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ugu-ugu-ugu
Schneckenpost
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Beiträge: 10
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U 30.05.2011 14:03 Kein Titel. Prolog. von ugu-ugu-ugu
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Neue Version »
Hallo,
ich habe bisher noch nie irgendetwas wirklich richtig geschrieben. Jedoch ist mir aufgefallen, dass er mir richtig Spaß macht und so versuche ich nun eine eigene Geschichte zu schreiben.
Eigentlich ist Folgendes als Prolog gedacht.
Insgesamt weiß ich jedoch nicht, ob die Stimmung, trotz der Ironie des Protagonisten auf den Leser überschlägt.
Auch sind vielleicht zuviel Sprünge drin. Zuviel "er dachte, er tastete, er schaute....." Ich weiß es nicht, deswegen bitte ich um Hilfe.
Steinigt mich. Denkt bitte aber daran, dass ich bisher nur Leser & nie Autor war
Also würde es mich auch freuen, wenn ihr etwas zum gesamten Stil sagen könntet. Lesefluss? Atmosphäre?
Auch kleine Verbesserungsvorschläge nehme ich sehr gerne auf, wenn ihr nicht viel Zeit haben solltet.
Herzlichen Dank.
Ich revanchiere mich gerne mit Hilfe bei euren Texten.
Viele Grüße,
ugu
Dunkelheit.
Die Hände suchten Halt. Fingernägel kratzten auf feuchtem Asphalt.
Umgeben von Schwärze lag er da. Der Kopf brummte.
Seine Naseflügel bewegten sich und versuchten, dem erwarteten Sauerstoff die Möglichkeit zu geben seine Lunge zu beleben.
Er musste aufstoßen. Der Geruch war durchdringend.
Langsam sich breitmachende Übelkeit zwang ihn endgültig zu vollem Bewusstsein.
Seine Lider zuckten. Die Augen fingen, ob eines für seine Augen grellen Lichtes, an grausam zu schmerzen. Er zwang sich sie trotzdem langsam zu öffnen.
Behutsam richtete er den Oberkörper auf.
Eine Hand weiter auf dem Boden gestützt, die andere schützend über den Augen.
Leichte Konturen zeichneten sich in die Umgebung. Getaucht in Morgendämmerung, sah er am Horizont die sich auftürmende Bürogebäude der Stadt. Beide Hände nun an der Stirn, Schatten spendend, tastete sein Blick langsam die direkte Umgebung ab.
Die leichten, verschwommenen Konturen verwandelten sich. Er betrachtete die kleine Landstraße, welche sich malerisch hoch bis zur Stadt hochschlängelte. Er saß mitten auf ihr. Rechts von Ihm erhoben sich, dicht aneinanderreihend, majestätische Tannen, die die Straße vom Wald trennten.
Er fragte sich wann er sich wohl das letzte Mal auf einer solch gemütlichen Straße wie dieser hier schlafen gelegt habe. Mit solch einem Ausblick. Es schien schon länger her. Er schüttelte die, mit schwarzem Humor getränkten, Gedanken ab.
Besann sich auf seine schmerzenden Augen, dem dröhnenden Kopf und der weiter anhaltenden Übelkeit. Schweiß floss von seiner Stirn in den Mund. Er schluckte und war verwirrt.
Er nahm die Hände von der Stirn. Hielt sie, der Stadt entgegen ins Licht. Blutrote Farbe vermischte sich mit dem gleichfarbigen Sonnenaufgang. Sein Herz erhöhte die Schlagfrequenz.
Die Luft war auf einmal erfüllt von Geräuschen. Er war nicht allein. Hellwach sprang er auf. Insekten schwirrten um ihn herum. Greifvögel schrien. Hundegebell in weiter Ferne. Im Wald knackte es erstaunlich laut. Er drehte sich mit einer Geschwindigkeit dem Tannendickicht zu, die ihn verwunderte.
Sein Körper hatte den langen Moment des Besinnens gestoppt und ihn sofort auf Betriebstemperatur gebracht.
Er versuchte im Unterholz den Urheber des Geräuschs zu erblicken.
Leichter Nebel stieg über dem moosbewachsenen Waldboden und filterte das Sonnenlicht bevor es auftraf.
