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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Mörderische Gräflichkeiten


 
 
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
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Beitrag15.07.2011 18:02

von lupus
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sag Hardy,
willst du mich pflanzen? (auf gut Deutsch: verarschen)

dann tausch doch verdammt noch mal das was inhaltlich nicht passt aus, ich schreib doch nicht deinen Text. Es geht um's Prinzip.

einmal noch: mach aus deinen erklärenden Einschüben kleine Mini-Geschichten, in denen das vorkommt, was du dem Leser erklären willst.

Ich versteh nicht, was los is mit dir.

und natürlich geht zwei mal hundertfach. Is doch klar, dass das Absicht war.

Und: das Partizip II von stehen kann mit haben oder sein gebildet werden, du kannst es dir also ausnahmsweise aussuchen. Dativ und Akkusativ oder gar Genetiv sind im Übrigen ganz selten untereinander substituierbar.

grrrr*

lgl


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
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Wohnort: Deutschland


Beitrag15.07.2011 18:48

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Ich versuche es mit einer neuen Version. Besser kann ich nicht. Smile

Wolfgang, ich hoffe jetzt zu wissen was du meinst. Du erwartest tatsächlich, ich würde aus bestimmten Andeutungen aus diesem kurzen Text komplette, kleine G'schichterl zaubern können?
Natürlich könnte ich es, aber das ist nicht mein Anliegen; im Moment nicht.
Hardy

Text:

Die schwere Kaltblutstute- Rosi genannt- zieht schnaufend einen Ackerwagen den Hügel hinauf. Ihre Hufeisen stemmen sich in den verwitterten Boden eines Feldweges. Sie schnauft vor Anstrengung Rotz aus den Nüstern und lässt ab und an Winde streichen. Auf dem Kutscherbock sitzt ein alter Mann, der leicht mit der Longe über Rosis Rücken streichelt und versucht Insekten zu verjagen. Es scheint als würde er schlafen.
Aber Franz, der seit vielen Jahren in einem landwirtschaftlichen Gut in Bayern arbeitet, döst, da seine Rosi weiß wohin dieser Feldweg führt. Einige Krähen fliegen über das Gespann hinweg und haschen sich- es ist Paarungszeit.

Der Mann und sein Pferd haben den Auftrag, zwei leere, 500 Liter fassende Wasserbehälter auf einen Hügel zu transportieren. Diese Behälter werden im Obstbau zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt. Dem Kutscher Franz ist dieser Auftrag nicht geheuer. Weit und breit gibt es in dieser Ecke der Besitzung des Gutes kein Wasser. Auf dem Hügel soll Franz  weitere Anweisungen abwarten. Er beißt einen Priem aus seinem Tabakriegel. Das Kauen und Spucken des Tabaks beruhigen ihn. Heute ist er besonders erregt, weiß nicht was los ist.

Seine Rosi scheint den Tabak gern zu riechen, wenn er ihr den Haferbeutel umhängt und sie neckend anhaucht. Sie wiehert kurz, schüttelt die graue Mähne und wird unruhig, was man in ihrem Alter nicht mit Rossigkeit verwechseln sollte. Der Tierarzt, zwar verwundert, meinte, es wäre für eine natürliche Stimulation der Östrogene nicht schlimm und Rosi würde sich jünger fühlen.
„Geht schon, Franz“, meinte er lächelnd.

Allerdings passiert es, dass Rosi bei diesem Akt mit dem rechten Bein nach hinten austritt. So musste Franz jeden Morgen ihr Hufeisen kontrollieren. Ihren Pferdeschuh im Gesicht zu haben, wäre für den Kutscher unangenehm. Trotzdem ist Rosi lieb, man versteht sich zwischen Ross und Kutscher.

Auf dem Hügel angekommen, blickt Franz über drei Hektar blühender Apfelbäume. Zwei Jahre benötigten die Mitarbeiter des Gutshofes diese Plantage aufzubauen. Franz hatte die Setzlinge mit gepflanzt und gepflegt. Rosi zog nach alter Tradition den Schälpflug durch die Plantage, um den Boden zu lockern. In diesem Jahr soll die erste größere Ernte stattfinden. Die Blüte steht gut. Franz freut sich auf diese Ernte. Ihm und anderen Mitarbeitern wurden Deputate, wie Prämien, Most und Wein versprochen.

