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Machtdunkel - ein Ausschnitt aus meinem unfertigen Werk


 
 
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Vanir7777
Wortedrechsler
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Beiträge: 96



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Beitrag12.08.2011 00:12
Machtdunkel - ein Ausschnitt aus meinem unfertigen Werk
von Vanir7777
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Hallo allerseits,

nachdem ich auf dieses Forum im Zuge diverser Wettbewerbe aufmerksam geworden bin, habe ich nun entdeckt, dass das Kommentieren anderer Beiträge durchaus Spaß machen kann smile.

Weil ich mich an den hier irgendwo geforderten Grundsatz, "Ein eingestellter Text auf mindestens 3 Kommentare" halten will, werdet ihr in den nächsten Tagen noch mehr von mir hören!

Mein geplantes Buch ist eine Fantasy-Story, wie im Titel schon angegeben, soll es den Namen "Machtdunkel" erhalten. Allerdings ist keine klassische Tolkien-Fantasy.

Doch seht selbst:

1. Teil: Weltenkrieger


1. Kapitel Freiburg 1848 - Mittags

Heute war es erneut zu heftigen Barrikadenkämpfen gekommen, deshalb hatten Regin und seine Freunde sich in dem alten, verlassenen Haus am Stadtrand aufgehalten. Sie wollten nichts mit der aufgebrachten Menschenmasse, die in den Straßen um Freiheit kämpfte und ihren Gegnern, den Regierungstruppen, zu schaffen haben. Ihnen war es egal wer an der Macht war, ihr Handwerk war unabhängig. Als Dieb war es immer möglich Beute zu machen, wenn man gut genug war.
Der Tag verging langsam und die Diskussion der drei rührte sich nicht von der Stelle.
„Das ist Wahnsinn“, warf Kaspar in die Runde.
„Der Überfall kann uns gelingen und als Lohn werden wir etwas sehr Wertvolles erbeuten“, Regin verschränkte die Arme vor der Brust.
„Woher willst du das wissen? Wir haben nur gesehen, wie etwas hoch zu der alten Ruine gebracht wurde. Mehr nicht.“
Daraufhin entgegnete Regin: „Und du bist der Meinung, dass etwas, von geringem Wert, mit mehr als dreißig Söldnern zu einer Ruine gebracht wird?“
„Nein, aber...“
Regin fiel Kaspar ins Wort „Nichts aber, wo ist dein Problem?“
Wilhelm brachte Kaspars Satz zu Ende: „Es ist ein Ort, den wir nicht kennen. Und dort sind Söldner. Wir sind wehrlos wenn sie uns erwischen.“
Regin war alles andere als wehrlos, aber das mussten die beiden nicht wissen. „Dann mache ich es eben alleine“, sagte er stur. Kaspar schüttelte den Kopf und Wilhelm schaute in die Luft. Regin sagte nichts. Das Schweigen schien die zwei zu verwundern.
Kaspar fragte: „Du...willst das doch nicht wirklich machen?“
„Doch.“ Ein weiteres Kopfschütteln.
Dann die stupide Aussage: „Wenn du überlebst, treffen wir uns in zwei Tagen wieder hier.“ Regin nickte, er hatte verloren sie würden nicht mitkommen. Er drehte sich um und ging die Treppe hinab. Als er das Schweigen bemerkte, dass er zurückgelassen hatte, wollte er nur noch weg aus dem Haus. Erst als die Tür hinter ihm zufiel, atmete er erleichtert auf.
Wilhelm und Kasper wussten nicht unter welchem Druck er stand. Er hätte sein Leben ausgelebt, wenn er dieses geheimnisvollen Gegenstand nicht bekam. Das Zögern seiner Freunde war angebracht gewesen. Denn es war durchaus riskant dort hinauf zugehen. Regin war selbst nie weiter hinauf als bis zu der Wirtschaft mit der Brauerei gegangen. Alles was höhergelegen war, kannte er nicht. Das musste sich ändern. Ohne gute Geländekenntnis war es unmöglich einen perfekten Diebstahl auszuführen.
Die Frage war, wie er bis zum Schlossberg kommen sollte. Die Aufständischen hatten den gesamten Bereich am Fuße des Schlossbergs und darüber hinaus mit Barrikaden versehen um den Regierungstruppen standhalten zu können. Regin musste es aber versuchen. Sein rascher Schritt trug ihn in Richtung des Münsters, er konnte den Turm der Kirche schon erblicken. Wie gerne würde er einmal dort oben stehen und die Stadt von oben sehen. Er riss seinen Blick und seine Gedanken von dem Kirchturm los und überlegte was er brauchen würde: Eine Waffe und dunkle Kleidung, mehr würde ihm nichts nützen.
Doch zuerst musste er dort die Gegend auskundschaften um den Raub zu planen. Die Kleidung hatte er schon. Fehlte noch die Waffe. Am liebsten einen Dolch. Sein Vertrauen setzte er lieber auf eine gute Klinge, mit welcher er aber meisterlich umzugehen wusste, als auf eine laute, auffällige Schusswaffe. Er konnte mit einer ausreichend dünnen und stabilen Klinge Schlösser knacken, Türen aufhebeln und Kehlen aufschlitzen. Sein Talent mit Klingen aller Art machte ihn zum besten Dieb in der Umgebung.


Über Kommentare, Kritik und vielleicht auch ein Quäntchen Lob freue ich mich, wenns gefällt, über 140 Seiten in Word existieren schon, es gibt also Nachschub!

Lg Vanir

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Mr. Curiosity
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Der goldene Käfig


Beitrag12.08.2011 00:58

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Nur eine Auswahl:

Zitat:
Heute war es erneut zu heftigen Barrikadenkämpfen gekommen, deshalb hatten Regin und seine Freunde sich in dem alten, verlassenen Haus am Stadtrand aufgehalten. Sie wollten nichts mit der aufgebrachten Menschenmasse, die in den Straßen um Freiheit kämpfte und ihren Gegnern, den Regierungstruppen, zu schaffen haben. Ihnen war es egal wer an der Macht war, ihr Handwerk war unabhängig. Als Dieb war es immer möglich Beute zu machen, wenn man gut genug war.


