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Das Klippenmädchen


 
 
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kiya
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Beiträge: 5
Wohnort: Essen


Beitrag23.06.2011 17:37
Das Klippenmädchen
von kiya
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Hallo ihr lieben Autoren,
ich schreibe seit der Pubertät und es ist für mich so befreiend wie losschreien, aus dem Grund schimpfe ich mich noch lange nicht „Autorin", aber ich möchte gern mit eurer Hilfe einen Schritt näher dort hin gelangen.

Das ist ein Auszug aus einem Roman, den ich gerade verfasse. Er heißt "Das Klippenmädchen" und ist eine Mischung aus biographischen Elementen transferiert auf eine Fantasy-Geschichte. Ein bisschen Liebe steckt natürlich auch darin wink Das Kapitel lautet: Der Zirkusdirektor

Viel Spaß beim Lesen und im Vorfeld: Vielen Dank. Jede konstruktive Kritik ist absolut erwünscht! Haut es mir einfach ehrlich ins Gesicht. wink

Eure Kiya

edit: ich sehe gerade, dass es eigentlich in die Werkstatt für Prosa gehört. Ich hoffe, es kann verschoben werden, da ich noch an dem Text aktiv arbeiten möchte. Entschuldigt die Amateur-Verwirrung.




Das Klippenmädchen
Kapitel : Der Zirkusdirektor


Meine Zehen stehen über dem Rand der Klippe und bohren sich wie Krallen fest und unstet in den kalten, rauen Sandstein. Die Arme habe ich fest, verkrampft an den Körper gelegt. Jede Faser ist angespannt und sehnig. Ich höre das Meer rauschen und brüllen und wenn ich noch genauer hinhorche, dann erfahre ich wie es an den Klippen zerrt und frisst wie ein riesiges, blaues, böses Monster. Die Wellen peitschen gegen die Felsen, fordern sie heraus, umtänzeln und spielen mit ihnen wie eine kecke Katze mit ihrer wehrlosen Beute. Meine Hände berühren den himmelblauen, verschlissenen Samtstoff meines Kleides. In diesem Moment fühlt sich nichts an diesem Kleid weich an. Der Stoff kratzt und piekst mich als wären es Nadeln anstelle der kleine Stofffäden, die ihn ergeben. Ich kralle mich an den hellblauen Stoff, um mir etwas Halt zu geben, dabei nehme ich das ungute Kratzgefühl in Kauf. Unzählige Haarsträhnen flattern im Wind wie tausend kleine Mädchen in luftigen, dunkelbraunen Kleidern. Sie kitzeln mein Kinn und springen herum um meine aufmerksamen Ohren. Der Wind spielt dazu sein helles Lied und sie singen und tanzen dazu wie es ihnen gefällt.
Der Wind, der vom Festland aus weht, will mich tragen, will mich festhalten und mich wie einen Papierdrachen in die Lüfte werfen und umher fliegen lassen. Doch der Luftstrom aus den Klippen hält dagegen. Er reißt, zieht und zerrt an mir bis nur noch klitzekleine Papierschnipselchen von dem einst so schönen Drachen übrig sein sollen. Er ist wie ein Sog und der Drang danach sich ihm zu ergeben, aufzugeben und sich von ihm herunter saugen zu lassen ist manchmal so groß, dass es mich oft um meinen Verstand bringt auf der Klippe stehen zu bleiben und den Druck einfach auszuhalten.

Ich stehe auf der Kante des Felsens, den Blick nach unten auf den Abgrund gerichtet – Fixiert auf das Dunkle und Tiefe, das unter mir schlummert, bereit dazu erneut zu erwachen.

Das geheimnisvolle an der Tiefe ist ihre Monochromie. Sie wird von Schwarz und Weiß regiert und dazwischen gibt es keine Farben. Alles unterhalb der Klippenkante ist völlig farblos. Ich gehe auf die Knie und strecke meine Hand nach unten aus und sobald sie über dem Abgrund ist fängt sie an ihre Farbe zu verlieren, um sich wie neugeboren zu einem Schwarz-Weiß-Bild zu vereinen. Meine Hautfarbe existiert nicht mehr. Die Farben, die mich ausmachen, lösen sich auf und entschwinden ins Nichts bis ich sie wieder festlandwerts bewege und mich wieder völlig auf dem Festland befinde. Anfangs habe ich mich über diesen Wechsel erschrocken, aber mittlerweile jagt es mir weder Angst ein, noch finde ich es erstaunlich, dass alles, was in der Tiefe ist, nur die Abstufungen zwischen schwarz und weiß kennt.
Die Tiefen sind genau 200 Meter tief und dann folgt das Meer.