Er ignorierte die Schönheit. Die schmerzerfüllten Augen sprangen von einem zum nächsten Punkt um Unregelmäßigkeiten zu entdecken. Sein Herz blieb stehen als plötzlich ein Hase hervorbrach und die Straße überquerte. Als wäre der Teufel hinter ihm her, verschwand der Hase in den Ruinen einer kleinen Holzhütte, die nicht weit entfernt neben einem gemähten Maisfeld stand.
Er betrachtete nochmal die Hände. Blut. Keine Frage. Zum Teil schon angetrocknet. Jedoch keinerlei Schmerzen. Es kam von woanders. Er tastete seinen Körper ab. Suchte Verletzungen und wunderte sich, über seine Kleidung.
Sein Hemd fehlte komplett. Die Jeans war eingerissen und vollkommen verdreckt. Die Füße waren als solche nicht mehr wahrzunehmen. Sein Magen zog sich ruckartig zusammen. Er keuchte. Die Fußsohle war nicht mehr.
Weiß taten sich Knochen hervor und auch die Achillessehne an beiden Füßen war zum Teil freigelegt. Die leicht überlappenden, einzelnen Hautfetzen verstärkten das grausige Bild. Sein Schrei erfüllte das Stillleben in dem er aufgewacht war und sich in seine persönliche Hölle zu verwandeln schien. Aufgescheuchte Vögel flogen aus den Wipfeln der Nadelbäume. Der Geruch erfasste wieder seine Nase.
Er übergab sich am Straßenrand und sank nieder. Tränen tropften vom Kinn auf den nackten Asphalt. Seine Gedanken waren nicht zu fassen. Die Pupillen sprangen hin- und her wie ein aufgescheuchtes Reh. Die Augen schmerzten noch immer.
Viel schlimmer noch die Füße, er spürte sie nicht. Er musste sich beruhigen. Klare Gedanken fassen. Überlegen wie er hierhingekommen ist und warum. Er schloss die Augen, tastete schmerzerfüllt weiter seinen Körper ab und spürte Prellungen und Blutergüsse über den gesamten Oberkörper verteilt. Fand jedoch nicht die geringste Spur einer weiteren offenen Verletzung.
Er konnte sich an nichts erinnern.
Ein Verkehrsunfall? Den Füßen nach zu urteilen hatte er, kurz bevor er sich zu einem Nickerchen auf der Straße niederließ, probiert den jährlich stattfindenden Marathon barfuss zu gewinnen. Zu guter Letzt beschenkten ihn anscheinend ein paar Lastenschlepper, die seinen Oberkörper überrollten, mit Blutergüsse jeglicher Farbe. Er war Kunst.
Verloren saß er blutverschmiert im Panoramabild des Künstlers.
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Harald
Show-don't-Tellefant
 Alter: 75 Beiträge: 5131 Wohnort: Schlüchtern
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 30.05.2011 14:56
von Harald
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OK,
du versuchst, Spannung aufzubauen, den Leser neuguerig zu machen.
Dass sich dabei einige Stil- und Logikfehler einscleichen, das werden wir mal duehdiskutieren, Komasetzung stimmt auch nicht immer, lass unsmal zwei, drei Dinge angehen:
Dunkelheit.
Die Hände suchten Halt. Fingernägel kratzten auf feuchtem Asphalt.
Umgeben von Schwärze lag er da. Der Kopf brummte.
Seine Naseflügel bewegten sich und versuchten, dem erwarteten Sauerstoff die Möglichkeit zu geben seine Lunge zu beleben.
Er musste aufstoßen. Der Geruch war durchdringend.
Langsam sich breitmachende Übelkeit zwang ihn endgültig zu vollem Bewusstsein.
Seine Lider zuckten. Die Augen fingen, ob eines für seine Augen grellen Lichtes, an grausam zu schmerzen. Er zwang sich sie trotzdem langsam zu öffnen.
Hier kommen einige Sachen zu ungereimt:
Wer, umgeben von Schwärze, auf dem Boden liegend mit den Händen tastet registriert keinen feuchten Asphalt, sondern eine nasse rauhe Oberfläche.
Wer, aus welchem Grund auch immer, nach Sauerstoff giert, dem zucken zwar die Nasenflügel auch, aber er reißt den Mund auf, um so viel Luft wie möglich zu inhalieren ...