Wahrhaftig waren das unwahrscheinlich viele "war".
Zitat:

Sie wollten nichts mit der aufgebrachten Menschenmasse, die in den Straßen um Freiheit kämpfte und ihren Gegnern, den Regierungstruppen, zu schaffen haben.


Dieser Satz ist wie ein Ikea-Regal. Einfach verdammt sperrig und kompliziert.

Dann willst du soviele Synonyme für "sagen" finden, dass es unfreiwillig komisch wird. Das Wort ist nicht so böse, wie viele glauben.

Zitat:
Regin war alles andere als wehrlos


Aha! Es ist also aus seiner/ihrer Perspektive.  

Zitat:
Dann die stupide Aussage


"stupide"! Stupide! lol2  Ich liebe dieses Wort. Es ist irgendwie so ... stupide.

Zitat:
Er hätte sein Leben ausgelebt, wenn er dieses geheimnisvollen Gegenstand nicht bekam


Ey yo, Mann, das geheimnisvolle Gegenstand, alta!

Zitat:
Eine Waffe und dunkle Kleidung, mehr würde ihm nichts nützen.


Muss aber ein kleiner Gegenstand sein. Und was für dunkle Kleidung? Ein Slip?

Zitat:
Die Kleidung hatte er schon. Fehlte noch die Waffe.


Ist ja echt ein Sherlock Holmes.

Zitat:
als auf eine laute, auffällige Schusswaffe.


Wieso auffällig? Ist die Waffe pink und mit Diamanten besetzt? Nein, sie ist auffällig, weil sie laut ist. Dann belass es doch bei "laut".

Zitat:
Sein Talent mit Klingen aller Art machte ihn zum besten Dieb in der Umgebung.


Und zum besten Barbier.

_________

Vanir777, um es mal abgewandelt mit Heidi Klum zu sagen: Ich habe heute leider keinen Verlag für dich  Sad

LG David

P.S.
Ich weiß, ich klinge voll gemein, aber ich mein es nur nett  Wink


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Vanir7777
Wortedrechsler
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Beitrag12.08.2011 01:21

von Vanir7777
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Das schlägt mir noch auf den Magen, bevor ich schlafen gehe lol2

Ne, ist schon okay, ich bin ja hier um so was zu hören.

Bei einigen Dingen hast du recht: war, war, war, war, war... oder das mit dem schönen, in meinen Augen, penetranten Verb "sagen".

Der Ikea Satz, ist mir nun auch aufgefallen, den werde ich beheben müssen.

Aber viele der anderen Dinge, beispielsweise das mit der dunklen Kleidung ist prinzipiell selbst erklärend, man muss es sich nur denken wollen wink

Oder das "dieses", bei Korrekturen bleibt mal ein Wort in der falschen Form stehen, das ist doch nicht unverzeihlich, oder?

Um es mit meinen Worten zu sagen: Ich geh jetzt schlafen.
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sali
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Beitrag12.08.2011 01:38

von sali
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Hey Vanir7777,

Das mit der etwas übermäßigen Nutzung des Wortes "war" war Mr.C ja schon aufgefallen. Ich mach auch mal ein paar Anmerkungen.

Zitat:
Heute war es erneut zu heftigen Barrikadenkämpfen gekommen, deshalb hatten Regin und seine Freunde sich in dem alten, verlassenen Haus am Stadtrand aufgehalten. Sie wollten nichts mit der aufgebrachten Menschenmasse, die in den Straßen um Freiheit kämpfte und ihren Gegnern, den Regierungstruppen, zu schaffen haben.


Inhaltliche Frage: Sollte die Diebe sich nicht eigentlich über Bürgerkämpfe freuen? Sofern sie sich geschickt anstellen sollten sie aus sowas enormes Kapital schlagen können, würd ich meinen.

-----

Was das Gespräch zwischen den Dreien angeht, so wirkt es ziemlich platt auf mich. Es fehlt irgendwie die Emotion. Anstelle von solchen:

Zitat:
Daraufhin entgegnete Regin

Zitat:
Dann die stupide Aussage


"Sachen" arbeite vlt. lieber mit Stimmveränderungen, Mimik und Gesten.

-----

Zitat:
Er konnte mit einer ausreichend dünnen und stabilen Klinge Schlösser knacken, Türen aufhebeln und Kehlen aufschlitzen.


Abgesehen vom Schlösser knacken scheint mir das nicht allzu besonders. Für mich wäre wohl eine wichtigsten Eigenschaften eines Meisterdiebes "Geduld". Haben viele Menschen zu wenig smile

Das wars schon von mir. An dem Text gibt es sicherlich einiges zu verbessern. Aber das ist normal. Hat mich auf jeden Fall gefreut von dir gelesen zu haben.

Grüße
Sali


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Mr. Curiosity
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Beiträge: 2545
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Der goldene Käfig


Beitrag12.08.2011 12:52

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das schlägt mir noch auf den Magen, bevor ich schlafen gehe lol2

Ne, ist schon okay, ich bin ja hier um so was zu hören.


Bin froh, dass du nicht sauer bist. Je müder ich bin, desto gemeiner werde ich ^^
Hast eine gute Einstellung  Wink

LG David


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Vanir7777
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Beitrag12.08.2011 14:39

von Vanir7777
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich werde mal eine verbesserte Version reinstellen um zu schauen, ob ich euch dann überzeugen kann. Weil wir aber grade am renovieren sind, werde ich es wohl erst heute abend schaffen.


