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Das aureanische Zeitalter II - Abschaffung der Kastenordnung


 
 
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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag28.07.2011 17:25
Das aureanische Zeitalter II - Abschaffung der Kastenordnung
von Alexandermerow
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Text ist mitten aus dem Manuskript des 2. Teil der SF-Romanreihe. Wollte nur mal ein bissel Feedback hören. In dieser Szene schafft der neue Imperator des "Goldenen Reiches" die uralte Kastenordnung auf der Erde ab (der Roman spielt im Jahre 15000 n.Chr.)...

Imperator Juan Sobos schwebte auf einer prachtvollen, goldenen Antigrav-Sänfte langsam über die zahllosen Stufen aus weißem Kalkstein, die zur vorderen Terrasse des Goldmenschenpalastes führten, hinweg. Das gigantische, tempelartige Gebäude, welches vor fast 2800 Jahren von Kaiser Thorstan Hari errichtet worden war, überragte noch immer sämtliche Habitatskomplexe und Großresidenzen um es herum. Es war damals schon das größte Bauwerk, welches Menschenhände jemals errichtet hatten, gewesen – und war es heute immer noch.
Selbst der Archontenpalast von Asaheim wirkte gegen dieses titanische Gebilde, dessen zentrale Tempelpyramide mehrere Tausend Meter in den Himmel ragte, fast erbärmlich. Über dem Hauptportal, jenseits der vorderen Terrasse, war in überdimensionalen Lettern der Schriftzug „Auraner, du trägst das Licht der Zukunft!“ in die mit Tausenden von roten Marmorplatten verkleidete Wand eingelassen worden. Der Goldmenschenpalast, jenes kolossale Monument im Herzen von Hyboran, war für Jahrhunderte, ja für ganze Epochen, ein Symbol der aureanischen Herrlichkeit und der Macht des Goldenen Reiches gewesen. Und das war er noch heute.
Tief im Inneren der riesenhaften Tempelpyramide, die den zerbröckelten Ruinen jener Bauwerke, welche einst zu Beginn der menschlichen Zivilisationsentwicklung im Norden von Arica und auf dem Kontinent Braza von unbekannten Völkern errichtet worden waren, nachempfunden war, befanden sich uralte historische Zeugnisse und Reliquien. Antike Helme aus den frühesten Tagen, welche die Soldaten von Artur dem Großen selbst getragen haben sollen. Eine angeblich von seinem General Farancu Collas benutzte Rüstung und sogar eine heilig gesprochene Atombombe, wie sie die Altvorderen im Geburtskrieg benutzt haben mussten.
Die Krone von Imperator Ansgar dem Schönen, das Siegel des ehrwürdigen Archons Roger Thulmann, vorzeitliche Raumschiffe aus den Epochen der Marskolonisation, eine Büste des vielbesungenen Ludger Rauther und Panzerfahrzeuge aus den Expansionskriegen gegen die anaureanischen Stämme von Indnes, Rabia und Natolia.
Weiterhin verehrte Maschinen aus der großen Friedenszeit des Julian Cassar, die Gesetzestexte des Archons Gunther Dron, Schilde der Stadtwache von Soast und erbeutete Banner der dronischen Rebellen. Dazu kamen noch Zehntausende von anderen Ausstellungsstücken, welche den Besuchern die ganze glorreiche Geschichte der aureanischen Kaste vor Augen führten.
Gutrim Malogor waren allein drei große Hallen gewidmet. Hier waren seine heiligen Gebote und sein Lebenslauf in die Wände gemeißelt worden. Die lange Liste seiner Eroberungen und seiner politischen Taten waren in endlosen Texten und Bildergalerien aufgeführt. Welche Fürstentümer und Reiche er unterworfen hatte und welche Völker und Stämme in den Flammen seines weltweiten Kreuzzuges zur Wiedererrichtung des Goldenen Reiches untergegangen waren.
Der Goldmenschenpalast war das deutlichste Zeichen altaureanischen Stolzes, manche sprachen allerdings auch von Hybris. Deshalb, gerade deshalb, hatte sich Juan Sobos diesen ehrwürdigen Ort ausgesucht, um die alte Ordnung vor aller Augen endgültig zu Grabe zu tragen.
Juan Sobos hatte für diese Dinge nichts übrig und lächelte siegesgewiss, als er auf seiner Antigrav-Sänfte an zahllosen Würdenträgern, Senatoren und Piktographierern, die an den Rändern der langen Treppe auf ihn warteten, vorbeiflog. Um den Goldmenschenpalast herum hatte sich eine jubelnde Masse aus Hunderttausenden von Menschen versammelt. Und es kamen immer noch mehr.
Als der Archon auf der vorderen Terrasse vor der riesenhaften Tempelpyramide angekommen war, wurde er von zwei Palastwachen zu einem barocken Rednerpult begleitet. Der Kaiser hatte sich für diesen wichtigen Anlass heute ganz in ein langes Gewand aus schneeweißer Seid gehüllt. Die Archontenkrone, die schon die Häupter von Xanthos dem Erhabenen und Credos Platon, wie auch vieler ihrer Vorgänger geschmückt hatte, saß heute auf seiner Stirn.
Sobos drehte sich kurz zu der Tempelpyramide um, die hinter ihm wie ein Gebirge bis zu den Wolken hinaufragte. Für die Zeit einer Wimpernschlages grinste er dem Bauwerk hämisch zu, als ob er ihm versichern wollte, dass seine große Zeit heute zu Ende gehen würde. Rund um den Goldmenschenpalast wurde der Jubel der Masse indes immer lauter und schwoll noch erwartungsvoller an, als sich der Archon seine Hände in die Höhe warf.
„Meine geliebten Untertanen, Aureaner und Anaurenaer! Heute rufe ich ein neues Zeitalter aus! Ein Zeitalter der Freiheit und Gleichheit für alle Menschen auf Terra! Hiermit schaffe ich den Codex Varna und die gesamte Kastenordnung offiziell ab! Ab heute, meine geliebten Untertanen, beginnt eine neue Epoche für euch alle…“