Grade noch Dunkelhit und Schwärze, dann ist das Lcht bei geschlossenen Augen grausam hell, er zwingt sich dazu, sie trotzdem zu öffnen?
Mit dem Zucken der Augenlider drang ein unangnehm helles Licht in die Augen ..
Entschärft und beschreibt das gleiche.
Er zwang sich trotzdem dazu, sie langsam zu öffnen.
Ach ja, >
Die Augen fingen, ob eines für seine Augen grellen Lichtes, an, grausam zu schmerzen.
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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ugu-ugu-ugu
Schneckenpost
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adelbo
Reißwolf

Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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 30.05.2011 21:36
von adelbo
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Hallo
Zitat: | Er riss den Mund auf, schnappte nach Luft. Die Naseflügel bewegten sich und versuchten, dem erwarteten Sauerstoff die Möglichkeit zu geben seine Lunge zu beleben. |
Das klingt wie um drei Ecken herum. Warum nicht z.B. Die Nasenflügel bewegten sich und gaben Sauerstoff die Möglichkeit seine Lunge zu beleben. Wenn überhaupt so?
Du schreibst ziemlich kompliziert. Sprichst oder erzählst du auch so? Das sind überwiegend keine normalen Sätze. Viel zu aufgeplustert, um vielleicht schön zu wirken.
Zitat: | Ein Verkehrsunfall? Den Füßen nach zu urteilen hatte er, kurz bevor er sich zu einem Nickerchen auf der Straße niederließ, probiert den jährlich stattfindenden Marathon barfuss zu gewinnen. |
Das ist mal ein fast ganz normaler Satz und nicht schlecht. Bis auf das niederließ. Wer lässt sich auf der Straße nieder. Mal ganz ehrlich.
An deiner Stelle würde ich bei jedem Satz einmal überlegen ob das nicht zu aufgemotzt klingt.
Wenn es kein lyrischer Text werden soll, (davon habe ich keine Ahnung)??
Ich hoffe du bist jetzt nicht enttäuscht. Es ist nur eine Meinung. Vielleicht kommen ja noch mehr und ich sehe es falsch.
Die Handlung könnte auf jeden Fall spannend werden.
LG
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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ugu-ugu-ugu
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Leene Eselsohr

Beiträge: 449
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 30.05.2011 22:19 Re: Kein Titel. Prolog. von Leene
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Hallo ugu-ugu-ugu!
Du hast viel Phantasie, viele Ideen, das ist super! Im Text erzählst du aber noch ein bisschen zu viel, es ist zu beschreibend. Sprich, du hast mich nach etwa einem Drittel "verloren", und ich habe nur noch quergelesen. Vielleicht ist es einfacher, wenn du dich dichter hinter deinen Prota positionierst. Guck mal hier:
ugu-ugu-ugu hat Folgendes geschrieben: | Die Pupillen sprangen hin- und her wie ein aufgescheuchtes Reh. Die Augen schmerzten noch immer. |
Den ersten Satz kann nur ein allwissender Erzähler schreiben. Von außen, sozusagen. Den zweiten kann nur der Prota "schreiben", das ist seine Empfindung. Es sind also zwei verschiedene Sichtweisen. Einfacher für den Leser ist es, wenn (meistens) eine Sicht konsequent eingehalten wird. (Das übe ich selber gerade noch, übrigens. Kann es besser kritisieren als anwenden. )
Grüße!
Leene
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ugu-ugu-ugu
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seitenlinie
Reißwolf

Beiträge: 1831
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 31.05.2011 18:06
von seitenlinie
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Erst vermutete ich einen Alien nach dem Sturz aus dem Ufo. Am Ende könnte es auch ein Performance-Künstler sein, der seinen Unfall
zu realistisch inszeniert hat.
Der Text ist nur verwirrend, ohne irgendwo interessant zu werden.
Zitat: | Sein Herz erhöhte die Schlagfrequenz.
Die Luft war auf einmal erfüllt von Geräuschen. Er war nicht allein. Hellwach sprang er auf.
...
Er keuchte. Die Fußsohle war nicht mehr.
Weiß taten sich Knochen hervor und auch die Achillessehne an beiden Füßen war zum Teil freigelegt. |
Warum wählst Du diese eigenwillige Sprache?