Während er die Plantage und die umliegenden Felder beobachtet, überlegt er was es mit den leeren Fässern auf seinem Anhänger für eine Bewandtnis haben soll. Ein Tankwagen der auf einem befestigten Feldweg seine Richtung ansteuert irritiert ihn.
Der schwarze Tank mit gelber Aufschrift, „Esso“, lässt ihn unruhig werden. Ein junger Mann steigt von seinem „Bock“ und begrüßt den Alten.
„Ich soll hier 1000 Liter Diesel abfüllen, wahrscheinlich in ihre Wasserfässer?“, fragt der Mann.
„Weiß ich nichts von“, sagt Franz mürrisch. Der Mann holt einen Auftragsschein aus der Tasche. Er denkt, es würde wohl alles seine Richtigkeit haben, als er die Unterschrift seines Herrn
sieht. Er setzt seinen Ackerwagen zum Tanklaster zurück. Der junge Mann zieht den Schlauch von der Rolle und befüllt die beiden Fässer. Er lässt Franz unterschreiben und meint er würde noch einmal kommen, falls die Brühe nicht reicht. Für was es reichen soll, fragt Franz. Keine Antwort.

Unzählige Liter Wasser und Jauche hatte Franz in vielen Jahren in den Fässern transportiert, aber Diesel? Sehr eigenartig. Er führt Gespräche mit seiner Rosi doch sie scheint auch keine Antwort parat zu haben. Sie wiehert und furzt, wahrscheinlich durch den Gestank des Diesels noch mehr animiert. Franz spannt sie aus. Rosi grast äppelnd.
In der Ferne eine Staubwolke welche sich nähert. Franz steigt vom Bock um seinen Gutsherren, Oranio Graf von Obstholzen zu begrüßen. Der steigt von seiner Harley Davidson. Komische Zeiten, denkt Franz. Oranios Vater ritt früher auf seinem Araberhengst über die Felder trotzdem Pferd und Reiter Glasaugen hatten. Irgendwie kamen Ross und Reiter zum Freien Fall und der Gaul musste wegen eines Beinbruchs getötet werden. Mit dem erlösenden Schuss für sein Pferd bekam der alte Gutsherr einen Herzinfarkt und verstarb zappelnd  neben seinem Arabergaul. Das waren Zeiten schmunzelt Franz.

Der Graf ist ein gut aussehender Mann, von etwa 50 Jahren. Seine zackigen Anweisungen für den täglichen Tagesablauf auf dem Gutshof, lassen ihn in Verdacht geraten preußische Adern in bayrischen Boden pflanzen zu wollen. Es ist üblich ihn grundsätzlich mit Monokel zu sehen, was bei den ‚Blaublütern’ ein Modetrend ist. Scheidungen sind auch in Mode, so jedenfalls die Gerüchte und Gerüche um den Grafen und seine Gnädigste.
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The Brain
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Beitrag15.07.2011 19:02

von The Brain
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Ei der Daus,

hier ist ja was los!

Habe mich jetzt mal durchgekämpft ...

Kann deine Verwirrung nachvollziehen, lieber Hardy, verstehe aber auch die Kritiken. Es sind eigentlich einige schöne Bilder in deinem ersten Teil (auf den ich mich dann auch erst mal beschränke), die aber unter zu vielen erklärenden Elementen verloren gehen. Es sind so viele Dinge auf kleinem Raum zusammengefasst, die du der Einfachheit halber eben "be"-schreibst. So stolpert man ein kleines bisschen durch deinen Text. Es fließt nicht heiter dahin, was wohl deine Absicht gewesen sein mag, sondern man reibt sich an Ecken und Kanten.
Die Sicht der Dinge ausschließlich aus der Perspektive deines Franz zu beschreiben würde der Geschichte glaube ich besser stehen. als die von dir gewählte des AE? Mmmhhh - könnte am Ende aber schwierig werden.

Dein Geschichterl hat was - besonders der Schluss hat mir gefallen. Mit ein paar kleinen Korrekturen ...


Liebe Grüße  


Brain


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derSibirier
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D
Beitrag15.07.2011 19:04

von derSibirier
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Deine Überarbeitung macht mich traurig.
Ich geb's auf.

derSibirier
grüßt
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag15.07.2011 19:33

von Hardy-Kern
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derSibirier hat Folgendes geschrieben:
Deine Überarbeitung macht mich traurig.
Ich geb's auf. derSibiriergrüßt

Nehme es dir nicht übel. Werde es mal mit Tiergeschichten vom Imkerwagen, mit Bienen und Drohnen und dem Paarungsverhalten von Eisbären versuchen. Vielleicht schreibe ich auch eine Geschichte, wie man ein Pferd beim Beschlagen richtig aufhält, um keinen Bandschaden zu bekommen.Smile

Es ging doch (siehe oben) um die Adjektive und nun...? isses ooch wieder nich recht.

