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Die Stadt


 
 
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag08.08.2011 11:31
Die Stadt
von Kara
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

..und ab ins kalte Wasser smile

Die Stadt

Ich tauche ein in irres Hasten
man nennt es Leben heutzutage
getrieben von geeichten Massen
ein Individuum als Plage.
Verwirrt sah ich den Leuten zu, wie sie eilen und bewerten
in Sekunden ohne Zweifel das Jetzt in passende Bilder zerrten

Ein Stempel hier, ein Faktum dort, der Lärm schein unerträglich
Ich hole Luft und atme nicht
Ich schreie laut, Ihr hört mich nicht



_________________
...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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M.J.H.
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 28
Beiträge: 52



Beitrag08.08.2011 23:06

von M.J.H.
Antworten mit Zitat

Gefällt mir ausgesprochen! Lyrische Gesellschaftskritik in Tradition großer Dichter. Immer eine gute Kombination, aber du machst das wirklich elegant, tiefsinnig und gekonnt metaphorisch.

_________________
Die Seite, auf der die Kanonen arbeiten, ist nie die richtige. (H.H.)
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag08.08.2011 23:50

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich empfinde das leider als zu holzhammermäßig und abgedroschen. Du solltest eher Bilder nehmen, die dir persönlich bei dem Thema in den Sinn kommen und sie in eine für den Leser interessante Form bringen. Das hilft dir, eine eigene lyrische Stimme zu entwickeln. Nicht an Altbekanntem bedienen. Und die Reimerei wirkt hier auch eher verlegen, also nicht aus inhaltlicher Durchdachtheit heraus gewählt, sondern eher, weil du vielleicht denkst, ein Gedicht müsse sich reimen.
Tut mir leid, dass ich dir nichts Netteres sagen kann. Nicht abschrecken lassen.
Aber herzlich Willkommen im Forum by the way! smile

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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M.J.H.
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 28
Beiträge: 52



Beitrag09.08.2011 00:13

von M.J.H.
Antworten mit Zitat

Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:


Und die Reimerei wirkt hier auch eher verlegen, also nicht aus inhaltlicher Durchdachtheit heraus gewählt, sondern eher, weil du vielleicht denkst, ein Gedicht müsse sich reimen.


Trotz vorigem Lob muss ich Mr. Curiosity in diesem Punkt vollkommen recht geben...  Embarassed


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Die Seite, auf der die Kanonen arbeiten, ist nie die richtige. (H.H.)
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Gast







Beitrag09.08.2011 00:53

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Kara,

ich finde, hier blitzt schon etwas auf hier und da; allerdings benutzt du sehr "leere" Wörter wie "Individuum" und ähnliche, so dass deinen Leser keine wirklichen Bilder vors innere Auge treten können und der Text fast vollständig übers "Verstehen" wirken muss. Das ist schade!

Gruß,

Soleatus
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag09.08.2011 09:58

von Kara
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen !
Vielen Dank für Eure Anregungen! Wenn ich ehrlich bin, habe ich vorher noch nie jemanden meine Gedichte lesen lassen und mich mit dem Thema auch noch nicht wirklich auseinandergesetzt. Meine Gedichte enstehen oft eher aus dem Bauch heraus. Aber beim nächsten Mal werde ich versuchen, den Kopf mit hinzu zunehmen. smile Danke dafür!

Eigentlich schreibe ich eher Kurzgeschichten und arbeite an einem Buch mit Fernreisethematik. Spannend ist, dass ich mich da oft zurücknehmen muss, dass ich nicht zuuuu bildhaft schreibe.
Das mt den Reimen... hm... ich mag das irgendwie und gehörte für mich tatsächlich zu einem Gedicht wie die Milch in den Kaffee...  . Aber ist wohl zugegebenermassen etwas "old-school-fashioned" .  Confused
 Meine Frage ( jetzt nicht bezogen auf mein Gedicht, sondern allgemein) :
  Lest Ihr noch gern gereimte Gedichte?

Lieben Gruss, Kara


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...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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Gast







Beitrag09.08.2011 10:31

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Kara,

es spricht überhaupt nichts gegen gereimte Gedichte, da werden auch heute noch viele schöne geschrieben. Aber zu einem solchen Gedicht gehört mehr als zwei Gleichklänge am Ende der Zeile, man muss einige Dinge beachten, damit ein wirklich gutes Gedicht entsteht. Es ist Arbeit. Leider schreiben viele "gereimte Gedichte", ohne sich diese Arbeit vorher machen zu wollen, und die Ergebnisse lesen sich dann auch so. Da wäre es wahrscheinlich besser, ganz auf das Reimen zu verzichten.