@Mr. Curiosity
Bis dahin, versuch auszuschlafen, dann muss ich mir vielleicht nicht so viele ironische Bemerkungen anhören smile
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Vanir7777
Wortedrechsler
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Beitrag12.08.2011 16:01
Neue Version:
von Vanir7777
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Heute war es erneut zu heftigen Barrikadenkämpfen gekommen, deshalb hatten Regin und seine Freunde sich in dem alten, verlassenen Haus am Stadtrand aufgehalten. Sie wollten nichts mit dem Kampf zwischen der aufgebrachten Menschenmasse und den Regierungstruppen zu schaffen haben. Ihnen war  es egal wer an die Macht inne hatte, ihr Handwerk war unabhängig. Als Dieb würde es immer möglich Beute zu machen, wenn man gut genug war.
 Der Tag verging langsam und die Diskussion der drei rührte sich nicht von der Stelle.
 „Das ist Wahnsinn“, warf Kaspar in die Runde.
 „Der Überfall kann uns gelingen und als Lohn werden wir etwas sehr Wertvolles erbeuten“, Regin verschränkte die Arme vor der Brust.
 „Woher willst du das wissen? Wir haben nur gesehen, wie etwas hoch zu der alten Ruine gebracht wurde. Mehr nicht.“
Leicht gereizt sagte Regin: „Und du bist der Meinung, dass etwas, von geringem Wert, mit mehr als dreißig Söldnern zu einer Ruine gebracht wird?“
 „Nein, aber...“
 Regin fiel Kaspar rücksichtslos ins Wort „Nichts aber, wo ist dein Problem?“
 Wilhelm brachte Kaspars Satz zu Ende: „Es ist ein Ort, den wir nicht kennen. Und dort sind Söldner. Wir sind wehrlos wenn sie uns erwischen.“
 Regin war alles andere als wehrlos, aber das mussten die beiden nicht wissen. „Dann mache ich es eben alleine“, sagte er stur. Kaspar schüttelte den Kopf und Wilhelm schaute in die Luft. Regin sagte nichts. Das Schweigen schien die zwei zu verwundern.
 Kaspar fragte: „Du...willst das doch nicht wirklich machen?“
 „Doch.“ Ein weiteres Kopfschütteln.
„Lass uns doch lieber einige Häuser am Stadtrand, die wegen den Kämpfen leer stehen, ausräumen. Das ist risikolos und es wird uns über die Runden bringen“, schlug Wilhelm vor.
„Es wird uns nur über dir Runden bringen. Was auch immer die Söldner bewachen, es wird und reich machen. Ihr wollt doch nur kein Wagnis eingehen“, sagte er aufgebracht, „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, schloss er resigniert.
 Kaspar wollte noch einmal ansetzen, etwas zu erwidern, überlegte es sich aber anders: „Wenn du überlebst, treffen wir uns in zwei Tagen wieder hier.“ Regin nickte, er hatte verloren sie würden nicht mitkommen. Er drehte sich um und ging die Treppe hinab. Als er das Schweigen bemerkte, dass er zurückgelassen hatte, wollte er nur noch weg aus dem Haus. Erst als die Tür hinter ihm zufiel, atmete er erleichtert auf.
 Wilhelm und Kasper wussten nicht unter welchem Druck er stand. Er hätte sein Leben ausgelebt, wenn er nicht an diesen geheimnisvollen Gegenstand herankam. Das Zögern seiner Freunde war angebracht gewesen. Denn es war durchaus riskant dort hinauf zugehen. Regin war selbst nie weiter hinauf als bis zu der Wirtschaft mit der Brauerei gegangen. Alles was höhergelegen war, kannte er nicht. Das musste sich ändern. Ohne gute Geländekenntnis war es unmöglich einen perfekten Diebstahl auszuführen.
 Die Frage war, wie er bis zum Schlossberg kommen sollte. Die Aufständischen,  hatten den gesamten Bereich am Fuße des Schlossbergs und darüber hinaus mit Barrikaden versehen um den Regierungstruppen standhalten zu können. Regin musste es aber versuchen. Sein rascher Schritt trug ihn in Richtung des Münsters, er konnte den Turm der Kirche schon erblicken. Wie gerne würde er einmal dort oben stehen und die Stadt von oben sehen. Er riss seinen Blick und seine Gedanken von dem Kirchturm los und überlegte was er brauchen würde: Eine Waffe und dunkle Kleidung, mehr würde ihm nichts nützen – er musste ja nirgendwo einbrechen. Sein Ziel war es nur, das Gelände kennenzulernen.
Die passende Kleidung hatte er schon. Also fehlte noch die Waffe. Am liebsten einen Dolch. Sein Vertrauen setzte er lieber auf eine gute Klinge, mit welcher er aber meisterlich umzugehen wusste, als auf eine laute Schusswaffe. Mit einer ausreichend dünnen und stabilen Klinge konnte man Schlösser knacken, Türen aufhebeln und Kehlen aufschlitzen. Sein Talent mit Klingen aller Art und seine engelsgleiche Geduld  machte ihn unter anderem zum besten Dieb in der Umgebung.
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Gast







Beitrag12.08.2011 18:35
Re: Neue Version:
von Gast
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Hallo vanirr,

habe mich mal über deine Geschichte hergemacht, allerdings nur über die neue Version und die Kommentare der anderen habe ich auch nicht gelesen. Wenn also etwas doppelt sein sollte ... Meiner Meinung nach ist da immer noch ne Menge dran zu tun. Ich meine, du musst noch genauer auf Zeiten und Perspektiven achten. Wortwiederholungen, vor allem „war“ und „hatte“ nicht so oft benutzen. Du neigst dazu, dem Leser immer wieder etwas erklären zu wollen - lass ihn selbst denken. Weitere Anmerkungen im Text. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und mein erster Eindruck – vielleicht kannst du was gebrauchen.