Das übersteigt nun meine Spaßgrenze.
Wer es besser kann, bitte schön.
Immer ran, kein Problem für mich.  Smile

Hardy
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derSibirier
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D
Beitrag15.07.2011 19:53

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Deine Überarbeitung gleicht dem Dunghaufen eines Ziegenbockes. Die ursprüngliche Version ist um einiges besser.

Zitat:
Wer es besser kann, bitte schön.


Das macht keinen Sinn und sollte unterlassen werden.
Es ist dein Text.

freundschaftliche Grüße
Sibirier
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The Brain
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Beitrag15.07.2011 19:59

von The Brain
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Oups,
hast deine Überarbeitung reingestellt, während ich noch am Schreiben war. Muss dem Eismann Recht geben. Die neue Version hat an Glanz verloren. Mir ging es z.B. nicht so sehr um die Adjektive, obwohl du es dir ja mit deiner Einleitung zum Ziel gesetzt hast.

Liebe Grüße

Brain


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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag15.07.2011 20:31

von Hardy-Kern
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derSibirier hat Folgendes geschrieben:
Deine Überarbeitung gleicht dem Dunghaufen eines Ziegenbockes. Die ursprüngliche Version ist um einiges besser.
freundschaftliche Grüße
Sibirier

Und warum wurde sie (Version) zerissen? Manchmal scheint mir, dass mancher nicht mehr weiß, was er geschrieben hat.
Scheint wohl irgendwo Frost zu sein.

Für mich ist Schluss. Wer es nicht kapiert hat die Pechmarie getroffen.
Mache mich doch nicht zum Harry.

Hardy
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag15.07.2011 20:35

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

The Brain hat Folgendes geschrieben:

Die Sicht der Dinge ausschließlich aus der Perspektive deines Franz zu beschreiben würde der Geschichte glaube ich besser stehen. als die von dir gewählte des AE? Mmmhhh - könnte am Ende aber schwierig werden.
Liebe Grüße  Brain

Ja das wird schon schwierig, da Franz erschlagen wird. Wie soll das nun wieder funktionieren? Haarsträubend!Smile

Hardy
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lupus
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Beitrag15.07.2011 20:57

von lupus
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hm,

mich würde jetzt interessieren, weshalb die erste Version besser war. Ich finde die Eliminierung einiger Adjektive war ein Schritt vorwärts, ebenso das Weglassen diverser Überflüssigkeiten. Es sind immer noch welche drin und die Zeitenfolge hast du durch den ZUfallsgenerator gequetscht, einige Bezüge sind dir misslungen. Es is immer noch wenig Leben  im Text.
Ich glaube jetzt zu wissen, wofür die ganze Spuckerei gut war. Du wolltest ein 'was sich liebt das neckt sich'-Verhältnis skizzieren, das könntest du viel besser machen.

Aber egal. Du willst eh nicht mehr ...

edit: du könntest in der Ich-P anfangen (oder personal ganz in den F. zoomen) und dann einen auktorialen Abspann machen, wobei ich nicht glaub, dass das besser wär.

edit2: ach ja, lies dir die Komentare durch, dann weißt du, warum die erste Version zerrissen wurde (alles zu wiederholen dürft ja nicht nötig sein)


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lg Wolfgang

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Mr. Curiosity
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Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 00:27

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Tja, mir gefällt die zweite Version besser. So verschieden können Geschmäcker sein. Für mich fließt sie mehr.

Aber auch ich fände es gut, wenn du die Informationen, welche du hier einbringst etwas mehr verteilen würdest, z.B. im späteren Verlauf. Oder versuch etwas in Dialogform zu vermitteln. So entsteht nichts an Handlung, sondern lediglich eine Aufzählung von Ereignissen. Und mit Detailbeobachtungen meinte ich nicht, dass die Geschichte Gott weiß wie ausführliche Beschreibungen enthalten sollte. Ganz im Gegenteil. Pick irgendein vielsagendes Detail raus, durch das der Leser sich z.B. sofort ein Bild von der Landschaft machen kann. Irgendetwas, was nicht austauschbar ist. Grüne Weiden und Rapsfelder gibt es Millionenfach und daher ist es langweilig, sie zu beschreiben. Lebendigkeit entsteht für mich aus dem Detail heraus. Passt natürlich hier überhaupt nicht rein, aber ich denke da immer an Harry Potter als Musterbeispiel. Ohne die tausend liebevollen Einzelheiten wäre die Reihe bei weitem nicht so erfolgreich gewesen, wenn überhaupt.
Vielleicht ist das ein Tipp (für zukünftige?) Texte.

