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Herbert_Stencil Gänsefüßchen
Beiträge: 28 Wohnort: Leipzig
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12.08.2011 15:42 Betriebstemperatur von Herbert_Stencil
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Ich nehme mal an ich bin nicht der einzige, der in einer speziellen Verfassung sein muss um schreiben zu können.
Mir fällt es genaugenommen recht schwer diesen Zustand zu provozieren. Nun, wieder auch nicht: die sichere Variante sind ein paar Gläser Wein. Aber von Alkohol abgesehen habe ich bisher keine Möglichkeit gefunden mich gezielt in diesen Zustand zu versetzen.
Dazu kommt die Schwierigkeit an einen Text anzuknüpfen und ihn fortzusetzen, den richtigen Ton zu treffen und keinen Bruch zu erzeugen.
Natürlich sind das zwei Schwierigkeiten denen jeder letztlich persönlich begegnen muss, aber vielleicht habt ihr ja für euch Techniken oder Rituale erarbeitet die durchaus auch bei anderen funktionieren können?
Ich bin gespannt!
Grüße,
H.
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Wirbi Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 232 Wohnort: Dinslaken
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12.08.2011 17:41
von Wirbi
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Hallo,
ich habe auch jeden Tag aufs Neue ein Problem damit, den Einstieg wiederzufinden. Ich bin auch eine von der Sorte, die plötzlich tausend Ausreden erfindet, um bloß nicht schreiben zu müssen. Da werden dann Mails gelesen und beantwortet, oder die Fenster haben es plötzlich mal wieder nötig, geputzt zu werden....
Ich habe aber mittlerweile herausgefunden, dass man sich einfach dazu zwingen muss. Wenn ich dann einmal angefangen und ein paar Sätze getippt habe, dann fließt es wieder. Und wenn dabei ein unschöner Bruch oder eine etwas schlampigere Stelle herauskommt, überarbeite ich es eben am nächsten Tag. Ich verlange von meiner ersten Fassung keine Perfektion. Das ist nur ein Grundgerüst, was nach und nach verbessert werden kann.
Wichtig ist, regelmäßig zu schreiben, damit man einen gewissen Trott entwickelt und sich nicht zu weit von der Geschichte entfernt. Und sich einfach nicht zu viele Gedanken machen. Das blockiert. Einfach anfangen. Ausbessern kann man hinterher immer noch.
Sorry dass ich mit keinem Patentrezept dienen konnte... Aber das ist die einzige Methode, die mir etwas bringt.
Grüße!
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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13.08.2011 18:53
von Murmel
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Das haben wir schon einige Male diskutiert.
Der größte Schreibhemmer ist dein Bewusstsein, dass sich sogerne in negativen Gedanken suhlt. Erst wenn du deine Sorgenmühle abschalten kannst, funktioniert das Schreiben wieder, das tatsächlich im wesentlichen vom Unbewussten gesteuert wird.
Abschalter sind:
Yogamusik
Musik im Allgemeinen
Spaziergang
Meistens dauert es eine Viertelstunde oder so, bis das Grossgehirn eingeduselt ist und dein Kreativgehirn arbeiten kann. Alle drei Methoden funktionieren für mich ausreichend.
Alkohol im geringen Maße - gering, denn Alkohol wirkt entspannend, aber in größeren Mengen sind die Denkprozesse zu verlangsamt. Die 'mehrere Gläschen' sind ein gefährlicher Weg, zum Abschalten sollte eins oder wenn's sein muss, zwei reichen. Warum das so ist, sollte zu denken geben: das Großhirn reagiert empflindlich auf die Droge Alkohol, die Denkprozesse unterbricht.
Routine (zum Beispiel Schreiben zu festgelegten Zeiten). Routine braucht etwa drei Wochen Disziplin, bis der Tagesablauf gewohnheitsmäßig abläuft.
Diese Ideen stammen übrigens nicht von mir, sondern von einer schreibenden Psychologin, die zu diesem Thema Klassen gibt.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Erzähl uns, wenn was geklappt hat!
