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Louis tanzt (Prosa)

 
 
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Nemo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 963
Wohnort: Dresden
Pokapro 2016 Pokapro III & Lezepo I
Postkartenprosa II


Beitrag22.05.2011 21:00
Louis tanzt (Prosa)
von Nemo
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Louis sah schnell in eine andere Richtung, als er Claudia bemerkte. Zu ruckartig, dachte er. Jetzt weiß sie, dass ich absichtlich weggeschaut habe. Er spürte die Hitze in den Wangen. Claudia war offensichtlich auf dem Weg zum großen Festzelt, in dem die Schreiner während der letzten Woche ein Tanzparkett ausgelegt hatten. Überhaupt hatte man seit einem Monat in allen Winkeln der Stadt gehämmert, gefegt, gebohrt, geschrubbt und geprobt: Alle Einwohner waren damit beschäftigt gewesen, die Stadt für den achthundertsten Jahrestag ihrer ersten amtlichen Erwähnung herauszuputzen. Was dabei hervor gekehrt wurde, fand Louis zu aufdringlich: Die Bratwürste rochen ihm zu sehr nach Fleisch, die Musik schmerzte ihm in den Ohren, das Bier schmeckte ekelhaft bitter, alles was glänzen konnte, blendete die Augen, die Menschen sangen ihm zu laut und zu schief. Dass er dennoch auf das Stadtfest gegangen war, hatte mit Claudia zu tun. Vielleicht konnte man noch einmal ernsthaft reden?

Hinter einem älteren Ehepaar stolperte er in das Festzelt. Es spannte sich wie ein dunkelblauer Himmel über ihm, und die Biergläser, die hier und dort emporstiegen, leuchteten wie bernsteinfarbene Sterne. Das ältere Ehepaar setzte sich an eine lange Tafel, auf der zahlreiche verlassene Pappteller gegenseitig ihre Fettflecken zu zählen schienen. Der Blick wurde frei auf das Parkett. Blankgebohnert schimmerte es und die Tanzlehrerin, Frau Schmidt, streute Wachs darüber, damit die Tanzenden auf den Wildledersohlen nicht ausrutschten. An einer der kurzen Parkettseiten stand Claudia. Er fand sie sofort in ihrem blauen Ballkleid, auf dem der Strass protzig funkelte. Sie sah aus, als trüge sie einen sonnenbeschienen, aber kalten Gletschersee. Anscheinend war sie mit den anderen Mädchen in ein ernstes Gespräch vertieft. Plötzlich schnellte Claudias Hand hoch und zeigte auf Louis. Er hatte diese Bewegung nicht kommen sehen, wie man manchmal eine Ohrfeige auf der Wange spürt, noch bevor man sie klatschen hört. Die tratschen über dich, dachte Louis. Natürlich taten sie das. Vermutlich glaubten sie, er würde Streit suchen. Aber er fühlte sich viel zu müde für Streit. Dann lachten sie und Claudia rieb sich scherzhaft die Augen. Sie äffte ihn nach, wie er vor zwei Wochen geweint hatte, als Frau Schmidt ein ernstes Gespräch, wie sie es nannte, mit ihm führte. Sie hatte so oft ernst gesagt, dass Louis irgendwann lachen musste. Aber dieser Reflex war schnell vorüber. Als er verstanden hatte, dass sie ihm aus der Formation geschmissen hatte, weil er angeblich leistungstechnisch nicht mithalten konnte. Aber auch Claudia hatte ihm das immer vorgeworfen. Das hätte er freilich verkraften können: Er war immer zu Extra-Trainingsstunden bereit und tanzen lag ihm im Blut. Besonders Standard. Da fühlte er sich bei jedem Schritt gut. Aber „man tanzt miteinander, nicht gegeneinander“, hatte Frau Schmidt gesagt. „Und ihr beiden harmoniert nicht.“
Claudia nickte dazu heftig. „Deshalb tanze ich jetzt mit Giacomo.“