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Gast







Beitrag28.07.2011 18:14

von Gast
Antworten mit Zitat

Wieso dieser Ausschnitt?

Das ist eine Gebäudebeschreibung samt Mengen geschichtlicher Details. Das ist doch hoffentlich nicht die spannendste Stelle der Romanreihe?
Zum Anfüttern - hm. Auch für Rückmeldungen schwierig.

Ich erfahre ja an sich nichts - nichts über Figuren, Handlung, Kontext. Nur dass sie offenbar gern hohe, prächtige Gebäude bauen und mit Kram voll stellen.

Zum Text: die Hälfte der Infos sollten reichen, um das Bild des Gebäudes heraufzubeschwören - diese dafür dann aber dichter und mit etwas weniger Superlativen? Überhaupt: statt der kolossal herrlichen Adjektive besser treffende Bilder setzen.

Deine Sätze sind zu lang, oftmals in sich verdreht und hängen gern nach:

Zitat:
schwebte auf einer prachtvollen, goldenen Antigrav-Sänfte langsam über die zahllosen Stufen aus weißem Kalkstein, die zur vorderen Terrasse des Goldmenschenpalastes führten, hinweg.


Das 'hinweg' meine ich. Es gibt mehr davon, aber am Bsp. sollte das Prob. klar werden.

Auch solcherlei WH darf nicht bzw. muss raus:

Zitat:
...welches Menschenhände jemals errichtet hatten, gewesen – und war es heute immer noch.
.... Macht des Goldenen Reiches gewesen. Und das war er noch heute.


