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Warteschleifenmusik

 
 
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag07.06.2011 11:49
Warteschleifenmusik
von Maria
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

♪♪
wir bitten euch weiterhin noch um etwas Geduld, das sind höhere Mächte und das Leben als solches, die den Zugang zu den Kommentaren verhindern.♪
Boro wird schnellstmöglichst alles freischalten.

wink

♪♪♪♪♪♪♪

Aber wir sind alles Alleinunterhalter, daher:

Wie wärs mit Ganzkurzprosa & Ganzschnelllyrik um die Wartezeit zu verkürzen?

100 bis maximal 150 Wörter zum Thema
"Als das Wasser kam"

Warnung: Automatisch disqualifiziert wird, wer auch nur eine einzige Frage stellt. Einfach losschreiben.

Der Gewinner kriegt ein Buch nach Probbers Wahl.

Die Jury besteht aus Bluenote, Fahrender Gaukler, Puetchen, Probber, Ralphie und mir.
Abgabe bis heute abend 21.00h
Siegerbekanntgabe morgen Abend.


Gepostet wird einfach hier drunter, in diesem Thread. Fragen/Smalltalk bitte im Warteschleifendiskussionsthread - hier drin lösch ich ratzfatz alles weg, sonst wirds wirr wink

...los gehts!


_________________
Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag07.06.2011 12:26
Gießkannenprinzip
von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Als ich diesen Thread öffnete, um exakt 12.12 Uhr europäischer Zeit, also Jetztzeit, öffnete sich auch der Himmel und ergoss tausende Kubikmeter Wasser auf mein Haus, meine Straße und alles, was ich von meiner Position durchs Fenster sehen konnte.

Die Fensterflügel sind geöffnet (vormittags hatte der Maler die Wetterschenkel erst frisch gepinselt), doch ich klebe am Schreibtischstuhl und wage nicht, mich vom PC wegzubewegen, aus Angst, Boro könnte, ohne dass ich es bemerke, von den Staugeschädigten auferstehen und den langersehnten Knopf drücken.
Der Inhalt meiner Cappucchinotasse entwickelt bereits ein Eigenleben, fasziniert beobachte ich hingebunsvollen Gruppensex dreier gemeiner Stubenflieben auf den verkrusteten Rändern.

Und es gießt.
Da ein Blitz, mannomann, was für einer! Ob die Pappel an der Ecke noch steht?

Aus dem Augenwinkel sehe ich das Wasser steigen, mein Lieblingsbäckereifachgeschäft ist schon bis zur zweiten Stufe geflutet, draußen schreien Menschen, doch ich wage nicht ...

Bald ... gleich ...

... habe ich nasse Füße?! lol



Edit: Es hat geholfen *juhu* - Willkommen Boro! wink
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag07.06.2011 13:05
Watt
von Nicki
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Das Watt glitzerte in der tiefstehenden Sonne. Michael blinzelte und versuchte das Wasser zu erkennen. Weit draußen. Er lief am Strand entlang, der sich langsam in Nebel auflöste. Auf dem geriffelten Sandboden machte es keine Mühe, sich zu fortzubewegen.
Wellen glucksten um seine nackten Füße. Er genoss die Kühle, bis die Hosenbeine durchnässt waren. Jetzt wurde es doch ungemütlich. Er blickte sich um. Die Sonne versteckte sich hinter Wolken. Das Wasser stand jetzt bis zu seinen Hüften.
Das Laufen bereitete ihm Schwierigkeiten, er versuchte zu schwimmen. Das hatte er mal gelernt. Verdammt, wieso ging jetzt gar nichts mehr? Panisch strampelte er mit Armen und Beinen. Das Wasser stand ihm schon bis zum Kinn.
 „Michael, Michael!“
Jemand zog ihn an einer Hand. Wollte man ihn doch vor dem Ertrinken retten?
Er schaute sich um. Vor ihm stand Britta und schüttelte ihn.
„Wach auf, es regnet. Lass uns ins Hotel zurückgehen.“
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag07.06.2011 16:08