Giacomo stand gleich neben Claudia und ihren Lästerfreundinnen, inmitten der anderen Jungs, der eingebildete Italo-Macho, der Sohn des Eis-Café-Besitzers, der das Klischee vom feurigen und sensiblen Italiener bei jeder Gelegenheit zelebrierte. Louis hätte ihn eher in die Latein-Fraktion gesteckt, weil Giacomo beim Gehen immer auf lockere Hüfte machte und so pikiert tat. Wer sich derart aufspielte, war meistens schwul und tanzte Latein. Aber Giacomo war nicht schwul, sondern hatte mit Claudia bereits geschlafen, als Louis noch mit ihr zusammen den Wiener Walzer über das Parkett drehte. Ach, ihn juckte nicht, mit wem sie im Bett harmonierte. Er wollte nur tanzen. Daran hing sein Herz.

Sie lästerten alle über ihn, dessen war sich Louis sicher. Er konnte es an ihren Lippen ablesen. Das L seines Namens zwang die Zungen der Redenden immer auffällig zwischen die Zähne. Louis, Louis, leistungstechnisch hinten dran. So lässt sich kein Turnier gewinnen. Louis scheidet schon in der Sichtungsrunde aus. Louis, wir müssen ernsthaft reden. Ernsthaft. Aber er fand in ihrer Sprache kein Wort, das ihn ernst nahm. Frau Schmidt streute Wachs wie Schnee, als hielte sie sich für Frau Holle. Und alle, so dachte Louis, sprechen über dich, Louis, Louis. Die Gespräche wuchsen in seinem Kopf, wurden laut, quollen und drückten ihm die Gedanken tot.

Die Kapelle spielte auf. Der Schlagzeuger schlug die ersten Takte an und Frau Schmidt ging zu den Tanzpaaren und forderte sie zum Warmmachen und Eintanzen auf. Giacomo gab Claudia einen Handkuss, führte sie mit Hohlkreuz und herausgestreckter Brust auf die Tanzfläche. Die Musiker waren gut, sie brachten echten Swing in das Sing, Sing, Sing. Die Klarinette sprühte vor Leidenschaft, als spiele Benny Goodman persönlich. Das Schlagzeug hämmerte, die Blechbläser schmetterten. Vier-Viertel-Takt, „slow, slow, quick, quick, slow, slow“, sprach Louis leise den Rhythmus mit. Er konnte sich keine schönere Musik für einen Quickstep vorstellen, und er wusste, dass es Claudia genau so ging. Natural Turn, Reverse Turn, Natural Spin Turn, Lock Step, Progressive Chasse. Claudia und Giacomo tanzten sich mit einfachen Figuren ein. Wenn die Beine heiß wären, die Lungen gierig, die Brustkörbe gedehnt, würde Frau Schmidt das Programm eröffnen und die Tanzpaare begännen mit der Formation. Als Louis Claudias Lächeln sah, diesen leicht arroganten Blick gegen die anderen Tänzer, den nach hinten gebogenen Hals und die erhabene Standardhaltung, da wusste er, dass sie in diesem Moment glücklich war. Er kannte sie lange und gut genug.

