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Konserve


 
 
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Franziska
Eselsohr

Alter: 48
Beiträge: 334
Wohnort: Freistaat


Beitrag11.07.2011 22:24
Konserve
von Franziska
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Konserve


Fruchtbare Ursache
Urschwere Durststrecke
Weiche Landung
Nach suchend Stolpern

Frustfreie Worte
Taten des Scheins
Reduziert
Natürlichkeit konserviert

Zurückhaltung gelöscht
Ausgebrochen unverbraucht
Lebendig geliebt
Tauchend -
Blasen prickeln
Auf Herzfasern.



_________________
*wenn ein Vogel die Disposition hat, in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Aerodynamik zu fliegen, dann brauchen wir ihm deshalb noch nicht die Kenntnisse dieser Gesetze zuzuschreiben*
Noam Chomsky
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5002
Wohnort: Berlin


Beitrag12.07.2011 09:18
Re: Konserve
von Nina
Antworten mit Zitat

Juhu,

Franziska hat ein Gedicht geschrieben! Smile ein Konservengedicht.
Ich geh dann mal kurz durch:

Franziska hat Folgendes geschrieben:
Konserve


Fruchtbare Ursache
Urschwere Durststrecke
Weiche Landung
Nach suchend Stolpern

in der ersten Zeile heißt es: Fruchtbare Ursache, damit könnte "ein neuer Mensch" im Leben gemeint sein, dem man begegnet ist, nach langer, schmerzhafter Durststrecke. Die Landung ist weich, d.h. das Gegenüber nimmt einen an, man ist willkommen. Nach langer Suche, die von Unsicherheit gekennzeichnet war, angekommen.

Frustfreie Worte
Taten des Scheins
Reduziert
Natürlichkeit konserviert

Die Sprache der Beiden ist "frei", von Frust und überflüssigem Tand. Das Miteinander der Beiden verändert sich, es beginnt eine Annäherung, die auch oder gerade deshalb möglich wird, weil "Taten des Scheins" weniger werden. Das Natürliche kommt raus, darf raus und ebnet den Weg zueinander.

Zurückhaltung gelöscht
Ausgebrochen unverbraucht
Lebendig geliebt
Tauchend -
Blasen prickeln
Auf Herzfasern.


Jetzt gibt es kein Halten mehr. Beim Ausgebrochen unverbraucht habe ich kein klares Verständnis. Gemeint sein könnte, dass die Zuneigung füreinander "ausgebrochen" ist, d.h. der Damm, der alles schützend zurück und hinter sich hielt, ist gebrochen. Die Angst ist fort. Und das, was sich da berührt und begegnet, ist frisch und lieb und neu. Lebendig geliebt, d.h. Liebe(n) ist möglich mit diesem Menschen. Die letzten drei Zeilen: berauschte Sinne, Berührungen, Glücksempfinden.

So habe ich Dein Gedicht verstanden. Der Beginn einer Liebe. Dass es Konservengedicht heißt, verstehe ich nicht ganz sicher. Ich vermute, dass das, was hier gelebt und geliebt wird, (erhalten) bleiben soll.

Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen.

LG
Nina


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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Franziska
Eselsohr

Alter: 48
Beiträge: 334
Wohnort: Freistaat


Beitrag14.07.2011 17:46
kuckus
von Franziska
pdf-Datei Antworten mit Zitat

einen freudigen Nachmittag Dir!

DU hast bis in jede Einzelheit genau "richtig" interpretiert, was ich meinte.
Was bist du nur für eine Seele?!?

Ausgebrochen unverbraucht...
die Liebe ist ausgebrochen und unverbraucht, da sie auf Natürlichkeit basiert.

Es heißt Konserve genau aus diesem Grunde, es soll, wenn möglich genau so bleiben.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast!
und: wer weiss, ob dies alles nicht wirklich zu großen Teilen eines Tages
tatsächlich möglich ist...träum.

Alles Liebe! Franzi


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Cheswick
Erklärbär
C


Beiträge: 2



C
Beitrag15.07.2011 11:47

von Cheswick
Antworten mit Zitat

Dein Gedicht verspricht Liebe und verfängt sich in Zweifel.
Ist es Lust, die die Worte beflügelt, oder Einsamkeit????
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag15.07.2011 16:53

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Was es auch ist. Ich mag das katachretische Taumeln durch den Fluss der Worte, die sich aneinander reiben an Anthitetik und an steilen Thesen.
Manchmal vielleicht ein wenig zu viel, aber insgesamt gerne gelesen, viele schöne Bilder gesehn und mich ins Ende verliebt...

lg
Schmierfink


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"Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine

"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch

"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"

Georg Büchner
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Franziska
Eselsohr

Alter: 48
Beiträge: 334
Wohnort: Freistaat


Beitrag18.07.2011 09:24

von Franziska
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@ cheswick
es ist, was es ist, sagt die Liebe... **

@ schmierfink
mhh, das Ende, ja..
Zuviel: es scheint, als wäre es tatsächlich so, dass die ersten paar Gedichte, die rauskommen, nach einer längeren Pause, überladen sind, zumindest bei mir ist das wohl so... stimmt, stimmt.
Danke für deine Worte, auch wenn ich zwei davon googeln musste, Katechetik hab ich gefunden, katachretisch nicht.
Anthitetik fand ich auch nicht, nur Antithetik: häufige Verwendung von inhaltlichen Gegensätzenin der Lyrik des Barock.  Joa, könnt i nachvollziehen.

Alles Liebe, schönen Tag! Fränzle


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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag18.07.2011 17:35

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

hey nochmal,

katachrestisch hab ich als Adjektiv zu Katachrese: bildbruch ganz frech gebildet.^^

Anthithese war gemeint, sry für die Schreibung.^^ Nicht nur im Barock so, Antithese bis heute als Stilmittel aktuell.^^


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