Vanir7777 hat Folgendes geschrieben:
Heute war es erneut zu heftigen Barrikadenkämpfen gekommen, deshalb hatten Regin und seine Freunde sich in dem alten, verlassenen Haus am Stadtrand aufgehalten. Sie wollten nichts mit dem Kampf zwischen der aufgebrachten Menschenmasse und den Regierungstruppen zu schaffen haben. Ihnen war es egal wer an die Macht inne hatte (zusammen), ihr Handwerk war unabhängig. Als Dieb würde es immer möglich sein, Beute zu machen, wenn man gut genug war.
Der Tag verging langsam und die Diskussion der dDrei rührte sich nicht von der Stelle.
(klingt für mich komisch, wenn sich eine Diskussion von der Stelle rühren soll)„Das ist Wahnsinn“, warf Kaspar in die Runde.
„Der Überfall kann uns gelingen und als Lohn werden wir etwas sehr Wertvolles erbeuten“, (kein Komma, sondern Punkt) Regin verschränkte die Arme vor der Brust.
„Woher willst du das wissen? Wir haben nur gesehen, wie etwas hoch zu der alten Ruine gebracht wurde. Mehr nicht.“ Leicht gereizt sagte Regin: „Und du bist der Meinung, dass etwas, von geringem Wert, mit mehr als dreißig (gezählt?) Söldnern zu einer Ruine gebracht wird?“
(Das würde ich umstellen. „Etwas“ im ersten Satz ist mir hier zu wenig. Vielleicht: Wir haben gesehen, dass eine Menge Söldner etwas großes (oder sperriges) Ding/Truhe/was auch immer zur Ruine gebracht haben. Das würden sie sicher nicht tun, wenn es nicht wertvoll wäre – oder so in der Art.) „Nein, aber...“
Regin fiel Kaspar rücksichtslos (ins Wort fallen ist immer rücksichtslos) ins Wort „Nichts aber, wo ist dein Problem?“
Wilhelm brachte Kaspars Satz zu Ende: „Es ist ein Ort, den wir nicht kennen. Und dort sind Söldner. Wir sind wehrlos (Komma) wenn sie uns erwischen.“
Regin war alles andere als wehrlos, aber das mussten die beiden nicht wissen. „Dann mache ich es eben alleine“, sagte er stur. Kaspar schüttelte den Kopf und Wilhelm schaute in die Luft. Regin sagte nichts. Das Schweigen schien die zwei zu verwundern.
Kaspar fragte: „Du...(es gibt eine Dreipunkteregel: HIER)
willst das doch nicht wirklich machen?“
„Doch.“ Ein weiteres Kopfschütteln.
„Lass uns doch lieber einige Häuser am Stadtrand, die wegen den Kämpfen leer stehen, ausräumen. Das ist risikolos und es wird uns über die Runden bringen“, schlug Wilhelm vor.
„Es wird uns nur über dire Runden bringen. Was auch immer die Söldner bewachen, es wird und reich machen. Ihr wollt doch nur kein Wagnis eingehen“, sagte er aufgebracht, „Wwer nicht wagt, der nicht gewinnt“, schloss er resigniert.
Kaspar wollte noch einmal ansetzen, etwas zu erwidern, überlegte es sich aber anders: „Wenn du überlebst, treffen wir uns in zwei Tagen wieder hier.“ Regin nickte, er hatte verloren sie würden nicht mitkommen. Er drehte sich um und ging die Treppe hinab. Als er das Schweigen bemerkte, dass er zurückgelassen hatte, wollte er nur noch weg aus dem Haus. Erst als die Tür hinter ihm zufiel, atmete er erleichtert auf.
Wilhelm und Kasper wussten nicht unter welchem Druck er stand. Er hätte sein Leben ausgelebt, wenn er nicht an diesen geheimnisvollen Gegenstand (geheimnisvoller Gegenstand gefällt mir nicht. Hier würde ich gerne wissen, was er eigentlich so unbedingt haben will  und ob es sich für mich als Leser lohnt, dran zu bleiben) herankam. Das Zögern seiner Freunde war angebracht gewesen. (Wenn ich es richtig gelesen habe, haben sie nicht gezögert – sondern abgelehnt) Denn es war durchaus riskant dort hinauf zugehen. Regin war selbst nie weiter hinauf als bis zu der Wirtschaft mit der Brauerei gegangen. Alles was höher/gelegen war, kannte er nicht. (ist klar, wenn er nie höher war) Das musste sich ändern. Ohne gute Geländekenntnis war es unmöglich einen perfekten Diebstahl auszuführen.
Die Frage war, wie er bis zum Schlossberg kommen sollte. Die Aufständischen, hatten den gesamten Bereich am Fuße des Schlossbergs und darüber hinaus mit Barrikaden versehen um den Regierungstruppen standhalten zu können. Regin musste es aber versuchen. Sein rascher Schritt trug ihn in Richtung des Münsters, er konnte den Turm der Kirche schon erblicken. Wie gerne würde er einmal dort oben stehen und die Stadt von oben sehen. Er riss seinen Blick und seine Gedanken von dem Kirchturm los und überlegte was er brauchen würde: Eine Waffe und dunkle Kleidung, mehr würde ihm nichts nützen (wieso „mehr“ würde ihm nichts nützen? Oder meinst du, mehr braucht er nicht?)  – er musste ja nirgendwo einbrechen. Sein Ziel war es nur, das Gelände kennenzulernen. (Das hat man nun aber begriffen)Die passende Kleidung hatte er schon. Also fehlte noch die Waffe. Am liebsten einen Dolch. Sein Vertrauen setzte er lieber auf eine gute Klinge, mit welcher er aber meisterlich umzugehen wusste, als auf eine laute Schusswaffe. Mit einer ausreichend dünnen und stabilen Klinge konnte man Schlösser knacken, Türen aufhebeln und Kehlen aufschlitzen. Sein Talent mit Klingen aller Art und seine engelsgleiche Geduld machte ihn unter anderem zum besten Dieb in der Umgebung. (und nicht nur Dieb – sondern auch Mörder. Ist das gewollt?)


Liebe Grüße
Monika
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Vanir7777
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Beitrag12.08.2011 19:06

von Vanir7777
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Hallo Monika,

Vielen Dank für deine ausführliche Kritik.

Es sind wirklich viele Dinge dabei, auf die man selbst kommen könnte.

Aber bei den eigenen Texten ist man immer blind lol2


Ich werde deine Tipps auf jeden Fall beherzigen - man will ja irgendwann Mal etwas brauchbares fabrizieren!