Aber, so sagte er sich, ich habe auch ein Recht auf mein Glück. Und das wollte er sich nicht nehmen lassen. Zuerst kam ihm der Einfall als eine kindische Idee, aber sie setzte sich trotzig fest. Er schlich in die Ecke zwischen langer und kurzer Seite, an jene Stelle des Parketts, an der seine Quickstep-Folge begann. Er ging in die Tanzhaltung, leicht in die Knie, Gewicht auf dem rechten Fuß, den linken frei, den Hintern anspannen, damit das Becken leicht vorknickt, Schultern und Hals müssen ein Kreuz bilden, und dann setzte er den Auftaktschritt. Slow. Man nimmt Geschwindigkeit auf mit diesem Schritt. Slow. Man zeigt, dass man Freude am Tanzen hat. Quick. Man zeigt, dass man sich selbst genug sein kann. Quick. Im Training war es üblich, dass man die Hälfte der Zeit alleine tanzte. Hier aber, auf dem Parkett beim Stadtfest fühlte er gleich tausende Blicke aus dem Saal auf ihn geworfen. Sie klebten an ihm, sie wunderten sich. Aber er schloss die Augen. Quick, quick, slow, slow, quick, quick, slow, slow. Wie eine Sektperle im Glas muss der Quickstep sprudeln, hatte Frau Schmidt einmal gesagt. Fließende, raumgreifende Bewegungen. Hört auf die Musik, fühlt die Musik. Zählt nicht, denn Schrittsatz und musikalischer Takt fallen erst nach zwei Grundschritten wieder zusammen. Zweiundvierzig bis zweiundfünfzig Takte pro Minute beim Quickstep. Alles unwichtig: Tanzen! Louis fühlte die Musik, er fühlte seinen Körper, fühlte sich selbst. Das Parkett lag griffig unter den Sohlen, aber nicht zu stumpf, dass er nicht hätte gleiten können. Der Schweiß rann ihm über die Stirn und über die Wangen. Sein Herz schlug die Takte, und Louis tanzte weiter, länger als die Musik spielte. Tanzen: Bis die Beine heiß waren, die Lungen gierig, der Brustkorb gedehnt. Erst da wurde er sich der Ruhe um ihn bewusst, der Stille im Festzelt. Und als er die Augen aufschlug, stand er inmitten aller Blicke. Nicht nur Schweiß rann über seine Wangen. Er hatte wieder geweint und es nicht einmal bemerkt. Aber keiner lachte ihn aus. Alle schwiegen. Da wusste Louis, dass auch niemand mehr Lästern würde. Aber ernst miteinander reden – ja, das würde man wohl endlich.



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Isa
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 153
Wohnort: München


Beitrag23.05.2011 13:32

von Isa
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Lieber FFF-Teilnehmer,

das finde ich einen Klasse Text mit einer guten Idee.  Ich stells mir vor, das miefige Bierzelt, die  aufgetackelte Tänzerin in ihrem kitschigen Strasskleid, die nur noch  Blicke für ihren neuen Partner hat und er, abseits und doch fast schon mittendrin.
Und dann legt er los, bringt alles aufs Tablett - Parkett - was sich angestaut hat.
Bis du Tänzer?

LG, Isa
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Aliah
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 29
Beiträge: 60
Wohnort: Kaff der Welt


Beitrag23.05.2011 18:36

von Aliah
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Hallo,

Mich hat deine Geschichte berührt. Der Mut, den er aufbringen musste, schien groß zu sein, doch die Liebe des Tanzens noch größer. Hast du gut rübergebracht. Wundervoll.
Da will man doch am liebsten sofort mittanzen.. (wenn man keinen Gips bis zum Knie hätte) .. sehr schön smile

LG
Aliah


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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
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Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag24.05.2011 08:56

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

wieder mal ein sehr schöner Text. Am Anfang hat er mir nicht so gefallen, der Einstieg war ein bisschen schwierig, finde ich, danach hat er aber immer mehr Fahrt aufgenommen. Die Figurenzeichnung ist dir gut gelungen. Ingesamt würde ich aber den Tanz und nicht die Musik in deinem Text als dominierend ansehen – auch wenn mir klar ist, dass man ohne die Musik gar nicht tanzen kann. Zum Glück hast du durch das Visualisieren des Rhythmus dann doch die Musik auch wieder stärker in den Vordergrund gebracht.
Hier noch etwas, worüber ich beim Lesen gestolpert bin:

Zitat:
Er fand sie sofort in ihrem blauen Ballkleid, auf dem der Strass protzig funkelte. Sie sah aus, als trüge sie einen sonnenbeschienen, aber kalten Gletschersee.

Ich finde den Vergleich im zweiten Satz wirklich schön, aber er widerspricht sich meiner Meinung nach mit dem ersten Teil des Satzes. Wenn ich etwas protzig finde, dann ist das eindeutig negativ behaftet und lässt mich gar nicht mehr zu so einem schönen Vergleich wie dem zweiten kommen.