LG David


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Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

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BlueNote
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Beitrag16.07.2011 11:00

von BlueNote
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Hallo Hardy,

meine Meinung: Die erste Version ist viel besser, weil authentischer. Hier erkennt man noch den typischen Harry-Stil, die Formulierungen und Ideen sind originell und die Sätze fließen nicht so kantenlos dahin, wie in der verbesserten Version. Auch die vielen Adjektive der ersten Version gefallen mir, sie lockern den gewählten Berichtstil (der mir ebenso gut gefällt und den ich genau richtig finde) etwas auf. Viele Tipps, die ich hier gelesen habe, zielen meiner Meinung nach darauf ab, aus dem Text einen anderen machen zu wollen oder aus dem Autor. Du solltest aber schon bei deinem eigenen Stil bleiben und nicht versuchen, aus deinem Text irgend so eine 08/15 Schreibe für den Trivialliteratursektor zu machen (Stichwort: "showing statt telling"). Allerdings ist es auch bei deinem etwas kantigeren Stil notwendig, dass man als Autor die Sprache ganz sicher beherrscht. Das scheint mir oftmals noch ein kleines Problem zu sein ... Auch einen Satz logisch zu Ende zu führen und nicht einfach mit an einer Anhäufung von Nebensätzen spontane Gedankeneingebungen zusammenzuwerfen.

Dein großes Potential sehe ich in deinen Ideen, der Originalität, dem, "was" du zu erzählen hast (inklusive Detailwissen, Fachwissen), aber auch, wie du es erzählst. Eine verkrampfte Schreibe wird dir nicht gelingen. Das größte Verbesserungspotential sehe ich in der Satzstellung und der Grammatik.

BN
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Mr. Curiosity
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Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 12:16

von Mr. Curiosity
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Zitat:
Du solltest aber schon bei deinem eigenen Stil bleiben und nicht versuchen, aus deinem Text irgend so eine 08/15 Schreibe für den Trivialliteratursektor zu machen (Stichwort: "showing statt telling")


Was hat "show don't tell" denn mit Trivialliteratur zu tun? Gerade da trifft man es doch umso seltener an, während die wirklich großen Romane - so fiel es mir zumindest auf, seit ich das Prinzip kenne - doch viel mit "Show"  arbeiten. Ich nehme mal an, du hast dich hier nur etwas missverständlich ausgedrückt (?)

LG David


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BlueNote
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Beitrag16.07.2011 13:07

von BlueNote
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Zitat:

während die wirklich großen Romane

Ich überlege gerade, was ein wirklich großer Roman sein könnte ... "Der Zauberberg" von Thomas Mann vielleicht ... hier wird mir (als Leser) sehr viel erzählt, es wird sogar außerordentlich viel beschrieben. Und es ist eines der großartigsten Bücher, die es gibt.

Dein "show don't tell" mag durchaus seine Berechtigung haben, doch wird mir dieser Tipp in diesem Forum oft zu pauschal gegeben, ohne den individuellen Stil des jeweiligen Autors zu berücksichtigen. Das ist mein Grundgedanke. Die andere Behauptung (Trivialliteratur) diente eher dazu, Leute wie dich auf die Palme ... ähm ... zu einer Reaktion zu bringen.

Ich sehe aber auch, wie DSFO-Autoren durch gutgemeinte Tipps beginnen, ihren eigenen Stil aus den Augen zu verlieren. Wenn man (als Kritiker) gegen den Strich bürstet, so wird das niemals eine gute Frisur.

BN
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Mr. Curiosity
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Der goldene Käfig


Beitrag16.07.2011 13:55

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Um durch reines Erzählen fesseln zu können, muss man schon extrem was auf dem Kasten haben und darf sich nicht in Allgemeinplätzen verlieren (wie ich oben im Kommentar anmerkte). Thomas Mann hat ein Händchen für die Einzelheiten. Nichtsdestotrotz kann ich mit ihm nichts anfangen, vor allem nicht mit dem "Zauberberg", da mag man mich von mir aus auch Ketzer oder sonstwas schimpfen. Diese auktoriale Lehrmeisterstimme und dann endlose reine Beschreibungen. Ich schlief fast ein. Die "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" hingegen fand ich klasse.
Aber das ist OT.
Das ist das Problem mit vielen Klassikern: Dieses reine Erzählen, das zur entsprechenden Zeit bestimmt gut ankam, heutzutage allerdings bei vielen Menschen nicht mehr. Verallgemeinern will ich hier nicht. Es fiel mir nur häufig auf  Wink

