die Hand und schaute sie sich an.
„Wer wird für uns reiten?“ fragte sie.

„Alles unter ferner liefen, wir haben keine Chancen. Die besten Reiter sind alle mit ihrem Studium oder Beruf beschäftigt und die Nachwuchsreiter sind noch nicht soweit. Hättest du nicht doch Interesse? Wir könnten einen Sieg gut gebrauchen, das fördert unseren guten Ruf und es gibt auch jedes Mal eine schöne Prämie. Dein Studium muss doch auch finanziert werden“, fing er wieder an.

„Andy, Dad finanziert mein Studium, darum brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Außerdem habe ich einen Job im Krankenhaus, das reicht mir“, klärte sie ihn auf.

Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile und Andy wunderte sich, dass Linda soviel Zeit hatte. In Wirklichkeit graute ihr davor, nach Hause zu gehen. Ihre Mutter würde bestimmt fragen, wo Howard war.

So war es dann auch. „Wo hast du Howard gelassen?“ fragte Grace freudestrahlend, als sie zur Tür hereinkam und schaute um die Ecke, ob Howard dort stand.

„Howard wird nicht mehr kommen. Er existiert in meinem Leben nicht mehr“, verkündete Linda.

„Das ist nicht wahr, oder?“ fragte Grace entsetzt.

„Doch Mom, es ist wahr. Howard ist so ein Spießer, ich kann ihn einfach nicht ertragen, im Bett kann man ihn auch vergessen. Ich habe nicht vor, mein ganzes Leben lang auf sexuellen Spaß zu verzichten“, sie war aufgebracht und ziemlich direkt.

„Am besten, du gehst auf dein Zimmer. Ich werde mich mal mit deinem Vater unterhalten müssen. Ich weiß wirklich nicht, was mit dir los ist“, gab Grace zurück. Das Linda so direkt sein konnte, hätte sie nicht für möglich gehalten.

Marsh war schon früh am Vormittag zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen worden. Als er gegen Abend endlich nach Hause kam, überfiel ihn Grace gleich mit ihren Sorgen. „Linda hat mit Howard Schluss gemacht. Ich kann es immer noch nicht fassen. Er wäre ein Spießer und im Bett könnte man ihn vergessen, hat sie sich bei mir ausgelassen.“ Grace wurde rot vor Verlegenheit.
„Grace, du solltest dich nicht ständig einmischen. Linda muss ihn mögen, nicht du“, sagte er nur. Er reagierte nicht weiter und Grace fühlte sich von ihm ziemlich allein gelassen.

Marsh ging dann aber doch zu Linda hoch und klopfte an ihre Tür. „Die Tür ist nicht verschlossen, du kannst reinkommen“, hörte er sie sagen.

Als er ins Zimmer trat, schaute sie ihn verwundert an: „Du? Ich dachte, Mom will mir schon wieder eine Predigt halten. Hat sie dir erzählt, dass ich Howard zum Teufel gejagt habe?“

„So schlimm? Was für ein Ausdruck! Ich hab Mom gebeten, sich nicht mehr einzumischen. Ich hoffe, sie hält sich daran. Ist also tatsächlich endgültig alles aus zwischen Howard und dir?“ fragte er. Howard tat ihm ein bisschen leid. Linda konnte sehr hart sein.
„Dad, ich habe mich viel zu lange mit Howard getroffen. Kein Wunder, dass Mom glaubt, es ist ernst zwischen uns. Das ist nun vorbei. Ich hoffe, du verstehst es wenigstens.“

„Mit 18 muss man sich auch noch nicht festlegen, es ist schon ok. Schau erst einmal, dass du deine Pläne verwirklichst. Kommst du zum Abendessen runter?“ wollte er noch wissen.

„Ja, sicher. Hoffentlich fängt Mom nicht wieder mit diesem Thema an. Wo steckt Stacy eigentlich?“ fragte Linda ihn, sie hätte sich gerne mir ihrem Bruder unterhalten.

„Er und Jennifer sind gestern Abend zu einem Rockkonzert gefahren. Ich glaube, sie kommen erst morgen zurück“, erklärte er ihr.
Das Abendessen verlief anders, als Linda es erwartet hatte, eigentlich ganz friedlich. Grace ging einfach zur Tagesordnung über.