Alles in allem hätte mir der Text, glaube ich, eine Spur besser gefallen, hättest du den ersten Absatz weggelassen und auch sonst hier und da noch ein bisschen gekürzt. Wirklich schön habe ich den letzten Absatz gefunden.

Liebe Grüße, Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
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Wohnort: Over the rainbow


Beitrag25.05.2011 15:07

von The Brain
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Hallo Inko,

eine Geschichte über den Tanz. Hat ja auch was mit Musik zu tun? Dennoch, von der Aufgabenstellung her, ging es mehr um die Musik, die mir hier beinahe nebensächlich erscheint? Du verwendest sehr viel Zeit auf einzelne Schritte, aber ich vermag die Musik nicht zu hören, ja nicht einmal zu ahnen ... Du verstehst was ich meine?
Ich sehe Bilder, aber höre nichts. Vielleicht nur meine Wahrnehmung?


Thema erfüllt      4 Federn
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gefällt                4 Federn

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Dinge wahrzunehmen,
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(Laotse)

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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

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Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Gast







Beitrag25.05.2011 15:15

von Gast
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Lieber FFF-Teilnehmer,

so viel zu bewerten, so wenig Zeit ... Deshalb mach’ ich’s knapp. Ich bewerte nach folgenden Kriterien:

Sprache: Einziges Manko: Am Anfang fand ich einige Bilder etwas zu bemüht, da hat's mich rausgekegelt. Ansonsten gefällt mir das sehr gut!

Idee und Umsetzung: Die Idee mag ich, und umgesetzt finde ich das - vor allem das Tanzen am Schluss - auch sehr gut! Daumen hoch Am Anfang weiß man nicht so genau, wo's hingehen soll - ist dieser Louis vielleicht sogar ein verrückter Stalker? Confused Da könnte man ein klein wenig schneller zum Punkt kommen, finde ich. Aber das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau. Laughing

Berücksichtigung der Vorgabe, Atmosphäre: Keine Einwände, gut gemacht! Definitiv einer der stärksten Texte in diesem Wettbewerb.

LG,

Sonja
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag26.05.2011 18:16

von femme-fatale233
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Lieber Autor,
wie mir scheint, schreibt hier jemand, der Ahnung vom Tanz hat? Die Geschichte gefällt mir von der Idee her wirklich sehr gut, auch die Musik, die durch Louis strömt kommt wirklich gut rüber. Es macht Spaß diesen Text zu lesen, auch wenn ich mich als bayrisches Madl, das in Bierzelten aufgewachsen ist, ein wenig darüber wundere, dass es in dem Zelt, das du beschreibst, ein derart feines Tanzparkett gibt. Aber soll mir recht sein.

Ein Manko gibt es von mir: Giacomo ist mir ein bisschen zu klischeehaft. (Das fiel mir bei diesem Wettbewerb generell schon bei einigen Texten auf...) Den Titel finde ich nett, wobei man da durchaus etwas spannenderes hätte wählen können.
Fazit: 6 bis 7 Federn.
Liebe Grüße,
Caro
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag27.05.2011 20:27

von Leene
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Gefühlvoll erzählte Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. War richtig gespannt, wie Louis aus diesem Konflikt wieder herauskommt. Nur mit Louis selber bin ich nicht ganz im Reinen. Da ist einer, dem Tanzen im Blut liegt, der an dem Abend tanzt, weil er einfach tanzen muss – und der dann auf trockene Anweisungen der Trainerin „hört“. Das passt für mich nicht ganz zusammen. Und irgendwie scheint mir auch das Weinen nicht zu passen. Trotzdem sehr schön! smile
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag28.05.2011 00:11

von Nordlicht
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Hallo flinke Feder,

ich bin nach folgendem Bewertungsschema vorgegangen:

-Wie stark ist das Thema Musik im Text ausgedrückt, verwertet und verwirklicht worden?
-Wie gut ist der Text sprachlich gelungen (Rechtschreibung, Grammatik, originelle Verwendung von Wörtern, Flüssigkeit, Vermittlung von Bildern)?
-Wie originell ist die Textidee?