Das sind auch Putzigkeiten:

"jubelnde Masse" - du meinst Menge?
"zu einem barocken Rednerpult" - echt? Eines aus dem Barock?
"Der Kaiser hatte sich für diesen wichtigen Anlass heute ganz in ein langes Gewand aus schneeweißer Seid gehüllt" - dass der wichtige Anlass heute ist, hat Leser mitbekommen. Und das er sich 'ganz' drin einhüllt und nicht nur halb ...

Zitat:
Für die Zeit einer Wimpernschlages grinste er dem Bauwerk hämisch zu, als ob er ihm versichern wollte, dass seine große Zeit heute zu Ende gehen würde.


Ich hab es versucht - ich schaffe es nicht 'für die Zeit eines Wimpenschlages' (verschwurmelte Formulierung btw.) zu grinsen. Es passt auch nicht, ein Gebäude anzugrinsen - dem Gebäude ist es pieps ob es einmal große Zeiten hatte oder noch haben wird. Das unterstellt dem Bauwerk eine Lebendigkeit, die es nicht hat.

Das hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit - es ist mehr exemplarisch, worauf du m.E. achten solltest. Beim Überarbeiten.

mit Gruß
debruma
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
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Der goldene Käfig


Beitrag28.07.2011 18:25

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hallo,

tut mir leid, aber bei deinen ersten beiden Sätzen musste ich erstmal laut loslachen. Das ist ja wie ein Negativbeispiel aus einem Schreibratgeber.
Zitat:

Imperator Juan Sobos schwebte auf einer prachtvollen, goldenen Antigrav-Sänfte langsam über die zahllosen Stufen aus weißem Kalkstein, die zur vorderen Terrasse des Goldmenschenpalastes führten, hinweg. Das gigantische, tempelartige Gebäude, welches vor fast 2800 Jahren von Kaiser Thorstan Hari errichtet worden war, überragte noch immer sämtliche Habitatskomplexe und Großresidenzen um es herum.


Du bläst das dermaßen auf, dass es unfreiwillig komisch wird. Was heißt "prachtvoll"? Reicht nicht "golden"? Was ist "gigantisch"? Reicht nicht das, was du danach ausführst? Und was interessiert mich das Material der Treppe? "Um es herum" klingt stilistisch einfach unangenehm.
Du erschlägst einen hier dermaßen ...

Zitat:

Selbst der Archontenpalast von Asaheim wirkte gegen dieses titanische Gebilde, dessen zentrale Tempelpyramide mehrere Tausend Meter in den Himmel ragte, fast erbärmlich. Über dem Hauptportal, jenseits der vorderen Terrasse, war in überdimensionalen Lettern der Schriftzug „Auraner, du trägst das Licht der Zukunft!“ in die mit Tausenden von roten Marmorplatten verkleidete Wand eingelassen worden. Der Goldmenschenpalast, jenes kolossale Monument im Herzen von Hyboran, war für Jahrhunderte, ja für ganze Epochen, ein Symbol der aureanischen Herrlichkeit und der Macht des Goldenen Reiches gewesen. Und das war er noch heute.


Diese Pathetik. Das ist ja schlimm. Von den ganzen Namen und restlichen Infos kann man sich nichts merken, das ist reines Dumping. Du kannst doch nicht glauben, dass das für einen Leser in der Form interessant sein könnte.
Wenn du schon in solche Passagen gehst, die keinerlei Handlung aufweisen, dann beschreibe es doch bitte so, dass sich Bilder entwickeln können und das Gehirn nicht unter der Informations-Überlastung zusammenbricht. Verteil den ganzen Kram von mir aus über die Handlung hinweg, nur nicht an einem Punkt!

Hinzu kommen Schlampigkeiten wie das "barocke Rednerpult". Sind wir in einem Zeitalter, wo es noch barocke Rednerpulte gibt?

So setzt es sich leider fort. So ein Geschwülst soll wie gehobener Stil wirken, stößt allerdings schlichtweg ab. Warum nicht einfacher? Klar kann man bisweilen auch mal pathetisch werden, aber auf das Maß kommt es an.

