Begehren

[Merlin*]

Begehren

Zuvor ein Ahnen - noch zweifelnd
doch längst erschauernd wie Schaum
auf dem fruchtbaren Schlamm der Gezeiten
Komm, verleibe mich dir ein
gleich der wiederkehrenden Brandung,
benetze mich mit deiner Gischt
und löse mich auf - in dir

[crim]

Hi Merlin,
die ersten vier Zeilen gefallen mir sehr gut.
Erste Zeile führt in eine gedankliche Ebene.
Zweite und dritte Zeile lässt Bilder entstehen - ich sehe kleine Schaumbläschen in einem Watt zerplatzen.
Vierte Zeile ist Wunsch und Begehren, direkt vermittelt.

"erschauernd", "fruchtbar" und "einverleiben" verbinden sich hier schön zu Sexualitätsassoziationen. Auch "Schaum" und "Schlamm" passen da, entwickeln "Weichheit".

Vielleicht ist es das, was mir in den letzten Zeilen etwas fehlt. "wiederkehrend", "benetzen", "auflösen" löst weniger schöne Assoziationen aus. Wahrscheinlich geplant. "Brandung" und "Gischt" projezieren Gewalt. Das weiche Begehren wird zu heftigem Verlangen, mir ein wenig zu heftig, zumindest ein deutlicher Stimmungsbruch, der mich mit einem unguten Gefühl zurücklässt.

Liebe Grüße
Crim

[Merlin*]

Hallo crim,

ich bin sehr froh über Deinen Kommentar,

ich war mir nicht sicher, wie es ankommt, denn es ist ein Ausprobieren, ein Versuch in dieser freien Form,

ich bin ja eher in der gereimten Form zu Hause und möchte mich aber auch auf diesem Gebiet entwickeln,
Deine Gedanken sind dabei sehr hilfreich für mich  

ich werde versuchen, das Bild noch ein wenig weicher zu gestalten

dank Dir

lieben Gruß an Dich
Merlin