Lg Vanir
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Vanir7777
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Beitrag15.08.2011 22:54

von Vanir7777
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Die nächste Version und im nächsten Post die Fortsetzung:

Den ganzen Tag schon, tobten heftige Barrikadenkämpfe, deshalb hatten Regin und seine Freunde sich in dem alten, verlassenen Haus am Stadtrand aufgehalten. Sie wollten nichts mit dem Kampf zwischen der aufgebrachten Menschenmasse und den Regierungstruppen zu schaffen haben. Für sie hatte es keine Bewandtnis wer die Macht innehatte, ihr Handwerk war unabhängig. Als Dieb würde es immer möglich sein, Beute zu machen, wenn man gut genug war.
 Der Tag verging langsam und die Diskussion der Drei kam zu keinem Ergebnis.
„Das ist Wahnsinn“, warf Kaspar in die Runde.
„Der Überfall kann uns gelingen und als Lohn werden wir etwas sehr Wertvolles erbeuten“. Regin verschränkte die Arme vor der Brust.
„Woher willst du das wissen? Wir haben nur gesehen, wie etwas in einer Truhe hoch zu der alten Ruine gebracht wurde. Mehr nicht.“
Leicht gereizt sagte Regin: „Und du bist der Meinung, dass etwas, mit geringem Wert, von einer ganzen Meute Söldner zu einer Ruine gebracht wird?“
„Nein, aber...“
Regin fiel Kaspar ins Wort „Nichts aber, wo ist dein Problem?“
Wilhelm brachte Kaspars Satz zu Ende: „Es ist ein Ort, den wir nicht kennen. Und dort sind Söldner. Wir sind wehrlos, wenn sie uns erwischen.“
Regin war alles andere als wehrlos, aber das mussten die beiden nicht wissen. „Dann mache ich es eben alleine“, sagte er stur. Kaspar schüttelte den Kopf und Wilhelm schaute in die Luft. Regin sagte nichts. Das Schweigen schien die zwei zu verwundern.
Kaspar fragte: „Du ...willst das doch nicht wirklich machen?“
„Doch.“ Ein weiteres Kopfschütteln.
„Lass uns lieber einige Häuser am Stadtrand, die wegen den Kämpfen leer stehen, ausräumen. Das ist risikolos und es wird uns über die Runden bringen“, schlug Wilhelm vor.
„Es wird uns nur über die Runden bringen. Was auch immer die Söldner bewachen, es wird uns reich machen. Ihr wollt doch nur kein Wagnis eingehen“, sagte er aufgebracht, „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, schloss er resigniert.
Kaspar wollte noch einmal ansetzen, überlegte es sich aber anders: „Wenn du überlebst, treffen wir uns in zwei Tagen wieder hier.“ Regin nickte, er hatte verloren sie würden nicht mitkommen. Er drehte sich um und ging die Treppe hinab. Als er das Schweigen bemerkte, dass er zurückgelassen hatte, wollte er nur noch weg aus dem Haus. Erst als die Tür hinter ihm zufiel, atmete er erleichtert auf.
Wilhelm und Kasper wussten nicht unter welchem Druck er stand. Er hätte sein Leben ausgelebt, wenn er nicht an diesen geheimnisvollen Gegenstand, von dem er nichts wusste, als dass er sehr klein war, herankam. Das Zögern und die Ablehnung seiner Freunde waren angebracht gewesen.  Denn es bedeutete durchaus eine Gefahr, wenn man dort hinaufging. Er selbst kannte nur die Wirtschaft mit Brauerei, auf halber Höhe des Berges. Alles was weiter oben lag kannte er nicht. Das musste sich ändern. Ohne gute im Gelände bewandert zu sein war es unmöglich einen perfekten Diebstahl auszuführen.
Stellte sich nur noch die Frage, ob er bis zum Schlossberg durchkam. Die Aufständischen hatten den gesamten Bereich am Fuße des Schlossbergs und darüber hinaus mit Barrikaden versehen um den Regierungstruppen standhalten zu können. Regin musste es aber versuchen. Sein rascher Schritt trug ihn in Richtung des Münsters, er konnte den Turm der Kirche schon erblicken. Wie gerne würde er einmal dort oben stehen und die Stadt aus der Luft betrachten. Er riss seinen Blick und seine Gedanken von dem Kirchturm los und überlegte was er brauchen würde: Eine Waffe und dunkle Kleidung, mehr würde er nicht benötigen – er musste ja nirgendwo einbrechen. Die passende Kleidung hatte er schon. Also fehlte noch die Waffe. Am liebsten einen Dolch. Sein Vertrauen setzte er bevorzugt auf eine gute Klinge, mit welcher er meisterlich umzugehen wusste, als auf eine laute Schusswaffe. Mit einer ausreichend dünnen und stabilen Klinge konnte man Schlösser knacken, Türen aufhebeln und Kehlen aufschlitzen. Sein Talent mit Klingen aller Art und seine engelsgleiche Geduld machte ihn, unter anderem, zum besten Dieb in der Umgebung.
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Vanir7777
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Beitrag15.08.2011 22:58

von Vanir7777
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Die Fortsetzung:

Vor Regins innerem Auge schwebte der Dolch den er brauchen würde.
In der Stadt verstreut hatte er Verstecke eingerichtet, in denen sich Waffen, Kleidung und Dietriche befanden. Eines würde er nun aufsuchen. Dazu ging er die schmale Seitengasse hinab und betrat die ausgestorbene Hauptstraße. In der Ferne hörte er Schüsse, aber das kümmerte ihn nicht, die Kämpfenden hatten eine Pattsituation auf den Brücken – Ihm bereitet eher die Barrikaden in der Nähe des Schwabentors Sorgen. Wenn die Kämpfe hart und andauernd waren, würden dort zwei, vielleicht drei, Wachen stehen, an denen er vorbei kommen musste; sonst mindestens fünf, was das Durchkommen erschweren würde. Vor ihm verlief die Straße in einer Kurve, kurz danach würde er das Tor sehen können. Das Rufen von rauen Männerstimmen drang an sein Ohr und er sah, dass schon die Kurve von einer Barrikade blockiert wurde. Die Blockade bestand nur aus aufeinander gestapelten Kisten, einigen Kutschenrädern und einem alten Kleiderschrank.
Einer der, vermutlich drei Männer, erspähte ihn und rief: „Stehen bleiben!“ Regin dachte nicht daran. Er verfiel in einen leichten Trab und der Mann hob ein Gewehr. „Stehen bleiben!“, grollte die Wache abermals. Abrupt blieb er stehen - er wollte nicht erschossen werden.
„Lass mich durch, ich bin Freiburger.“ Der Mann, dessen Bart aussah wie ein dichtes Waldgestrüpp,  blickte ihn misstrauisch an.
„Was sagt mir, dass du nicht ein Spion dieser Fürstenhandlanger bist?“
„Wenn das so ist: Was muss ich dir sagen, damit du mir glaubst?“
Misstrauisch fragte der Mann: „Wo gibt es das beste Bier in der Stadt?“
Regin hatte mit etwas anderem gerechnet und sagte: „Das gibt es im Franziskaner Kloster.“
Noch nicht vollends überzeugt meinte der Mann: „Vielleicht bist du einer der Verräter, die sich gegen ihre Mitbürger wenden. Deshalb beweise mir, dass du kein Verfechter der alten Ordnung bist. Was steht in dem Brief, den Kamerad Karl dem preußischen König widmete?“
Regin war dabei gewesen als das Volk sich vor zwei Wochen auf dem Münsterplatz versammelt hatte und  Karl, der mit vollem Namen Karl von Rotteck hieß, eine Rede gehalten hatte. Einige gut gefüllte Geldbörsen fanden dort den Weg in seine Taschen und er konnte sich noch der unerhört frechen Worte des Karl von Rotteck entsinnen.
Regin antwortete: „Herr von Rotteck sagte: Der Monarch wäre ein königlicher Schauspieler und Bürgertöter.“
Jetzt waren die Zweifel des Mannes zerstreut: „Um Himmels Willen, was machst du denn dann alleine da draußen?“
Regin lachte und meinte: „Das geht nur mich etwas an.“
Der Mann half ihm über die Barrikade und sagte verständnisvoll: „Das ist wahr, nun dann sei weiterhin vorsichtig.“
„Danke, und dir wünsche ich viel Glück.“ Ein letztes Mal sah Regin den Mann an, der nickte. Die anderen beiden Wachen lungerten an einer Hauswand herum und aßen das dunkle, körnige Brot, welches hier in der Gegend üblich war. Regin drehte sich um und schlug erneut eine schnelle Gangart an. Seine Schritte führten ihn um die Kurve und durch das Schwabentor hindurch. Das Tor bestand aus zwei unterschiedlich großen Durchgängen. Über dem Kleinen thronte ein niedriger, quadratischer Turm, der Große trug einen kurzen überdachten Wehrgang.
Rasch ging er durch die Gassen und seine Augen bewunderten das Spiel des Wasser in den kleinen Kanälen, die Bächli genannt wurden. An einer Biegung der Kanäle sah Regin, dass er sich nahe der Längsstraße befand, die vom Stadtbrunnen zum Schlossberg führte. Als sein Blick nach vorne wanderte und sich von dem träumerischen Wellen losriss, sah er, dass erneut eine Straßensperre das Durchkommen verhindert. Ein Karren war quer zwischen zwei Häusern eingekeilt worden und mehrere kaputte Bierfässer, wurden als Lückenfüller eingesetzt.
Regin nahm Anlauf und sprang über die Barrikade, sie war zu niedrig um ihn behindern zu können. Elegant landete er. Dann spürte er, dass er nicht alleine war.

12Wie es weitergeht »

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TET
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Beiträge: 570



Beitrag16.08.2011 01:11

von TET
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Das Thema gefällt mir. Vielleicht weil ich Badener bin. Es wurde ja auch schon viel kritisiert. Und ob ich es besser kann als du, muss ich erst mal abwarten.

Aber eine Kleinigkeit möchte ich trotzdem noch anmerken. Ich finde die verwendete Sprache teilweise etwas zu Modern. Ich beziehe mich jetzt auf den ersten Teil. Das ganz neue unten habe ich noch nicht gelesen.

Zitat:
Regin fiel Kaspar ins Wort „Nichts aber, wo ist dein Problem?“


das hier, klingt eher wie bei einer jugendlichen Bande die Leute abzieht.

Ich würde vielleicht schreiben:

Leicht gereizt sagte Regin:
„Nein, aber...“
Regin fiel Kaspar ins Wort „Aber was? Wo drückt der Schuh?“

Das ist jetzt nur ein Beispiel ich finde auch die darauf folgenden Sätze nicht sehr nach 19. Jahrhundert klingend. Klar kann man die damalige Sprache nicht verwenden, würde ja kein Mensch lesen wollen, aber so ein bisschen vielleicht.
Als Anregung, schau doch mal den Film "Kaspar Hauser" an mit Uwe Ochsenknecht in der Rolle des Großherzogs. Da finde ich die Sprache schön umgesetzt. Auch die des einfachen Volkes.


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sali
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Beitrag16.08.2011 09:19

von sali
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Hallo Vanir7777,

während ich den Inhalt eigentlich garnicht schlecht finde, gefällt mir die Sprache im Moment noch weniger gut. Zunächst ist aber anzumerken, dass ich selber kein Experte bin. Versuchen zu helfen werde ich dir bzgl. des zweiten Teils deiner Geschichte trotzdem.
Zum Teil bist du für meinen Geschmack unnötig unkonkret.

Zitat:
Vor Regins innerem Auge schwebte der Dolch den er brauchen würde.


Beziehst du dich hier auf einen bestimmten Dolch, den er irgendwo versteckt hat. Ist er was besonders? Oder meinst du schlichtweg irgendeinen Dolch?
Außerdem finde ich den Satz für meinen Geschmack unnötig verkompliziert.