LG David


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Alexandermerow
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Beitrag28.07.2011 19:22

von Alexandermerow
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Zitat:
Hinzu kommen Schlampigkeiten wie das "barocke Rednerpult". Sind wir in einem Zeitalter, wo es noch barocke Rednerpulte gibt?


Doch, du hast Recht. Danke für das Feedback. Der Text ist sicherlich etwas überfrachtet, was "Prunkbeschreibungen" betrifft. Das Goldene Reich protzt natürlich gerne, was aus dem Gesamttext auch hervorgeht, aber trotzdem...Es sind natürlich nicht alle Textpassagen so beschreibungslastig, diese allerdings schon. Zudem ist es natürlich auch schwer zu verstehen, wenn ich aus einem 279-Seiten-Manuskript nur diesen kurzen Ausschnitt aufzeige. Aber das Überfrachtungsargument nehme ich mir zu Herzen, wird alles noch überarbeitet.


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Alexandermerow
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Beitrag28.07.2011 20:45

von Alexandermerow
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Das wäre jetzt mal eine kurze Gesprächsszene, die schiebe ich mal noch nach smile

Misellus nickte verständig und sein Vater setzte seine Rede fort: „Sollen wir uns vielleicht an den blödsinnigen Schriften Malogors orientieren? Dieser Narr hat tatsächlich gepredigt, dass sich die Aureanerkaste durch stetige Zuchtwahl und Selbstdisziplin zu einer höheren Spezies entwickeln soll. Er hat geschrieben, dass der Materialismus der Keim allen Übels ist und man die Wirtschaft beschränken muss. Und dann seine albernen Visionen von einer überlegenen Menschenart, zu der die Aureaner eines Tages aufsteigen werden, um die Galaxis zu erobern und die Wunder der Technologie zu meistern. Wahnvorstellungen eines durchgedrehten Phantasten, mit der Wirklichkeit hat das alles nichts zu tun. Die Wirklichkeit ist nämlich materiell und greifbar! Diese lächerlichen Hirngespinste sind Gedankenblasen, Gold und Geld aber sind real!“
„Ich verstehe, was du meinst, Vater!“, erwiderte der dickliche Erbe demütig.
„Sei also ein Mann der Realität und kein Träumer, Misellus! Träume und Visionen führen nur zu schlechten Verkaufszahlen, sie behindern dich bei der Suche nach Reichtum und Gewinn. Und Reichtum ist die einzig wahre Grundlage aller Macht. Sieh doch, was er bewirken kann. Für das Versprechen von Gold und VEs meucheln sich die Leute gegenseitig, sie gehorchen dir wie winselnde Hunde, wenn du ihnen versprichst sie zu füttern. Reichtum öffnet dir alle Türen, mehr als dumme Visionen. Mit Reichtum kontrollierst du die Realität und wenn du ihn in den Händen hast, dann bist du sogar Herr über Leben und Tod. Jedes Tier und jeder Mensch will zunächst einmal fressen, um zu überleben. Wenn du das Fressen in den Händen hältst, dann werden sie vor dir kriechen und alles tun, was du ihnen befiehlst!“, predigte Sobos und stand von seinem Platz auf, um sich direkt vor seinen Sohn zu stellen.
„Du hast Recht, Vater! Ich werde in deinem Sinne über den Mars herrschen“, gelobte Misellus und blickte den korpulenten Archon bewundernd an.
„Eines Tages sollst du nicht nur über den Mars herrschen, sondern über das ganze Goldene Reich, Junge! Vergiss das nicht! Aber bis dahin, bist du nur der Verwalter des Mars – im Auftrag deines Vaters. Ich bin der Einzige, der hier herrscht, verstanden?“, sagte Juan Sobos energisch.


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Sukkubus
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 68
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Beitrag28.07.2011 21:05

von Sukkubus
Antworten mit Zitat

Hallo Alexander,

diese Szene gefällt mir. Den futuristischen Kapitalisten und seine hitzige Rede kann ich mir bildlich vorstellen.