Gruß,

Soleatus
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag09.08.2011 10:54

von Kara
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Soleatus!
Hast Du einen Tipp, wo ich mich weiter mit dem Thema auseinandersetzen kann? Gibts hier im Forum etwas darüber? Ich befürchte, mein Schulwissen ist mittlerweile etwas verblasst.
"Good writing is hard work..."  Smile  , richtig?
   LG; Kara


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Gast







Beitrag09.08.2011 12:19

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Kara,

Snoopy schreibt, so weit ich weiß, nur Prosa und soll sich daher bei den Gedichten mal bedeckt halten...

Ich bin ja auch noch nicht so lange im Forum, aber links in der Leiste gibt es einen Link zur "Lyrik-Werkstatt" (in der Forumsübersicht auch), vielleicht schaust du da mal vorbei?!

Gruß,

Soleatus
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag09.08.2011 12:45

von Kara
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Habe schon einmal ein bisschen herumgebastelt...

Ich tauche ein in irres Hasten,
man nennt es Leben heutzutage.
Den Kopf gesenkt,
der Regen klebt.
Die Herde lärmt, sie drängt, sie fordert.
Schnell und schneller !
rufen die
geeichten Massen
(sie können es nicht lassen smile ( raus oder rein ?)
Ein kleiner Sonnenstrahl als Plage.
Wär´ich doch taub.

Verwirrt sah ich den Leuten zu, wie sei eilten und bewerten
ein Stempel hier
ein Faktum dort
in Sekunden
ohne Zweifel
das Kind in passende Bilder zerrten.


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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag09.08.2011 12:50

von Kara
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wär´ich doch blind...


uppss.. blöde Technik  Embarassed  
naja.. ist wohl noch nicht ganz fertig gebastelt..
Danke für Eure Anregungen !!!
Gruss, Kara


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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag09.08.2011 17:39
Re: Die Stadt
von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Hallo Kara!


Kara hat Folgendes geschrieben:

Die Stadt

Ich tauche ein in irres Hasten
man nennt es Leben heutzutage
getrieben von geeichten Massen
ein Individuum als Plage.
Verwirrt sah ich den Leuten zu, wie sie eilen und bewerten
in Sekunden ohne Zweifel das Jetzt in passende Bilder zerrten

Ein Stempel hier, ein Faktum dort, der Lärm schein unerträglich
Ich hole Luft und atme nicht
Ich schreie laut, Ihr hört mich nicht

Deine erste Version war gar nicht so schlecht. Inhaltlich ist sie interessant, diese Anonymität, die du in der Stadt ausdrückst.
Du bist etwas sprunghaft vorgegangen. Das machte es dem Leser schwer. Die Interpunktion könnte unterstreichen. Das Präsens würde ich dem Schluss vorbehalten. Dann wirkt es. Ebenso die Zeilensprünge besser überdenken. Vielleicht solltest du als Anfängerin bei der Perspektive des LIs bleiben und die Reime verbessern, damit sie überzeugen, z.B. so (macht mir einfach nur Spaß, aber so wäre es mMn besser):



Die Stadt

Ich tauchte ein in irres Hasten,
man nennt es Leben heutzutage,
ich trieb, bis mich die Massen fassten.
Als Individuum. Als Plage.

Verwirrt sah ich den Leuten zu,
die in der Eile mich begehrten
und in Sekunden ohne Zweifel
mein Ich in passende Bilder zerrten.

Ein Stempel hier, ein Faktum dort,
der Lärm mir unerträglich.

Ich hole Luft und atme nicht.
Ich schreie laut: Ihr hört mich nicht.


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag09.08.2011 19:59

von Kara
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Jocelyn, ich finde Deine Version grossartig!!!!
Ganz im Ernst,so gehört es. Nun ist es fertig. Was soll ich sagen, ich bin entzückt.  Very Happy  
1000 Dank!!! Liebe Grüsse, Kara


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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag09.08.2011 20:16

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Danke. Du warst aber selbst nahe dran. Du musst einfach noch mehr in die Materie einsteigen.
Das Fundament des Gedichts war zweifellos gut und von dir. Wink


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

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