|
|
Autor |
Nachricht |
Humpenstemmer Eselsohr
Alter: 53 Beiträge: 363 Wohnort: Bremen
|
22.05.2011 21:00 Das Boot (Prosa) von Humpenstemmer
|
|
|
Die Wellen türmten sich hoch vor dem Bug des Bootes. Wellentäler wechselten mit Gipfeln, ließen nur selten den Blick auf das Ziel zu: das gewaltige Schiff des alten Mannes.
Er musste es gewusst haben, denn er fing schon vor langer Zeit mit dem Bau seines Kahnes an. Die Männer auf dem Fischerboot sahen begehrlich auf das weiße Segel vor ihnen.
Seit Tagen regnete es. Es schien gar, als wollte der Himmel selbst alles Lebende ersäufen nur der Alte schien vorbereitet und stach mit seinen Söhnen und deren Familien in See.
Stück für Stück näherten sie sich dem Koloss, bereiteten sich auf die Übernahme vor.
So hoch wie sie das Haupte trugen auf diesem Kahn, sollten sie das Entern der Männer nicht einmal bemerken.
Bald schon erhob sich vor ihnen die hohe Bordwand in den schwarzen Himmel. Metallene Haken kreisten in der Luft und sirrten in die Höhe. Die Männer kletterten hinauf, während das Boot zu ihren Füßen am Rumpf des Titanen zerschellte, wie das irdene Geschirr eines zornigen Gastes an der Wand der Taverne.
Wenige Augenblicke später stiegen sie über das Schanzkleid und schlichen sich unter Blitz und Donner an die kleine Hütte heran, die als Unterkunft der Menschen diente.
Den alten Mann hatten sie gleich erwischt und knüpften schon die Schlinge, als seine Söhne ihm zur Hilfe eilten.
In rauschendem Übermut warfen die Männer die Söhne über Bord und zogen den Alten hoch zur Rahe, dann näherten sie sich gierig den Frauen.
Tag um Tag verging und es hörte doch nicht auf zu regnen. Den Männern stand die Furcht ins Gesicht geschrieben, dies war doch nicht natürlich, und so fuhren sie sich immer wieder gegenseitig an, suchten nach der Schuld für diese Katastrophe. Sie glichen den Ratten, die listig über den Geschehnissen wachten und jede Bewegung mit Argusaugen beobachteten.
Die Vorräte gingen zur Neige, also wurden die zittrigen Hände nach der Fracht ausgestreckt, den Tieren des Alten … Ausgesucht hatte er sie, um sein Paradies zu schaffen, doch nun sollten sie das Überleben ein paar Weniger garantieren. Die Geringen überlebten und hielten blutige Ernte unter den Kreaturen des Alten, bis nichts mehr im Leib des Schiffes vorhanden war. Nur der Regen, der fiel noch immer.
Die Taube des Alten, die den Olivenzweig im Schnabel tragen sollte, sie kam nicht. Auch war kein Land zu sehen. Das Schiff indessen trieb weiter und erreichte wohl irgendwann Festland, nur an Bord rührte sich kein Leben mehr.
Weitere Werke von Humpenstemmer:
_________________ Leben wir nicht alle in Scherbenländern? |
|
Nach oben |
|
|
Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
|
22.05.2011 23:18
von Fao
|
|
|
Tut mir Leid, aber ich sehe keinerlei Bezug zum Thema. Ich mein, nichtmal das Wort Musik wird erwähnt.
Tja, die Geschichte vom Noha, wie sie hätte sein können.
Überzeugt mich auch sprachlich nicht, inhaltlich? Hm, ne, da musst ich mich schon zwingen, zu Ende zu lesen.
Was soll ich da mehr geben, als 2 Federn
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
|
Nach oben |
|
|
Aliah Wortedrechsler
Alter: 29 Beiträge: 60 Wohnort: Kaff der Welt
|
23.05.2011 11:01
von Aliah
|
|
|
Huhu,
Ich habe deine Geschichte gelesen und habe mich gefragt, ob du wirklich hier mitgemacht hast. Es ging doch um Musik, oder hab ich mich da getäuscht?