Wenn ich darf, erlaube ich mir trotzdem ein paar Anmerkungen:

Die Beschreibungen "dicklich" und "korpulent" erscheinen mir so ... lasch. Kannst du nicht an anderer Stelle (nicht im Redebegleitsatz) versuchen darzustellen, dass der Vater beleibt ist und der Sohn diese Anlage ebenfalls hat? Aber nicht "korpulent" benutzen, das klingt so pseudo-liberal, irgendwie ^^

Apropos Redebegleitsatz:
Alexandermerow hat Folgendes geschrieben:

„Sei also ein Mann der Realität und kein Träumer, Misellus! Träume und Visionen führen nur zu schlechten Verkaufszahlen, sie behindern dich bei der Suche nach Reichtum und Gewinn. Und Reichtum ist die einzig wahre Grundlage aller Macht. Sieh doch, was er bewirken kann. Für das Versprechen von Gold und VEs meucheln sich die Leute gegenseitig, sie gehorchen dir wie winselnde Hunde, wenn du ihnen versprichst sie zu füttern. Reichtum öffnet dir alle Türen, mehr als dumme Visionen. Mit Reichtum kontrollierst du die Realität und wenn du ihn in den Händen hast, dann bist du sogar Herr über Leben und Tod. Jedes Tier und jeder Mensch will zunächst einmal fressen, um zu überleben. Wenn du das Fressen in den Händen hältst, dann werden sie vor dir kriechen und alles tun, was du ihnen befiehlst!“, predigte Sobos und stand von seinem Platz auf, um sich direkt vor seinen Sohn zu stellen.


Dass er seinem Sohn eine (Moral-)Predigt hält, merkt man. Schreib doch lieber so etwas wie "Sobos stand von seinem Platz auf und stellte sich seinem Sohn direkt gegenüber." -> Da kommt dann etwas "Bewegung" in die Bude ^^
Ist vielleicht auch nur mein persönlicher Geschmack, dass ich es nicht mag, (zu oft) zu lesen wie und auf welche Weise jemand etwas äußert (also die verschiedenen Synonyme zu "sagte" plus Adjektiv ...)

Und noch eine Kleinigkeit: Was sind VEs? Die Geldeinheit? Das klingt so, als würde man Euros oder D-Marks sagen. Vielleicht klingt es besser, wenn du das "Plural-S" weglässt. Weiß nicht, mir ist es nur aufgefallen.

Wie gesagt, nur Kleinigkeiten. Den Rest finde ich gut!

LG
Sukku


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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag28.07.2011 23:04

von Alexandermerow
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Zitat:
Was sind VEs?
VE=Verrechnungseinheiten=Geld

Danke für die Hinweise, Sukku.  Werde die ganze Sache ohnehin nochmal bearbeiten. Das Manuskript steht ja erst in groben Zügen.


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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag29.07.2011 14:07

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Eine zu prachtvolle Einleitung. Man stürzt praktisch über die Vielzahl von Wörtern, Titel und Begriffe. Tut etwas weh beim lesen, da überladen.
Trotzdem bewundere ich immer, wie man so eine Fantasie entwickeln kann.

Zitat:
„Meine geliebten Untertanen, Aureaner und Anaurenaer! Heute rufe ich ein neues Zeitalter aus! Ein Zeitalter der Freiheit und Gleichheit für alle Menschen auf Terra! Hiermit schaffe ich den Codex Varna und die gesamte Kastenordnung offiziell ab! Ab heute, meine geliebten Untertanen, beginnt eine neue Epoche für euch alle…“

Das ist gelinde gesagt eine Aufforderung zum Kommunismus.
Aber erst 15.000 Jahre nach Christus?
Lass Hardy ein kleines Lächeln. Smile

Trotzdem gut, aber zu kompliziert geschrieben.
Der Zeitraum vom vorigen Jahr (September) ist auch etwas lang.