„Andy hat mich heute wieder gefragt, ob ich beim nächsten Derby mitmache“, erzählte Linda.

„Und? Was hast du ihm geantwortet? Du kannst es doch mal versuchen“, schlug Marsh ihr vor.

„Ich weiß nicht, vielleicht überlege ich es mir doch, Sandocan ist wirklich in Bestform“, sagte sie mehr zu sich selbst.

Im folgenden Frühjahr war sie dann für den Reitstall an den Start gegangen und hatte prompt gewonnen. Sie ließ sich noch zweimal überreden und verbuchte jedes Mal den ersten Platz für sich. Andy war stolz auf sie und hatte schon diverse Pläne, wo sie noch überall teilnehmen sollte, aber Linda stellte auf stur. Das College und die Arbeit im Krankenhaus ließen ihr nicht mehr viel Zeit.

Einer der jungen Assistenzärzte im Krankenhaus war ständig an ihrer Seite und sie flirtete mit ihm, wenn sie in den Pausen zusammen in die Kantine gingen. Sie ließ sich aber nie auf eine Verabredung ein, denn sie hatte noch immer nicht die Absicht, sich in absehbarer Zeit wieder an einen Mann zu binden. Alex, so hieß er, gab sich die größte Mühe, so oft es ging, in ihrer Nähe zu sein, sie blieb aber standhaft.

Sandocan war neben dem College und der Arbeit das Wichtigste. Jeden Tag verbrachte sie soviel Zeit mit ihm, wie sie erübrigen konnte. Die Klausuren absolvierte sie locker und in den Semesterferien bekam sie die Chance, ganztags in der Klinik auszuhelfen. Ihr Vater hatte ein wenig nachgeholfen und sie lernte in dieser Zeit eine Menge über den Arbeitsablauf im Krankenhaus. Ein- oder zweimal traf sie Howard, aber sie grüßte ihn nur flüchtig von weitem, obwohl er ihr immer sehnsüchtig hinterher sah.
Da sie fast jeden Tag von morgens bis abends in der Klinik verbrachte, traf sie Alex immer öfter. Wenn sie zusammen gegessen hatten, gingen sie, wenn es sein Dienst zuließ, im zum Krankenhaus gehörenden Park spazieren. Linda unterhielt sich sehr gerne mit ihm, er war ein geduldiger Zuhörer und teilte auch seine Alltagsprobleme mit ihr. Sie hatte immer für alles eine einfache Lösung zur Hand. In der Klinik wurde schon über sie gemunkelt, aber das störte Linda nicht weiter, sollten die Leute doch denken, was sie wollten. Alex gefiel es, dass man ihm eine so hübsche Freundin, noch dazu die Tochter eines angesehenen Chirurgen der Klinik, andichtete, leider war sie zu mehr nicht bereit.

Linda machte gerade Feierabend, als auch Alex seinen Dienst beendet hatte. „Was hast du heute noch vor? Wenn du Zeit hast, könnten wir noch einen Kaffee zusammen trinken“, schlug er ihr vor.

„Geht leider nicht, ich hab schon eine Verabredung.“ Sie sah, wie enttäuscht er war, deshalb fügte sie hinzu „mit meinem Pferd, es braucht Bewegung.“

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht: „Du reitest? Davon hast du mir bisher noch nie erzählt. Wie heißt denn dein Pferd?“

Sie freute sich, dass er daran Interesse zeigte: „Sandocan. Er hat demnächst Geburtstag. Elf Jahre wird er schon, das bedeutet, dass er knapp 40 Pferdejahre auf dem Buckel hat.“

„Hast du was dagegen, wenn ich dich mal begleite? Ich habe zwar schon einige Jahre nicht mehr auf einem Pferderücken gesessen, aber das würde ich gern mal wieder ausprobieren. Vielleicht weißt du ja, wo ich ein geduldiges Pferd ausleihen kann?“

„Ja klar, wenn du willst, komm doch gleich mit. Die Jeans reicht völlig aus und Andy hat bestimmt noch irgendwo ein paar Stiefel in deiner Größe herum liegen.“ Sie erwartete nicht, dass Alex darauf einging.
„Ich habe heute nichts mehr vor, das passt prima“, willigte er aber sofort ein.