Bei deiner Geschichte habe ich leider überhaupt keine Musik oder Erinnerungen durch Musik oder sonstiges mit Musik gefunden. Nur Mord und Regen und ein Boot. Wo ist da die Musik?
Es tut mir leid, aber ich finde, das passt nicht zum FFF.
An sich ist die Geschichte, auf jeden Fall der Erste Teil, sehr nett geschrieben. Die Bilder sind gut erkennlich und auch dein Stil gefällt mir da.
Das Ende habe ich ehrlich gesag tnicht ganz kapiert.
Meine Meinung kann natürlich total anders sein als die von den anderen, aber es ist meine Meinung. Auch wenn sie ein wenig getrübt ist von Schmerztabletten und CO. muss ich sagen, dass ich die Geschichte hier nicht passend, aber an sich ok finde.
Sorry.
LG
Aliah
_________________ Bewahre lieber eine Freundschaft anstatt alles zu zerstören
glaube an das Gute - es wird uns gelingen! |
|
Nach oben |
|
|
Isa Leseratte
Beiträge: 153 Wohnort: München
|
23.05.2011 11:49
von Isa
|
|
|
Hallo lieber FFF-Teilnehmer,
ich versuche fast vergeblich - sorry - den Bezug zu Musik herzustellen.
Und auch zu 3 Personen.
Es heißt ja Sound of Music, vielleicht ist für den Protagonisten der prasselnde Regen "Musik in den Ohren", das Klirren der Metallösen, das Rauschen des Windes, der Segel, der Donner, das Grollen, das Schreien,... der Grauen schlechthin.
LG, Isa
|
|
Nach oben |
|
|
Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4841 Wohnort: Deutschland
|
23.05.2011 20:03
von Hardy-Kern
|
|
|
Mit dem vorgeschlagenen Thema hat die Geschichte wohl nichts zu tun, aber die Idee ist gut und so bewerte ich ausnahmsweise mal.
Mir gefallen Leute mit guten Ideen, ausnahmsweise gut.
Hardy
|
|
Nach oben |
|
|
Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
|
23.05.2011 20:16
von Amaryllis
|
|
|
Liebe/r Inko,
Also ich nehme mal an, du hast dich von dem Soundtrack „Das Boot“ inspirieren lassen. Oder von einem Lied, das ich nicht kenne. Sonst finde ich allerdings nicht so viel Musikbezug in deinem Text. Für mich liegt für die Dramatik auch relativ wenig Rhythmus im Text, was ich mir bei einer Interpretation eines Liedtextes oder eines Liedinhalts schon erwartet hätte. Dazu sind einfach viel zu viele lange Sätze drin.
Den Text selbst finde ich – trotz der Tragik und des „schlechten“ Endes – aber schön geschrieben. Er scheint mir eine Metapher dafür zu sein, dass man sich selbst nicht übernehmen sollte und man die Konsequenzen für seine Taten zu tragen hat.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
23.05.2011 20:29
von Gast
|
|
|
Lieber FFF-Teilnehmer,
so viel zu bewerten, so wenig Zeit ... Deshalb mach’ ich’s knapp. Ich bewerte nach folgenden Kriterien:
Sprache: Bis auf ein paar Klopper solide geschrieben. Sprachlich, na ja, versucht sich das an einem angemessen Ton für so ein biblisch angehauchtes Geschichterl, aber ganz überzeugend finde ich's nicht.
Idee und Umsetzung: Hm. Ist natürlich mal was anderes, den Noah mit seiner Arche zu modifizieren. Auch die Moral von der Geschicht' ist klar herausgearbeitet. Trotzdem, mein Thema ist das einfach nicht, befürchte ich ...
Berücksichtigung der Vorgabe, Atmosphäre: Also, ich find' halt keine Musik. Und: Man kann immer sagen, Musik hat einen zu irgendwas inspiriert, was dann gar nix mehr mit Musik zu tun hat. Insofern ... Zucke ich hilflos die Achseln und sage: Thema verfehlt. Die Sturmatmosphäre wurde gut eingefangen, aber ich kann trotzdem nicht besser bewerten, als ich es gleich tue.
LG,
Sonja
|
|
Nach oben |
|
|
Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
|
24.05.2011 16:33
von Hoody
|
|
|
Hat für mich nichts mit dem Thema zu tun.