Hardy
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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag29.07.2011 14:26

von Alexandermerow
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Zitat:
Das ist gelinde gesagt eine Aufforderung zum Kommunismus.
Aber erst 15.000 Jahre nach Christus?


Naja, sagen wir es mal so. Die Geschichte ist, dass es eine Kastenordnung auf Terra gibt (Aureaner = Oberste Kaste, Anaureaner = Untere Kaste). Juan Sobos, jetzt neuer Archon (Kaiser des Goldenen Reiches) hat seinen Vorgänger "beseitigen" lassen, da dieser die wirtschaftliche Vormachtstellung der wohlhabenden Patriziersippen gefährden wollte. Es ist so ähnlich wie bei den Reformen der Gracchen im alten Rom. Die reichen Senatoren sollten ihr Land römischen Siedlern zur Verfügung stellen und es nicht mehr nur durch Sklaven bewirtschaften lassen usw. Das ist aber nur ein Punkt von vielen. Jedenfalls will Juan Sobos jetzt die unteren Kastenangehörigen als billige Arbeitskräfte ins Goldene Reich holen - nicht aus Menschlichkeit, sondern aus ökonomischen Interessen. Er ist also eher der "neoliberale Geschäftsmann"  Wink

„Stimmt eigentlich, Anaureaner gibt es in solchen Massen, dass man sie nicht mehr produzieren lassen muss. Du hast wohl Recht, Vater!“, sagte Misellus und stellte sich vor den stumpfsinnig glotzenden Erntehelfer.
Die Mimik des Arbeiters war völlig ausdruckslos und seine Augen starrten kalt geradeaus. An den Schläfen waren kleine Operationsnarben zu erkennen, die von einer cybernetischen Lobotomie stammten.
„Der menschliche Körper ist selbst eine biologische Maschine, deren Arbeitskraft oft von vielen unterschätzt wird. Man muss diese Maschine nur richtig modifizieren und leistungsfähig machen“, meinte der Archon und sein Sohn nickte zustimmend.
„Ja, Vater, ich gebe dir absolut Recht. Terra wimmelt von biologischen Maschinen und es wäre unklug dieses gewaltige Potential nicht gewinnbringend zu nutzen. Und der Kerl hier kommt mir auch so vor, als wäre er nicht viel mehr als nur eine Maschine aus Fleisch und Blut“, meinte Misellus und tippte den Erntearbeiter mit dem Finger an. Dieser zuckte nur leicht und stierte weiter emotionslos am Sohn des Imperators vorbei.


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Gast







Beitrag29.07.2011 23:53

von Gast
Antworten mit Zitat

Das liest dir keiner.

In Foren wirst du sicher Wohlwollen finden, weil die Besessenheit zu deiner Welt spürbar ist (pro) und immer die Bemühung da ist, dem Schreiber weiterzuhelfen. Auch bei mir.

Nur egal wie viele Bugs ich herausfische, du wirst nur die nächste Szene einstellen.

In Re liest das keiner.

Das ist voller unnötiger Details (für die eigentliche Geschichte) und damit so spannend wie ein Bestimmungsbuch. Inkonstant in der Sprache - du fällst, insbesondere in den Dialogen, von konstruierter, epischer Großherrensprache in Stammtischplausch und wieder zurück. Zu überfüllt. (s. Mr. C.) Zu viele typische Bilder --> der dicke Erbe. Hrm, nicht noch einer.
Infodumping, gerade in den Dialogen, wo es nun gar nichts zu suchen hat.

Ganz ehrlich: ich kann dir hier nicht weiterhelfen, da sind die Möglichkeiten zu begrenzt.

zwei Anhaltspunkte:
Die Geschichte muss in den Vordergrund. Denn die will ich lesen.
Entschlacken der Sprache. Stichwort: Lesetempo.