von Piratin
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Evas Herzschlag beschleunigte. Vor der Tür schaute sie die Straße entlang, die in tiefes grün getaucht war. Sie erahnte eine Bewegung, eine Bedrohung. Schnell rein, dachte sie und drehte sich zur Tür. Das Atmen wurde schwer, es sog ihr die Luft aus der Lunge. Panisch wendete sie den Blick zur Straße. Das dichte grün schwebte um ein gelbes Zentrum, aus dem der Rüssel des Tornados von der anderen Straßenseite auf sie zu fegte. Unfähig sich zu rühren sah sie ihn zur Seite abdrehen und in einer Nebengasse verschwinden. In seinem Gefolge stürzte einem Wasserfall gleich der Regen auf die Straße. Innerhalb von Sekunden verwandelte sich der Asphalt in eine Seenlandschaft, aus der die Papierkörbe wie kleine bizarre Inseln rausragten und von den Bugwellen der wenigen Autos, die unerschrockene Fahrer durch die Fluten lenkten, tänzelnd umspült wurden wie Evas Füße auf dem Treppenabsatz.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag07.06.2011 16:16

von Dienstwerk
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Mist, nun habe ich den Singsang "es reget, es regnet" wegen der Wortbegrenzugn rausgeschmissen, dabei war das doch der einzige Bezug zur Musik.

Egal, ich habe Boro herbeigeschrieben - besser geht nicht. smile

LG, Ana
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag07.06.2011 17:27

von Rosanna
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Ja, das ist doch so dammisch, das möchte ich jetzt auch:
Gewidmet all jenen, die kein Plusquamperfekt kennen, gern Wörter vergewaltigen und in die Analen (sick!) der Geschichte eingehen wollen...


Der arme Poet in der Pfütze (+Werk)

Als das Wasser kam versank ich
klatschte platschnass quatschend auf dich
Deine Leiche starrte auf mich
ein.

Ich hab dich mit meiner Hand
geschaffen, -schändet und verbannt
Und halb verdammt vergraben dann
kein (Reim mehr.)

Tja, ich hätte dich am Besten
doch verbrannt- die halb durchnässten
Reste weißer Blätter pressten
mein

en Mund ins Gras. Achso: Ertrank ich?
Ja, das ist doch offensichtlich!
Doch mein Werk wird jetzt unsterblich
sein.


_________________
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag07.06.2011 17:39

von Ralphie
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Köstlich, Rosanna! lol
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag07.06.2011 17:44

von Fao
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Ijon Tichy - Wie ich entdeckte Ersatz für Pfeffer

Neulich , ich war dabei, mir gerade zu machen ein leckeres Omelett. Da, ich bemerkte, dass fehlte sämtliche Vorrat an Pfeffer. War bei mir große Verwunderung, weil dachte ich, konnte nicht sein. Hatte ich doch gekauft neulich vierhundert Kilogramm Pfeffer von die galaktische Gewürzplanetichkeit. Aber war wirklich nichts da, und weil nicht geht Eier ohne die Pfeffer, hab ich gemacht Einstellung der Route auf diese Planet von Gewürzigkeit.
Nach vier Stunden Flug, ich bin angekommen. Aber war große Mistigkeit! Hatten die nix für mich, weil war große Sturmflut gewesen.
Jetzt, gesamte Vorrat war total verklumpt. Also hab ich nachgeguckt in kosmische En-ze-klo-pä-die.
Stand dort, wenn kein Pfeffer da, dann du kannst nehmen Salz und viel schwarze Farbigkeit. Also, ich habe gemacht, und hat geschmeckt wie echte Pfeffer! Jetzt, ich werde nie mehr kaufen Pfeffer, weil ist billiger und Salz kann nicht werden klumpig von Wasser. Ich glauben.