Ich bin nicht mehr allein, denn er ist bereits da.  Auf einem Vorsprung unter mir steht er lässig an die Felswand gelehnt und schaut mich an. Ich will wegsehen, doch ich kann nicht. Sein Blick ist magnetisch, so voller Anziehungskraft und ich stehe dort unsicher und wackelig und fühle mich ihm völlig ausgeliefert. Es ist der Zirkusdirektor. Ich mustere ihn aufmerksam. Er ist etwas kleiner als die Männer, die man sonst auf dem Festland beobachten kann, aber seine Ausstrahlung ist größer als alles, was ich bisher gesehen habe. Seine vollen dunkel gelockten Haare fallen ihm locker ins Gesicht und hopsen wie kleine Kinder auf Sprungfedern durch den Wind. Seine Augen sind so tief und dunkel wie zwei Löcher, in die man hinein plumpsen kann ohne jemals wieder herauszukommen und ich werde hineinfallen, doch das weißt ich jetzt noch nicht. Seine silbernen Knöpfe – die wären auf dem Festland sicher aus purem Gold gewesen – glänzen trotz des schummerigen Lichts wie frisch poliert und sein Blick ist magisch, erfahren und überlegen. Ich betrachte ihn voller Bewunderung. Seine Zirkusuniform liegt auf ihm als hätte er niemals etwas anderes getragen, als wäre er in ihr zur Welt gekommen. Würde man das typische Zirkusraster mit all seinen Merkmalen über ihn legen, so würde er sich ganz und gar darin wiederfinden und überhaupt nicht auffallen. Er gehört zum großen Zirkus und er möchte, dass dies auch jeder erkennen kann.  Aber etwas an ihm ist eigenartig und passt nicht in das übliche Zirkusmuster.  Es sind nicht die polierten Knöpfe, die mir zuerst ins Auge gesprungen sind, sondern seine Schuhe, die eigentlich garnicht so richtig zu dem Rest der Uniform passen. Normalerweise tragen Zirkusdirektoren gewienerte Lackschuhe, die mit ihren polierten Knöpfen um die Wette funkeln, aber seine waren eigenartig und individuell. Mit lustig verzierten Schnürsenkeln und auffälligen Nähten.  
Ich glaube, dass er viele mit dieser Uniform beeindrucken kann und dass es leicht für ihn ist sie für sich zu nutzen, aber all das spielt sich gerade in meinem Kopf ab. Es ist das Herz, welches ab jetzt anfängt eigenständig zu handeln – völlig abgetrennt von dem Rest meines Körpers, als würde es überhaupt nicht dazu gehören. Ich lasse kurz von ihm ab. Ich blicke zurück zum einsamen Festland und zögere einen kurzen Moment, als er mit seiner liebreizenden Stimme anfängt zu sprechen: „Komm her mein wunderschönes Mädchen. Ich nehme dich mit auf eine Reise in meinen Unterwasserzirkus und ich zeige dir wie wundervoll und farbenprächtig es bei mir sein kann.“ Sein Lächeln folgt direkt nachdem er aufgehört hat zu sprechen. Ich mag es wie er lächelt, doch ich bin skeptisch. „Ich glaube dir nicht, Zirkusdirektor. Ich weiß, dass alles in deiner Welt keine Farbe kennt.“, werfe ich ihm zweifelnder entgegen als ich in meinem Herzzustand eigentlich sein kann. Sein Lachen erklingt schallend und lässt die Tiefen der Klippe erzittern. „Nun gut, schönes Mädchen. Ich werde dir die Chance geben mich besser kennen zu lernen.“, schlägt er vor und setzt sich auf die Kante des Felsvorsprungs. „Magst du denn nicht wenigstens die zwei Meter zu mir hinunter kommen, damit wir uns in die Augen sehen können?“ Seine Hand geht in Richtung seines Herzens und unweigerlich fühle ich meines ebenso pochen. Ich fasse mir an meine linke Brust und spüre wie es voller kindlicher Aufregung anfängt zu schlagen. Plötzlich erscheint zwischen uns beiden ein goldenes Band. Auf seiner Seite ist es grau, doch an dem Punkt, an dem es mein Herz berührt kann ich seine wahre Farbe erkennen. Er leuchtet voller Intensität in einem satten Goldton, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Dieses Band bleibt bis zum Ende bestehen und ich hätte da noch nicht geahnt wie schmerzhaft es sein würde, wenn es durchschnitten wird und sich auflöst. Ich nicke. Denn ich möchte ihm Nahe sein, um herauszufinden und zu verstehen wer er ist.  Als ich die Hand von meinem Brustkorb löse, verblasst der goldene Ton, um transparent zur Unwichtigkeit des Hintergrundes zu werden. Ich frage mich, ob er es auch sehen kann und fange vorsichtig an den Felshang hinunter zu klettern. Fast bei ihm angekommen steht er schon dort, bereit dazu mich aufzufangen und in seine Arme zu schließen. Ich lockere meine verkrampften Finger für einen winzigen Augenblick und lasse mich fallen. Falle einen halben Meter hinab geradewegs in seine seine starken Arme. „Da bist du ja endlich. Wo bist du nur so lange gewesen.“, flüstert er zärtlich und hält mich weiterhin fest. Nun gibt es neben den unzähligen Gefühlen, die in mir wohnen ein neues Gefühl: Das In-seinen-Armen-Gefühl. Wenn man nach Hause kommt und die wohlige Wärme nicht am Körper zieht, sondern ihn trägt wie 1000 Arme eines Tausendfüßlers und ihn komplett erfühlt bis sich die Augen wie ein Reflex mechanisch und unweigerlich schließen, voller Genuss und ohne Angst, das ist es, das ist das Gefühl in seinen Armen. Ich wohne darin. Seine Arme sind wie Mauern, die mich umschließen und wären sie nicht da, dann könnte jeder ungehindert in das Heim eindringen ohne sich groß ins Zeug zu legen. Stein auf Stein,  Haut auf Haut. Meine Augen sind geschlossen und der Moment, in dem ich nicht nur Gast, sondern zu Hause bin, den versuche ich anzuhalten. Ich versuche ihn fest zu umklammern, als würde ich den weißen Hasen mit seiner goldenen Taschenuhr einfach an den Hinterläufen packen und ihn nie wieder loslassen, aber er ist einfach zu schnell. Niemand kann den Hasen fangen, doch in diesem winzig kleinen Augenblick meines Lebens, war der Hase anscheinend sehr müde und etwas langsamer als sonst unterwegs. Und schließlich endet es wie alles und der Hase läuft erholt davon. Seine Arme lösen sich. Er strahlt mich an und setzt sich auf den Felsvorsprung und weist mich mit der Hand an neben ihm Platz zu nehmen. Ich lasse mich neben ihm nieder und wir drehen uns zueinander als wären Magnete an unseren Nasen befestigt. Wie bei Spielzeugzügen, die so aneinander hängen. Egal wie der eine sich bewegt, der Andere bewegt sich direkt danach in seine Richtung und so wird es immer sein, wenn wir uns sehen.
Ich sehe in seine dunklen Augen. Mir fällt auf, dass sie zwar sehr dunkel sind, aber ohne Tiefe – einfach nur dunkel und leer.  Ich kneife die Augen etwas enger zusammen und beobachte ihn genau. Die Leere bleibt, aber sie sind nicht immer leer, denn wenn er lacht, wenn er wirklich lacht und das aus vollem Herzen, dann füllen sich auch seine Augen und sie leuchten und schimmern wie zwei Fixsterne im endlos weitem Weltraum.
Seitdem gibt es für mich nur eine Aufgabe: Ihn zum Lachen zu bringen und ihn glücklich zu machen, um genau dieses Strahlen zu sehen, dieses aufrichtige Glück in seinen Augen. Wir sitzen uns gegenüber und verbringen den ganzen Abend miteinander. Ich habe ein imaginäres Clownskostüm angezogen, um ihm so viel Lachen wie es nur möglich ist zu entlocken und ihn zu zeigen, dass ich auch eine tolle Nummer in seinem Zirkus sein könnte. Wir rücken immer näher zusammen bis wir schließlich nebeneinander sitzen und die Füße über dem Abgrund baumeln lassen – lachend, spielend, aber ohne nach unten zu sehen, da unsere Blicke auf dem Anderen ruhen, als wären sie zuvor Meilen gegangen und nun froh endlich einen Platz gefunden zu haben, an dem es schön ist, an dem man verweilen kann. Er erzählt mir von seinem Zirkus und was er alles erlebt hat. Ich höre ihm aufmerksam zu, vielleicht sogar zu hellhörig, denn wer wachsamer ist als andere, der entdeckt auch viele Details, die besser im Verborgenen bleiben sollten. „Du würdest ganz hervorragend in unseren Zirkus passen.”,  eröffnet er mir. „Ich habe mein ganzes Leben davon geträumt zum Zirkus zu kommen, doch ich habe immer Angst davor gehabt nicht gut genug zu sein.”, antworte ich. „Es geht nicht darum wie gut du bist, sondern wie gut du sein möchtest.”, entgegnet er und legt seine große, starke Hand kurz auf meine. „Ich helfe dir gern dabei, wenn du möchtest.”, sagt er mir warmer, kümmernder Stimme.
Könnte man Glück einfangen wie kleine Glühwürmchen mit einem Einmachglas, dann wäre es sicher in diesem Moment gefangen gewesen. Ich lächelt und rücke näher an ihn heran. Er sieht zum Himmel. Die Sonne ist schon lange untergegangen. Es ist bereits dunkel und der Mondschein ist unsere einzige Lichtquelle. „Ich muss zurück in den Zirkus.”, sagt er mit trauriger Miene. „Aber ich möchte dich gern wieder sehen und wer weiß, vielleicht können wir eines Tages zusammen in den Zirkus gehen.”,dabei zwinkert er mir zu. Er holt seine Kletterausrüstung aus den Innentaschen seines Mantels und hämmert eine Verankerung in den Fels, spannt ein Seil und klettert so plötzlich und schnell hinab wie er gekommen ist. Die Verankerung, das Seil und die Verbindung zu mir bleibt fort an bestehen.