Ich finde den Stil nicht schlecht und man könnte die Idee ausbauen, aber es gab bestimmte Vorgaben. Hättest du nur eine erfüllt, hätte ich ein Auge zudrücken können. Aber für mich eine Themaverfehlung. Eine Feder.
Ich kann beim besten Willen nichts von Musik lesen.
lg Hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
|
Nach oben |
|
|
Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
|
24.05.2011 23:12
von Dienstwerk
|
|
|
Das ist ein Text, der für mein Empfinden komplett am Thema vorbei erzählt wurde.
Auch erzeugt die (sprachlich recht ordentliche) Beschreibung einer fiktiven Enterung der Arche keinerlei Töne oder musikalische Schwingungen in mir.
ABER - der Text hat mich dazu gebracht, nach Musikstücken zu suchen, die den Schreiber inspiriert haben KÖNNTEN - und deshalb wird es wohl mehr als nur eine Feder von mir geben.
LG, Ana
Soundtrack "Das Boot":
http://www.youtube.com/watch?v=it49wmcKUt4
Witt/Heppner "Die Flut":
http://www.youtube.com/watch?v=5tB8dIIOzgI&playnext=1&list=PL644200C3033073B2
Am ehesten scheint mir jedoch dieses Stück von Renft zu passen:
http://www.youtube.com/watch?v=QJ_3cfpOklM&feature=related
Zitat: | Die Flut (Renft)
Ich hab geträumt so tief und schwer,
sah Wolken grau über dem Meer.
Das ein Spiegel war des Himmels hell,
der jäh zerbrach, als ein Regen fiel.
Und als der Regen niederschlug,
über Ufer, Meer und Flüsse trug,
ward die Flut zum großen Trunk der Zeit,
den der Himmel hielt der Welt bereit.
Nur wer trunken ward davon, der schwieg,
wie das Nass als Ganzes in ihm stieg
und ihn reif und schwer wie eine Frucht,
in die Tiefe zog, voll von Sehnsucht.
So riss es Tausende fort an einen Zufluchtsort,
nur weil irgendwann nur ein Regen kam,
der Tausendfach das Bild zerbrach, das der Himmel trug.
Viele hat die Flut hinweg gespült,
in Häfen, bleich, mit Schaum gefüllt.
Wo im Gewirre wässert Mord,
als Schlüsselbart für einen Zufluchtsort.
So kamen Tausende schon in den Fluten um,
nur weil sie irgendwann nun nicht mehr den Himmel sahn,
der tausendfach wie ein Spiegel brach - als der Regen kam.
Viele hat die Flut so fortgespült,
die Häfen bleich mit Schaum gefüllt.
Doch ich weiß nicht mehr wer hier ertrank
dabei in das Blut des Himmels sank.
Ich war erwacht so trunken schwer,
sah Wolken grau über dem Meer.
Das ein Spiegel war des Himmel hell,
der jäh zerbrach, als ein Regen fiel. |
Edit:
Mir ist noch ein Titel zugeflattert - schade, nun ist der Text doch nur eine müde Nacherzählung - trotzdem hat sich die Recherchearbeit gelohnt, denn ich habe wunderbare Musik (wieder)hören dürfen.
Danke Akira für die letzte Hinweisnote!
Subway to Sally "Die Arche":
http://www.youtube.com/watch?v=T7MzYQ73iSM
|
|
Nach oben |
|
|
Isa Leseratte
Beiträge: 153 Wohnort: München
|
25.05.2011 11:05
von Isa
|
|
|
Hallo lieber FFF-Teilnehmer,
ich hab meine Sicht nochmal verändert, da mir klar wurde, dass ein Lied "vertont" wurde.