Andy hatte natürlich ein paar Stiefel für Alex und ein nicht ganz so temperamentvolles Tier ließ sich auch finden. Alex machte gar keine schlechte Figur, dafür, dass er schon lange nicht mehr geritten war. Nach über zwei Stunden kamen sie erst zurück in den Hof und versorgten die Tiere, auch dabei zeigte Alex ein gutes Einfühlungsvermögen. Linda war angenehm überrascht von ihm, sie mochte ihn dafür gleich ein kleines bisschen mehr, als sie sich wirklich eingestehen wollte.

Alex hatte sie in seinem Wagen zum Reitstall gefahren und brachte sie jetzt auch nach Hause. Vor der Haustür beugte er sich zu ihr herüber und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Alex, ich mag dich sehr gern, aber mehr als Freundschaft wird bestimmt nicht daraus. Wenn du mich küssen willst, sehen wir uns besser nicht wieder“, sagte sie zu ihm.

„Entschuldige, es kommt nicht wieder vor. Sehen wir uns morgen?“, fragte er sofort.
„Gut, aber morgen bin ich mit Dr. Mitchell verabredet. Übermorgen, ok?“, verabschiedete sie sich versöhnlich.

Als sie ins Haus trat, kam Stacy ihr grinsend entgegen: „Hast du einen neuen Lover?“ fragte er.
Sie sah ihn strafend an: „Spionierst du mir hinterher? Ich kann dich beruhigen, er ist nur ein guter Freund, mehr nicht.“

„Ach so, deshalb hat er dich geküsst.“ Stacy grinste noch breiter. „Seit Howard hast du keinen Mann mehr an dich rangelassen. Du willst mir doch nicht weismachen, dass du ganz ohne das starke Geschlecht auskommst. Ein Mädchen wie du doch nicht.“

„Ich will dir gar nichts weismachen, aber Alex ist eindeutig nur ein guter Freund. Zwischen uns läuft nichts und jetzt lass mich in Ruhe. Was ist eigentlich mit Jennifer? Ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen. Hat sie die Nase voll von dir?“ fragte sie, um vom Thema abzulenken.

„Jennifer hat sich in einen anderen verliebt“, gab er zu. „Aber wir haben uns in Freundschaft getrennt. Ich war noch gestern mit ihr einen Kaffee trinken. - Nach dem Abendessen wollte ich Grandma besuchen. Willst du vielleicht mitkommen?“ Stacy machte keinen unglücklichen Eindruck, auch wenn sich Jennifer von ihm getrennt hatte, es schien ihm nichts auszumachen.
„Ja, natürlich komme ich mit zu Grandma, ich habe sie schon seit 14 Tagen nicht mehr gesehen, eine gute Idee.“

Beim Abendessen machte sich Stacy einen Spaß daraus, sie mit ihrem neuen Lover auf die Palme zu bringen. Grace wurde hellhörig und fragte: „Du hast einen neuen Freund? Wer ist es denn?“

„Mom, ich habe keinen neuen Freund, ich kenne Alex aus dem Krankenhaus. Er hörte nur, dass ich ein Pferd habe und wollte selbst auch gerne mal wieder reiten, das ist alles. Stacy will mich nur ärgern“, klärte sie ihre Mutter auf.

„Alex? Im Krankenhaus habe ich euch auch schon zusammen gesehen. Er ist als Assistenzarzt im Augenblick bei mir auf der Station“, mischte sich nun auch ihr Vater ein.
Ihre Mutter lächelte sie an, wahrscheinlich dachte sie daran, dass ein Arzt ja auch eine gute Partie wäre. Linda gab auf und sagte nichts mehr dazu.

Grandma Caroline ging auf die 70 zu, war für ihr Alter aber noch sehr fit. Sie freute sich, als Stacy und Linda kamen.
„Wenn ich euch betrachte – bereits beide erwachsen – komme ich mir manchmal schon richtig alt vor“, ließ sie zur Begrüßung verlauten.

„Granny, du wirst nie alt, eher geht Mom am Krückstock“, sagte Linda zu ihr und umarmte sie. Stacy küsste seine Großmutter auf die Stirn.

„Was gibt es zu berichten, ich hoffe, ihr bringt das andere Geschlecht ordentlich auf Trapp“, begann Grandma das Gespräch. Linda lächelte sie an und erzählte ihr, dass man ihr schon wieder einen Freund andichtete.