Ich kauere mich auf dem Fels zusammen und versuche zu schlafen, als ich plötzlich ein ungewohntes Geräusch höre. Ich fahre zusammen und schaue mich um. Das Seil bewegt sich. Ich ziehe an dem Seil bis ich plötzlich einen kleinen, weißen Briefumschlag in der Hand habe. Es ist der Zirkusdirektor.Ich ziehe ein Stück feinsäuberlich gefaltetes Papier aus dem Umschlag heraus und lege ihn auf meinen Schoß. Ich entfalte das Papier und lese gespannt.

Das war ein wundervoller, angenehmer Abend mit dir. Lass mich wissen, dass es dir gut geht. In dem Umschlag findest du alles, was du brauchst.

Seine Schrift war exakt und sauber auf das Blatt gebracht, trotzdem auch ein wenig außergewöhnlich und exzentrisch.
Ich nehme den Briefumschlag in beide Hände und entdecke einen kleinen, roten Bleistift und einen Block mit dem Emblem seines Zirkusses darin. Ich beginne damit nicht nur Wörter, sondern mit unserem Anfang auch das Ende zu schreiben.

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Rue
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Beitrag23.06.2011 18:45
Re: Das Klippenmädchen
von Rue
Antworten mit Zitat

Hallo kiya,
Willkommen hier im Forum =)
Vielleicht kannst du dich ja mal auf dem Roten Teppich vorstellen.
Ich hab leider nicht so viel Zeit, deswegen nehme ich mir jetzt nur mal den ersten Abschnitt genauer. Zum Inhalt deiner Geschichte kann ich ja nicht so viel sagen, ist ja der Anfang.


kiya hat Folgendes geschrieben:


Das Klippenmädchen
Kapitel : Der Zirkusdirektor


Meine Zehen stehen über dem Rand der Klippe und bohren sich wie Krallen fest (Wenn die Zehen über den Rand ragen, können sie sich eigentlich nicht festkrallen) und unstet in den kalten, rauen Sandstein(Den Satz würde ich umstellen, denn er verwirrt in seiner jetzigen Form sehr). Die Arme habe ich fest, verkrampft an den Körper gelegt. Jede Faser ist angespannt und sehnig(Die Muskelfasern können angespannt sein, aber nicht sehnig. Es reicht euch ein Adjektiv in dem Satz). Ich höre das Meer rauschen und brüllen und wenn ich noch genauer hinhorche, dann erfahre ich (Komma) wie es an den Klippen zerrt und frisst wie ein riesiges, blaues, böses Monster(Das sind ein bisschen viele Beschreibungen auf einmal. Noch dazu solltest du diese Aussage lieber in zwei Sätze bringen.) . Die Wellen peitschen gegen die Felsen, fordern sie heraus, umtänzeln und spielen mit ihnen wie eine kecke Katze mit ihrer wehrlosen Beute(Das alles sind Bilder, die sie sieht und nicht hört). Meine Hände berühren den himmelblauen, verschlissenen Samtstoff meines Kleides. In diesem Moment fühlt sich nichts an diesem Kleid weich an. Der Stoff kratzt und piekst mich als wären es Nadeln anstelle der kleine Stofffäden, die ihn ergeben. Ich kralle mich an den hellblauen Stoff, um mir etwas Halt zu geben(Das ist ein seltsames Bild: Sie krallt sich an sich fest, um sich Halt zu geben? Das ist nicht nachvollziehbar, ich glaube, da findest du eine schönere Erklärung für das Festkrallen), dabei nehme ich das ungute Kratzgefühl in Kauf. Unzählige Haarsträhnen flattern im Wind wie tausend kleine Mädchen in luftigen, dunkelbraunen Kleidern (Ich persönlich finde das Bild etwas misslungen, aber das ist Geschmackssache. Gut ist, dass du nicht einfach schreibst, dass sie braune Haare hat, aber das geht noch besser). Sie kitzeln mein Kinn und springen herum um meine (aufmerksamen) Ohren. Der Wind spielt dazu sein helles Lied und sie singen und tanzen dazu wie es ihnen gefällt.
Der Wind, der vom Festland aus weht, will mich tragen, will mich festhalten und mich wie einen Papierdrachen in die Lüfte werfen und umher fliegen lassen (Hier widersprichst du dir, entweder will der Wind sie festhalten oder herumwerfen, aber nicht beides). Doch der Luftstrom (Luftstrom? Oder ein Sog? Ich denke, dass das Wort "Luftstrom" hier nicht so gut passt, da man darunter auch den Wind verstehen kann) aus den Klippen hält dagegen. Er reißt, zieht und zerrt an mir (Komma) bis nur noch klitzekleine Papierschnipselchen von dem einst so schönen Drachen übrig sein sollen (klitzeklein und die Verniedlichungsform ist einfach zu viel und hier stimmt etwas mit der Grammatik nicht, der Sog reißt an ihr, um etwas zu erreichen und deswegen solltest du "damit" schreiben und nicht "bis", z.B. so: Er reißt, zieht und zerrt an mir, damit der einst so schönen Drachen nur noch in klitzekleinen Papierschnipseln umherflattert). Er ist wie ein Sog und der Drang danach(Komma) sich ihm zu ergeben, aufzugeben und sich von ihm herunter saugen zu lassen(Komma) ist manchmal so groß, dass es mich oft um meinen Verstand bringt auf der Klippe stehen zu bleiben und den Druck einfach auszuhalten.(Den Teil würde ich weglassen, sonst wirkt der Satz sehr überladen:  aufzugeben und sich von ihm herunter saugen zu lassen)



Insgesamt denke ich, dass die Geschichte Potential hat, allerdings ist dein Schreibstil sehr aufwendig und umständlich.
Es wirken viele Sätze sehr gestellt und deshalb entstehen zumindest bei mir keine Bilder im Kopf. Noch dazu kommt, dass du unheimlich viele Adjektive verwendest, der Test ist völlig überladen.
Aber ich bin sicher, dass du etwas aus der Idee machen kannst smile
Zu dem Rest schreibe ich später noch etwas, wenn ich etwas mehr Zeit habe wink
LG
Rue


_________________
Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Mund zu sprechen;

aber sie haben keine Bedenken, dies mit leeren Kopf zu tun.

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kiya
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Beitrag23.06.2011 18:53

von kiya
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Erst einmal Hallo und vielen Dank für deine ersten Worte, denn genau aus dem Grund bin ich hier, da ich insbesondere daran arbeiten möchte wie ich die vielen Ideen, die ich habe, richtig und ansprechend zu Papier bringen kann. Man merkt sicher auch an der Art wie unbeholfen die Ideen noch heraus schießen. Ich haue sie jedem noch um die Ohren, aber daran kann man arbeiten. Denke ich, die Idee ist es, die den Unterschied macht.
Etwas naiv, aber genau darum, habe ich mich für dieses Forum entschieden.

Red-carpet: Da bin ich entlang lang stolziert, gerade eben.

Ich setze schon einmal ein wenig um,
vielen Dank und liebe Grüße
Kiya
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kiya
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Alter: 39
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Wohnort: Essen


Beitrag23.06.2011 19:40
Anfang schon überarbeitet
von kiya
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Eine Erläuterung, da es nur ein Auszug ist:

Die ganze Geschichte spielt sich nur an der Klippe bzw. in den Tiefen ab. Erst später möchte ich mich dazu entscheiden, ob die Protagonistin ans Festland geht bzw. weiter hinein. Das bleibt ungewiss, denn das Ende ist noch nicht entschieden. Die Situation spielt auf der Klippe, weil sie den Charakter und die Gefühlswelt der Protagonistin widerspiegelt und ein Bild für die Situationen ist, in die sie sich stets hinein steuert.

Fest und unstet - Festland und das Meer. Der Charakter der Hauptfigur beinhaltet viele Gegensätze, die erst im Verlaufe der Geschichte zu verstehen sind bzw. nachzuvollziehen, warum sie so ist. Und nach und nach, wird sie es auch verstehen (daher die Erzählperspektive)

Der Anfang ist das Anfang vom Ende. Eine Liebesgeschichte, in die sie viele Hoffnungen steckt und das über lange Zeit. Eine Zeit, in der sie immer tiefer sinkt und das nicht nur wörtlich smile Irgendwann ist sie ganz unten angekommen und sieht (erst einmal) keinen Ausweg mehr. Und dann kommt die Wende und vielleicht doch noch eine Zukunft bei einem Zirkus auf dem Festland.