Ich denke, dass das enorm schwierig ist, umgekehrt vorzugehen. Also nicht eine Idee zu vertonen, sondern eine Vertonung zu vertonen. Das wäre für mein Empfinden 2 Extra-Federn wert (bin leider Neuling im Befedern). Trotzdem, obwohl ich das Lied oft angehört habe, komm ich nicht so ganz klar, versteh den Sinn nicht so ganz, was nichts heißen mag,... )
Nichts für ungut,
Isa
|
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
25.05.2011 14:36
von Gast
|
|
|
Okay, dank Dienstwerk sind wir nun ein bisschen schlauer, und ich bin hin- und hergerissen. Wenn man's erst mal weiß, ist das hier keine Themaverfehlung mehr, schon klar. Und der Text von diesem Subway to Sally-Lied wurde auch nicht schlecht in eine Geschichte umgebaut, finde ich. Andernfalls hätte deine Geschichte aber auch einfach von irgendwo herkommen können und so viel mit Musik zu tun haben wie mit einer Tube Klebstoff. Und: Irgendwie gibt es bei fast jedem Wettbewerb einen Text, den keiner kapiert, und nach der Auflösung geht das große "Ah" und "Oh" los. Dass die Auflösung bei dir schon während des Wettbewerbs kam - na ja, Blümchen von dir für Dienstwerk, würde ich vorschlagen.^^ Schwierig finde ich das, aber: Im Zweifel allerdings für den Angeklagten ... äh ... Wettbewerbsteilnehmer , ich erhöhe nochmal ein bisschen. Nicht viel, dafür bin ich nicht überzeugt genug von der Geschichte an sich, aber immerhin gibt's mehr als die "Voll am Thema vorbei"-Bewertung.
|
|
Nach oben |
|
|
Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
|
25.05.2011 15:49
von Jocelyn
|
|
|
Den Bezug zur Aufgabenstellung konnte ich leider nicht finden.
Das war nichts für mich. Sorry.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
|
Nach oben |
|
|
Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
|
25.05.2011 19:25
von Fao
|
|
|
Frau Edith hat auch noch ein Wörtchen mitzureden:
Durch die Links von Dienstwerk... also, Subway to Sally, wa?!
Nun, es ändert an meiner Wertung nicht viel.
a) Angenommen, wir wären ein Verlag, der Geschichten für eine Anthologie "Sound of the music" veröffentlichen möchte - dann würde ich deine Geschichte nicht drucken.
Der nichtwissende Leser ... also, wie ich es einer war ... für den klingt hier keine Musik mit.
b) Zudem finde ich es jetzt auch nicht sonderlich originell, einen Songtext einfach umzusetzen. Also, wenn dann eine Verbindung käme - was ist daran das Besondere, was verbindest du / der Prota., wer auch immer... mit diesem SOngtext, dass er umgesetzt wird..
Also, ne.
Das sind 2-3 Federn, nicht mehr.
Sorry, aber wird ja ausgelichen, falls ich schief liegen sollte.
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
|
Nach oben |
|
|
The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
|
25.05.2011 19:37
von The Brain
|
|
|
Hallo Inko,
zuerst habe ich nur geahnt, dass es wohl einen Liedtext hierzu gibt. Mittlerweile habe ich es mir Dank der links mal angehört/ durchgelesen. Sprachlich ist dein Text zwar versiert, allerdings ist es eine Mischung aus der Nacherzählung der biblischen Geschichte und den Einflüssen des Liedtextes. Ich bin hier etwas zweigespalten - zumal ich den Liedtext ob seiner Reduziertheit als intensiver empfinde.
Thema erfüllt 3 Federn
Schreibstil 6 Federn
Idee 3 Federn
gefällt 4 Federn
macht 4 Federn
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
|
Nach oben |
|
|
EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
|
26.05.2011 20:16
von EdgarAllanPoe
|
|
|
Absolut am Thema vorbei. Trotz der teils mitreißenden antiquierten Sprache, die jedoch nicht auf Stilbrüche wie der "Katastrophe" verzichten kann, sehe ich hier keinen Bezug zur Musik.
Eine Feder.
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
|
Nach oben |
|
|
Leene Eselsohr
Beiträge: 448
|
27.05.2011 20:18
von Leene
|
|
|
Alles zurück: Beinahe hätte ich auf den Text nur einen Punkt gegeben. Weil ich das Musik-Thema nicht erkannt habe. Nun weiß ich aber dank Dienstwerks Link, dass sich der Text auf ein Lied bezieht. Also ist die Themenvorgabe erfüllt und damit natürlich mehr Punkte wert!