Die Sprache soll die Aussage unterstützen und nicht zum Selbstzweck werden.
Du siehst einen Film vor Dir. Beschreibe ihn so, dass er optimal nachvollziehbar wird. Das ist die wahre Kunst – die Schnörkel sind es nicht.
Gruß,
Carsten
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ugu-ugu-ugu
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U 31.05.2011 21:10
von ugu-ugu-ugu
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Hi Carsten,
danke, dass du trotz allem durchgehalten hast und es gelesen hast
Zitat: | Erst vermutete ich einen Alien nach dem Sturz aus dem Ufo. Am Ende könnte es auch ein Performance-Künstler sein, der seinen Unfall
zu realistisch inszeniert hat. |
Ja, der Sinn ist auch, dass man nicht weiß was passiert ist.
Und Performance-Künstler? Weiß nicht wie du da drauf kommst? Wegen dem Vergleich am Ende mit dem Kunstwerk?
Aber ich verstehe schon, dass bevor ich das Bild, was ich vor Augen habe, noch viel üben muss um es auch dementsprechend darzustellen.
Zitat: | Das ist die wahre Kunst – die Schnörkel sind es nicht. |
Wenn man selbst Autor ist, liest es sich natürlich irgendwie leichter, da man das Bild, wie oben beschrieben, vor Augen hat.
Deswegen vielen Dank für die Kritik. Ich werde versuchen das umzusetzen.
Viele Grüße,
ugu
_________________
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ugu-ugu-ugu
Schneckenpost
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Beiträge: 10
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U 31.05.2011 22:23
von ugu-ugu-ugu
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NEUE VERSION.
Ich habe mal versucht ein paar Dinge umzusetzen.
Klingt es so besser, was meint ihr?
Irgendwie schreibe ich sehr oft "er", ich weiß jedoch nicht wie ich das ändern kann, da der Name noch nicht genannt werden soll.
Wie ich das Ende des Prologs machen soll weiß ich noch nicht. Wie es vorher war wohl eher nicht, oder?!
Dunkelheit.
Die Hände suchten Halt. Fingernägel kratzten auf feuchtem Asphalt.
Umgeben von Schwärze lag er da. Der Kopf brummte.
Seine Naseflügel bewegten sich und versuchten, dem erwarteten Sauerstoff die Möglichkeit zu geben seine Lunge zu beleben.
Er musste aufstoßen. Der Geruch war durchdringend.
Langsam sich breitmachende Übelkeit zwang ihn endgültig zu vollem Bewusstsein.
Langsam öffnete er seine Augen um herauszufinden wo er lag. Sie begannen zu schmerzen als er in unangenehm helles Licht blickte.
Behutsam richtete er den Oberkörper auf. Eine Hand weiter auf dem Boden gestützt, die andere schützend über den Augen.
Leichte Konturen zeichneten sich in die Umgebung. Getaucht in Morgendämmerung, sah er am Horizont die sich auftürmende Bürogebäude der Stadt. Beide Hände nun an der Stirn, Schatten spendend, tastete sein Blick langsam die direkte Umgebung ab.
Die leichten, verschwommenen Konturen verwandelten sich. Er betrachtete die kleine Landstraße, welche sich malerisch hoch bis zur Stadt hochschlängelte. Er saß mitten auf ihr.
Rechts von Ihm erhoben sich, dicht aneinanderreihend, majestätische Tannen, die die Straße vom Wald trennten.
Er fragte sich wann er sich wohl das letzte Mal auf einer solch gemütlichen Straße wie dieser hier schlafen gelegt habe. Mit solch einem Ausblick. Es schien schon länger her. Er schüttelte die, mit schwarzem Humor getränkten, Gedanken ab.
Besann sich auf seine schmerzenden Augen, dem dröhnenden Kopf und der weiter anhaltenden Übelkeit.
Irgendetwas floss von seiner Stirn in den Mund. Er schluckte und war verwirrt, nahm die Hände von der Stirn und hielt sie, der Stadt entgegen, ins Licht. Blutrote Farbe vermischte sich mit dem gleichfarbigen Sonnenaufgang. Während er hektisch versuchte die Hände, voll mit Blut, an seiner Hose abzuwischen, merkte er wie sein Herz schneller schlug und seine Sinne sich schärften.