Ich versuch mich mal in einem Beispiel: Die Debatte über die EU-Verordnung über die Einfuhr von Karamellbonbons war sicher lang, langatmig, beamtengesprechlich und todlangweilig.
Wenn du darüber erzählst, dann in dem du dem Leser dieses Gefühl übermittelst (mit so weinig Worten wie möglich) - aber niemals nicht, indem du so eine Debatte im Details ausarbeitest und wiedergibst.
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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag30.07.2011 00:50

von Alexandermerow
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Geschichte muss in den Vordergrund. Denn die will ich lesen.
Entschlacken der Sprache. Stichwort: Lesetempo.


Die Sprachentschlackung werde ich auch noch vornehmen, das sehe ich ein. Keine Angst, auf den übrigen knapp 300 Seiten wird aber nicht nur philosophiert, es gibt auch eine Geschichte  Wink Ich wollte jetzt aber keine Kampfszenen usw. reinstellen, sondern hatte zunächst den ersten Text im Kopf. Danke für die Hinweise, so soll es ja auch sein.


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Snowhare
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Alter: 51
Beiträge: 22



Beitrag01.08.2011 11:44

von Snowhare
Antworten mit Zitat

Tja, was soll ich da sagen?
SF ist ja prinzipiell ein Genre das ich sehr mag. Aber es gibt so viel Mist, der auch in Buchform vorliegt, dass ich ohne Leseprobe kein SF-Buch kaufe. Selbst wenn gute Freunde davon hochbegeistert sind.
Und diese Leseproben machen mir eindeutig keine Lust auf den Kauf.
Die Sprachentschlackung, die du versprichst - findet die auch statt?

Ich bin erst seit gestern in diesem Forum und mir hat schon eine der ersten Prosaübungen sehr geholfen: "Telegramme für Bandwürmer".
Versuch dich mal daran: lange und kurze Sätze in regelmäßiger, bzw. rhythmischer Folge zu produzieren. Versuch das mit dem Inhalt deiner hier eingestellten Texte - und achte dabei darauf, die Wiederholungen wegzulassen.
Und du wirst sehn: du betrachtest deine Texte danach ganz anders.
Zumindest gings mir so. Und ich habe ähnliche Tendenzen zur Schwülstigkeit, wie du.
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Alexandermerow
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Alter: 45
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Beitrag01.08.2011 12:47

von Alexandermerow
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Das Manuskript wird natürlich noch einmal überarbeitet. Daher ja auch die Leseprobe, um ein wenig Feedback zu bekommen.

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Fraîche
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 40



F
Beitrag13.08.2011 18:34

von Fraîche
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Hallo Alexander, der Titel hat mich angesprochen und ich mag SF-Li-teratur. Kastenabschaffung ist voll okay.
Ich verstehe gut: Man nimmt mitten aus dem Manuscript einen Text, muss schauen, dass dieser auch noch möglichst unter 2000 Wörtern liegt, man musste absägen etc. und da kann es passieren, dass die Lebendigkeit einer Geschichte  vom Leser überhaupt nicht wahrgenommen werden kann. Vielleicht liegt diese vor der Begrenzung oder danach. Ist schon manchmal blöd.
Mit den vielen detailierten Beschreibungen (woher nimmst du den ganzen Stoff?) kommt schon der Reichtum zum Ausdruck, aber m.E. zu komprimiert auf zu vielen Zeilen. Das kann leicht kopflastig und anstrengend werden. Gut finde ich, wenn die Beschreibunge vielleicht durch Dialoge oder durch Handlungen von Menschen aufgemischt werden  und damit Bilder für den Leser entstehen können.
Ciao
Fraîche
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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
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Beitrag14.08.2011 23:14

von Alexandermerow
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Zitat:
(woher nimmst du den ganzen Stoff?)


Naja, das fällt mir halt so ein  Razz Im Grunde habe ich eine stichpunktartige Geschichte der Menschheit seit dem "Beutewelt-Universum" geschrieben. Allerdings ist es eine bisher nur recht grobe Übersicht. Das hat jedenfalls sehr viel Spaß gemacht.


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