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Mark Schneckenpost
M
Beiträge: 6
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M 27.06.2011 11:20 Leseprobe Edom - Kapitel 1 "Ein dreckiges Geschäft" von Mark
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`Huhu... Ich überarbeite gerade meinen Roman, damit ich den endlich mal an einen Verlag schicken kann. Zu dem Expose wollte ich noch den Prolog und das erste Kapitel legen.`
Liebe Grüße
Mark
Eins
Die unterkühlte Stimme der Frau drang aus der Gegensprechanlage: „Wer ist da?“
Levy räusperte sich: „Ich bin es, Frau Meyrink. Der Levy.“
Seine Stimme klang wie die eines Soldaten, der gewohnt war, bedingungslos jeden Befehl auszuführen.
Keine Antwort. Die Gegensprechanlage knackte abweisend. Das dunkle Eisentor öffnete sich lautlos und ließ Levi ein. Unter den Sohlen seiner Stiefel knirschten kleine Steine, als er den Kiesweg betrat. Die weißen Kiesel leuchteten im Schein kniehoher Lampen. Er schritt an Trauerweiden vorbei, die sich in regelmäßigen Abständen in den Himmel erhoben und zwischen prachtvollen marmornen Säulen standen, die vom Eingangstor hin zum Anwesen immer höher und höher wurden und somit dem Besucher das Gefühl vermittelten, als würde er immer kleiner werden, je näher er dem viktorianisch anmutenden Gebäude kam – nur, um am Ende des geschwungenen Weges zu Füßen einer gewaltigen Statue zu stehen, die durch grünes Licht angestrahlt wurde.
Levy stand vor der Figur. Sie zeigte einen Mann mit langem Bart und lockigem Haar. Der Meister hatte ihm erzählt, dass dieser Mann ein großer Mann gewesen war; ein sumerischer König, der durch Prüfungen immer stärker geworden war und bis zum Himmel aufstieg, aber gleichzeitig in die tiefsten Tiefen der Selbstzweifel stürzte. Durch das Bestehen der Prüfungen hätte der König sich selbst und die Unsterblichkeit gefunden. Licht und Dunkelheit.
Prüfungen. Prüfungen. Prüfungen.
Seinem Meister ging es immer um Prüfungen. Nur um Prüfungen.
Stanislav Loev hatte zu Levi gesagt, dass es solche Prüfungen und solche Prüfungen gab. Die Groben müssten durch das Feuer gehen, die Feinen würden im Intellekt geprüft werden.
Levy war heute für seinen Meister durchs Feuer gegangen.
Schwere Schritte trugen Levy die breiten Stufen zum Eingang hinauf. Die wuchtige Tür stand einen Spalt offen. Kühles Licht drang nach draußen und flutete den aufgeheizten Marmor. Levy atmete durch. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Seine Haut war so rau, dass er glaubte, er riebe sich mit grobem Schmiergelpapier den Schweiß von der Stirn.
Dann drückte er die Tür ganz auf und betrat die riesige Eingangshalle. Von irgendwo her drang klassische Musik in die Halle. Die Töne verschwanden hinter den Säulen. Die Noten schwebten durch den Raum. Die Melodie kitzelte im Ohr. Levy lächelte. Er glich seinen schweren Gang dem leichtfüßigen Takt an und scheiterte schon nach den ersten Schritten.
„Haben Sie ihr dreckiges Geschäft erledigt?“
Frau Meyrink war lautlos aufgetaucht und zeigte auf die rostbraunen Fußspuren, die Levys Stiefel auf dem hellen Parkett hinterlassen hatten. Sie kniff die Augen zusammen und es bildeten sich über der leicht buckeligen Nase zwei Zornesfältchen.
Die Haushälterin war eine groß gewachsene Frau mit nordischer Ausstrahlung. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem strengen Dutt zusammengesteckt. Ihr schlanker Körper steckte in einem schlichten langärmeligen Kleid mit Stehkragen. Das Schwarz des Stoffes wurde durch dunkelrote Karomuster etwas aufgelockert.
Levy antwortete nicht. Er spähte zwischen den griechischen Säulen hindurch und Frau Meyrink folgte seinem Blick, indem sie sich leicht nach vorne beugte. Und schon spürte sie Levys Atem auf ihrer Wange. Sie roch den Schweiß und den Geruch von frisch geschnittenem Gras. Zwischen diesen Gerüchen konnte sie noch eine weitere Duftnote riechen. Sie kniff die Augen zusammen. Was war das bloß? Metall?