Die Luft war auf einmal erfüllt von Geräuschen. Er war nicht allein. Hellwach sprang er auf. Insekten schwirrten um ihn herum. Greifvögel schrien. Hundegebell in weiter Ferne. Im Wald knackte es erstaunlich laut. Er drehte sich so schnell wie möglich dem Tannendickich zu und versuchte im Unterholz den Urheber des Geräuschs zu erblicken.
Leichter Nebel stieg über dem moosbewachsenen Waldboden und filterte das Sonnenlicht bevor es auftraf.
Doch er ignorierte die Schönheit. Die schmerzerfüllten Augen sprangen von einem zum nächsten Punkt um etwas zu finden, was vielleicht nicht in den Wald gehörte. Sein Herz blieb stehen als plötzlich ein Hase hervorbrach und die Straße überquerte.
Als wäre der Teufel hinter ihm her, verschwand der Hase in den Ruinen einer kleinen Holzhütte, die nicht weit entfernt neben einem gemähten Maisfeld stand.
Er betrachtete noch einmal die Hände. Das Blut, nun völlig verschmiert, rührte von tiefen Wunden an den Fingerspitzen. Die Fingernägel waren zum Teil abgebrochen, als habe er etwas mit bloßer Hand aus- oder eingegraben zu haben. Er tastete seinen Körper ab und suchte weitere Verletzungen. Erst jetzt registrierte er, dass nicht nur die Hände grausam aussahen. Sein Hemd fehlte komplett.
Die Jeans war eingerissen und vollkommen verdreckt.
Seine Blicke wanderten weiter bis zu den Füßen und sein Magen zog sich ruckartig zusammen. Er keuchte, während sich bitterer Geschmack im Mund sammelte. Am rechten Fuß fehlten zwei Zehen und Blut floß langsam aus den offenen Wunden. Mit Anblick des nackten Fußes wurde er sich des Schmerzes bewusst.
Barfuss stand er inmitten der Blutlache, sein Schrei erfüllte das Stillleben in dem er aufgewacht war und sich in seine persönliche Hölle zu verwandeln schien.
Aufgescheuchte Vögel flogen aus den Wipfeln der Nadelbäume. Der Geruch erfasste wieder seine Nase. Er übergab sich am Straßenrand und sank nieder.
Tränen tropften vom Kinn auf den nackten Asphalt. Er merkte wie er kurz davor war durchzudrehen. Seine Pupillen sprangen hin- und her und er schnappte immer wieder nach Atem. Seine Hände fingen an zu vibrieren, doch er drückte sie sofort gegen den Oberkörper um das Zittern zu unterdrücken.
Er zwang sich zur Ruhe, schloss ein paar Sekunden die Augen und versuchte klare Gedanken zu fassen. Nachdem ihm sein Körper langsam wieder gehorchen zu schien, öffnete er die Augen wieder.
Er schaute genauer auf seine Füße.
Auch der linke Fuß war gezeichnet und dreckig, doch mehr als ein paar tiefe Schnittwunden waren zwischen einer Schicht aus Erde und angetrocknetem Blut nicht zu erkennen...
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Valeska Waldohreule
 Alter: 33 Beiträge: 1580 Wohnort: Wolke 7
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 01.06.2011 00:03
von Valeska
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Moin!
Tut mir leid, aber meiner Meinung nach funktioniert bei diesem Text noch so einiges nicht. Ich hab gelesen, dass es dein erster Versuch ist (bzw. der zweite, ich hab die neue Version gelesen), von daher ist es überhaupt nicht verwunderlich (es wäre eher ein Wunder gewesen, wenn der Text sofort tiptop gewesen wäre ). Ich hoffe, du bist nicht völlig entmutigt, wenn ich dir jetzt aufzähle, was ich dringend überarbeiten würde. Ich werde versuchen, zu erläutern, wie du bestimmte Dinge verbessern kannst.
Aber zunächst mal:
Warum willst du den Namen nicht nennen? Wenn du als Autor dich gezwungen siehst, zu diesem Mittel (das Verschweigen des Namens) zu greifen, um »Spannung« aufzubauen, solltest du dich fragen, ob diese Szene wirklich spannend genug ist, um sie zu erzählen ... das klingt jetzt hart, was ich damit sagen will, ist: Die Spannung sollte im Inhalt und deiner Erzählweise liegen und du solltest nicht künstlich (durch das Verschweigen von Namen) versuchen, eine Spannung einzubauen, die die Szene nicht hat (und wahrscheinlich auch nicht braucht). Nenn den Typen beim Namen, dann musst du erstens nicht immer "er" schreiben und zweitens ist es für den Leser viel angenehmer, wenn er weiß, woran er ist. Ohne Namen ist das ganze irgendwie ... schwammig.