Souverän geschrieben (schöne Bilder: die Fettflecken zählenden Pappteller und Ohrfeige, die manspürt bevor es klatscht), das Thema durchzieht Deine Geschichte. Ich hätte mir nur etwas mehr Spannung, mehr Plot gewünscht.
6 Federn.


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If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
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Akiragirl
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Alter: 33
Beiträge: 3632
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Beitrag28.05.2011 12:11

von Akiragirl
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Liebe/r FFF Autor/in,

Bevor ich mit meiner Kritik beginne, möchte ich mich schon einmal im Voraus entschuldigen, falls ich jemandes Gefühle verletzen sollte. Ich versuche, meine Meinung immer sachlich und möglichst konstruktiv darzulegen. Dennoch spielt bei jeder Kritik auch die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle – also bitte nehmt nichts, von dem was ich schreibe, persönlich smile

Dein Louis war mir schon sehr früh in der Geschichte sympathisch. Wie er das Festzelt und das Geschehen dort beschreibt – genauso empfinde ich solche Festlichkeiten auch immer wink Dadurch hatte ich direkt einen Draht zu dem Charakter und konnte mich identifizieren.

Die Geschichte selbst gefällt mir gut, allerdings empfand ich die Proportionen der verschiedenen Teile etwas unstimmig. Der Anfang und Louis Gedanken über die Vergangenheit ziehen sich zu lange hin, der Tanz selbst ist im Vergleich dazu etwas kurz. Ich denke, in der ersten Hälfte könntest du massig streichen, da wiederholt sich auch vieles.

Den Tanz selber hast du wirklich gut beschrieben, das hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Dieser Text ist einer derjenigen, die das vorgegebene Thema am besten umgesetzt haben.
Lediglich das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, denn hier hast du einfach zu dick aufgetragen. Das gleitet schon arg ins Kitschige ab …

Ein paar Anmerkungen noch im Detail:
Zitat:
und die Biergläser, die hier und dort emporstiegen, leuchteten wie bernsteinfarbene Sterne

Emporsteigende Biergläser, da hab ich ein ganz schiefes Bild im Kopf. Wachsen ihnen Flügel oder schweben sie Richtung Zimmerdecke?
Zitat:
auf der zahlreiche verlassene Pappteller gegenseitig ihre Fettflecken zu zählen schienen

Die Pappteller zählen die Fettflecken? Also Personifizierung gekoppelt mit dem Wort „schienen“ … gefällt mir nicht.
Zitat:
Sie äffte ihn nach, wie er vor zwei Wochen geweint hatte, als Frau Schmidt ein ernstes Gespräch, wie sie es nannte, mit ihm führte geführt hatte.

Der ganze Abschnitt ist Plusquamperfekt, warum bist du an dieser einen Stelle ins Präteritum gerutscht?

Trotz kleinerer Mängel eine der besseren Geschichten, weil sauber geschrieben, gut lesbar, nachvollziehbare Handlung und sehr gute Themenverarbeitung.
Die Gefühle deines Protas machst du gut nachempfindbar, sodass man sich am Schluss mit ihm freuen kann.

Von mir gibt’s dafür 6 bunte Federchen smile
Mein Bewertungsdurchschnitt lag in diesem Wettbewerb bei 4,96 (also rund 5) Federn.

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag28.05.2011 17:50

von Nihil
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Mhm (anerkennend).

Ist ne gute Geschichte. Das vorweg. Ich hätte mir allerdings anfangs an zwei Stellen gewünscht, dass du mit den Informationen etwas schneller herausrücken würdest. Einfach um von vornherein deutlich zu machen, dass Louis Tänzer ist, was eigentlich die Verhältnisse sind usw. Es dauert zwar nicht lange, bis das nachgeliefert wird, aber wie gesagt, an zwei Stellen fand ich das etwas unklar. Man konnte da merken, dass es ein FFF-Text ist, der assoziativ entstanden ist. Also keine große Kritik, wollte es aber angemerkt haben.