_________________
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MiaFey Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 116 Wohnort: München
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28.08.2011 19:27
von MiaFey
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Na ja den Einstieg wieder zu finden fällt mir jetzt nicht wirklich schwer, aber ich merke mittlerweile, das ich nach einigen Tagen exzessiven Schreibens auch wieder ein wenig Ruhe benötige. Zwar kann es dann passieren, das mir meine Figuren ständig im Kopf herum springen und ich nebenbei Notizen machen muss, aber irgendwann fühle ich, es ist wieder soweit.
Ich weiß auch, dass man sich im Grunde regelmäßig eigentlich jeden Tag an den Schreibtisch setzen sollte, aber diese Methode würde bei mir nur zu Stress führen.
Da ich mir jedoch sofort jede neue Idee aufschreiben muss, habe ich egal wo ich hingehe ein Schreibheft dabei. Ob in der Arbeit oder in der Stadt, sobald ein Einfall kommt, kann ich ihn sofort notieren.
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Xumandar Oberstabspsycho
X Alter: 40 Beiträge: 1385 Wohnort: Psy Korps 3. Division
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X 28.08.2011 19:30
von Xumandar
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Murmel hat Folgendes geschrieben: |
Musik im Allgemeinen
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Also daran würde ich gerne noch etwas anknüpfen. Ich empfinde es immer als sehr hilfreich Musik laufen zu lassen welche eine Stimmung besitzt wie sie zu der Szene die ich gerade schreibe passt.
X
_________________ Der Sieg braucht keine Erklärung; die Niederlage erlaubt keine.
Grade du solltest doch wissen, dass ich nicht glaube was mir andere einreden, selbst wenn ich das verstehe, was sie mir sagen wollen! |
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Nema Ravenhost Wortedrechsler
Alter: 38 Beiträge: 67 Wohnort: Köln
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29.08.2011 19:38
von Nema Ravenhost
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Also zum Thema Musik ist mir folgendes aufgefallen: höre ich eine bestimmte Musik, dann bilden sich direkt tausende Szenen und Bilder in meinem Kopf. Aber wenn ich die Musik dann als "Hintergrundmusik" beim Schreiben verwende find ich es nur noch nervend. Und dann ... fällt mir nichts mehr ein, der Kopf bleibt leer, es lenkt mich ab
_________________ Der Verstand läßt uns planen,
das Gefühl läßt uns handeln!
von Unbekannt
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
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29.08.2011 21:04
von Nordlicht
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Schreiben ist zwar eine kreative Tätigkeit, aber wenn man es ernst damit nimmt, muss man sich auch zu seinem Glück zwingen können. Auf der Arbeit bewältigt man seinen Job ja auch, ohne erst eine besondere Atmosphäre mit ausgewählter Musik, einem Gläschen Wein, Leibesübungen und Waldspaziergängen zu schaffen
Wie will man es sonst später schaffen, wenn tatsächlich der schreiberische Erfolg einsetzen sollte, man das nächste Manuskript zu einer Deadline abliefern muss und sich vielleicht nicht das gewohnte Schreibumfeld schaffen kann, an das man gewöhnt ist?
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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Humpenstemmer Eselsohr
Alter: 53 Beiträge: 363 Wohnort: Bremen
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29.08.2011 21:16
von Humpenstemmer
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Ganz richtig, Nordlicht.
Aber ich merke an mir selbst auch, wie mich negative Entwicklungen (Im Moment die Wirtschaftskrise) am Wickel haben.
Und nachhaltig schlechte Nahrichten wirken sich auch aufs Schreiben aus.
Im Amazon Fantasy Ranking geht im Moment echt nicht viel. Ich verkaufe zwar keine Bücher, aber alle Anderen scheinbar auch nicht. Wo man sonst viele 100 Plätze am Tag ± hatte, sind es jetzt höchstens 5-6 Plätze.
So was schlägt sich aufs Gemüt nieder. Für eine komplizierte Geschichte brauche ich eh mindestens 24 Stunden, um mich richtig reinzudenken.