Und die erste Verbesserung:




Das Klippenmädchen / Der Zirkusdirektor

Meine Zehen enden am Rand der Klippe und stehen beständig und unstet auf dem rauen Sandstein. Die Arme habe ich fest und verkrampft an den Körper gelegt. Jede Faser in mir ist angespannt. Ich höre das Meer rauschen und brüllen. Ich horche noch genauer hin und stelle ich mir vor, wie es an den Klippen zerrt und frisst wie ein riesiges, blaues Monster. Die Wellen peitschen gegen die Felsen, fordern sie heraus, umtänzeln und spielen mit ihnen wie eine kecke Katze mit ihrer wehrlosen Beute. Meine Hände berühren den himmelblauen, verschlissenen Samtstoff meines Kleides. Ich fühle mich unwohl. Der Stoff kratzt und piekst mich als wären es Nadeln anstelle der kleine Stofffäden, die ihn ergeben. Ich bin allein und ohne Halt im meinem Leben. Ich halte mich an mich selbst. So wie ich es immer getan habe. Ich kralle mich an den hellblauen Stoff und nehme das ungute Kratzgefühl in Kauf. Unzählige Haarsträhnen flattern im Wind wie tausend kleine Mädchen in langen, dunkelbraunen Kleidern. Sie kitzeln mein Kinn und springen herum um meine  Ohren. Der Wind spielt dazu sein helles Lied und sie singen und tanzen dazu wie es ihnen gefällt. Meine Augen, der Spiegel meiner Seele, sind wie das Meer – genauso blau und so tief. Der Rest ist hübsch, aber was bedeutet das schon? So hübsch und so vergänglich wie die Klippen, an denen die raue See nagt.

Der Wind, der vom Festland aus weht, will mich tragen, will mich festhalten und mich wie einen Papierdrachen sanft durch die Lüfte gleiten lassen, doch der Sog aus den Klippen hält dagegen. Er reißt, zieht und zerrt an mir, bis nur noch Papierschnipselchen von dem einst so schönen Drachen übrig sein sollen. Der Sog ist wie ein Drang danach sich ihm zu ergeben, aufzugeben und sich von ihm herunter saugen zu lassen.

Ich stehe auf der Kante des Felsens, den Blick nach unten auf den Abgrund gerichtet – Fixiert auf das Dunkle und Tiefe, das unter mir schlummert, bereit dazu erneut zu erwachen.

Das geheimnisvolle an der Tiefe ist ihre Monochromie. Sie wird von Schwarz und Weiß regiert und dazwischen gibt es keine Farben. Alles unterhalb der Klippenkante ist völlig farblos. Ich gehe auf die Knie und strecke meine Hand nach unten aus und sobald sie über dem Abgrund ist, fängt sie an ihre Farbe zu verlieren, um sich wie neugeboren zu einem Schwarz-Weiß-Bild zu vereinen. Meine Hautfarbe existiert nicht mehr. Die Farben, die mich ausmachen, lösen sich auf und entschwinden ins Nichts bis ich meine Hand wieder festlandwerts bewege und mich somit völlig auf dem Festland befinde. Anfangs habe ich mich über diesen Wechsel erschrocken, aber mittlerweile jagt es mir weder Angst ein, noch finde ich es erstaunlich, dass alles, was in der Tiefe ist, nur die Abstufungen zwischen schwarz und weiß kennt.
Die Tiefen sind genau 200 Meter tief und dann folgt das Meer.