Was mir ansonsten gut gefallen hat, ist erst einmal deine Sprache, die fehlerlos ist und an der es nichts zu meckern gibt. Du beschreibst sowohl die Gefühle Louis' als auch die Choreographie, die einzelnen Tänze und die Hintergründe der Charaktere sehr gut und exakt. Recherchiert wirst du in den zwei Stunden wohl nicht haben, also scheint dir das Musik-Thema ja gelegen gekommen zu sein. (Auf mich als Laien wirkte das zudem stimmig und überzeugend.)

Zudem fand ich erfrischend, dass es hier nicht, wie sonst gerne genommen, darum geht, eine verflossene durch einen besonders heißen und rhythmischen Tanz wieder zu gewinnen (na gut, um Tänze geht es bei solchen Geschichten meist weniger, eher um andere heiße und rhythmische Dinge), sondern wirklich nur darum, zu tanzen und sich damit einen eigenen, kleinen Traum zu erfüllen. Dass die Geschichte so unaufgeregt daher kommt, gefällt mir gut, auch wenn ich es ansonsten gerne auch dramatischer und extremer mag. Wobei das Ende dann doch wieder in eine etwas kitschige Richtung umschlägt, aber bevor es richtig schlimm werden kann, hört der Text zum Glück auf. :)

Eine Wertung vergebe ich erst nach dem Vergleich mit allen anderen Texten. Möglicherweise entsteht dadurch auch eine bessere/schlechtere Note, als man nach der Kritik erwartet hätte. Die entsteht nämlich größtenteils spontan.
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag28.05.2011 19:45

von EdgarAllanPoe
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Da weiß jemand, worüber er schreibt! Auch die Wahrnehmung, mit der Louis seine Umgebung betrachtet, ist sehr fein. Die Charakterisierung ist gelungen. Sicherlich ist das glückliche Ende herbeigezwungen - ein offenes wäre angebrachter gewesen - und sicherlich hätte man den Text noch in weitere Absätze gliedern können. Sprachlich ist diese Erzählung jedoch allererste Klasse.
Acht Federn.


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Gast







Beitrag29.05.2011 11:10

von Gast
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Hallo Federschwinger/in,

diesmal kann ich aufgrund der relativ geringen Teilnahme jeden Text etwas ausführlicher kommentieren. Die Themenvorgabe war ja sehr offen, also reicht es mir, wenn es irgendwie um Musik geht. Wenn ich Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler erwähne, dann um sie dir zu zeigen – bewertet habe ich sie, aufgrund des Zeitdrucks, nicht.
Meinen Geschmack habe ich, so weit es ging, außer Acht gelassen und versucht mich auf die handwerkliche, logische und kreative Ausarbeitung zu beschränken.

Eine Geschichte über das Tanzen, über Eifersucht und Neid. O.k. aber Musik ist auch drin! Du hast ein paar sehr schöne Vergleiche benutzt. Aber:

Zitat:
Es spannte sich wie ein dunkelblauer Himmel über ihm, und die Biergläser, die hier und dort emporstiegen, leuchteten wie bernsteinfarbene Sterne.


Biergläser mit bernsteinfarbenen Sternen zu vergleichen finde ich schon sehr, sehr romantische.

Was mir an deiner Story nicht so gut gefällt sind die vielen Fachausdrücke – damit kann Otto Normalleser nicht viel anfangen Z. B. hier:

Zitat:
Er konnte sich keine schönere Musik für einen Quickstepp vorstellen, und er wusste, dass es Claudia genau so ging. Natural Turn, Reverse Turn, Natural Spin Turn, Lock Step, Progressive Chasse. Claudia und Giacomo tanzten sich mit einfachen Figuren ein.


Oder die Aufzählung der Schrittfolge, das macht – entschuldige bitte – die Story sehr langatmig.

Zitat:
Aber er schloss die Augen. Quick, quick, slow, slow, quick, quick, slow, slow.


Sprachlich bin ich nicht so ganz überzeugt. Es sind sehr viele „aber“ im Text, das könnte man sicher noch besser schreiben.