Und wers nicht kennt : nachschauen Laughing


_________________
Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst.
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Luvinia
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L

Alter: 29
Beiträge: 71



L
Beitrag07.06.2011 17:54

von Luvinia
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Lina fing an zu zittern. Ihr Puls schien den gesunden Rahmen zu sprengen, so fühlte es sich im Moment an.
Fröhliches Kindergeschrei ringsherum, strahlende Augen soweit das Auge reichte. Niemand könnte sich wohl vorstellen, dass dieses Kinderschwimmbad für einen Menschen ein Ort des Schreckens und der Angst sein könnte. Oder doch? Lina fragte sich, ob es ihr wohl jemand anmerken würde. Das wollte sie auf gar keinen Fall. Tief atmete sie durch und fasste den eisernen Entschluss, entspannt auszusehen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Gesichtszüge sehr angespannt waren und sie sie  wohl sehr schreckhaft erscheinen lassen mussten. Ärgerlich zwang sie sich dazu einen zumindest gleichgültigen Gesichtsausdruck aufzusetzen. „Nun gehen sie Schritt für Schritt ins Wasser“, raunte ihr Herr Mowalzki mit zaghafter Stimme zu. Entsetzt starrte Lina ihn an. Das konnte er doch nicht wirklich von ihr verlangen? Es war schließlich schon kraftraubend genug, überhaupt so nah beim Wasser zu stehen. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu schon in der Lage bin“, murmelte sie, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihren Therapeuten unsicher an.
„Wir gehen zusammen“, entgegnete er und lächelte sie aufmunternd an. Er strahlte angenehme Ruhe aus. Er nahm sie am Arm und ging mit ihr gemeinsam vorwärts. Doch kurz bevor ihre Füße das feuchte Nass berührten, blieb Lina ruckartig stehen und rührte sich nicht. Tränen stiegen in ihre blauen Augen und sie wagte es nicht,  den Blick des Herrn Mowalzki zu erwidern. „Keiner verlangt von Ihnen, dass sie sich übernehmen. Selbst ein kleiner Schritt ist bereits ein großer, wertvoller und bringt uns weiter. Sie entscheiden, wann wir wieder hinausgehen, doch bitte versuchen Sie, wenigstens ein wenig mit dem Wasser in Kontakt zu treten.“
Lina wusste nicht was sie sagen sollte. Plötzlich nahm sie aus den Augenwinkeln wahr, wie ein paar kleine Jungen sie beobachteten und miteinander flüsterten. In dem Moment stieg eine unbändige Wut in ihr hoch, die sich glücklicherweise in Energie und Mut entwickelte. Nein, sie wollte nicht mehr der dumme kleine Angsthase sein. Ein letztes Mal holte sie hörbar tief Luft, dann löste sie sich aus dem Griff des Arztes und im nächsten Augenblick war ihr rechter Fuß im Becken.
Sie spürte das Wasser an ihrer Haut, zwischen ihren Zehen und in dem Moment fühlte sie sich wie gelähmt. „Diesmal nicht“, sagte sie leise zu sich selbst und kurz darauf landete ihr linker Fuß neben dem rechten. Nach ein paar Momenten der Angst, realisierte sie, dass sie etwas wirklich positives vollbracht hatte. Sie drehte sich um und bemerkte, dass die Augen von Herrn Mowalzki heraus zufallen   drohten. Das erste Mal in ihrem Leben lachte Lina nun herzhaft, während sie das wohltuende Nass an ihren Füßen spürte.
Die Jungen verstummten.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag07.06.2011 18:29

von Hardy-Kern
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Das nenne ich clever.
@luvinia hat schon wieder eine kleine Geschichte geschrieben und knaut nicht rum. Das ist effektiv; das Leben geht weiter und die Geschichte gefällt mir. Smile

Viele verheiratete 'Idioten' scheint es im Forum nicht zu geben, aber ich stelle mal folgende Frage:

Auf welcher Seite des Ehebettes schläft die Frau?
Natürlich auf der, von der sie kürzesten Weg zu den kleinen eingelullten und hungrigen Schreihälsen hat.Rolling Eyes

Hardy
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag07.06.2011 18:39

von Mr. Curiosity
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Als das Wasser kam

Kevin räkelte sich auf seinem Lieblingssofa und starrte den Fernseher an, als plötzlich das Wasser kam. Der Donut in seiner linken Hand wurde so durchnässt, dass sich ein Teil ablöste und auf seinen Schoß platschte.
Der Donut war lecker gewesen, das Wasser nass. Und Nässe mochte Kevin nicht.
Wütend schleuderte er beide Donutteile gegen den Fernsehbildschirm und sprang auf.
Er drehte sich um.
Seine Frau Chantal stand dort, hielt den Putzeimer wie einen Schutzschild.
„Jetzt kann ich den Rekord vergessen!“, brüllte Kevin.
„Du stinkst. Und such dir einen Job“, fauchte Chantal, „seit Monaten willst du Rekorde brechen. Ob es die meisten gefressenen Donuts sind, die meiste Zeit vorm Fernseher oder die längste Zeit ohne zu duschen. Dir muss mal einer das Hirn waschen!“
Kevin war beeindruckt und inspiriert von dieser metaphorischen Interpretation des Wassers, schrieb den Roman „Der Putzeimer“ und hatte sintflutartigen Erfolg.


