Erster Tag im Juni

[Hallogallo]

Die Blätter an den Bäumen werden hart
die Wiesen kriegen braune Stellen

das Vogelnest an meinem Fenster ist leer
die Brut erwachsen und davon geflogen

gestern noch schien alles möglich
die Richtung war nicht vorbestimmt

gestern war noch Mai
und der pralle Duft von Unschuld in der Luft

seit heute riecht man das Industriegebiet ganz deutlich
und in den Gärten zucken Rasensprenger

gestern war noch Mai
und heute hat das Jahr schon erste Falten

[Merlin*]

Hi Hallogallo, (Hallo kann ich ja schlecht zu Dir sagen ... )

Du beobachtest gern die Natur, hab ich recht?

In Deinem Gedicht erzählst Du vom Vergehen der Jungfräulichkeit im Mai, der erste Zauber ist vorbei, das emsige Nestbauen und Brüten hat ein Ende,
Aufbruchstimmung ist dem Alltag gewichen - sehr schön, Deine Zeilen

besonders gelungen finde ich diese Zeilen

[Hallogallo]

Ich denke, das Werden und Vergehen der Natur drängt sich jedem Autor als Thema geradezu auf, da es beispielhaft für den Kreislauf des Lebens steht.
Vielen Dank für deinen netten Kommentar.