Gefühl sehe ich (Mordlust, Überlebensgier). Originell ist die Idee eigentlich auch (Massaker auf der Arche Noah? Aber hallo!), aber sie ist nicht „neu“. Es wurde ein Lied (nur) nacherzählt. Damit sind aus meiner Sicht die Punkte für die Originalität nicht „einheimsbar“. Dazu wirkt der Text noch unfertig, der Plot nicht ganz klar (wer sind die Männer und warum ist da überhaupt ein Boot, das die Arche entert usw.).
|
|
Nach oben |
|
|
Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
|
28.05.2011 12:05
von Akiragirl
|
|
|
Liebe/r FFF Autor/in,
Bevor ich mit meiner Kritik beginne, möchte ich mich schon einmal im Voraus entschuldigen, falls ich jemandes Gefühle verletzen sollte. Ich versuche, meine Meinung immer sachlich und möglichst konstruktiv darzulegen. Dennoch spielt bei jeder Kritik auch die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle – also bitte nehmt nichts, von dem was ich schreibe, persönlich
„Und der Regen fällt, so wie nie vorher. Das Wasser steht uns bis zum Hals und steigt immer mehr“ – oder?
Also, ich nehme an, dass das Lied „Arche“ von Subway to Sally dich zu dieser Geschichte inspiriert hat. Ich hör das Lied gerade nebenbei und kriege gleich gute Laune
Du wirst in diesem Wettbewerb sicher das Problem haben, dass viele den Text als „am Thema vorbei“ einstufen, da sie das Lied nicht kennen. Andererseits wurde ja gesagt, man braucht keinen Link zum entsprechenden Lied anzugeben, man könne aber einen Text über ein bestimmtes Lied schreiben. Daher werte ich bei deinem Text das Thema als erfüllt. Ich kenne das Lied, du hast daraus eine Geschichte gemacht – in meinen Augen war das laut Aufgabenstellung eine Möglichkeit, mit dem Thema Musik umzugehen.
Nun aber zum Text selbst: Ich denke, du hast versucht, zuviel Handlung und Information in zu wenig Worten unterzubringen. Ich denke, es wäre interessanter gewesen, direkt in einer Szene einzusteigen, als die Männer schon auf dem Boot sind und hungern. Dann hätte man die Geschichte, wie sie da hin gekommen sind, in einem Dialog verpacken können oder so. Du hättest so mehr showing und nicht so viel telling gehabt, wenn du z.B.nur eine bestimmte Episode in den Vordergrund gestellt hättest, z.B. die Nicht-Rückkehr der Taube. Sie hätten warten können auf sie, hätten eine Wolke kurz fälschlicherweise für eine Taube halten können, um dann ernüchtert zu werden und sich ihrem Tod ergeben (oder so …)
Denn, so wie die Geschichte jetzt erzählt ist (auktorial, der erzählend und zusammenfassend) transportiert sie keine Gefühle (und das ist in meinen Augen wichtig für eine Geschichte). Mir ist Noah egal, mir sind seine Söhne und deren Frauen egal, aber die Männer, die alle getötet haben und schließlich selbst sterben müssen, sind mir genauso egal. Dadurch fehlt die Spannung in der Geschichte, das Mitfiebern und Wissen-Wollen wie es ausgeht.
Dein Schreibstil ist ansonsten nicht schlecht, z.T. sind mir manche Stellen etwas zu blumig geraten. Zudem machst du am Anfang Tempusfehler. Ich ging davon aus, die Anfangssituation (Wellenberge, das Boot darauf) ist sozusagen die aktuelle Erzählebene im Präteritum. Dann muss alles, was sich davor abgespielt hat, in einer anderen Zeitform geschrieben werden:
Zitat: | Er musste es gewusst haben, denn er fing schon vor langer Zeit mit dem Bau seines Kahnes an. |
Da du hier Vorvergangenheit schreibst, müsste es Plusquamperfekt sein, also „denn er hatte schon vor langer Zeit mit dem Bau seines Kahnes angefangen.“
Hier dasselbe:
Zitat: | Seit Tagen regnete es. Es schien gar, als wollte der Himmel selbst alles Lebende ersäufen nur der Alte schien vorbereitet und stach mit seinen Söhnen und deren Familien in See. |
„(…), nur der Alte hatte sich vorbereitet und war mit seinen Söhnen und deren Familien in See gestochen.“
Leider: Durch diese extreme Distanz, die du zu den Figuren hast, bleibt die Geschichte einfach nicht lange im Kopf. Es ist eine Nacherzählung, man ist als Leser nicht direkt „dabei“ beim Geschehen.