Ich bin nicht mehr allein, denn er ist bereits da. Auf einem Vorsprung unter mir steht er lässig an die Felswand gelehnt und schaut mich an. Ich will wegsehen, doch ich kann nicht. Sein Blick ist magnetisch, so voller Anziehungskraft und ich stehe dort unsicher und wackelig und fühle mich ihm völlig ausgeliefert. Es ist der Zirkusdirektor. Ich mustere ihn aufmerksam. Er ist etwas kleiner als die Männer, die man sonst auf dem Festland beobachten kann, aber seine Ausstrahlung ist größer als alles, was ich bisher gesehen habe. Seine vollen dunkel gelockten Haare fallen ihm locker ins Gesicht und hopsen wie kleine Kinder auf Sprungfedern durch den Wind. Seine Augen sind so tief und dunkel wie zwei Löcher, in die man hinein plumpsen kann ohne jemals wieder herauszukommen und ich werde hineinfallen, doch das weißt ich jetzt noch nicht. Seine silbernen Knöpfe – die wären auf dem Festland sicher aus purem Gold gewesen – glänzen trotz des schummerigen Lichts wie frisch poliert und sein Blick ist magisch, erfahren und überlegen. Ich betrachte ihn voller Bewunderung. Seine Zirkusuniform liegt auf ihm als hätte er niemals etwas anderes getragen, als wäre er in ihr zur Welt gekommen. Würde man das typische Zirkusraster mit all seinen Merkmalen über ihn legen, so würde er sich ganz und gar darin wiederfinden und überhaupt nicht auffallen. Er gehört zum großen Zirkus und er möchte, dass dies auch jeder erkennen kann. Aber etwas an ihm ist eigenartig und passt nicht in das übliche Zirkusmuster. Es sind nicht die polierten Knöpfe, die mir zuerst ins Auge gesprungen sind, sondern seine Schuhe, die eigentlich garnicht so richtig zu dem Rest der Uniform passen. Normalerweise tragen Zirkusdirektoren gewienerte Lackschuhe, die mit ihren polierten Knöpfen um die Wette funkeln, aber seine waren eigenartig und individuell. Mit lustig verzierten Schnürsenkeln und auffälligen Nähten.
Ich glaube, dass er viele mit dieser Uniform beeindrucken kann und dass es leicht für ihn ist sie für sich zu nutzen, aber all das spielt sich gerade in meinem Kopf ab. Es ist das Herz, welches ab jetzt anfängt eigenständig zu handeln – völlig abgetrennt von dem Rest meines Körpers, als würde es überhaupt nicht dazu gehören. Ich lasse kurz von ihm ab. Ich blicke zurück zum einsamen Festland und zögere einen kurzen Moment, als er mit seiner liebreizenden Stimme anfängt zu sprechen: „Komm her mein wunderschönes Mädchen. Ich nehme dich mit auf eine Reise in meinen Unterwasserzirkus und ich zeige dir wie wundervoll und farbenprächtig es bei mir sein kann.“ Sein Lächeln folgt direkt nachdem er aufgehört hat zu sprechen. Ich mag es wie er lächelt, doch ich bin skeptisch. „Ich glaube dir nicht, Zirkusdirektor. Ich weiß, dass alles in deiner Welt keine Farbe kennt.“, werfe ich ihm zweifelnder entgegen als ich in meinem Herzzustand eigentlich sein kann. Sein Lachen erklingt schallend und lässt die Tiefen der Klippe erzittern. „Nun gut, schönes Mädchen. Ich werde dir die Chance geben mich besser kennen zu lernen.“, schlägt er vor und setzt sich auf die Kante des Felsvorsprungs. „Magst du denn nicht wenigstens die zwei Meter zu mir hinunter kommen, damit wir uns in die Augen sehen können?“ Seine Hand geht in Richtung seines Herzens und unweigerlich fühle ich meines ebenso pochen. Ich fasse mir an meine linke Brust und spüre wie es voller kindlicher Aufregung anfängt zu schlagen. Plötzlich erscheint zwischen uns beiden ein goldenes Band. Auf seiner Seite ist es grau, doch an dem Punkt, an dem es mein Herz berührt kann ich seine wahre Farbe erkennen. Er leuchtet voller Intensität in einem satten Goldton, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Dieses Band bleibt bis zum Ende bestehen und ich hätte da noch nicht geahnt wie schmerzhaft es sein würde, wenn es durchschnitten wird und sich auflöst. Ich nicke. Denn ich möchte ihm Nahe sein, um herauszufinden und zu verstehen wer er ist. Als ich die Hand von meinem Brustkorb löse, verblasst der goldene Ton, um transparent zur Unwichtigkeit des Hintergrundes zu werden. Ich frage mich, ob er es auch sehen kann und fange vorsichtig an den Felshang hinunter zu klettern. Fast bei ihm angekommen steht er schon dort, bereit dazu mich aufzufangen und in seine Arme zu schließen. Ich lockere meine verkrampften Finger für einen winzigen Augenblick und lasse mich fallen. Falle einen halben Meter hinab geradewegs in seine seine starken Arme. „Da bist du ja endlich. Wo bist du nur so lange gewesen.“, flüstert er zärtlich und hält mich weiterhin fest. Nun gibt es neben den unzähligen Gefühlen, die in mir wohnen ein neues Gefühl: Das In-seinen-Armen-Gefühl. Wenn man nach Hause kommt und die wohlige Wärme nicht am Körper zieht, sondern ihn trägt wie 1000 Arme eines Tausendfüßlers und ihn komplett erfühlt bis sich die Augen wie ein Reflex mechanisch und unweigerlich schließen, voller Genuss und ohne Angst, das ist es, das ist das Gefühl in seinen Armen. Ich wohne darin. Seine Arme sind wie Mauern, die mich umschließen und wären sie nicht da, dann könnte jeder ungehindert in das Heim eindringen ohne sich groß ins Zeug zu legen. Stein auf Stein, Haut auf Haut. Meine Augen sind geschlossen und der Moment, in dem ich nicht nur Gast, sondern zu Hause bin, den versuche ich anzuhalten. Ich versuche ihn fest zu umklammern, als würde ich den weißen Hasen mit seiner goldenen Taschenuhr einfach an den Hinterläufen packen und ihn nie wieder loslassen, aber er ist einfach zu schnell. Niemand kann den Hasen fangen, doch in diesem winzig kleinen Augenblick meines Lebens, war der Hase anscheinend sehr müde und etwas langsamer als sonst unterwegs. Und schließlich endet es wie alles und der Hase läuft erholt davon. Seine Arme lösen sich. Er strahlt mich an und setzt sich auf den Felsvorsprung und weist mich mit der Hand an neben ihm Platz zu nehmen. Ich lasse mich neben ihm nieder und wir drehen uns zueinander als wären Magnete an unseren Nasen befestigt. Wie bei Spielzeugzügen, die so aneinander hängen. Egal wie der eine sich bewegt, der Andere bewegt sich direkt danach in seine Richtung und so wird es immer sein, wenn wir uns sehen.
Ich sehe in seine dunklen Augen. Mir fällt auf, dass sie zwar sehr dunkel sind, aber ohne Tiefe – einfach nur dunkel und leer. Ich kneife die Augen etwas enger zusammen und beobachte ihn genau. Die Leere bleibt, aber sie sind nicht immer leer, denn wenn er lacht, wenn er wirklich lacht und das aus vollem Herzen, dann füllen sich auch seine Augen und sie leuchten und schimmern wie zwei Fixsterne im endlos weitem Weltraum.
Seitdem gibt es für mich nur eine Aufgabe: Ihn zum Lachen zu bringen und ihn glücklich zu machen, um genau dieses Strahlen zu sehen, dieses aufrichtige Glück in seinen Augen. Wir sitzen uns gegenüber und verbringen den ganzen Abend miteinander. Ich habe ein imaginäres Clownskostüm angezogen, um ihm so viel Lachen wie es nur möglich ist zu entlocken und ihn zu zeigen, dass ich auch eine tolle Nummer in seinem Zirkus sein könnte. Wir rücken immer näher zusammen bis wir schließlich nebeneinander sitzen und die Füße über dem Abgrund baumeln lassen – lachend, spielend, aber ohne nach unten zu sehen, da unsere Blicke auf dem Anderen ruhen, als wären sie zuvor Meilen gegangen und nun froh endlich einen Platz gefunden zu haben, an dem es schön ist, an dem man verweilen kann. Er erzählt mir von seinem Zirkus und was er alles erlebt hat. Ich höre ihm aufmerksam zu, vielleicht sogar zu hellhörig, denn wer wachsamer ist als andere, der entdeckt auch viele Details, die besser im Verborgenen bleiben sollten. „Du würdest ganz hervorragend in unseren Zirkus passen.”, eröffnet er mir. „Ich habe mein ganzes Leben davon geträumt zum Zirkus zu kommen, doch ich habe immer Angst davor gehabt nicht gut genug zu sein.”, antworte ich. „Es geht nicht darum wie gut du bist, sondern wie gut du sein möchtest.”, entgegnet er und legt seine große, starke Hand kurz auf meine. „Ich helfe dir gern dabei, wenn du möchtest.”, sagt er mir warmer, kümmernder Stimme.
Könnte man Glück einfangen wie kleine Glühwürmchen mit einem Einmachglas, dann wäre es sicher in diesem Moment gefangen gewesen. Ich lächelt und rücke näher an ihn heran. Er sieht zum Himmel. Die Sonne ist schon lange untergegangen. Es ist bereits dunkel und der Mondschein ist unsere einzige Lichtquelle. „Ich muss zurück in den Zirkus.”, sagt er mit trauriger Miene. „Aber ich möchte dich gern wieder sehen und wer weiß, vielleicht können wir eines Tages zusammen in den Zirkus gehen.”,dabei zwinkert er mir zu. Er holt seine Kletterausrüstung aus den Innentaschen seines Mantels und hämmert eine Verankerung in den Fels, spannt ein Seil und klettert so plötzlich und schnell hinab wie er gekommen ist. Die Verankerung, das Seil und die Verbindung zu mir bleibt fort an bestehen.