Liebe Grüße
Monika
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Gast







Beitrag29.05.2011 18:36

von Gast
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Hallo!
Du weisst offensichtlich, wovon du sprichst. Diese Geschichte ist von einem Tänzer/einer Tänzerin geschrieben worden, andernfalls hätte hier recherchiert werden müssen smile
Mir ist das (fast) ein bisschen zu "technisch", es wird richtiggehend fachgesimpelt, für eine kurze Geschichte fand ich das zu ausführlich. Die verletzten Gefühle des Prota kommen herüber und auch seine Entschlossenheit, trotz allem weiterzumachen.

Die Geschichte ist nicht schlecht erzählt, es gibt Schnitzer, wie zum Beispiel hier:
Zitat:
und die Biergläser, die hier und dort emporstiegen, leuchteten wie bernsteinfarbene Sterne
... ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich begiffen hatte, dass hier sich Leute zuprosten smile

Man glaubt kaum, dass die beiden folgenden Sätze in derselbe Geschichte stehen, was meinst du?
Zitat:
Überhaupt hatte man seit einem Monat in allen Winkeln der Stadt gehämmert, gefegt, gebohrt, geschrubbt und geprobt: Alle Einwohner waren damit beschäftigt gewesen, die Stadt für den achthundertsten Jahrestag ihrer ersten amtlichen Erwähnung herauszuputzen.


Zitat:
Und alle, so dachte Louis, sprechen über dich, Louis, Louis. Die Gespräche wuchsen in seinem Kopf, wurden laut, quollen und drückten ihm die Gedanken tot.


Vielleicht ist es ja gut und ausgleichend, dass man Banalitäten an den Beginn einer Geschichte stellt und dann immer "tiefschürfender " wird, aber es war vielleicht etwas zuviel "Spagat"?

Gern gelesen, trotzdem smile
Lorraine
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Dienstwerk
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Beitrag30.05.2011 13:18

von Dienstwerk
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Louis, Giacomo, Claudia - die Namen empfinde ich als falsch gewählt, sie assoziieren für mich eine völlig andere Zeit, erinnern mich an das 18. Jahrhundert, als Vampire New Orleans und später Paris bevölkert haben (Interview mit einem Vampir).

Und dann ist es nur ein Dorftanz in einem etwas größeren Festzelt. Louis tanzt und hinterher reden alle ernsthaft miteinander - warum? Weil er gut getanzt hat? Ok.

Zitat:
Sie lästerten alle über ihn, dessen war sich Louis sicher. Er konnte es an ihren Lippen ablesen. Das L seines Namens zwang die Zungen der Redenden immer auffällig zwischen die Zähne.

Das ist sehr gut beschrieben.
Auch sonst gefällt mir der Text und die Themenvorgabe ist erfüllt.

Für diese Geschichte habe ich gute 5 Federn, mühsam aus meinem literarischen Daunenkissen gezupft.

Meine Punktevergabe im Überblick:
0x1, 1x2, 3x3, 5x4, 6x5, 6x6, 1x7, 1x8, 1x9

LG, Ana
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Probber
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Beitrag30.05.2011 15:32

von Probber
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Moin Guy,
nach zähem Beginn kommt deine Geschichte mit und mit in Fahrt. Die Auseinandersetzung mit der Musik ist dir gut gelungen. Die Verschmelzung von Takt und Tanz passt, das Bild von einem Benny-Goodman-gleichen Klarinettenspieler brennt sich ein und ich konnte auch die Musik "hören", ohne sie anwerfen zu müssen.

Auch, dass sich dein Protagonist allein der Lächerlichkeit preisgibt (zumindest dem Risiko) macht ihn recht sympathisch. Bleibt nur der etwas lahme Anfang ...

Übrigens wäre der Titel auch interessant ohne die Klammern. Laughing
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Jocelyn
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Beitrag30.05.2011 15:41

von Jocelyn
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Es gab Bilder, die mir nicht so gut gefielen, Biergläser wie Sterne z.B.
Aber der Text reißt zum Ende hin mit, die Szene mit Louis, der tanzt, hat mir so gut gefallen, dass ich dir viele Federn gebe!!