Anschließend folgt eine Beschreibung des Weges zu einem seiner Verstecke. Das ganze wirkt für mich ein wenig leblos. Die Schüsse, die durch die Nacht (es ist doch Nacht oder? Weiss ich grade nicht so genau) hallten hackst du so ladida ab.
Zitat:
aber das kümmerte ihn nicht

Ich finde grade durch sowas ließe sich eine Atmossphere aufbauen. Besonders, wenn der "Bürgerkrieg" Ausgangspunkt deiner Geschichte ist solltest du versuchen, ihm dem Leser nahe zu bringen.
Im Moment gelingt es dir leider noch nicht.

Zitat:
Ihm bereitet eher die Barrikaden in der Nähe des Schwabentors Sorgen. Wenn die Kämpfe hart und andauernd waren, würden dort zwei, vielleicht drei, Wachen stehen, an denen er vorbei kommen musste; sonst mindestens fünf, was das Durchkommen erschweren würde.


Dieser Stelle finde ich, entschuldige bitte, furchtbar. Welche Kämpfe meinst du? Die am Schwabentor oder die auf der Brücke, ich glaube da fehlt der konkrete Bezug. Wo sind weniger Wachen? Warum so kompliziert formuliert?
"Regin konnte die Pattsituation, die zur Zeit auf den Brücken herrschte, nur Recht sein. Solange die Kämpfte dort andauerten, waren die Wachen gezwungen andere Aufgaben zu vernachlässigen und mit etwas Glück würde er an den Barrikaden am Schwabentor nicht mehr als drei von ihnen antreffen."
Auch daran kann man rummeckern, natürlich. Aber hier werden die Bezüge klarer.

Es ist jedoch nicht alles negativ. smile Der Dialog hier ist dir deutlich besser gelungen als der im ersten Teil. Das mit den zwei Fragen der Wache gefällt mir.

Insgesamt bin ich der Meinung du solltest versuchen den Krieg der in der Stadt herrscht lebendiger zu gestalten.
Seien es vertriebene Familien, die schutzsuchend seinen Weg kreuzen, Tote, Schüsse, Schreie, das lodernde von Flammen in der Ferne. Du könntest auch im Dialog auf das von den Kämpfen gezeichnete Gesicht der Wache eingehen (damit meine ich nicht unbedingt Wunden.)

Abschließend weise dich darauf hin, dass dies nur meine bescheidene Meinung ist. Andere sehen das vlt. ganz anders. Lass dich nicht entmutigen. Das Potenzial ist auf alle Fälle gegeben. smile

Grüße
sali


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Vanir7777
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Beitrag16.08.2011 10:22

von Vanir7777
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Ich freue mich ja immer riesig, wenn ich hier Kritik bekomme, weil die einfach so ehrlich ist.

Das mit der alten Sprache, ist so eine Sache. Leider lese ich nicht so gerne Historisches, da muss man sich fragen wo das bei mir herkommen soll. Aber ja, ich werde es versuchen   smile!

Sali, du hast natürlich Recht. Der Krieg muss klarer dargestellt werden. Das habe ich bis jetzt nicht getan, weil er keine sehr große Bewandtnis für die Geschichte hat. Ausschmücken werde ich das auf jeden Fall.

Die sprachlichen Schnitzer, sind leider Realität. Das muss ich ausbessern und auch noch einmal den nächsten Abschnitt prüfen, bevor ich ihn einstelle.


Vielen Dank euch beiden smile

Lg Vanir
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kskreativ
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Beitrag16.08.2011 10:36

von kskreativ
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Wenn Du einen historischen Roman schreiben willst, musst Du Dich in den Gewohnheiten Deiner gewählten Epoche bestens auskennen. Dazu gehört auch die Sprache. Formulierungen, Redewendungen und Vokabular dieser Epoche.

Um das dem Leser von heute verständlich zu machen, absolvierst Du eine Gratwanderung. Es soll sich ja flüssig lesen und trotzdem dem Historischen treu bleiben. Das ist bestimmt nicht einfach.

Wenn Du aber selber kein wirkliches Interesse an historischen Fakten hast, solltest Du Dir vielleicht ein anderes Genre aussuchen. Ohne intensive Recherche wird Deine Geschichte immer Fehler aufweisen und den Leser nicht überzeugen.


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Vanir7777
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Beitrag16.08.2011 10:48

von Vanir7777
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Interesse an historischen Fakten habe ich schon - das habe ich auch nirgendwo bestritten. Ich sagte ja nur, dass es mir wahrscheinlich schwerfallen wird, die Sprache richtig zu formulieren.

Wahrscheinlich werde ich mir den Film, der von TET vorgeschlagen wurde als ersten Input mal ansehen.

Das du sagst, das Genre ist das falsche, ist für mich nicht verständlich, es ist ja Fantasy. Nur das erste Kapitel, welches hier besprochen wird, ist von so starkem historischem Einschlag. Und das sollte ich hinbekommen.

Allerdings bin ich natürlich für jeden weiteren Tipp dankbar!

Lg Vanir
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TET
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Beitrag16.08.2011 21:32

von TET
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gibt sicher noch mehr Filme in der Art aber der liegt halt in etwa in der Zeit in der deine Geschichte spielt. kurz vor der badischen Revolution, also sprachlich würde das noch passen.

hier ist echt erschwinglich.
http://www.amazon.de/Kaspar-Hauser-Andr%C3%A9-Eisermann/dp/B0001XOM2I


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Vanir7777
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Beitrag16.08.2011 23:11

von Vanir7777
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Danke ich werde schauen, was ich draus machen kann, wenn ich wieder zurück aus dem Urlaub bin.

Bis dahin, überarbeite ich das, was ich habe

Lg Vanir
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Vanir7777
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Beitrag17.08.2011 18:23

von Vanir7777
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Die nächste Fortsetzung, ich hoffe, es gefällt.