LG David


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Hoody
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Beitrag16.07.2011 16:57

von Hoody
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Hallo Hardy.
Habe mir die neue Version durchgelesen und werde jetzt gleich Verwirrung anzetteln lol2 Mir sind deine Satzanfänge und dein Satzbau aufgefallen. Lesen sich stellenweise sehr ähnlich und kratzen nur an der Oberfläche, da fehlt mir die Überleitung. So liest es sich aber ungefähr so:
Tom ging die Straße hinunter, ohne nach rechs oder links zu schauen. Er sah Bettina vor sich. Er träume oft, wenn er schlief, von ihr. Tom ging an ihr vorbei. Sie roch sehr, sehr gut.
Stil oder Logikfehler jetzt einfach ignorieren, aber so liest es sich - übertrieben dargestellt. Aber vielleicht liegt es auch an mir. Führe gerade mit Krieg Satzanfängen.


lg hubi


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Einherjer
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Beiträge: 545



Beitrag16.07.2011 18:37

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Nabend.

Spontan wären mir jetzt zwei logische Fehler aufgefallen:

A: Diesel ist kein guter Brandbeschleuniger

B: 1000 Liter auf 3 Hektar (30.000m²) verteilt, ergeben etwa 0,03 Liter auf einen Quadratmeter. Das ist weniger als ein doppelter Schnaps.

Gruß

Einherjer


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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)

Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Hardy-Kern
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Beitrag16.07.2011 18:40

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Werte Kolleginnen und Kollegen,

seid mir nicht böse, die Kommentare erschlagen mich, da sie wie ein Jojo
hoch und runter gehen. Einer möchte Hüh der andere Hot, absolut verständlich, nur hatte ich das in dieser Form nicht erwartet.

Ich wäre nicht der unqualifizierte Hardy-Kern, wenn ich nicht eine Geheimwaffe hätte. Könnten  Disziplin und Ausdauer etwas bewirken?
Das habe ich immer "gepredigt" und nun setze ich noch einmal an.
Natürlich ist das wichtig, aber man muss versuchen die optimale Handlung zu finden und das ist bei den vielen Besserwissern sehr schwer. cry

Was mich stört, Details sollen beschrieben werden.
Wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich die Geschichte verlängern sollte?
Ein insgesamter Eindruck der Örtlichkeiten? Steht doch schon geschrieben.

Was mir auffällt, dass es bisher noch keine Gesamteinschätzung der Geschichte für den Text, Inhalt und Pointe gibt. Denn in diesen zwei folgenden Teilen beschreibe ich viele Einzelheiten. Mehr benötigt der Leser für diese Geschichte nicht und eigentlich ist die Einleitung auch genügend.

Es gibt gute Hinweise und ich visiere noch mal zwischen Kimme und Korn.
Aber dann ist die Sense stumpf, das Weizenfeld war längst reif und wurde gemäht. Smile

P.S.

Ich wäre enttäuscht, wenn es wieder eine großmäulige Diskussion über Hoch- und Tiefglanzseiten der Literatur geben sollte.
Bitte nicht hier, dafür gibt es andere Threads. Wem die Geschichte zu billig ist kann abhauen und seinen eigenen Mist schreiben.

Punkt! Uff!

Hardy
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The Brain
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Beitrag16.07.2011 18:51

von The Brain
Antworten mit Zitat

Kann ja jetzt nur für mich sprechen ...

Zitat:
Dein Geschichterl hat was - besonders der Schluss hat mir gefallen. Mit ein paar kleinen Korrekturen ...



Soweit mein bereits kurz angemerkter "Gesamteindruck". Was mir in deinem ersten Teil fehlt - in der Ursprungsversion; die Überarbeitung ist kein Hardy mehr ... - das sind einfach die Bilder im Kopf. Ein bisschen mehr Liebe zum Detail, statt eben mal schnell leicht schnodderig eine Beschreibung hingeworfen. So könnte man es überspitzt formulieren.
Du wirst jetzt sagen - steht doch alles da! Eben nicht, lieber Hardy. eben nicht. Es ist irgendwie nur angedeutet ... So Sätze, um es überzeichnet zu sagen, in dem Stil von - Die Bäume waren grün, die Felder gelb - und da wünsche ich mir eben mehr.