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(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

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Hardy-Kern
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Beitrag30.05.2011 17:41

von Hardy-Kern
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Das ist gut geschrieben und mit herzzerreißender Dramatik in der Mitte etwas übertrieben gestaltet. Und gerade das zeigt, dass du die Geschichte gut gepackt hast, weil auch sicherlich Erfahrung dahinter steckt.

Zitat:
"Das ältere Ehepaar setzte sich an eine lange Tafel, auf der zahlreiche verlassene Pappteller gegenseitig ihre Fettflecken zu zählen schienen.


Köstlich. Smile

9 Federn von,

Hardy
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Bananenfischin
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Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
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Beitrag31.05.2011 11:12

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Das Thema ist umgesetzt, der Text gefällt mir auch recht gut, besonders die letzten beiden Absätze. Mit dem Schluss mag ich mich aber nicht so recht anfreunden, da wird's mir ein bisschen theatralisch und gleichzeitig etwas unrealistisch.

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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

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I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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Nicki
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Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag31.05.2011 15:28

von Nicki
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LiebeR AutorIn
leider habe ich wegen meines Urlaubs nicht die Zeit, zu jedem Text einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Ich habe jedoch alle gelesen und werde deshalb auch mein Hühnchen rupfen und die Federn verteilen. Gegebenenfalls werde ich später gerne einen ausführlichen Kommentar posten.
MfG
Nicki
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adelbo
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Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag31.05.2011 17:58

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo
hier hat sich jemand in zwei Stunden sehr viel Mühe gemacht.
Das Thema Musik ist vorhanden. Nur leider empfinde ich keine Musik bei dem Text. Es wird mir viel zu viel erzählt. Und es sind sehr viele Zeilen, die in meinen Augen vollkommen überflüssig sind.
Zitat:
Hinter einem älteren Ehepaar stolperte er in das Festzelt. Es spannte sich wie ein dunkelblauer Himmel über ihm, und die Biergläser, die hier und dort emporstiegen, leuchteten wie bernsteinfarbene Sterne. Das ältere Ehepaar setzte sich an eine lange Tafel, auf der zahlreiche verlassene Pappteller gegenseitig ihre Fettflecken zu zählen schienen. Der Blick wurde frei auf das Parkett. Blankgebohnert schimmerte es und die Tanzlehrerin, Frau Schmidt, streute Wachs darüber, damit die Tanzenden auf den Wildledersohlen nicht ausrutschten. An einer der kurzen Parkettseiten stand Claudia. Er fand sie sofort in ihrem blauen Ballkleid, auf dem der Strass protzig funkelte. Sie sah aus, als trüge sie einen sonnenbeschienen, aber kalten Gletschersee. Anscheinend war sie mit den anderen Mädchen in ein ernstes Gespräch vertieft. Plötzlich schnellte Claudias Hand hoch und zeigte auf Louis. Er hatte diese Bewegung nicht kommen sehen, wie man manchmal eine Ohrfeige auf der Wange spürt, noch bevor man sie klatschen hört. Die tratschen über dich, dachte Louis. Natürlich taten sie das. Vermutlich glaubten sie, er würde Streit suchen. Aber er fühlte sich viel zu müde für Streit. Dann lachten sie und Claudia rieb sich scherzhaft die Augen.

Hier ein Abschnitt als Beispiel.  Das ältere Ehepaar, die Tanzlehrerin, die Wachs auf das Parkett streut (kann man Wachs streuen?), damit niemand ausrutscht, Strass der aussieht wie..... usw.
Das sind viel zu viel Einzelheiten und lässt dem Leser keinen Raum mehr für seine Phantasie.
Der Text ist nicht schlecht geschrieben. Mir gefällt er leider nicht besonders gut.
adelbo


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Bertrand Russell
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Scritoressa
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Beiträge: 686



Beitrag01.06.2011 17:28

von Scritoressa
Antworten mit Zitat

Hi Guy!

Nur ein Kommentar, um bewerten zu koennen. Bin unter Zeitdruck.

Lg Scrito


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