Alles in Allem also eine nette Idee, auch nicht schlecht geschrieben, hat mich aber nicht berührt.
Ich vergebe daher 4 Federn.
Mein Bewertungsdurchschnitt lag in diesem Wettbewerb bei 4,96 (also rund 5) Federn.
In diesem Sinne: „Der letzte macht die Lichter aus!“
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
|
Nach oben |
|
|
Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
|
28.05.2011 18:08
von Bananenfischin
|
|
|
Dank des Links an anderer Stelle weiß ich, was dieser Text mit Musik zu tun hat.
Leicht abgewandelt wurde der Liedtext ja, dennoch liest es sich letztlich wie - eine Zusammenfassung/Nacherzählung eben. Eine lebendige Geschichte, die mich als Leser mitnimmt, ist es leider nicht geworden.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
|
Nach oben |
|
|
Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
|
29.05.2011 01:48
von Nordlicht
|
|
|
Hallo flinke Feder,
ich bin nach folgendem Bewertungsschema vorgegangen:
-Wie stark ist das Thema Musik im Text ausgedrückt, verwertet und verwirklicht worden?
-Wie gut ist der Text sprachlich gelungen (Rechtschreibung, Grammatik, originelle Verwendung von Wörtern, Flüssigkeit, Vermittlung von Bildern)?
-Wie originell ist die Textidee?
Ich finde das Thema hier überhaupt nicht; wo ist sie, die Musik? Sprachlich macht es auf mich den Eindruck eines jungen Schreibers; die auf Mythos und alt bemühte Sprache klappt nicht so richtig. Es klingt gespreizt und hölzern für mich.
1 Feder.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
29.05.2011 10:59
von Gast
|
|
|
Hallo Federschwinger/in,
diesmal kann ich aufgrund der relativ geringen Teilnahme jeden Text etwas ausführlicher kommentieren. Die Themenvorgabe war ja sehr offen, also reicht es mir, wenn es irgendwie um Musik geht. Wenn ich Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler erwähne, dann um sie dir zu zeigen – bewertet habe ich sie, aufgrund des Zeitdrucks, nicht.
Meinen Geschmack habe ich, so weit es ging, außer Acht gelassen und versucht mich auf die handwerkliche, logische und kreative Ausarbeitung zu beschränken.
Ähm ... ja, wo ist die Musik? Ich finde nicht einen einzigen Ton – deine Geschichte hat aber auch nicht im entferntesten etwas mit Musik zu tun. Das nennt man wohl: am Thema vorbei – oder hast du gar den falschen Text hochgeladen? Ich kann es echt nicht glauben.
Liebe Grüße
Monika
|
|
Nach oben |
|
|
MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
|
30.05.2011 17:47
von MadameMimm
|
|
|
Hallo, wahrscheinlich schreibe ich dir zum x-ten Mal dasselbe, wie die anderen Kommentare: Ich bin froh, dass Soraya den Songtext, dem deine Geschichte zu Grunde liegt, gepostet hat, sonst hätte ich dir eine fette "Thema verfehlt" Notiz geschrieben.
Ansonsten ist dein Text spannend, düster, mystisch - aber - auch wenn du die Aufgabe erfüllt hast (Songtext in eine Geschichte packen), so fehlt mir doch etwas ganz und gar Elementares: Die drei handelnden Personen und Gefühle bzw. Empfindungen, die mit Musik zusammenhängen.
Daher kann mich dein Text nicht überzeugen, auch wenn die Idee gut ist.
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
|
Nach oben |
|
|
Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
|
31.05.2011 15:23
von Nicki
|
|
|
LiebeR AutorIn
leider habe ich wegen meines Urlaubs nicht die Zeit, zu jedem Text einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Ich habe jedoch alle gelesen und werde deshalb auch mein Hühnchen rupfen und die Federn verteilen. Gegebenenfalls werde ich später gerne einen ausführlichen Kommentar posten.
MfG
Nicki
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|