Die Haushälterin beugte sich weiter vor. Levy spähte zur angelehnten Tür, die in die Bibliothek führte und aus der die klassische Musik drang. Er schüttelte den Kopf. Frau Meyrink straffte ihren Körper, wie ein Ritter, der sein Visier herunterklappt. Sie strich eine nicht vorhandene Falte glatt.
„Ich habe Sie etwas gefragt“ setzte die Haushälterin seines Meisters nach.
Levy antwortete nicht. Er nickte nur.
„Herr Loev erwartet Sie bereits in der Bibliothek.“ Sie schaute noch einmal skeptisch auf die Fußspuren „Aber vorher ziehen Sie die Stiefel aus.“
Herr Stanislav Loev war Levys Meister. Stanislav konnte gut und gerne als Spanier durchgehen. Sein längliches Gesicht war sonnengebräunt und wettergegerbt. Er hatte immer einen salzfarbenen Drei-Tage-Bart. Ein Hauch Moschus begleitete seine imposante Erscheinung. Der Meister war aber Tscheche. Er war während des zweiten Weltkriegs in Prag aufgewachsen. 1940 wurden seine Eltern von den Deutschen verschleppt und ermordet. Stanislav war einen Tag später neun Jahre alt geworden. Ein Kapitel aus seinem Leben, das nur sehr spärlich aus der Erinnerung heraus in die heutige Zeit tropfte. Der Meister sprach nicht über diesen Lebensabschnitt und wer fragte, dem wurde deutlich gemacht, dass diese Fragen unerwünscht waren und wer danach forschte, der schwamm nicht selten wenig später mit dem Gesicht nach unten in einem ruhigen See.
Man wusste nur, dass er halb verhungert durch die Gassen des besetzten Prags streunte und den Berichten von der Front lauschte. Zu dieser Zeit musste er auch sein unbändiges Interesse für Mythologie entwickelt haben. Wahrscheinlich hörte er die alten Mythen und Sagen, die ihn so faszinierten, aus dem Mund einer zahnlosen Muhme, erzählt in einem, mit Kerzenlicht durchfluteten Luftschutzbunker.
Levy klopfte an der Tür zur Bibliothek.
„Herein.“ Die Stimme klang wie ein Kontrabass, gespielt von einem rauchenden und alkoholisierten Musiker in einer heruntergekommenen Jazzkneipe. Rau. Tief. Drohend. Mit einer Spur Melancholie.
Levy drückte die mit Samt beschlagene Tür ein Stück weiter auf und lugte durch den Spalt. Der Meister saß in einem grünen Ohrensessel und lauschte mit geschlossenen Augen den zarten Klängen der Violine, dem weichen Bass des fordernden Cellos und dem dramatischen Sopran, der hoch über allen anderen Tönen thronte. Er hielt einen Rotweinkelch in der Hand. Ab und zu nippte er an der rubinroten Flüssigkeit.
Levy wartete. Lange Zeit passierte nichts. Dann traute er sich, die würdevolle Szene mit seiner grobschlächtigen Art, dieser Umstand war ihm wohl bewusst, zu stören. Levy bemühte sich aber um Haltung und Harmonie.
„Darf ich eintreten, Meister?“ Er flüsterte fast.
Stanislav nickte und stellte den Kelch auf einen kleinen Beistelltisch. Levy trat ein. Der griechische Flokatiteppich kitzelte durch seine Arbeitssocken und dämpfte die schweren Schritte. Levy blieb stehen und trat von einem Fuß auf den anderen, bis der Meister sich erhob und ihn anstarrte. Stanislav Loev hatte dunkle, fast schwarze Augen. Tief wie ein Gebirgssee und mindestens genauso kalt.
„Hast du alles erledigt?“
„Ja, Meister.“
„Gab es irgendwelche Probleme?“
Levy schüttelte den Kopf, wahrscheinlich ein wenig zu häufig für Stanislavs Geschmack.
„Wirklich nicht?“ Der Meister runzelte die Stirn und bohrte den Blick durch Levys Körper.
„Nein, Meister.“ Der Hüne log.
„Was sind das für rostbraune Flecken an deiner Hose? Blut?“
Levy schaute an sich herab und schüttelte wieder den Kopf: „Matsch.“
Der Meister beließ es dabei.
Levy verschwieg seinem Meister die kleine Komplikation. Es war nur eine Kleinigkeit. Nichts, womit man Stanislav Loev belästigen sollte.
Levys Finger strichen über das Plastik eines Personalausweises, der sich in seiner Hosentasche befand. Um dich kümmere ich mich später.