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Luvinia
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L

Alter: 29
Beiträge: 71



L
Beitrag07.06.2011 18:40

von Luvinia
Antworten mit Zitat

@Hardy

Dankeschöön!!! smile lol2

Ich hab vergessen, dass ich nur ne bestimmte Anzahl an Wörtern haben darf.. aber naja smile
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag07.06.2011 18:56

von Rosanna
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Oh nein...Chantal...verdammte barthgeschädigte Nation...

PS: Danke, Ralphie. Meine Kontonummer gebe ich dir dann per pn durch.


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lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
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Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag07.06.2011 19:59

von lady-in-black
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Die (un)perfekte Wortwelle

Frl. Menke wollte mit ihrem Süßen am Sonntag segeln gehen. „Tja min Deern, has Pech gehabt“ grummelte Käpt’n Rod. Sein Steward ergänzte: „Sailing is heut nich. Der Hamburger Veermaster is vor Madagaskar liegen geblieben.“
„Ich glaub, ich krieg die Pest!“ pöbelte Frl. Menke los … „ Und was mach ich nun?“
„There’s something in the water … unser Tretboot. Wie wäre es denn damit?“ Heppner, der eigentlich nur zurück nach Westerland wollte, witterte ein Geschäft. Er war ständig auf Kapernfahrt wenn es darum ging, seinem Mitbewerber Käpt’n Rod einen Kunden abzujagen. Frl. Menke war schockiert: „Da wäre mir ja selbst ein knallrotes Gummiboot lieber. Mit diesem Ding gerate ich vermutlich in Seenot.“
„Aber niemals!“ Heppner war tief von ihrem Misstrauen getroffen. „Wann kommt die Flut? Ich werde Ihnen das Gegenteil beweisen!“
Frl. Menke überlegte. Heppner sah süß aus … und so schickte sie ihren Freund Bonny allein over the ocean.


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag07.06.2011 20:18

von EdgarAllanPoe
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& der staub: eine statue aus
hitze & der langen zeit dürrer tage. der
gestank von autoreifen, die im hinterhof
lagern,

jeder spiegel wird zu einer metapher: ein
riss in der fahl schimmernden schlangenhaut
des sees, der sich bald häuten muss oder das
treiben einer idee in der ferne, ein dorn im
eigenen blick, der wahn in den straßen, ein
verdorrtes sommerblatt, das keinen bezug zur realität
aufweist außer den dünnen adern, die das
sonnenlicht kurz aufblitzen lässt:

das alles fort mit dem regen, diesem
wiedergänger von novemberhafter gestalt,
diesem kalten griff in den nacken,
dieser antiken drohgebärde in einem
hinterhof ohne ausgang.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag07.06.2011 20:18

von Jocelyn
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Mörderischer Sommer

Der Durst brennt
in den Mundwinkeln,
eingerissen die Haut
blutet das Porzellan,
kleben Fäden
unter den Augen.

Über die Ränder
quillt das Fleisch,
lässt die Lederhaut
Blasen schlagen,
in der Sonne
der Tropfen Öl.

Die Hitze saugt
an den Erdbeeren,
zieht den Horizont
von den Schwalben,
bis Fensterangeln
um sich schlagen.

Sie starben alle,
als das Wasser kam.