Beim Text ist mir dann erst mal aufgefallen, dass die Perspektive nicht stimmig ist. Falls du noch nie was von Perspektive gehört hast (oder zumindest nie näher drüber nachgedacht hast), möchte ich dir diesen Artikel hier ans Herz legen: Perspektive. Was genau nicht passt, erläutere ich gleich auch noch an Textbeispielen.
Außerdem hast du merkwürdige Formulierungen drin. Versuch nicht, irgendetwas gezwungen originell umschreiben zu wollen, sondern konzentrier dich erst mal darauf, dem Leser ein Bild (von der Szene und deinem Protagonisten) zu vermitteln. Wenn du irgendwann mal ein paar ruhige Minuten (oder Stunden) hast, lies zum Einstieg ins Thema Schreiben vielleicht mal Ralphies Schreibwerkstatt, da stehen eine Menge Tipps zum Schreiben drin. Außerdem solltest du dir klar machen, was Kopfkino ist und dann versuchen, es zu erzeugen – das geht nämlich erfahrungsgemäß nicht durch »ungewöhnliche« (um nicht zu sagen komische) Formulierungen, sondern dadurch, dass man eher einfache Satzkonstruktionen wählt. Eine umständliche (vermeintlich kreative) Formulierung führt in erster Linie dazu, dass der Leser ins Stocken gerät und über die Sprache nachgrübeln muss - er sollte aber über den Inhalt nachdenken, schließlich willst du eine Geschichte erzählen und keinen Satzkonstruktions-Wettbewerb gewinnen. »Einfach formuliert« muss dabei nicht langweilig heißen, vielmehr kannst du vor allem durch passende, ausdrucksstarke Verben dem Leser sehr gut Bilder, das heißt: Handlung und Gefühle, vermitteln. Dazu kommt auch ein Textbeispiel.
So, nun mal ran an den Speck - äh, Text.
ugu-ugu-ugu hat Folgendes geschrieben: | Dunkelheit.
Die Hände suchten Halt. Fingernägel kratzten auf feuchtem Asphalt. |
Erst mal - rot: Die Hände - wessen Hände? So wie es hier steht, gibst du mir das Gefühl, ich müsste schon wissen, um wessen Hände es sich handelt. Das kann ich aber gar nicht wissen.
Und noch was: Hier ist auch gleich das erste Beispiel dafür, dass die Perspektive nicht passt. Das erste Wort - »Dunkelheit« - signalisiert mir, dass du in personaler Er-Perspektive (oder auch »intime dritte Person«) schreibst. Was dann folgt (»Hände suchten ... Fingernägel kratzen ...«), wirkt aber irgendwie schräg, weil kein Mensch so über seine eigenen Hände und Finger redet. Es wäre besser, zu beschreiben, was der Protagonist zum Beispiel fühlt, während er den Boden abtastet oder so. Kein Mensch sagt von sich »Meine Hände suchten Halt.«
Ein frei erfundener Umformulierungs-Vorschlag, der nur als Anregung dienen soll: Dunkelheit. Xyz (Name des Protagonisten) tastete über den Boden. Feuchtigkeit drang durch sein Shirt. Unebenheiten rissen seine Fingerspitzen auf.
Zitat: | Umgeben von Schwärze lag er da. Der Kopf brummte. |
Hier das gleiche wie mit den Händen. Warum schreibst du nicht Sein Kopf?
Zitat: | Seine Naseflügel bewegten sich und versuchten, dem erwarteten Sauerstoff die Möglichkeit zu geben seine Lunge zu beleben. |
Das ist so eine merkwürdige und umständliche Formulierung und es gilt auch wieder das, was ich eben zur Perspektive gesagt habe ... wenn du aus der Sicht des Protagonsiten schreibt, wirken so Sachen wie »Seine Nasenflügel bewegten sich ...« sehr schräg, als wären die Nasenflügel eigenständige Akteure ... und der »erwartete Sauerstoff« ist einfach grausam ...