_________________ Leben wir nicht alle in Scherbenländern? |
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Xumandar Oberstabspsycho
X Alter: 40 Beiträge: 1385 Wohnort: Psy Korps 3. Division
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X 29.08.2011 21:17
von Xumandar
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Aber auch auf der Arbeit gibt es das Baustellenradio, oder man hat Fotos von geliebten Menschen auf dem Schreibtisch stehen, oder dergleichen. Und ich persönlich sehe es eher als unterstützende Maßnahme, als zwingend nötig und wenn wirklich der schreiberische Erfolg einsetzen würde, dürfte man sich in der Zwischenzeit auch soviel Routine angeeinet haben, dass es dann auch irgendwelche Hilfe funktioniert.
X
_________________ Der Sieg braucht keine Erklärung; die Niederlage erlaubt keine.
Grade du solltest doch wissen, dass ich nicht glaube was mir andere einreden, selbst wenn ich das verstehe, was sie mir sagen wollen! |
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Rao Schneckenpost
R
Beiträge: 14
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R 26.09.2011 14:53
von Rao
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Schreiben geht am besten, wenn zumindest schon eine Idee vorhanden ist, wie es im Text weitergehen soll (die Ideen kommen häufig, wenn ich zu Fuß oder mit dem ÖNV unterwegs bin und die Gedanken schweifen lassen kann - meist dann, wenn auch gerade kein Notizzettel samt Stift greifbar ist, grummel). Dann reicht es, den bereits geschriebenen Teil kurz zu überfliegen, und ich "bin wieder drin" in der Geschichte (sofern ich das überhaupt brauche). Ideen soll man am besten sofort niederschreiben, wenn sie kommen, egal wie und wo, so unverbraucht und frisch werden sie später nie wieder sein. Und auch das Herumfeilen am Stil, die Grammatik etc. kann man hinten anstellen. Was einmal niedergeschrieben ist, das hat man sicher, das kann man nicht mehr vergessen... damit herumbasteln und die lästige Feinarbeit leisten kann man später immer noch, wenn die Ideen versiegt oder verbraten sind. Und manchmal ergibt sich auch aus der Feinarbeit die eine oder andere neue Idee, die es wert ist, festgehalten zu werden...
und wenn man keine neue Idee hat, findet man vielleicht eine in längst verworfenen Versuchen früherer Zeiten. Manchmal eignen sich auch die eigenen ersten Gehversuche als "Steinbruch" zur erneuten Anregung der Phantasie. Deshalb sollte man auch mißratene Werke nicht auf Nimmerwiedersehen in den Papierkorb expedieren. Kein Werk kann so schlecht sein, daß man später nicht sofort wüßte, wie es besser zu machen ginge...
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Hitchhiker Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 227 Wohnort: Münster
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27.09.2011 22:38
von Hitchhiker
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Ich tue mich unglaublich schwer damit, beim Schreiben eine Routine zu entwickeln. Im Moment ist es für mich noch undenkbar, jeden Tag zu schreiben. Ich hoffe wirklich, das wird mit der Zeit besser... Korrigieren, okay, aber die Geschichte aktiv voranbringen gelingt mir bei weitem nicht jeden Tag Ich finde, Schreiben an sich ist sehr anstrengend. Auslaugend. Nach einer längeren Schreibphase brauche ich ein paar Tage Ruhe und Abstand.
Ich habe für mich herausgefunden, dass ich nachts am produktivsten bin. Je später, desto besser! Keiner stört, jeder schläft, man verpasst nichts. Nur spät abends oder nachts kann ich meine Konzentration bündeln und wirklich in der Geschichte weiter kommen. Musik und Spaziergänge helfen mir auch oft, sind sozusagen vorbereitende Maßnahmen
_________________ Das hier ist 'ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist! |
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Gast
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05.11.2011 04:02
von Gast
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Bei mir ist es genau wie bei Hitchhiker, tagsüber komme ich selten in Fahrt, aber sobald es Dunkel ist läuft alles wie geschmiert.
Allerdings finde ich, dass man sich nicht vollständig vom Alltagsstress abkoppeln muss, um etwas gutes zu schreiben. Bei mir sind es gerade Stressgefühle u.ä. die "kreative Flashs" auslösen. Daher ist es für mich am besten, nicht meine Stimmung an das anzupassen, was ich zu Papier bringen möchte, sondern genau umgekehrt; meine aktuelle Gefühlslage in die Geschichte einzubinden. So wird es meist am authentischsten.
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