Von rechts kam eine Stimme: „Wie hast du das gemacht?“ Verflucht. Jemand hatte gesehen wie er ein beinahe zwei Meter hohes Hindernis übersprang. Er reagierte geistesgegenwärtig. Langsam wandte er sich dem Sprecher zu. Er sah ein junges Gesicht, auf dem erste Bartstoppeln wuchsen und braungebrannt war. Regin zögerte, sollte er vielleicht einfach weglaufen? Nein, die Gefahr, dass er wiedererkannt wurde war zu groß und er würde gerne hier in Freiburg bleiben. Blitzschnell trat er nach vorne, der Junge wich zurück, konnte jedoch nicht weiter, weil die Wand ihn daran hinderte. Regin packte ihn an der Kehle und drückte zu, der Junge wollte schreien aber er konnte nur noch gurgeln. Der Todgeweihte schlug mit den Armen um sich und trat nach ihm, woraufhin Regin fester zudrückte. Die Bewegungen des Jungen erschlafften. In den kindlichen Augen standen Hoffnungslosigkeit und blanke Angst. Diese Unschuld ließ ihn nicht kalt. Das konnte er nicht tun. Er ließ ihn los, der Junge sackte auf den Boden und kämpfte um Luft.
Regin zischte: „Du hat mich nie gesehen.“ Er rannte weg, auf die Längsstraße und fragte sich dabei, was er getan hatte. Wahrscheinlich würde dieser Anflug eines Gewissens ihn eines Tages dazu zwingen aus der Stadt verschwinden zu müssen. Am Stadtbrunnen war, an der sonstigen Stille in der Stadt gemessen, viel los, so verlangsamte er seinen Schritt. Nicht auffallen, das war sein oberstes Gebot.
Drei Frauen standen am Brunnen und unterhielten sich, so leise, dass er nur die Mundbewegungen sehen konnte. Er schritt langsam an ihnen vorbei und bog in die Kaiserstraße ein, die Querstraße Freiburgs. Auf seiner Rechten lag ein Geschäft für Lebensmittel und noch ein Laden für allen möglichen Krimskrams. Danach bog erneut ein Gässchen ab. Genau da wollte er hin. Als er angekommen war, sah er am Boden ein Bächli, welches an dieser Stelle begann, unterirdisch zu fließen. Er ging in die Knie und griff in den Schacht. Dort befand sich eine kleine Klappe, er schob den Riegel beiseite und fasste hinein. Seine Hand umfasste den Griff eines Dolchs und er zog ihn hervor. Regin verschloss die Klappe wieder. Die Schneide des Dolchs wanderte an seinen Gürtel und wurde so von seinem weitem Hemd  verborgen. Ein kleines Stück weiter hinten in der Gasse, fiel der Schatten der Häuser auf eine kleine Steinbank. Da er warten wollte, setzte er sich.
Die Kühle des Steins drang rasch durch seine Hose und ließ ihn kurz frösteln. Ein paar wenige Blätter flatterten an ihm vorbei und erinnerten ihn gemeinsam mit der Kühle der Bank an den nahenden Herbst. So zog der Tag an ihm vorbei, mal wurde der Wind stärker, mal flaute er ab. Als es dunkler wurde und er in der Gasse das Licht der Sonne kaum mehr wahrnehmen konnte, stand er auf. Es grieselte vor seinen Augen und ihm schwindelte. Als der Schwindel verschwunden war, fing er an zu gehen. Regin ging den Weg, den er gekommen war, bis zu dem gepflasterten Weg zurück, der zu der Wirtschaft hinauf führte. Für ihn war es immer ein befreiendes Gefühl aus dem Tal zwischen den Häusern zu treten. Wenn er gekonnt hätte, würde er auch nicht in der Stadt leben sondern in irgendeinem beschaulichen Dorf.
Der stark ansteigende Weg, forderte seine Muskeln und er spürte seine gewaltige Kraft.  Bald würde er sie sicherlich brauchen. Plötzlich krachte neben ihm ein Ast im Gras und er wandte sich dem Geräusch zu. Ein schwer bewaffneter Söldner trat in sein Blickfeld.
„Wo willst du hin?“ Seine Stimme war unartikuliert und schwer vom Alkohol.
„Nur in die Wirtschaft.“ Regin wollte weiter gehen aber die Hand des Mannes hielt ihn an der Schulter fest.
„Die Wirtschaft hat geschlossen.“
„Ach, hat sie das?“ Die Frage war rein hypothetisch; Regin griff nach der Hand des Söldners und drehte das Handgelenk um. Der Überraschte schrie und fiel durch die Hebelwirkung zu Boden. Regin packte ihn am Kragen, zog ihn hoch und rammte dem Mann sein Knie ins Gesicht. Dann stieß er ihn den Steilhang zu seiner Rechten hinab, der mindestens zwanzig Meter in die Tiefe abfiel.

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TET
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Beitrag17.08.2011 22:33

von TET
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Was ich an deiner Stelle auf jeden Fall machen würde, wenn du keinen lächerlichen ungenauen Roman schreiben willst, sondern den Anspruch eines historischen Romans anstrebst, wäre ein Besuch im Stadtarchiv.

Online gibt es schon zu sehen was es dort zu finden gibt. Vielleicht auch Ideen für die Geschichte. Ein historischer Roman sollte ein paar nachvollziehbare wahre Begebenheiten beinhalten.

http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1144179/index.html

hier findest du hinweise zum Bürgerrecht und Polizeiwesen von damals und viele andere interessante Dinge mehr.


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Vanir7777
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Beitrag26.08.2011 12:34

von Vanir7777
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Das Ding ist ja, das alles Historische nach dem dritten Kapitel unrelevant wird, außer die Sprache.

Trotzdem werde ich mich dort mal umsehen - so weit wohne ich ja nicht weg lol2

An alle:

Ich würde mich freuen, noch eine Beurteilung der Fortsetzung zu bekommen smile

Lg Vanir
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TET
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Beitrag27.08.2011 02:08

von TET
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Brauchst du nicht hin, vieles ist bereits im Internet in digitaler Form einsehbar.

und es heißt irrelevant wink


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