„Und wo ist die Erde, um die ich dich gebeten habe?“
„Ich habe die Kisten noch in meinem Auto. Wenn Sie es wünschen, werde ich die Sache in den Keller bringen.“
„Ja. Ich wünsche es. Benutz bitte den Hintereingang. Ich denke, dass Frau Meyrink nicht noch einmal die Halle putzen möchte. Du hast sicher schon Dreck hinterlassen…“
Levy blickte fragend und bekam als Antwort ein Nicken in Richtung seiner besockten Füße. Levy grinste. Seinem Meister entging nicht einmal das kleinste Detail. Ausgenommen vielleicht der unschönen Sache auf dem Friedhof.
„Ich werde mich um ihren Auftrag kümmern, Meister.“
Levy verließ die Bibliothek und schloss leise die Tür.
Stanislav lehnte sich zurück und lauschte wieder dem Klagelied der Prinzessin, die um den toten Prinzen trauerte, der durch den eigenen Vater ermordet worden war, um die Hochzeit der beiden Liebenden endgültig zu verhindern.
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
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27.06.2011 12:01
von Nicki
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Hallo Mark,
wie ich deinem Text entnehmen kann, schreibst du aus verschiedenen Perspektiven.
Da ich selbst zur Zeit heftig mit deren Umsetzen kämpfe, fällt mir das an deinem Text um so mehr auf.
Blau = du wechselst in einer Szene in eine andere Person.
Grün = du wechselst in die auktoriale Perspektive.
Was ist eine Muhme? Meinst du Mumie?
Zitat: | Die unterkühlte Stimme der Frau drang aus der Gegensprechanlage: „Wer ist da?“
Levy räusperte sich: „Ich bin es, Frau Meyrink. Der Levy.“
Seine Stimme klang wie die eines Soldaten, der gewohnt war, bedingungslos jeden Befehl auszuführen.
Keine Antwort. Die Gegensprechanlage knackte abweisend. Das dunkle Eisentor öffnete sich lautlos und ließ Levi ein. Unter den Sohlen seiner Stiefel knirschten kleine Steine, als er den Kiesweg betrat. Die weißen Kiesel leuchteten im Schein kniehoher Lampen. Er schritt an Trauerweiden vorbei, die sich in regelmäßigen Abständen in den Himmel erhoben und zwischen prachtvollen marmornen Säulen standen, die vom Eingangstor hin zum Anwesen immer höher und höher wurden und somit dem Besucher das Gefühl vermittelten, als würde er immer kleiner werden, je näher er dem viktorianisch anmutenden Gebäude kam – nur, um am Ende des geschwungenen Weges zu Füßen einer gewaltigen Statue zu stehen, die durch grünes Licht angestrahlt wurde.
Levy stand vor der Figur. Sie zeigte einen Mann mit langem Bart und lockigem Haar. Der Meister hatte ihm erzählt, dass dieser Mann ein großer Mann gewesen war; ein sumerischer König, der durch Prüfungen immer stärker geworden war und bis zum Himmel aufstieg, aber gleichzeitig in die tiefsten Tiefen der Selbstzweifel stürzte. Durch das Bestehen der Prüfungen hätte der König sich selbst und die Unsterblichkeit gefunden. Licht und Dunkelheit.
Prüfungen. Prüfungen. Prüfungen.
Seinem Meister ging es immer um Prüfungen. Nur um Prüfungen.
Stanislav Loev hatte zu Levi gesagt, dass es solche Prüfungen und solche Prüfungen gab. Die Groben müssten durch das Feuer gehen, die Feinen würden im Intellekt geprüft werden.
Levy war heute für seinen Meister durchs Feuer gegangen.
Schwere Schritte trugen Levy die breiten Stufen zum Eingang hinauf. Die wuchtige Tür stand einen Spalt offen. Kühles Licht drang nach draußen und flutete den aufgeheizten Marmor. Levy atmete durch. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Seine Haut war so rau, dass er glaubte, er riebe sich mit grobem Schmiergelpapier den Schweiß von der Stirn.
Dann drückte er die Tür ganz auf und betrat die riesige Eingangshalle. Von irgendwo her drang klassische Musik in die Halle. Die Töne verschwanden hinter den Säulen. Die Noten schwebten durch den Raum. Die Melodie kitzelte im Ohr. Levy lächelte. Er glich seinen schweren Gang dem leichtfüßigen Takt an und scheiterte schon nach den ersten Schritten.
„Haben Sie ihr dreckiges Geschäft erledigt?“
Frau Meyrink war lautlos aufgetaucht und zeigte auf die rostbraunen FußSpuren, die Levys Stiefel auf dem hellen Parkett hinterlassen hatten. Sie kniff die Augen zusammen und es bildeten sich über der leicht buckeligen Nase zwei Zornesfältchen.