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Ruth
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 43
Beiträge: 831
Wohnort: Monnem


Beitrag07.06.2011 20:22

von Ruth
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Die Bestellung

Die Sonne sengt, die Luft lodert, die Oberfläche der Bistrotische schlägt Blasen. Wie lange sitzen wir schon hier? Die Uhr verschwimmt vor meinen Augen. Jeder Atemzug trocknet die Schleimhäute weiter aus. Meine Lippen bluten. Ich drohe an geschwollener Zunge zu ersticken.
Aber nichts passiert. Durch die Tür ist schon ewig niemand mehr getreten. Ich neige den Kopf zum Sterben.
Da, ein Geräusch. Schritte. Neue Hoffnung. Die Erfrischung jedoch, wird jemand anderem zuteil. Habt noch ein wenig Geduld! Gleich, gleich, wird uns versprochen.
Als das Wasser kommt, als es endlich kommt, breche ich mit letzter Kraft in heiseres Jubeln aus. Auch meine Begleitung müsste frohlocken.
Doch Cindy sagt: "Ich habe es mir anders überlegt. Ich hätte lieber einen trockenen Weißwein."
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag07.06.2011 20:30

von Rosanna
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Alter, jetzt gehts aber los hier Shocked .

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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
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Die Tauben
Beitrag07.06.2011 20:36

von EdgarAllanPoe
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So schlimm? Laughing

_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag07.06.2011 20:51

von Rosanna
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Hör auf, nach Komplimenten zu fischen, alter Bruchpoet.

Mit Bewertungen halte ich mich ob der Hoheitsrechte der Jury zurück, wackle aber eindrucksvoll und ein bisschen beeindruckt mit den Augenbrauen.

Oh, nein, SmallTalk verboten...ich sehe schon die Powerbremse mit vor Empörung radschlagenden Flügeln auf uns zu rauschen...


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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

Alter: 40
Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag07.06.2011 20:52

von Mercedes de Bonaventura
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Andouillette.

Leau kam gegen Mitternacht. In der linken die schöne Lil, die grunzend an seinem Ohrläppchen schleckte, in der anderen Hand eine Flasche billigen Merlot. Mit einem verzweifelten Blick auf die liebestolle Lil hielt er mir den Merlot entgegen. Ich zuckte bloß mit den Schultern, nahm ihm Bedauern und Wein ab und ließ die beiden eintreten.
„Ich musste sie abholen. Er hätte ihr sicher was angetan!“ Leau bugsierte Lil auf meine Couch, wollte noch etwas sagen, wurde aber von ihrem rosa Mund abgewürgt, der lustvoll begann an seinem Adamsapfel zu knabbern, während ich drei Gläser aus der Küche besorgte und mich daran machte Leaus billigen Wein zu entkorken. Jedoch Lil ignorierte meinen angebotenen Merlot und amüsierte sich lieber weiter mit meinem Freund Leau. Ich prostete dem ungleichen Paar zu, nahm einen großen Schluck.
„Was wird jetzt aus der armen Sau?“
„Ich werde mich um sie kümmern.“
Lil quiekte vergnügt.


_________________
"Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf)
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag07.06.2011 20:56

von Nihil
Antworten mit Zitat

Als das Wasser kam und seinen Höhepunkt erreichte, kochte andernorts das Leben über:

Peters Fettbauch schaffte das, woran die Wolken-UZIs scheiterten, die auf sein Dachfenster schossen – als er sich im Schlaf umdrehte, schwabbelte es so laut, dass er japsend erwachte.

Aus dem Zweitagestümpel vor Dagmars Haus sprudelten Haie hervor, die mit einem Happs die Luft zerbissen und dann auf dem Kopfsteinpflaster verendeten. Als sie entdeckte, dass der Abfluss ihrer Badewanne ein Wurmloch war, das sie in die Meerestiefen zog, verebbte ihre Faszination für dieses Phänomen.

Als das Seewasser das feindliche Meereswasser anrollen sah, brach große Panik aus. Eine schnelle Entscheidung musste her! Und das Tröpfchenkollektiv entfloh, indem es verdampfte.

Während die Welt schon einmal übte, unterzugehen und die Nordsee auf ganz Friesland wuchtete, als wäre sie Peters schwerer Bauch, fragte sich Arslan unbekümmert, ob sich EHEC auch durch Analsex übertrüge.

Am Ende starben sie alle, so wie Kochblasen platzen.







---------

EDIT: Jetzt hab ich das gleiche Ende wie Jocelyn, wie ärgerlich. (Der Text gefällt mir dafür aber gut!)
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