„Ja, was ist denn dabei, du sollst ihn ja nicht heiraten. Aber in deinem Alter ganz ohne Liebe, das ist doch barbarisch. Schließlich solltest du jetzt Erfahrungen sammeln, das kommt dir später zugute, wenn der Richtige auftaucht.“ Grandma war in solchen Dingen ganz locker.
Stacy amüsierte sich köstlich, die Zurückhaltung ihrer Mutter hatte doch etwas auf Linda abgefärbt. Grandma war ein bisschen enttäuscht, dass er sich von Jennifer getrennt hatte, sie mochte Jennifer sehr. Aber sie wusste auch, dass Stacy noch lange nicht so weit war, um eine festere Beziehung einzugehen, er brauchte seine Freiheit. Caroline glaubte sogar, dass er seine Freiheit mehr liebte, als er je eine Frau lieben könnte. Sie hatte schon beim letzten Besuch von Stacy und Jennifer bemerkt, dass Jennifer eigentlich genug von der Freiheit hatte und anfing, ans Heiraten zu denken.

Grandma erzählte, dass sie von Sarah einen Brief erhalten hätte. Sie schrieb, sie fühle sich auf der Brenton-Ranch richtig wohl, aber vermisse Linda ein wenig. Tante Heather blühte in ihrer Rolle als Frau eines Ranchers richtig auf und hatte auch zu Jay, ihrem Stiefsohn, ein gutes Verhältnis. Sarah schrieb, dass ihre Mom mit John richtig glücklich war und auch sie immer noch glücklich mit Robert befreundet war. Sie versprach, ihn beim nächsten Besuch mitzubringen, damit ihre Großmutter ihn begutachten konnte.

Linda hörte interessiert zu, Sarah hatte ihr schon lange nicht mehr geschrieben. Sie telefonierten ab und zu, aber es war nicht mehr so wie früher, als die beiden alle Geheimnisse miteinander teilten. Eigentlich hatte sie in diesen Semesterferien hinfahren wollen, aber der Job im Krankenhaus war ihr wichtiger.

Gegen 23:00 Uhr drängte Linda ihren Bruder, sie nach Hause zu bringen. Sie musste früh aufstehen, da sie noch vor Arbeitsbeginn zu Sandocan wollte. Stacy war es recht, er hatte nach seinem technischen Studium sofort einen Arbeitsplatz bekommen und konnte sich die Zeit nicht mehr einteilen, wie es ihm beliebte. Caroline verabschiedete sie mit den Worten: „Lasst euch mal wieder blicken, eine alte Frau freut sich immer über Gesellschaft.“

Alex begleitete Linda immer öfter auf ihren Ausritten. Er hielt sich an sein Versprechen und kam ihr nie wieder zu nahe, sie waren richtig gute Freunde, als die Semesterferien zu Ende gingen. Andy hatte Alex mittlerweile auf seine Seite gebracht, wenn es darum ging, Linda zu überreden, an weiteren Springturnieren teilzunehmen. Allerdings konzentrierte Linda sich nun voll auf ihren College-Abschluss und die Bemühungen waren zwecklos.

Ihre Mutter plante zu ihrem 19. Geburtstag wieder eine Party, aber sie bestand darauf, dass alles abgeblasen wurde, sie wollte keine große Feier. Lediglich einem Essen mit ihren Eltern, Stacy und ihrer Großmutter stimmte sie zu.

„Willst du nicht wenigstens Alex einladen?“ hatte ihr Vater gefragt. Er wusste doch, dass sie viel Zeit miteinander verbrachten, aber Linda lehnte ab.

Im späten Frühjahr absolvierte sie ihren Abschluss erfolgreich und konnte sich endlich wieder e


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Murmel
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Beitrag30.04.2011 17:20

von Murmel
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Uiii, wer soll denn das alles lesen?  Shocked

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Beitrag30.04.2011 19:51

von Eluise Weber
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Es muss niemand lesen - nur wen es interessiert  Laughing

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Hardy-Kern
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Beitrag01.05.2011 18:32

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Eluise Weber hat Folgendes geschrieben:
Es muss niemand lesen - nur wen es interessiert  Laughing

Das ist ein eigenartiger Kommentar. Kannst du doch in zwei oder drei Teile setzen.
Hindert dich niemand daran. Also, neuen Anlauf nehmen. Smile

Hardy
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