Die Haushälterin war eine groß gewachsene Frau mit nordischer Ausstrahlung. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem strengen Dutt zusammengesteckt. Ihr schlanker Körper steckte in einem schlichten langärmeligen Kleid mit Stehkragen. Das Schwarz des Stoffes wurde durch dunkelrote Karomuster etwas aufgelockert.
Levy antwortete nicht. Er spähte zwischen den griechischen Säulen hindurch und Frau Meyrink folgte seinem Blick, indem sie sich leicht nach vorne beugte. Und schon spürte sie Levys Atem auf ihrer Wange. Sie roch den Schweiß und den Geruch von frisch geschnittenem Gras. Zwischen diesen Gerüchen konnte sie noch eine weitere Duftnote riechen. Sie kniff die Augen zusammen. Was war das bloß? Metall?
Die Haushälterin beugte sich weiter vor. Levy spähte zur angelehnten Tür, die in die Bibliothek führte und aus der die klassische Musik drang. Er schüttelte den Kopf. Frau Meyrink straffte ihren Körper, wie ein Ritter, der sein Visier herunterklappt. Sie strich eine nicht vorhandene Falte glatt.
„Ich habe Sie etwas gefragt“ setzte die Haushälterin seines Meisters nach.
Levy antwortete nicht. Er nickte nur.
„Herr Loev erwartet Sie bereits in der Bibliothek.“ Sie schaute noch einmal skeptisch auf die Fußspuren „Aber vorher ziehen Sie die Stiefel aus.“
Herr Stanislav Loev war Levys Meister. Stanislav konnte gut und gerne als Spanier durchgehen. Sein längliches Gesicht war sonnengebräunt und wettergegerbt. Er hatte immer einen salzfarbenen Drei-Tage-Bart. Ein Hauch Moschus begleitete seine imposante Erscheinung. Der Meister war aber Tscheche. Er war während des zweiten Weltkriegs in Prag aufgewachsen. 1940 wurden seine Eltern von den Deutschen verschleppt und ermordet. Stanislav war einen Tag später neun Jahre alt geworden. Ein Kapitel aus seinem Leben, das nur sehr spärlich aus der Erinnerung heraus in die heutige Zeit tropfte. Der Meister sprach nicht über diesen Lebensabschnitt und wer fragte, dem wurde deutlich gemacht, dass diese Fragen unerwünscht waren und wer danach forschte, der schwamm nicht selten wenig später mit dem Gesicht nach unten in einem ruhigen See.
Man wusste nur, dass er halb verhungert durch die Gassen des besetzten Prags streunte und den Berichten von der Front lauschte. Zu dieser Zeit musste er auch sein unbändiges Interesse für Mythologie entwickelt haben. Wahrscheinlich hörte er die alten Mythen und Sagen, die ihn so faszinierten, aus dem Mund einer zahnlosen Muhme erzählt in einem, mit Kerzenlicht durchfluteten Luftschutzbunker.
Levy klopfte an der Tür zur Bibliothek.
„Herein.“ Die Stimme klang wie ein Kontrabass, gespielt von einem rauchenden und alkoholisierten Musiker in einer heruntergekommenen Jazzkneipe. Rau. Tief. Drohend. Mit einer Spur Melancholie.
Levy drückte die mit Samt beschlagene Tür ein Stück weiter auf und lugte durch den Spalt. Der Meister saß in einem grünen Ohrensessel und lauschte mit geschlossenen Augen den zarten Klängen der Violine, dem weichen Bass des fordernden Cellos und dem dramatischen Sopran, der hoch über allen anderen Tönen thronte. Er hielt einen Rotweinkelch in der Hand. Ab und zu nippte er an der rubinroten Flüssigkeit.
Levy wartete. Lange Zeit passierte nichts. Dann traute er sich, die würdevolle Szene mit seiner grobschlächtigen Art, dieser Umstand war ihm wohl bewusst, zu stören. Levy bemühte sich aber um Haltung und Harmonie.
„Darf ich eintreten, Meister?“ Er flüsterte fast.
Stanislav nickte und stellte den Kelch auf einen kleinen Beistelltisch. Levy trat ein. Der griechische Flokatiteppich kitzelte durch seine Arbeitssocken und dämpfte die schweren Schritte. Levy blieb stehen und trat von einem Fuß auf den anderen, bis der Meister sich erhob und ihn anstarrte. Stanislav Loev hatte dunkle, fast schwarze Augen. Tief wie ein Gebirgssee und mindestens genauso kalt.