Ich kauere mich auf dem Fels zusammen und versuche zu schlafen, als ich plötzlich ein ungewohntes Geräusch höre. Ich fahre zusammen und schaue mich um. Das Seil bewegt sich. Ich ziehe an dem Seil bis ich plötzlich einen kleinen, weißen Briefumschlag in der Hand habe. Es ist der Zirkusdirektor.Ich ziehe ein Stück feinsäuberlich gefaltetes Papier aus dem Umschlag heraus und lege ihn auf meinen Schoß. Ich entfalte das Papier und lese gespannt.

Das war ein wundervoller, angenehmer Abend mit dir. Lass mich wissen, dass es dir gut geht. In dem Umschlag findest du alles, was du brauchst.

Seine Schrift war exakt und sauber auf das Blatt gebracht, trotzdem auch ein wenig außergewöhnlich und exzentrisch.
Ich nehme den Briefumschlag in beide Hände und entdecke einen kleinen, roten Bleistift und einen Block mit dem Emblem seines Zirkusses darin. Ich beginne damit nicht nur Wörter, sondern mit unserem Anfang auch das Ende zu schreiben.
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Beitrag23.06.2011 22:36

von jim-knopf
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guten abend smile

da mir auch in der zweiten version der text noch nicht komplett ausgereift erscheint und sich sicher noch etwas verbessern lässt, habe ich den text in unsere werkstatt verschoben. hier kann weiter gehobelt und gefeilt werden, bis das bestmögliche herauskommt. immer daran denken: unser prosa-board sollte texten vorbehalten bleiben, die du so auch an einen verlag schicken würdest. hierzu auch unsere "goldenen" regeln der prosa.

gruß
roman


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kiya
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Alter: 39
Beiträge: 5
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Beitrag23.06.2011 23:10
Danke
von kiya
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Ja genau, das wollte ich auch hin. Vielen Dank.
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Arun Krishna
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 38



Beitrag23.06.2011 23:59
Re: Anfang schon überarbeitet
von Arun Krishna
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Hi kiya,

dann mach ich mal weiter.

kiya hat Folgendes geschrieben:
Meine Zehen enden am Rand der Klippe und stehen beständig und unstet ...

Unstet ist das Gegenteil von beständig, was denn nun?
kiya hat Folgendes geschrieben:
Ich stehe auf der Kante des Felsens, den Blick nach unten auf den Abgrund gerichtet – Ffixiert auf das Dunkle und Tiefe, das unter mir schlummert, bereit dazu erneut zu erwachen.

Das geheimnisvolle an der Tiefe ist ihre Monochromie. Sie wird von Schwarz und Weiß regiert und dazwischen gibt es keine Farben. Alles unterhalb der Klippenkante ist völlig farblos. zuerst fixiert auf das Dunkle, das dann monochrom ist, aber doch von auch von Weiß regiert und Graustufen dazwischen, und dann auch noch farblos? Worum geht´s überhaupt? Ich hab ja noch gar nichts gesehen ... Ich gehe auf die Knie besser erst einen Schritt zurück machen, sonst fällst du noch runter und strecke meine Hand nach unten aus und sobald sie über dem Abgrund ist, fängt sie an ihre Farbe zu verlieren, um sich wie neugeboren zu einem Schwarz-Weiß-Bild zu vereinen. Meine Hautfarbe existiert nicht mehr. Die Farben, die mich breitet sich die Farblosigkeit aus oder bist du nur deine Arme? Schönes Bild, aber ungeschickt beschrieben ausmachen, lösen sich auf und entschwinden ins Nichts bis ich meine Hand wieder festlandwerts bewege und mich somit völlig auf dem Festland befinde. Anfangs habe ich mich über diesen Wechsel erschrocken, aber mittlerweile jagt es mir weder Angst ein, noch finde ich es erstaunlich, dass alles, was in der Tiefe ist, Deine Arme waren aber nicht wirklich in der Tiefe, oder wie lang sind die? Vielleicht meinst du nicht die Tiefe sondern die Grenze zwischen über dem Festland und über dem was auf der anderen Seite ist (Wasser?)  nur die Abstufungen zwischen schwarz und weiß kennt.
Die Tiefen sind genau 200 Meter tief und dann folgt das Meer.
Ich bin der Auffassung, dass man das genauer beschreiben kann


