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klausge Gänsefüßchen
Beiträge: 42
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30.08.2011 10:04 Anfang einer Kurzgeschichte von klausge
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Hallo,
Ich bin schon länger an dieser Geschichte am schreiben, und komme momentan nicht weiter. Hier ist einmal der Anfang und ich würde gerne wissen, wie ihr ihn findet. Ich weiß, es sind wieder mal viele "ß" drin, die ich trotz neuer Rechtschreibung nicht änder werde und wahrscheinlich auch ein Haufen Kommafehler. Nichts desto trotz bitte ich euch das mal durchzusehen.
Frederik Asen war ein beliebter Mann gewesen. Speziell in seiner Familie hatte man ihn über alle Maßen geliebt. Nicht, daß Frederik irgendwelche speziellen Kenntnisse gehabt hatte, ein Spitzensportler, Wissenschaftler oder sonst etwas gewesen wäre, was ihm und seiner Familie speziellen Ruhm oder Ehre eingebracht hätte. Nein, all dies hatte Frederik nie sein können. Frederik war von Geburt an dazu genötigt gewesen, sein Dasein als schwerbehinderter Mensch in einem Rollstuhl und später in einem Bett verbringen zu müssen. Es war Frederik leicht gefallen, dieses Leben zu leben, kannte er denn auch kein anderes. Aber eines konnte Frederik machen, daß außer ihm kein anderer konnte. Er hatte die einzigartige Fähigkeit Wünsche erfüllen zu können. Wie er das machte, wäre ihm selbst ein Rätsel gewesen, doch er dachte auch nicht darüber nach. Er lebte sein Leben, wurde gepflegt, gewaschen, gefüttert und angezogen. Jeder in seiner Familie sorgte für ihn und Frederik sorgte für seine Familie in seiner ganz speziellen Art.
Als vor zwölf Tagen William, sein Neffe, zu ihm gekommen war, hatte er geweint, weil der Nachbarssohn Max ihm das Fahrrad weggenommen hatte.
„Der gemeine Kerl“, hatte er geschluchzt, „ich wünschte mir, er würde mit meinem Fahrrad hinfallen und sich das Knie aufschlagen.“
Frederik saß in seiner scheinbar teilnahmslosen Art nur in seinem Rollstuhl, aber in seinem Gehirn formten sich Gedanken zu Willen und Willen zu schier übermenschlichen.
Als am Abend die Rettung mit Blaulicht vor dem nachbarlichen Grundstück stand, wußte er, daß Williams Wunsch erfüllt worden war. Die Sanitäter brachen Max, der sich weinend auf der Bahre vor Schmerzen krümmte, mit einem seltsam verdrehten Fuß zum Rettungswagen.
„Tja, mein Junge, so ein kleines Fahrrad wie du es benutzt hat, ist nun einmal nicht für dich gemacht worden. Es wird jetzt wohl einige Zeit dauern, bis du wieder laufen und vor allem Fahrrad fahren können wirst“, hörte man den behandelnden Arzt sagen, dann schlossen sich die Türen des Rettungswagens und das Auto fuhr mit Sirenengeheul ab.
Kurze Zeit später stand der Vater von Max vor der Tür und hielt das Fahrrad von William in der Hand.
„Ich denke, daß das Fahrrad ihrem Sohn gehört“, sagte er zu Frederiks Bruder Frank. „Ich hab dem Bengel schon Tausend Mal gesagt, daß er so etwas nicht machen soll. Aber es scheint, als ob mit seinem Wachstum sein Gehirn in Rückstand geraten ist. Nun ja, wenigstens hat er diesmal einen Denkzettel bekommen, den er hoffentlich nicht mehr so schnell vergißt.“
Und daß Max zwei Tage später mit einem dicken Gips am Bein wieder zurückkam und auf Krücken gehen mußte wunderte niemanden mehr.
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Papagena rara avis
Beiträge: 697 Wohnort: zwischen Kisten und Kartons
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30.08.2011 10:22 Re: Anfang einer Kurzgeschichte von Papagena
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Hallo!
Also, du schreibst, als sei Frederik schon tot. Stirbt er später noch? Ist es wichtig/gewollt, dass der Leser, das schon jetzt weiß? Das Problem ist, dass der Gebrauch des Plusquamperfekts den Text etwas sperrig macht, finde ich. Die ganzen "war"s und "hatte"s lesen sich einfach nicht so schön.
Zitat: | Wie er das machte, wäre ihm selbst ein Rätsel gewesen, doch er dachte auch nicht darüber nach. | Wieso "wäre"? Es scheint ihm doch ein Rätsel zu sein, er legt wohl nur keinen Wert darauf, es zu lösen.
Der zweite Abschnitt ist zu lang, fast überflüssig. Im ersten sagst du bereits, dass er Wünsche erfüllen konnte. Als dann das Kind reinkommt und vom geklauten Fahrrad berichtet, "weiß" man ja schon was passiert. Mit der Folge, dass man den Rest des Abschnitts getrost überfliegen kann und möchte. Da passiert ja nichts Erstaunliches mehr. Ich weiß natürlich nicht, wie der Text weitergeht und worauf du letztendlich hinausläufst, aber an Stelle dieses banalen Beispiels könntest du genauso gut ein, zwei Beispiele in zwei Sätzen bringen oder ein außergewöhnlicheres in einem kurzen Abschnitt.
Ich hoffe, mein Beitrag hilft ein wenig.
Gruß
Papagena
_________________ "Die Technik allein macht's nicht."
-Johnny Castle in Dirty Dancing- |
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klausge Gänsefüßchen
Beiträge: 42
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30.08.2011 12:03
von klausge
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Hallo Papagena,
Danke erst einmal für's durchlesen. Zu deiner Frage warum so viele war's und so weiter folgende Erklärung.
Frederik ist am Sterben und ich wollte die letzten zehn Tage seines Lebens erzählen. Zehn Tage, in denen er etwas erlebt, was er bisher noch nie erleben konnte. Nämlich zehn verschiedene Personen (nacheinander) sein. Am Schluß stirbt er und seine Familie muß mit der Abnormalität der Normalität zurechtkommen.
So waren zumindest meine Überlegungen. Vielleicht sind es wirklich die vielen war wäre etc. schuld daran, daß auch ich momentan nicht weiterkomme. Ich muß wohl veruchen es flüssiger zu machen.
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