„Hast du alles erledigt?“
„Ja, Meister.“
„Gab es irgendwelche Probleme?“
Levy schüttelte den Kopf, wahrscheinlich ein wenig zu häufig für Stanislavs Geschmack.
„Wirklich nicht?“ Der Meister runzelte die Stirn und bohrte den Blick durch Levys Körper.
„Nein, Meister.“ Der Hüne log.
„Was sind das für rostbraune Flecken an deiner Hose? Blut?“
Levy schaute an sich herab und schüttelte wieder den Kopf: „Matsch.“
Der Meister beließ es dabei.
Levy verschwieg seinem Meister die kleine Komplikation. Es war nur eine Kleinigkeit. Nichts, womit man Stanislav Loev belästigen sollte.
Levys Finger strichen über das Plastik eines Personalausweises, der sich in seiner Hosentasche befand. Um dich kümmere ich mich später.
„Und wo ist die Erde, um die ich dich gebeten habe?“
„Ich habe die Kisten noch in meinem Auto. Wenn Sie es wünschen, werde ich die Sache in den Keller bringen.“
„Ja. Ich wünsche es. Benutz bitte den Hintereingang. Ich denke, dass Frau Meyrink nicht noch einmal die Halle putzen möchte. Du hast sicher schon Dreck hinterlassen…“
Levy blickte fragend und bekam als Antwort ein Nicken in Richtung seiner besockten Füße. Levy grinste. Seinem Meister entging nicht einmal das kleinste Detail. Ausgenommen vielleicht der unschönen Sache auf dem Friedhof.
„Ich werde mich um ihren Auftrag kümmern, Meister.“
Levy verließ die Bibliothek und schloss leise die Tür.
Stanislav lehnte sich zurück und lauschte wieder dem Klagelied der Prinzessin, die um den toten Prinzen trauerte, der durch den eigenen Vater ermordet worden war, um die Hochzeit der beiden Liebenden endgültig zu verhindern.
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MfG
Nicki
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Mark Schneckenpost
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Beiträge: 6
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Miss Havisham Leseratte
M
Beiträge: 102
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M 27.06.2011 15:11
von Miss Havisham
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Das hier:
Zitat: | Die Haushälterin war eine groß gewachsene Frau mit nordischer Ausstrahlung. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem strengen Dutt zusammengesteckt. Ihr schlanker Körper steckte in einem schlichten langärmeligen Kleid mit Stehkragen. Das Schwarz des Stoffes wurde durch dunkelrote Karomuster etwas aufgelockert.
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...war mir zu viel Information auf einmal. Muss man das wirklich alles wissen? Reicht es nicht, dass die groß gewachsen ist und ihre Haare in einem strengen Dutt trägt?
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Ernst Clemens Klammeraffe
Alter: 77 Beiträge: 594 Wohnort: München
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27.06.2011 17:09
von Ernst Clemens
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hallo mark,
ich mag deine bilderreiche sprache. manchmal übertreibst du allerdings damit, bzw. bringst unklare bilder. das hemmt den lesefluss. z.b. hier:
Zitat: | Schwere Schritte trugen Levy die breiten Stufen zum Eingang hinauf. Die wuchtige Tür stand einen Spalt offen. Kühles Licht drang nach draußen und flutete den aufgeheizten Marmor. |
- schritte können nicht tragen
- dass dieses gebäude auch eine WUCHTIGE türe haben muss, kann sich der leser denken. man wird dieses haus sicher nicht durch ein 'mäuseloch' betreten. überlass dem leser noch etwas eigene phantasie beim lesen!
- warum muss das licht kühl sein? (wenn es kaltes neonlicht ist, musst du das erst erklären, nicht einfach voraussetzen)
- den aufgeheizten marmor FLUTEN? was meinst du damit? wasser kann z.b. eine ganze etage fluten. aber licht? meinst du, dass der raum vom licht durchflutet ist?
Zitat: | [Der Meister hatte ihm erzählt, dass dieser Mann ein großer Mann gewesen war; ein sumerischer König, der durch Prüfungen immer stärker geworden war und bis zum Himmel aufstieg, aber gleichzeitig in die tiefsten Tiefen der Selbstzweifel stürzte. Durch das Bestehen der Prüfungen hätte der König sich selbst und die Unsterblichkeit gefunden. Licht und Dunkelheit. |
- wortwiederholung
- was meinst du mit dem hervorgehobenen satz? hier lässt du den leser im regen stehen...
herzliche grüße
ernst
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Mark Schneckenpost
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