Wieder ein frei erfundener Umformulierungs-Vorschlag als Anregung: Er blähte die Nasenflügel. Seine Lungenflügel schmerzten von der kalten Luft.
Du siehst, ich hab was völlig anderes geschrieben. Warum? Ich hab Verben verwendet, die Gefühle und Aktionen des Protagonisten vermitteln sollen – denn genau das musst du machen, um deinen Leser zu packen.
Zitat: | Er musste aufstoßen. Der Geruch war durchdringend. |
Welcher Geruch denn? Ich riech nix. Sag mir, was dein Protagonist riecht, damit ich als Leserin es nachvollziehen kann!
Zitat: | Langsam sich breitmachende Übelkeit zwang ihn endgültig zu vollem Bewusstsein.
Langsam öffnete er seine Augen um herauszufinden wo er lag. Sie begannen zu schmerzen als er in unangenehm helles Licht blickte. |
Blau: Wortwiederholung. Sehr unschön.
Rot: zu erklärend. Versuch, dem Leser nicht zu erklären, was passiert, sondern ihm zu zeigen, was los ist.
Zitat: | Behutsam richtete er den Oberkörper auf. |
Du scheinst eine regelrechte Phobie gegen das Wort »sein(e)« zu haben?!
Zitat: | Leichte Konturen zeichneten sich in die Umgebung. |
Schräge Formulierung. Wie können sich Konturen in etwas hineinzeichen? Und was sind »leichte« Konturen? Was du eigentlich ausdrücken willst, ist wohl etwas wie Unscharfe Konturen zeichneten sich vor dem Licht ab. Aber auch das ist sehr unanschaulich, weil es unkonkret ist. Man kann sich wenig darunter vorstellen. Versuch, ein genaueres Bild aufzubauen (Kopfkino! Das ist das A und O des Schreiberhandwerks).
Zitat: | Getaucht in Morgendämmerung, sah er am Horizont die sich auftürmende Bürogebäude der Stadt. |
So, wie es hier steht, ist »er« in Morgendämmerung getaucht, was du aber vermutlich nicht ausdrücken wolltest.
Na gut, so weit ein paar Beispiele. Wenn du Fragen zu meinen Anmerkungen hast oder dich gemüßigt fühlst, mit mir zu diskutieren, nur zu.
Noch ein Tipp: Du hast sicherlich Romane, die dir besonders gut gefallen haben. Nimm dir mal einen und such dir eine Szene aus, die du dir besonders gut vorstellen konntest, in der du besonders gut mit dem Protagonisten mitfühlen konntest. Und dann versuch herauszufinden, wie der Autor es geschafft hat, dir ein so genaues Bild von genau dieser Szene zu vermitteln.
Und: das hier war nur der erste Versuch - immer weiter versuchen! Versuch macht kluch!
Liebe Grüße
Vale
_________________ so bin ich |
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seitenlinie
Reißwolf

Beiträge: 1831
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 01.06.2011 10:08
von seitenlinie
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Hallo ugu,
Dein Text ist für mich immer noch unverständlich.
Nehmen wir nur diesen Satz:
ugu-ugu-ugu hat Folgendes geschrieben: |
Seine Naseflügel bewegten sich und versuchten, dem erwarteten Sauerstoff die Möglichkeit zu geben seine Lunge zu beleben.
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Ein Mensch bewegt nicht die Nasenflügel, um damit Sauerstoff in die Lunge zu pumpen. Was also will uns der Autor damit sagen ?
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 70 Beiträge: 6142 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 06.06.2011 17:42
von Ralphie
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@Valeska ...,
außerdem: Wie kratzen Fingernägel auf feuchtem Asphalt?
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Leon Leseratte

Beiträge: 151
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 07.06.2011 10:06
von Leon
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Hallo ugu-ugu-ugu,
Zitat: | Tränen tropften vom Kinn auf den nackten Asphalt. |
Was darf ich mir denn darunter vorstellen?
Grüßle
Leon
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 70 Beiträge: 6142 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 07.06.2011 11:33
von Ralphie
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@Leon ...,
nackter Asphalt ist so eine Worthülse, die im Laufe der Jahre entstanden ist.
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