Ich bin nicht mehr allein, denn er Er suggeriert, dass die Figur ihn kennt oder ihn kennen möchte. Vielleicht besser "ein Mann"? ist bereits da. Auf einem Vorsprung unter mir steht er lässig an die Felswand gelehnt und schaut mich an. Ich will wegsehen, doch ich kann nicht. Sein Blick ist magnetisch, so voller Anziehungskraft und ich stehe dort unsicher und wackelig und fühle mich ihm völlig ausgeliefert. Es ist der Zirkusdirektor. Ich mustere ihn aufmerksam. Er ist etwas kleiner als die Männer, die man sonst auf dem Festland Spielt die Szene eigentlich auf einer Insel? Oder meinst du mit Festland das Land, auf dem sie steht? beobachten kann, aber seine Ausstrahlung ist größer als alles, was ich bisher gesehen habe. Seine vollen dunkel gelockten Haare fallen ihm locker ins Gesicht und hopsen wie kleine Kinder auf Sprungfedern durch den Wind. Seine Augen sind so tief und dunkel wie zwei Löcher, in die man hinein plumpsen kann ohne jemals wieder herauszukommen und ich werde hineinfallen, doch das weißt ich jetzt noch nicht. Seine silbernen Knöpfe – die wären auf dem Festland sicher aus purem Gold gewesen Aha, Insel! Aber warum sind die auf dem Festland aus Gold? – glänzen trotz des schummerigen Lichts wie frisch poliert und sein Blick ist magisch, erfahren und überlegen. Ich betrachte ihn voller Bewunderung. Seine Zirkusuniform liegt auf ihm als hätte er niemals etwas anderes getragen, als wäre er in ihr zur Welt gekommen. Schönes Bild. Würde man das typische Zirkusraster Ich persönlich kenne mich mit Zirkus nicht so aus, deswegen habe ich kein typisches Raster, was ist das? mit all seinen Merkmalen über ihn legen, so würde er sich ganz und gar darin wiederfinden und überhaupt nicht auffallen. Er gehört zum großen Zirkus und er möchte, dass dies auch jeder erkennen kann. Aber etwas an ihm ist eigenartig und passt nicht in das übliche Zirkusmuster. Es sind nicht die polierten Knöpfe, die mir zuerst ins Auge gesprungen sind, sondern seine Schuhe,Warum dauert das dann so lange, bis ich das erfahre? Ich wüsste gerne das Besondere und was es in der Figur auslöst. Die Beschreibung des Mannes sehr detailliert, vor allem die Haare. Kannst du das  alles überhaupt von da oben sehen?   die eigentlich garnicht so richtig zu dem Rest der Uniform passen. Normalerweise tragen Zirkusdirektoren gewienerte Lackschuhe, die mit ihren polierten Knöpfen um die Wette funkeln, aber seine waren eigenartig und individuell. Mit lustig verzierten Schnürsenkeln und auffälligen Nähten.
Ich glaube, dass er viele mit dieser Uniform beeindrucken kann und dass es leicht für ihn ist sie Ich weiß zwar, dass du hier die vielen meinen musst, aber der Satz hakt. Kann es nur leider noch nicht präzise formulieren.  Wofür will er sie denn nutzen?für sich zu nutzen, aber all Was? das spielt sich gerade in meinem Kopf ab. Es ist das Herz, welches ab jetzt anfängt eigenständig zu handeln Schlägt es nicht mehr? Was kann ein Herz sonst noch tun? – völlig abgetrennt von dem Rest meines Körpers, als würde es überhaupt nicht dazu gehören. Ich lasse kurz von ihm ab. Du warst ja noch gar nicht an ihm dran, guckst ja nur ...  Ich blicke zurück zum einsamen Festland und zögere einen kurzen Moment, als er mit seiner liebreizenden Stimme anfängt zu sprechen: „Komm her mein wunderschönes Mädchen. Ich nehme dich mit auf eine Reise in meinen Unterwasserzirkus und ich zeige dir wie wundervoll und farbenprächtig es bei mir sein kann.“


Absätze wären gut, Wörtliche Rede wird normalerweise immer abgesetzt. Mir ist bis hierher noch unklar, warum er der Figur überhaupt auffällt außer seinen Schuhen. Ist sie scharf auf ihn?
Generell wäre meiner Meinung nach höhere Genauigkeit zu empfehlen. Einige Bilder haben gelungene Ansätze, man kann da aber noch dran schleifen.
Grundsätzlich aber ein Effekt, dass da ein Zirkusdirektor auf dem Felsvorsprung steht. Wie ist er eigentlich dahin gekommen? Die Begegnung kommt mir noch sehr klischeehaft vor.

Gruß Arun
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kiya
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 39
Beiträge: 5
Wohnort: Essen


Beitrag24.06.2011 16:44

von kiya
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Hey Arun Krishna,

Vielen Dank für deine Kritik. Sie hat mir sehr weitergeholfen. Und bei deinen Fragen stimme ich dir absolut zu. Die Begegnung mit dem Mann werde ich heute besser und genauer ausarbeiten. Und woher er kommt usw. Ich lass mir da etwas einfallen.
Die ersten Ideen betrafen eigentlich die Eigenschaften des Charakters. Ich muss noch genauer festlegen und strukturieren, damit es in sich sinnig ist.
Aber soweit war ich noch nicht. Ich habe den Plot komplett und die Personen und bin nun dabei meine vielen Ideen zu Papier zu bringen und dabei meinen Stil und meine Art zu schreiben zu finden bzw auszubauen. Ich schreibe für mich persönlich ja schon länger. Aber Hand und Fuß fehlen noch, daher bin ich hier.

Danke für deine Mühe. Verbesserung folgt dann.

Lg
Kiya
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Miss Havisham
Leseratte
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Beiträge: 102



M
Beitrag26.06.2011 06:36

von Miss Havisham
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Du springst in dem Absatz über seine Schuhe plötzlich von der Gegenwart in die Vergangenheit. Soll das irgendwas symbolisieren?
Ansonsten würde ich das weglassen, das verwirrt.
Alles in allem liest sich das wie ein zu Papier gebrachter Traum - weswegen mich die unrealistischeren Teile auch gar nicht stören.
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