Die Adjektive haben mich, wie gesagt, jetzt nicht so sehr gestört.


Alles unklar?

Liebe Grüße

Brain


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Hardy-Kern
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Beitrag16.07.2011 18:55

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Einherjer hat Folgendes geschrieben:
Nabend.

Spontan wären mir jetzt zwei logische Fehler aufgefallen:

A: Diesel ist kein guter Brandbeschleuniger

B: 1000 Liter auf 3 Hektar (30.000m²) verteilt, ergeben etwa 0,03 Liter auf einen Quadratmeter. Das ist weniger als ein doppelter Schnaps.

Gruß

Einherjer

Nun, es steht geschrieben, dass der Tanklastwagenfahrer bei Bedarf noch einmal kommt. Und die Spritzer haben nur die Hälfte der
3 ha geschafft, fahren zu den Fässern zurück, um noch mal zu tanken.
(steht im 3. Teil)

Werde ich noch mit einbauen, dass das Tankfahrzeug noch einmal kommt. Ist eigentlich für die Handlung nicht ganz so wichtig. Wird beim Spritzen sowieso unterschiedlich verteilt.
Diesel ist besser als Benzin, verdunstet nicht so so schnell, wegen dem Flammpunkt.

Danke für den Hinweis. Smile

Hardy
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Hardy-Kern
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Beitrag17.07.2011 18:40

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Dein "show don't tell" mag durchaus seine Berechtigung haben, doch wird mir dieser Tipp in diesem Forum oft zu pauschal gegeben, ohne den individuellen Stil des jeweiligen Autors zu berücksichtigen. Das ist mein Grundgedanke. Die andere Behauptung (Trivialliteratur) diente eher dazu, Leute wie dich auf die Palme ... ähm ... zu einer Reaktion zu bringen.
Ich sehe aber auch, wie DSFO-Autoren durch gutgemeinte Tipps beginnen, ihren eigenen Stil aus den Augen zu verlieren. Wenn man (als Kritiker) gegen den Strich bürstet, so wird das niemals eine gute Frisur.

Zitat Blue Note:
"Wenn man (als Kritiker) gegen den Strich bürstet, so wird das niemals eine gute Frisur." BN

Hm, warum bürstest du dann- meine Frisur versauen? Smile
Ist auch egal.
Fakt ist: Wenn ich was erzähle, zeige ich, wenn ich zeige, erzähle ich.
Es ist alles Geschmacksache, einer möchte es so der andere andersso. Ist jedem sein Recht mich darauf hinzuweisen, sonst wäre ich nicht in diesem Forum. Eine kleine Berührung unter die Gürtellinie nehme ich zur Kenntnis.

Notes Zitat:
"Dein "show don't tell" mag durchaus seine Berechtigung haben, doch wird mir dieser Tipp in diesem Forum oft zu pauschal gegeben, ohne den individuellen Stil des jeweiligen Autors zu berücksichtigen."

Note, das ist doch nicht mein Problem, oder? Was verstehst du unter pauschal? Bin nun solange hier und bisher hat keiner was an meinem Stil auszusetzen gehabt. Die User lesen mich, ist doch schön. Freue mich darüber. Ich stelle mich auch allen, kein Problem solange ich kann und noch Lust habe.

Hardy
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Hardy-Kern
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Beitrag17.07.2011 19:04

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Jarda hat Folgendes geschrieben:
Mir sind deine Satzanfänge und dein Satzbau aufgefallen. Lesen sich stellenweise sehr ähnlich und kratzen nur an der Oberfläche, da fehlt mir die Überleitung. lg hubi

Hubi,
was möchtest du denn in den Satzanfängen lesen? Wie darf ich dir dienen?
Bist doch sonst nicht so wortkarg. Eine einfache kleine Geschichte, in welche ich nun Sonstwas reinbringen soll?

Da ist doch soviel Würze drin, Alter. Der Plott steht vom Anfang bis zum Ende:
Ein bayrisches, adliges Gut, kurz vorm Bankrott. Die Köstlichkeit ist, dass es von einem preußischem Adligen aufgekauft wurde, der den Leuten zeigen will, wie man Landwirtschaft betreibt. Der langjährige Kutscher Franz zeigt die Verkommenheit dieser Gesellschaft im Verbund mit seinem verrückten Herrn, dem Grafen und der geilen, spielsüchtigen Gräfin auf...

Wer das nicht versteht?

Kannst selbst weiterlesen.

Hardy
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